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werden.

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zu machen. Gewiß wäre wäre es den Jungtürken   am, Truppen erfekt. In der Hauptstadt bleiben ferner 600, dunkelste Bergrebier Deutschlands  , wo der Geist des Bischofs liebsten gewesen, hätten sie Abdul Hamid   schon durch Salonitier Gendarmen, die den Sicherheitsdienst über- Benzler herrscht und wo die Grubenkrösusse de Wendel, den Anmarsch ihrer Armee so einschüchtern einschüchtern können, nehmen. Die Salonitier Truppen, deren Vorhut sich be- Stumm und Röhling ihre absolutistische Macht auf­daß er in seine Abdankung eingewilligt hätte. Allein der reits dicht vor der Stadt befindet, werden vorläufig nicht gebaut haben. Durch die Gewerkschaften, hauptsächlich durch schlaue Despot kannte die Schwäche der jungtürkischen Position einmarschieren. Die Regierung wird einen entsprechenden den Verband wurden erst die unglaublich traurigen und zu genau, um sich fangen zu lassen. Wollen die Jungtürken   Aufruf an die Bevölkerung erlassen. Alle Truppen werden einen menfchemumwürdigen Verhältnisse an die Deffentlichkeit gebracht, ohne Widerstand siegen, so brauchen sie den Einfluß des neuen Gid leisten. Die Regierung übernimmt die Bürg- unter denen mehr als 23 000 Bergleute, davon fast die Hälfte Aus­Sultans auf die Palafttruppen und die Flotte und der Sultan schaft für die Unterwerfung der gesamten länder, schmachten. Genosse Emmel, damals Mitglied des Landes­will sich nur ergeben, wenn ihm Leben und Thron garantiert Garnison, mit Ausnahme eines kleinen Teils der Yildiz- ausschusses und einziger Arbeitervertreter in dieser Körperschaft, Auch den Einfluß der auswärtigen Regierungen befaßung. Die Kriegsflotte wird zu Manöverübungen den brachte vor Jahren die Klagen der Bergleute zur Kenntnis der Re­weiß Abdul Hamid   dabei in seinen Dienst zu stellen und Hafen verlassen. gierung, ohne jedoch Gehör zu finden. Für die Mehrheit dieser es ift wieder einmal eine feine Ironie der Welt­Kein Ultimatum? Bergsflaben bestand keine Knappschaftstasse, bis heute haben sie noch geschichte, daß die liberale englische   Regierung sich bei Konstantinopel  , 21. April. Dschewad Beh, der erste Sekretär feine Waschanstalten, keinerlei geregelte Arbeitszeit. Das Wiege­den Jungtürken   heute für die Schonung desselben des Sultans, hat gestern erklärt, der Sultan   habe keinen system ist derart, daß die Leute allgemein in dem Glauben leben, fie Mannes verwendet, den Gladstone einst als den Großen Brief erhalten, in dem seine Abdankung berlangt erhielten nicht das richtige Gewicht angeschrieben. Dazu kommt noch Mörder" gebrandmarkt hat. Denn darin sind heute alle worden sei. Wenn die Armee die Abdankung fordern würde, das sehr rigoros geübte Wichses"( Nullen). Regierungen einig, daß die Bestrafung von verräterischen würde er sofort einwilligen. Der Sultan   habe nicht nur aus den Die kapitalistischen   Autokraten antworteten auf die Beschwerden Monarchen zu den unbedingt zu vermeidenden Präzedenz- Provinzen, sondern auch aus Saloniti und aus dem Heere Er- und Klagen der organisierten Arbeiter mit Maßregelungen und Ver­fällen gehört. So wird es erklärlich, daß die Jungtürken   im Begriffe hinzu, der Sultan   bewahre vollkommene Ruhe. gebenheitstelegramme erhalten. Der Sekretär fügte folgung der Organisationen. Die christlichen Gewerkschaftssekretäre nannte de Wendel schwarze Anarchisten" und seine Belegschaft ließ zu sein scheinen, die Forderung der Abdantung er vor ihnen warnen. Auch die Geistlichkeit, die in den von der fallen zu lassen und mit ihrem verräterischen Feinde Doch Abdankung? Familie de Wendel erbauten Kirchen den Berg- und Hüttensklaven ein neues Kompromiß zu schließen, dessen Einhaltung ihnen Konstantinopel  , 21. April. Der Sultan   soll dem Parlament Trost und Gnade" spendet, warnte ernstlich vor dem Beitritt zum ihre Waffenmacht verbürgen soll. War es vor allem die für seine Bedingungen, unter denen er abzudanken sich christlichen Gewerkverein. Das hatte den Erfolg, daß ein mehr­die Türkei   immer bedrohlicher werdende Gestaltung der aus- bereit erklärt, mitgeteilt haben. Diese sollen sein: Keine wöchentlicher Streit im Minettegebiet ausbrach, der zwar mit einer wärtigen Lage, die den Ausbruch der türkischen Revolution Rechenschaft über vergangene Ereignisse sowie Sicher- Niederlage der noch schwach organisierten Arbeiter endete, aber der herbeiführte, so sind es auch jetzt wieder Rücksichten auf das stellung seines Lebens.  - Der Thronfolger Reschad doch die Regierung zwang, eine Kenderung des Berggesetzes vor­Ausland, die die Revolutionäre hindern, die vollen Kon- sowie alle osmanischen   Prinzen haben schon seit vorgestern ihre zunehmen. sequenzen zu ziehen und den Träger des alten Regimes end- Paläste verlassen müssen und befinden sich im Yildiz Kiost. gültig zu beseitigen.

