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zur Kenntnisnahme legt der Magistrat eine Uebersicht über bie Erhöhung der Löhne der in der Markthallen berwaltung beschäftigten Maschinisten, Heizer, Lampen­wärter und Rohrleger sowie der Rathaustischler bor.

Stadtv. Hinge bemängelt, daß die Zulage von 100 m. für die Angestellten der Markthallenverwaltung etwas sehr mager aus­gefallen ist. Die Deputation wollte den Heizern, Lampenwärtern und Rohrlegern statt 1300 M. 1500 M. Anfangsgehalt gewährt wissen; die Erhöhung ist jetzt nur auf 1400 m. erfolgt. Bei der Besoldungsvorlage sollte der Magistrat erwägen, ob nicht irgendwie eine weitere, wegen der Steigerung der Lebensmittelpreise not­wendige Erhöhung stattfinden fann.

Stadio. Ewald( S03.) berichtet über die Petition des Ver­talters Trapp, Brißer Straße 19, um Rückerstattung der für bas Grundstüd Stottbuser Ufer 48/50 bon 1897-1907 gezahlten Kanalisationsgebühren. Der Petitionsausschuß hat Ueberweisung zur Berücksichtigung empfohlen.

Stadtvat Marggraff bestreitet, daß ein Versehen der Ver­waltung vorliege.

Eine weitere Debatte entsteht nicht.

Der Referent hält dafür, daß die Schuld dafür, daß der Ver­walter jekt von den Besißern für die Zahlung haftbar gemacht wird, der Stadt Berlin zufällt.

Stadtrat Marggraff tritt dem Referenten nochmals entgegen. Stadtv. Dr. Friedemann( soz.- fortschr.) beantragt Zurüd­gerweisung der Petition an den Ausschuß.

Referent Stadtv. Ewald: Es ist ja im Ausschuß ein Magistrats­bertreter zugegen gewesen; der hat aber nicht bollen Aufschluß gegeben.

Stadtb. Hammerstein( A. 2.): Wir wissen ganz genau, was wir wollen. Kollege Koblenzer hat das Gute anerkannt, was in den bisherigen Leistungen auf diesem Gebiete vorhanden ist; seine neuen Ideen gehen uns aber zu weit. Wir sind für die Vorlage sehr dankbar und empfehlen sie mit kleinen Modifikationen zur Annahme. Den Ausschußbeschluß der Erhöhung des Honorars für den Nachtdienst von 8 auf 10 M. bitten wir rüdgängig zu machen; 6, 7 M. war bisher der Sah; 8 M. ist schon eine starte Erhöhung. Stadtv. Kuhlmann( Fr. Fr.): Wenn wir den Antrag Langer­hans annehmen, ist die Magistratsvorlage gefallen. Der Antrag Isaac wegen Einsetzung eines Kuratoriums gefällt uns auch nicht. Ganz entschieden wenden wir uns gegen den sozialdemokratischen Antrag, der einfach vorschreiben will, daß als Bürgerdeputierte zwei Mitglieder der Zentralfommission der Strantentassen im Kuratorium sein sollen. Schnen Sie sämtliche Abänderungs­anträge ab.

Ostsibirien. Mit der bereits beschlossenen und fant tionierten Aufhebung des Portofranko geht dem Hamburger Exports handel ein wichtiges Absatzfeld verloren. Eine Reihe von Ham­burger Häusern unterhielt mit dem Amurs und Transbaikal­gebiete regen Geschäftsverkehr.

Südafrika . Die Wiederbelebung des Geschäftes ist zwar eingetreten, aber nicht im erwarteten Grade. Die Minenproduktion in Transvaal hat nach langen Kämpfen, trob der Repatriirung der Chinesen, die Schwierigkeiten der Arbeiterbeschaffung überwunden und unmehr bei wesentlicher Ermäßigung der Gestehungskosten steigende Produktions- und Gewinnziffern erreicht.

Deutschsüdostafrika. Es werden nur Artikel des täg­lichen Bedarfes getauft. Da dem Import sonst gar kein Grport gegenübersteht, herrscht Geldknappheit.

