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Nr. 81. 26. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenbeiten.

Achtung! Dritter Wahlkreis. Am Karfreitag findet eine Herren­partie von Tegel aus statt. Die Tour geht über Stolpe , Hohen­Neuendorf, Glienicke , Hermsdorf . Abmarsch von Tegel pünktlich um 10 Uhr. Zahlreiches Erscheinen wird erwartet. Gleichzeitig machen wir auf die am ersten Osterfeiertag in Kellers Neue Philharmonie, Köpenickerstraße 96/97, stattfindende Matinee aufmerksam. Billets a 30 Pfennig sind bei sämtlichen Bezirksführern zu haben. Der Vorstand.

Treptow Baumschulenweg, Ortsteil Baumschulenweg . Heute, Dienstagabend 7 Uhr Flugblattverbreitung von den bekannten Bezirkslokalen aus. Das Erscheinen aller Genossen ist notwendig. Der Vorstand.

Potsdam . Mittwoch, den 7. April, abends 8 Uhr, bei Glaser, Kaiser Wilhelmstraße: Wahlbereinsversammlung. Tagesordnung: Unsere diesjährige Maifeier, Vereinssachen, Ber­schiedenes.

Berliner Nachrichten.

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Dienstag, 6. April 1909.

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anstaltungen musizieren, stehen im Dienste der Armee. Die Musiker trifft. Der neue Automat arbeitet, wie die Verkehrstechn. Woche" werden nicht besoldet, sie müssen sich sogar ihre Instrumente selbst schreibt, mit der Genauigkeit und Zuverlässigkeit eines guten Uhr­beschaffen. Mit der Bezahlung aller unteren Angestellten der werks, übt bei Versuchen mit falsch stücken die Kontrolle Heilsarmee steht es überhaupt fehr faul. Schon oft find bittere eines aufmerksamen Raffierers aus, gibt nicht eine lagen deswegen erhoben worden, daß die Angestellten von den Marke mehr aus als ihm bezahlt wird und ist an Werk- und Feier­reichlich fließenden Bettelgeldern fo jämmerliche Löhne erhalten. tagen Tag und Nacht dienstbereit. Aftive Offiziere bekommen an Bargeld 8-13 M. pro Woche. Jüngst Berliner Asylverein für Obdachlose. Jin Monat März nächtigten ist die Heilsarmee mit der Versicherungsanstalt Berlin in Streit ge- im Männerash! 21 700 Personen, wovon 10 535 badeten, im Frauen­raten, weil sie für ihre Angestellten keine Marken Kleben wollte. asyl 4694 Personen, wovon 2245 badeten. Arbeitsnachweis wird Die Heilsarmee ist aber mit ihren schlechten Ausreden abgewiesen erbeten für Männer Wiesenstr. 55/59, für Frauen Kolberger Str. 30. worden. Die durchschnittliche monatliche Auflage des Organs dieser Armee," Der Kriegsruf", ist von 89 000 auf 160 000 an- Ein heiterer Aublick wurde am Sonntag Spaziergängern im gewachsen. Die Agitation ist in etwa 100 deutschen Städten, vor Friedrichshain geboten. Die jetzt herrschende nächtliche Kühle hatte allem in Berlin , in Angriff genommen und sie zeitigt ihre Früchte. den daselbst befindlichen, faum vom Eise frei gewordenen großen Mit einigen Ashlen, wie Männerheime, Kinderheime, Rettungsheime Teich abermals mit einer Eisdecke überzogen. Dieser Umstand ver­für gefallene" Mädchen, mit gelegentlichen Armenspeisungen und hinderte jedoch nicht die Niederlassung der sich alljährlich im Früh­dergleichen wird amerikanischem Muster, und das Geschäft hebt sich merklich in Deutsch zusehen, wie die auf dem Schwanz, und den nach vorn gestreckten eine große Reflame gemacht, ganz nach jahr einfindenden Wildenten. Es war aber überaus drollig mitans land." Personen der höchsten Gesellschaft" bekunden der Heilsarmee Beinen ruhenden Tiere auf dem glatten Gise eine Strecke weit dahin­ihr Wohlwollen, wie in einer Geschäftsanzeige( oder Bettelbrief) ge- fchlitterten. Kaum hatte sich eine mit vollem Gewicht niedergelassen, so fagt wird. Sie betteln für die Armen, so behaupten sie, aber die brach auch schon gewöhnlich die dünne Eisdecke. Hierdurch unruhig Armen bekommen den winzigsten Teil der eingehenden Gelder. Das geworden, fuchte das Tier immer wieder festen Boden zu gewinnen, unt meiste verschlingt die Mission, der Aufwand für den Tamtam der natürlich von neuem einzubrechen. Dieses Spiel wiederholte sich so Armee und last but not least, die hohen Gehälter der leitenden lange, bis es dieser oder jener doch gelang, eine Stelle zu finden, die stark genug war, sie zu tragen. Dann war es aber nicht minder Personen. Die dummen Gläubigen bezahlen die Kosten. lustig anzusehen, wie die furzbeinigen Tiere mit den breiten Füßen gleich Stiläufern über die Eisfläche rutschten, um nach dem hin­geworfenen Futter zu schnappen. Eigenartig war es weiter zu, be obachten, wie die Tiere Bewegungen auf dem Eise ausführten, die fie sonst beim Pußen im Wasser zu machen pflegen.