Die Demission zurückgezogen.

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Zu der nun vorliegenden Regierungsvorlage haben die Werks­befizer eine Reihe Verschlechterungs-, die Arbeiterorganis Schließlich mögen auch die immer bedenklicher lautenden sationen noch mehr Verbesserungsanträge gestellt, welche Konstantinopel  , 20. April. Der Großwefir hat heute vor von der Kommission, an die das Gesetz überwiesen ist, zu prüfen Nachrichten aus der asiatischen Türkei   die Jung­ türken   bewegen, möglichst schnell in Stonstantinopel die mittag dem Sultan   schriftlich seine Demission überreicht, sie auf sind. Diese Kommission hatte nun auch zu Anfang April zwei Regierungsgewalt wieder herzustellen. Denn in Asien   herrscht Bitten des Sultans jedoch wieder zurüdgezogen und sich stonferenzen nach Straßburg   einberufen, und zwar eine, um die Anarchie, die rasch überhand nimmt und zu fürchterlichen bereit erklärt, das Amt noch kurze Zeit weiter zu führen. Auch Ansichten und Gründe der Werksbesitzer zu hören, eine zweite mit Megeleien führt, die die gefürchtete ausländische Intervention der Kommandant des Konstantinopeler Korps, Nasim Basha, den Gewerkschaftsbeamten, um von diesen die Wünsche und

jeden Moment herbeiführen kann.

hängen.

Die Armee vor Konstantinopel  .

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wollte heute demissionieren, hat die Demission aber ebenfalls wieder zurüdgezogen. Eine große Anzahl weiterer Abgeordneter ist am Abend nach San Stefano abgefahren, wo in der Nacht eine Beratung über die Lage stattfinden soll.

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Meinungen der Arbeiter kennen zu lernen. Für das Minettegebiet waren die Gewerkschaftssekretäre erschienen Genosse Wißmann( Verband) und Karius( Gewerkverein), für das Kohlengebiet: Genosse Ronstantinopel, 21. April, mittags 12 Uhr 30 Min. Die Leimpeters( Verband) und Aat( Gewerkverein). Die Berhand­mazedonischen Truppen werden in der Umgebung Anarchie in der asiatischen Türkei  . lungen dauerten mehrere Stunden und verliefen sehr anregend. Die der Stadt sichtbar. Der Ministerrat, der am Nachmittag Rom  , 21. April. Der Agenzia Stefani" wird aus Konstan: hauptsächlichsten Punkte betrafen: Strafwesen, Arbeits­zusammentritt, wird den Belagerungszustand über die Stadt ver- tinopel gemeldet: Konsulardepeschen zufolge haben in Autio- geit, Wahl und Befugnisse der Arbeiterausschüsse Gemetel stattgefunden. und die Sicherheitsmänner, von denen vorläufig noch Die Armee erhält fortgesetzt Zufluß von Mannschaften der chi an und Markyrikan Garnison. Da jedoch viele reaktionäre Elemente sich n zeltun herrscht Revolution; die Kurden rüden auf nichts in der Vorlage steht. Zum Strafwesen beantragten die Ver­einzuschmuggeln versuchen, werden alle Ankommenden streng über- Aleppo   vor, wo die Lage sehr ernst ist. Der Wali verfügt über bandsvertreter, daß monatlich nicht über einen Tagesdurch­wacht. Bisher wurden bei der Vorhut der vorrückenden Truppen ein einziges Bataillon und hat nicht genügend Mannschaften, um schnittslohn gestraft werden dürfe. Sobald der Betrag der Strafe zirka 200 verdächtige Personen, darunter einige erwiesene Emissäre, die Ordnung in der Stadt und auf dem Lande aufrecht zu erhalten. 50 Pf. übersteige, solle vorher der Arbeiterausschuß gehört werden. verhaftet. Viele Truppen der Hauptstadt, unter ihnen drei Sa­Dem Vernehmen nach weigern sich die Offiziere des Bataillons in In der Kommission herrschte die Meinung der Unternehmer vor, daß Ionitier Schüßenbataillone, zeigten brieflich oder durch Aleppo  , die dem Komitee für Einheit und Fortschritt   angehören, der Arbeiterausschuß bei Festsetzung der Strafen nicht entscheiden Deputationen ihre Unterwerfung an. Die genannten den Anweisungen des Wali zu gehorchen. In Beirut   herrscht wegen dürfe, weil die Grubenbefizer dadurch die Herrschaft über ihre Be­Salonifier Bataillone erklärten, von Hodschas durch Geld der Gemezel in Mersina  , Adana und Alexandrette große Beunruhi- triebe verlieren, während sie doch Herr im Hause" bleiben müssen. Dagegen fand die Forderung, eine Magimalstrafe festzu­berführt worden zu sein. Ein Widerstand der Gar- gung, doch wurde die Ordnung noch nicht gestört. nison gegen die anrückende Armee ist nach der gegenwärtigen Konstantinopel  , 21. April. Im Wilajet Aleppogreifen setzen, allgemeine Sympathie, nur hielten die Herren den Satz von Lage taum zu gewärtigen. Die Stimmung unter die Ruheftörungen weiter um sich; in Antalije und einem Schichtlohn zu niedrig. Die Verbandsvertreter hielten an der Bevölkerung ist vielfachen Schwantungen Biredfchik kam es zu Ausschreitungen; Engländer und andere ihrer Forderung fest, erklärten jedoch, daß sie es immerhin als einen Fremde flüchteten in das englische Vizekonsulat. Der englische   Fortschritt betrachteten, wenn durch Gesetz einmal eine Marimalstrafe ausgesetzt. für den Monat festgelegt würde, selbst wenn sie höher sei als die Kreuzer Diana" hat in Allegandrette 50 Mann gelandet. von ihnen geforderte. Die Megeleien.

Die Stärke der Armee.

Köln  , 21. April. Die Kölnische Zeitung  " meldet aus Ron­stantinopel von heute: Gstische hir an der Anatolischen Bahn Konstantinopel, 21. April. Nach einer Meldung aus Aleppo  ist heute von Truppen des dritten Rorps befeht vom 20. April find 400 Verbrecher aus der Zidabelle von Bayas worden, die über Smyrna   gekommen sind, um jede Hilfe- entflohen. Sie überfielen Kirkhan, mordeten und leistung für das absolute Regime aus Asien   zu plünderten und zogen dann Antiochia   zu, wo das berhindern und nötigenfalls auf Konstantinopel   vorzurüden. Massafre und die Plünderung seit 24 Stunden an­In der letzten Nacht sind bedeutende Verstärkungen aus dauern. Ein englischer Kreuzer ist vor Alexandrette   ein- Sicherheitsmänner nach preußischem Muster den geringsten Wert Adrianopel   für die Komiteetruppen angekommen, die jest getroffen. 36 Bataillone, 72 Geschüße und 15 Schwadronen ohne die Frei­willigen zählen.

Bei allen Forderungen herrschte unter den vier Arbeiterbertretern volle Einheitlichkeit, wenn auch die Petitionen der beiden Verbände in einigen Punkten von einander abweichen. Nur in der Frage der Sicherheitsmänner" vertrat Karius den Standpunkt der Gewerk­vereinsleitung nach ihrer Rechtsschwenkung. Seine Meinung fand jedoch absolut keinen Anklang, denn niemand glaubte, daß die hätten. Wie ein Kommissionsmitglied mitteilte, waren die Werks­Die Kammerfißung. befizer in der Frage derselben Meinung, die Herr Hilger Konstantinopel, 21. April. Die Deputiertentammer am 6. Januar im Palast- Hotel zu Berlin   auf der Tagung der Berg­Die Haltung der Flotte. hielt heute eine kurze geheime Sibung ab, der etwa 100 De herren ausgesprochen hat. Die Verbandsvertreter ersuchten die Konstantinopel  , 21. April. Die Haltung der Besabung putierte beiwohnten. Dem Vernehmen nach haben in der Landesausschußmitglieder, falls sich der Landesausschuß nicht dazu einiger Kriegsschiffe ist noch nicht ganz aufge: Sigung die Deputierten, die mit der heranrückenden Armee in aufschwingen sollte, die Grubenkontrolleure unabhängig von den tlärt. Vorgestern soll die Besatzung des Panzerschiffes Messudije" Berührung gekommen sind, über ihre Mission berichtet. Einige Unternehmern zu machen und aus der Landeskaffe zu bezahlen, die vor dem Yildiz demonstriert und versprochen haben, sich für den Abgeordnete sollen abermals die Verlegung des Sizes der Einrichtung rundweg abzulehnen, weil sie fonst Schaufenstergesetze Sultan   zu opfern; sie wollte angeblich mit anderen nach Rammer nach San Stefano gefordert haben, was von mehreren machten, um die Deffentlichkeit zu täuschen und die Arbeiter zu ver­San Stefano ziehen." Sabah" zufolge soll der Konmmandant des anderen Deputierten bekämpft worden sei. Ein Beschluß sei nicht Banzers Messudije" zur vorrückenden Armee berufen worden sein. gefaßt und wegen Beschlußunfähigkeit des Hauses sei die Sizung Nach heutigen Meldungen scheint der Anschluß des größten Teiles aufgehoben worden. Nach San Stefano haben sich noch einige der Marine an die vorrückende Armee gesichert. Deputierte begeben.

