Aus der Partei.
Gemeindewahlerfolg.
In Effen fand am Mittwoch eine Stadtverordnetenersagwahr statt infolge Ablebens eines Bentrumsmanns, der den Bezirk 16 Jahre lang vertreten hatte. Die sozialdemokratischen Stimmen stiegen gegen das Vorjahr von 889 auf 1398. Das Zentrum erhielt 1604, die Liberalen erhielten 981 Stimmen. Der fozialdemokratische Kandidat ist also mit dem Zentrumskandidaten in die Stichwahl gelangt.
Parteiliteratur.
Im Verlage von J. H. W. Diez Nach f. in Stuttgart ist soeben erschienen: Das theoretische System, von Karl Marg. Von 2. B. Boudin. Aus dem Englischen übersetzt von Luise Kautsty. Mit einem Vorwort zur deutschen Ausgabe von Karl Kautsty. XX und 278 Seiten.( Band 46 der Internationalen Bibliothek.) Preis broschiert 2,50 Mt., gebunden 3 Mt.
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Innungsgöttern auf dem Schlachthof gröblich insultiert und Teil gewordene Achtung Schaden leiden würde, feitn ein so schwer bea fogar angespuckt. Bisher hat man noch nichts davon gehört, schuldigter Beamter, bis die Sache vollständig geklärt worden, ruhig daß der Staatsanwalt gegen diese Innungsmeister auf Grund im Amte verbliebe. Gegen diese Broschüre veröffentlichte die des§ 153 der Gewerbeordnung vorgegangen wäre. Dagegen Staatsbürger Zeitung" am 22. Dezember einen Artikel unter der Ueberschrift zum Prozeß Hammarn, Oeffentlichkeit und Wahr Verfasser eines Flugblattes( Hauptvorsitzenden Hensel- Berlin ), gegen den Verfasser der Broschüre, der als„ völlig unbekannter tragen sich die Innungsgötter mit dem Gedanken, gegen den heitsbeweis". Der Artitel enthält eine Reihe scharfer Angriffe in dem mit Enthüllungen über die Geheimnisse des Wurst- Pamphletist" bezeichnet wird. Es wird gesagt: Der Verfasser der effels gedroht wurde, wegen Erpressung vorzugehen. Ob in Broschüre habe ohne erkennbares öffentliches oder nationales Inter diesem Falle der Staatsanwalt sich gefügiger zeigen wird? effe eine große Menge Unrat und Schmutz gesammelt und in die Oeffentlichkeit gebracht, die Broschüre sei eine Schmuk- und Schmäh schrift, der Verfasser sei mit seinen wiederholten Anträgen zur AufDifferenzen in der Ballschuhindustrie. nahme in den Schriftstellerverband ,, aus guten Gründen" abgewiesen worden usw. usw. Der als Zeuge bernommene Chefredakteur Eine öffentliche Versammlung der Ballschuhmacher, eine Nippler befundete, daß seines Wissens der Privatkläger nur einmal berufen vom Schuhmacherverband, tagte am Montag bei Böker, die Mitgliedschaft beim Schriftstellerverband nachgesucht, der VorSenger u. Stod wald betraf der Hauptpuntt der Tages ein Mitglied öffentliche Angriffe gerichtet habe und nach Ansicht des Weberstraße 17. Die Lohndifferenzen bei der Firma stand aber das Gesuch abgelehnt habe, weil Herr Steinhoff gegen ordnung. Hildebrandt und andere berichteten darüber. Vorstandes Angreifer und Angegriffener nicht in einem Klub fihen Es handelte sich um den Versuch, den Lohnsatz für Platten, die können. Nach längeren lebhaften Ausführungen beider Parteien mit der Hand angefertigt werden, von 15 Pf. auf 5 Pf. herab- verurteilte das Gericht den Angeklagten wegen öffentlicher Beleidi zudrücken. Der Fabrikant Stocwald ist mit diesem Ansinnen an den Ausschuß herangetreten. Seine Behauptung, anderweitig würde gung zu 300 M. Geldstrafe. Der Gerichtshof nahm nicht für erdiese Arbeit schon zu dem niedrigen Preise gemacht, hat ihm der wieſen an, daß Herr Steinhoff vom Vorstande des Schriftstellerverbandes aus herabwürdigenden Motiven abgelehnt worden sei; er Ausschuß