Nr. 71. 26. Jahrgang.
2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donerstag, 25. März 1909.
Verband fozialdemokratischer Wahl- reiswahlvereine einheitlich. vereine Berlins und Umgegend.
Generalversammlung des Verbandes am Sonntag, den 28. März, mittags 12 Uhr, in den Germania - Prachtsälen, Chausseestraße 110.
Als provisorische Tagesordnung ist festgesetzt: 1. Vorstands- und Kassenbericht.
2. Vorstandswahlen.
3. Anträge auf Statutenänderung.
4. Beratung und Beschlußfassung über andere Anträge. 5. Partei- und Verbandsangelegenheiten.
Die Abänderungen zum Verbandsstatut, welche durch die Generalversammlung vom 28. August vorigen Jahres
angenommen wurden, sind vom Zentralvorstand im Wortlaut feſtgestellt und unterliegen nunmehr der formalen Beschlußfassung der Verbands- Generalversammlung.
Wir lassen nur die Paragraphen folgen, welche abgeändert wurden und bemerken, daß diefe Alenderungen zum größten Teil durch den Zutritt der weiblichen Mitglieder zur Organisation bedingt find. a) Zum Verbandsstatut.
§ 15.
Mitgliedsbücher, Eintritts- oder Beitragsmarken sind für alle Für jede vom Verbandskassierer entnommene Beitrags- oder Eintrittsmarke sind von den KreiswahlGereinen je 10 Bf. zu entrichten.
b) Zum Statut des Kreiswahlvereins.
§ 7.
Der monatliche Beitrag beträgt 30 Pf. für männliche und 10 Pf. für weibliche Mitglieder, das Eintrittsgeld 20 Pf., wofür jedes neu eintretende Mitglied die Broschüre Grundsäge und Forderungen der Sozialdemokratie" erhält.
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Mitglieder anderer sozialdemokratischer Vereine sind bei ihrem Uebertritt vom Eintrittsgeld befreit und wird ihnen ihre Mitgliedszeit mit angerechnet.
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nach dem Deventer Parteitage im„ Het Wolt“ erschienenen und von der Volt"-Redaktion nicht bekämpften Artikel Troelstras ihre Auffaffung betreffs Inhalt dessen Wochenblattes und dessen Mitarbeiter hatten geglaubt festlegen zu müssen. In einem Begleitschreiben zur vorgeschlagenen Resolution„ An die Mitglieder der S. D. P." verstärkte Genosse Huysmans diese seinerseits dahin, daß auch die übrigen Redakteure der Tribüne" und Genosse van der Goes als Mitarbeiter des neuen Wochenblattes auftreten sollten, dessen Redaftion volle Selbständigkeit zur Führung der marristischen Propas ganda, zur Besprechung der Tagespolit, zur Behandlung und selbst Bekämpfung des Revisionismus habe.
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Der Parteivorstand der S. D. P. erklärte in einem Antworts schreiben an Huysmans die Resolution für un annehmbar, da in ihr als notwendige Grundlage zu einer Verschmelzung der beiden Ist ein Mitglied länger als vier Wochen frank oder arbeitslos, 2. ausdrückliche Anerkennung des Rechts der freien MeinungsParteien fehlten: 1. Vereinigung auf dem Fuße der Gleichheit; so kann es auf seinen Antrag vom Beitrag befreit werden, wenn es äußerung; 3. Aufhebung der Deventer Beschlüsse b und o( vie darüber den Nachweis führt. Redakteure).
richten.
§ 8.
Halbjährlich findet eine Generalversammlung statt. In derselben gibt der Vorstand einen Situationsbericht und der Kassierer den Kassenbericht. Dann wird über Anträge der Mitglieder oder des Vorstandes beraten und beschlossen. Die Neuwahl des Vorstandes findet jährlich in der General bersammlung nach Schluß des Geschäftsjahres statt. Dem Vorstande muß mindestens ein weibliches Mitglied angehören, welches im Einvernehmen mit dem Gesamtvorstande die Agitation unter dem weiblichen Proletariat zu betreiben hat.
