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mit einem Schädelbruch und einem Bruch des linken Schlüssel- beinS Aufnahme fand. Sein Zustand ist besorgniserregend. Aus unbekannter Ursache scheute Montag vormittag daß Pferd einer Droschke und lief die Holzmarktstraße entlang. Vor dem Hause Breslauer Straße t prallte der Hinterwagen gegen die Bordschwelle, wodurch der 7g Jahre alte Kutscher Kart Rerlich vom Bock ge- schleudert wurde und bewußtlos liegen blieb. Passanten trans- portierten N. in einer Droschke nach dem Krankenhause Am Friedrichs­ hain , wo man eine schwere Kopfverletzung feststellte und ihn auf- Nahm. Die Droschke ist stark beschädigt und mußte vom Besitzer abgeholt werden. Ausgesetztes Kind. Am 3. d. MiS. hat ein unbekannt gebliebenes etwa zehnjähriges Mädchen auf der Treppe des SettenfliiaelS deS Hauses Grünpr Weg 17 einen zirka vier Wochen alten Knaben aus- gesetzt, nachdem eS vergeblich versucht hatte, denselben bei einer dortselbst wohnhaften Fron abzugeben. PersoUen, welche fach- dienliche Angaben machen können, werden ersucht, sich im Polizei- Präsidium oder in jedem Polizeitevier ju 1481 17/43 09 zu melden. Fcuerwehrvcricht. Zweimal wurde die Berliner Feuerwehr in der letzten Nacht nach dem Grundstück Kleine Markusstr. 4 alarmiert. Um Mitternvcht stand dort der Dachstuht des rechten Sritenflligels in Flamme Diese sollen in den BodenverschlägeN ausgekommen sein und an oem Inhalt derselben reiche Nahrung gefunden haben. Bald brannte auch der Dachstuhl des Vorderhauses, so daß die Feuer- wehr unter Leitung des Brandinspektors T e U b U e r tüchtig löschen imißte. Die Entstehung konnte nicht mehr ermittelt wetden. Die Feuerwehr war schon längere Zeit abgerückt, als ein zweiter Alarm erfolgte. Um 3 Uhr nachts stand der Dachstuhl des OuergebäudeS in Flammen. Durch kräftiges Wassergeben gelang es aber, den Brand auf den Dachstuhl deS OuergebäudeS zu beschränken. Auch diesmal konnte die Entstehung nicht festgestellt werden. Fast gleich- zeitig wurde die Feuerwehr nach der Köpenickcr Straße 133 gerufen, wo mdeS nur ein Schornstein brannte. Durch Ueberkvchen von Fett kam Zorndorfer Straße 41 Feuer auZ. Der 11. Zug hatte in der Urbanstr. 87 zu tun, wo Stroh in Brand geraten war, und in der Fürbtickger Str. 33. wo KohlenorydgaS sich bemerkbar gemacht hatte. Ferner rückte die Feuerwehr nach der Mockerustr. 09, Eberthstr. 12, Lützowstr. 73 u. a. Stellen aus. Vorort- jVadmchten. Schöneberg . In der letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung stand die neue Schularztordnung zur Beratung. Dieselbe war bor Stadtverordnetenversammlung bereits vor anderthalb Jahren zu- gegangen und wurde damals einem Ausschuß überwiesen, der erst jetzt seine Beratungen beendet hatte. Nachdem der Berichterstatter eine Erläuterung der voM Ausschuß vorgenommenen Aenberungen gegeben hatte, debattierte man darüber, ob ein Schutarzt im Haupt- cnnt anzustellen sei oder ob es bei dem bisherigen System bleiben soll. Es wurde beschlossen, die weitere Beratung der Schularzt- ordnung zu vertagen, bis der Magistrat sich über die angeregte Anstellung eines Schularztes im Hauptberuf schlüssig geworben ist. Eine Vorlage des Magistrdts verlangt die Subventionterung einer privaten höheren Mädchenschule in Schöneberg durch lieber- Weisung von Freischülerinnen auf städtische Kosten. Stadtv. Weise (Lib. Frakt.) wünschte, daß diese Subventionierung auch noch anderen privaten Schulen zuteil werde. Unsere Genossen Kütet und D ä u m i g wandten sich Namens der sozialdemokratischen Fraktion entschieden gegen diese Subventionierung z man sorge lieber dafür, daß diese privaten Schulen abgeschafft werden. Die Vorlage des Magistrats wurde darauf angenommen, ein Teil der liberalen Fraktion stimmte mit dafür. Sodann beschäftigte sich die Versammlung mit einer Reihe von Nachbewilligungett für Etatsüberschreitungen. Sharlottenvurg. Freie B-lkSbühne Charlottendurg. Die Aprllborflellung findet für die I.