eine repräsentative Verfassung eingeführt ist, die Lage des Landes fich wahrscheinlich nicht bessern werde, und fie würde daher dem Schah den Rat erteilen, feinen aus fähigen, energischen Männern bestehenden Staatsrat aufzufordern, ihm in der Ausarbeitung eines Entwurfes einer Repräsentativ berfassung zur Seite zu stehen. Die britische Regierung hat Rußland borgeschlagen, daß dem Schah eine Andeutung gegeben werbe, daß er, wofern er nicht eine fonftitutionelle Regierungsform gewähre, seitens der englischen und russischen Regierung teine Unterstübung erhalten werde, die vielmehr Maßregeln zu ergreifen haben würden, um ihre Interessen zu schüßen. Die britische Regierung hat die russische auch davon in Kenntnis gefeßt, daß sie keiner Anleihe zustimmen würde, welche nicht von einer gewählten Versammlung genehmigt wurde. Greh fügt noch hinzu, daß im Prinzip zwischen der englischen und der russischen Regierung keine Meinungsverschiedenheit herrsche.Amerika .
Der Prozeß gegen den Petroleumtrust. Chicago , 23. Februar. Heute hat hier die nochmalige gerichtfiche Untersuchung in Sachen der Standard Oil Company begonnen, da ihr die von dem früheren Gerichtshof auferlegte Geldstrafe von 29 Millionen Dollars von der höheren Instanz mit der Entscheidung als ungerecht erklärt worden war, daß höchstens auf eine Geldstrafe von 720 000 Dollars erkannt werden dürfte, wenn die Gesellschaft in der neuen Untersuchung für schuldig erachtet würde.
Abgeordnetenbaus.
Abendsizung, Mittwoch, 24. Februar 1909.
Am Ministertisch: v. Moltke, v. Arnim- Criewen. v. Breitenbach. Auf der Tagesordnung steht eine Zentrums interpellation und ein nationalliberaler Antrag, die beide staatliche Maßnahmen gegen die neuesten Hochwassertatastrophen fordern.
Nach der Begründung durch die Abgg. Tourneau( 8.) und Heine( natl.) gab
Minister des Innern v. Moltke eine Uebersicht über die durch die Hochwasser angerichteten Schäden. Er dankte unter lebhaftem Beifall den Soldaten und Feuerwehren für ihr aufopferndes Rettungswerk. Auf den nationalliberalen Antrag erwiderte der Minister, daß es nicht darauf ankommen fönne, alle Verluste bersicherungsgemäß zu deden. Eine Unterstüßung fönne nur gewährt werden, wenn die Geschädigten nicht in der Lage seien, das Unglüd zu ertragen. Das müsse gefagt werden, um keine falschen Hoffnungen auffommen zu lassen. Zur Beseitigung der ersten Not, vor allem in der Altmart, habe der Staat telegraphisch sofort die erforderlichen Mittel zur Verfügung gestellt. Auch für die Zukunft fönne das Haus versichert sein, daß die Regierung überall schnell eingreifen werde. ( Beifall.)
Landwirtschaftsminister v. Arnim schilderte seine persönlichen Erlebnisse im Ueberschwemmungsgebiet der Altmart, wo die Gisbrecher leider nur sehr langsam vorwärts kämen.
Minister der öffentlichen Arbeiten v. Breitenbach lobte vor allem die Tätigkeit der Pioniere, die Tag und Nacht gearbeitet hätten ( Lautes Brabol) und teilte mit, daß die Eisenbahn alle Gaben frachtfrei in das Ueberschwemmungsgebiet befördere.( Beifall.) In der Besprechung bat
Abg. Bethge( f.) als Vertreter von Osterburg um schnelle Hilfe für die Wische.
Abg. v. d. Anesebeck( ft.) forderte eine Vermehrung der Eisbrecher auf der Elbe .
Abg. Cahensly( 8.) berlangte schnelle Hilfe für die Lahn . Abg. Dr. Hehdweiller( natl.) besprach die Verheerungen im
Unterlahnkreis.