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Für verloren gegangene Mitgliedsbücher find 10 Pf. zu ent- orderung der Aufhebung der Tribüne" und Ausschluß ihrer Der Vorstand ist berechtigt, bei besonderen Anlässen Extra- zusammenberufener Kongreß der S. D. P. hatte als Resultat Ein eigens zur Beratung der vorgelegten Resolution auf Sonntag fammlungen unter den Mitgliedern zu veranstalten. die Annahme einer Resolution der Abteilung Notterdam, und zwar mit 257 gegen 127 Stimmen bei 14 Enthaltungen. Diese zieht in Erwägung, daß beide Parteien ausdrücklich und öffentlich den Wunsch zur Verschmelzung aussprachen; daß mit solcher Aussprache feststehe, daß die S. D. A. P. mit der Annahme der Buntte b und c zu Deventer einen Frrtum beging; daß die Tribüne" nie das Programm der S. D. A. P. verlegte, sondern im Gegenteil dieses stets richtig propagierte und also die drei Redakteure als gute Sozialdemokraten nie aus einer sozialdemokratischen Partei hätten ausgeschlossen werden dürfen; daß die Freiheit der Meinungs äußerung und der Kritik unverkürzt und unbehindert gehandhabt Mit der Leitung des Verbandes wird ein aus 53 Mitgliedern bestehender Verbandsvorstand betraut, der alljährlich zu wählen ist. werden müssen; daß die Kritik über prinzipielle Meinungsäußerungen Den 1. Vorsitzenden, 1. Schriftführer und 1. Kassierer sowie die und hiermit übereinstimmenden Taten leitender Organe oder Vertrauenspersonen nie die persönliche Ehre von Personen antastet. 5 Bertreterinnen der Frauen in die Kommissionen wählt die General- bon versammlung, die anderen 45 Mitglieder des Verbandsvorstandes Zum Schluß spricht die Resolution den Wunsch aus, daß in Holland eine sozialdemokratische Partei bestehe, ermächtigt den Parteivorstand werden von den Kreiswahlvereinen prozentual ihrer Mitgliederzahl An jedem zweiten Mittwoch im Monat finden für die Mitglieder zum gede der Einheit zur Aufhebung der S. D. P., sobald 1. von gewählt. Jeder Kreiswahlverein muß aber durch mindestens 4 Mit- im Streife Zahlabende statt. der S. D. A. P. durch Urabstimmung die Aufhebung des Ausschlußglieder im Zentralvorstande vertreten sein. An einem bestimmten Tage im Monat findet zum Zweck der beschlusses der drei Tribüne"-Redakteure beschlossen worden ist; theoretischen und praktischen Ausbildung der weiblichen Mitglieder 2. von der S. D. A. P. in einer deutlich verfaßten Rejos ein Diskutierabend für Frauen statt. Diskussionen und Beschluß- solution fassung über Vereins- oder Organisationsfragen sind auf diesen Abenden aber streng auszuscheiden.
§ 3.
Zu den Aufgaben des Verbandsvorstandes gehören: a) Beschlußfassung über die Führung der laufenden Geschäfte. b) Festsetzung der auf jeden Kreis entfallenden Anzahl der Verbandsvorstandsmitglieder und der Delegierten zu den Generalversammlungen nach Maßgabe des§ 12 Abs. 1.
o) Einberufung der Generalversammlungen und Festsetzung der provisorischen Tagesordnung.
d) Entscheidung über Boykotts, nachdem die acht Wahlkreise darüber beraten haben.
e) Beschlußfassung über die zur Agitation in der Provinz Branden burg zu bewilligenden Gelder.
f) Beschlußfassung über gemeinsame Agitation für die Drganifation oder die Presse und Bewilligung der hierzu notwendigen Gelder.