widerlegt. Auch ist man der Absicht Stochwalds energisch verneinte ferner, daß die Broschüre ein„ Pamphlet“ darstelle, d. H. entgegen getreten. Die beteiligten Kollegen, die in Konferenzen eine Schrift sei, die aus den niedrigsten Motiven heraus an sich beJahren vereinbarten 15 Pf. herabzugehen. Der Ausschuß ber stellen. Die Broschüre gebe nur ein objektives Bild der in Frage zusammen tamen, waren darin einig, nicht unter die vor zwei langlose Vorgänge aufbausche, um eine Person öffentlich bloßzuhandelte mehrfach mit Stockwald. Dieser wollte schließlich 10 Bf stehenden Vorgänge. Der Schutz des§ 193 stehe dem Angeklagten zugestehen. Eventuell schien er geneigt, die Platten mit der Maschine nicht zur Seite, die Höhe der Strafe rechtfertige sich aus der Schivere machen zu lassen. Eine endgültige Entscheidung ist noch nicht er- nicht zur Seite, die Höhe der Strafe rechtfertige sich aus der Schwere der Beleidigungen. folgt. Von verschiedenen Rednern wurde vermutet, daß hier ein Vorstoß gemacht werde, dem andere Abzüge folgen würden, auch in anderen Betrieben, wenn man ihn nicht zurückweise. Es wurde deshalb lebhaft befürwortet, daß die Kollegen von Senger u. Auf die Anzeige eines Sommerfestes ging dem polnischen Stockwald nicht unter 15 Pf. heruntergehen, solange die Platten Industrieverein in Posen der Bescheid zu, es sei nichts einzuwenden in der bisherigen Weise, das heißt, mit dem Hand gemacht werden. unter der Bedingung, daß sich neben Mitgliedern und ihren AngeMontagabend findet eine Konferenz jener Kollegen statt. Sollte hörigen eingeladene Gäste in einer Anzahl beteiligten, die nicht es aber am Sonnabend zur Arbeitsniederlegung kommen, dann erheblich die Zahl der Mitglieder übersteige. Nach vergeblichen Bewerden sie per Karte zu Montagvormittag zusammen berufen.schwerden klagte der Vorstand wegen dieser Beschränkung auf AufEinschränkung Man erörtete dann noch die Arbeitsverhältnisse in anderen Be- hebung der polizeilichen Verfügung. Das Oberverwaltungsgericht Kollusions- trieben. Aus den ganzen Verhandlungen war zu entnehmen, wie gab der gegen den Oberpräsidenten gerichteten Klage statt und hob Anklagezwang bringend notwendig ein fester Zusammenschluß in der Orga- die Verfügung auf. Das Gebot, daß die eingeladenen Gäfte die sation ist. Zahl der Mitglieder nicht erheblich überschreiten dürfte, sei viel zu unbestimmt, als daß sich der Vorstand danach richten könnte. Wegen dieser Unbestimmtheit müsse die Verfügung aufgehoben werden, so daß die Frage nach ihrer sonstigen Berechtigung nicht. entschieden werden brauche.
Die vorliegende Schrift war bestimmt, das Englisch sprechende Publikum über das Wesen des Marxismus und der an ihm geübten Stritit aufzuklären. Als eine deutsche Uebersetzung fertiggestellt wurde", schreibt Karl Kautsky in der Vorrede,„ habe ich sie freudig begrüßt. Eine zusammenfassende Darstellung, die die springenden Punkte des Marrschen Systems furz entwickelt und im Anschluß daran die wichtigsten Einwände der hervorragendsten seiner neueren Kritiker untersucht, wird vielen als Einführung in das Studium der Margkritik und des Marrismus selbst willkommen
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Jm selben Verlage erschien:
Zur Reform der Strafprozeßordnung. Von Dr. Hugo Seine mann, Rechtsanwalt. Preis broschiert 75 Pf.
Die vorliegende Arbeit ist in Abschnitten in der„ Neuen Zeit" erschienen. Der Autor hat, den Anregungen aus Fachkreisen folgend, fich zu einer Separatausgabe entschlossen, die er den zahlreichen Interessenten unterbreitet.
