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Nr. 47. 26. Jahrgang.

Reichstag .

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 25. februar 1909.

211. Sigung bom Mittwoch, den 24. februar,

nachmittags 2 Uhr.

Am Bundesratstische: Twele, Dernburg . Auf der Tagesordnung steht die zweite Beratung des Etats für den Rechnungshof des Deutschen Reiches.

Die Budgetkommission beantragt eine Resolution, welche den Reichstanzler um Maßregeln ersucht, durch welche eine Vereinfachung der gesamten Rechnungslegung herbeigeführt wird.

Der Referent Abg. Raden( 3.) bemerkt, daß in der Kommission bei allen Mitgliedern der Wunsch hervorgetreten ist, es möge ein von der preußischen Oberrechnungsfammer unabhängiger besonderer Rechnungshof für das Reich geschaffen werden.

Abg. Erzberger( 3.) bittet, zum Rechnungshof nur erstklassige Beamte zu delegieren, die nach mehrjähriger Tätigkeit wieder in die besonderen Verwaltungen zurüdfehren möchten.

Abg. Dr. Wagner( f.) schließt sich der Anregung des Abg. Erz­berger ant.

genommen.

genommen.

flären.

ein Posten von 55 000 Mart für nicht ausgeführte Bauten spurlos verschwunden.

( Lebhaftes Hört! hört! im Zentrum und bei den Sozialdemokraten.) Höchst auffällig ist auch dem Rechnungshofe ist es aufgefallen daß diese fonderbaren Unstimmigkeiten sich immer gerade in Ostafrika ereignet haben.( Lebhaftes Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Namentlich war das zur Zeit der sogenannten Kommunen" der Fall, die sich gemeinhin aus je einem Amtshauptmann, einem Gemeinde- und einem Amtssekretär zusammensetzten.( Heiterkeit.) Bielleicht erfahren wir über diese Dinge etwas Näheres beim Etat für Ostafrika . Die Monierungen des Rechnungshofes haben übrigens schon auf die Etats aufstellungen von 1908 und 1909 einen heilfamen Einfluß ausgeübt. Die Kolonialverwaltung sollte die Gou­berneure anweisen, sich an die gefunden Grundsäge für die Rechnungslegung zu halten, die der Rechnungshof aufgestellt hat. Auch möge die Kolonialverwaltung für baldige Vorlegung der ko­lonialen Rechnungen für 1901-1904 sorgen.( Lebhafter Beifall im Zentrum.)

Direktor im Reichskolonialamt Conze sucht die vorgekommenen Unstimmigkeiten mit den Schwierigkeiten des kolonialen Rechnungs­wefens zu entschuldigen. Abg. Noste( S03.):

Selbst die einfachste Kontrolle ist dort, wie der Rechnungshof hervorhebt,

herangezogen und regreßpflichtig gemacht werden können.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.)

Abg. Dr. Görde( natl.) gibt zu, daß sehr bedenkliche Un­stimmigkeiten vorliegen, wünscht gleichfalls schnellere Rechnungs legung, wirft aber dem Abg. Erzberger Uebertreibungen bor.

Abg. Schwarze- Lippstadt( 8., schwer verständlich) scheint sich den Ausführungen des Abg. Erzberger anzuschließen. Mugdan( fri. Vp.) schließt die Diskussion. Nach einer unverständlich bleibenden Bemerkung des Abg. Dr. Mugdan( frs. Vp.) schließt die Diskussion.

Die Kommiffionsanträge werden angenommen. Nächste Sizung: Donnerstag 2 Uhr( Initiativantrag der olen über Freiheit des Grunderwerbes, Peti­tionen usw.) Schluß 4 Uhr.

Abgeordnetenbaus.

