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Nr. 49. 26. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonnabend, 27. februar 1909.

Wunderbare Rettung eines Kindes in Meſſina  .

gegeben, der wohl eine der interessantesten Schilderungen darstellt, die über Episoden des Rettungswertes aus Messina   vorliegen:

bracht ist.

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Wohl and vollständigsten sind die Angaben über die Löhne Wie aus den vorstehenden Angaben zu sehen ist, hat sich die im Bergbau. Sie stüßen sich auf Angaben der vom preußischen Höhe der Löhne seit den siebziger und achtziger Jahren gehoben, in Handelsministerium herausgegebenen Zeitschrift für das Berg-, manchen Fällen sogar recht beträchtlich. Falsch wäre es aber, wenn Hütten- und Salinenwesen in Preußen. Der durchschnittliche man daraus den Schluß ziehen wollte, daß sich auch die Lebens­Schichtlohn der eigentlichen Bergleute betrug in Oberschlesien   im haltung der Arbeiter gehoben hat. Das will auch Dr. Kuczynski Jahre 1886 2,03 M., im Jahre 1907 M., in Niederschlesien 2,11 M. durch seine Arbeit keineswegs beweisen. Aber es ist zu befürchten, Rom  , 22. Februar 1909.( Eig. Ber.) beziehungsweise 3,57 M. Im Ruhrgebiet   1878 2,66 m., 1886 4,08 daß das von ihm gebotene Zahlenmaterial von anderer Seite in Der Geschüßmeister Giustiniani bom italienischen Panzerschiff M., 1907 5,98 M. Im Saargebiet 1887 3,01 m., 1907 4,54 m. biefem Sinne ausgeschlachtet werden wird. Diese Befürchtung ist Regina Glena" hat am 29. Dezember in Messina   einen kleinen Im Aachener Bezirk 1889 3,05 m., 1907 5,28 M. Jm Braun- schon dadurch begründet, daß das Reichsschazamt aus Anlaß der Knaben gerettet, der in einem Krankenhause in Livorne unter: fohlenbergbau des Bezirks Halle 1884 2,55., 1907 4,10 M. Im sogenannten Finanzreform das Gutachten Dr. Kuczynskis ein­gebracht worden ist, wo man ihn bis zum 20. dieses Monats nicht Salzbergbau des Bezirks Halle 1884 3.19 20., 1907 4,35 M. Im gefordert hat. Man braucht sich also nicht zu wundern, wenn jene agnofzieren konnte, weil der kleine Kerl nichts anderes über sich Erzbergbau des Mansfelder Bezirks 1884 2,79., 1907 3,74 M. Leute, welche sich mit Hand und Fuß dagegen sträuben, daß die anzugeben wußte, als seinen Kosenamen Mimmi". Die Einzel­heiten über seine Rettung hat Giustiniani in einem Briefe wieder- Im Oberharzer   Erzbergbau 1884 2,77 7., 1907 3,10 M. Im Reichsten zu einer recht bescheidenen Nachlaßsteuer herangezogen werden, eine weitere Steuerbelastung der Arbeiter mit der Steige­Siegen- Nassauer Erzbergbau 1889 2,60 m., 1907 4,43 M. Wesentlich niedriger sind in allen Bergbaubezirken die Löhne der rung der Löhne zu begründen suchen. Es ist deshalb nötig, darauf über Tage beschäftigten Arbeiter. Die in den Tabellen aufge- zu verweisen, daß aus der Lohnhöhe nur dann ein Schluß auf die Während ich am Abend des 29. Dezember in Via Roma führten Jahresverdienste der Bergarbeiter geben kein richtiges Bild Lebenshaltung der Arbeiter gezogen werden kann, wenn man die mit russischen Matrosen an der Ausgrabung eines alten Pro- des wirklichen Einkommens, weil