Abg. Fund( frf. Bp.): Die private Wohltätigkeit hat ja bereits eingesett. Aber es bleibt für den Staat noch viel zu tun übrig. Bei der Verteilung der Unterstützungen sollte nicht allzu bureaukratisch vorgegangen werden.
hält, sich besseres Essen bereifen lassen durfte, was sein vertragliches Recht ist. Wahr ist weiter, daß die Kost für Kellner und das übrige Personal, wenn auch nicht gleichartig, so doch stets gleidh wertig gewesen ist.
höhung zugesprochen, für die Ungelernten aber abgelehnt. Außer diesen beiden Kategorien lenne die Direktion nur noch bessere" Arbeiter. Die neunstündige Arbeitszeit ist schon seit November be schlossen, bis heute aber noch nicht eingeführt. Auf 6. Es ist nicht wahr, daß in der Herberge des Gewerkschafts - ein Schreiben der Organisation erwiderte der Magistrat( unterzeichnet In der Diskussion gab der Vertreter des Schmiedeverbandes hauses eine Arbeitszeit von 14 bis 16 Stunden herrscht. Wahr ist, eide), daß er nur mit Arbeiterausschüssen verhandele. daß die Arbeitszeit aller Personen inklusive Pausen in keinem Silerzli einige Ergänzungen. Ein Redner teilte mit, daß die Falle mehr als 11 Stunden beträgt. Ventilatoren bereits angebracht sind, aber einen solchen Lärm 7. Es ist nicht wahr, daß für das Personal der Herberge des machten, daß es kaum auszuhalten sei. Auch ließen sich die Türen Gewerkschaftshauses Logiszwang eingeführt ist. Wahr ist, daß unter schwer öffnen und die Zugluft in den Räumen mache sich äußerst den über 20 Angestellten der Herberge nur drei gezwungen sind, unangenehm bemerkbar. Eine entsprechende Resolution wurde eine während der Nacht im Gewerkschaftshause zu logieren, um bei der stimmig angenommen. starken Frequenz von nahezu 150 Logisgästen täglich bei ein In den Arbeiterausschuß wurden folgende Personen gewählt: tretenden besonderen Ereignissen stets sofort zur Hand zu sein. Hartmann, Neumann, Battner, Brychzh und Kah l. 8. Es ist nicht wahr, daß der Expedient 1½ Jahre auf Kosten Achtung, Glasschleifer! Bei der Firma Hammerschlag u. Müzel des Gewerkschaftshauses verpflegt worden ist. Wahr ist, daß der berg, Kunstglaserei, Andreasstr. 32, sind sämtliche Kollegen entlassen Expedient stets sein Mittagessen im eigenen Hause genossen hat, worden, weil dieselben ihren vollen Lohn verlangten und nicht mit daß er sich allerdings aber, wie sein dazu berechtigter Vorgänger, einer Teilzahlung zufrieden waren. Bei dieser Firma ist es nämlich Frühstück und Abendbrot am Büfett auf Kosten des Gewerkschafts- Mode, den Arbeitern nur immer einen Teil des Lohnes zu geben. hauses hat geben lassen, wofür er dann auf Extrabezahlung außer. Unter solchen Umständen ist die Werkstelle als gesperrt zu betrachten. ordentlicher Arbeiten verzichtet hat.
9. Es ist nicht wahr, daß den Hausdienern zur Einnahme ihrer Mahlzeiten ein Raum zur Verfügung steht, der gleichzeitig Desinfektionsraum ist und den Abort enthält. Wahr ist, daß der hella und genügend große Raum, der den Hausdienern zur Einnahme ihrer Mahlzeiten zugewiesen ist, sich innerhalb der gesamten großen Baderäumlichkeiten befindet, die allerdings auch den absolut geruch losen Heißwasserdampfkessel für Desinfektion und ein Wasserflosett enthalten.
Die Ortsverwaltung. Achtung, Schuhmacher! Schon vor mehreren Wochen mußten
wir die Kollegen warnen, bei der Firma Reh und Prädet in Briz Arbeit anzunehmen. Dieser Firma, kaum ein halbes Jahr bestehend, sind die Lohnverhältnisse in Berlin zu hoch und sucht fie deshalb von außerhalb Arbeitskräfte heranzuziehen. Um mit diesen Arbeitern nach Gutdünken verfahren zu können, wird auch dann noch annonciert, wenn sämtliche Stellen besezt sind. Willkürliche Ents lassungen der taum engagierten Arbeitskräfte find häufig, doch sichert sich der Fabrikant borher Ersatz. So ist es vorgekommen, daß Arbeiter noch Montags früh wohlgemut zur Arbeit gingen, dann aber ihre Papiere erhielten, weil über Sonntag Ersatzkräfte Viele Arbeiter verließen diese ungaftliche Stätte nach furzer Zeit freiwillig. herangeschafft wurden. Oft wurde das Verlangen gestellt, einen festen Lohntarif aufzustellen, doch nie wurde diesem Wunsche stattgegeben. Der Arbeiterausschuß, der die Wünsche der 11. Es ist nicht wahr, daß ein Spielhündchen der Dekonomin Arbeiter vortragen wollte, wurde abgelehnt, worauf die Arbeitsauf Kosten des Gewerkschaftshauses üppig verpflegt wird. Wahr niederlegung erfolgte. Alle Verhandlungen sind bis jetzt erfolglos ist, daß unter Zustimmung der Verwaltung ein zumeist an der Kette gewesen, da die Firma hofft, ihren Arbeiterstamm von auswärts ersetzen zu können. Zentralverband der Schuhmacher. liegender großer Hofhund gehalten und beköstigt wird. Deutfches Reich.