39. Sigung Mittwoch, den 24. Februar 1909, vormittags 11 Uhr.

Damit schließt die Diskussion; der Etat wird bewilligt, Am Ministertische: Landwirtschaftsminister v. Arnim Criewen. die Resolution wird angenommen. Die zweite Beratung des Etats der landwirtschaftlichen In dritter Beratung wird das Gesetz zur Ergänzung der Geseze betreffend Postdampfschiffahrtsverbindungen mit Herr Direktor Conze meinte, die gerügten Mißstände lägen ja Berwaltung wird beim Extraordinarium fortgefekt. Abg. Graf v. d. Groeben( f.) begründet einen Antrag, wonach überseeifen zändern( Erhöhung der Subvention für den schon 18 Jahre zurüd. Das ist wohl richtig, aber das zeigt nur die Regierung ersucht werden soll, sobald wie möglich unter Hinzu­Norddeutschen Lloyd von 230 000 auf 500 000 M.) debattelos andas Rechnungswesen in den Kolonien gehandhabt ist. immer wieder von neuem, wie außerordentlich mangelhaft bisher Die Nachziehung von Interessenten und Sachverständigen eine Konferenz zu Ebenso wird der Gefeßzentwurf, betreffend die Einwirkung von prüfung im einzelnen ist, wie der Abg. Erzberger mit Recht hervor- berufen, welche in eine Brüfung einzutreten hat, wie in den einzelnen Armenunterstüßung auf öffentliche Rechte( Be- gehoben hat, dem Reichstage nach so langer Zeit fast unmöglich. Provinzen des preußischen Staates die Organisation des Ansiedelungswesens zu gestalten und wie insbesondere, feitigung des Berluftes öffentlicher Rechte durch den Bezug an besprechen, ist um so notwendiger, wenn man daran denkt, wie jeder unbeschadet der Verschiedenheit in den einzelnen Provinzen, Solche Dinge aber, wie der Rechnungshof sie mitgeteilt hat, hier zu Strantenunterstützungen und Unterstützungen zur Sebung einer heruntergerissen wurde, der an der Kolonialpolitik auch nur irgendwie eine Zusammenfassung der ganzen Arbeit in einer Zentralſtelle zu augenblidlichen Notlage) in dritter Beratung debattelos antritik geübt hat. Aber das benkbar schärfste Maß von Krilit, die ermöglichen ist.- Die Beſiedelung der preußischen Moore muß Es folgt die zweite Beratung der Uebersicht der Einnahmen hier je geübt worden ist, wird durch die Ausstellungen des Rechnungs- in wesentlich beschleunigtem Tempo vor fich gehen. Andere Staaten, und Ausgaben des Schuhgebietes Kiautschou für das hofes übertroffen. Die Feststellungen des Rechnungshofes find die wie Mecklenburg , haben auf dem Gebiete des Ansiedelungswesens Rechnungsjahr 1906. glänzendste Rechtfertigung für unsere Kritik und unsere Stellung erheblich mehr geleistet als Preußen. Bei der hohen Bedeutung der Der Referent Abg. v. Bolko( t.) beantragt namens der Rechnungs - Nach dem Gesetz vom 13. März 1899 sollen die Rechnungen bald- eine größere werden. Unser Antrag bezweckt nicht etwa eine Ver­nahme zur Solonialpolitik.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) inneren Kolonisation muß die finanzielle Beteiligung des Staates fommiffion, die Nebersicht durch Kenntnisnahme für erledigt zu ermöglicht, spätestens in dem zweiten auf das Etatsjahr folgenden schleppung der jetzt in Ostpreußen beschrittenen Regelung der Sache. Abg. Erzberger( 8.) beantragt, von der Uebersicht nur Kenntnis Jahre hier vorgelegt werden. Trotzdem ist die Rechnung für 1896/97 Eine Berföhnung der dort vorhandenen Gegenfäße muß zu erreichen zu nehmen vorbehaltlich der bei der Prüfung der Rechnung sich etwa erst am 30. Mai 1899 abgeschlossen worden, also erst im dritten sein.( Sehr richtig!) Die gewünschte Zentralstelle denken wir uns ergebenden Erinnerungen. Jahre. Am interessantesten ist in den Feststellungen des Rechnungs - im Landwirtschaftsministerium. Es handelt sich bei dem Ansiedelungs­Abg. Dr. Görde( natl.): Die vom Abg. Erzberger bei einzelnen hofes, daß das Rechnungswesen in Ostafrika besonders rückständig wesen um ein Kulturwerk ersten Ranges, daher bitte ich Sie, unserm Antrage zuzustimmen.