«btrilnng am Donnerstag, 22. April, für die Ii. Ab­teilung an, Freitag, 23. April im Schiller-Theater Charlotten- bürg statt. Gespielt wird ShakespearesMacbeth". Die Marken müssen in beiden Abteilungen amTags vor derVor- stellung geklebt sein. Elternverein für freie Erziehung.(Verein Freier Kindergarten.) Auf den heute abend im Volkshause, Rosinenstr. 3, stattfindenden Märchenabend mit Lichtbildern wird noch einmal hin- gewiesen. Anfang 9 Uhr. Eintritt für Kinder 10 Pf., für Er- Wachsens 20 Pf. Wilmersdorf-Halensee-Schmargendorf. Auf die Ergänzungswahl von Delegierten zur hiesigen OrtS- krankenkasse, die heute abend von Ö>/ Uhr ab im Lutsenpark, Wilhelmsane 112, stattfindet, sei an dieser Stelle nochmals auf- merksam gemacht. Wir ersuchen nur für die Liste der Gewerkschafts- kommission, beginnend mit dem Namen Albrecht Richard, die Stimme abzugeben. Legitimation oder Arbeitsbescheinigung ist erforderlich. Dir Gewerkschafts-Unterkommission. Pankow . Die Gemeindevertreterwahl am Montag hat mit einer Nieder- läge für die Sozialdemokratie geendet. Wie ist dieser Ausgang zu erklären? Daß auf einen Sieg unserer Kandidaten nur dann zu rechnen war, wenn die Parteigenossen im weitesten Maße ihre Schuldigkeit taten, war für jeden Eingeweihten ohne weiteres klar. Die Wahlbeteiligung auf beiden Seiten war denn auch eine recht rege zn nennen. Es wurden im ganzen 1374 Stimmen abgegeben, davon erhielten unsere Kandidaten 901 Stimmen. Bei der Hauptwahl am. Januar dieses JahreS erhielt unser Kandidat nur SSO Stimmen. Ziehen wir in Betracht, daß durch den leidigen Bruderstreit in unseren Reihen und durch die hierdurch notwendigen Einigungsbestrebungen viel Zeit absorbiert wurde, so blieb für die eigentliche Wahlarbeit rund eine Woche übrig. Daß trotzdem diese Stimmenzahl abgegeben wurde, ist jedenfalls ein Zeichen, baß die alte Schlagfähigkeit der Partei am Orte noch vorhanden ist und es nur noch geringerer Zeit bedarf, um jeden Kamps mit den Gegnern wieder aufzunehmen.- Die vereinigten bürgerlichen Parteien unter der Führung des Retchsverbandes hatten dagegen vollauf Muße, ihren Apparat spielen zu lassen. Ihnen war bekannt, daß die Arbeiter sich im eigenen Kampfe gegenseitig zerfleischten, sie spürten deshalb Morgenlust und brachten die verschiedenen Beamtenkategorien in Bewegung. In einem vertraulichen Zirkular wies Herr Gemeindevertreter Ganse im Namen des Wahlausschusses darauf hin, daß die Sozialdemokratie die größten Anstrengungen mache, die verlorenen Mandate wieder zurück- zuerobern. Ein Sieg dernationalen Sache" sei deshalb nur möglich, wenn die bürgerlichen Vertreter gewählt werden. Und alle, alle kamen, um natürlich, lediglich aus eigenster Ueberzeugung, die nationalen Kandidaten zu wählen. Die Schaffner und Fahrer der Siemensbahn wählten ihren Borgesetzten Ingenieur Schreiber genau so wie die Eisenbahnveamten vom Streckenwärter aufwärts, ledig- lich ausUeberzeugung", den Interessen der Gemeinde