Verdrehung der Wahrheit.
an der Mosel , dem sogenannten Kaiser Wilhelm- Tunnel, ist dieser| langte sodann das Versprechen der Aufgabe der„ Augsburger Abend- I gründen eine Revolutionäre allgemeine Arbeiterbereinigung", die Tage ein Rottenführer tödlich verunglückt. Er wurde von zeitung" und Haltung eines katholischen Blattes", da er nur unter die wahre syndikalistische Methode zur Geltung bringen soll. In einem den Tunnel durchfahrenden Buge erfaßt und so schwer ver- dieser Bedingung die Absolution erteilen könne. Dieses Versprechen der letzten Nacht hat diese neue Sonderorganisation Maueranschläge Daß dieses anbringen lassen, in denen unter Hinweis auf die große historische letzt, daß er bald starb. Es ist dies der vierte Unfall ähn wurde nicht gegeben und die Absolution verweigert. licher Art in den legten vier Jahren, der Rottenarbeiter Vorkommnis, nun das dritte innerhalb Jahresfrist auch unter Tatsache" des Streits der Postbeamten und der Syndikatsbewegung und Rottenführer traf. Nach den Mitteilungen der„ Trierschen gläubigen Katholiken Befremden hervorruft, wird wohl nicht wunder- der Staatsbediensteten erklärt wird, daß der allgemeine AusLandeszeitung" sind die Unfälle auf die Zustände in dem Tunnel nehmen, wohl aber ist der Umstand zu bewundern, daß sich so viele stand als das geeignetste Mittel erscheine, um der Notlage, der zurückzuführen. Quelle alles Druces und alles Mißbrauches, ein Ende zu machen. Die an dem Cochemer Tunnelportal errichteten gebildete Leute einen derartigen Terrorismus gefallen lassen. Der Verband bekennt sich als Feind aller staatlichen Gewalten, wie Entlüftungsanlagen erfüllen ihren 8wed nicht. Bei West- oder Südwind ballt sich der Rauch der Lokomotiven in der Armee, Polizei, Gerichtsbehörden usw. Er verkündet das Recht Mitte des langen Tunnels zusammen und verursacht den Arbeitern Das Mandat des Genossen Brey- Hannover ist von dem Reichs- des Aufruhrs der Einzelperson wie der Gesamtnicht nur gesundheitliche Beschwerden, sondern versperrt verbändler Rechtsanwalt Kleinrath in Hannover angefochten worden, heit, den Kampf nach den jeweiligen Umständen, dem alle Mittel ihnen auch die Aussicht, so daß tödliche Unfälle der berichteten von der Mandatsprüfungskommission wurde das Mandat aber für recht sind, wie z. B. Straßendemonstrationen, Militärstreifs, Ent. Art unvermeidlich sind. gültig erklärt. Trozdem schreibt die Bost" in ihrer Ausgabe vom eignung, Aufruhr und radikale Zerstörung der tapitalistischen und Freitagvormittag, daß das Mandat nur deshalb für gültig erklärt werden autoritativen Gesellschaft. Das Statut des neuen Verbandes wird fonnte, weil ein Nachtrag zum Wahlproteft zu spät an den Reichstag ge- in einer Versammlung am nächsten Montag festgestellt werden langt sei. In Wirklichkeit lagen zwei Protefte vor, der bereits erwähnte und Die Menterei auf dem Kreuzer ,, Du Chayla". noch ein weiterer, den ein Rechtsanwalt Heiliger unterzeichnet hatte. Paris , 17. April. Der Marineminister erklärt, daß die VerDieser Protest rügte die nicht richtige Aufstellung der Wählerliste. Namentlich meinte er, daß es unzulässig sei, nicht in der Liste stöße gegen die Disziplin auf dem Kreuzer Du Chahla", über stehende Wähler auf Antrag einer Bartet nachträglich aufzunehmen. Die in den Blättern berichtet wurde, sich nur auf einzelne Fälle beDie Wahlprüfungskommission erklärte den Protest für nicht der Be- schränkten. Zwei Matrosen, die gegen ihre Kameraden tätlich geachtung wert, weil es jedermann freistehe, eine Ergänzung der Wählerliste worden feien, wären strafweise ausgeschifft; ein anderer, der beim zu beantragen. Nach dem Protest des Reichsverbändlers follen Kohlennehmen die Arbeit veriveigert habe, sei zu 9 Monaten Gegewählt haben: 26 Ausländer, 66 Bezieher von Armenunterstügung, fängnis verurteilt worden. 21 noch nicht wahlberechtigte Personen, 5 Personen, denen das Wahlrecht entzogen war, 3 Personen, die sich im Konkurs befanden. Außerdem sollen in der Wählerliste drei weibliche Personen geLetztere Behauptung hat die Wahlprüfungsstanden haben. tommission sofort als glatte unwahrheit festgestellt. Wem die obenbezeichneten Personen ihre Stimme gegeben haben, ist natürlich nicht zu ermitteln gewesen.