( Bravo ! rechts.) Pofitionen der Uebersicht vorgebrachten Monita erscheinen mir nicht geblieben ist. Abg. Glazel( natl.) geht eingehend auf die Differenzen in Dst­begründet. Ein Vertreter des Reichsmarineamt 3 erklärt eine preußen ein. Die oftpreußische Landschaft ist durchaus geeignet, die nicht durchgeführt worden. Befiedelung zu betreiben, besser als die Landgesellschaft m. 6. H., bom Abg. Erzberger gerügte Mehrausgabe von 181 839,90 m. durch die den kaufmännischen Geist" vor allem betont, der wohl bei dem die erhöhten Kosten der Mietung des Transportdampfers zur Be- Der Rechnungshof macht aber nicht nur den Verwaltungs- Verkaufe, aber weniger bei der Befiedelung von Land von Wichtigkeit förderung der Ablösung für die Besazung von Kiautschou. beamten in Ostafrita schwere Vorwürfe, sondern indirekt auch der ist. Unsere Sozialpolitik muß auch auf die ländlichen Verhältnisse Abg. Erzberger( 3.) wiederholt seine Bitte nach schriftlichen damaligen Zentralverwaltung. Er sagt, es feien Leute ohne genügende zugeschnitten werden und darauf ausgehen, vor allem die Arbeiter Berichten der Rechnungskommission: wenn diese nur von wenigen Vorbildung hinausgeschickt worden, ich weiß nicht, ob sich das nur feßhaft zu machen. Dann wird auch die Landflucht aufhören. Stollegen gelesen werden, so werden die mündlichen Berichte meist auf die niederen Beamten bezieht, oder bis zu welchen Spigen das wir werden dem Antrag Groeben zustimmen und hoffen, daß diese von noch weniger Kollegen gehört.( Seiterfeit.) Der Regierungs - hinaufgeht. Weiter sagt der Rechnungshof, daß diese Beaniten ohne großzügige Frage auch eine großzügige Lösung finden wird.( Bravo ! vertreter hat im Grunde nur gefagt, der Verwaltung würde es am Anleitung und teilweise ohne entsprechende Aufsicht geblieben seien. bei den Nationalliberalen.) liebsten fein, wenn wir keinen Etat aufstellten, sondern ihr ein Ferner rügt er, daß er Aufklärung in Rechnungssachen nur mit Abg. Graw( 8.) erklärt, daß seine Freunde für die Einberufung Bauschquantum bewilligten. Das begreife ich, aber wir wollen eben großer Mühe und großem Zeitaufwand, teilweise sogar gar einer Stonferenz zur Besprechung der Beftedelungsfrage stimmen einen spezialisierten Etat haben.( Zustimmung im Zentrum und bei nicht erlangen konnte.( ört! hört! bei den Sozialdemokraten.) würden. den Sozialdemokraten.) Dabei ist er nicht etwa fleinlich vorgegangen, sondern er hat an die Abg. Rewoldt( ft.) hofft, daß die ostpreußische Landschaft sich Damit schließt die Diskussion. Der Antrag Erzberger wird faft Rechnungsfachen in den Kolonien schon geringere Anforderungen ge- nicht aus formalen Gründen von dem Ansiedelungswerk fernhalten einstimmig angenommen. stellt als bei den heimischen Rechnungsfachen. Aber selbst mit diesem wird. Die Ansiedelung von Arbeiterstellen wird sich nicht aus dem Es folgt die zweite Beratung der Rechnung über den Maß von Nachsicht ist er nicht ausgekommen, sondern er hat darauf Boden stampfen lassen, sie werden nur einzufügen sein in bestehende Haushalt der afrikanischen Schuhgebiete für hinwirken müssen, daß wenigstens jenes Maß von Ordnung ein- oder neu zu gründende Gemeinden. Die Aufgabe der Konferenz. 1896/97 fowie der afrikanischen und australischen gehalten werde, ohne das ein Rechnungswesen überhaupt nicht für die wir auch stimmen werden, wird eine schwierige fein. Es Schußgebiete für das Rechnungsjahr 1899. möglich ist.( Hört! hört!) Der Rechnungshof ist also der Ueber- find keine Augenblickserfolge zu erzielen, die Wirkungen einer solchen Die Rechnungsfommiffion beantragt, hinsichtlich beider Rech zeugung, daß es sogar an dem erforderlichen Mindestmaß von Ord- Kolonisation lönnen sich erst allmählich zeigen. In der Regierung nung gefehlt hat. Mit diesem Mindestmaß von Ordnung hängt muß das Bewußtsein wachsen, daß wir es hier mit einer Frage zu nungen dem Reichstanzler Entlastung zu erteilen. Abg. Erzberger( 3.): Naturgemäß ist die Nachprüfung von Ein- es wohl auch zusammen, daß Erinnerungen des Rechnungshofes erit tun haben, die weit hinauswächst über das Ressort des Landwirt­nahmen und Ausgaben, die um 13 Jahre zurückliegen, eine nach Jahren und dann ungenügend, zuweilen auch gar nicht schaftsministeriums. Die Herren, die sich so ungeniert über Er schwierige Aufgabe, ja, im einzelnen direkt unmöglich.( Sehr beantwortet wurden. Abg. Dr. Crüger- Hagen( frs. Bp.): Die innere Solonisation ist richtig!) Beschweren müssen wir uns aber über diese verspätete innerungen des Rechnungshofes wegfezten, scheinen von dem Gedanken in der Zat ein außerordentlich weitschichtiges Gebiet. Ihr Ausgangs­Rechnungslegung. In einem geregelten Kaufmannsbetrieb wäre so ausgegangen sein, daß sie tun und lassen tönnen was sie wollen. punkt ist die ländliche Arbeiterfrage, die im Osten besonders etwas unmöglich.( Sehr wahr!) Der Rechnungshof hat uns in Auf alle Einzelheiten kann ich heute natürlich nicht mehr ein- ichwierig ist. In der Kommission ist anerkannt, daß im Osten der dankenswerter Weise Einblicke in schwere Mißstände tun lassen. gehen, wie aber darauf losgewirtschaftet sein muß, erhellt Großgrundbesitz zu sehr vorherrscht. Sehr wünschenswert wäre es, Vielfach ist in geradezu unverantwortlicher Weise mit den Reichs- unter anderm aus der Tatsache, daß z. B. in einem wenn wir authentisches Material über die Besigveränderungen im geldern gehauft worden.