Nr. 78. 26. Jahrgang.
3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Parlamentarifches.
Die Berggefetkommission des Abgeordnetenhauses
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Freitag, 2. April 1909.
fehte ihre Beratungen beim§ 80f, h fort. Dieser Paragraph be- dann mit der üblichen Mehrheit auch dieser Paragraph an- gitationsversammlungen in verschiedenen Stadtgegenden. Die
Stimmt:
Ueber die Organisation, Wahl, Zuständigkeit und Ge schäftsführung des Arbeiterausschusses sowie über die Tätigkeit der Sicherheitsmänner sind in den Arbeitsordnungen oder in besonderen Satzungen nähere Bestimmungen zu treffen. Der Werksbefizer ist befugt, in den Arbeitsordnungen oder besonderen Sabungen die Befugnisse des Arbeiterausschusses und der Sicherheitsmänner zu erweitern."
Ein Zentrumsmitglied fragte an, aus welchen Gründen der Handelsminister bestimmt habe, daß
die Stimmzettel
noch viel schlechter
geseknovelle wie bisher auch bis zum letzten Paragraphen tämpfen. Der Vortrag wurde mit regem Interesse und lebhaftem selbständig zu verfügen, nicht abbringen. Bis zur zweiten Lesung Beifall entgegengenommen. behielten sie sich vor, eine andere, den Anschauungen des Ministers entsprechende Fassung zu finden, und nach dieser Erklärung wurde Der Holzarbeiterverband veranstaltete am Donnerstag sieben genommen. Versammlungen waren alle gut besucht, einige sogar überfüllt. Als Referenten fungierten: In den Brachtsälen des Oftens" Müller- M.- Gladbach, in der Urania "( Wrangelstraße) MomDamit waren die Bestimmungen über die Sicherheitsmänner berg - Hamburg , in Stellers Saal( Stoppenstraße) Dietrich- Breslau, und den Arbeiterausschuß erledigt. War die Regierungsvorlage im Swinemünder Schönenbergerschon ein böllig unzureichendes Angebot für die Arbeiter, so hat es Schwenningen , im Hofjägerpalast"( Hasenheide), Robert die konservativ- nationalliberale Mehrheit verstanden, die Regie- Schmidt- Berlin, im Kolberger Salon"( Stolberger Straße) rungsvorlage König - Berlin , in Hoppes Saal( Rigdorf) SchneegasBerlin. Die Referenten gaben eine Schilderung der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage und machten den Zuhörern flar, daß zu gestalten! Da die Nationalliberalen ihre noch über die Wünsche die gegenwärtige Serise teinen Grund zur Mutlosigkeit gebe, was der Konservativen hinausgehenden Verschlechterungsanträge nur ja auch die Mehrheit der Kollegen erkannt hätten, die trotz der zurüdgezogen haben, um sie in der zweiten Lesung in verbesserter", schweren Zeit dem Verbande treu geblieben seien und sich dadurch d. H. für die Arbeiter ungünstigerer Form einzubringen, so steht einen wirksamen Schuß ihrer wirtschaftlichen Interessen gesichert hätten. zu erwarten, daß die zweite Lesung an den Beschlüssen der ersten Lesung dieselbe reaktionäre Abänderung vornehmen wird, wie sie Der Zentralverband der Zimmerer hielt am Mittwoch dreizehn in der ersten Lesung gegenüber der Regierungsvorlage erfolgt ist. Agitationsversammlungen in Berlin und den Vororten ab. Alle Jedenfalls hat der preußische Landtag, zunächst wenigstens das Ab- Versammlungen waren gut besucht. Referenten waren die Nerbandss end geordnetenhaus, bewiesen, daß es den Wünschen und den Forde funktionäre Engelhardt, Golze, Hinrichsen, Stnüpfer, man nun weiter berücksichtigt, daß die Bergherren ihre ganze Hoff Die Situation im Baugewerbe" war das Thema in allen VerKarl Schulz, Friz Schulze, wellsow, witt und Ziege. rungen der Bergarbeiter nicht entgegenzukommen bereit ist. Wenn osiowski, Licht, Wilhelm Schmidt, Heinrich Schulg. nung auf das Herrenhaus sehen und dort im Herrenhaus dieselbe fammlungen. Die Referenten erörterten die Ursachen der wirtschaft. Einbläserei betreiben werden wie im Abgeordnetenhause, dann lichen Krise im allgemeinen und betrachteten insbesondere die können die Bergleute etwaige Hoffnungen, daß irgendetwas An- Situation im Baugewerbe. In dieser Hinsicht