Dieser geschilderte Vorgang wiederholte sich bei jedem aus den Lüften neu ankommenden Deichbewohner, bis die Sonne dem ganzen Vergnügen ein Ende bereitete.

Das neue Heim der Sternwarte in Treptow tourde am Sonntag eingeweiht. Im Mai vorigen Jahres Das Programm für den Berliner Besuch in London . Zu gleicher Beit, war der Grundstein zu diesem Gebäude gelegt worden, und als der Berliner Magistrat über den Termin seines Gegenbesuchs in schon nach weniger als Jahresfrist steht es jetzt fertig da. London Beschluß faßte, beschäftigte sich die City- Corporation von Zur Einweihungsfeier hatten außer den Mitgliedern des Ver- London mit dem Empfang und dem Brogramm für den Aufenthalt eins von Freunden der Treptow - Sternwarte zahlreiche Ehren- der Berliner Gäste. Die Festlichkeiten zu Ehren der Vertreter der gäste sich in dem großen Vortragssaal versammelt, Bertreter Stadt Berlin sollen eine Woche dauern. Ein besonderes Empfangs­des Kultusministeriums und des Provinzialschulkollegiums, fomitee wurde ernannt und die Kosten in Höhe von 60 000 Mart der Gemeindeverwaltungen von Berlin und mehreren Vor- London geschrieben wird, zu Ehren der Berliner ein Bankett in Jrrfinnstat des Landgerichtsrats a. D. Niemir in der Motzstr. 73 wurden bewilligt. Zunächst ist, wie dem Berl. Tageblatt" aus Ein aufregender Vorgang, der in seinen Einzelheiten an die orten, auswärtiger Universitäten und Hochschulen, wissen der altehrwürdigen Guildhall der City in Aussicht genommen, zu erinnert, spielte sich Sonntag mittag in dem Eckhause Grune schaftlicher Vereine uftw. Dr. Archenhold, der dem auch die Mitglieder des Kabinetis und die deutsche Botschaft waldstraße 9- GIB holzstraße 23 ab. Dort suchte sich der Direktor der Treptow Sternwarte, - hielt die Fest Einladungen erhalten sollen. Dann sollen den Gästen der City Kaufmann Gustav Treiber, der plößlich vom Jrrsinn befallen wurde, rede. Er gedachte der Förderung, die dem Unter- die großen Märkte Londons gezeigt werden, eine Fahrt auf nehmen von Gemeindeverwaltungen und privaten Gönnern der Themse soll ihnen ein Bild geben von dem Wert, das die aus einem Fenster des ersten Stockwerkes auf den Hof hinabzustürzen. und auch von der Berliner Gewerkschaftskommission zuteil vor einigen Jahren neugeschaffene Hafensanitätsbehörde von London Erst mit Hilfe der Feuerwehr konnte der Unglückliche überwältigt geworden set. Er erinnerte aber auch an die Stämpfe, die geleistet hat. Eine Fahrt durch den in der Nähe von London ge- und der Polizei übergeben werden. durchzufechten gewesen seien, che vor jegt dreizehn Jahren, City- Guilden hat sich erboten, auch in ihrem Heim den Repräsentanten auf Beranlassung der hiesigen Kriminalpolizei auf sämtlichen Bahn­Tegenen Eppingforest steht ebenfalls auf dem Programm. Eine der Wegen des Raubanfalls auf den Geldbriefträger Eulenburg ist im Gewerbeausstellungsjahre 1896, das Riesenfernrohr in der städtischen Verwaltung Berlins Gastfreundschaft zu gewähren. höfen der Großen Berliner Straßenbahn und den Depots der All­Treptow aufgestellt werden konnte. Der neue Gedanke, der Der Grafschaftsrat von London wird sich durch mehrere Mitglieder gemeinen Berliner Omnibusgesellschaft ein Aushang angeschlagen in diesem Unternehmen verwirklicht werden sollte, hatte da an den Festlichkeiten und Fahrten zu Ehren der Gäste aus der worden, durch welchen Angestellte, die etwaige auf die Tat bezüg mals an den maßgebenden" Stellen nicht das nötige Ver- deutschen Reichshauptstadt vertreten laffen. ständnis gefunden. Aber schließlich ging es auch so". Die Es wird gut sein, wenn bei der Auswahl der Magistrats- liche Beobachtungen gemacht haben, zur sofortigen Meldung