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Der Ausschuß schlägt vor, über diese Petition zur Tagesordnung überzugehen; die Berfammlung beschließt demgemäß.
Ohne Distussion wird der Etat für 1893/94 mit dieser Summe festgesetzt und die Quote der Einkommensteuer auf 85 pet. der Normalsäge festgestellt. Damit ist die Etatsberathung erledigt.
Bei der Ausgabeposition für die Brunnen- inkl. der 3ffentlichen Springbrunnen" wurde im Ausschuß angeregt, ob nicht dem Magistrat die Anstellung eines städti Auf der Tagesordnung stehen noch 23 weitere Vorlagen. schen Chemiters für die Vornahme der chemischen Unter- Aus dem Rathhausbau- Fonds soll eine weitere Summe von fuchungen des Leitungs-, Riesel- und Brunnenwassers, sowie für 120 000. gur inneren Ausschmückung des Rath bie Untersuchung der Luft zur Erwägung zu stellen sei. Der Aus: hauses zur Verfügung gestellt werden. Es handelt sich um die schuß zeigte indeß keine Geneigtheit, auf die vorgeschlagene Re- Fertigstellung der Decke im großen Treppenhause, um die AusSolution einzugehen, da mit der Uebernahme der Gesundheits- füllung der öftlichen Nische im Korridor vor dem Magistratspolizei durch die Stadt die Frage sich ganz von felbit entwickeln Sigungsjaale und um 4 Statuen im Hauptveftibül unter dem werde, auch das große Feld der hygienischen Untersuchung von Thurn, sowie um ein Prothyron( Vorbau) vor dem Eingang einem Manne kaum beherrscht werden könne. zum Stadtverordneten - Sizungsfaal.
Dhne weitere Debatte wird der Antrag angenommen, dem durch die Gemeinde Einkommensteuer auf stritten, während Stadtv. Salge für die Ordnungsmäßigkeit der die Position des Etatsentwurfs also wieder hergestellt. zubringenden Betrag von 21 579 593 M. nach dem Etatsentwurf Ausführung eintritt, da man auch in der Baudeputation über Zur Position Umpflasterungen" liegt eine Petition des abgesetzt werden. Damit ermäßigt sich das Soll an Gemeinde die drei Sparren hinweggegangen sei, und Stadt- Baurath Vorizenden der Freien Vereinigung unbefoldeter Gemeinde- einkommensteuer auf 19 572 748 m. Hiernach wird die Er Blankenstein sich auf ein Gutachten zweier besonders bebeannten der füdöstlichen Louisenstadt vor, zur Beseitigung der hebung von 85 pt. des Staatseintommensteuer- fragter Sachverständigen beruft. Vorgärten und Regulirung und Pflasterung des Fahr Sages für 1893/94 vorgeschlagen. Die bisherigen MiethsFahr- Sages Stadtv. Singer: Nachdem eine Reihe von Sachverstän dammes der Reichenbergerstraße von dem Kottbuser steuer- Ermäßigungen resp. Befreiungen follen für 1893/94 be- digen gesprochen haben, ist es doch vielleicht gut, daß auch ein Thor bis zur Grünauerstraße in der vollen in Aussicht ge- stehen bleiben. Der Stadthaushalts- Etat balancirt Laie seine Ansicht äußert. Ohne die Sachverständigkeit der Gutnommenen Breite die Mittel bereit zu stellen. mit 83 124 534 M. achter und des Stadtbauraths anzuzweifeln, fann ich doch die Sache nicht für hinreichend aufgeklärt erachten. Wir dürfen im Intereffe der Stadtverwaltung nichts unterlassen, um den schweren Borwurf, daß die Stadt nicht kontrattmäßig gelieferte Arbeiten abnimmt, vollständig klarzustellen. Das kann nur in einem Ausschuß geschehen, in dem leidenschaftslos und fachlich verhandelt wird. Wie die Dinge sich hier zugespitzt haben, wird eine große Beunruhigung in die Bürgerschaft hineingetragen werden, wenn nicht über jeden Zweifel tlar festgestellt wird, daß die Behauptungen der Herren Esmann und Gelle grundlos sind( Widerspruch). Ja, hier stehen sich doch die