der durch Arbeitslosigkeit, Krant- Kosten des notwendigen Lebensunterhaltes mit der Lohnhöhe ver­feffors arbeitete, wurde ich von zwei Seeleuten meines Schiffes gerufen, die in den Trümmern eines etwa 100 Meter entfernten heit und sonstige Ursachen veranlaßte Ausfall nicht in Abzug ge- gleicht. In dieser Hinsicht hat Dr. Rehn, ein Beamter der preu­Bischen Gewerbeinspektion, interessante Feststellungen gemacht, die Balastes ein kleines Kind gesehen hatten in einer Lage, daß fiz Im Abschnitt Baugewerbe" werden die Löhne der wir in Nr. 23 des Vorwärts" besprochen haben. Nach Dr. Rehi es nicht wagten, das Rettungswerk zu beginnen. Ich eilte bin, Maurer, welche in mehreren Großstädten in den Jahren 1885 und Feststellungen sind die notwendigen Ausgaben für Wohnung und über die hohen Häusertrümmer hinweg, die die Via Garibaldi be- 1905 gezahlt wurden, miteinander verglichen. Es ergibt sich bei Nahrung vom Jahre 1850 bis 1890 in viel höherem Maße gestiegen deckten. Der dreistöckige Palast war in sich zusammengestürzt diesem Vergleich eine Lohnsteigerung von 62 Broz, in Berlin  , und erst von 1890 bis 1907 hat sich das Verhältnis wieder zugunsten und bildete einen großen Stegel, auf dessen Höhepunkt ein riesiges 50 Proz. in Hamburg  , 63 Broz. in Altona  , 67 Proz. in Wandsbet, des Geldlohnes verschoben, doch nur soweit, daß die Arbeiter von Stück noch mit Tapeten bedeckter Mauer lag, das wohl 20 und mehr Zentner wiegen mochte und nur an einer Seite von einem 65 roz. in Dresden  , 60 Broz. in Nürnberg  , 68 Proz. in Elberfeld  , dem Lohne  , den sie im Jahre 1907 erhielten, nicht wesentlich mehr faufen konnten als im Jahre 1850 für den damaligen Lohn, der Balken gestützt war, der alt und wurmstichig schien. Unter dieser 47 Proz. in Rostock  , 85 Proz. in Quedlinburg  . Für das Baugewerbe in Berlin   werden folgende An- ungefähr ein Drittel des im Jahre 1907 gezahlten Lohnes großen Mauer sah man undeutlich ein halbes Kindergesichtchen, ganz mit Kalt bestäubt, von dem man sich nicht vorstellen konnte, gaben gemacht: Bei Begründung des Deutschen Reiches bestanden betrug. Also trop der erheblichen Lohnsteigerung ist die Lebens­Surch welches Wunder es nicht zerquetscht worden war. Und für die Berliner   Maurer und Zimmerer die durch den haltung der Arbeiter von 1850 bis 1890 stark zurüdgegangen und die rechte Hand lag wie in einer Greifzange eingesperrt zwischen großen Streit vom Jahre 1869 errungenen Arbeitsverhältnisse: erst in allerneuester Zeit wieder bis auf den Stand gekommen, den der Mauer und dem Balken. Das Rettungswert bot also alle 1 Taler Tagelohn bei 11stündiger Arbeitszeit. Noch im Jahre 1871 fte schon 1850 eingenommen hat. Das darf bei der Verwendung nur denkbaren Gefahren für das kleine Opfer. Ich besichtigte wurde für die Maurer die Arbeitszeit auf 10 Stunden unter des von Dr. Kuczynski gebotenen Materials nicht vergessen alles gründlich, laffe das Mauerwerk so gut wie möglich stützen, Beibehaltung des Tagelohnes von 1 Taler verkürzt. Im Laufe des werden. und nachdem ich mich gegen böje Ueberraschungen einigermaßen nächsten Jahres stieg der übliche Lohn