Aus dem Inhaltsverzeichnis heben wir hervor: der Kompetenz der Schöffengerichte. Berufung. haft. Fluchtverdacht. Die Hauptverhandlung. und Borberfahren. Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
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Ein Streit um längere(!) Arbeitszeit.
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Polizei und Sommerfest.
Berbreitung von Flugblättern am Sonntag.
Von der objektiven Justiz. Die Verschärfung der politischen Kämpfe, auch in SüddeutschIn der Steinplattenfabrik Vereinigte Servais land, geht aus zwei Prozessen hervor, die unsere Genossen in verte in Ghrang bei Trier haben fürzlich die im Offenbach a. M. zu führen hatten. fatholischen Arbeiterverein( Fachabteilung Berlin Im ersten Prozeß flagte der Landtagsabgeordnete für Offenbach - Trierer Richtung) organisierten" Arbeiter gestreift. Die Arbeit Die mehr als überflüssigen Versuche, Flugblattverteilungen als Land, Genosse Drb, gegen den politischen Redakteur der wurde aber ergebnislos wieder aufgenommen. In einer Verreichsverbändlerischen Offenbacher Zeitung" Gras- sammlung beschlossen die Arbeiter, der Werksleitung ihre Wünsche öffentlich bemerkbare Arbeiten zu stigmatisieren, hören nicht auf und wurm wegen Beleidigung. Vor der letzten Landtags- vorzutragen. Einer diefer„ Wünsche" lautet gemäß dem Bericht der belasten fortdauernd die Staatskasse mit entbehrlichen Ausgaben. Am Mittwoch beschäftigte sich das Schöffengericht Hannover wahl hatte die„ Offenbacher Zeitung" Orb vorgeworfen, er habe Trierischen Landeszeitung":" Die Arbeit soll nicht neun, mit einem derartigen Fall. Der Arbeiter August Tegtmeyer in fein Stadtverordnetenmandat benutzt, um politische Gegner, die als sondern zwölf Stunden dauern, damit die Leute vollen Arnum, Mitglied des Textilarbeiterverbandes, war an einem SonnArbeiter bei der Stadt beschäftigt waren, aus Lohn und Brot zu Tagelohn hätten". tag beim Austragen von Druckschriften seines Verbandes in der bringen. Die Beschuldigungen waren in Verbindung mit„ SchamSo sehen die Früchte der fleritalen Aufflärung" aus. Weise tätig, daß er dem Austräger die Wohnungen zeigte, nach der losigkeit"," Nichtswürdigkeit" erhoben worden. In der Verhandlung die Druckschriften gebracht werden sollten. Hierin war eine Ueberwurde die absolute Grundlosigkeit der Anschuldigungen Tarifbewegung der Münchener Bäckergehilfen. einwandfrei festgestellt, der Wahrheitsbeweis" Die Münchener Bädergehilfen haben den im Jahre 1906 mit tretung des Gesetzes über die äußere Heilighaltung des Sonntags gefunden und gegen T. Anklage erhoben. Das Gericht erkannte in mißlang dem Herrn vollständig. Redakteur Graswurm wurde zu der Innung und der Seidl'schen Hofbäckerei abgeschloffenen Tarifvoller Uebereinstimmung mit den Ausführungen des Verteidigers 300 Mart Strafe, eventuell 50 Tage Gefängnis und zur vertrag gekündigt. Eine vollzählig besuchte Mitgliederversamm Dr. Müller II auf Freisprechung und führte aus: Es sei festgestellt, Tragung der Kosten, neben Publikationsbefugnis des Urteils lung des Verbandes deutscher Bäcker hat am Mittwoch die an die daß die Druckschriften in einer Mappe und nur in 4 Häusern ausInnung zu stellenden neuen Forderungen beraten. Die neue Tarif- getragen seien. Die Frage sei, ob dieses eine den Sonntag ents vorlage wird nächste Woche dem Einigungsamt unterbreitet. heiligende Tätigkeit sei oder nicht. Selbst wenn eine Arbeit mit Auswärtige Kollegen werden gut tun, zunächst in München keine einer gewissen Straftanstrengung geleistet sei, so könne man in der Engagements anzunehmen. Tätigkeit des Angeklagten feine öffentlich bemerkbare Arbeit erbliden. Aber auch das Austragen von Drucsachen in der geschehenen Weise könne selbst nicht als eine öffentlich bemerkbare Arbeit im Sinne des Gesetzes erachtet werden. Daran ändere auch die Tatbestellt wären, denn sowohl dieser Umstand, als auch das Austragen selbst in einer Mappe sei nur besonders eingeweihten Personen fundig gewesen. Aus beiden Gründen sei deshalb auf Freisprechung zu erkennen gewesen.
berurteilt.
