Ein ehemaliger Günstling:
Konstantinopel , 23. Februar. Gestern begann der Prozeß gegen den ehemaligen Günstling und Hauptspion des Sultans Nedjib Pascha Melhame, der unter der Anklage des Betruges und berübter Torturen an Armeniern nach dem Bombenattentat im Yildiz steht. Der Prozeß gestaltete sich reich an dramatischen Zwischenfällen. Als Nedjib Pascha im Zellenwagen nach beendigter Sigung in das Gefängnis abgeführt wurde, stürmte die Menge in der Nähe des Parlaments den Wagen, um Nedjib zu Ihnchen. Der Stavallerie und Gendarmerie gelang es, den Angeklagten vor dent jicheren Tode zu retten.
Konstantinopel , 23. Februar. Jm Prozeß gegen Nedjib Pascha Melhame sagte der Angeklagte aus, daß nach dem Bombenattentat im Yildizpalast 5300 Personen verhaftet wurden. Einer der Hauptbelastungszeugen erging sich in den beleidigendsten Ausdrücken gegen den Präsidenten des Gerichtshofes, worauf er sofort au sechs Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Eine Anzahl armenischer Zeugen schilderten die entje tlichen Torturen, welche mit glühenden Eisen und anderen Marterwerkzeugen zur Erpressung von Geständnissen verübt worden waren.
Aus der Partei.
Die Spaltung der holländischen sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Amsterdam , 22. februar. Am Sonntag nachmittag wurde im Gebäude Plomcius" zu Amsterdam unter Vorsitz des Genossen D. J. Wynkoop eine Verfammlung abgehalten von den Anhängern der„ Tribüne"-Gruppe in der S. D. A. P.
Anwesend waren ungefähr 250 Parteigenossen, von denen un gefähr 100 delegiert waren, die von Anhängern der Tribüne außer halb Amsterdams entsandt waren, so aus Rotterdam , dem Haag, Utrecht , Leiden, Delft , Arnheim , Brauwarden, der Provinz Twente usw. Die Redaktion der„ Tribüne" bildete das Bureau.
Verschiedene nichtsozialdemokratische Arbeiter, die mit dem Zweck, Verschiedene nichtsozialdemokratische Arbeiter, die mit dem Zweck, Gründung einer neuen Partei, sympathisierten, wünschten Zutritt, indessen wurden nur Sozialdemokraten, die entweder Mitglieder der S. D. A. P. waren oder ihren Austritt aus der Partei erklärt hatten, zugelaffen.
Die Versammlung trug einen sehr provisorischen Charakter. Ale Beschlüsse, die gefaßt würden, so wurde beschlossen, sollten erst dann bindende Kraft erhalten, wenn das Parteireferendum die Parteitagsbeschlüsse bestätigen sollte.
Aus den Verhandlungen erhellte, daß bereits eine ganze Anzahl von Parteigenossen die S. D. A. P. berlassen haben; beschlossen wurde jedoch, daß man im allgemeinen mit dem Austritt warten solle, bis das Referendum gesprochen hat, obwohl für einige Abteilungen eine Ausnahme gemacht wurde.
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Nachdem mitgeteilt worden war, was bereits in den verschiedenen Abteilungen gefchehen ist, und Sympathiebezeugungen von Gesinnungsgenossen im Lande verlesen worden waren, wurde nach ausführlicher Besprechung fast einstimmig, gegen 2 Stimmen bei 7 Stimmenthaltungen, die Errichtung einer neuen Partei beschlossen, falls was fast als sicher angenommen wurde das Referendum die Beschlüsse des verflossenen Parteitags gutheiße. Eine furze Diskussion wurde geführt über die Frage, ob die eventuelle neue Partei schon an den bevorstehenden neuen Wahlen teilnehmen müßte. Man war allgemein der Meinung, daß dies in der Tat geschehen müsse und so wurde denn auch fast einstimmig beschlossen. Die Frage, wo und wie man an diesen Wahlen teilnehmen wird, wurde v. definitiv konstituierenden Versammlung nach dem Referendum überlassen.