( Hört hört!) Der Rechnungshof erflärt Schutzgebiete die Ausgabe für Streichhölzer um mehr als 1000 Often erhielten. Es würde sich dann zeigen, ob die Behauptung 11. a.: Berschiedene Kolonialbeamte scheinen überhaupt keine Ahnung Mart überstiegen ist.( Hört! hört!) An einer anderen Stelle von dem Bauernlegen mur leeres Gerede ist. Wenn man plan­vom Rechnungswesen zu haben.( hört! hört! im Zentrum und bei erwähnt der Rechnungshof, daß eine ordnungsmäßige Prüfung der mäßig mit der Kolonisation vorgehen will, muß man die wirt­den Sozialdemokraten.) Dabei geht der Rechnungshof teineswegs Baumaterialien sich als undurchführbar erwies. Alles das zeigt, wie schaftliche Struktur der Provinzen genau kennen. Die Kolonisation bureaukratisch- kleinlich- formalistisch vor, sondern stellt an das koloniale unhaltbar die Zustände in den Kolonien waren und wie geboten die darf keinen Nebenzwed haben, insbesondere nicht den, unhaltbare Rechnungswesen von vornherein weit lagere Anforderungen als an allerschärffte Kritit, die wir übten, war. Herr Erzberger meinte, die Güter zu zerschlagen. Der Finanzminister v. Miquel hat das das heimische.( Hört! hört!) Wir können doch nicht jahraus, jahrein Nachprüfung sei nach 13 Jahren unmöglich, weil manche Beamte 1901 als den 3wed eines ähnlichen Antrages v. Bockelberg be­Hunderttausende z. B. für Bauten in den Kolonien ausgeben und schon tot feien. Ich fann mir aber nicht denken, daß der Tod unter zeichnet, und Herr v. Bockelberg ist ihm damals nicht entgegen­nachher uns zufrieden geben, wenn weder die Bauten noch das Geld all den braven Afrikanern so furchtbar aufgeräumt hat, daß es nicht getreten. Gs fragt fich, ob der Staat als folcher geeignet ist, die da find.( Hört! hört! hört!) So ist z. B. denkbar wäre, daß einige der Beamten, die haftbar find, jetzt noch schwierigen Fragen auf diesem Gebiete zu lösen. Ich möchte dringend halten. Jest gibt uns jedoch Meher den vollen Beweis, daß schon Mart das Claquemonopol in dem Theater der Brüder Jfola pachtete. Ende des Jahres 1860 zwischen Reuter und Groth ein ehrenvolles Sie erhielt dafür täglich 30 Freibilletts, die sie billig weiterverkaufte Verhältnis hergestellt worden ist." Der Vermittler dabei ist an Theaterfreunde, die von ihr genau instruiert wurden, bei welchem Eduard Hobein gewesen. Auf einem darauf hinzielenden Brief Künstler und bei welcher Arie fie zu flatschen hatten. Die Wahl Frik Reuter und Klaus Groth . Im Winter 1853 hatte Neuter Hobeins antwortet Reuter in einem längeren Schreiben zu Anfang der Künstler und auch die Wärme des Beifalls richtete sich genau November 1860: Mit wirklich e m Vergnügen vernehme ich nach der von den einzelnen Darstellern gezahlten Entschädigungen. seinen ersten Band Läuschen un Rimels", dessen Widmung er schon zum vorigen Weihnachten seinem Freunde Fris Peters auf durch Ihre Güte, daß Groth an eine Aussöhnung denkt; wer mich So geht aus den Büchern der Mme. Alamone hervor, daß z. B. irgenwie genauer kennt, der weiß, daß ich gern mit aller Welt in Cléo de Merode 100 m. für eine freundliche Begrüßung an die den Gabentisch gelegt hatte, in die Welt hinausgeschickt. Sie sollten, wie er in der Vorrede sagt, eine Kongregation fleiner Frieden lebe und keinem Groll nachtrage. Hat Groth mich einmal, Dirigentin der Claque gezahlt hat. Da die Brüder Jiola ihr Theater Straßenjungen sein, die in roher Gesundheit" lustig übereinander wie ich gestehen muß, nach meiner auch noch bestehenden Ansicht, 1907 aufgaben, verlangt Mme. Alamone einen entsprechenden Teil purzeln, unbekümmert um ästhetische Situationen, die fröhlichen ungerechter Weise tief verlebt, so hat er später fich in so freund- ihrer im voraus für die Pacht bis inklusive 1908 bezahlten Summe Angesichts unter Flachshaaren hervorlachen und sich zuweilen mit licher Weise gezeigt, daß ich vollständig ausgeföhnt bin. Nur eine zurück fowie den Ersatz ihres Schadens. In der Verhandlung ent­der Torheit der Welt einen Scherz erlauben." Aber, so heißt es Bitte habe ich: bei einem etwa mit der Zeit eintretenden Verkehr: rollte sich ein anschauliches Bild von der Bedeutung, die das Claque­an einer späteren Stelle, was ihr in aller Unschuld und auf den Grund des Zerwürfnisses darf nicht