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Die ztveite Verhandlung endete zwar mit der moralischen Bernichtung des Klägers, aber trotzdem wurde der Redakteur unseres Offenbacher Parteiblattes wegen , formaler" Beleidigung zu zwei Wochen haft verurteilt. Der Kläger Reporter" Jakob Brand, der obgleich ZentrumsFür die in den Münchener Jalousiefabriken beschäftigten Arbeiter fich in Barteifreife drängte, fogar Mitglied( Schreiner , Schlosser, Spengler, Holzarbeiter) haben die einschlägigen der Sozialdemokratie wurde, spielte dabei eine wenig be- Organisationen mit dem Arbeitgeberverbande einen neuen Tarifneidenswerte Rolle. Er hatte sich dem sozialdemokratischen bertrag abgeschlossen. Der Versuch der Unternehmer, mit Rüd- fache nichts, daß die Druckschriften gegen Entgelt von dem Träger Wahlkomitee katholischer Arbeiter" angeboten, um für sicht auf die im nächsten Jahre ablaufenden Tarifverträge im deutUlrich zu agitieren, war aber abgewiesen worden. Um sich zu fchen Baugewerbe den Arbeitern einen einjährigen Tarifvertrag auf rächen, fuchte er die Sozialdemokratie auf jede Art zu schädigen. auoktrohieren, scheiterte an dem Widerstande der DrganisationsEr ging zur Frau des Gauleiters Knöchel , der in der Klinik lag, bertreter. Der Tarif wurde vielmehr auf vier Jahre abgeschlossen stellte sich als Reporter vor und verlangte Antwort auf sechs über unter sofortiger Erhöhung der Löhne um 2 Pf. und im Jahre 1911 alle Maßen unverschämte Fragen. Die angeblichen Antworten ver- um weitere 2 Pf. Die Löhne der Arbeiterinnen wurden ebenfalls öffentlichte er. Unser Offenbacher Parteiblatt geißelte das täglich um 20 f. erhöht. Verhalten Brands mit aller Schärfe. Brand stellte Strafantrag gegen den Genossen Hirsch. Jm Termin stellte es sich heraus, daß die Frau dem Brand überhaupt teinerlei
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Bom Straftonto der Presse. Wegen formaler Beleidigung eines Tischlermeisters wurde am Donnerstag Genosse Emil Müller bon der Düsseldorfer Volkszeitung" au 20 Mark Geldstra fe verurteilt. Es handelte sich um die Kritik von Werkstattmißständen. Der Wahrheitsbeweis wurde als erbracht angesehen; der Angeklagte sei aber in der Form zu weit gegangen.
Husland.
Die Polizei auf dem Baukboden.
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Am 5. November flingelte in dem Bureau der Kriminalpolizei das Telephon und eine tiefbetrübte Mutter, eine Frau Baumeister., teilte mit, daß ihr Sohn gerade ein Duell in den Königssälen" zu bestehen habe". Der zuständige Kommissar wählte Einbrecher eine Verlegung im Gesicht erlitten hatte, die wie ein einen Beamten aus, der früher bei einem Handgemenge mit einem Schmiß" aussah. In den Königssälen" standen sich gerade zwei Angehörige der Verbindungen Thuringia " und" Frantonia" mit den Schlägern in der Hand gegenüber, als ein junger Mann den Saal betrat und nach höflichen Verbeugungen nach allen Seiten auf die Hintertür zuschritt und die in dem Flickzimmer" befind liche Tür abschloß. Hier saßen bereits etwa 15 Herren, die sich bereits blutige Köpfe geholt hatten. Daß der„ Betrieb" hier ziem lich im Großen ging, bewiefen außerdem große Blutlachen in der Saalmitte. Plöblich ertönte der Ruf:„ Meine Herren, ich bin Der Herr, den jeder für einen flotten Korpsstudenten gehalten hatte, war der Kriminalwachtmeister Stelfe. Als verschiedene der Herren nach der Hintertür stürzten und sie diese verschlossen fanden, machte man schließlich gute Miene zum bösen Spiel. Der Kriminalbeamte beschlagnahmte die zum Zweikampf benutten Waffen, die förmlich vom Blut trieften. Die nähere Untersuchung der Dertlichkeiten ergab noch, daß der Portier des Restaurants Mitwisser war und die Studenten durch ein elektrisches Klingel. zeichen sofort warnte, sobald ein„ Verdächtiger" das Restaurant betrat. Ebenso war die Inhaberin des Restaurants wegen Beihilfe zum Zweikampfe schon einmal zu fieben Monaten Festungshaft verurteilt worden.