Hierauf wurde eine Kommission von 9 Genossen ernannt, die mit der Vorbereitung der konstituierenden Versammlung beauftragt tuurde, welche wahrscheinlich am 14. März stattfinden soll. In die Kommission wurden gewählt: J. C. Ceton, Dr. W. Ban Rawvesteyn jr., Dr. J. Wynkoop, Dr. H. Gorter, Nechtsanwalt Mendels, Frau M. Mensing, Bern . van Prag , H. A. Waffer, Sam. de Wolff.und als Stellvertreter: G. H. J. W. Somnes, van Schin, J. Schütte und 2. de Wisser. Diese Kommission soll der konstituierenden Versammlung Vorschläge für das Programm, das Kampforgan und die Statuten der neuen Partei vorlegen.
Außerdem wurde auf Grund eines Schreibens des Inter nationalen Sozialistischen Bureaus zu Brüssel besprochen, auf welche Weise dies Bureau am besten über die Gescheh nisse hierzulande zu informieren sei.
Ueber die Tribüne" wurde beschlossen, daß ihre Redaktion vorläufig durch feste Mitarbeit von Gorter und Mendels verstärkt werden soll. Später werden darüber definitive Entscheidungen ge troffen werden.
Unter dem Singen des Sozialistenmarsches und der Internationale ging die Versammlung auseinander.
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Für den badischen Parteitag
wurde in den letzten Tagen im Voltsfreund" zu Karlsruhe eine sehr bedentliche Stimmungsma che betrieben. Das Offenburger Boltsblatt" hatte fürzlich aus der Notiz eines bürgerlichen Badischen Blattes, daß eine etwa vorhanden gewesene Spekulation der bürgerlichen Linten auf revisionistische" Verstärkung sich schon jetzt als hinfällig erweise", geschlußfolgert:
Der Ortenauer bestätigt also, was die radikale sozialistische Barteipresse schon längst geschrieben hat, daß die linksliberalen Elemente auf einen Zuwachs aus dem revisionistischen Flügel unsrer Partei rechneten. Damit dürften diese sich sehr wohl getäuscht haben, denn die Arbeiter werden sich von der sozialdemofratischen Partei nicht loslösen, tvenn ihnen auch von den demokratischen Elementen des liberalen Bürgertums goldene Berge versprochen werden. Immerhin freuts uns, daß der„ Ortenauer" eine so offene und ehrliche Aussprache pflegt!" Der Karlsruher , Volksfreund entstellte den ganz flaren Sinn dieser einwandfreien Notiz vor seinen Lesern in der folgenden gröblichen Weise:
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In einer späteren Nummer vefaßt sich der Volksfreund" mit| Damals erklärte der Firmeninhaber, Herr Chaiter, die Arbeiter der Tatsache, daß die Dffenburger Genossen beschlossen, sich dem hätten sich doch an ihn wenden sollen, dann wäre der Konflikt bei Antrag Kehl anzuschließen, der besagt, daß dem Genossen Kolb, gelegt worden. Dessen erinnerten sich die Arbeiter jetzt. Eine dreider auf dem Parteitag das Landtagsreferat erstattet, gliedrige Kommission wollte wegen der schlechten Behandlung ein Korreferent aus dem nichtrevisionistischen Lager bestellt werde. mit Herrn Chaifer sprechen, das wußte aber der AbteilungsDer Beschluß wurde also kommentiert: leiter zu verhindern. Aber damit nicht genug. Er entließ Ein solcher Fanatismus, wie er in diesem Antrag zum auch die drei Arbeiter. Die übrigen erklärten sich mit ihren Ausdruck kommt, ist für unsere Partei eine Blamage. Hier spielt Kollegen solidarisch und legten am Donnerstag voriger Woche die der fachliche Gegensatz keine Rolle mehr, ein solcher Antrag fann Arbeit nieder. Gefordert