infolge der durch die Grün­gesichert habe, fange ich die Arbeit an. Den Schutt, den ich dung zahlreicher Unternehmungen bedingten starten Nachfrage nach entfernte, ließ ich weit wegtragen und empfahl meinen Matrosen, Maurern bis auf 1 Taler 15 Silbergroschen( 4,50 M.). Auf dieser Dann fant er unter dem auf die fleinste Bewegung des Bodens zu achten. So gelang es höhe etwa hielt er sich mehrere Jahre. Die Löhne der häuslichen Dienstboten nach einer mir, Hals und Naden des Kindes freizulegen und auch das Einfluß der ungünstigen Ronjunktur bis auf 3 M. im Jahre 1882, Schöneberger Statistik. linke Hermchen, das zum Glüd unverlegt war. Das Kind lag erholte sich aber bald wieder und stieg schon im Laufe des Jahres Eine die Jahre 1904-1907 umfassende Uebersicht über den ganz wagerecht und hatte über der rechten Schläfe und auf der 1884 wieder auf 4 M. Der Tagelohn der Zimmerer wurde 1872 unter Verkürzung linten Seite des Hinterkopfes zwei große Nägel, die auf das Köpfchen drückten. Nun wollte ich sehen, ob der übrige Körper der Arbeitszeit um eine Stunde auf 1 Taler 12% Silbergroschen Rüdgang in der Haltung von Dienstboten hat das statistische Amt festgeklemmt wäre, und so faßte ich das Kind janft an Naden und( 4,25 M.) erhöht. Im folgenden Jahre stieg er auf 4,50 M. und der Stadt Schöneberg   zusammengestellt. Während die Zunahme Sinn und zog ganz leise. Es bewegte sich, näherte sich mir stand noch 1876 auf der gleichen Höhe. Dann fant er auf 3,60 m. der Haushaltungen 25 Broz. betrug, hat sich die Zahl der Dienst­emige Zentimeter, aber das Händchen saß fest zwischen Balken im Jahre 1882. Er erholte sich aber wie der Lohn der Maurer schon boten nur um 18 Proz. vermehrt. Als Grund für diese Erscheinung Wohnungskomforts, der die häuslichen Dienstboten entbehrlicher und Mauer. Das war der schwerste Teil der Arbeit; man im folgenden Jahre und stieg 1884 bei abermals 10stündiger Ara werden angeführt: die zunehmende Verbreitung des modernen mußte die Mauer so weit bewegen, daß man das eingeklemmte beitszeit auf 3,70 M. macht, das Zurückbleiben des Angebote hinter dem Bedarf und das Händchen herausziehen konnte. Ich hatte Umschau gehalten und Refte eines Eisenbettes entdeckt, von denen ich eine Stange nahm. Steigen der Kosten der Dienstbotenhaltung. Um die letzteren fest­zustellen, hat man Zählfarten verwendet, deren Bearbeitung im Dann sagte ich meinen beiden Leuten, daß jetzt der entscheidende statistischen Amt erfolgte. Eine solche Zusammenstellung ist bisher Augenblick gekommen, und während sie sich mit wahrer Löwen­fraft gegen die Mauer stemmten, damit sie nicht herabfiele, troch in Deutschland   noch nirgends gemacht worden. ich unter die Mauer, steckte die Eisenstange zwischen Mauer und Balken, und indem ich mit der einen Hand die Stange als Hebel benutte, zog ich mit der anderen das Aermchen heraus, so langsam und allmählich ich nur fonnte. Da war mun noch ein Chaos von Brettern, Rohr, Mauersteinen, die das Befreien des Körperchens verhinderten, aber langsam tonnten wir den weiter bis 1906 auf 6,75 M. Diese Lohnhöhe ist laut Tarifvertrag höher als im Jahre 1904.

