Nr. 83.
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Vorwärts
Berliner Volksblatt.
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Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.
Donnerstag, den 8. April 1909.
die deutsche Flotte gegen Ende des Jahres 1914 der folgende Stand:
15 Linienschiffe von je über 18 000 Tonnen( Dreadnought- Typ) 13 200 10 000 bis 12 000 Tonnen.
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Daneben aber wird man noch besitzen:
Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Aunt IV, Mr. 1984.
etat auf 1100 Millionen Mark festsetzen, muß also in einem Jahre 450 Millionen Mark mehr aufbringen als jetzt!
Zieht man in Betracht, daß England beinahe dieselben Aufwendungen für die Landarmee machen muß wie Deutsch land , so sieht man, daß der englischen Bourgeoisie, die an der maritimen Vormachtstellung Englands unerschütterlich fest
5 Panzerkreuzer des Invincible- Typ( 15 000 bis 19 000 Tonnen) halten will, nur drei Möglichkeiten verbleiben: Entweder Engbon je 11 600 Tonnen
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9 000 bis 10 600 Tonnen.
Nirgends tritt die Schnelllebigkeit unserer Zeit so offen in die Erscheinung, als gerade beim Seekriegswesen. Eine technische Neuerung jagt die andere, immer gigantischer und komplizierter werden die Zerstörungsmittel, immer kürzer aber land verzichtet auf jedwede ernsthafte Kulturarbeit, wirft dem auch ihre Lebensdauer, und was ganze Armeen von Arbeitern Moloch Marinismus immer neue Milliarden in den Rachen in jahrelanger Fron unter unsäglichen Mühen erbauten, das In fünf Jahren wird also der„ Admiral des Atlantischen und fährt mit vollen Segeln dem Bankrott in die Arme, oder hat nach wenigen Jahren seinen Daseinszweck verloren. Dzeans" bereits die zwei gewünschten Doppelgeschwader und es versucht seinen Gegner rechtzeitig niederzuschlagen, oder Das war in der Segelschiffsperiode anders. Die Form dazu ein ansehnliches Kreuzergeschwader unter seiner Flagge aber es fommt zu einer Verständigung mit Deutschland . der Kampfschiffe blieb im großen und ganzen durch bereinen tönnen. Diese Panzerfreuzer stellen durchaus erft- Die englische Regierung war vernünftig genug, den die Jahrhunderte dieselbe; das Veralten eines Schiffes klassiges Material dar. Die zwei 11 600 Tonnen- Schiffe sind legten Weg betreten zu wollen. Und in der Tat wäre ein tannte man nicht; es starb den natürlichen Tod an Alters- 1914 knapp acht Jahre alt, und auch von den übrigen Streuzern folches Uebereinkommen von hohem Werte gewesen. Nicht schwäche. Das ist erklärlich; denn wenn auch bei den besitzt dann feiner ein Lebensalter von 14 Jahren! Dazu allein, daß den Völkern diesseits und jenseits des Kanals imzu verschiedenen Zeiten gebauten Seglern Unterschiede in kommen die Flotte der kleinen Kreuzer, die sicherlich als eine geheure Lasten erspart geblieben wären, nicht allein, daß sich bezug auf die Segeleinrichtungen vorhanden waren, so konnte der besten Kreuzerflotten der ganzen Welt anzusehen ist, und die Beziehungen zwischen beiden Nationen wesentlich gebessert doch von beträchtlichen Geschwindigkeitsdifferenzen nicht die die außerordentlich starke Torpedoflotte. Schon nach hätten, sondern das Uebereinkommen wäre auch der erste Rede sein, da ja die Schnelligkeit aller Schiffe fast aus- den gegenwärtigen Beschlüssen des Reichstages rückt Deutsch Schritt zur Abschaffung des Seebeuterechtes gewesen; denn schließlich von den Wetterverhältnissen abhing. Dazu kam land damit an die zweite Stelle unter den Flottenmächten. England sträubt sich ja lediglich aus Rücksicht auf Deutschland noch, daß im Kampfe schließlich die physische Kraft des Nun müßten wir aber Toren sein, wollten wir glauben, gegen die Sicherung des Privateigentums im Seekriege ; hätte Individuums den Ausschlag gab; denn wohl schleuderte daß von 1912 an weniger als vier Schlachtschiffe in Bau es doch bei einem Kriege gegen Deutschland