wird die Wiedereinstellung der drei Genur von fanatischem persönlichen hat diftiert sein. maßregelten und anständige Behandlung. Die Arbeiter finden es Wenn das die Resultate der theoretischen Erziehungsarbeit" des auffallend, daß Herr Chaifer, der im vorigen Jahre den Arbeitern Offenburger Voltsblattes" sind, dann ist es die höchste Zeit, dieser fagte, sie sollten sich an ihn wenden, jetzt damit einverstanden ist, Erziehungsmethode einen festen Riegel vorzuschieben." daß Arbeiter deshalb entlassen wurden, weil sie sich an ihn wenden wollten, um anständige Behandlung durch seine Angestellten zu ver langen. Wie es scheint, ist der Polizei bekannt gegeben worden, daß sich unter den Streifenden ein Desterreicher befindet Hat doch ein Schuhmann, der mit einem Streifposten in Wortwechsel kam, zu diesem gesagt: Sie sind wohl der Desterreicher. Als diese Frage verneint wurde, sagte der Schuhmann: Na, den Desterreicher werden wir uns schon laufen. Auch sonst geht die Polizei gegen die Streif posten in der Weise vor, wie man es nachgerade bei jedem Streik gewohnt ist. Die Posten werden fortgewiefen, fistiert und die Ausübung ihres Rechts wird ihnen in jeder Weise erschwert. Die Firma bat Arbeiter, die vor längerer Zeit um Arbeit anfragten, jest aufgefordert, anzufangen. Den Streifenden ist es bis jetzt gedaß es ihnen auch ferner gelingen wird und daß ihre selbstverständlungen, den Zuzug von Arbeitswilligen fernzuhalten. Sie erwarten, liche Forderung anerkannt werden muß.
So macht der„ Volksfreund" Stimmung gegen die Genossen in Baden, die mit der Taktik des Genossen Kolb nicht einverstanden sind. Machen sie von dem in einer demokratischen Partei selbstberständlichen Recht Gebrauch, eine Beleuchtung der Fraktionstätigkeit auch von ihrem Standpunkt aus zu fordern, so sind sie nach dem Boltsfreund" von wütendem persönlichen Haß beseelt! Wir hängen diese bedenkliche Karlsruher Methode hiermit gebührend niedriger.
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Unsere Toten.
Paris , 21. Febritar.( Eig. Ber.) Einer der Arbeiterdeputierten der geeinigten Partei, Genosse Benezech, ist gestern abend plötzlich gestorben. Von Beruf Schriftsetzer, war er Sekretär der Arbeitsbörse von Montpellier geworden. Er wurde auch Gemeinderat in dieser Stadt. Seit 1898 vertrat er Montpellier in der Deputiertenfammer. Er gehörte der Jaurèsschen Gruppe an und trat nach dem Einigungskongreß der geeinigten Partei bei. Der liebenswürdige bescheidene Mann, der zur alten Garde des franzöfifchen Sozialismus gehörte, genoß im Parlament allgemeine Sympathien.
Aus den Organisationen. Die Generalversammlung des Sozialdemokratischen Bereins für den Neichstagswahlkreis Fürstentum Schaumburg- Lippe tagte gestern( Sonntag) in Stadt hagen . Acht Örte waren durch 17 Delegierte vertreten, außerdem der Kreisvorstand, das Agitationsfomitee und die Redaktion und Expedition der„ Volkswacht" zu Bielefeld . Der Kaffenbericht vom zweiten Halbjahr 1908 weist eine Einnahme von 656,09 Mart und eine Ausgabe von 564,45 Mark auf, mithin Bestand 91,64 Mart. Die Zahl der Mitglieder hat sich seit Ende Juni um 46 erhöht, der Berein zählte Ende 1908 in acht Drten 254 Mitglieder, fast die gleiche Zahl auch an Abonnenten der„ Volkswacht". Die Agitation foll jetzt energischer betrieben werden.
Jugendbewegung.
Nadelstiche.