10. Es ist nicht wahr, daß die Scheuerfrauen gezwungen find, auf dem Korridor in der Nähe eines Klosetts ihr Frühstück einzunehmen. Wahr ist, daß sie der Bequemlichkeit halber sich diesen Platz gewählt haben, obwohl ihnen ein Zimmer mit Tisch und Stühlen dazu zur Verfügung steht.
12. Es ist nicht wahr, daß sich Unstimmigkeiten im Küchenbuch befinden. Wahr ist, daß bei den Eintragungen in das Küchenbuch bezüglich Müchenkräutern und dergleichen kleineren Erwerbungen bisweilen summarisch verfahren ist, die Anschaffung und der Verbrauch der Gegenstände aber völlig berechtigt war.
13. Es ist nicht wahr, daß unorganisierte Angestellte in der Herberge beschäftigt sind, Wahr ist, daß aus der Fremdenstube mehrfach Leute zu Hausdienern gewählt wurden, jedoch ist in jedem einzelnen Falle darauf gesehen, daß es sich um einen Mann handelte, der einer gewerkschaftlichen Organisation angehörte. Es ist nie ein Unorganisierter in der Herberge beschäftigt worden.
Mit den Verhältnissen in den städtischen Gaswerk- Magazinen ( Zentralmagazin und dem in der Prenzlauer Allee gelegenen), in denen Gaseinrichtungsartikel( Gasmesserusw.) repariert, beziehungsweise hergestellt werden, beschäftigte sich eine von 200 daselbst angestellten Personen( Handwerker, Blaz- und Magazinarbeiter) besuchte Versammlung.
Vor allem handelte es sich auf die durch den Arbeiter ausschuß gestellten Anträge und die durch die Direktion erfolgte Antwort. Die Anträge bezogen fich um folgende Punkte:
1. Anbringung einer Normaluhr beim Portier.
2. Anbringung von Ventilatoren in der Schmiede. 3. a) Die Verlegung der Badezeit in die Arbeitszeit. b) Einrichtung von Waschgelegenheiten in einem hierzu hergestellten Verschlag im Eßraum der Hofarbeiter. c) Lieferung von warmem Wasser für die Plazarbeiter in der Prenzlauer Allee.
4. Geregelte Festsetzung der Bestrafungen.
Die Direktion erwiderte darauf in einem Schreiben:
1. Die am Pförtnerhause angebrachte Uhr des Arbeiterkontrollapparates wird in Uebereinstimmung mit der Hauptuhr des Schlesischen Bahnhofes gehalten werden.