Meinungen von Sachverständigen gegenüber. Nicht früher fann die Versammlung befriedigt fein, als bis der Ausschuß feinen Bericht erstattet und die erhobenen Vorwürfe für grundStadtv. Kyllmann schlägt vor, statt des für die Nische ios erklärt hat; solange dies nicht geschehen ist, muß sie non in Aussicht genommenen Monuments für den Frhrn. v. Stein liquet sagen. eine dealfigur, etwa eine Sprea" zu wählen. Stadtbaurath Blankenstein: Von einem GegenüberBei der Abstimmung wird sowohl der Antrag Kyllmann, als stehen von Sachverständigen- Gutachten kann nicht die Rede sein, auch die Vorlage abgelehnt. denn die Herren Selle und Naß haben die Sparren nicht ge Von den für den Bau des Märkischen Provinzial- sehen( Widerspruch seitens der Genannten), aber nicht museums eingegangenen, nicht prämiirten Konkurrenz untersucht. entwürfen sollen drei von der Jury als hervorragende be- Die Versammlung beschließt die Einsehung eines Ausseichnete für je 1000 M. angetauft werden. Außerdem sollen schuffes von 5 Mitgliedern für die Untersuchung der Anden 5 nicht den städtischen Behörden angehörigen Preisrichtern gelegenheit. Entschädigungen von im ganzen 3400 M. gewährt werden. Von den Stadtvp. Hanke, Gerstenberg u. Gen. ist folgender Die Vorlage wird genehmigt. Antrag eingebracht:
Jm Gytra- Ordinarium sind von den 3 geforderten Millionen zum Grundstücksantauf für Verbreiterung der Gertraudtenstraße tros des Widerspruchs der Bauverwaltung 1 000 000 m. gestrichen worden.
Ferner sind abgesett 112 000 M. an der Forderung von 262 000. für Regulirung und Pflasterung der Straße 32 a Abth. VII des Bebauungsplanes von der Spree bis Goykowskystraße, indem die Straße in dem kommenden Etatsjahre nur von der Spree bis zur Jagomstraße regulirt und gepflastert werden soll.
Neu in das Extra- Ordinarium eingestellt hat der Ausschuß auf grund einer Nachtragsvorlage des Kämmerers 155 000 M. für Ungestaltung des Gendarmenmarktes( Schillerplay).
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Auf der Mühlendamm Brücke follten nach einer früheren Vorlage die Standbilder der Markgrafen Johann I. und Otto III. aufgestellt werden, unter welchen angeblich die Städte Berlin und Kölln Stadtrecht erhalten haben. Nach eingehenden Verhandlungen der eingefeßten gemischten Deputation sollen statt der beiden zwei andere Astanier, Albrecht der Bär und Waldemar aufgestellt werden. Der Magistrat hat diesem neuen Vorschlage zugestimmt.
Der Beschluß betreffs der Gertraudtenstraße ist mit 9 gegen 6 Stimmen gefaßt, obwohl geltend gemacht worden war, daß mit nur 2 Millionen die Verbreiterung nicht mit der beabsichtigten und durchaus wünschenswerthen Schnelligkeit zur Ausführung zu bringen fei, daß es namentlich nicht gelingen werde, mit dem Abbruch der Baulichkeiten schon am 1. April 1894 zu beginnen. Der Ausschuß hält dies auch bei der Verminderung der für die 7 zu enteignenden Grundstücke( 8 sind bereits freihändig angetauft) geforderten Summe um 1 Million für durchführbar. Die im Etat ausgeworfenen 200 000 9. für die NeuRegulirung der Schönhauser Allee von der Danzigerstraße bis zur Verbindungsbahn foll, falls der Grunderwerb nicht innerhalb des Jahres 1893/94 abgeschlossen wird, event. für die Neuregufirung der Mühlenstraße vom Rummelsburger Platz bis zur Fordenbeck und Straßmann vorgeschlagen. Warschauer Straße verwendet werden.
Die Streichung der 1 Million Mart an der Forderung für die Gerdtrautenstraße wird ohne Debatte beschlossen; auch im übrigen tritt die Versammlung den Ausschußanträgen lediglich bei.