Der Lohn der Buber war in der Gründerzeit außerordent­lich hoch. In der Folgezeit fant er erheblich und war bis zur Lohn­bewegung des Jahres 1885 erst wieder auf 5,50 M. gestiegen. Im Frühjahr 1885 feste im Baugewerbe eine lebhafte Lohn­fteigerung ein. Der übliche Lohn der Maurer   stieg auf 4,50 m., ein Jahr später auf 5 M. und 1889 auf 5,50 M. Auf dieser Höhe hielt er sich etwa ein Jahrfünft, fant im Sommer 1894 auf 5,25 m., im Herbst auf 5 M. und veränderte sich zunächst auch nicht, nachdem im Jahre 1896 der Neunstundentag üblich geworden war. Erst 1898 stieg er wieder auf 5,40 M. und laut Tarifvertrag 1900 auf 5,62 M., bis 31. Mära 1910 borgesehen.

Aus der Frauenbewegung.

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Die Einzählung erfolgte nach dem Alter und nach dem Jahres­lohn bei der Einstellung. Die Lohngrenzen bewegten sich in den Grenzen von 60 bis 900 M. Mehr als 99% aller Dienstboten er= nahmen bon Jahr die Jahr ab, oberen wechseln hielten einen Jahreslohn von 120-360 M. Die unteren Lohnstufen ständig. Der Durchschnittslohn war 1907 um 11,6 Prozent Bon erheblichem Einfluß auf die Für 14jährige ganzen Rumpf freilegen; so faßte ich den kleinen unter den Der Tagelohn der 3immerer wurde in der Bewegung vom Lohngestaltung ist das Alter der Dienstboten. Achseln und zog ganz leise, bis ich den kleinen Körper starr und falt, aber lebendig in meinen Armen hatte. Der Kleine tat Jahre 1885 auf 4,25 M. erhöht. Im nächsten Jahre stieg er vor- Mädchen betrug der häufigste Lohn 120 M., für die 14-16jährigen einen leichten Seufzer, und wir drei fingen vor Freude an zu übergehend auf 5 M., sant aber bald wieder. Im Jahre 1890 be- 150 M., für die 16-18jährigen 180 M., für die 18-20jährigen weinen; er trug eine gehäkelte Jade, ein Hemdchen, auf dem trug er abermals 5 M. und stieg 1891 auf 5,50 M. Auf dieser 1904/05 180 9., 1906/07 210 m., für die 20-25jährigen 1904 der Name" Mimi" eingestickt war, und ein rosa Bändchen um Höhe hielt er sich auch 1892. Dann fant er bis auf 5 M. im Jahre 180 W., 1905/06 210., 1907 240 m., für die über 25jährigen für bie älteren Mädchen schwächer als für die den Hals, mit einer Aluminiummedaille mit dem heiligen Herzen 1895, stieg im nächsten Jahre auf 5,50 M. und blieb auch nach Ver- durchweg 240 M. Die Lohnsteigerung ist für die ganz jungen auf der einen und Leo X.   auf der anderen Seite. Weiter fein fürzung der Arbeitszeit um eine Stunde im Jahre 1897 annähernd und Jm allgemeinen darf man annehmen, Kennzeichen. Es regnete noch immer, und mein Regenmantel, der gleiche. In der Folgezeit entsprach er dem Lohn der Maurer. mittleren Altersstufen. daß sich von 1904 bis 1907 die Lohnsteigerung auf etwa 2 M. Der Tagelohn der Puber wude 1885 auf 6 M. erhöht. Dann monatlich beläuft, eine Tatsache, die ihre Ergänzung dadurch erfährt, den ich abgezogen hatte, war ganz naß geworden. In einem geschüßten Buntte entdeďte ich ein Leinentuch, mit 6. G. gestieg er 1887 auf 7 M. und hielt sich auf dieser Höhe auch, nachdem daß die Haltung der Dienstboten einen prozentualisch sicher weit zeichnet, das ich aufhebe, weil es für die Nachforschungen müßlich die Arbeitszeit 1896 bon 10 auf 9 Stunden herabgesetzt war. Im erheblicheren Mehraufwand für Lebensmittel erfordert. Aus dieser sein kann. Es war zusammengefaltet und auf der Innenseite Laufe des Jahres 1899 stieg er dann unter weiterer Verkürzung Aufstellung ist zu folgern, daß die mittleren Haushaltungen die Zahl noch etwas trođen. So widelte ich das Kind hinein und drückte der Arbeitszeit um eine halbe Stunde auf 8 M. Seitdem ist er ihren Dienstboten einschränken und sich eine Besserung der wirtschaft­es fest an die Brust, um es durch meinen Körper etwas zu im wesentlichen unverändert geblieben, während die Arbeitszeit im lichen Lage der häuslichen Bediensteten ergibt. wärmen. Auf dem Wege zum Verbandplab spürte der Kleine Frühjahr 1904 auf 8 Stunden herabging. die Wärme schon, öffnete ein paar große schwarze Augen und verzog das Mündchen zu einem leichten Lächeln. Ich glaube, daß man durch nichts mehr belohnt werden tann, als wir durch dieses Lächeln und diesen Blid. Ich gab den kleinen einem Unteroffizier der" Elena", der ihn an Bord unseres Schiffes brachte, und ging zurüd, um die Rettungsarbeiten fortzusehen. Dieser Brief, der in schlichter Form von so viel Mut und so viel Güte zeugt, hat nun auch zur Identifizierung des Kindes geführt. Der so wunderbar gerettete Kleine ist der Sohn eines Dedoffiziers des Personendampfers Sardegna" der Navigazione Generale Italiana", eines Herrn Lagana. Die Eltern hatten ihr Kind längst als tot beweint. In Livorno  , wo sich alle für den Kleinen interessierten, hat man mit freudiger Rührung die Er­mittelung der Eltern erfahren. Für die drei tapferen Seeleute der Regina Elena", die ihr Leben im vollen Bewußtsein von der großen Gefahr in stundenlanger Arbeit aufs Spiel gesezt haben, gibt es freilich feine Dantbezeugung, die in irgendeinem Verhältnis zu dem Geleisteten stünde.