In Eichlingshofen bei Dortmund fand am 13. Dezember 1908 eine öffentliche Versammlung jugendlicher Arbeiter zum Zwecke der Gründung einer Jugendorganisation statt. Der Veranstalter der Versammlung, ein jugendlicher Bimmergeselle, hat jetzt gleich zwei polizeiliche Strafmandate über je 25 M. erhalten, weil er
1. obwohl er nicht 18 Jahre alt ist, eine politische Versammlung besucht habe, und 2. weil er eine anmeldepflichtige Versammlung nicht angemeldet habe. Daß die Versammlung eine politische gewesen ist, schließt die Behörde daraus, daß ein sozialdemokratischer Redakteur ein Referat gehalten hat.( 1) Die Behörde fahndet nach den Namen der anderen, etwa 80 Teilnehmer, um jedenfalls auch diese mit Strafmandaten zu beglücken.
Gewerkschaftliches.
Schwarze Liften.
Wiederum sind wir in der Lage, Verrufserklärungen des Gefamtverbandes Deutscher Metallindustrieller veröffentlichen zu können. -Nachstehend bringen wir dieselben im Wortlaute: 9 und 10. J.-Nr. 139.
Rundschreiben Nr. 9 pro 1909.
Der Verband der Kupferschmiede Deutschlands sowie der Verband der Zimmerer haben über den Arbeitsnachweis der Industrie Mannheim Ludwigshafen, c. B. Mannheim, die Sperre verhängt.
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Wir bitten Sie deshalb, alle aus dem Jndustriegebiet Mannheim - Ludwigshafen kommenden Kupferschmiede und 3immerer bis auf weiteres von der Einstellung auszuschließen. Gesamtverband Deutscher Metallindustrieller.
Berlin , den 12. Februar 1909. Nr. 127. Rundschreiben Nr. 10 pro 1909. Die Arbeiterschwierigkeiten bei der Firma Maschinen und Armaturenfabrik vormals klein, Schanzlin und Becker- Frankenthal find behoben; es erledigt sich daher unser Rundschreiben Nr. 5 bom 21. Januar 1909. Gesamtverband deutscher Metallindustrieller.
J.-Nr. 153. Rundschreiben Nr. 11 pro 1909. Der Streit bei der Firma
11 und 12. ( L./09, 53 u. 66/08).
E. Albers und v. Drathen- Meldorf
ist beendet; es erledigt sich somit unser Rundschreiben Nr. 1 vom 12. Januar cr., desgleichen sind unsere Rundschreiben Nr. 53 und 66 vom 25. März und 6. April 1908 als erledigt zu betrachten. Gesamtverband Deutscher Metallindustrieller.
J.-Nr. 159. Berlin , den 17. februar 1909. Rundschreiben Nr. 12 pro 1909. Bei der Firma
Perlmutterfabrit von Karl Voigt in Frankenhausen ( Seyffhäuser) haben am 15. d. Mts. die Arbeiter die Arbeit niedergelegt.
Wir bitten, alle von genannter Firma kommenden Arbeiter bis auf weiteres nicht einzustellen.
Gesamtverband Deutscher Metallindustrieller.
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Achtung, Herrenmaßschneider! Die Differenzen bei der Firma Kirchner, Zimmerstr. 33, sind beigelegt. Die Sperre wird hiermit aufgehoben. Verband der Schneider. Die Ortsverwaltung. Deutiches Reich.
,, Chriftlicher" Berleumber.
Ein Bergmann , Mitglied des christlichen Gewerkvereines( Drts Teiter), agitierte gegen den alten Verband der Bergarbeiter, indem er behauptete, der Vorsitzende des alten Verbandes der Zahlstelle a strop bei Dortmund habe vom Streit 1905 Streifgelder unterschlagen. Von der Reichsverbandspresse wurde dieses Gerücht mit Behagen weiter verbreitet. Privatllage gegen den christlichen" Verleumder an. In der Ver Der Beschuldigte strengte deshalb handlung wurde festgestellt, daß die Streifgelder prompt ab gerechnet seien. In der Urteilsbegründung hieß es, auf dem Privat fläger hafte auch nicht der Schatten eines Makels, der christliche Bergmann habe offenbar dem alten Verbande eins auswischen wollen. Trotzdem wurde der Verleumder freigesprochen, weil er in Wahrung berechtigter Interessen gehandelt habe. Gegen das sonderbare Urteil ist Berufung eingelegt.