Indien . Große Geschäftsstille- das wird übereinstimmend von allen Plätzen gemeldet. Seit zehn Jahren war der Markt nicht so schlecht, wie jetzt. Was Berlin verqualmt.

Stadtv. Dr. Jfaae( N. L.): Wir sind für die Ausschuß­borschläge, obgleich wir uns nicht verhehlen, daß diese mit den ursprünglichen Richtlinien, die wir gegeben haben, nicht überein­stimmen. Die drei widerstrebenden Elemente hat der Oberbürger­Nach amtlichen Angaben betrug die Zufuhr- abzüglich Aus meister unter einen Hut zu bringen versucht; allerdings nur mit fuhr von Brennmaterialien nach Berlin in den Monaten Januar teilweisem Erfolg. Wir beantragen gleichfalls die Einfeßung eines und Februar: Kuratoriums aus zwei Stadträten, vier Stadtverordneten und bier Bürgerdeputierten. Gegen den Spezialvorschlag Koblenzer betreffe der Bürgerdeputierten habe ich dieselben Bedenken wie Kollege Kuhlmann.

1908

1909

Tonnen

Steinkohlen, Roks und

Steinkohlenbrifetts

Braunkohlen u. Braun­

836 810 247 998

268 308

243 792

tohlenbriketts

Genest sind am 1. April pro 1. Mai 21 Angestellte gekündigt worden. Verminderung des Beamtenstabes. Bei der Firma Mir u. Angeblich macht sich die Verminderung des Beamtenstabes aus finanziellen Gründen notwendig.

Stadtv. Prof. Landau ( A. L.) steht auf dem Standpunkt der Vereinheitlichung des Rettungswesens. Diese bringe die Vorlage nicht. Eine Verstadtlichung fönne er sich nicht denken; für die Demnach ist die Zufuhr an Steinkohlenmaterial erheblich zurüc Vereinheitlichung sei aber der Aerzteverein ein glänzendes Vor- gegangen. Das dürfte vorwiegend wohl auf Minderverbrauch der bild. Die Vorlage sei ihm persönlich unannehmbar. Bürgermeister Dr. Reide: Die Ausschußberatung ist der Vor- Industrie zurückzuführen sein. Die Zufuhr an Braunkohlen hat fich lage fehr gut bekommen. Auf den zweistündigen Aerztedienst wird annähernd auf gleicher Höhe gehalten. sich der Magistrat sehr wohl einlassen können, wenn das kein ftarres Dogma sein soll. Zurzeit ist vielfach dreis und vierstündiger Dienst auf den Wachen. Derfelbe Aerzteverein, der 10 M. fordert, bezahlt da, wo die Stadt nicht eintritt, für dieselbe Zeit 5 m. ( Sört! hört!) Das klingt doch sehr nach dem Grundsay: Wenn ich's friegen kann, nehme ich's." Petuniär ist der Unterschied nicht unerheblich, er beträgt 14 000 m. Ob die Wachen hinreichen werden, wird ja Sache der Erfahrung sein. Zurzeit empfiehlt sich noch nicht, ein Kuratorium einzusehen. Die Ausführungen des Geheimrats Landau über den Rettungsverein kann ich nur unter­schreiben. Die Aktion der Verstadtlichung ist ja gründlich erörtert worden. Die freien Wachen würden wie die Pilze aus der Erde als Konkurrenz für städtische Wachen aufschießen; wir hätten noch mehr Schwierigkeiten, und davor wollte ich die Stadt bewahren. ( Beifall.)

Wohltätigkeit- ein gutes Geschäft.