zurückgegangen werden. wesen nach wie vor im Parifer Theaterleben hat, und man fonnte die Erklärung dafür finden, weshalb manche mittelmäßige Künstler Natürlichkeit für Scherz hieltet, wird man euch als Grobheit und es sei nicht allein bergeben, sondern auch vergessen. Roheit in Anrechnung bringen." Indes die Mecklenburger Lands- Produktive Arbeit in der Schule. Ueber Schülerberbände bei ihren Auftritten bisweilen fo enthusiastisch" begrüßt wurden. leute des Dichters hatten ihre helle Freude an dem Büchlein, und in Frankreich berichten die" Dokumente des Fortschritts"( Verlag Der Prozeß wurde vertagt und wird wohl noch weitere interessante die 1200 Exemplare der ersten Auflage waren in sechs Wochen ver- Georg Reimer, Berlin ): Das vielseitige Bestreben im französischen Enthüllungen bringen. griffen. Den Mut zur Veröffentlichung hatte Reuter vor allem Volfe nach Organisierung genossenschaftlicher Verbände für gemein­der rafche Erfolg des Quidborns" von Klaus Groth gegeben, und nützige Zwede hat in den Volksschulen zur Gründung von Schüler­nun trat gerade Klaus Groth als strenger Tabler der Läuschen" bereinen geführt, die die Förderung des Gemeinwohles durch Wieder­und des folgenden Werkes Reuters , der Reis' nah Belligen" auf. pflanzung von Wäldern auf verwüstetem Terrain zum Ziele haben. Er hatte sich zum Ziel gefekt, seine plattdeutsche Muttersprache Das Juradepartement zählt 64 folcher Schülerverbände, die im auch zu einem Organe für ernste und empfindsame Stoffe zu Jahre 1907 222 515 Baumfeßlinge in die Erde pflanzten auf einer machen, und hielt, tie Professor Wilhelm Meher in Göttingen in Gesamtfläche von über 57 Heftar. Ferner führten sie Bewässerungs- und der Veröffentlichung von Briefen Reuters , Groths und Brind­manns an seinen Schwiegervater, den Schweriner Advokaten und plattdeutschen Dichter Eduard Hobein ( Berlin , Weidmann) bemerkt, durch Reuters derbkomische, zum Teil burleske Stoffe die heilige Sache in Gefahr". Und so nannte er in seinen im Mai 1858 er­schienenen Briefen über Hochdeutsch und Plattdeutsch" die Läuschen durch und durch gemein, und wir finden ihn da in der Reihe der von Neuter in der Vorrede karitierten Höhendunst, Blauendunst Farmans Flugmaschine in Wien . In allen und Trübendunst". Er wirft Reuter Roheit vor, die für einen europäischen Hauptstädten wird es jetzt Mode, mit Flugmaschinen zu Volksschriftsteller Sünde sei. Reuter antwortete mit einer Ab manövrieren. right fommt nach Berlin und Nom, Farmans Drachenflieger wird im März in Wien unter Führung eines feiner weisung der ungerechten Angriffe; er wehrte sich", wie Wilbrandt Die Geheimnisse der Pariser Claque. Aus Paris wird ge- Schüler Versuche anstellen. schreibt, mit der Energie eines Menschen, der für sein literarisches Dasein tämpft." So war diefes erste Busammentreffen der beiden schrieben: Von Zeit zu Zeit verfichern die Pariser Theaterfachmänner, Wirtschaftsfrisis und Zunahme des Wahn­bedeutendsten plattdeutschen Dichter sicher höchst unfreundlich. Schon daß die berühmte Pariser Claque der Vergangenheit angehöre und finns. Ein Bericht der Kommission für das Irrenwesen im Staate im nächsten Jahre freilich hatte Groth die Franzosentid, dann Hanne längst aufgehört habe zu existieren. Wie ernst man diese Aeuße- New You, der soeben veröffentlicht wurde, läßt eine beunruhigende Nute und die Stromtid, in der Neuter weit höher stehende Arbeiten rungen zu nehmen hat, zeigt ein interessanter Prozeß, der jetzt Zunahme der Fälle von Wahnsinn in der letzten Zeit erkennen. Das als die ersten derbkomischen anekdotischen geliefert hatte, sehr die Pariser Gerichte beschäftigt. Mme. Alamone, bon Beruf, Claque- vergangene Jahr brachte ein Mehr von 1863 Fällen gegenüber der günstig beurteilt, und er hat auch nach Reuters Tode einen sehr unternehmerin", flagt gegen die bekannten Brüder Isola, die einstigen Gesamtzahl von 1907, und im ganzen find gegenwärtig in diesem warmen Nachruf veröffentlicht. Ueber Reuters Stellung zu Groth Theaterdirektoren, wegen Vertragsbruchs. Im Jahre 1901 schloß Staate 31 529 Fälle in Behandlung. Die Aerzte sehen den wesent­aber hatten wir bisher keine Aeußerung; nun hatte Gaedert 1890 fie mit den Direktoren einen Bertrag, der erst 1908 ablaufen sollte lichsten Grund für diese besorgniserregende Zunahme in der wirtschaft­behauptet, Reuter habe sich gegen jede Annäherung ablehnend verslund auf Grund deffen fie für eine Summe von insgesamt 10 800 Lichen Depression der letzten achtzehn Monate.