tatsächlich kein man mit Hilfe von Wurfmaschinen große Steine von Schiff gegeben werden. Fast sämtliche bürgerlichen Parteien haben anderes Mittel zur Niederzwingung feines Gegners, als die zu Schiff, wohl versuchte man durch Raketen und bereits angedeutet, daß sie auch nach dem Jahre 1912 bereit Vernichtung des deutschen Handels, der selbst durch die stärkste Feuerfugeln die gegnerischen Schiffe in Brand zu setzen, sein würden, das Maß von vier Schlachtschiffen deutsche Flotte nicht geschützt werden kann. aber die Artillerie, wenn man jene primitiven Schleuder- iährlich weiter zu bewilligen, und da auch unsere Die deutsche Regierung hat die Verständigung abgelehnt. einrichtungen so nennen kann, spielte doch eine untergeordnete erften Wert darauf legen, möglichst gleichmäßig be- Ste will keine Verminderung der Rüstungen, mag darüber auch Rolle. Die Hauptkampfform des Kriegsseglers blieb der schäftigt zu werden, so wird sich allmählich der jährliche Neu- der sozialpolitische Fortschritt in beiden Ländern stocken, mögen Entertampf: der Kampf Bord an Bord. Der Zusammen- bau von mindestens vier großen Schlachtschiffen zu einem auch neue Milliardenlaften auf die Völker gewälzt werden. Diese stoß zweier Flotten artete also gewöhnlich in das wüsteste ungeschriebenen Flottengesetz ausbilden. ungemessenen Rüstungen, die die autokratisch- militaristische
Handgemenge aus, bei dem die stärkste oder die kriegs- Sollte es aber dahin kommen, daß wir in jedem Jahre Regierung Preußen- Deutschlands auf den Weg der Eroberungstüchtigste Besatzung den Ausschlag gab. Da also der Sieg im bier große Neubauten auf Stapel legen, so werden wir bald politik drängen und sie den Kulturaufgaben gänzlich entwesentlichen von zwei ziemlich unveränderlichen Faktoren ab- das Flottengesetz von 1900 weit hinter uns lassen. Wir gehen fremden, werden von England als unmittelbare Bedrohung hängig war, so konnten durchgreifende Umwälzungen im dann mit Riesenschritten dem dritten Doppelgeschwader und als Kriegsrüstung aufgefaßt. Läßt sich die Verständigung, Striegsschiffbau nicht eintreten. entgegen und werden bereits in zwölf Jahren, Ende 1920, die England und auch das deutsche Volt will, nicht herbeiDas hat sich gründlich geändert, als die Artillerie sich zur eine Flotte von mindestens 52 Linienfchiffen( davon 33 über führen, so könnte es über kurz oder lang zu einem blutigen entscheidenden Waffe durchrang, die Tafelage durch die Dampf- 18 000 Tonnen groß) und 21 Panzerkreuzern auf dem Meere Zusammenstoß kommen. Die Verantwortung trüge die maschine ersetzt ward und so dem menschlichen Erfindungsgeist zu schwimmen haben. deutsche Regierung und die agrarisch- liberal- klerikale Reichstags
der denkbar weiteste Spielraum gegeben wurde. Jetzt erst Daß wir uns in immer bedenklicherer Weise dem eng- mehrheit. Sie hinwegzufegen und einer Politik der Vernunft, waren auch die Bedingungen für die moderne, so gewaltige ischen Marineetat nähern und daß diese Entwickelung einer wahren Stulturpolitik die Wege zu ebnen, das ist die Stoften verschlingende Entwickelung des Seekriegwesens ge- in England die stärkste Beunruhigung hervorruft, in England die stärkste Beunruhigung hervorruft, das Pflicht der deutschen Arbeiterklasse. geben. Je erbitterter nämlich der Kampf zwischen Panzer fümmert unsere Flottenfanatiker nicht im geringsten. Ja, sie und Geschoß wurde, je höhere Anforderungen man an die sehen sogar mit einer gewissen Befriedigung auf die Manöverierfähigkeit und an die Schnelligkeit der Schiffe Banit, die sich eines Teils der englischen Bourgeoisie bemächtigt Das industrielle Liebesgabenprojekt. stellte, desto größer wurden auch die Schiffsdimensionen, und hat, und sie halten gerade die Banit für ein ihnen erwünschtes Diese Deplacementssteigerung hat nach dem ostasiatischen Kriege Beichen dafür, daß ein Wettrüsten mit England durchaus nicht geradezu beängstigende Formen angenommen, so daß nun- erfolglos ist.