wurde unter anderem nehmbares aus den Verhandlungen herauskommen würde, schon ausgeführt: Aus den Berichten des Vereins der Berliner Grundheute vollständig einfargen und begraben. stücks- und Hypothekenmakler ergibt sich, daß die Erteilung von Bauerlaubnisscheinen sowie die Gebrauchsabnahmen und die Zahl der bebauten Grundstücke im Jahre 1908 gegenüber 1907 und 1906 bedeutend zurückgegangen find. Dagegen hat die Zahl der Zwangsverkäufe von Grundstücken im Jahre 1908 start zugenommen. Die Bautätigkeit in Groß- Berlin ist auch bis jetzt nicht besser geund den Vororten ermittelt. Die Bautenkontrolle vom 17. März 1909 anstaltete Bautenkontrolle 1431 Neubauten und Scharwerke in Berlin worden. Am 25. März 1908 wurden durch eine vom Verbande verergab 1429 Arbeitsstellen. Die Zahl hat sich also fast nicht verKontrollen ermittelten Bauten befanden, gibt diese Tabelle Aufändert. Ueber das Stadium, in dem sich die bei den beiden schluß:
zur Wahl des Arbeiterausschusses von der Werksverwaltung zu liefern sind. Das sei so gehandhabt worden, daß die Werkse verwaltung die Stimmzettel erst am Tage vorher aus gegeben habe! Der Minister erklärte, daß ihm von Mißständen nichts bekannt sei, und infolgedessen wurde vom Zentrum in Aussicht gestellt, bei der zweiten Refung einen entsprechenden Antrag einzubringen. Der§ 80f, i lautet nach der Regierungsvorlage: die Gültigkeit der Wahlen. Das Oberbergamt ist befugt, einen " Das Oberbergamt entscheidet über Beschwerden betreffend Arbeiterausschuß, der seine Zuständigkeit überschreitet, aufzulösen. Der Auflösung muß eine Verwarnung durch das Oberbergamt vorausgehen. Das Oberbergamt tann einen Sicherheitsmann, der seinen Verpflichtungen nicht nachkommt,
ſeines Amtes als Ausschußmitglied entheben." ber befagte:
Hierzu lag ein nationalliberaler Antrag vor, der
" Das Oberbergamt hat einen Sicherheitsmann, der seinen Verpflichtungen nicht nachkommt, mit Geldstrafen, die für den Einzelfall 5 M. nicht übersteigen dürfen, zu belegen und kann ihn im Wiederholungsfalle oder in besonders schweren Fällen feines Amtes entheben."
Der Minister machte gegen diesen Antrag grundsätzliche BeSenten geltend: Die Sicherheitsmänner seien keine Beamten, und da tönne es nicht in der Ordnung sein, wenn eine Verwaltungsbehörde über Arbeiter Strafen verhängen soll, die von den Gerichten weder bestätigt noch nachgeprüft werden können.
Die Freikonservativen wollten den nationalliberalen Antrag in der Weise fassen, daß ein Sicherheitsmann mit Genehmi gung des Oberbergamtes" bestraft werden könnte. Von dem sozialdemokratischen Vertreter wurde erklärt, daß dieser Antrag wohl die Absicht verfolge, Sicherheitsmänner vollständig unmöglich zu machen, denn es würde sich kein Arbeiter für dieses Amt finden lassen, der zu gewärtigen habe, infolge dieses Amtes eine Einbuße am Bohne zu erleiden. Eine solche Bestimmung wäre die größte ungerechtigkeit, die sich überhaupt denken lasse. Auch der Oberbergrat Meißner bemerkte, daß sich unter folchen Bedingungen kein Arbeiter für das Amt finden lasse. Wenn die Nationalliberalen der Meinung seien, daß die Organisation diese Etrafe bezahlen würde, so wolle er sie darauf aufmerksam machen, daß das eine Lockerung der Disziplin mit sich bringen werde! Die Nationaliberalen ließen sich aber von ihrer gehässigen Verfolgung der Sicherheitsmänner nicht abbringen, sie bestanden auf ciner Abstimmung über diesen unmöglichen Antrag. Als aber in der Debatte von konservativer Seite hervorgehoben wurde, daß sich die Bestrafung des Sicherheitsmannes doch viel besser im Wege der Arbeitsordnung erledigen ließe
und dann dieser Bestrafung der Charakter einer amtlichen genommen werde, behielten sich die Nationalliberalen zwar vor, einen entsprechenden Antrag zur zweiten Lesung einzubringen, zogen ihren Antrag jest aber nicht zurück. Der Antrag wurde dann gegen die Stimmen der Nationalliberalen und Freikonservativen abgelehnt.
