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Mr. 61.

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Vorwärts

Berliner Volksblatt.

26. Jahrg.

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Telegramm Adresse: Sozialdemokrat Berlin "

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.

Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Chriftlichnationale Gewerkschaftsorgane gegen die agrarische Politik.

Sonnabend, den 13. März 1909.

"

Der Arbeiter", Drgan des Verbandes süddeutscher. katholischer Arbeiterbereine, bespricht die Berliner Ar­beitslofenzählung und begleitet die agrarischen und polizeilichen Abstreitungen mit diesen Säßen:

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.

Auch auf dem Gebiete der Krankenversicherung werden bie land und forstwirtschaftlichen Arbeiter als Stiefkinder be­handelt. Wir sind keine Gegner der Landwirtschaft, im Gegen teil die Gewerkschaftsstimme" hat seit Jahren Verständnis für die Bedürfnisse der Landwirtschaft auch in den industriellen Ar­beitertreisen zu verbreiten gesucht. Aber das darf hier ruhig gesagt werden, daß die Landwirtschaft in der Fürsorge für ihre Arbeiter wirklich weit zurück ist und vieles nachzuholen hat. Die Landwirte sind ja auch keine grundsäßlichen Gegner der Sozialpolitik. Im Gegenteil, ihre Vertreter stimmten immer mit Freude zu, wenn für die Industrie besserer Arbeiterschutz gefordert wurde. Vorausbedingung war, daß den Landwirten feine Ausgaben erwuchsen. Heiliger Florian , verschon' mein Haus, zünd' andre an", nach diesem Grundsatz haben sie gerne Sozialpolitik getrieben."