Der Wettlauf der Christlichen beim Papst. Seit die preußischen Bischöfe durch das sogenannte Fuldaer Pastorale in die christliche Gewerkschaftsbewegung eingegriffen und dadurch zur Bildung der konfessionellen Berufsorganisationen, der Fachabteilungen in den katholischen Arbeitervereinen, geführt haben, sind die Vertreter der beiden Richtungen wiederholt bemüht gewesen, das Urteil des Papst es für sich zu gewinnen. Im März 1904 war eine Abordnung des Verbandes fatholischer Arbeitervereine( Sib Berlin) beim Bapste, der sich dann dahin ausließ, daß die wirtschaftlichen Aufgaben nur in Verbindung mit der Religion und nach den Vorschriften der Kirche gelöst werden können, und der dann dem Verbande Gedeihen wünschte, weil er auf dem Fundamente der Religion, in Verbindung mit der Kirche und im engsten Anschluß an die Bischöfe auf sozialem
Gebiete arbeite."
Wiederholt durften sich dann in der Folge die Berliner auf päpstliche Aeußerungen berufen, die zugunsten der konfessionellen Berufsorganisationen zu deuten waren, bis dann im Januar 1906 auch die andere Richtung die Freude genoß, sich des Wohlwollens Sr. Heiligkeit zu rühmen. Das offizielle Vatikanorgan, der " Offervatore Romano" wurde ermächtigt, zu erklären, daß der Papst mit gleichem Wohlwollen bie christlichen Gewertschaften wie die katholischen Fachabtei lungen lobt und ermutigt, da er sehr wohl weiß, daß die besonderen Bedürfnisse der verschiedenen Diözesen und Provinzen Deutschlands dahin bestimmend wirken können, den Gewerkschaften vor den Fachabteilungen den Vorzug zu geben."
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Aus der Partei.
Zur Maifeier.
In einer Versammlung der Genossen von Leipzig - Stadt und and wurde über die Frage diskutiert, wie es mit der VerIn dem Nachtrage zum Protest sind eine Anzahl Fälle be- waltung der Gelder zu halten sei, die gemäß dem Beschluß hauptet, in denen die Wähler ihre Stimmen nicht selbst abgegeben des Nürnberger Parteitages von den Parteigenossen abzuliefern haben sollen. Eine reichsverbändlerische Behauptung ist aber sind, die die Maifeier durch Arbeitsruhe begehen, ohne eine Ginbuize noch lange nicht Beweis. Der Protesterheber teilte unterm an Lohn oder Gehalt zu erleiden. Das Leipziger Agitationser sein Material dem Staats- komitee hatte sich an das Gewerkschaftskartell mit dem Ersuchen 19. März 1907 mit, daß anwalt übergeben hätte. Es ist uns jedoch bis heute noch nichts gewendet, für diesen Zweck gemeinsam eine besondere Instanz zu darüber zu Dhren gekommen, daß die Staatsanwaltschaft in fchaffen. Es erhielt die Antwort: Hannover Anlaß gehabt hätte, gegen die angeblichen Wahlfälscher einzuschreiten. Das Mandat des Genossen Breh wurde auf Antrag des Nationalliberalen Dr. Dsann für gültig erklärt, weil Breh noch eine Mehrheit hätte, selbst wenn die reichsverbändlerischen Behauptungen wahr wären.