Pankow zu dienen. Hier darf natürlich nicht von TerrorlSmuS gesprochen werden. Nur wenn Arbeiter einmal von ihrer wirtschaftlichen Macht Gebrauch machen wollen, dann wird getcr und Mordio geschrien. Jedenfalls sind noch bei keiner Wahl so viel verschiedene Beamtenuniformen gesehen worden, wie diesmal. Was nicht lausen konnte oder wollte, wurde mit dem Automobil herangeholt. Lei der Schlepparbeit verspätete sich dann der Führer des ReichSverbastdes derart, daß er nach 8 Uhr, nach der Absperrung des Saales, noch von den Gendarmen durchgelassen wUrde, um am Schluß seine Stimme abgeben zu können. Wie werden nun die neugewählten nationalen Vertreter die Interessen Pankows wahren? Herr Schreiber ist den Einwohnern Pankows kein Unbekannter. Als bei der UM gestaltung der Wagenfolge, Haltestellen usw. der Siemensbahn die Einwohner Pankows durch die Gemeindevertreter bescheidene Wünsche äußerten, wurden von Herrn Schreiber alle Anregungen abgelehnt. Als bei der Verlängerung der Bahn nach Nieber-SchönHaufen die beiden Gemeinden in Konflikt gerieten, vertrat wieder Herr Schreiber rücksichtslos die Interessen der anderen Partei. Bei dem anderen nationalen Vertreter, einem Berliner Magistratsbeamien, kann man nur gespannt sein auf den Augenblick, wo die Jnterefien Pankows mit denen der Stadt Berlin kollidieren ein Zustand, der bei den heute noch herrschenden Verhältnissen der Nachbargemeinden zueinander leider immer noch vorkommt, wie bann der Angestellte der Stadt Berlin zu den Streitftagen Stellnng nehmen wird. Jedenfalls ist es an der Zeit, daß die Arbeiterschaft sich wieder auf sich selbst besinnt und Maßnahmen ergreift, um endlich wieder die achtunggebietende Stellung einzunehmen, die ihr im Orte zu- kommt. Oder wollen wir auch noch weiter den Gegnem das Kanipf- seid überlasse»? ES ist notwendig, die alte Einheit wiederherzu- stellen, den alten Streit zn begraben. Wollt ihr weiter den Ver- rätern an der Partei Gefolgschaft leisten, die hvhntächelnd im Hinter- gründe der Wahlhandlung standen, ohne doch selbst ihre Stimme abzugeben? Fort mit dem Streit. Hinein in die Organisation. Jeder lege selbst mit Hand an, um neue Kämpfe vorzubereiten. Bei deck gestern stnttgefundenen Wahlen zur Oriskrankenkasse vereinigte die Liste der Gewetkschaftsunierkommission 39V Stimmen auf sich. Eine Gegenliste war nicht aufgestellt. ES sind svntit die Kandidaten der Gcwerkschaftsuntetkommisston gewählt. Treptow -Baumschulenweg. Schwer verletzt wurde gestern nachmittag ein Rohrleger beim Ableuchten einer GaSaNlage bei Franke in der Karpsenteichstraße. Infolge einer Explosion wurde dem Arbeiter der linke Arm zer- schmettert. Ein Krankenwagen schaffte den Verunglückten«ach dem Krankenhause am Urban. Adlershof . Alt-Glienicke. Die elektrische Straßenbahn AblerShof- Alt-Glienicke, an deren Herstellung gearbeitet wird, soll zu Pfingsten in Betrieb genommen werden. Strausberg . Das Auge auSgeschossen. In die königl. Klinik zu'Berlin wurde vorgestern der dreizehnjährige Schüler Richard Heller von hier ein- geliefert. H. wurde vorgestern morgen von dem Lehrling Artur Lange beim Revolverschietzen so unglücklich WS rechte Auge ge- troffen, daß eS nicht mehr zu rettest war. Spandau . Ein auSlündisch-polnischcr Arbeiter, so berichtet ein htrstges Lokalblatt, der schön wiederholt den Ausweisungsbefehl erhalten hat und, tveil er Das Staatsgebiet trötzdem nicht verließ, bereits mit Gefängnis bestraft worden ist, wurde am