2. An den Fenstern in der Schmiede sollen die gewünschten Ventilatoren angebracht werden.
Abg. Borgmann( Soz.): Namens meiner politischen Freunde fann ich erklären, daß wir aufrichtige Teilnahme empfinden mit den durch das Hochwasser Geschädigten. Wir sind auch gern bereit, für die Hilfeleistungen die erforderlichen Mittel zu bewilligen. Ich möchte jedoch den Wunsch aussprechen, daß die Regierung nicht erst lange auf die private Wohltätigteit warten möge, sondern daß sie rasch eingreift. Schnelle Hilfe ist doppelte Hilfe. Ferner hoffe ich, daß die Hilfe gegeben werden möchte ohne Ansehen der Person.( Geächter rechts.) Ihr Lachen ist sehr deplaziert.( Sehr richtig! bei 3a. Das Baden während der Arbeitszeit oder während der en Sozialdemokraten.) Zum Schluß möchte ich all denjenigen, die Mittags- und Vesperpause tann nicht gestattet unter Hintansehung ihres Lebens rettend eingegriffen haben, auch werden. namens meiner politischen Freunde Dank und Anerkennung 3 b. Der Antrag auf Aubringung von Waschbecken im Arbeiter aussprechen.( Beifall bei den Sozialdemokraten.) unterkunftsraum muß abgelehnt werden, da die vorhandenen WaschNachdem noch mehrere Abgeordnete aller Parteien als Ver- gelegenheiten mehr als ausreichend sind. treter der von der Ueberschwemmung heimgesuchten Kreise gesprochen 3c. Für die Arbeiter des Gußrohrmagazins in der Prenzlauer hatten, wurde der Antrag der Nationalliberalen der Budget- Allee soll ein Junkerscher Heißwasserapparat beschafft werden. tommission überwiesen. 4. Die Festsetzung der Strafen auf Grund der Arbeitsordnungen wegen Zuspätt ommens zur Arbeit wird für alle Dienststellen generell geregelt werden.
Nächste Sigung Donnerstag 12 Uhr( Etat der Domänenverwaltung). Schluß 11 Uhr.
Gewerkschaftliches.
Tarifabschluß im Steinsetzergewerbe der Oberlausit. Einen für die Arbeiterschaft, Steinsetzer und Rammer, sehr günstigen Verlauf hat die Lohnbewegung berselben in der Oberlaufig genommen. Es ist zum erstenmal ein Tarifvertrag abgeschlossen worden, der das nachstehend angeführte große Gebiet umfaßt: die Kreise Görlitz ( Stadt und Land), Sagan, Rothenburg , Hoyerswerda , Hirschberg, Landeshut , Lauban , Löwenberg, Bautzen und Löbau . Durch den Tarif wird die Arbeitszeit allgemein von 11 auf 10 Stunden herabgesetzt; die Stundenlöhne erfahren für 1909 eine Erhöhung, die für Steinsetzer 9 Pfennig beträgt ( bon 50 auf 59 Pfennig), für Rammer 6 Pfennig( 32 auf 38 Pfennig); am 1. April 1910 tritt eine weitere Erhöhung für beide Kategorien um 3 bezw. 2 Pf. ein. Für die Kreise Löwen berg und Lauban , wo der Stundenlohn bisher 10 Bf. niedriger war als in den anderen Drten, bleibt derselbe Unterschied vorläufig bestehen, prozentual ist dadurch die Erhöhung hier noch beträchtlicher. Auch die Ueberstunden -, Nacht- und Sonntagsarbeit ist zufriedenstellend geregelt, desgleichen die Ueberlandarbeit. Affordarbeit ist ausgeschlossen. Der Arbeitgeberverband erkennt die Drganisation der Arbeiter und die von dieser eingeführten Arbeitsberechtigungsfarte an. Der Arbeitgeberverband, der erst fürzlich errichtet wurde, hat anerkennenswertes Entgegenkommen gezeigt.
Der Streit der Eulengebirgsweber,
der zur Abwehr einer Lohnreduzierung bis zu 30 Broz. geführt wird, hat noch zu feiner Einigung geführt. Die bestreifte Firma, die Schlesische Buntweberei vormals C. Neugebauer Söhne und Karl Bostpischil hat deshalb jetzt 417 Arbeitern gekündigt, die in Nebenbetrieben beschäftigt sind, weil für sie für die Dauer des Streifs feine Arbeit vorhanden ist.
Achtung, Metallarbeiter!
In der Kugellagerfabrik in Leipzig - Plagwig streiken die Arbeiter, weil 30 Mann entlassen worden sind, die sich geweigert haben, lleberstunden zu machen, bei denen ihnen der Lohnzuschlag ver weigert wird.