Unter den Hilfsangeboten aus Anlaß des Unglücks von Messina und Kalabrien zeichnete sich das eines Herzogs Litta Viskonti Arese aus. Einige Tausend Sizilianer wollte der Wohltäter in seinen ausgedehnten Besizungen in Florida ansiedeln. Diese Menschen­liebe" soll, nach der Mitteilung eines süddeutschen Handelsblattes, ein äußerst lukratives Geschäft werden. In Paris wurde kürzlich eine Bant gegründet, die die Aufgabe haben soll, den Besitz des Herzogs kapitalistisch auszubeuten. Zu dem Zwecke wird in London eine Aktiengesellschaft gegründet, die Myakka Company Lim. Von den sechs Millionen Aktienkapital erhält der französische Mittels­mann fünf als Lohn für die Bemühungen, die Jdee des Herzogs praktisch durchzuführen. Der Herzog foll von dem übrigen Sapital der Gesellschaft, dazu gehören auch 25 Millionen Mark Obligationen, 10 Mille in bar und in Obligationen bekommen. Das eigent liche Betriebskapital in der Höhe von einer Million soll der Herzog einschießen. Schließlich läuft die Wohltätigkeit darauf hinaus, Tausende von sizilianischen und kalabresischen Arbeitern in eine voständig unkultivierte und unbewohnte Gegend au ver­schleppen, und sie dort auszubeuten.

Stadtv. Dr. Wehl: Herr Professor Landau kann sich also gar nicht vorstellen, wie eine Stadt das Rettungswesen verstadtlichen könne. Warum soll nicht das Rettungswesen bei uns wie das Krane tenwesen städtisch sein können mit angestellten Aerzten und Heil­gehilfen? Dazu gehört doch keine besondere Phantasie, sich das borzustellen. Wenn Sie wollen, kann also unser Antrag sofort in die Tat umgesetzt werden. Auch haben im Ausschuß alle Redner darauf hingewiesen, daß die Verstadtlichung kommt, weil sie kommen muß; den Subventionen wird eben eine bollständig städtische Ein­richtung folgen. Auf den internationalen Kongressen haben sich die größten wissenschaftlichen Sapazitäten dafür ausgesprochen, daß das Rettungswesen genau so wie die Feuerwehr einheitlich und von Stadtwegen geleitet werden muß. Die guten Seiten der Vor- Betriebseinschränkung. Der Deutsche Juteverband beschloß, lage sind im wesentlichen erst der Ausschußberatung zu verdanken. wie man aus Braunschweig meldet, die Betriebseinschränkung bon Wir legen ferner den allergrößten Wert darauf, daß gerade die 20 Proz. für Gewebe für das neue Quartal beizubehalten, dagegen Krankenkassen in dem Kuratorium Siz und Stimme haben.§ 59 der Städteordnung gestattet ausdrücklich, daß auch eventuell ein die Einschränkung für Verkaufsgarne auf 10 Proz. abzuändern. Körper wie die Zentralkommission im Kuratorium gebührend ver­treten ist. Wir wollen ferner den Arzt anständig bezahlen; wenn er 10 Stunden zur Verfügung steht, dann ist ein Satz von 10 M. wahrlich nicht zu hoch. Es ist ein großes Unrecht, denjenigen zu nehmen, der sich zum billigsten Preise zur Verfügung stellt. Wir verlangen andererseits auch, daß die Aerzte pünktlich und gewiffen­haft ihre Pflicht tun. Auf dem Biehhof muß eine bequeme Gelegen heit zur ersten Hilfe auf alle Fälle gegeben sein. Damit schließt die Beratung.

Abschluß des Stahltrustes.

Nach dem nun vorliegenden Jahresbericht des amerikanischen Stahltrustes ergeben sich für 1908 folgende Biffern, für 1907 in(): Eisenerzförderung 16 662 715 Tonnen( 28 980 558 Tonnen), Kots­erzeugung 8 169 981 Tonnen( 13 544 764 Zonnen), Stohlenförderung ausschließlich der für bie Stotserzeugung erforderlichen Mengen 8 008 810 Tonnen( 8 550 510 Tonnen), Kallsteingewinnung 2 186 007 Tonnen( 3 201 222 Tonnen), Roheisenerzeugung 6984 408 Tonnen ( 11422 795 Tonnen), Rohstaglerzeugung 7888718 Tonnen( 18342992 Zonnen), fertige Stahlerzeugnisse 6 206 982 Tonnen( 10 564 537 Tonnen), ginkgewinnung 28 057 Tonnen( 81 454 Tonnen), Eisen­vitriolerzeugung 26 411 Tonnen( 24 540 Tonnen), Portlandzement 4 535 300( 2129 700) Faß. Die Herstellung an Stahlerzeugnissen war die kleinste seit Bestehen des Stahltrustes. Der Rüdgang machte sich mehr im Inlands- als im Auslandsgeschäft bemerkbar. Der Gesamtabsatz( ohne Bement) betrug im 3nland 7 102 456 Tonnen ( 12 234 103 Tommen) oder 41,9 Proz. weniger als im Vorjahre und im Ausland 799 406 Tonnen( 1 014 082 Zonnen) oder 21,2 Proz. weniger. Auf die Auslandsgeschäfte entfielen 12,4 Proz. des Gesamt­geschäfts.

Die Petition geht an den Ausschuß zurück. Bur Verstärkung des Fonds von 307 000 m. für die Be lämpfung der Säuglingssterblichkeit berlangt der Magiftrat für 1908 noch nachträglich 38 000 M. Davon find 30 000 M. für die Fürsorgestellen, 8000 für den unter Leitung des Pastors Pfeiffer stehenden Kinderrettungsverein be­stimmt, dem die städtische Subvention verdoppelt werden soll. Stadtv. Dr. Weyl( Soz.): Gegen die Nachtragsforderung haben wir natürlich nichts einzuwenden. Ich bitte nur, dafür zu forgen, daß in den Säuglingsfürsorgestellen nicht Versuche nach der Richtung gemacht werden, ob nicht eine Minderung der Aus­gaben erzielt werden könne. In der Vorlage befindet sich die An­deutung, daß man vielleicht die Unterstüßung herabseßen oder fürzere Zeit als bisher gewähren könnte. Damit würde sich die Verwaltung auf eine sehr schiefe Ebene begeben. Die Mütter be­tommen pro Tag 25 f. etwa ein Vierteljahr hin­durch. Diese" Stillprämien" sind schon gering genug; damit fann die Mutter sich schwerlich eine träftige und befömmliche Nahrung bereiten. In Leipzig wird eine Stillprämie von 3 und 6 M. die Woche bezahlt, bei uns nur 1,75 M. Der Chef der Waisenverwaltung kann vielleicht Auskunft geben, ob die Anregung der Aerzte der Waisenverwaltung, Kleine Stationen im Anschluß an die Fürsorgestellen zu errichten, weiter bearbeitet worden ist. Was eine Kommune an den Kindern versäumt und spart, hat sie nachher an Krankenkosten doppelt und dreifach zu zahlen. Stadtrat von Friedberg : Wir haben ja ein ganz bestimmtes Brogramm auf diesem Gebiete zur Ausführung zu bringen; Krantenpflegestellen sollen die Fürsorgestellen nicht sein. Eine unserer Fürsorgestellen ist angeschlossen an das Unternehmen des Professor Caffel, der bahnbrechend mit einem Kinderkrankenhaus borgegangen ist. Es ist ganz unmöglich für eine einzelne Verival­tung, über die ihr gestellte Aufgabe hinauszugehen; es würde das Sache der Krankenhausberwaltung sein müssen. Stadtv. Dr. Weyl( Soz.): Herr Professor Cassel verfügt nicht über ein Säuglingstrantenhaus, sondern Herr Professor Neumann. Die leitenden Aerzte der Fürsorgestellen glauben jedenfalls ein befferes Resultat auf dem angedeuteten Wege erzielen zu können. Der Magistratsantrag wird angenommen. Ueber die Vorlage betr. die Neugestaltung des Ber­Liner Rettungswesens erstattet den Ausschußbericht Stadtv. Sachs( A. 2.): Dazu liegen fünf Abänderungsanträge bor . Der Ausschuß hat in 4 Sigungen die Vorlage durchberaten und in der Hauptsache nach dem Magistratsentwurf angenommen. Der Gedante der Berstadtlichung hat keine Mehrheit gefunden. Stadtv. Koblenzer ( Soz.): Daß die Vorlage eine wesentliche Verbesserung des Rettungswesens an sich bedeutet, können wir auch In der Abstimmung werden die Ausschußanträge nach ba heute nicht anerkennen. Allerdings erhält das Rettungswesen eine lehmung des Prinzipalantrages auf Verstadtlichung mit wechselnden einheitliche Bezeichnung, aber das innere Zusammenarbeiten wird Mehrheiten angenommen, so die ziveistündige Ablösung der Aerzte. fehlen; es werden die drei getrennten Gruppen zu unser aller Die Erhöhung des Nachthonorars von 8 auf 10 M. erklärt das Reidwesen bestehen bleiben. Daß die Aerzte verpflichtet sein sollen, Bureau unter lautem Widerspruch aus der Versammlung für ab jede ärztliche Hilfe zu leisten, halten wir ebenfalls für eine Ver- gelehnt. besserung. Eine weitere Verbesserung ist es, daß ausdrüdlich er- Stadtv. Borgmann( Goz.) beanstandet diese Feststellung, wird wähnt werden foll, daß die bisherigen Verträge zwischen Stranten aber vom Stadtverordneten Caffel und vom Vorsteher Michelet tassen und Rettungseinrichtungen auch während der Vertragsdauer zurückgewiesen. aufrecht erhalten werden sollen, so daß diese Institute vor Ueber- Die Wache auf dem Bichhof wird gestrichen. Die Anträge raschungen geschützt bleiben. Alle diese Anträge betrachten wir als auf Einsetzung eines Kuratoriums bleiben in der Minderheit. Die Berbesserungen. Leider hat aber der Ausschuß alle An- Bewilligung der Subvention von 220 000 m. wird ausgesprochen. träge bon prinzipieller Tragweite abgelehnt. Das ist Da es inzwischen gegen 10 Uhr geworden ist, wird Bertagung angesichts der Vorgeschichte der Vorlage sehr wunderbar. vorgeschlagen. Von einer Seite wird noch die Beratung des Als das jetzt bestehende Provisorium geschaffen wurde, gab man Antrags Basner( Soz.) auf Bereitstellung von bem Magistrat das Verlangen nach Verstadtlichung mit auf den Mitteln zur Unterstübung der Arbeitslosen bean Weg. Man hat aber im Magistrat die Sache für zu schwierig an- tragt, der Bertagungsantrag wird jedoch sofort zur Abstimmung gesehen, und da ist der uns jest vorgeschlagene Ausweg gewählt gebracht und abermals unter starkem Widerspruch aus der Mitte worden. Bei aller Anerkennung der bisherigen freiwilligen Tätig ber Versammlung vom Bureau die Vertagung als beschlossen pro­teit, muß doch auch von den Freunden derselben soviel sozial- lamiert. politische Einsicht berlangt werden, daß Platz für etwas Besseres In der nächsten Woche findet teine Sigung statt. geschaffen werden muß. Nach drei Jahren werden wir dieselben Schluß 10 Uhr. Debatten wieder haben, nur daß unsere Position dann weit schwieriger geworden und die Aussicht auf eine Verstadtlichung in immer weitere Ferne verschwunden ist. Wir bitten daher prizipaliter die Versammlung, die Vorlage abzulehnen und den Magistrat um eine neue Vorlage auf der Basis der Verstadtlichung zu ersuchen. Der Krieg zwischen den drei Institutionen, den man beseitigen will, wird nach Annahme der Vorlage durchaus nicht aufhören. Die Sanitätswachen werden nach wie vor mit fest angestellten Aerzten wirtschaften und gerade dieser Umstand wird die ganze Sache nicht zur Ruhe kommen lassen, denn die andern Aerzte werden auch un­ausgefeßt dahin arbeiten, die Sache in ihre Hand zu bekommen. Wir können nicht einsehen, daß die Angelegenheit einem Aerzte­berein übertragen werden soll; es erscheint uns ungeheuer bedenk­Vereinigte Staaten. In der Stahl, Eisen-, Kupfer, lich, ihm die Macht in die Hände zu spielen. Wir wollen einen Textilindustrie nichts als Bessimismus. Die Präsidentenwahl hat solchen Schritt nicht mitmachen, weil wir davon eine Schädigung natürlich an der Sachlage vorläufig gar nichts geändert. Man Darüber, daß im Falle eines Konkurses der Konkursverwalter der städtischen Interessen befürchten. Nicht lange wird es dauern, wartet jetzt wieder auf die Ergebnisse der Zolltarifrevision. Das als Prinzipal anzusehen ist, mußte gestern die zweite Kammer des dann tritt auch an Sie die Frage der freien Arztwahl heran, dann kostet nichts. Berliner Kaufmannsgerichts einen Handlungsgehilfen belehren. wird Ihre Position nicht dadurch gebessert sein, daß Sie dem Aerzte­Argentinien. Das Land überquillt förmlich von Pro- Der Kläger G. war Verkäufer im Manufakturivarengeschäft von verein das Ganze in die Hand gegeben haben. Der Aerzteverein ist duften, die Absah finden, und es nimmt andererseits viel In- Seine. S. gewesen. Im Januar d. I. geriet das Geschaft in Non­nicht so harmlos- wie er äußerlich scheint; es steckt etwas dustrialien auf. Die stroßenden Kräfte der Produktion und Kon- furs und der Konkursverwalter Brinkmeher wurde mit der Regu­ganz anderes dahinter. Leider sind wir längst gewöhnt, daß diefen fumtion offenbaren sich in einem staunenswerten Steigen des Im- lierung der Konkurssache betraut. 