" Hunderttausend Arbeitslose hat man vor wenigen Tagen in Berlin gezählt; also ungefähr die Einwohnerzahl einer Groß­stadt befindet sich in einer Lage, in der man am Abend nicht weiß, was und woher man am nächsten Morgen effen soll. Ja, aber der Staat, die Kommune hilft doch diesen Leuten, höre ich Der Protest der Dürener katholischen Arbeiter gegen die fagen. Freilich, die Polizei läßt eifrigst feststellen", inwies weit diese Zahlungen, die meist von den Gewerkschaften ver­fürstliche Zentrumskandidatur deutet auf eine große Miß­anstaltet werden, auf Richtigkeit beruhen, und sie fühlt sich über­stimmung der katholischen Arbeiter über die konservativ­glücklich, wenn sie ein paar hundert Arbeitslose weniger heraus­agrarische Politik des Zentrums. Selbst dieser geriffenen bringt. Denn für den, der nicht säuberlich als ein am Hungertuch Demagogenpartei wird es eben auf die Dauer unmöglich, Nagender in den Polizeiakten eingetragen ist, gibt es teine Arbeits­Daß solche Zustände noch möglich sind, dafür mögen die mit dem üblichen Hinweis auf die heiligen Gebote der losigkeit. Und der nicht registrierte" Arbeitslose wird deshalb christlichnationalen Kritiker nur getrost nicht zuletzt die Zen­Mutter Kirche" die bisher beispiellos irregeführten tatho­nach dem Muster eines Philofophen, der allerdings in dem trumspartei verantwortlich machen, die Partei, in deren lischen Proletarier um ihr gutes Recht zu betrügen. Die Buntte feine praktischen Erfahrungen gemacht haben dürfte- Gefolgschaft sich die christlichen Gewerkvereinsorgane und Kuhhandelei um die sog. Reichsfinanzreform gefällt auch seinen Hunger wohl nur als Einbildung" betrachten." dem politisch regsamen Teil der katholischen Arbeiter immer Wenn der Vorwärts" die bürgerliche Gesellschaft in Führer meistens befinden. Weniger im Reichstag als im preußischen Landtage treten die Zentrumsparteiler vereint weniger, und ihre Stimmung über die agrarischen Unverschämt so scharfer Weise anflagt wie hier der katholische Arbeiter", heiten spiegelt sich wider in den Organen der chriftlich dann erhebt sich auch in der Zentrumspresse ein Heulmeiern mit den konservativen preußischen Junkern gegen die Land­nationalen Gewerfvereine, deren Mitglieder bekanntlich über- über verwerfliche Uebertreibung und Hegerei", und im arbeiterrechte auf. War es doch der Zentrumsabgeord wiegend katholisch sind. im Landtag stimmen mit den Konservativen und Liberalen nete Schmedding, der unter dem Beifallsgebrüll der Das Niederschreien des konservativen Gelehrten Professor die Herren Ultramontanen ein Beifallsgeheul an, wenn irgend Junker gegen die Schnapsrenten" der unfallverletzten Land­arbeiter losging! Cind es doch Petitionen von Zentrums­Adolf Wagner gibt mehreren christlichnationalen Gemert- ein Klopffechter wegen angeblicher Ausnutzung der Arbeits- arbeiter losging! Sind es doch Petitionen von Zentrums­vereinsorganen Veranlassung, ihrem Groll gegen die Un- losigkeit zu agitatorischen Zwecken" die Sozialdemokratie agrariern, die vom Reichstag fordern, er solle für das Abquetschen der Unfallrenten von 20-25 Broz. sorgen! Alles, erfättlichkeit der Agrarier Ausdruck zu geben. So schreibt anbellt. was die christlichnationalen Organe Treffliches über die die ,, Chriftliche Baugewertschaft" mit kräftigen Worten: Was für einen Vorteil die 2andarbeiter von dem agrarische Unersättlichkeit, Arbeiterfeindschaft und Steuerscheu Die diesjährige Zirkus- Busch- Versammlung befaßte fich mit Rollfegen einheimsten, das sagt den ostelbisch- preußischen schreiben, trifft im gleichen Maße die ultramontanen wie die der Reichsfinanzreform. Die von der Regierung vorgeschlagene Junkern und ihren agrarischen Zentrumsgenossen ein christlich konservativen Agrarier. Erbschafts - und Nachlaßsteuer hat den Zorn der Großagrarier nationales Blatt. Die Gewerkschaftsstimme" Das sollten die christlichnationalen Organe ihren Lesern wachgerufen, und fuhren sie gegen diese das schwerste Geschütz auf. Drgan des christlichen Verbandes der Staats-, Gemeinde-, aber auch mitteilen, womit allerdings Klarheit über das un­Zu dem Zwecke, d. h. um nichts zahlen zu brauchen, decken sie sich Verkehrs-, Hilfs- und sonstiger Industricarbeiter Deutschlands , natürliche Bündnis der christlichnationalen Arbeiterführer mit mit dem Mantel der Königsliebe und der Baterlandsliebe. Was hierin die Busch- Versammlung leistete, ist geradezu abstoßend. behandelt in ihrer letzten Nummer wieder die Landarbeiterfrage. der Zentrumspartei geschaffen würde. Wie diese Arbeiter­Diese Herren find fähig, bei bejagter Steuer von dem Scherflein Herr Abg. Arendt aus Labiau wußte kürzlich das Land- führer, die in ihren Zeitungen ein so vernichtendes Urteil der Witwen und Waisen zu reden, sind aber im gleichen Augen­über die konservativ- flerifale Agrar- und Sozialpolitik fällen, blic bereit, Hunderte von Millionen neuer Steuern, ohne mit der trozdem mit diesen Volksfeinden gehen können, ihnen zu Wimper zu zuden, auf die breite Masse der ärmsten Bevölkerung Diensten sind, das ist Politikern, die auf Konsequenz halten, zu werfen, von der ein erheblicher Teil unter 900 W. Jahres­einfach unverständlich. Daß die gegängelten Arbeiter verdienst hat. Ja, sie sind bereit dazu, um eben jede weitere Be­aber trotz aller Bertuschung diesen flaffenden Zwiespalt Taftung von sich abzuwälzen im Namen der Königs- und Vaterlandsliebe! Schlimmer fann man den Hohn nicht treiben. awischen Worten und Taten erkennen werden, dafür ist uns angesichts der agrarischen Hochkonjunktur in der Aera Bülow gar nicht bange.