Die Kämpfe um den Arbeitskontrakt in Niederland . Mitteilung gemacht hatte. Brand hatte der Deffentlichkeit ein- des neuen Gefeßes über den Arbeitskontraft ausgebrochen find, ist Von den gewerkschaftlichen Kämpfen in Niederland , die infolge fach unwahrheiten erzählt. Das Gericht fonstatierte im Urteil das nicht einwand- die schwerste und langwierigste, die Aussperrung in der Eisengießerei freie, Mangel an Tattgefühl zeigende Verhalten" des von Klop in Breda , nach 60 tägiger Dauer zugunsten der ArBrand, es attestierte dem Angeklagten politisch anständiges beiter beendigt worden. Der Unternehmer hat sich schließlich geBerhalten, aber wegen der vielen und schweren formalen Be- nötigt gesehen, mit einer vom Metallarbeiterverbande gewählten leidigungen" müsse es doch auf eine Freiheitsstrafe erkennen! Kommission zu berhandeln und einen den Arbeitern annehmbaren ArDas Fazit ist also: zwei Wochen Haft für den sozial- beitsvertrag anzuerkennen. Im übrigen war der Erfolg des Kampfes der, demokratischen Redakteur, der eine nichtswürdige Handlungsweise so daß alle Arbeiter sich der Organisation angeschlossen haben. Daß, wenn die charakterisierte, wie sie es verdiente und dabei nach Ansicht der Arbeiter stark organisiert sind, das Unternehmertum nicht imstande Nichter lediglich in der Wahl der Ausdrücke etwas zu weit ging, ist, seine Zwangskontrakte zur Geltung zu bringen, hat sich auch im und Geldstrafe für den bürgerlichen Redakteur, der einen Ehren- Buchdruckgewerbe in Haag gezeigt. Der Sekretär der Kriminalbeamter, machen Sie mir bitte teine Schwierigkeiten!" mann, der allerdings Sozialdemokrat ist, fälschlich einer ehrlosen Prinzipals organisation hatte dort am borigen Sonnabend an alle Sandlung bezichtigte und dabei die formalen Beleidigungen nicht Mitglieder die Parole ausgegeben, daß sie ihr gesamtes Personal um sparte! 4 Uhr nachmittags entlassen sollten, wenn bis dahin die Kontrakte Aber Klassenjustiz gibt's natürlich nicht! nicht unterzeichnet wären. Die Gehilfenschaft tam dem jedoch zuvor, und der Zufall wollte es, daß just in der Druckerei d'Albany, wo iener Gefretär der Prinzipale Direktor ist, die Arbeit zuerst niedergelegt wurde, und zwar schon morgens 10 Uhr und mit dem Erfolg, daß die Forderung des Personals auf einen anständigen Arbeitsvertrag hier zuerst bewilligt wurde. Mit demselben Erfolge war die Arbeit auch in einer anderen Druckerei niedergelegt worden. Als die übrigen Prinzipale hörten, daß ihr Organisationssekretär bewilligt hatte, verzichteten sie von vornherein auf die Aussperrung und fügten sich ebenfalls den Wünschen ihres Personals. Nur in den Druckereien, wo die, Christlichen " dominieren, hatten die Brinzipale leichtes Spiel und erhielten ihre Kontrakte fast ohne Abänderung unterzeichnet. Die chriftliche Gehilfenorganisation hatte es ihren Mitgliedern freigestellt zu unterzeichnen und damit wieder einmal Verrat gegen die Interessen der Arbeiterschaft geübt. Einen heftigen Kampf führen die Fleischer in München Im übrigen haben die Arbeiter in anderen Orten und Berufen mit der Junung der Schweinemetzger( Charkutiers). Seit noch tapfer zu kämpfen gegen die Zwangskontrafte und namentlich dem vorigen Jahre, wo erst die junge Organisation in die Maurer und die Maler in Zutphen , in Belp , Rheden und München einsetzte, ist die Organisationsleitung bestrebt, die Lochem, die Stuftateure in Haarlem , Haag, Leeuwarden und erbärmlichen Lohn- und Arbeitsverhältnisse in diesem Berufe Rotterdam und die Textilarbeiter in Enschede . Dazu kommt zu bessern. Mit einigen größeren Firmen wurden auch eine Reihe Ileinerer Kämpfe an verschiedenen Drten, und überdies Tarifverträge abgeschlossen, dagegen weigerte sich die Innung, tann jeder Tag neue Aussperrungen bringen. nicht nur mit der Organisation zu unterhandeln, sondern sie berbot ihren Mitgliedern auch bei Vermeidung einer Konventionalstrafe ein Vertragsverhältnis einzugehen. Gegen diesen Beschluß wurde selbstverständlich sofort von der Organisation
Gewerkschaftliches. Jnnungs- Terror.