3weds Ausverkaufs der noch Bestrebungen der ärztlichen Organisationen der Pferdefuß anhängt, und Exportes, des Verkehrs und der Neugründungen. daß die Aerzte immer ihre eigenen Interessen in den Bordergrund Brasilien . Hier wie in dem übrigen Südamerika meist weiter führen, überließ auch die Leitung des Verkaufes dem früheren rorhandenen Bestände ließ der Konkursverwalter das Geschäft schieben. Die ganze Aufsicht ferner soll in die Hände eines Magi- unklare finanzielle Verhältnisse, daher auch ein Stocken des Ge- Inhaber H. und setzte nur zur Beaufsichtigung und Kontrolle des ftratsdezernenten gegeben, die Bürgerschaft ganz ausgeschaltet fchäftes Bahlungseinstellungen, Stagnation. Ursachen dieses Bu- ganzen Betriebes einen feiner Angestellten, Herrn S., ein. Am werden. Das halten wir ebenfalls für einen großen Fehler. Wir standes sind die Unsicherheit des Verkehrs und der Mangel an 17. Januar blieb der Kläger dem Geschäft fern und richtete zugleich beantragen deshalb, die Beaufsichtigung des Rettungswesens einem Berkehrsmitteln. In den Häfen der südamerikanischen Westküste an den Konkursverwalter die Mitteilung, er sollte vom Inhaber Kuratorium zu übertragen, aus 2 Magistratsmitgliedern, 4( Chile , Beru) kommen noch immer umfangreiche Diebstähle bei der Lagevaufnahme zu Unregelmäßigkeiten angehalten worden Stadtverordneten und 2 Bürgerdeputierten, welche lettere zu wählen vor. Ganze Diebesbanden berauben die Gütertransporte nach sein. Diese Beschuldigungen stellten sich sofort als falsch heraus, wären nach einem Vorschlag der Zentralfrankenkassentommission. Bolivien . und S., der Vertreter des Konkursverwalters, schickte an den beiden Die Interessentreise müssen doch in diesem Kuratorium vertreten Japan . Die geschäftliche Depression hält mit unverminderter nächsten Tagen einen Boten zum Kläger, um ihn zu veranlassen, sein, für die Vorschläge dazu eignet sich die Zentralkommission der Intensitäb an. Der Wert der Landesprodukte ist im Rüdgange fofort ins Geschäft zu kommen. G. ließ sich aber erst am 20. Januar Rvanfenfassen am besten, weil sie mit den Dingen Fühlung hat. begriffen. Handel und Industrie können sich nicht erholen von wieder sehen und empfing nunmehr vom Konkursverwalter seine Lehnen Sie die Vorlage nicht ab, nehmen Sie wenigstens unseren den Berlusten, die der Krieg und die folgende Krise gebracht. Das fofortige Entlassung. In der Verhandlung machte der Kläger gel­Antrag auf Einsetzung dieses Kuratoriums an!( Beifall bei den Volt büßt seine Kauftraft ein. Andererseits wird von großen tend, daß er immer noch Herrn H. als seinen Prinzipal ansah, da Sezialdemokraten.) Anstrengungen berichtet, die die Japaner zur Ausdehnung ihrer dieser wie früher im Geschäft schaltete und waltete. Daß er den Stadtv. Dr. Langerhans erklärt sich im großen gangen mit dem Industrie und zur Berdrängung der europäischen Konkurrenz vom Stontursverwalter bezw. deffen Bertreter als feinen Vorgesetzten Ergebnis der Ausschußberatung einverstanden. Nur mit dem ent- chinesischen Martte machen. Das japanische Aderbau- und Handels- anzusehen und dessen Weisungen zu folgen hatte; sei ihm gänglich scheidenden Einfluß des Aerztebereins ist er unzufrieden und mit ministerium läßt gegenwärtig in Europa Maschinen für die Baume fremd gewesen. Diesen Ausführungen stellt der Konkursverwalter dem Verlangen desselben, daß jeder Arzt, der in dem Rettungs- woll-, Seiden-, Papier, Glas- und Metallwarenfabrikation ein- entgegen, daß G. wiffen mußte, daß der Ausverkauf der Masse in wesen tätig sein will, dem Aerzteverein beitreten muß. Die Hand- kaufen. Diese Maschinen sollen von der Regierung gratis auf zwei feine, des Verwalters Hände übergegangen war, denn der Kläger habung der städtischen Gesundheitseinrichtungen müfie in der bis drei Jahre an Fabrikanten verliehen werden, damit sie an die hat von ihm das Gehalt in Empfang genommen und war auch von Band der Stadt bleiben. Stelle des Sandbetriebes den Maschinenbetrieb treten lassen. ibm für den Ausverkauf engagiert worden.