Bei besonderen Ereignissen kann der Vorstand eine außerordentliche Generalversammlung einberufen; ebenso muß er es auf Antrag wenigstens einem Fünfzigstel der Mitglieder. § 9.
Bu§ 7 des Kreiswahlvereins- Statuts beantragen: 1., 5. Kreis und Teltow - Beeskow : Den monatlichen Beitrag der weiblichen Mitglieder des Wahlvereins von 10 Pf. auf 20 Pf. zu erhöhen. Zu§ 9.
4. Kreis: Die eingeführten Vortragsabende für Frauen find einheitlich von der politischen Organisation zu veranstalten, und ist zu diesem Zweck der vierte Mittwoch im Monat festzusetzen. Andere Anträge.
g) Wahl der zur Ergänzung der einzelnen Kommissionen not- 2. Kreis: Kranten und arbeitslosen Mitgliedern, welche laut wendigen Mitglieder aus seiner Mitte. bestehenden Beschlusses Anspruch auf unentgeltliche Lieferung des
bewegung.
Die Beschlüsse des Verbandsvorstandes sind bindend für die acht Wahlvereine.
§ 6.
ins Haus zu liefern.
Gruppe von Mitgliedern anerkannt wird, öffentlich, in jeder die Freiheit jedes ihrer Mitglieder oder einer Form, schriftlich und mündlich, die im Programm niedergelegten dem Parteivorstande auf, die Unterhandlungen mit dem InterPrinzipien zu verkünden und Kritik zu üben, und sie trägt endlich nationalen Bureau nur dann fortzusetzen, wenn dieses bereit ist, solche Vorschläge zu formulieren und der S. D. A. B. anzubieten, wirkliche, auf reellen Grundlagen baffierte Fusion beider Parteien die mit den Forderungen dieser Resolution übereinstimmen, um eine im Interesse der internationalen Sozialdemokratie ermöglichen zu
fönnen.
Des weiteren beschloß der Kongreß, die Propaganda der neuer Partei unverweilt in Angriff zu nehmen.
Ein Parteitag der ruthenischen Sozialdemokratie
h) Verhandlungen mit anderen Körperschaften der Arbeiter- Vorwärts" haben, das Blatt gegen Zahlung des Bringerlohnes fand in Lemberg statt. Anivesend waren 115 Delegierte, die 4. Kreis: Mitgliedern, arbeitslosen oder kranken, die auf Grund 29 galizische Bezirke vertraten. An der Versammlung nahmen des Beschlusses den Vorwärts" gratis erhalten, ist derselbe frei außer den beiden ruthenischen sozialdemokratischen Abgeordneten freiwityt und Ostape zuk auch in Vertretung der polnischen Partei ins Haus zu liefern. Den Botenlohn hat der Wahlverein des Kreises oder der Verband die Abgeordneten Daszynski , Hudee, Dr. Diamand Groß- Berlin zu zahlen. sowie für die tschechische Sozialdemokratie und die Gesamtegekutive 6. Kreis: Arbeitslosen, soweit es den jetzt gültigen Bestimmungen der sozialdemokratischen Partei Desterreichs Abgeordneter Dr. entspricht, den Vorwärts" vollständig gratis ins Haus gewinsky einen Bericht über die Tätigkeit der Parteileitung. Soukup teil. Nach den Begrüßungsreden erstattete Genosse zu liefern.
Der Altionsausschuß besteht aus 21 Mitgliedern:
dem 1. und 2. Vorsitzenden,
1. 2. Schriftführer,
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1. 2. Staffierer,
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8 Beisitzern,
2 Bertreterinnen der Frauen,
je einem Bertreter der Preß-, Agitations- und Lokalkommiffion, der Revisoren und der Kommission der Stadtverordneten resp. Gemeindevertreter.
