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würden, haben zu ihrem Schreden aber erkennen müssen, daß nach barüber nicht hinauszugehen, denn es sei wünschens­der durch den Hauptmann Schütz vorgenommenen Revision der Be- wert, daß wir mit England zu einer Verständigung gelangten. stimmungen ein gesetzlicher Anspruch nicht besteht! Bis zum Reichs- Hierauf gibt Staatssekretär v. Schoen im Auftrage des gericht ist der Militärfiskus gegangen, um zu verhindern, daß die Reichskanzlers folgende Erklärung ab: Leute die Pension erhalten, die er ihnen bei einigem Billigkeits­gefühl freiwillig hätte zubilligen müssen.( Sehr wahr! bei den So­zialdemokraten.) Während einige Landgerichts- und Oberland­gerichtsurteile für die Pulverarbeiter günstig ausfielen, hat das Reichsgericht leider zu ihren Ungunst en entschieden. Mit der Beförderung der Arbeiter zu Borarbeitern wird lediglich nach Gunst verfahren. Die Arbeiter behaupten, daß nur solche Ar­beiter Aussicht auf Beförderung haben, welche den Werkmeistern irgend welche Gefälligkeiten erweisen. Derartiges dürfte doch bei der Militärverwaltung nicht geduldet werden.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.)

Ueber das Beschwerde recht hat mein Freund Böhle schon ge­sprochen. Mir ist ein Fall bekannt, wo ein Arbeiter, der sich be= schwerte, noch mit 2 M. extra dafür bestraft wurde, daß seine Verteidigung dem Offizier gegenüber zu laut gewesen sei!( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Wiederholt haben die Arbeiter Pensionstassen gefordert und mehr Rechte für die Arbeiterausschüsse, ohne daß ihnen stattgegeben wurde. Vollkommen überflüssig ist die von der Verwaltung getroffene Einrichtung der sogenannten Meistergehilfen. Sie dient nur dazu, den Arbeitern einen Teil des Lohnes zu fürzen. Der Abg. Will hat sich darüber beschwert, daß einigen Arbeitern nicht gestattet worden war, christlichen Vereinen anzugehören. In Spandau ist man noch erheblich weiter gegangen. Da wird jedem Arbeiter und jeder Arbeiterin die Entlassung angedroht, wenn sie mit der Sozialdemokratie auch nur sympathi sieren!( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Gegen diese Maßnahmen hatte das Zentrum nichts einzuwenden, solange sie sich nur gegen uns richteten.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Solche Maßnahmen sind eines Kulturstaates unwürdig. Helfen werden sie der Militärverwaltung nicht, sie dienen nur dazu, Heuchler heranzuziehen, können aber die Fortschritte der Sozialdemokratie nicht aufhalten.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Abg. Schwarze- Lippstadt( 3.) bleibt unverständlich.

Abg. Schirmer( 3.) bedauert die abhängige und wenig mäch­tige Stellung der Arbeiterausschüsse in den Militärwerkstätten und spricht die Hoffnung aus, daß die Witwen- und Waisenversicherung bald kommen, sowie daß die Militärverwaltung auf die Wohnungen ihrer Arbeiter vermehrte Fürsorge verwenden möge.

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Oberst Wandel: Die Angaben des Abg. Zubeil werden nach geprüft werden. Den Militärwerkstättenarbeitern ist nicht ver­boten, Vereinen beizutreten; das beweist schon die große Zahl der unter ihnen bestehenden Vereine. Daß verschiedene State­gorien von Militärarbeitern keine Pensionsberechtigung haben, liegt Saran, daß sie fich ohne eine solche besser stehen; sie brauchen feine besonderen Beiträge zu zahlen. Die Vorteile der Invaliden­bersicherung kommen ihnen auf alle Fälle zustatten. Abg. Sir( 3.) trägt Wünsche der in den bayerischen Gewehr fabriken beschäftigten Arbeiter vor.

Die Versammlung wählt eine fünfgliedrige Kommission, welche die Vorbereitungen für die Ueberführung der Genossenschafts­druckerei in Parteieigentum zu erledigen hat.