Gerichts- Zeitung.
Der Fall Hammann"
Gegen fünf der damaligen Paufanten wurde von der Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen Vergehens gegen den§ 205 des Strafgesetzbuches( 3iveitampf mit tödlichen Waffen) eingeleitet. Es waren dies der stud. vet. Erich Gerlach, der stud. vet. Joseph Alfinger und die stud. geod. Wilhelm Nösener, Ernst Kutsche und Wilhelm Neugebauer, gegen welche gestern die 5. Straftammer des Landgerichts I unter Borsiz des Landgerichtsdirektors Goebel verhandelte. Das Gericht erkannte dem Antrage des Staatsanwalts gemäß auf die niedrigste. gesetzlich zulässige Strafe von je vrei Monaten Festungshaft.
Letzte Nachrichten und Depefchen.
Royalistische Vandalen.
Paris , 4. März.( B. H. ) Die Polizei verhaftete heute den 20jährigen Studenten Oblin und den früheren Professor Robin unter dem Verdacht, öffentliche Monumente beschädigt zu haben. fuchung führte zur Entdeckung zahlreicher royalistischer Schrifts Eine in den Wohnungen der Verhafteten vorgenommene Hausftücke, welche beschlagnahmt wurden. Beide Verhafteten sind eifrige Royalisten und Anhänger der Liga der Camelots du Roi. Gine dritte Verhaftung erfolgte in der Lamardstraße; es handelt sich um den Generalsekretär der katholischen Vereinigung Deboiyer. Der selbe wurde in dem Augenblick festgenommen, als er den Verfuch machte, das Standbild des Ritters von Labarre zu beschädigen. 3wei ihn begleitende Personen ergriffen die Flucht.
Beschwerde bei der Aufsichtsbehörde eingelegt. Bei 6 Firmen hat zu einer Privatllage geführt, die gestern das Schöffengericht wurde der Tarif eingereicht, darauf wurden die sämtlichen Berlin- Mitte beschäftigte. Als Privattläger trat der Herausgeber der Gehilfen dieser Firmen unter Ausbezahlung der Korrespondenz„ Hermes", Schriftsteller Wener Steinhoff, unter BeiKündigungszeit fofort auf die Straße stand des Rechtsanwalts Springer auf, die Privatklage richtete sich geworfen. Hierauf hat die Organisation über gegen den Redakteur der Staatsbürger Beitung", Willy Buchdiese Firmen Buchow, dem Rechtsanwalt Dr. Brederet als Verteidiger zur Seite die Sperre und über diese Ge= stand. Die Vorgänge, die zu öffentlichen Anschuldigungen des Proschäfte samt ihren Filialen, die sich in der Haupt feffors Schmit gegen Wirtl. Geh. Legationsrat Hammann geführt sache in Arbeitervierteln befinden, den Boykott verhängt. haben, sind von dem Privatkläger Steinhoff in einer Broschüre Der Diejenigen Meister, die sich geneigt zeigten, die bescheidenen Fall Hammann", zusammengestellt und besprochen worden. Die Forderungen der Gehilfen zu bewilligen, wurden von den Broschüre tam zu dem Schluß, daß die der Beamtenschaft bisher zu Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th, Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl