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Nr. 73. 26. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sounabend, 27. März 1909.

Partei- Angelegenheiten.

Zum Niederbaruimer Parteikonflikt.

tichung übermittelt:

H

wieder berbreitet haben.

Wir warnen daher vor Uebereilungen und ersuchen die Genossen, ihren Beschluß von der letzten Generalversammlung hochzuhalten und einmütig hinter der Sechser- Kommission zu stehen. Mit Parteigruß

Die Sechser- Kommission. J. A.: J. Hirschmeier.

2. Wahlkreis. Friedrichstadt  !

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und warenproben darf man aber nicht mit neuer Adreſſe versehen Aushändigung mit neuem Bestimmungsorte versehen im Briefkasten in den Briefkasten legen. Werden derartige Sendungen nach der vorgefunden, so gelten sie als unfrantiert und werden nicht ab. geschicht, wenn sie nicht von neuem frankiert sind.

mal unterstrichen werden soll. Es wurde festgestellt, daß der die Dienstanweisung für die Bostämter ist die Bestimmung auf Armenvorsteher Krienelte Hilfesuchende auf genommen worden, daß solche Sendungen als nachzusendende Briefe dem Korridor abgefertigt hat. Von dem Angeklagten und Postkarten zu behandeln sind. Vor der Nachfendung sollen die und seinem Verteidiger wurde vorgetragen, daß jedem Armen- Bostämter prüfen, ob es sich um eine Nachsendung oder um die Weiterbeförderung an einen anderen Empfänger handelt, sowie ob Nachstehendes Schreiben wird uns mit der Bitte um Veröffent- borsteher, auch dem Herrn Krienelte, für Freihalten eines die Sendungen seit der ersten Aushändigung eine Veränderung ihres Zimmers zu amtlichen Angelegenheiten eine Suhaltes erfahren haben. Diese Prüfung liegt dem Beamten ob, Pantow." Zum Niederbarnimer Parteiskandal" betitelt sich die in sein eigenes Portemonnaie fließt. Herr Kr. antwortele, es geschieht dies bekanntlich mit grüner Tinte. Bei den Bostämtern Vergütung von 300 Mark pro Jahr gezahlt wird, der die Sendungen mit dem Nachsendungsvermerk zu versehen hat. ein Flugblatt, welches die ehemaligen Pankower   Vorstandsmitglieder der von ihm hergegebene Korridor genüge, auch werde der Betrag erster Klaffe, wo die örtlichen Verhältnisse es erfordern und eine von 300 Mark nicht für Hergabe des Raumes gezahlt, sondern für Verzögerung nicht entsteht, tann der Amtsvorsteher die Prüfung dem Indem wir auf die Notiz des Vorwärts" Nr. 68 vom Sonntag ihm erwachsende Unkosten, für Reinigung usw., im übrigen aber Beamten übertragen, dem die Bearbeitung der sonstigen nach- und den 21. März 1909 verweisen, erklärt die von der Pantower General- habe die Armendirektion diesen Zustand noch nicht bemängelt. Dem- zurückzusendenden Briefe usw. obliegt. Drucksachen, Geschäftspapiere bersammlung gewählte Sechser- Kommission, hinter welcher die große gegenüber wollen wir öffentlich feststellen, was hierüber in dem Majorität der Pankower   Genossen steht, daß sie mit dem oben Entwurf des Stadthaushaltsetats pro 1908, und zwar in Spezial­gedachten Flugblatt in keinem Zusammenhange stehe und sich auch etat 20( Armenwesen) zu lesen steht. Es wird dort gesprochen von mit dem Inhalt desselben nicht einverstanden erklärt. Es schweben zurzeit Friedensverhandlungen, welche aller Wahr- einer Entschädigung für die mit der Führung des Vorsteheramtes verbundenen baren Auslagen", doch findet sich in den Erläuterungen scheinlichkeit nach zur Verständigung mit den Pankower   Genossen der Zusatz:" An Vergütungen für Freihalten eines Zimmers zu nowitsch, dem natürlichen Sohne des Serbentönigs Milan, beschäftigt Der gepfändete Königssohn. Mit dem Kunstschützen Milan Cbre führen werden. Die Fortsetzung der Verhandlungen findet gleich in amtlichen Angelegenheiten seitens der Vorsteher werden demnach sich jetzt die Staatsanwaltschaft. Allzu schlimm wird es aber für den ersten Tagen des nächsten Monats statt und bitten wir die erforderlich sein für 420 Kommissionen je 300 M. 126 000." den Königssohn wohl nicht werden. Während seines Auftretens in Bankower Genossen, sich noch einige Tage zu gedulden. Im Entwurf des Stadthaushaltsetats pro 1909( Spezialetat 20) einem hiesigen Zirkus machte Milan, der in einem großen Hotel Im übrigen teilen wir noch mit, daß die unter dem Flugblatt fehlt dieser erläuternde Zusaß, aber Herrn Krieneltes Aussage wohnte, in mehreren Geschäften allerhand Einkäufe. So taufte er unterzeichneten ehemaligen Bankower Vorstandsmitglieder, nach uns vor Gericht fällt- ebenso wie jener im August 1908 borgekommene für 100 M. Wäsche, die er zum Teil gleich anlegte, zum Teil nach zugegangenen sicheren Mitteilungen, ihren Austritt aus der sozial- Auftritt- noch in das Statsjahr 1908", das ja vom 1. April 1908 dem Hotel schicken ließ. Hier sollte der Pförtner den Kaufpreis einst demokratischen Partei Deutschlands   erklärt haben. Str. seine 300 M. gezahlt worden, von denen der Stat sagt, daß auch dann noch, als es mit seinem Auftreten im Zirkus Busch zu bis zum 31. März 1909 reicht. Für diesen Zeitraum sind Herrn weilen auslegen. Das tat der Mann aber nicht. Wie mit der Wäsche, so ging es auch mit Büchern und Zeitschriften. Milan taufte sie eine Vergütung für Freihalten eines 3immers zu amt- Ende war. Jezt sollte sein Unternehmer bezahlen. Der tat es aber lichen Angelegenheiten" seien. Herr Kr. hat die 300 m. hin auch nicht. Er behauptete vielmehr, daß er selbst von Milan noch genommen in dem Glauben, daß er nicht nötig habe, hierfür bei Geld zu bekommen habe. Daraufhin zeigten Geschäftsleute den jedem Hilfefuchenden sein Zimmer herzugeben. Der Staats- Königssohn wegen Betruges an. Als sich jetzt die Polizei mit der anwalt betonte in seiner Anklagerede, auch von anderen Armen- Angelegenheit beschäftigte, zahlte der Unternehmer aber doch. Jezzt vorstehern sei zur Abfertigung Hilfesuchender der Korridor als schwebt das Verfahren wegen versuchten Betruges; ob nach den ob ausreichend angesehen worden. Es bleiben hiernach nur zwei valtenden Verhältnissen viel dabei herauskommt, ist fraglich. Möglichkeiten. Entweder gibt es Armenvorsteher, die nicht wissen, was sie für die ihnen gezahlten 300 M. zu leisten haben Eine Wassersnot im kleinen gab es in der vergangenen Nacht oder in Nahnsdorfer Mühle. Das Mühlenfließ   führt infolge der Schnee­der Stadtrat Münsterberg, der als Chef der Armendirektion für schmelze so viel Wasser wie nie zuvor. Das ganze Fließtal ist über­den Wortlaut der Erläuterungen zum Stat verantwortlich ist, be- schwemmt. In Fichtenau   ist das Wasser bereits in zwei Straßen Biesborf. Parteigenoffen! Sonntag, den 28. März: Ver- darf einer Belehrung darüber, was er für die 300 m. zu fordern eingedrungen. In der vergangenen Nacht brach in geringer Ente breitung der" Fackel". Treffpunkt bei Gustav Berlin vormittags hat. Wir raten ihm, nunmehr schleunigst durch eine bei fernung vor dem Mühlenteich ein Wegedamm, der das Tal durch­quert und feinen genügenden Durchlaß hatte. Die Waffermasse allen Armenborstehern borzunehmende Re= Dienstag, den 30. März: Zahlabend bei Gustav Berlin. vision festzustellen, welche Räume von ihnen unterhalb an deffen Uferdamm und überflutete das Gehöft und ergoß sich nun in den Grund seitwärts vom Flußlauf, ftaute fich Der Vorstand. als Amtszimmer angesehen und benutzt werden. die Stallungen des Paradiesgartens". Der Wirt Schönemann rief Nowawes  . Morgen Sonntag, vormittags von 9 bis 12 Uhr, Es ist unseres Erachtens dringend nötig, daß zu den Erklärungen die freiwillige Feuerwehr von Rahnsdorf   zu Hilfe. werden die Beiträge des Wahlvereins in folgenden Lokalen eins Durch einen taffiert: Otto Hiemte, Wallstr. 55; Karl Gruhl, Priesterstr. 69; des Herrn Krienelke und des Staatsanwalts die Armen­Zwischen zwei Straßenbahnwagen geklemmt. Ludwig Richter  , Großbeerenstr. 59. Auch werden neue Mitglieder direktion selber auf Grund ihrer Feststellungen sich äußert. schweren Unfall ist Donnerstagabend in der zehnten Stunde eine aufgenommen. Der Vorstand. empfindliche Verkehrsstörung in der Leipziger Straße   hervorgerufen Bernau  . Oster- Sonderzüge nach dem Osten werden u. a. wie folgt ver- worden. Der 22jährige Dreiradfahrer Emil Wegener, der in einer Heute abend Uhr findet die Versammlung des fehren: ab Charlottenburg   6.34 vormittags, am 18. und Konditorei in der Leipziger Straße   67 angestellt ist, hatte an der Wahlvereins im Restaurant Kunze, Bürgermeisterstraße, statt. Auf 14. April( bis Breslau  ), 8.06 vormittags, am 8., 10., 18. und 14. April, Ede der Charlottenstraße den Fahrdamm der Leipziger Straße   schräg der Tagesordnung steht: 1. Vortrag:" Die Balkankrisis". Referent: 4.12 nachmittags, außer, wie vor, auch am 2. April( bis Breslau  - befahren wollen. Genosse Dr. Mar Schütte, Berlin  . 2. Diskussion, 3. Bericht von Er hatte dabei übersehen, daß von beiden Seiten der Kreisgeneralversammlung. 4. Maifeier und Verschiedenes. Stattowig); ab Berlin  , Schlesischer Bahnhof  , 7.08 vormittags, am Straßenbahnwagen nahten und ehe er sichs versehen, war er mit Der Vorstand. 11. April, 10.35 vormittags( bis Breslau  ), am 8. bis 10. April( bis feinem Dreirad zwischen die Waggons eingeklemmt. Er stürzte zu Liegnig, am 8. und 10. bis Breslau  ), 3.01 nachmittags, am 10. April Boden und fiel unter einen der beiden Waggons. Fast eine halbe Wilhelmsruh Nieder- Schönhausen- Weft. Montag, den 29. März,( bis Sagan), 8.06 abends, am 8. und 10. April( bis Breslau  ). Stunde dauerte es, bis das Hindernis beseitigt war. Wegener wurde abends 8 Uhr, findet im Lokale von Kollmann, Kronprinzenstraße 2, 9.06 abends, am 8. April( bis Sommerfeld), am 10., 12. und 13. April nach der Unfallstation in der Kronenstraße gebracht, wo der Arzt eine öffentliche Versammlung statt. Morgen, Sonntag, früh 8 Uhr:( bis Breslau  , am 13. bis Myelowig). Der fahrplanmäßige schwere Quetschungen beider Oberschenkel feststellte. Flugblattverbreitung von den Bezirkslokalen aus. Bug I wird vom 8. bis 13. April abends nur mit Wagen Rummelsburg  . Zu der am Sonntag, den 28. d. M., nachmittags für Stattowizz und dem Kurswagen Berlin  - Herby, sowie Ver- Auf einen Sammelschwindel macht der Landrat von Osterburg  5 Uhr stattfindenden Uraniavorstellung Auf den Trümmern Messinas" stärkungswagen bis Sommerfeld abgelassen; die Wagen für die hiesigen Behörden aufmerksam. Nach einer Mitteilung, die ihm find noch Billetts zu haben bei D. John, Karlshorsterstr. 1 und in Oderberg   und die Kurswagen Berlin  - Wien   bezi. Budapest   zugegangen ist, soll hier in Berlin   angeblich im Auftrage des Hilfs­der Vorwärts" Spedition Alt- Boghagen 56. Taufen an jenen Tagen im Nachzug 1. Am 8., 10., 13. und fomitees für die Ueberschivemmten in der Altmark   eine Haustollefte 14. April laufen die Kurswagen Berlin  - Kattowig in den Vorzügen 3 veranstaltet worden sein. Die angeblich Beauftragten führten ein und 5, der Kurswagen nach Bukarest   wird im Vorzug 3 befördert, undeutlich gestempeltes Sammelbuch mit sich, in dem schon namhafte der ebenfalls Speisetagen führt. Auf der Strecke Berlin  - Beiträge verzeichnet standen. Vorgezeigt wurde ein Aufruf des Bosen verkehren i. a. folgende Sonderzüge: Ab Charlotten Hilfskomitees gezeichnet Jacobs. Die hiesige Kriminalpolizei hat burg  , 2.13 nacym., am 8. und 10. April( bis Neppen), 9.14 vorm., fofort Nachforschungen angestellt, aber bisher nichts ermitteln am 7. bis 10. und am 13. April( bis Thorn), ab Berlin  , fönnen. Das Hilfskomitee hat keinerlei Haustollette veranstaltet. Schlesischer Bahnhof, 7.56 vorm., vom 8. bis 11., sowie am 13. Die Sammler find also Schwindler, die jeder, dem sie mit ihrem und 14. April( bis Bofen), 5.45 nachm., am 8., 10., 13. und 14. April Buche kommen, sofort festnehmen laffen sollte. Wer ihnen schon etwas gegeben oder auch wer sie abgewiesen hat, wolle sich schleunigst bei der Kriminalpolizei melden.

Die Genoffen der III. und IV. Abteilung veranstalten am Sonntag, den 28. März, abends 6 1hr, bei Meyer, Dranienſtr. 103 Sonntag, den 28. März, abends 6 ihr, bei Meyer, Oranienſtr. 103 eine Märzfeier. Die Gedenkrede hält der Stadtverordnete Genosse Paul Dupont, Quartettgefänge, Rezitationen usw. folgen. Entree für Erwachsene 10 Pf. Die Bezirksführer.

8 Uhr.

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Berliner   Nachrichten.

Beim Armenvorsteher.

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Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung wird am Sonntagabend wieder geschlossen.

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Der Umzug der Königlichen Bibliothek ruft den Kampf, den das gelehrte und literarische Berlin   bor   genau zehn Jahren kämpfte, wieder lebhaft in Erinnerung, und es kann daher nicht wunder­nehmen, wenn dieser Tage in einer wissenschaftlichen Gesellschaft die Frage aufgeworfen wurde: wem denn eigentlich der damals faum erwartete Erfolg zu verdanken sei, daß die Königliche Bibliothek  nicht, wie geplant, nach der Peripherie der Stadt bezw. nach Char­ lottenburg   verlegt worden ist? Dies hatte nämlich der Kultus minister in der Sizung des Abgeordnetenhauses am 16. März 1899 bei" Hausmann" statt, aus welcher ein Komitee hervorging, das für in Aussicht gestellt. Wenige Wochen später fand eine intime Sigung eine Betition alsbald mehr als 5000 Unterschriften sammelte, die in überzeugender Weise und unter Beibringung historischen und statisti­schen Materials nachwies, welche Schädigungen dem gelehrten Berlin  bevorständen, wenn die Bibliothet aus dem Mittelpunkt der Stadt nach einem entfernten Plage verlegt werden würde. Die von mehr als 5000 Männern aller gelehrten Stände und Berufe unterzeichnete Petition hat ihre Wirkung nicht verfehlt: die Königl. Bibliothet ist der Stadt Berlin   erhalten geblieben.

Vorort- Nachrichten.

Stadtverordneten- Versammlung.

Die Fortseßung der Etatsberatungen fand am Donnerstag ſtatt, war dies die fünfte Sizung, welche sich mit dem Vor anschlag für 1909/10 beschäftigt, und noch ist die endliche Festa richtungen" fonnte noch nicht erledigt werden. Bei Beginn er fezung nicht abzusehen; das Kapitel Veranstaltungen und Ein­mahnt Stadtverordneten- Vorsteher Sander daher, auf beiden Seiten sich mehr der Kürze und Ruhe zu befleißigen.

Für die Stadtverordneten- Erfaßwahl am 30. d. Mts. wird für den wegen Berufsüberbürdung zurücktretenden Spediteur May Heinrich der Gastwirt Heinrich Blümel zum Beis fizer ernannt.

Zum Zwecke der Durchführung des Steuerbring­verfahrens vom 1. April dieses Jahres ab beantragt der Magistrat, 7000 M. in den Etat einzustellen, um die benötigten drei Bahlstellen einrichten zu können. Aus der Mitte der Bera mittag( 3-6 Uhr) auszudehnen und auf den Postscheckverkehr fammlung wird gewünscht, die Bureaustunden auch auf den Nach­als geeignetes Ginzahlungsmittel hinzuweisen. Die enorm hohen Mieten für die in Aussicht genommenen Lokale werden ebenfalls moniert. Der Magistrat sagt Berücksichtigung der vorgetragenen Wünsche zu, worauf die Vorlage angenommen wird.

Die Beleidigungsflage, die auf Antrag des Gemeindeschullehrers AriencIte, Vorstehers der Armenkommission 114c( Teil vom Viehhofsviertel),( bis Bosen) usw. gegen den Vorwärts" Redakteur Genossen Weber Eine Ausstellung von Plakatentwürfen veranstaltet am morgigen erhoben worden war( vergl. den Verhandlungsbericht in Nr. 72 Sonntagnachmittag von 1 Uhr ab im Saal III des Gewerkschafts­vom 26. März), wird manchem unserer Leser zu denken gegeben hauses der Verband der Steinfeger. Die ausgestellten haben. Wundern könnte man sich zunächst darüber, daß es in Entwürse sind das Ergebnis eines Preisausschreibens, das der ge­diesem Fall überhaupt für unumgänglich nötig gehalten wurde, nannte Verband unternommen hat. Die Beteiligung an dem Wett­die Staatsanwaltschaft und das Gericht anzurufen. Die Angaben betverb ist eine ziemlich zahlreiche und hat eine ganze Anzahl recht Rigdorf. des im August vorigen Jahres veröffentlichten Artikels, der den guter Arbeiten von fünstlerischem Geschmack und zweckentsprechender Gegenstand der Anklage bildete, liefen darauf hinaus, daß eine Ausführung gezeitigt. Die ausgestellten Arbeiten rühren zum aller­größten Teile, wenn nicht gar ausschließlich, von organisierten Frau P. in der Wohnung des Herrn Krienelte erst von dessen Arbeitern und zwar von Weitgliedern der Verbände der Bildhauer, Gattin und dann von ihm selber in einer Weise behandelt worden Lithographen, Maler und Steinfeger her. sei, die ihr als ungehörig erschien. Die ganze Darstellung ließ erkennen, daß mit Absicht jedes Wort vermieden worden war, durch das Herr Krienelte oder seine Gattin sich in ihrer Ehre hätten verletzt fühlen können." Grobheit" war der stärkste der Ausdrücke, die in dem Artikel gebraucht wurden. Wundern könnte man sich ferner darüber, daß nicht Frau Krienelte flagte, der ja in dem Artikel im Einklang mit den Angaben von Frau P. die Hauptschuld an dem Auftritt zugewiesen worden war. Hätte Frau Kr. geklagt, so wäre natürlich nur eine Privatklage heraus­gekommen, in der sie selber als Klägerin aufzutreten gehabt hätte. Aber die Strafverfolgung des Vorwärts"-Redakteurs wurde be­trieben von Herrn Krienelte, dem Armenvorsteher, von dem in trieben von Herrn Krienelfe, dem Armenvorsteher, von dem in dem Artikel viel weniger die Rede gewesen war. Hierdurch er hielt die Staatsanwaltschaft die Möglichkeit, zum Schuße eines fich beleidigt fühlenden Kommunalbeamten einzuschreiten, und so mit sah man vor Gericht als Zeugen außer Herrn Krienelte auch Die Verhandlungen über den Etat werden beim Titel Ar­seine Gattin nebst Tochter. Wunderlich könnte man drittens auch Stadtv. Thurow das finden, daß der Stadtrat Münsterberg, der als beits nach weis" wieder aufgenommen. Chef der Armendirektion die dem Armenvorsteher Krienelte vor­( Soz.) erklärt, mit Rücksicht auf die am Dienstagabend gewaltsam herbeigeführte Beschlußunfähigkeit noch einmal die Gründe für den gefehte Behörde vertritt, seine Hand dazu geboten hat, die Straf berfolgung in die Wege zu leiten. Herr Münsterberg ist selber Schundliteratur auf Bahnhöfen. Gegen die Schundliteratur notwendigen Ausbau des Arbeitsnachweises besprechen zu müssen, noch als Schriftsteller tätig sein Amt eines besoldeten Stadt und ihre verderbliche Wirkung auf die Jugend ist schon so viel ge- und verbreitet sich eingehend über Leitung, Einrichtung und Aufa rate läßt ihm ausreichende Muße zu dieser von ihm in erheblichem schrieben worden, daß bereits eine besondere umfangreiche Literatur gaben eines modernen Arbeitsnachweises. Ein solcher kann sehr über dies Gebiet entstanden ist. Wie uns mitgeteilt wird, wird