Der mittlere Lohn der Bauhilfsarbeiter war unter Schutzmitglieder". In Waldsassen   wurde dieser Tage der erste dem Einfluß der ungünstigen Konjunktur in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre bei 10stündiger Arbeitszeit bis auf 2,10 W im Heimsche Dienstbotenverein gegründet, der aus 24 Dienstboten und Jahre 1879 gefallen. Dann stieg er allmählich auf 2,50 M. im 13 Dienst herren als Schußmitglieder" besteht! Jahre 1882, 2,70 M. im Jahre 1885 und meiter bis auf 3,50 M. in den Jahren 1890-1893. Jn der Folgezeit sant er wieder vorüber­gehend, betrug 1898/99 abermals 3,50 M., dann 1900-1902 4 M., hielt sich 1903/04 unter Herabsehung der täglichen Arbeitszeit um eine Stunde etwa auf der gleichen Höhe, stieg 1905 auf 4,32 M., 1906 auf 4,50 M. und ist seitdem der gleiche geblieben,

Vom Kampf um das Frauenstimmrecht in England. Der Vorstand der allgemeinen Stimmrechts- Vereinigung( Adult Suffrage Society) fandte anfangs Februar ein Schreiben an den Premierminister mit der Anfrage, ob er eine Deputation empfangen würde, die in der Sache der von ihm in der letzten Session an­Ami 6. Fe gekündigten Wahlreferm Näheres zu erfahren wünsche. bruar fchon erhielt der Vorstand Antwort, in der der Minister be­dauerte, daß seine öffentlichen Verpflichtungen ihm nicht gestatteten, die Deputation zu empfangen.

Der mittlere Tagelohn der Berliner Maler belief sich im Jahre 1873 bei neunstündiger Arbeitszeit auf 4,50 M. Mit Ablauf der günstigen Konjunktur begann er zu sinten und betrug im Jahre 1882 nur 3,25 M. In der Folgezeit stieg er langsam und belief sich 1886 bis 1888 auf 3,50 M. Jm nächsten Jahre stieg er auf 4 M. Die Vereinigung beabsichtigt num, einen Abgeordneten zu ge­und hielt sich etwa ein Jahrzehnt auf ungefähr der gleichen Höhe. Im Jahre 1900 stieg er dann auf 4,50 M. und laut Tarifvertrag winnen, der noch in dieser Session einen Antrag auf Einführung im Herbst 1902 auf 4,77 M., im Frühjahr 1903 auf 4,95 M., im des allgemeinen Wahlrechts im Parlament einbringt. Frühjahr 1906 auf 5,85 M. Seitdem ist er der gleiche geblieben. Am Tage der Parlamentseröffnung gingen Mitglieder der Der mittlere Tagelohn der Berliner   Rohrleger bewegte Adult Suffrage Society in dem Demonstrationszuge der Frauen der sich in den Jahren 1880/1883 zwischen 3,50 M. und 3,70 M. Dann Arbeitslosen mit sogenannten Sandwichplakaten, auf denen das die so bitter unter dem Mangel an Arbeit leiden, Jahre 1905. Durch Tarifvertrag war der Lohn bis zum Jahre Worker" der den Mangel an täglichem Brot und so bielem anderen in 1908 auf 5,85 M. festgesetzt. seinem Gefolge hat, verstehen vollkommen, daß die Gesetze von der herrschenden Klasse gemacht sind, die das bestehende Wahlrecht auf der Basis des Besipes so eingerichtet hat, daß die Masse der Arbeiter von jeder Beteiligung an der Regierung des Landes ausgeschlossen ist. Die Forderung der Demokratisierung des Wahl­rechts zeugt von dem Verständnis der Arbeiter und Arbeiterinnen, denn sie trifft die Privilegien und Eigentumsrechte an ihrer Wurzel.