Wie aus der Diskussion hervorging, war in einer früheren " Die englische Regierung hat zwar ihre Bereitwilligkeit Versammlung behauptet worden, die Ueberschüsse der Genossenschafts­druckerei wären zu einer deutsch - englischen Verständigung über Umfang und flossen! Genosse Jähnig widerlegte diese Behauptung. Genosse in die Taschen der Genossenschafter ge­Kosten der Flottenprogramme in allgemeiner Weise Thiele fritisierte die Tätigkeit der Genossenschaftsdruckerei zu erkennen gegeben, sie hat aber keinen dahingehenden und meinte, daß die Ueberschüsse doch jedenfalls größer gewesen formellen Antrag gestellt. In den unverbind- wären, wenn die Druckerei fich im Parteibesitz befunden hätte. Die lichen Gesprächen, die über diese Frage zwischen maß- Genoffen Gerig und hoffmann führen aus, daß alle Mit­glieder über die Notwendigkeit der Ueberführung der Druckerei in gebenden deutschen und englischen Persönlichkeiten statt- Barteiregie einer Meinung seien, nur scheine der gegenwärtige Beit­gefunden haben, ist niemals ein englischer Vorschlag hervor- punkt hierfür nicht günstig. Diese Anschauung vertrat auch Genosse getreten, der nach unserer Auffassung als Basis für amt- Pfannkuch, der im übrigen, nachdem eine größere Bahl Genossen für liche Verhandlungen hätte dienen fönnen. Im Verkehr und wider den Antrag Thiele zu Wort gekommen war, barlegt, daß im Hallenser Druckereibetriebe beste Ordnung herrsche und daß es zwischen befreundeten Regierungen pflegt es vermieden zu geradezu ein Glück gewesen sei, daß die Genossenschaft noch existierte, werden, formelle Anträge zu stellen, deren Berüd- um der Partei finanzielle Schwierigkeiten beseitigen zu helfen. Vor sichtigung zweifelhaft erscheint. Die englische Regierung 1910 dürfte, so meinte Genosse Pfannkuch zum Schluß, die tatsäch­hat es wohl aus diesem Grunde vermieden, einen formellen liche Ueberführung faum zu bewerkstelligen sein. Schließlich wurde Antrag an uns zu richten, und wir haben daher keine folgender Antrag Pfannkuch angenommen: Stellung zu einem solchen Antrag zu nehmen gehabt.

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Die Versammlung erteilt dem Vorstand den Auftrag, die Ueberführung der Druckerei in Parteieigentum in die Wege zu leiten und einer der nächsten Versammlungen Bericht zu erstatten.

Die Gründe für unsere abwartende Haltung gegenüber dem Gedanken einer allgemeinen Einschränkung der Rüstungen Nach Erledigung dieser Angelegenheit behandelte die Versamm­zur See sind am 10. Dezember v. Js. vom Reichskanzler lung noch die Maifeierfrage und beschloß gegen zwei Stimmen, sich im Reichstag dargelegt worden. Sie gelten selbstverständ- dem Leipziger Beschlusse anzuschließen, d. h. es sollen alle in Partei-, lich auch für etwaige Abmachungen unter einzelnen Mächten. Gewerkschafts- oder Genoffenschaftsbetrieben angestellten Genossen, Unser gesetzlich festgelegter Flottenbau ist ausschließlich desgl. diejenigen, die in Privatbetrieben beschäftigt sind und bei Arbeitsruhe zur Maifeier ihren Lohn weiter erhalten, verpflichtet sein, nach unserem eigenen Schubedürfnis be- einen Tagesverdienst an die Parteikaffe abzuliefern. messen und stellt keine Bedrohung irgendeiner Nation dar, wie schon wiederholt von uns betont worden ist." Genoffe Singer:

Er sei erstaunt, daß der Staatssekretär die heute gehörte Er­flärung nicht schon vorige Woche abgegeben habe. Es zeige fich hier, daß die unglaubliche Geheimniskrämerei,

wie sie von der deutschen Regierung beliebt wird, unseren Interessen zum großen Schaden gereicht. Durch die Erklärung feien übrigens bie gegen die deutsche Regierung erhobenen Vorwürfe nicht beseitigt. Die Auffassung, daß im diplomatischen Verkehr Anregungen nicht gefolgt wird, wenn man sich feinen Erfolg verspreche, jei nicht zu billigen; die deutsche Regierung hätte auf die Anregung Eng­lands, gleichgültig ob die Vorschläge feste Formen hatten oder nicht, eingehen sollen. Die Erklärung, daß unser Bedürfnis allein für den Ausbau unserer Flotte ausschlaggebend fei, enthalte

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Parteiliteratur.