Zur Beilegung der Streitigkeiten bei der Militäreffektenfabrik Weill u. Co. in München ist vor dem dortigen Einigungsamt des Gewerbegerichts unter dem Vorsitz des Gerichtsrats Dr. Brenner nach längeren, oftmals ziemlich erregten Auseinandersetzungen zwischen den Parteien eine Einigung auf folgender Grundlage zustande gekommen:„ Die Firma verpflichtet sich, die am 1. Januar 1909 bezahlten Löhne allen Arbeiterinnen auch weiterhin unverkürzt zu zahlen, den Vertrauensmann Steinkohl wieder einzuDer Referent Busader unterzog nun diesen Bescheid einer stellen, ebenso alle im Streit stehenden Arbeiter und Arbeiterinnen eingehenden Kritit. Die Normaluhr wurde von den Kollegen ver- mit Ausnahme des Vertrauensmannes Koch, am 1. März d. J. langt, damit jeder Arbeiter sich bestimmt darauf verlassen könne, da wieder einzustellen. Die Arbeiter und Arbeiterinnen verpflichten sich, Die Heze gegen das Hamburger Gewerkschaftshaus. die jeßige Uhr nie die richtige Zeit anzeigte. Nun werde gefagt, die soweit sie nicht anderweit Beschäftigung gefunden haben, am 1. März am Kontrollapparat angebrachte Uhr sollte mit der Hauptuhr die Arbeit wieder aufzunehmen. Maßregelungen aus Anlaß dieses Von den Hamburger Nachrichten" ausgehend, ist eine richtige am Schlesischen Bahnhof verbunden werden. Dies ist geschehen und Streiks dürfen nicht stattfinden." Heke gegen die Verwaltung des Gewerkschaftshauses in Hamburg man habe doch keine Gewähr für richtige Zeit, da auch diese Uhr eingeleitet worden. Die maßgebenden Instanzen der Partei und oft um einige Minuten differiere. Daß sie nicht tadellos funktioniere, halb sei der Wunsch nach einer Normaluhr berechtigt. Ebenso die Verlegung des Badens in die Arbeitszeit, was ja auch schon in den sämtlichen Betrieben zurzeit schon eingeführt ist. Berliner städtischen Gas- und Wasserwerken und in den Charlottenburger
Gewerkschaften in Hamburg haben eine eingehende. Untersuchung bewieſen die häufigen Reparaturen, ber sie unterzogen werde. De Letzte Nachrichten und Depefchen.
eingeleitet. Das Ergebnis dieser Untersuchung ist in Form einer preßgefeßlichen Berichtigung dem Hamburger Scharfmacherblatt übermittelt worden. Wir lassen nachstehend die Berichtigung folgen, weil sie einen klaren Ueberblick über die erhobenen Vorwürfe und den tatsächlichen Sachverhalt bietet.
Der Lockspitel Azew vor der Duma. Petersburg, 24. Februar .( W. T. B.) Die heutige Sihung der Duma wurde 8 1hr 30 Minuten abends eröffnet. Das Haus war start besetzt. Alle Logen waren überfüllt, in der Minister. loge waren sämtliche Minister anwesend. Der Referent in der Interpellation über die Azew- Affäre Graf Bobrinski( gem. Rechte) führte in kurzer Rede aus, die Kommission schlage bor , die Interpellation der Kadettenpartei anzunehmen, diejenige der Sozialdemokraten dagegen abzulehnen. Es haben sich vierundfünfzig Redner zum Wort gemeldet.
Als erster Redner besprach Potrowsky( Soz.) die in der Preffe bereits veröffentlichten Einzelheiten über Azews Tätigkeit und folgerte zum Schluß, der Regierungsagent Azem habe mit Wissen der Regierung eine Provokation in ausgedehntem Maßstabe geübt und an einer ganzen Reihe terroristischer Morde und Ausschreitungen mitgewirkt. Pokrowsky nannte darauf mehrere Polizeiagenten, von denen er zu wissen glaubte, daß sie ebenfalls zu Provokationen terroristischer Atte verwendet worden seien, und fchloß, ein derartiges Material sei genügender Beweis dafür, dak die ganze Regierungspolitik auf dem Provokationssystem bafiere.