Der§ 80f, k bestimmt, daß die
Verwendung von Strafgeldern,
" Auf Steinkohlenbergwerken, auf unterirdisch betriebenen Braunkohlenbergwerten und auf Kalifalzbergwerken oder auf selbständigen Betriebsanlagen dieser Art müssen, wenn darauf in der Regel mindestens 100 Arbeiter beschäftigt werden, Sicherheitsmänner und ein Arbeiterausschuß vorhanden sein." Nach diesem Antrag sollten die Bestimmungen auf Tagebauten
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Aus der Frauenbewegung.
Heimarbeiterinnen.
Keller
Parterre
I. Etage
II. Etage
III. Etage
IV. Etage
Bum Richten
Gerichtet
Ausbau
Scharwerk
120 43 52 49 53 14
42 214 670 174
der Weber begreifliches Aufsehen. Außer blauen Bohnen hatte Mitte des vorigen Jahrhunderts erregten die Hungeraufstände die besißende und herrschende Klasse nichts übrig für die ber= zweifelten Weber. Auch in späteren Jahren fragte niemand viel nach der Not in der Heimindustrie. Erst als die Sozialdemokratie sich der Wermsten annahm, erwachten die Hüter von Tugend und Ordnung aus ihrem süßen Schlummer. Mit einem Male heuchelte man Teilnahme für die lieben braven Mitmenschen", mit einem Male waren Religion und Christentum in Gefahr. Die Heimarbeitausstellung in Berlin , die den Hammer der Heimarbeite= rinnen in seiner ganzen Größe ans Tageslicht zog, ließ die besigende Klasse aufmerken. Aber von energischen Maßnahmen war nichts zu merken; für die gedrückten, verachteten und hungernden Arbeitsslaben wußte es schon genügen, wenn allerhöchste Herrschaften ihnen 25. März 1908 ihr Mitgefühl zeigten. Das ist billig! Wie der Lauf der Dinge ist, dafür folgendes Beispiel: Nach einer Mitteilung in der letzten Nummer der„ Heimarbeiterin" begeht ein Hauptvorstandsmitglied des Gewerkvereins, Klara Müller, ihr 25jähriges Tätig- wegen Mangel an Geld still lagen. Nach diesen Feststellungen keitsjubiläum als Heimarbeiterin bei einer Firma, für fann eine Besserung der Lage im Baugewerbe für die nächste Buwelche sie feine Damenwäsche anfertigte. Dabei wird festgestellt, daß funft nicht erwartet werden. Trotz der Herabsetzung des Binsfußes die Firma ben Preis für Nachtjaden, für die es anfangs 21 M. gab, der Reichsbant von 4 auf 8 Prozent foll bie Beschaffung der später auf 18 M., dann auf 15 M. und zuletzt auf 12 M. herab- Baugelder immer noch sehr schwierig sein. Bu beachten ist auch, daß schraubte, so daß zuletzt selbst die Jubilarin es ablehnen der Zuzug nach Berlin ab, der Wegzug aber zugenommen hat. Die mußte, für dieses Mustergeschäft weiter zu arbeiten. Warum nennt Nachfrage nach Wohnungen ist deshalb geringer geworden. Das die Heimarbeiterin" nicht den Namen des Inhabers der Firma? wirft natürlich hemmend auf die Bautätigkeit. Außer diesen IlmFür die Arbeiter und ganz besonders für die Heimarbeiterinnen ständen tommt für die Bauarbeiter ist der Vorgang ein belehrendes Beispiel dafür, daß es keine Erscheinung in noch eine ungünstige Betracht, nämlich das Bauschwindlertum, Harmonie zwischen Kapital und Arbeit gibt, daß jeder Pfennig durch das die Arbeiter häufig um ihren fauer berin hartem Kampfe erftritten werden muß. Deshalb muß das dienten Lohn betrogen werden. Infolge von Zahlungs. Losungswort heißen: Hinein in die Kampfesorganisation!
einnimmt.