Arbeiterjugend." Aus dem Inhalt der foeben erschienenen Nr. d heben wir hervor: Dir hilft kein Gott, Du mußt Dir selber helfen. Technik Ein Mahnwort an die Schulentlassenen. Von Brand. und Kultur. Von Richard Woldt . Gegen die Schundliteratur! Der junge Goethe. Von Dr. Wilhelm Hausenstein.( Schluß.) Die jugendlichen Arbeiter und die Gewerbeordnung. Aus der deutschen Jugendbewegung( Württemberg , Bremen , Konferenz in Jena ). Soziale Rundschau, Vom Kriegsschauplatz usw.- Beis Lage: Der fleine Notkopf. Erzählung von Hammersdorff.- Spazen im Winter.( Gedicht.)- Der Königsleutnant. Bon Goethe.( Schluß.) Sprüche von Goethe. Die geflicte Hose. Bon Prof. Förster.­Unterricht im Sozialismus. Gedicht von Leopold Jacoby .

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Die Sozialdemokratie im Deutschen Reichstag. Von der unter diesem Titel erscheinenden Broschürenserie ist jetzt Heft 4 Die Tätigkeit des Deutschen Reichstages von 1887-1889" im Verlage eine indirekte Ablehnung des englischen Verständigungsversuches. der Buchhandlung Vorwärts, Berlin SW. 68 erschienen. Preis 1 M. Vorher sind schon herausgegeben worden als 1. Heft der Bericht Bahr. Generalmajor v. Gebfattel will sein Möglichstes tun, deutsche Regierung die öffentliche Meinung in England gegen uns Das 3. Heft enthält die fozialdemokratischen Wahlaufrufe zu den Ohne Zweifel habe die Behandlung der Angelegenheit durch die für die Zeit von 1871-1874, als 2. Heft der Bericht für 1874-1876. um den Wünschen der Abgg. Schirmer und Sir nachzukommen. Die Diskussion schließt und das Kapitel wird bewilligt. eingenommen und uns in den Verdacht gebracht, eine Politik der Reichstagswahlen der Jahre 1881, 1884, 1887. Ein in Kürze er­Für die Resolution auf Vereinfachung und Verbilli- 3weideutigkeit zu treiben. Dazu komme noch, daß unsere Marine scheinendes fünftes Heft wird den Bericht für 1890-1893 bringen. gung des Artilleriedepotresens stimmen Zentrum, verwaltung, wie im englischen Parlament behauptet worden ist, Die einzelnen Lieferungen sind so angeordnet, daß sie zu einem Sozialdemokraten, Polen , Teile der Freifinnigen und National- über den Rahmen des Flottengesetzes hinausgegangen sein soll. Der Bande vereinigt werden können. Jeder Genosse, der sich für die liberalen. Trotzdem erklärt Bizepräsident Rämpi unter großer erfte Lord der Admiralität habe im englischen Parlament behauptet, parlamentarische Tätigkeit entereffiert, wird aus diesen Heften reiche Unvuhe namentlich im Zentrum die Resolution für abgelehnt! daß ihm bekannt geworden sei, Deutschland habe mehr Schiffe auf Belehrung schöpfen. Dagegen wird die Resolution auf Errichtung einer Ben Stapel gelegt, als gesetzlich festgelegt sei. Der Staatssekretär habe Ja Ju Freien Stunden. Verlag Buchhandlung Vorwärts, fionstasse für die in den Militärwerkstätten beschäftigten das hier damit zu begründen versucht, daß der Durchschnitt Arbeiter mit großer Mehrheit angenommen. angenommen fei, denn es fönnten in den nächsten Jahren Berlin SW. 68. Seft 11 ist erschienen und bringt die Fortsetzung Beim Kapitel Pionier, Ingenieur, Festungs-, weniger gebaut werden. Dieser Vorgang fei gleichfalls, wenn von Kenilworth" von Scott sowie von Heijermans Stizze Trinette". Verkehrswesen" tritt er nicht zurückgewiesen werde, in hohem Maße geeignet, das Ber- Nurze Abhandlungen aus verschiedenen Wissensgebieten, Humoristika Abg. Kohl( 3.) dafür ein, daß die Wallmeister schneller als tranen zu uns zu untergraben. Wenn die deutsche Regierung die usw. vervollständigen den reichhaltigen Inhalt. bisher in den Genuß des Höchstgehaltes kommen. englischen Anregungen nicht zurückgewiesen hätte, so würde das Die Kommunale Braris, Wochenschrift für Kommunalpolitik und Abg. Zubeil( Soz.) fragt an, warum die Militäreisenbahnber zur Besserung der Beziehungen mit England und zur Erwerbung Gemeindefozialismus, hat im ersten Quartal d. J. einen außer ordentlichen Aufschwung genommen. Ein erfreulicher Beweis für waltung das Gelände zwischen Sperenberg und Kaulsdorf all- neuer Sympathien im englischen Volke beigetragen haben. jährlich zu 250 M. den Morgen pachte, während er nur einen Wert die zunehmende Erkenntnis von der Wichtigkeit dieses Organs. bon 100 M. habe. Die Verwaltung hätte dies Gelände ta uflich Ein neues Abonnement beginnt am 1. April. Der Abonnements­erwerben sollen, anstatt alljährlich das Geld geradezu zum Fenster preis beträgt nur 3 M. pro Quartal. hinauszuwerfen.

Oberst Wandel: Das Gelände ist zu Uebungen der Eisenbahn brigade bestimmt und war zu billigeren Pachtpreisen nicht zu haben. Das Kapitel wird bewilligt.

Bei den einmaligen Ausgaben begründet

d

Abg. Gans Ebler zu Butlin( f.) einen Antrag: den von der Kommission abgesezten Titel Vermehrung der Referben an Ber­pflegungsmitteln, Schlußrate, 4 686 000." wieder einzusetzen. Abg. Erzberger( 3.) bittet, es bei dem Beschluß der Kommission zu belaffen.

Die Abstimmung ergibt die Wiedereinseßung des Titels. Beim Titel" Technische Institute, Gewährung einer Beihilfe an Spandau " fragt Abg. Dove( fri. Vg.), wann eine gesetzliche Regelung dieser Beihilfen an Gemeinden zu erwarten ist. Unterstaatssekretär im Reichsschazamt Twele hofft, daß fie fich bis zum 1. April 1910 wird erreichen lassen. Beim außerordentlichen Etat bemerkt

Abg. Trimborn( 3.): Der Fiskus will für die Grundstücke, die er für Festungsgrundstücke und Festungsbaulichkeiten in Köln ers wirbt, feine umfassteuern zahlen, wozu er zweifellos berpflichtet ist, auch nach Erkenntnissen der höchsten Gerichte. Der Fiskus stellt sich auf den brutalen Macht standpunkt und zahlt die Steuer nicht! Das ist doch eine ganz unhaltbare Situation. Diese Angelegenheit ist von hoher Bedeutung nicht nur für Köln , sondern für alle Städte, in denen ähnliche Verhältnisse vorhanden find.

Unterstaatssekretär im Reichsschazamt Twele: Um den Reichsa fistus zur Umsatzsteuer heranzuziehen, fehlt die gesetzliche Grund lage; dazu müßte erst ein Reichsgeses geschaffen werden.

Der außerordentliche Etat wird bewilligt. Die Einnahmen des Militär- Etats werden debattelos an­genommen. Der Militär- Etat ist damit erledigt. Debattelos wird noch ein Kapitel der Ausgaben des ordentlichen Gtats des Reichsschazamts nach den Leschlüssen der Kommission erledigt, näm­lich bas stapitel: Vervollständigung des deutschen Eisenbahnnetzes Hierauf bertagt sich das Haus. Nächste Sitzung: Mittwoch

im Interesse der Landesverteidigung.

2 Uhr( Marine- Etat). Schluß 7 Uhr.

Parlamentarisches.

Aus der Budgetkommission des Reichstags. ( 48. Sigung, 28. März.)

Auf der Tagesordnung steht der

Etat des Reichskanzlers.

Der Konservative Gans Edler zu Butliz und der Reichs­parteiler Arendt finden das Verhalten der deutschen Regierung durchaus in der Ordnung, denn wir könnten die öffentliche Meinung in England nicht leiten, sondern hätten unsere Interessen zu wahren! Ein Eingehen auf die englischen Anregungen würde­fo behauptete Herr Arendt zu feinem Resultate geführt und daher nur Mißstimmung hinterlassen haben.

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Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Vom neuen Vereinsgeseh. Der Vorsitzende des Sozialdemokra tischen Vereins zu Staßfurt , Genoffe Nagelschmidt, hatte zum Graf Oriola hält eine flammende Rede für den 29. April v. J. also vor dem Inkrafttreten des neuen Vereins­Flottenbau und verlangt, daß wir uns nicht hineinreden gefeges eine Mitgliederversammlung einberufen, aber vergessen, lassen" dürften! Erzberger : Unfere deutsche Politik ist um eine ver- fie polizeilich anzumelden. Das Schöffengericht verurteilte ihn des­pa ßte Gelegenheit reicher geworden. Erst habe man sich halb wegen Uebertretung des Vereinsgesetzes zu 15 Mart Geld­um eine Antwort gedrückt und heute sei man gewahr geworden, daß strafe, die das Landgericht auf 10 Mark ermäßigte. Das Ober­eine unverbindliche Aussprache zwischen maßgebenden Personen statt landesgericht hob aber dies Urteil auf und wies die Sache an die gefunden habe. Wir könnten die Lage schlecht beurteilen, weil wir Vorinstanz zurück. Diese das Landgericht Magdeburg - hat über den Inhalt der unverbindlichen Gespräche nicht informiert jetzt den Genossen Nagelschmidt freigesprochen: einmal, weil feien. Wenn England verlangt haben sollte, daß wir unser gesetz nach dem neuen Vereinsgesetz die Anmeldung von Mitglieder­lich festgelegtes Flottenbauprogramm nicht ausführen, dann hätten vir allerdings zu erklären gehabt: Das geht euch nichts an! versammlungen nicht mehr nötig sei, dann auch, weil die Ver­Es sei jedoch im höchsten Grade unwahrscheinlich, daß die englische Sammlung gar nicht stattgefunden habe, da fie vor der Gröffnung Regierung eine solche Forderung gestellt habe. fchon von dem Polizeikommissar aufgelöft" worden war. Hierauf nimmt

Staatssekretär v. Schoen

das Wort, um seiner Freude darüber Ausdruck zu geben, daß die Kommission allgemein wünsche, daß unsere Beziehungen zu England immer gute sein, und daß die besprochenen Vorgänge nicht zu einer Entfremdung der beiden Mächte führen mögen. Das sei auch der Wunsch der deutschen Regierung. Genoffe

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Ledebour

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Aus Induftrie und Handel.

Vom rheinisch- westfälischen Kohlensyndikat. In der am 22. März abgehaltenen Bechenbesitzerversammlung des rheinisch- westfälischen Kohlensynditats erstattete der Vorsitzende folgenden Bericht:

Der rechnungsmäßige Absatz betrug im Februar bei 23%( im führte aus: Die Frage nach einer Einschränkung der Flottenlasten Vorjahre 25) Arbeitstagen 4 989 961( im Vorjahre 6010 354) sei von der englischen Regierung in unverbindlicher Weise angeregt Von der Beteiligung, die sich im Februar auf 6 014 898( im Vor­Tonnen oder arbeitstäglich 215 782( im Vorjahre 240 414) Tonnen. worden; die englische Regierung habe Fühler ausgestreckt, wie Deutschland einen entsprechenden Vorschlag aufnehmen würde. Auf jahre 6 456 960) Tonnen bezifferte, sind demnach 82,96 Prog.( int Borjahre 92,88 Proz.) abgesetzt worden. Die Gesamtförderung diefe förmliche Anregung habe die deutsche Regierung formell gestellte sich insgesamt auf 6 201 643( im Vorjahre 6 994 448) Tonnen antwortet, daß sie darauf nicht eingehe. Das war der Fehler, oder arbeitstäglich auf 268 179( im Vorjahre 279 778) Tonnen und Sie hätte fagen können, daß sie bereit fei, der rage im Januar 1909 auf 6 385 904 refpeftive 263 336 Tonnen. Die näherzutreten, wenn man auch die übrigen Mächte Anforderungen der Industrie blieben fortgesetzt schtrach. Das Syn­es fämen Frankreich und Amerika in Betracht für den Gedanken geditat hatte daher anhaltend mit Absatzschwierigkeiten, namentlich winne. Das wäre der richtige Standpunkt gewesen. Es fei notwendig, auf in Mager- und Feinkohle, zu kämpfen und war wiederum genötigt, diesen Boden zu treten, um aus den Flottenrüftungen heraus einen Teil der abgenommenen Menge auf Lager zu nehmen. Das zukommen. Die vom Shnoifat abgenom Liebermann v. Sonnenberg erklärt es für unmöglich, menen Brikettmengen stellten 79,36 Proz. der Beteiligungsziffer gleiche trifft auch für Brifetts zu. über eine Einschränkung unserer Flottenbauten zu unterhandeln. Wir dar. In Hochofentots ist gegen den Vormonat eine Steigerung im dürften uns in unsere Angelegenheiten nicht hineinreden lassen." Nachdem noch die Abgeordneten Storz und Eidhoff im Abruf zu verzeichnen. In Gießerei-, Bruch- und Siebfofs war der Sinne der deutschen Regierung gesprochen hatten, wurde Absatz gleichfalls lebhafter. Insgesamt wurden auf die Beteiligung der Mitglieder 70,85( gegen 65,27 Proz. im Januar) abgesetzt. In der Beiratssigung des Kohlensyndikats wurde bie Umlage. für die erweiterten Zwecke des Syndikats für das Geschäftsjahr 1908 nach den Vorschlägen des Vorstandes und Aufsichtsrates fest­gefeßt. Die sich daran anschließende Bechenbesitzerversammlung feßte die Beteiligungsanteile für April in Kohlen auf 80 Broz., in Rots( ohne Rofsgrus) auf 60 Proz. und in Briketts auf 75 Proz. fest.