wollte er
Vor dem
Zur Strafpraxis der Militärgerichte. Nun haben neuerdings die Fachabteilungen wieder einen Die drakonischen Urteile der Militärgerichte häufen sich in einer Triumph erlebt dadurch, daß sich die Bischöfe veranlaßt sahen, sich unheimlichen Weise. Durch äußerste Strenge soll jede Aufgegen die christlichen Gewerkschaftsführer zu wenden, die auf der lehnung gegen die heilige Disziplin unterdrückt werden. internationalen Konferenz in Zürich sich gegen die Einmischung Würzburger Kriegsgericht stand der Soldat Helbig vom 9. Infanterieder Geistlichen in die wirtschaftlichen Bestrebungen der Arbeiter regiment, ein Kaufmann aus Würzburg , wegen militärischen Widergewendet hatten- was selbstverständlich die Leute von der Berliner standes usw. Er hatte am 11. Oftober Befehl, in der Kaserne zu Richtung reichlich für ihre Sache ausnutten. Das hat nun die verbleiben, wollte sie aber trotzdem verlassen und erklärte dem Felb webel, der ihm auf der Treppe begegnete und ihn anwies, in sein M.- Gladbacher Vorfämpfer der chriftlichen Gewerkschaften wieder Bimmer zu gehen, er gehe doch fort. Nun eilte ein Sergeant herbei, auf die Beine gebracht. Sie haben durch den Verband der ber den Helbig festhielt, wobei er wohl fräftig zugegriffen haben fatholischen Arbeiterbereine Westdeutschlands muß. H. rief:„ Geh weg oder ich haute Dir eine hinein!" eine Abordnung an den Bapst gesandt, die eine Adresse und einen Dann das Seitengewehr ziehen, das ihm aber Peterspfennig überbrachte. In seiner Antwort auf die Ansprache abgenommen wurde. Auf die Kasernenwache verbracht, pfiff und gab der Papst seiner Freude Ausdruck, daß die katholischen Arbeiter fang er und räfonnierte gegen den Wachunteroffizier feiner Komin Deutschland ihre Organisation, die so herrliche Früchte trage, pagnie. Vor Gericht stellten ihm seine Vorgesetzten das Zeugnis nach den Vorschriften Leos XIII. eingerichtet hatten. Dann fuhr aus, daß er im allgemeinen willig, getvedt und verwendbar ist und Die nur manchmal Tage habe, wo er gerabeaus stiert". der Papst fort: als Zeugen vernommenen Interoffiziere gaben ihrer Meinung dahin " Auch hat es meine volle Billigung, daß ihr in den christ- Ausdrud, daß Selbig nicht ganz richtig im Stopfe fei lichen Gewerkschaften ein so erfolgreiches 3wei militärische Sachverständige erklärten übereinstimmend, daß. Apostolat ausübet und gemeinschaftlich mit den Bro- an psychischer Epilepsie leide, er habe die Handlungen in testanten zur Erhaltung des christlichen Gedankens einem Zustande frankhafter Geistesstörung begangen. Selbst der Anklagevertreter beantragte Freisprechung, aber das Gericht hielt tätig seib." Nun sind wieder die M.- Gladbacher mit ihrer Interfonfeffio- die Disziplin durch einen offenbar Geistesgestörten schwer verlegt nalität obenauf, und die Reihe ist nun wieder an den Berlinern, und erkannte auf die fürchterliche Strafe von drei Jahren Gean den Papst zu appellieren und, mit einem Peterspfennig be- fängnis! waffnet, seine allerhöchste Weisheit über die beste Art, wie man durch christliche Sonderorganisationen die Arbeiter zersplittert, einzuholen ein Belveis, was es mit der Selbständigkeit" der christlichen Gewerkschaften auf sich hat, die sich ihre Tauglichkeit bescheinigen lassen von einem Manne, der nie die Grenzen Italiens überschritten und sich nie mit der Arbeiterbewegung, am allerwenigsten der deutschen , beschäftigt hat.
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Der liberale Block in Baden.
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dem
Die Zerfahrenheit in der Reichspolitik und die Finanzreform.
Am Freitag tagten in Hamburg und Nachbarorten 26 große Volksversammlungen, die einmütig Protest erhoben gegen das wahnwißige Wettrüsten zu Wasser und zu Lande und gegen die verderbliche Steuerpolitit der herrschenden Klaffen.