Zu den Obliegenheiten des Aktionsausschusses gehören: a) Die Leitung der laufenden Geschäfte, soweit sie nicht der Beschlußfassung des Verbandsvorstandes resp. der Generalbersammlung unterstehen.
b) Entgegennahme der Berichte der Preß, Agitations- und Lokalkommission.
4. Streis: Anstelle des Monatsabonnements ist das Wochenabonnement für den Vorwärts" einzuführen.
Teltow - Beeskow : Die Verbands- Generalversammlung wolle beschließen, daß das Etablissement Neue Welt", Hasenheide 108-114, den Parteigenossen Rigdorfs zur Maifeier und zwar schon von diesem Jahre ab zur Verfügung gestellt wird.
Hierauf besprach Abgeordneter Ostapczut die Tätigkeit des foziale demokratischen Verbandes. Abgeordneter it yt beschäftigte sich in ausführlicher Weise mit den innerpolitischen Verhältnissen und be= tonte unter anderem, daß die Ruthenen auch aus nationalen Rüdsichten unbedingt auf die Aufrechterhaltung der Arbeitsfähigkeit des Parlaments hinwirken müssen, da nur im Zentralparlament für die Ruthenen etwas erreicht werden könne. In einer einstimmig ans genommenen Resolution protestierte der Parteitag gegen eine leicht Die Delegierten- Karten sind allen Berechtigten zugegangen, finnige Heraufbeschwörung eines Krieges und verlangte, daß das ebenso eine kleinere Anzahl Gastkarten den Streifen. Für Barlament die Tätigkeit Baron Aehrenthals auf das genaueste kontrolliere. Hof links.
Jeder Kommission steht gegen einen fie betreffenden Beschluß letztere Plaz nur auf der Galerie. Eingang: Nur zweiter
des Aktionsausschusses die Berufung an den Verbandsvorstand zu. § 12.
Salbjährlich findet mindestens eine Generalversammlung statt, zu welcher jeder Kreiswahlverein prozentual seiner Mitgliederzahl Delegierte zu entsenden hat. Maßgebend für die Delegation ist die Mitgliederzahl, welche sich aus den im vorhergehenden Jahre eingegangenen Mitgliederbeiträgen ergibt. Auf je 100 Mitglieder ist ein Delegierter zu wählen.
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Der Zentral- Borstand.
Aus der Partei.
Dieser Tage
Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
Rechtskräftig.
In dem Aufruhrprozeß gegen Dübell und Stenzel ist ble Freisprechung des Genossen Düvell jetzt rechtskräftig geworden; die Staatsanwaltschaft hat keine Revision gegen das Urteil eingelegt. Dagegen hat Stenzel, der zu acht Monaten Gefängnis verurteilt worden ist, Revision angemeldet.
Der beleidigte Reichsverbandsgeneral.