Die Gesammtausgabe des Tiefbau- Etats erhöht sich durch den Beschluß, betr. die Neupflasterungen auf 18 660 795 M. Im Spezialetat Verschiedene Einnahmen und Ausgaben" finden sich unter Titel I der Einnahmen die Renten, Dotationen und Abgaben aufgeführt, die zum Stadt fädel fließen: 289 155 M. Antheil Berlins an den Dotations geldenn ber Provinzial- und Kreisverbände, 4802 590 M, aus Ser les Huene, 860 000 M. Staatsbeitrag behufs Erleichterung der Volksschullasten, 533 812 M. Rente der Englischen Gasgefell fchaft, 300 000 M. Abgabe der Berliner Elektrizitätswerke, 1152 580 M. Abgabe der Großen Berliner Bjerdebahn, 64 620 M. von der Neuen Berliner Pferdebahn, 7250 M. von der Berlin Charlottenburger Pferdebahn. Unter Titel II figuriren 255 000 M. Pacht vom öffentlichen Auschlagswesen ( Nauck& Hartmann), verschiedene kleinere Einnahmen betragen 8309 M. Die Gesammteinnahme ftellt sich auf 10 009 074 9., da im Extraordinarium noch der verfügbare Rest des Ueber schaffes von 3 040 758 M. vom Verwaltungsjahre 1891/92 mit 1740 758 M. hinzutritt.
Bon verschiedenen Seiten sind anderweitige Vorschläge eingebracht. Stadtv. Dinse beantragt die Postamente durch kunstvolle Kandelaber zu beſegen; vom Stadtverord: neten Fähndrich werden die Standbilder der Bürgermeister von Beclin und Kölln Marsilius und Ryke( Heiterkeit), endlich vom Stadtv. Sachs II diejenigen der Herren von Stadtv. Dinse empfiehlt seinen Vorschlag als die beste Vermittelung. Stadtv. Fähndrich kann auch nicht finden, daß der erste und letzte Askanier besonders passend für den Mühlendamm gewählt sind. Mit den Askaniern habe die viel ältere Mühlendamm- Brücke gar nichts zu thun. Viel besser empfehle sich die Errichtung von Denkmälern der beiden Bürgermeister, die that sächliche Verdienste um die Stadt sich erworben hätten. Nach Ablehnung eines Antrages auf Vertagung der Angelegenheit begründet Stadto. Sa ch 3 11 feinen Antrag, der durch die moderne Entwickelung der Stadt wohl genügend gerechtfertigt sei. Es handle sich darum, die Repräsentanten der modernen Entwickelung Berlins zu verkörpern; auch dieser Gesichtspunkt müsse bei einer solchen Gelegenheit in Betracht gezogen werden.
Die Versammlung wolle beschließen, den Magistrat um Auskunft darüber zu ersuchen, ob demselben bekannt ist, daß der Kultusminister den Widerspruch der Zwölfapostel- Kirchengemeinde gegen das Vorbeiführen der elettrischen Hochbahn an der Luthertirche auf dem Dennewißplas für begründet erachtet hat, und welche Schritte der Magistrat eventuell zur Verhütung einer Beeinträchtigung der öffentlichen Verkehrsinteressen zu ergreifen gedenkt.
Der Antrag ist im Ganzen von 46 Mitgliedern der Verfammlung unterschrieben.
Stadtv. Gerstenberg: Sowohl in ästhetischer wie in akustischer Beziehung kann die Ueberführung der elektrischen Bahn der Lutherkirche nicht den geringsten Nachtheil zufügen. Es sind 20-40 Meter Zwischenraum zwischen dem Bahnkörper und der Kirche vorhanden, viel mehr als z. B. manche Schulen von dem Körper der viel geräuschvolleren Stadtbahn entfernt sind. In ästhetischer Hinsicht fann man doch den Anblick des Thurmes für den Befchauer als entscheidend nicht gelten lassen; diefer Anblick wird aber auch nicht im Mindesten beeinträchtigt. Die Stadt hat seiner Zeit den Bauplatz geschenkt; wie schwer ist die Zustimmung dazu Manchem in der Versammlung geworden!( Sehr richtig Wenn hier ein solcher Anstand erhoben und vom Kultusminister unterstützt wird, so dürfte ein Antrag anderer Kirchenräthe bei der Stadt auf Gewährung ähnlicher Begünstigungen auf noch größere Schwierigfeiten stoßen.( Bielseitige Zustimmung.)
Stadtv. Vortmann äußert sich in demselben Sinne. Hätte man gewußt, daß die Lutherkirche ein Verkehrshinderniß werden würde, nimmermehr hätte die Versammlung den Dennewitzplaz geschenkt!
Der Antrag wird angenommen.