In Sachen der Maifeier hat sich der Kartellausschuß dahin ausgesprochen, daß die Bildung eines besonderen Ausschusses zur Verwaltung der Gelder, die am 1. Mai von den Partei- und Gewerkschaftsangestellten abzuführen sind, nicht nötig sei. Dem Parteitagsbeschluß werde Rechnung getragen, wenn es den Angestellten, insbesondere den Angestellten der Gewerkschaften überTassen bleibe, ob sie den betreffenden Betrag an die Partei- oder Gewerkschaftskasse abführen wollen. Die Bildung einer neuen besonderen Kasse erscheine daher überflüssig. Die Hauptsache fei, daß die Gelder überhaupt abgeführt werden.
Das Agitationskomitee hielt diese Stellung für falsch und schlug der Versammlung folgenden Beschluß vor:
Der Beschluß des Parteitages ist im weitesten Sinne durchzuführen. Es haben demnach die Parteiangestellten, die Angestellten der Gewerkschaften und anderer Arbeiterorganisationen sowie die Angestellten in Privatbetrieben, die den 1. Mai feiern und feinen Lohnausfall erleiden, einen Tagesverdienst freiwillig abzuführen. Die so erlangten Gelder sollen in einem Fonds zugunsten der Maiausgesperrten in Leipzig angesammelt und in folgender Weise verwendet werden:
Soweit Maiausgesperrte Anspruch auf Unterstüßung von ihrer Gewerkschaft haben, treten die Gewerkschaften für sie ein. Haben Ausgesperrte kein Anrecht auf Unterstützung aus Gewerkschaftstassen oder werden länger ausgesperrt, als Unterstübung gewährt wird, so sind sie aus dem obigen Fonds nach der Zahl der Ausgesperrten und den vorhandenen Mitteln zu unterstüßen. stützungen im vorher erwähnten Sinne zu gewähren.
Die Verwaltung des Fonds übernimmt bis auf weiteres das Agitationskomitee der sozialdemokratischen Partei.
Das Agitationsfomitee ist berechtigt, alle Maßnahmen zur Beitreibung der Gelder im Sinne des Nürnberger Beschlusses zu treffen, fie hat Quittungsfarten für die erlangten Gelder auszustellen, den Fonds zu verwalten und aus diesem Fonds Unierstüßungen im vorher erwähnten Sinne zu gewähren.
Nach einer lebhaften Diskussion, in der Vertreter des Gewerkschaftskartells gegen diesen Antrag sprachen und die Regelung empfahlen, die das Gewerkschaftskartell vorgeschlagen hatte, wurde der Antrag mit 232 gegen 150 Stimmen angenommen.
Gemeindewahlfieg.
Bei den Ergänzungs- Stadtverordneten- Stichwahlen der dritten Klasse in Lübbede( Westfalen) wurden zwei Genossen mit 152 bezi. 154 Stimmen gewählt. Die bürgerlichen Kandidaten erhielten 72 bezw. 52 Stimmen.
Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
Ueberall gelangte folgende Resolution zur Annahme: Seit Jahren steigern sich die friegerischen Rüstungen der Großstaaten unausgesetzt, und zwar ist das Deutsche Reich in erster Linie dafür verantwortlich, indem es durch die persönliche von auffälligen Stimmungen und Einflüssen bestimmte Politit ein Eine Staatsrettung. Genosse Dr. Quard zu Frankfurt Element der Beunruhigung geworden ist. Die Lasten wachsen überall ins Ungemessene und unerträgliche, und daraus entsteht a. M., der von der dortigen Stadtverordnetenversammlung in die die Gefahr, daß ein geringfügiger Anlaß zum Weltkrieg führen Schuldeputation gewählt wurde, hat eine Verfügung der Regierung erhalten, wonach ihm die Bestätigung verweifann, weil der bewaffnete Friede als unhaltbar betrachtet wird. Die Versammelten protestieren gegen die Völkerverhetzung, die gert wird. in engem Zusammenhang mit den Kriegsrüstungen steht, und verlangen von der Regierung und dem Parlament, daß die Abrüftung erfolge unter gleichzeitiger Fürsorge, daß nicht wieder persönliche Neigungen zu einer Gefahrenquelle werden.
Als unmittelbare Folge der Rüstungen ist die Finanznot des Reiches zu betrachten, das trotz schwerster Belastung des Boltes die laufenden Ausgaben nicht mehr decken kann. Neue enorme Steuern sollen eingeführt werden, und zwar abermals in der Hauptsache indirekte Steuern, welche die Konjumartikel der breiten Massen treffen, während sich gegen eine die großen Vermögen treffende Nachlaßsteuer die Besitzenden und ihre Vertreter aufs äußerste wehren.