auf­gefordert werden. Es wird polizeilicherseits mit der Möglichkeit Zukunft der Treptow - Sternwarte darf, nachdem ihr dieses mitglieder und Stadtverordneten, die nach London reisen, Südficht gerechnet, daß der oder die Zäter, um möglichst schnell aus dem neue und stattlichere Haus erbaut worden ist, als gesichert genommen wird auf Personen, die über gute Magen verfügen. Tatbereich zu tommen, einen Wagen der beiden Verkehrsinstitute gelten. Auf die Festrede folgten Ansprachen der zahl- Aus der Verkehrsstatistit. Nach den Ermittelungen des Statistischen benutzt haben. Es kann aber auch sein, daß der Mordbube nicht retchen Vertreter bon Behörden, Ver- Amtes der Stadt Berlin wurden durch die Straßenbahnen 36 004 188 von der nächsten Haltestelle abgefahren ist, sondern erst in einer einen usw. Der Wirkliche Geh. Regierungsrat Dr. Schmidt, Personen befördert; davon tamen 29 073 031 auf die Große Berliner größeren Entfernung, vielleicht in der Zimmer-, Leipziger Straße der im Auftrage des Kultusministeriums sprach, zeigte sich ein Straßenbahn. Die Hoch- und Untergrundbahn einschließlich Spree - oder am Gensdarmenmarkt eines der erwähnten Verkehrsmittel be­tunnelbahn beförderte im Februar 4 699 958 Personen, die Omnibus- muzt hat. Es wird angenommen, daß der Täter mit Blut behaftet biffel verschnupft über Archenholds Anspielungen Archenholds Anspielungen auf lirien mit Pferdebetrieb 7 557 828 Personen, davon au 5 f. war; er fann auch blutbefleckte Geldſtüde in Bahlung gegeben den Mangel an Verständnis, dem er einst bei der 6 209 092 und zu 10 Pf. einschließlich der Abonnenten 1 348 731. haben. Der Aufruf ist, wie wir hören, bisher erfolglos geblieben. Akademie der Wissenschaften begegnet sei. Der Herr Geheim- Ferner wurden durch die Kraftomnibuslinien 2 200 340 Personen be- Weber ein Straßenbahn-, noch ein Omnibusschaffner war in der rat teilte mit, daß Herrn Archenhold der rote Adlerorden fördert. Während die Straßenbahnen 1836 055 Perfonen weniger Lage, irgend eine Befundung machen zu können. vierter Klasse ein Pflaster für die Wunde berliehen befördert haben als im Februar vorigen Jahres, hat sich die Zahl Erschossen vor dem Geschäftsladen ihres früheren Ehemannes, worden ift. Oberbürgermeister Kirschner scherzte, der Fahrgäste bei der Hochbahn um 1002 987, bei den Omnibussen des Drogisten Peter G. in der Gleimstraße, hat sich dessen dreißig die Treptow Sternwarte stehe zur Stadt Berlin in um 785 941 vermehrt und bei den Kraftfahrzeugen um 86 278. Im Jahre alte, gefchiedene Ehefrau Margarete G. Baffanten brachten dem Verhältnis eines Mieters zum Wirt, aber in ganzen wurden 50 462 309 Personen in diesem Februar gegen die Unglüdliche in einer Droschte nach dem Lazarus- Krankenhauſe, einem solchen, das für den Mieter sehr angenehm sei. Unter 49 796 708 im vorigen Februar befördert. wo sie bald darauf verstarb. Der Selbstmord war der letzte Aft dem lebhaften Beifall der Festversammlung hob er hervor, Der endgültige Sommerfahrplan der föniglichen Eisenbahndirektion eines Ghedramas. Herr G. hatte die Ehescheidung von seiner Frau daß diese Sternwarte gleichermaßen zur Förderung der Berlin , der soeben herausgegeben wird, bringt an neuen Zügen wegen Untreue durchgesetzt. Dagegen hat Frau G. bis zum legten Wissenschaft wie zur Belehrung weiter Kreise und Anschlüssen unter anderen die folgenden: Auf der Strede Berlin Augenblick erklärt, daß sie sich die behauptete Untreue niemals hat Groß- Lichterfelde Oft: ab Berlin , Potsdamer Ringbahnhof zu schulden kommen lassen. der Bevölkerung Groß- Berlins beitrage. Auch 4.25 und 5.45 morgens, ab Groß- Lichterfelde- Ost 4.45 und 6.05 Große Aufregung verursachte