Stadto. Bortmann tritt mit dem Stadtv. Dinfe für Randelaber ein; Marsilius und Ryke würden vom Publikum einfach für Askanier in Zivil angefehen werden( Heiterkeit). Mit dem freihändigen Erwerb des von dem Wittig'schen Stadtbaurath Sobrecht: Daß auf die Postamente Figuren Grundstück Thurm- und Stromstraßen- Ecke erforderlichen Terrains gestellt werden, ist bereits Gemeindebeschluß. Die Postamente, von 315 qm zum Preise von 70 M. à qm zur Freilegung von denen eins bereits loco steht, eignen sich für Kandelaber der Stromstraße erklärt sich die Versammlung einver nicht. Der Magistrat empfiehlt die Vorschläge des Ausschusses. standen. Stadtv. Singer: Ich bin mit dem Magistrat darin ein Ueber die Einführung von Stadtverordneten, verstanden, daß wir die Vorlage heute erledigen. Weiter geht gegen deren Wahl ein Protest erhoben ist, bestehen rechtEin Antrag, die Dotation aus der. lex Huene um 2 Mill. mein Einverständniß aber nicht. Namentlich bin ihliche Meinungsverschiedenheiten zwischen den städtischen Behörden zu erhöhen, ist im Ausschuß abgelehnt worden. nicht davon davon überzeugt, daß hier Figuren aufgestellt von Berlin und dem Oberpräsidenten. Der lettere hatte Die Einnahmen werden nach der Vorlage unverändert feft werden müssen. Wenn es nur darauf antäme, Bor bisher die Rechtsansicht vertreten, daß die Einführung der neugestellt. schläge für passende Standbilder zu machen, so fönnte ich aus gewählten Stadtverordneten im Falle erhobenen Einspruchs vom Zu den Ausgaben diefes Spezialetats gehören im Ordinarium noch viel neuerer Zeit Namen anführen, welche in der Versammlung Ausfall des etwa sich anschließenden Verwaltungs- Streit6825 W. Seistungen aus Verträgen und Testamenten, 500 M. für ge- fich großer Beliebtheit erfreuen und viele Stimmen auf sich ver verfahrens abhängig gemacht werden muß. Die Stadtverordnetenrichtlich zugesprochene Entschädigungen für aufgehobene Verträge, einigen würde. Herr Sachs ist ja zu seinem Vorschlage, Persön- Versammlung dagegen hat beschlossen, daß die Einführung nur 143 842 M. für Beiträge und Geschenke an Vereine und Institute, lichkeiten aus der modernen Entwickelung Berlins für die Stand- dann unterbleibt, wenn die Stadtverordneten- Bersammlung vor Davon 10 412 M. an auswärtige Vereine u. f. w., 660 Mt. Unter bilder zu wählen, berechtigt; aber Personen, welche noch so frisch Beginn der Wahlperiode die Wahl bereits für ungiltig erklärt stützung für die Invaliden resp. an die Hinterbliebenen der Ge- in unfrer Erinnerung stehen, über welche das Urtheil sich noch hat, und zwar unterbleibt bis zur rechtskräftigen Aufhebung des fallenen von 1864, ferner 16 089 m. Unterstützungen auf Ber - nicht geklärt haben tann, im Standbilde aufzustellen, würde doch Beschlusses der Stadtverordneten- Versammlung. Nunmehr hat fügung des Magiftrats( barunter 360 M. zu unterstützungen feltfam erscheinen. Ein großer Theil der Versammlung und ein der Oberpräsident nach Vernehmung mit dem Minister des beim 50jährigen Gesellenstande und 450 M. desgl. bei goldenen noch größerer der Bürgerschaft würde es taum begreifen, wenn Innern feine frühere Ansicht dahin geändert, daß er empfiehlt, Hochzeiten), 4490. verschiedene Ausgaben für gemeinnügige man einen Mann, der bei dem Zustandekommen eines den Grundsatz aufzustellen: Die Einführung der neu gewählten Zwecke, 107 432. feststehende Zuschüsse aus Reuten der fluchwürdigsten Gefeße mitgewirkt hat, ein Denkmal Stadtverordneten erfolgt mit Beginn derjenigen Wahlperiode, für und Dotationen, 10 940 M. für das Märkische Provinzialmuseum, errichtete.( Widerspruch. Der Vorsteher ersucht den Redner, welche sie gewählt sind, jedoch nicht früher, als die Giltigkeit 65 280 M. für das Statistische Amt, 638 M. für kirchliche Zwecke diese Kritik eines Staatsgesetzes zurückzunehmen. Redner ihrer Wahl durch die Stadtverordneten- Versammlung anerkannt ( darunter 170 M. zur Bestreitung des vom Magistrat als erklärt, dazu keine Veranlassung zu haben. Der Vorsteher ist. Der Magiftrat giebt der Stadtverordneten- Verfammlung Kirchenpatron an jeden neu eingeführten Prediger zu zahlenden ruft darauf den Redner wegen dieses Ausdrucks zur Ordnung.) von dem neuen Resfript Kenntniß und meint, daß im Herbst nach observanzmäßigen Opfers von 10 Thalern Gold= 34 M.), Mit Freuden begrüßen muß man dem gegenüber den praktischen Beendigung der Ergänzungswahlen zu versuchen sein wird, die 15 000 M. Kosten der Repräsentation der Stadt Berlin . Das Vorschlag des Herrn Dinfe, welcher auf den Postamenten Kande- Prüfung der Giltigkeit der Wahlen spätestens bis zum Beginn Extraordinarium enthält u. a. 500 000 m. als Depofitions laber aufstellen will. Daß es die besondere Aufgabe des Ma- des Jahres 1894 zu beenden. quantum zu unvorhergesehenen Ausgaben. giftrats wäre, historische Personen in Standbildern zu verewigen, muß durchaus bestritten werden; dem Gefühle der Bürgerschaft entsprechen Sie ganz gewiß am meisten, wenn Sie die Brücke mit Kandelabern schmücken.