Der Wahlkampf wirft bereits seine Schatten voraus, obgleich Lie Wahl selber erst in der zweiten Hälfte des Oktober stattfindet. Zentrum und Konservative machen die größten Anstrengungen, um die liberale Blodmehrheit zu beseitigen. Dazu bestanden und bestehen vielleicht auch noch die besten Aussichten, weil die Blodparteiler selber uneinig waren. Die Ursache war der Mandatshunger der Freifinnigen, die zu dem einen Sitz in Karlsruhe noch mindestens einen zweiten Lörrach - Land- von den National bon Die Gefahr, liberalen zugewiesen verlangten. Zentrum und den Konservativen an die Wand gedrückt zu werden, hat die feindlichen Brüder jedoch wieder zusammengeführt. Auch der Freisinn hat seine Opposition aufgegeben, um sein in Starlsruhe durch unsere Partei stark bedrohtes Mandat zu retten. Das getroffene Abkommen der Minimalblock schließt einige Kreise aus, in denen Blockfreunde im ersten Wahlgange fich nach Herzensluft bekämpfen können. Das find die Streife Nastatt, Wolfach- Trieberg, Boyberg- Adelsheim, die sämtlich nationalliberal vertreten sind, und der Kreis Schwetzingen , dessen Siz die Demokraten inne hatten. In Bruchsal , das einen Zentrumsvertreter hat, werden sich gleichfalls Demokraten und Nationalliberale gegenüberstehen. In Durlach , das sozialdemokratisch vertreten ist, soll diesmal ein Nationalliberaler berfuchen, uns den Siz zu entreißen, nachdem das den Demokraten das vorigemal gründlich vorbeigelungen ist. In den städtischen Kreisen Freiburg , Karlsruhe , Mannheim , Lahr - Stadt und in dem ländlichen Kreis Lahr - Land wird das frühere Blockabkommen unter Wahrung des Befizstandes der betreffenden Partei aufrecht Der Schriftsetzer Schaaf, der als früherer Kassierer des Bezirks erhalten. Es kommen hier 14 Bahlkreise in Frage, von welchen die Nationalliberalen 4, die Demokraten 2, Freifinnigen und Zentrum je vereins Staffel des Verbandes der deutschen Buchdrucker 8190 Mart 1 Sig und wir sechs Size innehaben. Von diesen 7 Sigen der unterschlug und zur Verdeckung der Unterschlagung die Bücher Blodparteiler ist nur einer durch das Zentrum gefährdet, während fälschte, wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Schaaf war Kriegervereinstȧssierer und wütender asser alvei von uns ernstlich bedroht find. Man sieht, daß auch hier die und Bekämpfer der sozialdemokratischen Partei Furcht vor der Sozialdemokratie am letzten Ende den Minimalblod nochmals hat zustande kommen lassen.
Klerikale Gendarmen.
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Die Versammlung protestiert gegen neue direkte Abgaben als gegen eine ungeheure Ausbeutung des arbeitenden Volkes und eine ungerechte Begünstigung der Reichen, die allein ein Interesse an der Ursache der Finanznot, nämlich an den Rüstungen haben. Die Versammlung erkennt, daß nur durch Selbstregierung der Nation und Demokratisierung des öffentlichen Lebens Abhilfe geschaffen und eine bessere Zukunft gewährleistet werden kann. Deshalb sehen die Versammelten ihre einzige Vertretung in der sozialdemofratischen Partei."
Geborstene Ordnungsstüte.
Oefterreich.
Der politische Mord vor Gericht.