Sonntag hier wieder angetroffen. Da er keine Beschäftigung hat, wurde er in Haft genommen. Es ist wirklich unglaublich, erst werde» diese armen Arbeiter vom Auslände hierher_ ge­zogen, um für die Unternehmer die Rausreißer zu spielen, und wenn man sie dann nicht mehr braucht, schiebt man sie als lästige Ausländer wieder ab, steckt sie sogar ins Gefängnis, wenn sie dem AuSweisungsLefehi nicht Folge leisten. Staat und Gemeinde sehen solchen Maßregeln stillschweigend zu, ja der Staat geht Noch mit gutem Beispiel voran, indem er sogar auS- ländische Frauen beim Eisenbahnbau beschäftigt. Will man aber solche armen irregeführten Menschen w ihrer Muttersprache auf- klären, so kollidiert man wieder mit dem Vereinsgesctz. So etwas kann auch nur in einem Staate vorkommen, wo die Regierung die Geschäfte der Unternehmer besorgt, während die Arbeiter in jeder Weise unterdrückt werden. Und da faseln die Hirsch-Dunckcrschen und christlichen Gewerkvereine noch Von Harmonie zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Snbmisfionsblüten. Für das Gelände des Hafenvaues und zwar zur Anschüttimg der östlichen Hafenbrllckenrampe sind sechs Angebote eingegangen. Die höchste Forderung betrug 14S3S M., die niedrigste 7076 M. Für die Legung der Gtabfußböden in der Jubtläumsturnhalle sind 16 Angebote eingegangen. Die Preise differieren zwischen 14 113 M. und 11 369 M. Für die Fenster dieser Turnhalle sind acht Angebote eingereicht. Die Höchstforverung beträgt 11238 M.. die niedrigste S049.S0 M. Da zweifellos die Mindestfordernden den Zuschlag erhalte», so werden am letzten Ende wieder die Arbeiter diejenigen lein, die dem Unternehmer den Ver- dienst bringen müssen, denn eine Bestimmung, wonach die Unter- nehmer gehalten sind, mindestens die ortsüblichen Tngelöhne zu zahlen, ist bei den Ausschreibungen noch nicht eingeführt. Smehts- Leitung. Die Geheimnisse einer Potsdamer Wurstfavrik. Skandalöse Zustände wurden in der letzten Sitzung der PotS- damer Strafkammer erörtert, die im Mai vorigen Jahres im Be- triebe des Schlächtermeisters und Hoflieferanten Otto Nock, Brandenburger Straße, herrschten. Auf Anzeige seines Gesellen Müller erfolgte eine Untersuchung und Beschlagnahme von mehreren Zentnern Wurst, die teils verschleimt, teils schimmelig unter den VerkanfSbeständeN hing. Bereits einmal wurde vor dem hiesigen Schöffengericht gegen Nock wegen NahrungSmittelverfälschung am 18. Februar d. I. verhandelt. Da- mals kam der Angeklagte mit dem milden Urteil von 20 M. Geld- strafe weg. Merkwürdigerweise legteer dagegen Berufung ein. Auch die Staatsanwaltschaft legte Berufung ein. In dem BerufungS - verfahren wurde erwiesen, daß im Keller ans Spießen mit guter Ware auch schlcchtgeivordene Wurst hing, daß verdorbene, mit Schimmel behaftete Leberwurst abgezogen, mit frischem Fleisch, Schwarte und Speck vermengt, durch den Wolf getrieben wurde und dann fürangeblich" 20 Pf. das Pfund verkauft ivurde. Hinsichtlich des geringen Preises versuchte der Angeklagte ein eigenes Rechen- exempel aufzumachen, das angesichts der verschiedenen Vorhalttingen des Vorsitzenden zu dem Geständnis zusammenschrumpfte:Aus Gut- miitigkeit habe ich das gemacht, weil mir die 20 Pf.