Durch den Ausschuß ist im Einverständniß mit dem Kämmerer der Betrag von 148 842 M. für Vereine und Institute um 4500. erhöht worden, indem für die Stubbe- Stiftung 2000 m. neu eingesetzt und dem Verein für Speisung armer Rinder und Nothleidender statt 500 M. Beihilfe 3000 Mt. gewährt wurden.
Stadtv. Dinse beantragt, den früheren Beschluß ausdrücklich aufzuheben; Stadtv. Meyer 1 will fämmtliche Anträge an die gemischte Deputation zurückverweisen.
Auf Antrag des Stadtv. Sa ch 3 11 wird die Vorlage dem Wahlprüfungs- Ausschuß überwiefen.
Das Provinzial- Schulfollegium hat für die Berliner höheren Lehranstalten die Ferien wie folgt festgesetzt: Osterferien 29. März bis 11. April, Pfingstferien 19.- 25. Mai, Sommerferien 14. Juli bis 22. August, Michaelisferien 7.- 19. DItober, Weihnachtsferien 23. Dezember bis 9. Januar 1894. Der Die zu diesem Etat im vorigen Jahre beschloffenen Re= Stadtv. Bailleu hält eine weitere Verzögerung der Sache Magistrat macht hiervon mit dem Bemerken Mittheilung, daß folutionen: für ungerechtfertigt. Bloße Kandelaber aufzustellen, weil man er beim Kultusminister dahin vorstellig geworden ist, die Anfangs1. Dem Zentralausschuß zur Förderung der Jugend- wegen der Wahl paffender historischer Persönlichkeiten in Verzeit der Oster, Sommer- und Herbstferien um 8 Tage früher anund Volksspiele in Deutschland einen Beitrag zu legenheit sei, wäre ein nicht würdiger Abschluß. Es handelt sich zusetzen. bewilligen; hier auch nicht blos um Liebhaberei derjenigen Kreise, die für Stadtschulrath Fürstenau theilt mit, daß der Minister die Astanier eintreten, sondern es handle sich um die deutsche fich bezüglich der Sommerferien ablehnend geäußert hat, aber Dynastie, die zuerst für Berlin Bedeutendes geleistet habe. Man den Wunsch bezüglich der Oster- und Michaelisferien im nächsten folle also dem Beschlusse der Deputation beitreten. Jahre in Erwägung nehmen will.
2. Den Magistrat zu ersuchen, der Humboldt- Akademie einen angemessenen Beitrag aus städtischen Mitteln zu bewilligen, find vom Magistrat ad 1 noch nicht endgiltig erledigt, ad 2 abgelehnt worden. Der Ausschuß empfiehlt beide Resolutionen zur wiederholten Annahme.