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In Nr. 78 des Vorwärts"( vom 2. April) berichteten wir über eine von der Reichsregierung der Industrie zugedachte Liebes. mehr von vielen Seiten einer internationalen Festsetzung der Nun ist es ja sicher, daß in diesem Wettrennen um die gabe. Bisher hat das Reich die von den Berufsgenossenschaften Deplacementsgrenzen das Wort geredet wird. Während die größte Flotte noch auf lange Jahre hinaus England Sieger zu entrichtenden Unfallrenten vorschußweise aus seinen Mitteln bestärksten englischen Schlachtschiffe, die vor dem russisch- japani- bleiben wird, aber ebenso sicher ist es auch, daß England zahlt und dann am Jahresschluß mit den Berufsgenossenschaften abfchen Konflikt in Bau gegeben wurden, eine Wasserverdrän- seine jetzige überragende Bormachtstellung zur See in furzer gerechnet. Da durch dieses System dem Reich beträchtliche Zinsengung bon 16 000 Zonnen hatten, baut man jetzt bereits Panzer Beit verliert und schon in den nächsten Jahren den Zwei- ausfälle entstanden, sollen von 1910 ab die Berufsgenossenschaften von 25 000 Tonnen, und da felbstverständlich keine Seemacht mächte- Standard aufgeben muß. Bis vor mehreren Jahren dem Staate Vorschüsse in der Höhe des mutmaßlichen Rentenbedarfs bom, Ebenbürtigkeitsprinzip" abweichen will, fo waren nämlich für den Ausbau der britischen Marine die leisten. Dadurch würden jedoch zu Beginn des Jahres 1910 die Berufsmuß diese Deplacementssteigerung vom unheilvollsten Einfluß Flotten Frankreichs und Deutschlands maßgebend. Frankreich genossenschaften in die Lage kommen die vom Reich vorgefchoffene Summe, auf die Finanzen der an dem Wettkampf beteiligten Nationen ist jest aber von dem zweiten Platz, um den sich Amerika die auf ungefähr 165 Millionen Mark veranschlagt wird, zurückzuzahlen und sein. Sind doch die Kosten eines Linienschiffes in Deutschland und Deutschland streiten, auf den vierten verdrängt. Will zugleich die voraussichtlich erforderlich werdende Rentensumme für von 24 Millionen Mart im Jahre 1905 auf 40 Millionen England jetzt den Zweimächte- Standard aufrechterhalten, so das Jahr 1910 vorftreden zu müssen. Es soll deshalb der Betrag Mart im Jahre 1908 gewachsen und werden doch die Kosten muß es feinen Flottenbauplänen die Marinen Deutsch - von 165 Millionen Mark von den Berufsgenossenschaften nicht zurückder neuesten Riesenschiffe auf 50 Millionen geschäßt! lands und Ameritas zugrunde legen! Daß England Obgleich infolge dieser Deplacementssteigerung schon bei auf die Dauer seinen Kampf mit diesen beiden Staaten nicht feststehender Schiffszahl der Marineetat eine ständige, weiterführen kann, zeigt ein Blick auf die folgende Tabelle: starte Steigerung erfahren würde, ist man trotzdem überall Ausgaben für die Marine in Millionen Mark: bemüht, die Zahl der Schiffskolosse zu vermehren, und gerade Deutschland hat hier den Anstoß zu einer außer Jahr Eng. Frank Deutsch. Amerika Etats gegen die Summe der Mehr oder weniger des engl. außer- Jahr land reich land ordentlichen Verschärfung des Wettrüstens gegeben. Die beste Bestätigung für diese Behauptung bildet die Tatsache, daß nach der Annahme des deutschen Flottengeseges von 1900 mit Rücksichtnahme auf dieses Gesetz sowohl England wie auch Frankreich neue Flottenverstärkungen durchsetzten und daß sich England jetzt gerade an Deutschland wandte, um es zu einent Uebereinkommen über den Ausbau der englischen und deutschen Flotte zu bewegen.
Werfen wir einen Blick auf die verschiedenen deutschen Marinevorlagen, so sehen wir, daß der Ausbau der Flotte in einem geradezu rasenden Tempo vor sich geht:
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beiden nächsten Staaten
1893 291 203 1894 359 219 1895 405 214
81
128
7
79
135
61
86
128
105
456 212
92
116
152
1897
456 209
111
147
136
1898
521 232
126
249
163
1899
544 258
145
270
+141
1900
624 298
157
237
169
1901 641 275
195
256
171
1902 646 239 1903 734 251
205
287
154
210
349
175
1904 753 250
216
410
127
681 255 650 260
233
421
27
252
429
31
278
416 515
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gefordert, sondern in eine Schuld verwandelt und mit 3½ Proz. berzinst sowie ferner mit 8% Proz. amortifiert worden, so daß die Schuld in 20 Jahren getilgt wird. Zur Verzinsung und Amortisation find demnach jährlich 11,6 Millionen Mart nötig, die rechtmäßig die Berufsgenossenschaften zu zahlen hätten; denn Nach dem Vorschlag der Regierung sollen sie aber nur jährlich sie schulden dem Reich die 165 Millionen Mark.