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Die Zahl der Delegierten jeden Streises muß mindestens 10 erst richtig kennen, seitdem das Vereinsgesetz in Kraft ist und die Die Entwickelung der Sozialdemokratie in Mecklenburg lernt man betragen. Siz und Stimme haben in der Generalversammlung außer Partei im Junkerlande sich nun ausbreiten kann. Wegen angeblicher Beleidigung des Reichsverbandes, begangen den Delegierten: die Mitglieder des Verbandsvorstandes, die Ne- fanden zwei Kreistonferenzen statt, eine für den vierten und in einer Notiz in Nr. 30 der Leipziger Volkszeitung " vom visoren, der Parteivorstand, die Reichstags- und Landtags- eine für den fünften Wahlkreis.( Eine Konferenz für den 6. Februar d. J., verklagte der Reichsverbandshäuptling Liebert den abgeordneten resp. Kandidaten der Kreise Groß- Berlins, eine Ber - britten Kreis wird zu Ostern abgehalten.) Es wurde konstatiert, berantwortlichen Redakteur der Leipziger Voltszeitung", Genossen tretung der Redaktion des Vorwärts", 5 Bertreter der Berliner daß in den beiden Kreisen eine große Anzahl öffentliche Ver- ahrdt. Das Schöffengericht in Leipzig fand in den Ausdrücken: Stadtverordneten, 3 Gemeindevertreter resp. Stadtverordnete von sammlungen stattfanden. Im vierten Kreise betrug die Einnahme infame Handlungsweise" eine Beleidigung und verurteilte den Der treffliche Vorsitzende der Reichslügenverbandes" und„ die Teltow- Beeskow- Storkow- Charlottenburg und 3 Gemeindevertreter seit dem 15. Mai 1908 443,80 2., die Mitgliederzahl 376, darunter Genossen Bahrdt zu 80 M. Strafe. In der Urteilsbegründung resp. Stadtverordnete von Nieder- Barnim. Der fünfte Kreis, der jahrelang bis 1906 einberufen elf weibliche. Außerordentliche Generalversammlungen können fagte das Gericht, daß als Strafmilderungsgrund die werden durch Beschluß des Verbandsvorstandes oder auf Antrag von durch Genossen Herzfeld im Reichstage vertreten war, hat seine farfe Handlungsweise des Reichsverbandes brei Kreiswahlvereinen. In diesem Falle können die im Statut vor- Mitgliederzahl von 1800 auf 2331 gesteigert. Die Einnahme betrug gegen die Sozialdemokratie in gesehenen Beitbestimmungen für Einberufung oder Veröffentlichung hier 3418 M. Die Arbeiter- Jugend" hat 100 Abonnenten. Die tommen fei. außer Kraft treten.
Die Tagesordnung der Generalversammlungen und die Anträge zu denselben müssen vorher im Mitteilungsblatt" und im Vorwärts" veröffentlicht werden.
§ 13.
Zu den Aufgaben der Generalversammlung gehören: a) Entgegennahme der Berichte des Verbandsvorstandes und ber Revisoren. b) Beschlußfassung über die der Generalversammlung überwiesenen
Verwaltungsangelegenheiten.
c) Beschlußfaffung über Parteifragen und gemeinsame Agitation. d) Wahl des 1. Borsigenden, des 1. Kassierers, des 1. Schrift
führers und der 5 Revisoren.
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Abonnentenzahl der„ Mecklenb. Volksztg." ist infolge der ArbeitsLofigkeit teilweise zurüdgegangen. Wichtige Beschlüsse wurden auf den Konferenzen nicht gefaßt; hauptsächlich beschäftigten sie sich mit Fragen der Organisation und Agitation.
Unsere Toten.
Einen schweren Verlust beklagt Dresdens Arbeiterfängergesellschaft: 60 Jahre alt starb am 18. März Heinrich Riva, ber bis zum Jahre 1904 den Arbeiterfängerbund für Dresden und Umgegend geleitet Riva war nicht nur als Dirigent, sondern auch als Komponist hat. tätig: er schuf eine Anzahl Arbeiterlieder, die seinen Namen nicht so bald der Vergessenheit anheimfallen lassen werden.
e) Bestätigung der von den Streiswahlvereinen vorgeschlagenen Die Einheitsbestrebungen der holländischen sozialdemokratischen Parteien. Verbandsvorstandsmitglieder.( Siehe§ 3 Aбf. 2.)
f) Anstellung und Festsetzung der Anstellungsverhältnisse von Verbandsvorstandsmitgliedern.
g) Wahl der 5 Vertreterinnen der Frauen( hierzu kann jeder Kreis 1 Frau vorschlagen.) Die gefaßten Beschlüsse der Generalversammlung sind bindend für die acht Kreiswahlvereine.
§ 14. Die Parteigeschäfte in den einzelnen Kreisen werden von den Areiswahlvereinen selbständig geregelt. Jeder Kreiswahlverein ist in Bezirke einzuteilen. Die Art ber Bezirkseinteilung ist den Wahlbereinen überlassen.