Die Entwickelung der gewerblichen tieg er nach einer unwesentlichen Schwankung auf 4,95 M. im Wahlrecht gefordert wurde. Diese Frauen schreibt The Woman

Löhne.

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Die Löhne der Buchdrucker sind nach den Mindestsätzen des Tarifs angegeben. Sie betrugen für Berlin   im Jahre 1886 wöchentlich 24,60 M. und stehen seit 1907 auf 31,25 R.

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Amtlicher Marktbericht der städtischen Markthallen Direktion über Marktlage: Fleisch: den Großhandel in den Zentral- Markthallen. Zufuhr reichlich, Geschäft schleppend, Preise unverändert. Wild  : Zufuhr mäßig, Geschäft rege, Breise gut. Geflügel: Zufuhr Inapp, Geschäft flott, Breife gut. Fische: Zufuhr genügend, Geschäft ziemlich rege, Preise menig verändert. Butter und Raje: Geschäft ruhig, Breise un berändert. Gemüse, Db und Südfrüchte: Bufuhr genügend, Geschäft andauernd stil, Breise fast unverändert.

Der übliche Tagelohn der Steinmeßen in Berlin   betrug Unter diesem Titel ist im Verlage von Georg Reimer- Berlin   im Jahre 1886 bei neunstündiger Arbeitszeit 4,50 M. Er stieg bis ein Werk erschienen, dessen Verfasser Dr. N. Kuczynski, Direktor zum Jahre 1907 auf 6,80 M. bei achtstündiger Arbeitszeit und ist des Statistischen Amts der Stadt Schöneberg  , ist. Die vorliegende seitdem der gleiche geblieben. Die Berliner   Bautischler hatten im Jahre 1879 einen Arbeit stellt ein Gutachten über die Entwickelung der gewerblichen Löhne in Deutschland   seit der Begründung des Deutschen Reiches mittleren Tagelohn von 3 W., bis zum Jahre 1905 war er auf dar. Zur Erstattung eines solchen Gutachtens hat das Reichsschak 5 M. gestiegen. Der Lohn der Möbeltischler stand 1879 auf amt gelegentlich der Vorbereitung der Reichsfinanzreform Herrn 2,50 M., im Jahre 1903 auf 6,28 M. Dr. Kuczynski aufgefordert, der sein Gutachten in Gestalt des bor­liegenden Werkes der Oeffentlichkeit übergeben hat. Durch zahl­reiche Tabellen wird veranschaulicht, wie sich die Löhne entwidelt Für das Verkehrsgewerbe in Berlin   liegen folgende haben im Bergbau, im Baus, Steinverarbeitungs- und Holzver arbeitungsgewerbe, in der Metallverarbeitung, im Buchgewerbe und Angaben vor: Der übliche Lohn der Rollkutscher belief sich im Jahre im Verkehrsgewerbe. Da es eine amtliche Lohnstatistik im 1871 auf 16,50 M. In den Jahren 1881/1890 betrug er 17,25 m., Deutschen Reiche   nicht gibt, so war der Verfasser des Gutachtens dann stieg er allmählich bis auf 24 M. im Jahre 1904. Seit dem auf das in zahlreichen amtlichen und privaten Beröffentlichungen Herbst 1905 beträgt er laut Tarifvertrag 28 M. zerstreute Material angewiesen. Neben den Angaben von Unter- Die niedrigsten