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17. März 1909 164 68 70 55 39 22 27 304 493 147 Am 17. März 1909 wurden auch 38 Bauten angetroffen, die
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Da die General
unfähigkeit der Unternehmer im Baugewerbe mußten in den Jahren 1900 bis 1906 beim Berliner Gewerbegericht 10 224 Klagen an Genoffinnen im Stadtparlament Kopenhagens. geftrengt werden, von denen in 1441 Fällen ein Versäumnisurteil er Unter den 20 Vertretern der Sozialdemokratie, die fürzlich bei ging. Um diefem llebel zu steuern, ist die gesetzliche Haftbarder Stadtverordnetenwahl in Kopenhagen gewählt wurden, sind auch machung des Baugeldgebers dringend erforderlich. Die ungünstige die Verwaltung der Unterstützungskassen, die Organisation, Wahl, zwei Frauen, die Genoffinnen Anna Johansen, Vorsitzende der Lage im Baugewerbe bringt natürlich eine große Arbeitslosigkeit im Zuständigkeit und Geschäftsführung des Arbeiterausschusses und Abteilung der Herrenschneiderinnen des Dänischen Schneiderverbandes, Bimmererberuf mit sich. Nach der Arbeitslosenstatistik des Verder Sicherheitsmänner in den Arbeitsordnungen oder in besonderen und Henriette Crone, Organisationsvorsitzende der Druckerei- bandes waren Mitglieder der Zahlstelle Berlin und Umgegend Satzungen festgelegt werden solle und der Genehmigung des Ober- arbeiterinnen. Nachträglich ist nun noch eine Genoffin in das arbeitslos im Jahre 1906 922= 1,57 Proz., im Jahre 1907 1198= bergamtes unterliegt. Er wurde debattelos angenommen. Stadtparlament eingezogen, Frau Dlivia Nielsen, die 5,26 Proz., im Jahre 1908 1509 11,3 Broz, im Jahre 1909 bis Nunmehr wurde darüber beraten, ob die Einrichtung der auch in der Gewerkschaftsbewegung wie in der Partei jest 800. Noch stärker kommt der wirtschaftliche Rückgang zum Sicherheitsmänner, wie es ein nationalliberaler Antrag wollte, nur eine umfangreiche und fruchtbare Tätigkeit entfaltet und Ausdruck in der an die Mitglieder gezahlten Arbeitslosenauf Steinkohlenbergwerte beschränkt bleiben soll. Die Konserva- feit 17 Jahren im Weiblichen Arbeiterverband" die leitende Stellung unterstützung. Dieselbe betrug im Jahre 1906 5843,50 M. 1,25 Mr. tiven stellten folgenden Eventualantrag: Dieser Tage hat ein sozialdemokratischer Stadt pro Kopf, im Jahre 1907 31 451,50 2.= 7,96 M. pro Kopf, im berordneter, Genosse Martin Difen, fein Mandat niedergelegt Jahre 1908 83 060,75.= 24,87 M. pro Stopf. Vom Beginn des und hat das besoldete Amt eines Kommunalrevisors übernommen. neuen Rechnungsjahres( 1. November 1908) bis 21. März 1909 find Gemäß dem neuen Kommunalwahlgefek ging fein Mandat auf den 30 106,50 M. 10 M. pro Stopf an Arbeitslose ausgezahlt worden. nächsten nicht gewählten Kandidaten derselben Parteiliste über. Im Weiter wurde in den Referaten hingewiesen auf die Organisatioa ganzen find unter den 42 Mitgliedern des Kopenhagener Stadt der Unternehmer, die im Baugewerbe eine ziemlich starke ist und mit parlaments jetzt 8 Frauen. allen Mitteln versucht, die Arbeiterbewegung niederzuhalten. In und auf Erzbergwerfe feine Anwendung finden. Die Nationaldiesem Sinne war auch die Generalversammlung des deutschen Arbeits liberalen erklärten, daß auch auf Kalibergwerken diese Einrichtung Frauen als Verteidigerinnen politischer Flüchtlinge. geberbundes für das Baugewerbe tätig, welche am 29. und 30. März der Sicherheitsmänner vollständig überflüssig sei. Das Zentrum Bierhundert Arbeiterfrauen von Chicago verkauften vor kurzem in Staffel tagte. Derfelben lagen folgende Punkte zur Beschlußfassung ließ durch ein Mitglied erklären, daß die Gefährdung der Gefund- in den Straßen eine Spezialausgabe des„ Chicago Daily Socialist". bor : 1. Für jeden Bezirk find" unparteiische" Arbeitsnachweise zu erheit und des Lebens der Bergleute in Tagebauten ebenfalls enorm fei. Trotzdem beantragte aber ein anderes Zentrumsmitglied, die welche die genauen und wahren Angaben enthielt über die meri richten. 