Sonntagmittag die Tat einer der Treptower Bürgermeister Schablow sprach davon, daß morgens. Auf der Strecke Berlin - Bot 3d am( Wannsee- Bahnhof): Lebensmüden auf dem Wedding . Vor dem Hause Orthstraße 3 durch die Treptow - Sternwarte die Wissenschaft popularisiert ab Behlendorf 12.54 nachts, an Schlachtenfee 1.01 nachts; ab ftürzte sich eine Frauensperson über das Geländer hinweg in die werde. Etwas überschwänglich flang seine Versicherung, daß Wannsee 1.05, an Behlendorf 1.19 nachts. Die bisher im Sommer- Banke, um sich zu ertränken. Da die Banke nur einen halben Meter fie Ehrfurcht vor der Weltordnung in die Herzen des fahrplan berkehrenden Zehlendorfer Schnellzüge" find auch tief ist, so tam die Selbstmordkandidatin nicht zum Ziel. Es Menschen pflanze". Auf einen ähnlichen Ton waren diesmal beibehalten worden; fie verlassen Station Zehlendorf , Wannsee- fprangen ihr atvei Männer nach, doch als sie die Lebensmüde er die meisten der übrigen Ansprachen gestimmt, die bahn, um 7.33 und 8.30 vormittags, bezw. 2.33 und 6.33 nachmittags greifen wollten, strebte diese im Waffer vorwärts. Erst nachdem sie in langer Reihe sich anschlossen. In die In die gehobene und fahren bis Berlin , Botsdamer Fernbahnhof, ohne Aufenthalt durch eine längere Strecke hinter der Frau hergewatet waren, fonnten fie Stimmung dieser Einweihungsfeier wurde eine bitterernste Die zwischen Berlin , Lehrter Hauptbahnhof und Dallgow - Döberig fie faffen und ans Land schaffen. Die Unbekannte, die wirre Reden verkehrenden Personenzüge werden bis Wustermark durchführte, wurde nach der Unfallstation in der Lindowerstraße und von Note hineingetragen durch unseren Genossen Alwin geführt, ferner werden auf dieser Strede fieben Züge in jeder Nichtung dort nach dem Birchow- Krankenhaus gebracht. Anscheinend handelt Störsten, der als Vertreter der freien Gemert- neu eingelegt. Auf der Strecke Beelig- wildpart- Naue es sich um eine Geisteskranke. schaften sprach. Die Gewerkschaften haben durch Zu- wird ein neues Bugpaar verfehren: Wildpark ab 3.12 nachmittags, Erschlagen hat am Sonntagnachmittag der 81 Jahre Zigaretten­ficherung der Abnahme von 100 000 Eintrittsdoppelfarten die Beelig- Stadt an 3.42 nachmittags; Beelig- Stadt ab 6.41, Wild arbeiter Hermann Verfiemer, Reinidendorfer Str. 67 wohnhaft, den Treptow - Sternwarte wesentlich unterstützt und gefördert; das park an 7.10 abends. Auf der Werneuchener Strede endlich V. wurde auch von Archenhold in seiner Festrede anerkannt. werden an Sonn- und Festtagen vom 16. Mai bis 12. September bei ihm wohnenden 24 Jahre alten Arbeiter Franz Wenzel. 23. hat Körsten wies darauf hin, daß angesichts der inzwischen ein- dieses Jahres die folgenden Büge neu eingelegt: ab Berlin , mit einem Hammer den W. dermaßen auf den Kopf geschlagen, daß Schlesischer Bahnhof ( Wriezener Bahnsteig) ( Wriezener Bahnsteig) 8.28 vormittags, 2. auf der Stelle starb. V. ist in Haft genommen worden. Als getretenen Wirtschaftskrise und der weit ausgebreiteten Berneuchen an 9.13, Tiefensee an 9.30 vormittags; ab Tiefensee Motiv der Tat wird von einer Seite Eifersucht angegeben, während Arbeitslosigkeit, die auf der Arbeiterklasse laste und 8.35, ab Werneuchen 8.54, an Berlin , Schlesischer Bahnhof ( Wriezener es andererseits heißt, daß es sich um einen Streit wegen Geldleihens die Hilfe der Gewerkschaften erfordere, die Gewerkschaften Bahnsteig) 9.55 abends. die übernommenen Eintrittskarten noch nicht voll haben umjeken tönnen. Die Einweihungsfeier endete mit einer gemein­samen Besichtigung des ganzen Hauses, dessen Erbauer übrigens-die Architekten Rörte und Reimer in dieser Festigung mit feinem Worte erwähnt worden waren.

