Einzelbild herunterladen
 

Nr. 71. 26. Jahrgang.

werden.

Maßnahmen

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 25. März 1909.

zur Hebung der Volksschulen.

Jm großen ganzen fann man mit dem bisherigen Resultat der Maßnahmen zur Hebung der Volksschulen durchaus zufrieden fein; es ist wünschenswert, daß nicht nur Charlottenburg diesen Weg weiter beschreitet, sondern daß auch andere Gemeinden dem Beispiel folgen.

Partei- Angelegenheiten.

Achtung, 1. und 5. Wahlkreis. Am Montag, den 29. März cr., findet in den Musiker- Sälen", Kaiser- Wilhelmstr. 18 m, ein Licht­bildervortrag über Die Badische Revolution" statt. Vor­tragender: Reichstagsabgeordneter Adolf Ged. Karten a 10 Pf. sind bei den Bezirksführern beider Kreise zu haben. Bahlreiche Beteiligung erwarten Die Vorstände.

"

Zur Lokallifte. Am Sonnabend, den 27. d. m. veranstaltet der Lotterieverein Fichteberg" in Steglit im dortigen Schloßpart" ein Vergnügen. Da dieses Lokal der Arbeiter schaft seit Jahren beharrlich verweigert wird, ersuchen wir, alle dortigen Veranstaltungen streng zu meiden. Die Lokalfommission.

"

dem zur Sprache gebracht worden war, daß Professoren russischen Agenten für Zuführung von Patienten Schmiergelder gezahlt haben. Gestern befaßte sich eine außerordentlich stark besuchte Sigung der Berliner medizinischen Gesellschaft mit dieser An gelegenheit. Vor Eintritt in die Tagesordnung verlas Geheimrat Orth, der 2. Vorsitzende, eine Erklärung von Professor Sena tor, nach der dieser bis zur Klärung der Angelegenheit betreffend der Provisionsgelder, die von Professoren russischen Agenten behufs Buführung von Patienten gezahlt sein sollten, den ersten Vorsitz der Gesellschaft niedergelegt hat. Geheimrat Orth teilte ferner mit, daß sich die Fakultät schon seit Januar mit dieser Angelegenheit beschäftigte und vom Minister zur Berichterstattung hierüber auf­gefordert worden sei. Die weitere Gerichtsverhandlung sowie das ehrengerichtliche Verfahren, das gegen Sanitätsrat Friedemann aus Echöneberg auf dessen eigenen Wunsch eingeleitet worden ist, dürften wohl eine weitere Aufklärung der Angelegenheit ergeben. Eine weitere Diskussion wurde, abgesehen von einer persönlichen Bemerkung des Sanitätsrats Friedemann, nicht zugelassen.

Die Poft zu Ostern. Die Versendung mehrerer Palete mit einer 2. Wahlkreis. Am Sonntag, den 28. März, mittags Postpaketadresse ist wegen des Osterverkehrs für die Zeit vom 2 Uhr, findet für die Mitglieder mit grauen Karten die Urania- 4. bis zum 11. April im deutschen Verkehr und im Verkehr mit dem vorstellung statt.- Die nächsten Vorstellungen sind am Sonn- Ausland gestattet. Ausgenommen ist Argentinien . Für Berlin hat tag, den 4. April und Sonntag, den 9. Mai um dieselbe die kaiserliche Oberpostdirektion für den Osterverkehr foigende be­geit. An allen brei Sonntagen kommt zum Vortrag: Auf den fonderen Maßnahmen in Auficht genommen. Eine zweimalige Brief­Trümmern von Messina ". Das Theater wird um 1 Uhr eröffnet. und eine einmalige Geldbestellung findet am Ostersonntag, je eine Achtung! III. und IV. Abteilung! Am Sonntag, Patetbestellung am Karfreitag und am Ostersonntag statt. den 28. März veranstalten die Genossen der Friedrichstadt eine Im Polizeipräsidium find heute bon mittags 12 Uhr ab die Märzfeier bei Jul. Meyer, Oranienstr. 103. Die Gedenkrede hat der Bureaus und Klassen geschlossen. Stadtverordnete Genosse Paul Dupont übernommen. Außerdem werden mitwirken ein Doppelquartett, Rezitationen, Zitherspieler usw. Anfang pünktlich 6 Uhr abends, Eintritt für Erwachsene 10 Pf. Der Vorstand.

Berliner Nachrichten.

Hundert Jahre Polizei.

Daß bei gutem Willen ohne allzu große Unkosten die meist als Aschenbrödel behandelte Volksschule gehoben und den Kindern des Proletariats eine bessere Ausbildung zuteil werden kann, lehrt das Beispiel unserer Nachbarstadt Charlottenburg . Hier ist seit Ostern 1906 nach Mannheimer Muster der Versuch gemacht worden, die einzelnen Schüler individueller zu behandeln und ihren Fähigkeiten mehr Rechnung zu tragen, als es gewöhnlich der Fall zu sein pflegt. In den Grundklassen soll die Frequenz herabgesetzt und die Unterrichtszeit verringert werden. Zwischen die Normalschule und die Hilfsschule wird ein System von Klassen eingeschoben, das in bezug auf die Lehrmethode und Bemessung des Lehrstoffes den Be­dürfnissen solcher Kinder Rechnung trägt, die in den Klassen der Normalschule zwar nicht mit fortkommen, deren geistige Kräfte aber eine leberweisung in die Hilfsschule nicht notwendig erscheinen laffen. Die Frequenz dieser Klassen, der sogenannten B- Lassen, darf 30 nicht übersteigen; die Zahl der Wochenstunden ist etwas niedriger bemessen als für die Normalklassen. Daneben bestehen die A- klassen, d. h. Klassen, in denen die tüchtigsten Schüler der Normaltlaffe IV, welche bei ihrer Versetzung nicht nach der Serta einer höheren Lehranstalt übergehen, zusammengefaßt und nach einem besonderen Lehrplan mit einer Fremdsprache unterrichtet Der Versuch wurde zunächst auf die westlich von der Wilmers­ dorfer Straße gelegenen Schulen beschränkt, und zwar wurde diese Gegend gewählt, weil die Kinder der dort wohnenden wenig be­mittelten Bevölkerung der sozialen Fürsorge besonders bedürftig erschienen. Zunächst wurde die Frequenz der Grund­Zu dem Brandunglück im Deutschen Theater wird noch gemeldet, tlassen, die bisher im Durchschnitt etwa 49 gewesen war, auf daß sich die Verletzungen der jugendlichen Schauspielerin Fräulein 45 herabgesetzt. Wenn die Einschulungsbezirke eine größere Eli Rothe im Hedwigs- Krankenhause als nicht lebensgefährlich Schülerzahl lieferten, so wurde die überschießende Anzahl einer herausgestellt haben. Der Unfall fah in der ersten Aufregung benachbarten Klasse mit geringerem Besuch überwiesen, oder es er­schlimmer aus, als er in Wirklichkeit war. Fräulein Rothe hat nur folgte Teilung der Klasse. Wenn aber infolge von Zuzug von an einigen Stellen, hauptsächlich an der Brust, Brandwunden außen oder von Umzug innerhalb des Stadtgebietes während des davongetragen und dürfte in etwa zehn Tagen wieder her­Semesters die Schülerzahl zu- oder abnahm, so wurde, um Stö­gestellt sein. Da es sich um eine gewöhnliche Probe handelte, hatte rungen zu vermeiden, nicht sogleich von neuem geteilt oder um­die Feuerwehr feine Feuerwache gestellt. Nur bei Generalproben und geschult, sondern die Frequenz blieb bis zum Schluß des Schul­Das Berliner Polizeipräsidium sieht heut auf ein hundert- Vorstellungen find Feuerwehrleute im Theater anwesend. Frl. Rothe, jahres oder wenigstens des Semesters. Die Herabminderung der jähriges Bestehen zurück. Die Polizei ist seit 100 Jahren in die im" Faust" die Meerkaze darzustellen hat, warf sich sofort zu Klassenfrequenz hat sich bewährt. In Verbindung damit wurde Berlin staatlich, der Stadtverwaltung entzogen. Das Land- Boden, als ihr Kostüm Feuer fing. Andere Mitspieler eilten zu Hilfe die Stundenzahl in der Grundklasse ermäßigt. Dies recht schrieb vor: Dem Magistrat gebührt als Vorsteher der und erstickten die Flammen durch Aufwerfen von Decken und Säcken. entsprach einem langgehegten Wunsche von Lehrern, Schulärzten Bürgerschaft vermöge seines Amts die Stadtpolizei." Der Theaterarzt war schnell zur Stelle und legte der Verletzten die und Schulverwaltung. Es hatte sich immer wieder gezeigt, daß Dem Berliner Magistrat stand die Polizeiverwaltung gleich ist bereits bei der Faust- Aufführung unter L'Arronge benutzt worden. ersten Verbände an. Der Becher, aus dem die Flamme hervorschoß, für ein schwächliches fechsjähriges Kind ein vierstündiger Schul- falls zu. Die eigenartige kommunale Verfassung Berlins vor Auf welche Weise die Flamme aus dem Becher schlagen konnte, iſt unterricht in start besetzter Klasse zu anstrengend, und daß der Erfolg der vierten Stunde des Tages nur sehr niedrig anzuschlagen dem Erlaß der Städteordnung vom 19. November 1808 noch nicht festgestellt. Der Becher wird mit Collodium gefüllt und, tvar. Viele Klagen über Stopfschmerz und Appetitlosigkeit waren haben wir am 19. November 1908 furz geschildert. Vor dem wenn ihn Faust an die Lippen führt, entwickelt sich durch das Schütteln darauf zurückzuführen. Seitdem aber die Stundenzahl von 22 französischen Striege war Büsching Polizeidirektor, Stadtpräsident eine Flamme. Es ist aber eine Vorrichtung getroffen, die den" Faust" auf 18 wöchentlich herabgesezt ist, so daß die Kinder der Grund- und Oberbürgermeister. Im comitee administratif, das während vor Berlegungen schüßt. In ähnlicher Weise sind auch die Faustbecher tlasse täglich nur 3 Unterrichtsstunden haben, sind diese Klagen der Kriegszeit zur Verwaltung Berlins eingesetzt war, führte er an anderen Theatern hergestellt. feltener geworden. Nach jeder halben Stunde tritt eine Pause die Sektion des Polizeiwesens bis zum Mai 1808. Da mußte Bei der Kartenlegerin vom Tode überrascht wurde Dienstag bon 3-5 Minuten ein, damit die Kinder sich während dieser Zeit er auf Verlangen Davouts die Polizei einem Franzosen über- abend eine noch nicht bekannte Frau von etwa 35 bis 38 Jahren. Freiübungen, insbesondere auch Atemübungen machen können. Der als Polizeidirigent eingeführt. ein wenig frei bewegen oder bei geöffnetem Fenster einige leichte lassen. Nach dem Abzug der Franzosen wurde Büsching wieder Sie kam abends um Uhr zu einer Frau Schulz in der Kleinen Auguststraße 7, erzählte, daß sie in Dranienburg Wirtschafterin fei Die Städteordnung vom und erinnerte die Kartenlegerin an einen früheren Besuch, den me jugendliche Geist wird dadurch vor allzu intensiver Anspannung geschüßt und ihm Gelegenheit zum Ausruhen gewährt. Ferner ist 19. November 1808 bahnte die Trennung der Polizeiberwal- ihr mit ihrer Schwester zusammen gemacht habe. Mit dieser cine Verstärkung der schulärztlichen Ueber- tung von der städtischen an. Sie bestimmte:" Dem Staate Schwester lebe sie in Feindschaft. Jetzt wolle sie sich mit ihr aus­va chung der Kinder vorgesehen. Die Schulärzte sollen in jedem vorbehalten bleibt, in den Städten eigene Polizeiverwaltung föhnen, vorher aber aus den Starten wissen, ob ihre Bemühungen Monat des ersten Halbjahres die Kinder einmal beim Unterricht anzuordnen die Ausübung der Polizei dem nach dieser Nichtung Erfolg versprächen. Bevor jedoch Frau besuchen. Es sind bereits Fälle gesundheitlicher Förderung durch Magistrat zu übertragen, welcher sie dann vermöge Schulz dazu kam, ihr die Zukunft" zu enthüllen, fant, nach der die vermehrte schulärztliche Ueberwachung zu verzeichnen. So Auftrages ausübt." Als die vorbereitenden Schritte Darstellung der Kartenlegerin, die Besucherin auf dem Stuhl wurden z. B. Wucherungen in Hals und Nase als Ursache geistiger zur zusammen und verlor das Bewußtsein. Nach zehn Minuten starb Einführung der Städteordnung getan wurden, Minderwertigkeit festgestellt, und durch wiederholte Einwirkung beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht. Nach den Er­auf die Eltern ist dann Abhilfe geschaffen worden. In anderen schlug der Minister auf Antrag des Kommissars zur Ein- fie, ohne die Besinnung wiedererlangt zu haben. Die Leiche wurde Fällen wurde Alkoholgenuß der Eltern als mitwirkende führung der Städteordnung Groner vor, die Berliner Polizei innerungen der Kartenlegerin hieß die Verstorbene Nöjece. Eine Ursache erkannt und durch vereintes Bemühen von Arzt und Lehrer von der Stadtverwaltung zu trennen und eine staatliche, Schwester von ihr soll in Berlin verheiratet sein und in der dem Uebel Ginhalt getan. Bedauerlich ist es freilich, daß es noch unmittelbar dem Ministerium untergeordnete Polizeibehörde Lothringerstraße wohnen. Der Todesfall erregte jedoch einigen Ver­immer Lehrer gibt, die die intensivere Üleberwachung der Kinder zu schaffen. Der König trat diesem Vorschlage durch folgende dacht, da Frau Schulz als Krankenpflegerin und Masseuse an durch die Aerzte als Störung empfinden. Ebenso ist es auf der Stabinettsorder vom 25. März 1809 bei: gemeldet ist. Sie behauptet aber, daß sie schon seit vier Jahren die anderen Seite zu bedauern, daß die Eltern häufig die Ratschläge Mein lieber Staatsminister Graf zu Dohna. Auf Euren Be- Massage und auch die Krankenpflege nicht mehr betreibe. Ob dies des Schularztes nicht befolgen. Besser ist es geworden, seitdem die richt vom 21. d. M. genehmige Jch, daß der Geheime Nat Büsching zutrifft, wird noch untersucht. Stadtgemeinde im vorigen Jahre dem Schularzt eine Schwester zur Seite gestellt hat, um die Kinder, bei denen ärztliche Behandlung nötig erscheint, bei Behinderung der Eltern nach der Klinik zu führen und die Befolgung der ärztlichen Anordnungen zu über­wachen. Auch von der Behandlung der erkrankten Zähne in der jüngst eröffneten Schulzahnklinit erhofft man eine fegensreiche Birtung.

oder

P

0

in Berlin von allen Polizey Geschäften entbunden werde und Ueberfallen und beraubt wurde am Dienstagnachmittag der an feine Stelle ernenne ich den ehemaligen Stammer Direktor Kaufmann Jahren aus der Warschauer Straße. J. hatte, auf einem Gruner zum Polizey- Präsidenten daselbst mit einem Jahr- Gehalt Geschäftsgange begriffen, den Plänterwald passieren wollen. Als er von Dreytaufend Thalern nebst den Kosten zweher Reitpferde. Er ahnungslos die Barfwege entlang schritt, trat plöglich ein fremder soll auch, was sein Dienstverhältnis betrifft, unmittelbar dem Mann auf ihn zu und redete ihn in einer fremden Sprache an. Ministerium des Innern untergeordnet feyn, jedoch für jetzt und J. glaubte es mit einem Geistestranten zu tun zu haben und wollte so lange noch Eure Abwesenheit von dort fortdauern wird, unter weiter gehen. In diesem Augenblick fiel der Fremde über ihn her, Auch der Nachhilfeunterricht, den der Klassenlehrer dem Ober- Präsidenten Geheimen Staatsrat Sack stehen. Ich über- fchlug ihn zu Boden und raubte ihm das Portemonnaie mit etiva für solche Kinder erteilt welche in der Klasse nicht fortkommen, lasse Euch hiernach das Weitere zu verfügen, und verbleibe Euer 100 m. aus der Tasche. Der Räuber flüchtete hierauf. J. eilte hat sich bewährt. Bei Kindern mit erheblicher Schwäche freilich wohlaffektionierter König. sofort zur Polizeiwache in der Neuen Krugallee und meldete dort reicht der Nachhilfeunterricht nicht aus, um sie in der üblichen Zeit Königsberg , den 25. März 1809. Friedrich Wilhelm. den Vorfall. Es wurde nun eine Streife durch mehrere Beamte im reif zur Verfeßung zu machen; allein die Möglichkeit größeren Diese Order gilt als die Geburtsurkunde der staat- Blänterwald vorgenommen, wobei man auch den Täter in einer Individualisierens zeitigt auch bei ihnen Früchte, die meisten bringen es dadurch bis zur Reife in die nächste B- Klasse, während lichen Berliner Polizei. Die Polizeibehörde hat insbesondere Söhle versteckt auffand. Er war gerade dabei gewesen, den Inhalt fie bisher in der Regel ein Jahr zurüdgeworfen oder versehentlich unter Hindelden in den 40er Jahren immer mehr Zweige der der geraubten Börse durchzusehen. Der Räuber ist ein wohnungs­und arbeitsloser Galizier. der Hilfsschule überwiesen wurden. Jeder Lehrer ist gehalten, ein städtischen Verwaltung, nicht zuletzt infolge der enormen Rück­Eine start in Berwesung fibergegangene Leiche einer unbekannten Kind, welches dem Nachhilfeunterricht für längere Zeit überwiesen ständigkeit der auf dem Dreiklassenwahlsystem und dem Grund- Frau wurde gestern in dem Verbindungskanal in der Nähe der wird, dem Schularzte vorzustellen, damit auch dieser von seinem befizerprivileg beruhenden Stadtverwaltung an sich geriffen. Nordringbahnbrüde aufgefunden und gelandet. Standpunkt aus nach den Ursachen des Zurückbleibens forscht. Von denjenigen Kindern, welche am Schlusse des ersten Schul. Hinckelden führte unter anderem die städtische Wasserleitung dürfte ungefähr 25-30 Jahre alt fein, ist 1,65 Meter groß und bat jahres nicht soweit gefördert sind, daß sie nach der sechsten Klasse und Straßenbesprengung, die öffentliche Straßenreinigung, dunkelblondes Haar und volles Gesicht. Die Leiche, die etwa vier versetzt werden können, wird ein Teil auf ein ganzes Jahr zurüd- Wasch- und Badeanstalten, die Anschlagfäulen, die Feuerwehr Wochen im Waffer gelegen hat, war belleibet mit einem schwarz­bersetzt, andere auf ein halbes Jahr. Stellt sich heraus, daß ein und die Schußmannschaft in ihrer jezigen Organisation ein. Zur graugestreiften Jadett mit Sammtfragen, rotbraunem Ober- und Kind bon so geringer geistiger Begabung ist, daß auch der Nach- zeit ist der Stadtverwaltung noch immer eine Reihe nicht polizei- Unterrock, Hellblau- und graugestreifter Wonbluse, schwarzen hilfeunterricht keinen Erfolg hat, und nach dem übereinstimmenden licher Befugnisse entzogen und auf die Polizei übertragen, so Strümpfen, Halbschuhen und Gummischuhen. Wertsachen wurden Urteil von Klassenlehrer, Rektor und Schularzt an ein Fortkommen die Feuerwehr. Aber zahlen muß die Stadt für die bei der Toten nicht aufgefunden. in der Gemeindeſchule überhaupt nicht zu denken ist, so kann das Polizei, ohne ein Wort in die Verwaltung hineinreden zu erscheint Ende April und wird an alle abnehmer der Hauptausgabe felbe auch zur Aufnahme in die Hilfsschule vorgeschlagen werden. fönnen. Nur ist dem Oberbürgermeister auf Widerruf die Ist ein Kind noch nicht versehungsreif, und ist aus seinem ganzen Straßenbaupolizei, die Schulpolizei und die Grundstücks- Ent­kommen in der nächsten Normaltlasse ausgeschlossen ist, so wird es und Bewässerungspolizei übertragen. Alle anderen Zweige nach der entsprechenden B- Klasse versetzt. Diese Klassen haben der Sicherheits- und Wohlfahrtspolizei sind dem Polizei­die Aufgabe, die schwachen und langsamen fleinen Geister in einem präsidium unterstellt. ihrem Kräftezustand angepaßten Lehrgange, in langsamerem Tempo Für die Hundertjahrfeier ist eine dickleibige offizielle Feft und bei Beschränkung des Lehrstoffes auf das wesentlichste, dem schrift zur Verherrlichung der Polizei in Berlin erschienen. Klassenziel zuzuführen. Zu diesem Zweck ist die Schülerzahl der Wir vermissen in derselben u. a. eine Statistik über die un­B- Stlaffen auf höchstens 30 herabgemindert, so daß der Lehrer die gerechtfertigten Verhaftungen seitens der Polizei, über Möglichkeit hat, jedes einelne Kind im Unterricht viel intensiver die vorgekommenen brutalen Mißhandlungen Sistierter, über heranzuziehen und die wesentlichsten Teile des Lehrstoffes eingehen­der zu erklären, sicherer einzuprägen, mehr zu wiederholen und zu die Zahl der unentdeckten Mörder, Brandstifter und wirklichen befestigen. Nach dem Bericht der Verwaltung bieten die Kinder Verbrecher sowie über die Tätigkeit des Heeres von gebracht zu werden, hatte am Montag früh ein junger Mann, als er der B- Maffe in den ersten Wochen einen wenig erfreulichen Anblid. Polizeispiteln. Auf dem Gebiete der Wohlfahrts- und fich bei Aschinger am Rosenthaler Tor befand. Der junge Mann teilt Nicht selten wurde mangelhafte Ernährung festgestellt. der Sicherheitspolizei mag im Durchschnitt der hundert Jahre Der Schularzt hielt in vielen Fällen die Ueberweisung von warmem vielleicht auf je 1000 Fälle gemeinschädlichen Wirkens der Frühstück für notwendig; einigen mußte auch Mittagbrot gewährt staatlichen Polizei in Berlin ein Fall zu rechnen sein, in dem werden, da sich herausstellte, daß sie zu Hause nicht genügend zu die Tätigkeit der Polizei das Allgemeininteresse förderte. effen bekommen. Auch ließ sich die Schule angelegen sein, ihnen die Eine traurige Bilanz, die nach Reform der Polizei an Haupt fegensreiche Einwirkung von frischer Luft und Sonne in aus giebigem Maße zuteil werden zu lassen. Während der großen und Gliedern geradezu schreit.

Verhalten zu erkennen, daß auch bei Nachhilfeunterricht ein Mit­

Ferien wurden sie von ihren Lehrern täglich zu gemeinschaftlichen Einstellung von Hilfskräften sind, wie das Statistische Amt ber Spielen im Freien vereinigt, oder es wurden Spaziergänge in den Wald mit ihnen unternommen. Diese Maßnahme erwies sich als Stadt Berlin bekannt macht, für absehbare Zeit gänzlich aus­besonders vorteilhaft. Die Kinder blühten sichtlich auf; es war geschlossen und fonach schriftliche oder mündliche Meldungen zwecklos. geradezu auffallend, in welchem Maße das äußere Berhalten und

bie Leistungen nach den großen Ferien besser wurden. Einige wenige

Aerztliche Schmiergelder .

Wir berichteten vor einigen Tagen unter dem Stichworte, ärzte

Berliner Adressbuch. Der zweite Nachtrag zum Adreßbuch 1909 unentgeltlich verabfolgt. Zum Zwecke der Erreichung größter Ge­nauigkeit und Vollständigkeit werden alle Beteiligten dringend ge­beten, Unmeldungen für den zweiten Nachtrag möglichst umgehend, spätestens bis zum 5. April, der Nedaktion des adreßbuches, Binner­ftraße 36-41, zugehen zu lassen. Insbesondere beliebe man, bis zu diesem Tage Mitteilung zu machen von Geschäfts- Eröffnungen und Verlegungen, von Wohnungs- und Grundbesigveränderungen, die seit Erscheinen des Buches stattgefunden haben und im ersten Nach­trage noch nicht berücksichtigt sind, oder zu einem jetzt schon fest­stehenden Zeitpunkt im laufenden Jahre stattfinden werden. Das Pech, von einem Kriminalbeamten verkannt und zur Wache

"

uns mit, daß er mit dem Defraudanten Kühnemund verwechselt worden sei, in dessen Signalement unter anderem ein abgelebtes Gesicht angegeben war. Da der junge Mensch aber von Abgelebtheit auch nicht die geringste Spur zeigt, auch auf seinem Sinn ein Spiz­bart, wie bei Kühnemund noch nie gewachsen ist, so läßt seine Ver­haftung auf eine glückliche" Polizeihand gerade nicht schließen. Dem jungen Mann war es ganz etwas Neues, wie eine solche Ver­wechselung möglich sein kann. Er will sogar auf der Wache gleich einem Berbrecher von einer Anzahl Schußleute vifitiert worden sein. Damit aber noch nicht genug, soll er, nachdem er sich bereits in Durch feinem Heim befand, erneut zur Bache geholt worden sein. diesen Fehlgriff eines Kriminalbeamten ist der junge Mann 32 Stunden in Anspruch genommen worden.

Todessturz aus dem Fenster. Dienstagabend gegen 7 Uhr stürzte

Kinder versagten freilich auch in der B- Stlaſſe vollständig undliche Schmiergelder" über einen Prozeß zwischen zwei Herzten, in sich die in der Brüsseler Straße 11 im dritten Stockwerk wohnende

mußten deshalb der Hilfsschule überwiesen werden