2. Die von der Bundesleitung entworfenen Entlassungsscheine Tagebauten aus dem Gesetze auszunehmen. Ein drittes 3en- tanischen politischen Flüchtlinge, die zurzeit von der Regierung der find obligatorisch einzuführen. 3. Unterstützung zur Gründung von trumsmitglied stellte den Antrag, auch die Erzbergwerke mit ein Vereinigten Staaten in Untersuchungshaft gehalten werden. Die Poliervereinen. 4. Anschluß des Deutschen Arbeitgeberbundes für zuschließen. Von dem sozialdemokratischen Vertreter wurde bea Liga zur Verteidigung politischer Flüchtlinge" wird von den das Baugewerbe an den Verein deutscher Arbeitgeberverbände. antragt, diese Einschränkungen völlig abzulehnen, weil ja in der sozialistischen Frauen dauernd unterstützt werden. An der Agitation 5. Festsetzung eines Vertragsmusters zwischen den Arbeitgeberübergroßen Vorsicht, die die Kommission schon betätigt habe, ein wird sich auch die Frau des Professors Rivera, eines der merika- berbänden und Baumaterialienhändlern. Paragraph angenommen sei, der dem Arbeiterausschuß die Be- nischen Gefangenen, beteiligen. Demonstrationen und Maffenver- bersammlung der Unternehmer unter Ausschluß der Deffentlichkeit rechtigung erteile, die Tätigkeit der Sicherheitsmänner außer Wirk- breitung des oben genannten sozialistischen Organs find in allen tagte, so ist noch nicht bekannt geworden, welche Beschlüsse sie zu den vorstehenden Punkten gefaßt hat. Aber sicher ist, daß diefelben famteit zu sehen. Wenn dann die Arbeiter selbst der Meinung größeren Städten der Union geplant. auf eine Zurückdrängung der Arbeiterbewegung gerichtet sind. Es feien, daß eine Bergwerksanlage so ungefährlich ist, daß eine Konist deshalb die unerläßliche Pflicht der Arbeiter, sich ihrer getverf trolle durch Sicherheitsmänner nicht notwendig sei, dann würden die schaftlichen Organisation anzuschließen und an der Erfüllung der Arbeiter die Verantwortung zu tragen haben. Es scheine, daß man erst gewerkschaftlichen Aufgaben teilzunehmen. in anderen Bergwerken auf Massenunglüde wartet, ehe man den Schutz einführe, den die Bergleute für unerläßlich halten. Daß die Nationalliberalen den Kalibergbau für ungefährlich halten, sei höchst sonderbar, denn ihnen sei sicher bekannt, daß das Oberbergamt in Clausthal die Herstellung eines zweiten Schachtes für Salibergwerke wegen der Gefahren für die Arbeiter angeordnet habe! Massenunglüde im Kalibergbau seien nicht ausgeschlossen, und wenn seinerzeit auf der Grube Frischglüc" in Gime nicht Hunderte von Bergleuten ihr Leben einbüßten, so sei das eben ein reiner 8ufall gewesen. Der Minister hält eine Beschränkung der Einrichtung der Sicherheitsmänner auf Steinkohlenbergwerke auch für unbegründet. Er ersuchte, die Anträge abzulehnen. Die bestehende Mehrheit nahm jedoch den konservativen Antrag an. Der Antrag, daß auch Tagebauten eingeschlossen sein sollen, wurde gegen 5 Stimmen, worunter eine Zentrumsstimme, der Eine Volksversammlung hatte der Vorstand des Wahlvereins für Antrag, den Erzbergbau einzubeziehen, mit 11 gegen 13 Stimmen abgelehnt. Von den Konservativen war noch beantragt, als neuen§ 80f o einzuschalten: " Für diejenigen Bergwerke oder Betriebsanlagen, welche nicht unter den vorerwähnten Paragraphen fallen, verbleibt es hinsichtlich der Bestallung und der Tätigkeit des Arbeiterausschusses bei den bisherigen Vorschriften." Danach beabsichtigen die Konservativen, neben den neuen Vorschriften noch die alten über Arbeiterausschüsse bestehen zu lassen. Als vom Minister und anderen Rednern darauf hingewiesen wurde, daß doch unmöglich die beiden Gefeßesbestimmungen nebeneinander Geltung haben könnten, gaben das die Konservativen zwar zu, sie Ließen sich aber von ihrer Absicht, über die Gestaltung der Berg
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Uebertritt zur sozialdemokratischen Partei.