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Gewaltigen Jubel und Beifall ernteten die Regiffeure. Und das ist gerade die Bestätigung der Gesinnung, die in Großgrund­befizerkreisen herrscht. Und diese rücksichtslose Gesellschaft beklagt sich über Arbeitermangel! Ja, man fann angesichts dieser Kund­gebung die Arbeiter nur warnen, in landwirtschaftliche Dienste, wenigstens bei diesen Großagrariern, zu treten. Man tann doch nicht seinen ärgsten Gegner unterstützen. Das schließt nicht aus, daß wir etwa die Bedeutung der Landwirtschaft für unser Wirt­schaftsleben verkennen. Wir sind auch immer Freunde der land­wirtschaftlichen Zollschutzgesetzgebung gewesen, da wir sie zur Stärkung der Landwirtschaft für notwendig hielten. Bei so viel Uebermut und Rücksichtslosigkeit, wie sie sich hier geoffenbart hat, dürfte in weiten deutschen Boltstreifen bald eine Nevidierung der Ansichten nach dieser Richtung hin eintreten."

Der Vollständigkeit halber hätte das christliche Bauarbeiter­blatt seinen Lesern nur auch mitteilen sollen, daß das Zen­trum ebenfalls gegen die direkte Besteuerung des Besizes durch Nachlaßsteuer usw. ist, daß es dadurch die Landwirt­schaftsbündler tatkräftigst unterstützt und daß ohne das Wider­streben des Zentrums gegen die Nachlaßsteuer die Konservativen sich zu ihr bequemen müßten!

Wie sich das proletarische Klassengefühl allen Abtötungs­bersuchen zum Troß auch in der christlichnationalen Arbeiterschaft lebendig erhält, dafür liefert der Christliche Bauhand­werter" in folgenden Säßen einen schönen Beweis:

Schelten."

"

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arbeiteridyll so schön zu schildern; er erntete freudige zu ſtimmung bei allen konservativen und ultramontanen Agraricru. Die christlichnationale Gewerkschaftsstimme" aber schreibt: Die Landarbeiter sind die Stieffinder des deutschen Boltes. Während alle Schichten des Volles in den letzten Jahrzehnten mit mehr oder weniger Erfolg für eine Hebung ihres Standes wirken konnten, sind die Landarbeiter auf der alten Linie stehen geblieben. Nichts ist geschehen, um ihre Lage zu verbessern. Sie selbst. ihre Frauen, ihre Kinder sind den größten Entbehrungen aus­gesetzt, fie müssen bei niedrigen Löhnen oft die schwersten törper­lichen Arbeiten verrichten. Diese Tatsachen im allgemeinen haben hunderttausende tüchtiger Arbeiter vom Lande fortgetrieben.

Der gordifche Knoten.

Was den Landarbeiter vor allem drückt, das ist seine Hilf­Die derzeitige politische Situation ist nicht nur heillos lofigkeit, die durch Arbeitsvertrag festgelegt ist. Da gibt es fein Man ber­Abwägen von Pflichten und Rechten, sondern einseitig, ganz nach berwirrt, sondern mehr noch grotest. der Willfür des Gutsbesitzers sind die Verträge abgefaßt gegenwärtige sich doch nur, um was es sich eigent­So lebt er im ewigen Einerlei des Alltagslebens dahin, ohne lich handelt. Nicht etwa darum ist zwischen den jemals an eine Hebung seiner Lage denken zu können. bürgerlichen Parteien und innerhalb der verbündeten Ne­Was ist ihm an Erholung geboten? Die Wohnung gierungen der Streit entbrannt, ob von der halben des ledigen Landarbeiters, des Knechtes ist nicht selten der Stall. Milliarde neuer Steuern ein größerer oder kleinerer Er arbeitet mit seinem Vieh, er wohnt bei seinem Vich. Da wird