das Gehalt

des Reichskanzlers bewilligt.

Die mun folgende Fortsetzung der Beratung des Marineetats brachte nichts Neues. Von mehreren Posten wurden die üblichen Fürst von Bülow ist nicht erschienen, dafür sitzt neben dem Abstriche gemacht, und weiter wurde eine Resolution Erzberger an­ Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Herrn von Schoen, fein genommen, worin die Regierung aufgefordert wird, die Baukosten Unterstaatssekretär v. Löbell am Regierungstisch. Ueber den Etat für Torpedo- und Unterseeboote mit Rücksicht auf deren furze Lebens­selber wurde, nachdem der Berichterstatter Freiherr v. Hertling seine bauer in den ordentlichen Etat einzustellen, so daß die Kosten unveränderte Annahme empfohlen hatte, kein Wort mehr gesprochen, nicht mehr aus Anleihemitteln, sondern aus Steuermitteln gedeckt dafür aber die Angelegenheit mit der englischen Regierung in zwei- würden. Damit war die Beratung des Marineetats in der Kom­stündiger Berhandlung beraten. Als erster nahm das Wort der mission erledigt. Morgen wird bereits das Plenum diesen Etat Abg. Semler und führte aus: auf die Tagesordnung setzen.

Wenn er die Angelegenheit mit England nochmals zur Sprache gebracht habe, so deshalb, weil in der Uebersetzung einige Un genauigkeiten enthalten gewesen seien. Von großer Wichtigkeit für uns sei die Erklärung des englischen Premierministers, daß auf eine Anfrage die deutsche Regierung in der formellsten Weise erklärt habe: Ob ihr Engländer viele oder wenige Schiffe bant, wir lassen uns da­durch in der Vermehrung der Zahl unserer Kriegsschiffe nicht be­einflussen. Semler vertritt weiter energisch den Standpunkt, daß wir von unserem gesetzlich festgelegten Flottenprogramm nicht ab weichen. daß man aber eine Einigung dabin versuchen solle,

Aus der Partei.

Die Veränderung der Großhandelspreise in den letten 20 Jahren wird in dem soeben erschienenen Vierteljahrsheft zur Staftitit des Deutschen Reiches durch ausführliche Angaben illuftriert. Wir er­sehen daraus, daß sowohl die Nahrungsmittel als auch die industriellen Rohprodukte fast ausnahmslos in diesen beiden Jahrzehnten im Beichen einer ftarten Aufwärtsbewegung der Preise standen. Wie Eine anßerordentliche Mitgliederversammlung hielt der sozial- groß die Verteuerung ist, wird aus folgenden Verhältnis. demokratifche Verein zu Halle am legten Sonntag ab. Wegen der zahlen flar, denen die aus den einzelnen Sorten und Plätzen be­Wichtigkeit der Tagesordnung war außer dem Reichstagskandidaten rechneten Durchschnittspreise zugrunde gelegt sind. Werden diese des Streises, Genosse unert, auch Genoise fannkuch als Durchschnittspreise aus dem zehnjährigen Seitraum 1889-1898 Bertreter des Parteivorstandes anwesend. Der startbesuchten Ber - gleich 100 gefeßt, so berhalten sich hierzu die entsprechenden Ziffern Der Jahre 1899-1908 wie folgt sammlung lag folgender Antrag Thiele vor