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Mit der Aufstellung eines Reichstagskandidaten für den 3. Berliner Reichstagswahlkreis haben es die Christlichsozialen sehr eilig. In einer zu diesem Zweck einberufenen Versammlung haben sie den zweiten Vorsitzenden der Berliner Gruppe, den Graveur Kluge aufgestellt. Mitgeteilt wurde, daß mit den Stonservativen eine Einigung erzielt sei..

Wenn die Trauben nur nicht zu hoch hingen!

Die Heilsarmee

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Die Feuersicherheit in den Berliner Schulen. Der Jahresbericht des Berliner Lehrervereins für 1908 befaßt sich auch mit der Feuerficherheit in den Berliner Schulen. Es heißt in dem Jahresbericht hierüber folgendermaßen:

gehandelt habe, im Verlaufe dessen sich V. in Notwehr befunden und den tödlichen Streich geführt habe.

Aus dem

daß die Polizei einen Menschen in Adamskostüm, nur mit Strümpfen Aufsehen erregte es am Sonnabendabend in der Willdenowstraße, bekleidet, zur Wache brachte. Anscheinend handelte es sich um einen " Die Feuersicherheit in den Berliner Schulen beschäftigte nach Publikum wurde die Frage aufgeworfen, ob die Polizei nicht gut­Geisteskranken, den die Polizei aufgegriffen hatte. einem verhängnisvollen Schulbrande in Amerika die Deffentlich­feit, und der Vorstand beschloß, die Frage eingehend in einer getan hätte, mit dem Menschen in einen Hausflur zu gehen und sich Vereinsversammlung zu behandeln. Herr Eugen Neide hatte das von einem Mieter eine Schürze oder ein Laten zu leihen und den Referat übernommen. Inzwischen letzte die städtische Schul- Bedauernswerten dadurch der Schaulust, besonders der Kinder zu deputation eine Kommission ein, die sämtliche Berliner Säulen entziehen.

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auf ihre Feuerficherheit untersuchen sollte. Den Ergebnissen dieser Die Feuerschuheinrichtungen in der Goldleistenfabrik August Untersuchung wollte der Vorstand nicht durch Mitteilungen aus Wertmeister, Brunnenstr. 194, find, wie uns die Firma bezüglich der Lehrerschaft und durch eine Stellungnahme des Vereins vor- unferer Notiz über die Brände in der genannten Fabrit mitteilt, greifen und stellte darum die Behandlung des Themas noch bis durchaus genügend. Bei dem letzten Feuer, das gegen 1212 Uhr nach Veröffentlichung des amtlichen Kommissionsberichtes zurück. nachts austam, war der Wächter kurz vorher durch die Fabrik ges Seit Mitte Mai 1908 ist über die Tätigkeit der gangen und hatte nichts bemerkt, trotzdem die nächste Stechdose genannten Kommission nichts bekannt ge- taum 2 Meter von der Brandstelle entfernt angebracht ist. Daraus gehe flar hervor, daß der Brand angelegt sei und zwar von einer Person, die genau mit den Räumlichkeiten Bescheid wisse. Bei dem ersten Brande fand die Feuerwehr mit Del getränkte Lappen; außerdem war ein großer Treibriemen, der noch am Tage vorher aufgerollt in der Nähe der Feuerstelle lag, seit dem Brande ver schwunden. Ueberreste des Riemens wurden bei den Aufräumungs­arbeiten nicht gefunden. Das letzte Feuer dauerte kaum eine Viertel­stunde und wäre ohne Zweifel vom Wächter gelöscht worden, wenn gut er etwas Geistesgegenwart gehabt hätte; denn zwei funktionierende Wasserschläuche hängen dicht bei der Brandstelle. Der Betrieb sei in feiner Weise gestört, und irgendwelcher Brands