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das Gemüt abgeftumpft, das Herz wird leer und unempfindlich Teil durch dirette Steuern aufzubringen sei! Nein: der für höhere Dinge. Man klagt oft über Roheit des landwirtschaft. Reichsschatzsekretär Sydow erklärte ja erst heute wieder in lichen Personals. Man tue etwas für Sebung feines Gemütes, der Finanzfommission, daß durch eine Besteuerung des beschaffe ihm gute, gesunde Wohnungen, leite den Knecht an, sein Besites nicht mehr als 100 Millionen aufgebracht Zimmer in Ordnung zu halten, es auszuschnüden, und mancher werden könnten, die übrigen 400 Millionen seien durch Snecht wird ein Musterarbeiter werden. Wenn der Knecht teinen indirette Steuern zu decken! Und unter allen anderen Aufenthaltsraum als den Stall fennt, oder eine schmutzige bürgerlichen Parteien herrscht darüber auch vollste Ein­Gefindestube, dann muß er am letzten Ende seine Erholung in dem mütigkeit! Man will vier Fünftel aller neuen Steuern auf

Wirtshause suchen.

die

Die von den Gütern den Berheirateten gestellten Wohnungen die große nichtbefizende Masse des Voltes abwälzen, man will sind oft nicht viel besser als ein Stall. Dazu dann oft noch bittere nur ein Fünftel durch dirette Steuern aufbringen! Not. Da ist es natürlich, daß der Arbeiter seine freie Zeit im Man sollte meinen, daß dies von allen bürgerlichen Die deutschen Großagrarier sind keine Freunde der deutschen Wirtshause verbringt und schließlich noch während der Arbeit dem Parteien geplante schamlose Attentat auf die Taschen des Arbeiterversicherung. Aus rein egoistischen Motiven, da sie glauben, Alkohol zuspricht." ohnehin unter der Krise seufzenden arbeitenden Voltes von der Zug nach der Stadt werde dadurch gefördert. Als Prämien Diese Anklagen erhebt gegen die Agrarier das Blatt eines ihnen selbst als eine solche Ruchlosigkeit empfunden würde, auf Faulheit usw. gelten ihnen verschiedene Versicherungsarten, christlichnationalen Gewerkvereins, dessen Vorsitzender der daß fie genug damit zu tun hätten, sich gegen ihr besonderer has richtet sich gegen eine kommende Arbeits­dem bayerischen Landtagszentrum ange- bie Empörung der Massen durch engsten Zusammenschluß Iosenversicherung. Und dabei bekommen die deutschen Arbeiter nur den Reichszuschuß der Invaliden- und Altersrente von jährlich hörende Abgeordnete Oswaldist! Hunderte Mil- möglichst zu salvieren. Beweist es doch eine maßlose Ver­50., die übrigen Versicherungen werden durch Beiträge der lionen Mart haben die Agrarier aus den Nahrungsmittel- a chtung des arbeitenden Volkes, daß angesichts einer solchen Arbeitnehmer und Arbeitgeber aufgebracht. Die Agrarier be- zöllen gezogen, der Landarbeiter aber ist auf der alten Linie Situation die bürgerlichen Parteien sich noch den Lurus ge­kommen dagegen Hunderte von Millionen durch die Zollschutzgesetz stehen geblieben", für ihn ist nichts geschehen", um seine Lage hässiger Spezialraufereien unter einander leisten zu können gebung, die von der breiten Voltsmasse getragen werden müssen. zu verbessern. Bittere Not, schwere Arbeit und Entbehrungen, glauben! Die Regierung forderte die Nachlaßsteuer zur Auf­Sie find also die stärksten Almosenempfänger des Staates, und stallähnliche Wohnungen, geistige Versumpfung- das ist das bringung des einen Fünftels, das der Besitz zu der denen steht es wahrlich schlecht an, den anderen Dieb zu Ros