Anschlußerklärungen.

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Die ermordeten Offiziere.

Konstantinopel  , 21. April. Außer den Wilajets Saloniki, Ues­Konstantinopel, 21. April. Die Zahl der in der letzten Woche fueb, Monastir  , Adrianopel   und Janina erkennen auch bier ermordeten jungtürkischen Offiziere wird jetzt auf Wilajets in Kleinasien   die Regierung nicht an und 262 angegeben. Acht von ihnen sind vor dem gildiz ere weifen ihre Befehle zurü d. Der Korpskommandant bon mordet worden. Saloniti hat sich an alle Korpsbereiche gewendet und sie zum An­

Die Schuldigen.

fchluß aufgefordert. Bisher ist nur von seiten des vierten Korps. Konstantinopel  , 21. April. Nach türkischen Blättern feßen der fommandos Erzingfan ein formeller Anschluß erfolgt. Die übrigen Polizeiminister und andere Persönlichkeiten die Unter­Kommandos scheinen zu schwanken. Von einzelnen Truppentom- suchung über die Ereignisse der vorigen Woche fort. Die An­mandos der übrigen Korpsbereiche sollen bereits zustimmungs. stifter und Hauptwerkzeuge sowie der Zweck, Unter­oder Anschlußertlärungen vorliegen. drüdung der Verfassung, seien bereits festgestellt. Die gesamte türkische   Presse, auch jene Blätter, deren Haltung in der letzten Zeit zweifelhaft war, erklärt die Verfassung. für gesichert.

Aenderung der Lage?

Eine Ableugnung.

Konstantinopel  , 20. April. Die Lage erscheint heute abend böllig berändert, so daß man die Abdankung des Sultans nicht mehr für wahrscheinlich hält. Zwischen dem Hauptquartier Konstantinopel  , 21. April. Der Sohn des Sultans, der mazedonischen Truppen und der Pforte fand ein lebhafter Bring Mehmed   Burhan eddin- Effendi, den die öffentliche Meinung Depeschenwechsel statt. In allen Telegrammen der Truppen als bei den letzten Ereignissen tompromittiert betrachtet, hat wird die Person des Sultans mit großer Schonung an einige Blätter ein Schreiben gerichtet, worin er das Gerücht behandelt. Der Scheich ul Jslam erklärte Journalisten, von der Abdankung des Sultans sei niemals die Rede gewesen und alle für falsch erklärt, daß er sich vorige Woche unter die vor dem der Abdankung des Sultans sei niemals die Rede gewesen und alle yildiz demonstrierenden Artilleristen gemischt habe und auch andere darauf bezüglichen Gerüchte seien völlig unbegründet. Ebenso Gerüchte bestreitet. äußerten sich der Minister des Aeußern und der Handelsminister. Der Ministerrat nahm die in der bereits gemeldeten Proklamation Konstantinopel  , 20. April. Die Abendblätter feiern die aufgestellten Forderungen der mazedonischen Truppen an und der Kriegsminister teilte dies telegraphisch dem Hauptquartier in San heranrüdenden Truppen als Befreier und ermahnen die Be­Stefano mit. Wie verlautet, wird der Einmarsch in die Haupt- völkerung zur Ruhe. Der Präfekt der Stadt und sieben Vorstadt­stadt erst in einigen Tagen erfolgen, da die Truppen präfetten sind den Truppen zur Begrüßung entgegengegangen. in besonderen Kasernen untergebracht werden sollen, um sie nicht

mit der hiesigen Garnison in Verbindung zu bringen.