Die bisherige Redakteurin von Kwinden og Samfundet"( Die Frau und die Gesellschaft"), des Organs des dänischen Frauenbundes, Lehrerin Helene Loewy, sowie Fräulein Brosböle, die Tochter des dänischen Schriftstellers Cavit Etlar, find zur fozialdemokratischen Partei übergetreten. Sie halten sich seit einiger Zeit Studien halber in England auf, und die großkapitalistische Entwickelung dieses Landes hat offenbar ein gut Teil zu der Erkenntnis beigetragen, daß die bürgerliche Frauenrechtlehrerin weder die Frau noch die Menschheit im allgemeinen aus der Knechtschaft zu erlösen vermag. Fräulein Berg hat ihre Stellung als Redakteurin vom Swinden og Samfundet" aufgegeben.
Verfammlungen.
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Die Ausführungen der Referenten fanden überall ungeteilte Bustimmung.
Amtlicher Marktbericht der städtischen Markthallen Direktion über den Großhandel in den Zentral- Markthallen. Marktlage: Fleisch: Zufuhr start, Geschäft ruhig, Preise unverändert. Wild : Zufuhr sehr inapp, Geschäft rege, Breife feft. Geflügel: Zufuhr in Hühnern ge nügend, sonit knapp, Geschäft ziemlich lebhaft, Breife befriedigend. Fische: nachgebend. Buiter und Käse: Geschäft ruhig, Preise unverändert. Zufuhr genügend, Geschäft schleppend, Preise wenig verändert, für Hechte Gemüse, Obst und Südfrüchte: Zufuhr genügend, Geschäft anfangs ruhia, später betebter, Preise wenig verändert.
Witterungsübersicht vom 1. April 1909, morgens 8 Uhr.
den dritten Kreis am Dienstag nach Kellers Neue Philharmonie" in der Röpeniderstraße einberufen. Die Versammlung war fehr Stationen start besucht. Auf der Tagesordnung stand ein Vortrag des Genossen Wolfgang Heine über das Thema: Der Kriegsminister
Barometer
stand mm
754 G
Wind
richtung
und die Sozialdemokraten. Der Redner beleuchtete die Stellung, Swinembe. 753 SD welche der Kriegsminister v. Einem bei der Etatsdebatte im Reichs- Hamburg 750 SD tage gegen die Sozialdemokratie einnahm. Besonders wandte sich Berlin Genojie Heine gegen die Aeußerungen des Kriegsministers, welche Frants.a.m. 756 S die Sozialdemokraten im Heere als minderen Rechts erklärten. Mit München bezug auf die gegnerischen Verdrehungen, deren sich auch der Kriegs- Bien minister bediente, kennzeichnete Genosse Heine unsere Stellung zum Militarismus dahin, daß auch wir es für unsere Pflicht halten, die Kulturgüter unserer Nation zu verteidigen, daß wir aber den Militarismus wegen seiner voltsfeindlichen Tendenzen entschieden be- l
Better
Stationen
3 bedeckt 2 Regen
Wetter
Temp. n. C.
6 Schnee
-6
2 wolfig
3
5 moltig
9
2 wolkig
4 bededt
8
5 Haparanda 747 NO 7 Petersburg 755 S 2 bedeckt 10 Scilly 763 N 6 wollig 10 Aberdeen 766 N 759 SW 4 bededt 9 Baris 760 S 761 Still wolfen! 4 Wetterprognose für Freitag, den 2. April 1909. Ziemlich mild und zeitweise heiter, aber sehr veränderlich mit leichten Regenfällen und lebhaften südwestlichen Winden. Berliner Betterbureau