-Wurst gefeblt hat. Ich habe sie direkt verschenkt." Mit der Großmut fand der Angeklagte beim Vorsitzenden wenig Verständnis, so daß er schließlich erklärte, er habe die Sbfallwurst als Hundewurst verkauft. St. fügte hinzu: Wenn st» die Leute selbst essen, kann ich nicht» dafür." vors.: Sie geben also für die Hunde noch Pfeffer in die Wurst?" Diesem Zweifel begegnete der Angeklagte mit der Erklärung:Kommt einer und will Abfallwurst, kriegt er diese, will er Hundewurst oder Ordinäre oderGranit", kriegt er auch diese." t Vors.:Na ja! Und dies« Wurst haben Sie auf die Menschen los- aelassenl" Da sich der Angeklagte darauf bernfrn hatte, daßsein" Verfahren Verbesserung fauler Leverlourstin Potsdam allgemein üblich fei. wurde Schlächter- meister Bartling als S a ch v erstän big er vernommen. B. bekundete:Das rst doch ein bißchen anders, als Herr N. das erzählt. Wenn die Leberwurst schwarz geworden ist, dam, nehmen sie uns die Frauen nicht mehr ab, dann zieht man neue Häute um, die Wurst ist aber minderwertig. Der Vorsitzende befragte dann den Sachverständigen, ob er sich erklären könne, welchen Vorteil N. habe, wenn e» zu schlecht geworden« Wurst, die früher 80 Pf. gekostet habe. noch frisches Fleisch, Gewürz nehme, fich die Arbeit mache, um dann das neue Fabrikat für 20 Pfennig zu ver- kaufen. Sachverständiger:Das kann ich mir nicht erklären. Die alte Leberwurst ist ja unverläuflich und der Hund frißt die schwarz gewordene ebensv gern wie anvere." Der Sachverständige schloß mit den Worten:Wenn ich frei und offen reden darf, Herr N. ist sehr beschränkt, ich verantworte das!" Das Gericht legte der An- gäbe N., er habe diereproduzierte" Wurst für 2V Pfennig verkauft, trotz seiner Berrchnnng keinen Glquben bei. lieber seinen Befund bei der Beschlagnahme bekundete Geheimrat Klebba, die beschlagnahmte Wärst zeigte FäulniSspuren, teilweise hing im Keller total verschleimte Wurst neben gesunder Ware. Im Lagerraum standen Fettseiten mit fingerdicker Schimniellage.Es war wüst im Keller", versicherte der Sachverständige. Er be- zweifelte auch die Richtigkeit des Verkaufspreises von 20 Pf. für das PfundHmidewurst". Auch gab er seiner Vermutung Ausdruck, daß zu anderen Leberwürsten schlechtes Material genommen sei.In der berühmtenLeberwurst" lvar natürlich keine Spur von Leber, sondern nur Kälbermagen", Geselle Gatzke gab zu, mit dem Meister schleimige Wärst abgepellt, mit Kopsfleisch, Speck und Schwarte vermengt und in die Därme gefüllt zu haben. Geheimrat Klebba:Beim Abpellen kommen große Mengen Schiinmelpilze in die Mischung I" Der Staatsanwalt, Assessor Giorgi, beantragte ISO M. Geldstrafe. Das Gericht hob das erstinstanzliche Urteil ans, verwarf die Be- rufung des Angeklagten und verurteilte ihn aus§ 10 Abs. 1 des Nahrungsmittelgesetzes wegen Verfälschung und Verkaufs verdorbener Waren zu 100 Mark Geldstrafe. Kleine Klageovjekte hohe Kosten. Ein Kaufmann in Hannover verklagte vor einiger Zeit einen böswilligen Schuldner auf Zahläng von 2, SO M. und erlangte auch einen rechtSktästigen Schuldtitel über diesen Betrag. Der Schuldner war inzwischen von Hannover nach Kiel verzogen, weshalb der Rechtsbeistand des Gläubigers den Schuldtitel einem Gerichts- vollziehet in Kiel zur Vollstreckung einsandte. Der Gerichts- Vollzieher waltete vorschriftsmäßig seines Amtes und erzielte aus dem Erlös gepfändeter Sachen beim Zwangsverkauf den Betrag von 6 M. Er teilte dieses dem Rechtsbeistand des Gläubigers mit, gleichzeitig aber auch, daß er sie 6 M. zur teil- weife» Deckung seiner, der VöllstreckungSunkosten, die im Betrage von 9,07 M. entstanden seien, verivendet, und daß er den Restbetrag von 7 Pf. per Nachnahme von ihm erhoben habe. Der Gläubiger Mußte Ivegen