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Arbeiterkontrolleure im Bergbau.
Die Scharfmacherblätter im Ruhrgebiet find ganz außer sich, verlangen Bestimmungen in der neuen Berggesegnovelle, burch welche daß mit den Arbeiterkontrolleuren ernst gemacht werden soll. Sie den Kontrolleuren verboten wird, bei der Kontrolle Berhöre Weiter müsse den Kontrolleuren verboten werden, Vorschläge anzustellen, also Fragen an die Bergleute zu richten! bas sei ein Eingriff in die verantwortliche Betriebsleitung. Dann zur Sicherung von Betriebspunkten zu machen, denn bezug auf die moralische Qualifikation gefordert werden müsse von den Kontrolleuren ein Befähigungsnachweis in und endlich müsse bei Strafe der Ungültigkeit der Wahlen die Die Scharfmacher ertvarten, daß besonders mit dem zulegt genannten Organisationsagitation für die Kontrolleurwahlen verboten werden. Verlangen die Organisationen„ einverstanden" sein würden. Die Bergleute werden in Kürze das, was sie zu dem Trutzgesetz zu fagen haben, so laut und deutlich sagen, daß es auch den Scharf machern in die Ohren flingt.
In der Form einer Berichtigung" wiederholt der Königsberger Gauvorstand des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes eine von uns am 2. Februar zurückgewiesene Behauptung. Die angebliche Berichtigung lautet:
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Die in Nr. 27, 1909, des Vorwärts", Berlin , unter dem Stichwort Antisemitischer Schwindel" abgedruckte Behauptung, der deutschnationale Handlungsgehilfenverband habe sich in Königsberg um die Agitation für die Freitagslohnzahlung gar nicht gefümmert, ist unwahr. Wahr ist, daß der deutschnationale Handlungsgehilfenverband in der ersten Hälfte des Januar an zahlreiche Königsberger Fabriken mit dem ausführlich begründeten Ersuchen herangetreten ist, die Freitagslohnzahlung für die Arbeiter einzuführen.
Deutscher Handlungsgehilfenverband. Gau Ostpreußen . Mar Taube, Gauvorsteher.
Auf die Einzelheiten unserer Notiz geht die Berichtigung vor sichtigerweise nicht ein. Diefelbe war geschrirben, um die schon damals aufgestellte Behauptung der Deutschnationalen bezüglich ihrer Betätigung für die Freitagslohnzahlung zu entfräften und fagte ausdrücklich):
„ Bei den Sigungen, die sich mit dieser Angelegenheit be schäftigten, glänzte er( der deutschnationale Verband) durch Abwesenheit. Und in Wirklichkeit ist die Frage der Lohnzahlung am Freitag von den freien Gewerkschaften angeregt worden, und diefe haben auch für sie die lebhafteste Propaganda gemacht, so daß nicht nur für 200, sondern für 4500 Arbeiter die Freitagslohnzahlung eingeführt worden ist."
Wenn der deutschnationale Handlungsgehilfenverband jetzt feſtstellt, er sei in dieser Sache an zahlreiche Stönigsberger Fabriken herangetreten", so stellt er im Angesichte diefer Tatsachen fest, daß er einer gemeinsamen Aktion aus dem Wege gegangen ist, ja fie vielleicht durchkreuzt hat. Das ist noch schlimmer, als wenn der Verband ganz untätig geblieben wäre!