geht jetzt vor Dftern mit großem Eifer auf den Bettel und steckt dabei als wirksamstes Retlameschild ihre soziale Arbeit" heraus. Sie sieht sich freilich mit ihrer Missions- und Wohltätigkeitsarbeit Zeit wäre es nun bald, daß man etwas hört, oder war das einem Dzean der Not" gegenüber, wie sie selbst anerkennt. Ihre Ergebnis der Untersuchungen der Kommission so trauriger Art, daß Hauptarbeit legi fie deshalb auf die Rettung der Seelen", denn die Verwaltung ihre Veröffentlichung scheut? Man hätte doch dann das ist am billigsten. Die ganze soziale Arbeit" ist nur Reklame aber wenigstens von baulichen Veränderungen gehört. Es ist aber für die in Wirklichkeit durchaus kulturfeindlichen Bestrebungen der nichts geschehen. Es ist also anzunehmen, daß alles zur Zufrieden Heilsarmee, die der Aufklärung überall durch ihre Missionstätigkeit" heit der Kommission vorgefunden wurde. Warum bleibt dann aber entgegenzuwirken sucht. Bis zum Jahre 1901 hat sie in Deutschland der Bericht aus? Der Berliner Lehrerverein würde sich sicherlich ein äußerst schwer Boden gewinnen fönnen. Ueberall zählte die Heils großes Verdienst erwerben, wenn er nun diese Angelegenheit in armee mit Stolz ihre Erfolge auf, nur von Deutschland war nichts einer Vereinsversammlung behandeln würde. Gutes zu berichten. Das Brimborium und der Tamtam der Ver­

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anstaltungen der Heilsarmee verfehlten jede Wirkung auf den Neber neue Briefmarkenautomaten wird uns folgendes gemeldet: schaden sei nicht entstanden. Was die Gefährdung der in dem Haufe nüchternen und fritischen Sinn der Deutschen . Seit dem Die Reichspostverwaltung beabsichtigt, den im Innern der Auto- befindlichen Privathaushaltungen anbelangt, so fei infolge der Jahre 1901 aber setzte die Agitation mit größerer Kraft maten noch reichlich verfügbaren Raum zum Einbau von Brief- Brände durch die Behörde festgestellt worden, daß der als vorher ein; man paßte fich mehr dem deutschen Cha- tasten usw. zu verwenden, so daß das Publikum in unmittelbarem gegenwärtige Bustand auf dem Grundstücke Brunnenstraße 194 rafter in der Agitationsweise an und auch von Deutschland Zusammenhange mit der Verkaufsstelle der Bostwertzeichen auch die als nicht feuergefährlich anzusehen sei, wenigstens nicht mehr als bei werden jest Fortschritte berichtet, die gar nicht zu unterschäzen Aufgabestelle für seine Briefe und Karten zur Verfügung hat. Der jedem anderen gewerblichen Berliner Wohngebäude. Außerdem be find. Die Korps und Vorposten( Versammlungsstationen) haben sich mit Brieffaften versehene Automat wird ein überall leicht zu er- merkt die Firma, daß Inhaber wie der Schwiegersohn desselben im von 115 auf 161 vermehrt, die aktiven Offiziere, Kadetten und Helfer richtendes Post amt für sich darstellen, das zwei wichtige und die Hause Brunnenstraße 194 wohnen und deren Schlafzimmer vis- a- vis bon 297 auf 577, die Lokaloffiziere( das find solche, die ihre freie am meisten vom Publikum begehrten Dienstleistungen ausführt: den der Fabrik sich befänden und beide imstande seien, eine fortwährende Zeit der Heilsarmee widmen) von 281 auf 1068. Diese und folgende Wertzeichenverkauf und die Briefannahme. Für diese Neueinrichtung sind Kontrolle auszuüben. Zahlen gelten für die Jahre 1901 bis 1908. 17 Musikkapellen mit die Abelschen Automaten in Aussicht genommen, deren 145 Musikern, die auch bei Ausflügen und anderen geselligen Ber - neuestes Modell( 4) alle bisher gebauten Apparate dieser Art über­

Radrennen in Treptow . Der zweite Renntag auf der kleinen Treptower Bahn verlief fast in genau derselben Weise wie der erste.