dieser 7 Pf., die er oberdrein noch zu bezahlen hatte, noch 52 Pf. Portounkosten bezahlen. Der Gerichtsvollzieher konnte natürlich die 7 Pf. auch niederschlagen oder die Einsendung per Post- karte verlangen, aber er handelte auch so vorschriftsmäßig. Nebenbei sei bemerkt, daß der Schuldner sich im übrigen als psandlos heraus- stellte und daß der Gläubiger außer rund 20 M. GerichtSkoste« auch noch die Kosten seines ProzehvertreterS zu tragen hat. Vermischtes. Schiiorrrrei. ImRcichSboten" finden wir folgendes Inserat: Bitte!" Ich beabsichtige in dem ncuerbautcn Krankenhause zu Riesenburg, welches dcni Vaterländischen Frauenverein gehört, von Diakonissen geleitet wird, ein Fretbett zu stiften, bedarf aber noch dazu der Mithilfe guter Freunde der guten Sache. Jeden der diese meine Bitte liest, bitte ich, mir SO Pf. zu schenken. Faulen bei Roseäberg. Westpr. Magdalcne von Auerswald, geb. Freiin v. Schönaich . Da läßt sich leicht ein Freibett stiften, wenn man die hlerzn nötigen Mittel erst bei anderen Leuten zusaminenschnorrt. Wenn die adelige Dame als Wohltäterin austreten will, sollte sie in die eigene Tasche greifen ünd eine Summe zu diesem Zwecke hergeben. Strandung eines deutschen DamPfcrS. Einer Lloydmeldung zu- folge ist der DampferAsia", von Havanna nach Bremen und Aal- borg unterwegs, an der Südseite von Goodwinsand auf Grund ge- raten. Ein verhängnisvoller Neberfall auf einen OmnivuS wird aus Kiew gemeldet: In der Nähe der Stadt wurde ein OmnivuS von fünf Räubern überfallen. Bei der Verfolgung der Räuber, an der auch auf dem Felde beschäftigte Landleäte teilnahmen, wurden sechs Personen, unter ihnen zwei Räuber, getötet und vier Personen verletzt._ Sozialdemokratischer Lese- und DlökutierklubHeinrich Heine -. Heute abend 9 Uhr bei Bolze, Rodenbergstr. 8: Sitzung. Sozialdemokratischer Lese- und DISkuticrkltibKarl Marx -. Heute abend S'/, Uhr bei Hummel, Sophienstr. S: Ettzung. Gäste will- kommen. Lese- und DiskntierklubSüdost-. Heule abend 8'/, Uhr bei Neithardt, Görlitzer Straße 68: Sitzung. Gäste willkommen. Verein ehemaliger Berltlier»Abteilung L). Heute abend 8'/, Uhr imRojentHaler Hoj", Rojcnthaler Str. 10(11: Milgliederverjammlung. Gäste haben Zutritt._ Amtlicher Marktbericht der städtischen Markthallen-Dtrektton über den Großhandel tn den Zentral-Martthallen. Marktlage: Fleisch: Zufuhr aeniigend, Geschäsi still, Preise unverändert. Wild : Zufuhr knapp, Geschäft rege, Preise steigend. G e s I ü g e I: gusuhr knapp, Geichäst rege, Preise gut. Fische: Znsuhr reichlicher, Geschäft ziemlich lebhast, Preise wenig derändert. Butter und Kas«: Geschäsi ruhig, Preise unverändert. Gemüse, Ob st und Südfrüchte: Zujlchr ausreichend, Geschäsi etwas lebhafter, Preise unwesrntUch verändert. Wttternngsüberftcht vom SV. April ISVg. morgen» S Uhr. «tattonen Haniburg 8ertin Franks.«.!» Müncheu Wien Wetterprognose kür Mittwoch, de» S1. April tvvv. Zunächst ziemlich trübe und regnerisch, aber mlld bei lebhaften West lichen Winden: später wieder ausllarend, etlvaS kühler. Berliner Wetterboreau. «e«er ** c* 2 bedeckt 1 Schnee 4 wolkig Regen 4 halb bd. i « 7 10 rSasterftandS-Rachrichte« her LandeSanstalt für Gewässerkunde, mttgetellt vom Berliner Wetterbureau. Wasserstand M e m e l, Tilsit P r« g e l, Jnfterburg Weichsel, Thor« Oder, Nattbor , Krosjen Frankfurt Warth«, Schrimm . Landsberg Netz«. Vordamm (J l b e, Leitmcritz , Dresden , Barby . Magdeburg 0+ bedeutet Wuchs, Fall.*) Unterpegel.