Kleines feuilleton.

andere Anlagen zur Verbesserung der Wiesen auf einer Fläche von 20 Hektar durch und legten Baumschulen auf 4 Hettar an. Im benach­barten Doubs - Departement gibt es 39 Verbände, die im Herbst 1907 110 800 Bäume auf einer Fläche von 20 Hektar gepflanzt haben; ferner machten sie Beriefelungsanlagen auf einer Fläche von 4 Heftar. Das ganze Wert hat nicht nur für die Landfchaften, deren Klima unter der Entwaldung litt, bedeutsame ökonomische Vorteile, sondern es weckt auch in den Schülern den Geist der Initiative, der Solidarität und der Hingabe für allgemeine Zwede und fügt sich somit überaus wirksam in den Erziehungsplan der Schule ein.

Notizen.

-Unfallberhütungsvorschriften für Stapell. meister und Musiker werden die Fortschritte der modernen Opernkomposition bald erforderlich machen. Wie dem Berliner Tagebl." aus Dresden berichtet wird, wurde Generalmusikdirektor Schuch, unter dessen Leitung Richard Straußens Glettra" auj der Dresdener Hofbühne die Feuertaufe erhielt, von einem Unfall betroffen. Als die dritte Wiederholung der Elektra" stattfand, erlitt der Dirigent infolge der Ueber anstrengung eine Mustela 3 erreißung im rechten Arme. Troß des Schmerzes wich er nicht ben feinem Dirigentenplatz. Das begeisterte Publikum hatte keine hnung von dem Unfall. Aber am anderen Tage mußte Schuch ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.