Stadtv. Spinola: Die Sache muß endlich zum Abschluß kommen. Der Stommunalbeschluß ist nicht geeignet, uns zu schrecken; solche Beschlüsse tönnen abgeändert werden. Ich bin für Kandelaber; fie gereichen allen Brücken, die damit verfehen
Ferner lagen dem Ausschusse Anträge vor: 1. Dem Magiftrat zur Erwägung anheimzugeben, der Fachschule sind, zur höchsten Zierde. bes Fachvereins der Maler 300 M. als einmalige Beihilfe zu Stadtv. Meyer L. hält die Zurückverweisung der Vorlage gewähren; 2. 18 000 m. in den Etat extraordinär einzustellen, mit den Anträgen für nothwendig, da die Frage der Errichtung um event. einige Beamte nach Chicago behufs Studiums der von Kandelabern der Deputation gar nicht vorgelegen habe. Ausstellung im städtischen Jutereffe schicken zu können; 8. Der Antrag Meyer I. wird abgelehnt. 100 000 m. extraordinär zur Verausgabung für Kunstzwecke einzustellen. Der Ausschuß beantragt, den ersten Antrag dem Magistrat gur Berücksichtigung, die anderen zur Erwägung zu überweisen. Der Etat wird ohne Debatte nach den Ausschußvorschlägen genehmigt; auch bezüglich der Refolutionen und Anträge gelangen bie Anträge des Ausschusses zur Annahme, nachdem Stadtv. Ryllmann den Antrag sub. 3 warm befürwortet hat.
In der zweiten Berathung empfiehlt Stadtv. Alexander Meyer die Annahme des Vorschlags der Deputation. Die Kandelaber könne er durchaus nicht afzeptiren. Daß Porträt ähnlichkeit bei den Askaniern nicht verbürgt werden könne, fei tein Unglück; bas Wichtigste sei, daß die Figuren im Gewande ihres Zeitalters sich präsentiren. Die Astanier feien doch immerhin diejenigen Fürften, unter denen der Grund zur Bedeutung Berlins gelegt worden sei.
Stadtv. Dinse: Unser Antrag ist kein Verlegenheitsantrag, fondern bleibt die beste Verinittelung zwischen den einander entgegenstehenden Meinungen. Unser Antrag ist sehr wohl akzeptabel, ohne vorberathen zu sein.
Nach einer weiteren Mittheilung des Magistrats hat der felbe auf Antrag der Deputation für öffentliche Gesundheitspflege beschlossen, in Zukunft den Syphilitischen, welche nicht unter fittenpolizeilicher Rontrolle stehen, in den drei städtischen Krankenhäusern Aufnahme zu gewähren; die Kuratorien find mit entsprechender Anweisung versehen werden. Dieser Schritt er folgt auf grund der Vorstellungen, welche von der Berliner Medizinischen Gesellschaft bezüglich der bestehenden Einrichtungen zur Berhütung und Behandlung der venerischen Krankheiten in Berlin an die städtischen und Staatsbehörden gerichtet worden sind. Die Vorlage wird ohne Debatte zur Kenntniß genommen. Schluß 9/4 Uhr.
Tokales.
Die Einnahme aus der Kapital- und Schulbenverwaltung beträgt 12 904 541 M., die Ausgabe 15 428 991 Mart, der Zuschuß der Stadthauptfajfe 2 524 450 M. Die EtatsAn die Beisiger des Gewerbegerichts! anfäße für die Miethssteuer hat der Ausschuß von Laut Bekanntgabe des Magistrats findet am Mittwoch, den 12 800 000 auf 12 900 000., für die Haussteuer von 6 000 000 Unter Ablehnung aller Anträge wird der Magistratsvorschlag 5. April, Abends 8 Uhr, im Bürgersaal des Rathhauses eine auf 6 050 000. erhöht; Hundesteuer( rund 500 000 M.), angenommen. Bersammlung der Gewerbegerichts- Beisiger statt, in welcher ein Braumalzsteuer Buschlag( 580 000 ( 580 000 Mark) und Ueber das Ergebniß der Bau- Abnahme der höheren Bürger- aus zehn Personen bestehender Ausschuß für Gutachten und An28anberlagerfteuer( 500 M.) follen unverändert bleiben. schule in der Belle Alliancestr. 80 entspinnt sich eine längere träge gewählt werden soll. Wir halten uns daher verpflichtet, Durch die am Etat im einzelnen beschlossenen resp. vor- Debatte über die Frage, ob drei oder eine größere Anzahl Dach zum Donnerstag, den 30. März, Abends 8 Uhr, im Saale der gefchlagenen Abänderungen wird im ganzen ein Besparren vorschrifts- und kontraktsmäßig beschaffen gewesen sind. Berliner Ressource, Kommandantenstraße 57, eine Versammlung von 2006 850 Mart verfügbar. Dieser soll an Von den Stadtov. Naß, Selle und Esmann wird dies be- der Gewerbegerichts- Beisiger abzuhalten,
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