der Landarbeiter. Als die Rollkampagne tobte, da wurde 500 Millionen- Belastung beisteuern sollte. Aber So charakterisiert das christliche Blatt die Aus- von den konservativen, ultramontanen und nationalliberalen Agrarier in ihrem beispiellosen Egoismus und ihrem fressenden powerung der breiten Volksmasse durch die agrarische Zollpolitik! Agrariern beteuert, der Schutz der Landwirtschaft" würde Neid gegen das mobile Kapital wollen nicht einmal das Mit voller Bucht richtet sich diese verurteilende Kritit des Zoll- auch den 2andarbeitern zugute fommen. Das war das Scherflein einer solchen Erbschaftssteuer auf dem Altare des witchers gegen die 3entrumspartei, die sich ja rühmt, argument, mit dem auch die christlichnationalen Gewerf Baterlandes" opfern. Sie möchten diese zwanzigprozentige das Zolltarifgesetz durchgebrückt zu haben, und nun erklärt bereinsführer für die Zollerhöhung agitierten. Was die Opferwilligkeit ausschließlich auf die Industrie oder die auch das Organ der Gewerkschaft, deren Vorsigender der Christliche Gewerkschaftsstimme" jest beflagt, das haben die Börse abwälzen- oder aber, da das nicht geht- auf ist, die Sozialdemokraten voraus gesagt. Wir wußten eben, wie den Mittelstand und selbst das kleine Arbeits­Bentrumsabgeordnete Wiedeberg Zöllnerei als einen Att zur Bereicherung der Großagrarier es kommen würde, da wir den agrarischen Heißhunger richtig eintommen! Und es war wieder einmal der Freisinn, einschätzten. Hunderte Millionen Mark, so schreibt der Christ- der durch die Zustimmung zu dem Besitzsteuerkompromiß der Ueber die Behandlung Wagners durch die Edelsten und liche Bauhandwerker", find den Agrariern aus den Taschen agrarischen Steuerbrüdebergerei und. des ausgewucherten Volfes mehr zugefloffen. Die Landarbeiter Versuch, auch durch diese dirette Besteuerung abermals Besten" urteilt der Christliche Bauhandwerker": So behandelten hochmögende Grafen und Rittergutsbesiger gingen leer aus, fie leben heute noch ohne Verbesserung ihrer die kleinen Einkommen zu belasten, den Junkern Hand­einen in Ehren ergrauten Professor, dessen Verdienste um die Lage, find hilflos und rechtlos den Gutsbesikern ausgeliefert. Langerdienste leistete. Das war selbst seinen Anhängern im Landwirtschaft ungeheuere sind. Da sind wir Wilde doch bessere Seit Jahrzehnten fordert die Sozialdemokratie die volle Koa- Lande zu stark: allerorten regt sich der Protest gegen das Menschen; in einer Arbeiterversammlung wäre das nicht möglich litionsfreiheit auch für die Landarbeiter, Abschaffung der Ge- jammervolle freisinnige Stompromiß. findeordnungen, Einbeziehung der Landarbeiter in die Sozial gewefen! Mit diesen Hochmögenden Grafen und Ritterguts- gefeßgebung: Bemühungen, die sämtlich durch die konservativ­besitzern steht bekanntlich die Zentrumspartei auf dem besten flerifal- nationalen Reaktionäre vereitelt worden sind. Die Chriftliche Gewerkschaftsstimme" schreibt an einer Fuße. Alle Minen läßt sie springen, um den konservativ­fleritalen Block auch im deutschen Reichstage zu etablieren. anderen Stelle in derselben Nummer:

aus den Taschen der Aermsten

dem

Das Besitzsteuerfompromiß ist also gefährdet, um so mehr, als sich auch die mittel- und füddeutschen Bundesstaaten heftig dagegen wenden! Und auch in nationalliberalen, ja felbst in tonservativen Streisen erhebt sich die Forde­Irung, auf die Nachlaß steuer zurückzugreifen.