Bezüglich der Einrichtung von Waschvorrichtungen im Eßraum der Hofarbeiter habe ja niemand behauptet, daß die jetzigen nicht 1. Es ist nicht wahr, daß das weibliche Personal des Gewerk- ausreichten. Die Arbeiter stellten diesen Wunsch, weil sie zurzeit schaftshauses eine Beschwerde bei der Verwaltung eingereicht hat, mit entblößtem Oberkörper erst einen zugigen Torweg mit dem Erfolg, daß bereits mit der Entlassung der Beschwerde passieren müssen. Meist ist der Körper in geichwigtem Zustande heutigen Einrichtung dann stets führer der Anfang gemacht worden ist. Wahr ist, daß allerdings und muß sich bei einige Beschwerden bei der Verwaltung eingegangen sind, die ge- der falten Bugluft und damit in hohem Maße der Gefahr prüft und für ungerechtfertigt erkannt sind. Wegen der Beschwerde einer schweren Erkältung ausiegen. Gerade auf die Er erfüllung dieser Forderung legen die Arbeiter besonders Wert, zumal ist kein Beschwerdeführer entlassen, sondern die Entlassung ist er- ja Blaz für einen Waschraum genügend vorhanden ist. Der jezige folgt, weil nach Berhandlung der Beschwerden einige der Beschwerde- Baschraum entspreche durchaus nicht den Anforderungen, die man führer beharrlich die Anordnungen des Herbergsökonomen ignoriert an einen solchen Raum stellen könne. Unter anderem fehlt jegliche haben. Diese Gründe sind ihnen bei der Entlassung angegeben. Vorrichtung zum Aufhängen von Kleidungsstücken. Er, Redner, 2. Es ist nicht wahr, daß Angestellte, die eine Eingabe an die schlage vor, die abgelehnten Anträge einer Deputation zu übergeben, Verwaltung gerichtet haben, in der um Wiedereinstellung eines ent- um einen anderen Entscheid herbeizuführen. laffenen Mädchens gebeten wurde, keine Antwort bekommen haben. Die Regelung der Strafen für Zuspätkommen seien allerdings, Wahr ist, daß dem unter Berufung auf diese Petition bei der Ber- wenn auch nicht generell", wie er noch beweisen werde, geregelt waltung vorstellig gewordenen Mädchen wiederholt gesagt ist, daß worden. Es werden jetzt beim ersten Male 25 Pf., beim zweiten es nicht wieder eingestellt werden könnte, und diese Antwort ist dem Male 50 Pf, beim dritten Male 1 M. angerechnet, dann folgt EntTaffung. Wenn solche Bestimmungen getroffen werden, müsse es den Personal übermittelt. Arbeitern doch wenigstens mitgeteilt werden, was 3. Es ist nicht wahr, daß Beschwerden über angebliche Ver- nicht geschehen sei. Die Strafen feien auch viel zu hart. wertung von nicht einwandfreiem Fleisch und sonstigen Waren Früher wurden 10 Minuten nicht angerechnet und beim ersten Male durch den Dekonomen mit Entlassung der Beschwerdeführer beant- gab's einen Verweis und dann erst Geldstrafe. Allerdings sei es wortet sind. Wahr ist, daß diese Beschwerden in drei mehrstündigen auch Pflicht der Arbeiter, auf Pünktlichkeit zu halten. Jetzt fosten Sibungen geprüft und ebenfalls für ungerechtfertigt erfannt sind. drei Minuten schon 25 und 50 Bf. und das schlimmste sei, daß bei 4. Es ist nicht wahr, daß der Verwaltung in einer Beschwerde den Strafen auch jest noch willkürlich verfahren werde. mitgeteilt ist, daß Fleisch aus einer Abfalltonne herausgeholt und der die Hände sehr mitgenommen werden, lederne Handschuhe ge- aus einem Gebüsch eines überfluteten Gehöftes eine aus brei Stendal , 24. Februar .( B. S.) Pioniere retteten heute früh wieber gekocht ist. Wahr ist, daß niemals Fleisch aus einer Abfall- liefert werden, zumal solche im Magazin vorhanden Personen bestehende Familie, die 5 Tage ohne Nahrung daselbst tonne herausgeholt und benutzt ist. 5. Es ist nicht wahr, daß für das Personal der Herberge dreierlet feien. Buschläger würden heute eingestellt, die gelernte Schmiede zugebracht hatte. Man hofft alle drei am Leben zu erhalten.
Für die Hofarbeiter müßten auch für ihre schwere Arbeit, bei
nicht üblichen erhielten.
Die Einführung von Wochenlöhnen wurde abgelehnt, es bleibt somit beim Stundenlohn. Den gelernten Arbeitern wurde eine Er
Eisenbahnkatastrophe.
Guayaquil , 24. Februar.( W. T. B.) Ein Personenzug stürzte bei Rio Bamba infolge eines Schienendefekts einen hundert Fuß hohen Abhang herunter. Fünfundzwanzig Personen wurden getötet, vierzig verlegt.
Aus Waffersnot gerettet.
Küche geführt wird. Wahr ist, daß der Herbergsökonom, der neben feinem Bargehalt für sich und seine Familie volle Beköstigung er Berontm. Rebatteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.: Ib. Glode, Berlin . Drud u. Berlaa: Borwärts Buchbr. u. Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Sierau 3 Beilagen n. Unterhaltungsbl