Presstimmen.

raten. Ein Kommissionsmitglied meinte, die Grubenkontrolleure hätten nur dann praktischen Wert, wenn die Gewerkschaften sie über­nähmen, bezahlten und auch die Anweisungen erteilten. Am Schluß versprachen die Landesausschußmitglieder, für Elsaß- Lothringen   ein " gutes Berggesetz" zu machen und die Arbeiterwünsche möglichst" zu berücksichtigen. Zu wünschen wäre allerdings, daß der Landes­ausschuß die alten Sünden endlich gut machte.

Erfreulich ist die Vorurteilslosigkeit und sozialpolitische Einsicht, die das elsaß- lothringische Parlament, das bekanntlich auf Grund eines sehr schlechten Wahlrechts gebildet wird, hier bewiesen hat, indem es Gewerkschaftsbeamte als die berufenen Vertreter der Arbeiterschaft und als Sachverständige in Arbeiterfragen anerkannte. Wann wird Preußen für diesen Fortschritt reif sein? Wenn die Macht der Junker stürzt!

Politifche Ueberficht.

Berlin  , den 21. April 1909. Die Konsumsteuern

der Gemeinden und das Erfinderrecht der Angestellten. Aus dem Reichstage( 21. April). In seiner heutigen Sigung kam der Reichstag   zu drei Beschlüssen, denen auch die Sozialdemokratie ihre Zustimmung geben konnte. Zunächst wurde die Debatte über die Petition wegen der Konsumsteuern der Gemeinden zu Ende geführt. Genosse Ulrich faßte dabei nochmals in längerer Rede alle Gründe zusammen, die für die Beseitigung der Gemeindekonsumsteuern bis zum 31. Dezember 1910 sprechen. Er konnte sich dabei auf die Tatsache berufen, daß die sozialdemokratische Mehrheit der Gemeindeverwaltung in Offenbach   es sehr gut fertig gebracht habe, die Konsum­steuern Zug um Zug zu beseitigen. In der namentlichen Der engliſche, der franzöſiſche   und der russische Botschafter Berggefetzgebung in Elfaß- Cothringen. Abstimmung trat das Haus dann mit großer Mehrheit dem Vorschlage der Petitionskommission bei, über die Petition heutige Ministerrat beschäftigte sich weiter mit der Lage in Daß Gewerkschaftsbeamte als Gutachter und als zur Tagesordnung überzugehen. Für diesen der Arbeiter von einer Beschluß trat geschlossen nur die Sozialdemokratie ein. Alle den Provinzen. In Adana   ist alles ruhig, dagegen dauern anerkannte Vertreter die Unruhen in Tarsus  , Iskanderum und anderen Orten fort. Parlaments tommiffion bei Beratung eines Gefeges heran anderen Fraktionen haben sich gespalten. Damit ist der gezogen und um ihre Meinung befragt wurden, dürfte in Deutsch  - Versuch, den Endtermin für die Abschaffung über das Ende Das Kompromis. land zum ersten Male durch den Landesausschuß für Elsaß  - des Jahres 1910 hinauszuschieben, wohl ein für allemal zu Konstantinopel  , 21. April. Der gestern abend bereits ge- Lothringen   geschehen sein. Die Regierung für Elsaß- Lothringen   hat Boden gefallen. meldete Um s chywung in der Auffassung der maßgebenden tür  - dem Landesausschuß eine Novelle zum Elsaß- Lothringer Berggeset Als zweiter Punkt der Tagesordnung fam dann die tischen Kreise hat zur Verständigung zwischen der Regierung und vorgelegt, die eine wörtliche Kopie des preußischen Berggefeges ist, dritte Lesung des polnischen Antrages auf Sicherung der Leitung der mazedonischen Truppen geführt. Folgendes ist die aber immerhin schon einen Fortschritt gegen das heutige, aus dem der Rechte auf Benutzung des Grundeigentums zur Erledigung. Grundlage zu dieser Verständigung: Die Abfebung des Sultans Jahre 1873 stammende Berggesetz für das Reichsland bedeutet. Auch In zweiter sung war dieser Gefeßentwurf, der sich gegen wird fallen gelaffen. Der größte Teil der hiesigen diese Novelle wäre sicherlich noch nicht gekommen, hätten die Organi  - die Rechtlosmachung der Polen   richtet, in namentlicher Ab­Garnison wird entlassen und durch Salonitier fationen der Bergarbeiter nicht Eingang gefunden in dieses stimmung mit großer Mehrheit angenommen worden. Zu einer

wurden heute vom Sultan   in längerer Audienz empfangen. Der