( 757 014 768 Doll.) und die Untoften 388 786 140 Doll.( 589 562 156 Die gesamten Roheinnahmen betrugen 482 807 840 Doll. Dollar), so daß einschließlich 1488 805 Doll.( 3 266 209 Doll.) ber schiedener Einnahmen ein leberschuß von 95 060 506 Doll.( 170718821 Doll.) verblieb. Binsen, Dividenden usw., während andererseits ginsen 7 401 205 Doll. Dazu tamen 4 298 080 Doll.( 6 482 741 Doll.) ( 6 492 195 Doll.) erforderten. Abzüglich 109 670 Doll.( 9 744 693 Dollar) noch nicht erfolgter Einnahmen von Tochtergesellschaften stellt sich der Reingewinn auf 91 847 711 Doll.( 160 964 674 Doll.) Da­bon erforderten die Ueberweisungen an den Tilgungsbestand so­wie Erneuerungsbestand und die ordnungmäßigen Abschreibungen 16 965 181 Doll.( 27 719 744 Doll.), Anleihezinsen und Tilgung 29 247 850 Doll.( 27 997 850 Doll.), 7 Proz. Dividende auf die Borzugsaktien 25-219 677 Doll.( wie i. V.) und 2 Proz. Divi­Deutschland. Die geschäftliche Situation läßt sich durch dende auf die Stammattien 10 166 050 Doll.( wie i. 2.). Es ver­zwei Worte charakterisieren: Nichts Neues! Trotz Geldflüffigkeit blieb ein unverteilter Reinüberschuß von 10 342 987 Doll.( i. 23. und Ermäßigung des Reichsbankdiskonts nirgends ein Aufschwung, nach 54 000 000 Doll. außerordentlichen Abschreibungen 15 179 887 Industrie und Handel brauchen kein Geld, fönnen feines brauchen, Dollar). Dadurch steigt das gesamte Surplus auf 188 415 214 Doll. weil die Absazquellen nach wie vor verstopft sind. Im Inlande hauptsächlich durch die enorm hohen Lebensmittelpreise und den daniederliegenden Grport.

Aus Induftrie und Dandel.

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Streiflichter auf die Krise.

Soziales.

Der Konkursverwalter als Chef.