Die Zustände im Hamburger Gewerkschaftshause. Die Reichsverbandspreffe bringt Enthüllungen" über schlechte Behandlung und lange Arbeitszeit der Angestellten des Gewerkschaftshauses. Das Hamburger Echo" schreibt hierzu( Nr. 44 vom 21. Februar):
Die Hamburger Nachrichten" laffen seit einiger Zeit durch einen ganz besonders geschäftigen Redakteur die Sputnäpfe, die Nachtgeschirre und Papierförbe der hiesigen Arbeiterkonsumvereine und des Gewerkschaftshauses durchschnüffeln, ob sich nicht etwas fände, das mant im Reichslügenverbandstil der Sozialdemokratie an die Nodschöße hängen " Hier wird also die Behauptung aufgestellt, daß es in unserer fönnte. Vor einiger Zeit hatten die„ Hamburger Nachrichten" sogar die Partei Leute gibt( Revisionisten"), welche beabsichtigen und nur Schamlosigkeit, öffentlich aufzufordern: entlassenes Personal des auf die passende Gelegenheit dazu warten, um ins linke bürgerStonsunvereins Produktion" solle sich auf der Nedaktion der H. N." liche Lage abzuschwenken. Wollte man diese Behauptung ernst melden. Jeyt wieder hat sich der in der Anhäufung von Schmitz nehmen, so könnte man sie nur als böswillige Verdächtigung qualifizieren. Wir nehmen sie aber nicht ernst, denn solche Stilgegen die Arbeiter sehr eifrige Redakteur T. H. von den„ H.-N." mit Personal in Verbindung gesetzt, das vom Hamburger Gewerf übungen beweisen mur, wie sich das schreckliche Gespenst des schaftshaus entlassen ist. Und die von diesem erhaltenen JuRevisionismus in den Köpfen mancher, Radikalen" wiederspiegelt. Ga formationen sind zu zwei Artikeln im Tagesbericht der„ H. N." benut, mußte aber von dieser Art„ badischer Politik", wie sie das Offendie sehr schwere Anschuldigungen gegen den Dekonom der Herberge des burger ,, Volksblatt" macht, Notiz genommen werden, um den Gewerkschaftshauses und gegen die Mitglieder der Verwaltung badischen Genossen außerhalb der Offenburger Sphäre zu zeigen, des Gewerkschaftshauses enthalten. Die Angegriffenen werden gegen wie man in Offenburg bemüht ist, die Einigkeit und GeschlossenBom Streit der Gummiarbeiter bei Schwarz u. Co. die„ Hamburger Nachrichten" ein Berichtigungsverfahren heit der Partei für den bevorstehenden Wahlkampf zu fördern.... Ueber die Ursache und den Verlauf wurde in einer am Montag einleiten. Auch wir werden dann im einzelnen nachweisen fönnen, Der Volksfreund" verdreht hier also die Behauptung des abgehaltenen Versammlung der Streifenden folgendes mitgeteilt: daß die von den H. N." aufgestellten Behauptungen unwahr Boltsblatts", daß linksliberale Kreise auf Zuzug aus den Reihen Schon seit längerer Zeit sind die Arbeiter ungehalten über die un- find. Für heute wollen wir nur erklären, damit die von den der Revisionisten hoffen, schlankweg in die Behauptung, die Ne- passende Behandlung, welche ihnen der Leiter der Gummiabteilung Urhebern frivol erhobenen Beschuldigungen nicht länger unwiderbisionisten planten den llebergang ins bürgerliche Lager. So werden der genannten Firma zuteil werden läßt. Grobe Worte, auch sprochen bleiben, daß die in den Artikelnder, hamburger in merhörter, der Wahrheit ins Gesicht schlagender Weise die Ges den Arbeiterinnen gegenüber, werden von dem Abteilungs- Nachrichten" behaupteten Tatsachen entweder noffen Offenburgs und das„ Voltsblatt" vor den Lefern des„ Bolts- leiter und bont dem Meister regelmäßig gebraucht. Aus absolut erfunden sind, oder daß kleine Wahrs freunds" verdächtigt. diesem Grunde kam es schon im vorigen Jahr zu einem Konflikt. Heiten so frisiert sind, daß sie zur Rüge wurden.