Löhne erhalten die Arbeiter und Bediensteten nehmerorganisationen sind auch die statistischen Beröffentlichungen im Betriebe der preußischen Staatseisenbahn. bon Gewerkschaften benutzt. Die dem Verfasser gestellte Aufgabe, Durchschnittlich für alle Bediensteten gerechnet betrug der Tagelohn die Entwickelung der Löhne seit der Gründung des Deutschen   im Jahre 1895 2,39. und im Jahre 1907 3,18 m. Im ein­Reiches darzustellen, fonnte er nur zum Teil erfüllen. Nur in einzelnen stellt sich der Tagelohn in den beiden Jahren 1895 und 1907 zelnen Gewerben geht sein Material bis zum Jahre 1871 zurück. so: Technische Bureaugehilfen usw. 5,34 M. beziv. 6,90 m., Hilfs­Meist beginnt es erst Mitte der 80er Jahre. fräfte im inneren Dienst 2,80 M., 3,49 M., Hilfskräfte im unteren Die Zusammenstellungen, welche Dr. Kuczynski veröffent- Bahnhofsdienst 2,33 m., 3,03 M., Silfskräfte im unteren Bahn­licht. zeigen durchweg für alle Gewerbe eine Lohnsteigerung seit bewachungs- und Bahnunterhaltungsdienst 1,64 m., 2,50 M., Silfs Swinembe 773 DGD den 70er beziehungsweise 80er Jahren bis 1907 und 1908. Doch ist fräfte im Lokomotivdienst usw. 2,52 m., 2,94 M., Silfskräfte im pamburg 771 OND 4 Schnee die Steigerung feine ununterbrochene, sondern in den Krisenjahren Bugdienst 1,92 M., 2.69 M., Arbeiter im inneren Dienst 2,53 M., Granfi.a M766 N traten regelmäßig Rückgänge der bereits erreichten Lohnhöhe ein, 3,21 M., Betriebsarbeiter 2,32 M., 3,15 M. Bahnunterhaltungs- München die dann aber in den Jahren aufsteigender Konjunktur bald wieder arbeiter 1,99 M., 2,66 M., Hilfskräfte im Werkstättendienst 2,71 M., Bien überholt wurden. Es ist sehr interessant, diese allerdings längst 3,63 M. Hilfswerkführer 4,06 M., 4,56 M. Werkstättenhandwerker Wetterprognose für Sonnabend, den 27. Februar 1909. bekannte Tatsache an der Hand des Tabellenmaterials im einzelnen 2,99 M., 4,12 M. Handwerksmäßig ausgebildete Werkstättenhand- Ziemlich trübe mit leichten Schneefällen, gelindem Frost und zu studieren. Einige furze Auszüge aus dem Werte Kuczynskis arbeiter 2,44 M., 8,63 M., sonstige Werkstättenhandarbeiter 2,33 M., mäßigen östlichen Winden. mögen als Beispiele für die Entwidelung der Lohnhöhe dienen. 18,17 M.

Witterungsübericht vom 26. Februar 1969. morgens 8 1hr.

Stationen

Perlin  

Barometer

stand mm

Wind

richtung

Windstärke

Wetter

Zemp. n..

6°.= 4° R.

II Stationen

Barometer

stand mm

Wind.

richtung

Windstärke

Better

Zemp. n. T.

2 bedeckt-8

-5 Haparanda 774 N -4 Petersburg 781 W

1 bedeckt

771 DSO

3 bedeckt

764 SD 1769 SD

4 bedeckt 3 bedeckt 2 Schnee

5 Scilly 7 Baris

-6berdeen

772ND 778 NO

2 balb bb. 2 bedeckt

-14 8

3

767 NND 4 bedeckt

-4

Berliner Wetterbureau