Ju welchem Maße sich oft katholische Geistliche bei den pro- Das Strafgericht zu Lemberg hat den ruthenischen Stueftantischen Orthodoyen ist es nicht viel anders als politische denten Siczynski, den Mörder des Statthalters Grafen Gendarmen fühlen und ihre geistlichen Funktionen als Mittel des Potoci, am Sonnabend abermals zum Tode verurteilt. Das politischen Kampfes betrachten, betveist folgende von der Augsburger erste Urteil war vom Rasfationshof aufgehoben worden, weil das Gericht nicht die Zurechnungsfähigkeit des Täters geprüft habe. Abendzeitung" mitgeteilte Geschichte aus Burglangenfeld: Einem hiesigen Beamten wurde die Absolution bei der Beichte Diese Prüfung war inzwischen erfolgt. Die Jrrenärzte hatten ervon dem Leiter der hiesigen Kreisrettungsanstalt, H. Bater Superior flärt, daß Sicahnsti bei Begehung der Tat zurechnungsfähig geRösner, verweigert, da er Leser der Augsburger Abendzeitung" ist. wesen sei. Interessant ist der Vorgang. Nach Beendigung des Sündenbekenntniffes fragte der Geistliche: Lesen Sie firchenfeindliche Zeitungen?" worauf erwidert wurde: Nein." Hierauf fragte der Geistliche: Eine Absplitterung vom allgemeinen Arbeiterverband. Nachdem jüngst nach dem Rüdtritt Griffuelha bom Sekretariat Welche Beitungen lesen Sie?" Antwort: Die Augsburger Abendzeitung." Rum entgegnete der Pater Superior: Ja, das ist ja ein bes allgemeinen Arbeiterverbands ein Reformist sein Nachfolger firchenfeindliches Blatt." Der Beichtende erklärte, er wolle diese geworden, ist der Verband den Anarchisten und anarchistelnden Behauptung widerlegen, worauf der Herr Pater erklärte:„ Reden Syndikalisten offenbar nicht mehr revolutionär genug. Ohne BeSie nicht so dumm daher, das muß ich besser wissen." Er ver-| denken zerreißen sie daher die gewerkschaftliche Organisation und
Die Verfügung der fgl. Regierung, Abteilung für Kirche und Schulwesen, teilt die Versagung der Bestätigung in folgender bezeichnender Form mit: „ Es ist dem Redakteur Quard mitzuteilen, daß die Regierung die Bestätigung zu seiner Wahl in die Schuldeputation bersagt hat."
Ein verurteilter Pfarrer.
Das Schöffengericht Offenburg ( Baden ) beschäftigte sich mit der Selage unseres alten Parteigenossen Huber in Elgersweier gegen den katholischen Pfarrer Edert daselbst wegen Beleidigung durch die Presse. Der Pfarrer führt neben seinen: Beruf politischen Kampf und vernichtet in der Zentrumspresse öfters die Sozialdemokratie. In einem Artikel der„ Offenburger Beitung" und des Renchtälers" beleidigte der Pfarrer einen Sozialdemokraten seiner Gemeinde in schwerer Weise, ohne den Namen zu nennen, aber so, daß jedermann, der die Verhältnisse kannte, den Genossen Huber als das Ziel der durchaus unzutreffenden Anschuldigungen bezeichnete. Suber mußte gegen beide Zentrumsblätter flagen. In Oberkirch verlor er, wie seinerzeit berichtet wurde, den Prozeß, weil das Gericht annahm, daß der verantwortliche Redakteur feine Kenntnis davon hatte, daß die Beleidigung auf Huber abzielt. Jm Offenburger Prozeß war auch Pfarrer Edert neben dem Nedakteur als Täter verklagt. Er erhob gegen Huber eine Wiederklage. Das Gericht sprach aus denselben Gründen wie im ersten Prozeß den Zentrumsblattredakteur frei, verurteilte aber den Pfarrer Edert und den Genossen Suber wegen Beleidigung zu fleinen Geldstrafen. Trotz der sophistischen Art der pfarrherrlichen Verteidigung, der erklärte, man fönne ihm nicht den Beweis erbringen, daß Huber in dem inkriminierten Artikel gemeint sei, fam das Gericht mittels des dolus eventualis zur Berurteilung des Pfarrers. Huber hatte diesen brieflich und in einer Versammlung persönlich angegriffen, was zur Verurteilung führte.
In der vorhergehenden Sache flagte derfelbe Pfarrer gegen die Redaktion des Bollsfreund", Karlsruhe ; es fam aber nicht zum Verhör der zahlreichen Zeugen, weil Genoffe Weißmann durch einen Vergleich sich mit dem Pfarrer einigte.
Damit sind die Preßprozesse, welche das Zentrum gegen unfere Landespresse tendenzios inszeniert. noch nicht beendet. Aber es wird doch dem Treiben etwas Einhalt geboten, da nun in kurzer Beit zwei katholische Pfarrer in die Grube fielen.
Gewerkschaftliches.
Am Freitag, den 16. d. M., haben Verhandlungen zwischen de Kommission der Arbeitgeber und der unserigen stattgefunden.