5,8 Millionen Mark zahlen; die andere Hälfte der jährlichen Abzahlung von 11,6 will die Regierung aus Reichsmitteln, das heißt aus den Taschen der deutschen Steuerzahler bestreiten. Mit anderen Worten: die Berufsgenossenschaften sollen nur die Hälfte der ihnen vom Reich vorgeschossenen Unfallrente im Betrage von 165 Millionen Mart, also nur 821 Millionen Mark zurückzahlen, die andere Hälfte will das Reich ihnen schenken.
Dies das schöne Projekt, das um so seltsamer anmutet, als das Deutsche Reich zurzeit in der schlimmsten Finanzklemme steckt.
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Von der gutgesinnten Presse ist unsere Meldung in den letzten Tagen vielfach bestritten worden. Besonders haben einige von Nach dem Flottengesetz von 1898 wurde der Schiffs- 1905 den Großindustriellen alimentierte Blätter höchstwahrscheinlich bestand festgesezt auf: 19 Linienschiffe, 8 Küstenpanzer, 1906 wider besseres Wissen, denn gerade fie dürften aus den Kreisen 12 große Streuzer und 30 kleine Kreuzer. Schon zwei Jahre 1907 641 250 ihrer Gönner Näheres über das schöne Projekt erfahren haben darauf wurde das Gesetz umgestoßen und der Sollbestand der 1908 659 255 339 unsere Angaben als bloße Erfindungen bezeichnet. Doch jezt kommt, Flotte festgefekt auf: 38 Linienschiffe, 14 große Kreuzer und Wir ersehen aus dieser Tabelle, daß England bis zum nachdem sie vier Tage mit ihrer Antwort gezögert, die Nordd. Allg. 38 fleine Kreuzer. Bereits 1906 erwies sich um in der Jahre 1902 fein lebergewicht glatt aufrecht erhält. Dann 8tg." und bestätigt in allen Teilen unsere Meldung, wenn auch, wie es sich Sprache der Regierungsvertreter zu reden dieses Gesetz aber treten die Vereinigten Staaten an die Stelle Frankreichs , für sie als Regierungsblatt geziemt, mit allerlei beschönigenden als„ unzulänglich": weitere 6 große Kreuzer wurden gefordert und wir merken, wie der englische Etat 1903 und 1904 pfeil- worten. Wörtlich schreibt sie: und von der bürgerlichen Parlamentsmehrheit bewilligt, so schnell in die Höhe schießt, wie also England den Versuch daß sich also die Zahl der großen Kreuzer auf 20 erhöhte. macht, sich auf der Höhe zu halten. Trotzdem wird das Auf diesen Sollbestand kommen zurzeit in Anrechnung( fertig englische Uebergewicht immer geringer, und im Jahre und im Bau): 37 Linienschiffe, 17 große Streuzer und 37 1908 überschreiten die Flottenausgaben Deutschlands und leine Kreuzer. Amerikas den englischen Etat bereits um 195 Millionen
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Durch die gesetzliche Festlegung einer zwanzigjährigen Mark! Nun erhöhen sich aber die deutschen MarineErsatzfrist für Linienschiffe und Kreuzer im Jahre 1908 hat ausgaben nach den bisherigen Gesetzen von 1908 bis fich nun die Regierung die schnellste Erreichung und leber- 1911 um ungefähr 130 Millionen, der deutsche Marineetat beschreitung dieses Sollbestandes gesichert. Da nach dem ziffert sich mithin 1911 auf 470 Millionen Mart. Nimmt man Bauplan der Marinevorlage von 1908 in den Jahren 1909 an, daß Amerika seine Flottenausgaben nur" in demselben und 1910 je 3 Linienschiffe und ein 1 großer Streuzer und Tempo steigert, so muß England will es den Zweimächte1911 2 Linienschiffe gebaut werden sollen, so ergibt sich für Standard nicht aufgeben- schon im Jahre 1911 feinen Marine
Der Vorwärts" behauptet in seiner Nummer vom 2. b. M., das Reich wolle den Trägern der Unfallversicherung durch eine anderweite Regelung der vom Reiche vorschußweise zu zahlenden Entschädigungen ein Ertrageschent von 100 Millionen Mark in den Schoß werfen. Diese Auffassung beruht auf einer Verkennung des Sachverhältnisses. Um das Reich bon Der immer stärkeren Inanspruchnahme der Betriebsmittel der Reichshauptkasse durch das fortgefeßte Steigen der Entschädigungsrenten zu be freien, ist vorbehaltlich der Zustimmung der gefeßgebenden Körperschaften in Aussicht genommen, daß die Berufsgenossenschaften fünftig dem Reiche Vorschüsse in Höhe des mutmaßlichen Rentenbedarfs zahlen, wozu fie bisher nicht verpflichtet waren. Im Jahre 1910 würde die Rückzahlung der Schuld für das Jahr 1909