nußbringend für Arbeitgeber und Arbeitnehmer wirken. Die vom Umfang ausgeübten Nebenbeschäftigung und er kommt dabei oft aber gerade auf Bahnhöfen von den Bahnhofsbuchhandlungen Magistrat beabsichtigte Anstellung eines fachkundigen Vorstehers in die Lage, Kritik üben zu müssen. Er ist im übrigen ein echt Literatur feilgehalten, die sich manchen verpönten Schmökern ruhig ist ein kleiner Schrift auf diesem Wege. Die Hebung der Sozial­wie es bei den bürgerlichen Parteien freifinniger Mann, da wird mancher von ihm erwarten, daß er an die Seite stellen fann. Wie es sich um den Vorwärts" oder reform im Munde führen nutt gar nichts; hier ist Gelegenheit, die Ver. gegen einen Zeitungsartikel, und noch dazu gegen einen so maß­Die Welt am Montag" handelte, da waren Eisenbahnaufsichts- genug geschieht sicherungen zu betätigen. In der sich anschließenden Debatte bollen, nicht sogleich den Staatsanwalt mobil machen werde. Behörden mit dem Verbot schnell bei der Hand. Aber beim Stamp wenden sich die Stabtov. Gröpler und Rahmig gegen die Bisher hat die Stadtverwaltung Berlins   es in der gegen die Schundliteratur rühren sie sich nicht. Die bekannten Tat von sich gewiesen, sich dieses Mittels zu bedienen. Am Be- Schmöker mit den aufdringlichen grellbunten schlechten Bildern kann Vorlage, wobei ersterer dem Dezernenten den Vorwurf macht, fich ginn des neuen Kurses", der jetzt eingeschlagen worden ist, steht man täglich an hervorragender Stelle der Auslagen der Bahnhofs- feine haltlose Begründung sehr leicht aus Büchern heraus zurecht der Name Münsterberg! Herr Münsterberg hat als Chef des buchhandlungen erblicken. Auf dem Stegliger Bahnhof zum Beispiel gemacht zu haben. Im übrigen lassen die Ausführungen der Ge sieht man außer den wenigen gangbarsten Zeitungen und einigen nannten erkennen, daß diese mehr für die Person des gegen­Armenwesens reichlich Gelegenheit gehabt, sich ein Urteil über Kursbüchern überhaupt weiter nichts als Buffalo Bill  , Nic Carter wärtigen Arbeitsnachweis- Vorstehers als für die Sache sich be­mühen. Stadtrat Dr. Mann sowie die Stadtvv. Hoppe Armenvorsteher zu bilden. In dem nächsten Prozeß, den er etwa und Genossenschaft. Man hat so das Gefühl, als geschieht hier die te( Gos.), Rofenoto gegen einen Vorwärts"-Rebatteur zustande bringen will, soll Verbreitung der Schundliteratur unter besonderer Protektion einer treten lebhaft für die Anstellung eines mit dem gewerblichen Leben ( Soz.), yIlmann, Emmelut, Böste ihm wir versprechen ihm das auch dazu Gelegenheit werden, töniglichen Eisenbahnbehörde. vor Gericht sich als Zeuge darüber zu äußern, welches Urteil Der Magistratsantrag wird mit schwacher Mehrheit angenommen. und der in Frage kommenden Materie vertrauten Vorstehers ein. er sich über Armenvorsteher gebildet hat.

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Wichtiger als diese drei Puntte erscheint uns ein in der Ge. richtsverhandlung zur Sprache gekommener Umstand, der schon in unserem Verhandlungsbericht erwähnt ist, aber hier noch ein

Wir halten von Verboten nichts und rufen auch nicht danach, aber interessant ist es schon, obige Tatsache feststellen zu können.

Nachzusendende Bricfe im Briefkasten. Gewöhnliche Briefe und Bostkarten kann man neuerdings mit einem neuen Bestimmungsorte versehen und zur Weiterbeförderung in den Brieffaften legen. In

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Beim Titel Wohlfahrtspflege" bekämpft Stadtver­ordneter Dr. Silberstein( Goz.) den Antrag des Rechnungs­ausschusses, in der Säuglingsfürsorgestelle nur den stillenden Müitern Unterstüßung zu gewähren. Soll die Säuglings