Das in den Streiswahlvereinen zu erhebende Eintrittsgeld beträgt 20 Pf., der monatliche Beitrag für männliche Mitglieder 30 Pf., für weibliche 10 Pf.
Jeder Parteigenofie hat sich der Organisation seines Kreises anzuschließen: dauernde Tätigkeit in einem anderen Kreise, einzeln oder gruppenweise, ist auf Antrag des betr. Kreiswahlvereins mur mit Genehmigung des Verbandsvorstandes gestattet.
Frage ge
Aus der Frauenbewegung.
Der wirtschaftliche Emanzipationskampf der
Schauspielerinnen.
im Bühnenverein organisierten Theaterunternehmer wollen nun vem von der Bühnengenossenschaft geführten Kampfe gegen die mehr auch die Schauspielerinnen beitreten. Unter der schrankenlosen Ausbeutung, der der Schauspielerstand völlig schutzlos preisgegeben ist, leiden gerade die Frauen am tiefsten. Der neue Bühnenvertrag der Theaterdirektoren, dessen aller Menschenwürde hohnsprchende Bestimmungen den öffentlichen Protest der Bühnenangehö einige skandalöse Bestimmungen. Hier seien nur folgende wiederrigen hervorriefen, enthält insbesondere gegen die Schauspielerinnen gegeben: Heiratet ein weibliches Bühnenmitglied, so muß es sich Die Unterhandlungen, welche Genosse Huysmans im Auftrage verpflichten, auf jede Bühnentätigkeit für die Dauer des Vertrages des Internationalen Bureaus zur Wiedervereinigung der beiden zu verzichten; für die Bühnenleitung ist der Vertrag ohne weiteres Barteien führt, haben bis jetzt nur ein negatives Resultat ergeben, bom Tage der Eheschließung an kündbar. Einer verheirateten ohne daß sie indes als abgebrochen angesehen werden können. Solokünstlerin kann die Direktion von dem Tage an, da man ihr Namens der S. D. A. P.( der alten Partei) Legte Huysmans die Mutterschaft anmerkt, alle Bezüge vorenthalten. Uneheliche der S. D. P.( der neuen Partei) eine Resolution bor , Mutterschaft aber gilt als Grund für sofortige Entlassung. So welche die Beschlüsse des Deventer Parteitages, fofortige zeigen sich dieselben Theaterdirektoren als Hüter der Moral, die Aufhebung der„ Tribüne" insbesondere an erster Stelle her durch die niedrigen Gagen die Schauspielerinnen nicht selten vorhebt. Als Entgegenkommen sollte der Oster- Parteitag der geradezu zwingen, sich von reichen Liebhabern aushalten zu lassen. S. D. A. P. einen der drei Tribüne" Redakteure in die Redaktion Die einseitig zum Nutzen der Unternehmer abgefaßten Werdes neuen Wochenblattes von" Het Volt“ ernennen, jedoch auf der träge enthalten zudem die rigorosesten Bestimmungen über Zahlung Grundlage der Parteirefolutionen und der Erklärungen, wie sie auf von Strafgeldern für die geringfügigsten Versehen. dem Deventer Parteitage auch in betreff des Verhältnisses zur kommen die ungeheuerlichsten Ansprüche, die von den TheaterBolt"-Redaktion abgegeben und in einer Versammlung des Partei- unternehmern an die Toilette der Schauspielerinnen gestellt borstandes der S. D. A. P. vom 25. März cr. bestätigt worden waren. Diese werden. Die Direktoren berufen sich hierbei allerdings darauf, näheren Erklärungen beziehen sich auf ein Schreiben der Wochenblatt- daß sie damit den Wünschen des Publikums nachkommen. Ist es Redakteure Frau Roland Holft und Wibaut, die gegenüber einem doch eine Tatsache, daß die Damen der Bourgeoisie oft nur, um die
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Dazu