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Nr. 102. 26. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Abgeordnetenbaus.

78. Sihung, Montag, den 3. Mai, vormittags 11 Uhr.

Die zweite Beratung des Kultusetats wird fort­gesett beim Titel Universitäten und Charité­Krankenhaus Berlin". Abg. Dr. Hackenberg( natl.) fordert die Errichtung eines Lehr­stuhls für Neugriechisch an der Berliner Universität. Abg. v. Neumann- Großenborau( t.). wünscht für Berlin einen Lehrstuhl für Kolonialpolitik. Eine Reihe weiterer Redner bringen Spezialwünsche für die verschiedenen Universitäten vor.

Abg. Borgmann( Soz.):

Die Charitéverwaltung hat wiederholt den Verfuch gemacht, da sie mit dem staatlichen Zuschuß nicht auskommt, die Verwaltungskosten dadurch zu decken, daß sie die Kur- und Pflegekosten erhöht hat. Im Jahre 1906 war sie das erste von allen Berliner Krankenhäusern, das diese Maßnahme getroffen hat. Neuerdings hat sie, wieder als erste, ihre Säße auf 3 M., teilweise sogar auf 3,50 M. erhöht. Da sämtliche städtischen Strankenhäuser natürlich sofort ihrem Beispiel folgten, bedeutet das, insbesondere in der jebigen Zeit, eine

schwere Schädigung der Arbeiterklasse.

die Verwaltung der Charité handelt.( Sehr wahr! bei den Sozial­Demokraten.)

Dienstag, 4. Mai 1909.

des

ihnen bleibt ein bitteres Gefühl zurüd. Zu den sozialen Be denten kommen hygienische und pädagogische. Die Ferien find Geheimrat Naumann: Die Erhöhung der Pflegekosten war not- zur Erholung da und die Vorfreude wird es vielen der Schüler wendig in Rücksicht auf die Einrichtung neuer Abteilungen und schiver gemacht haben, dem Unterricht vorher mit Aufmerksamkeit umfangreicher Neubauten. Die Charité hat Einrichtungen, wie sie zu folgen. Auch sollten wir die Jugend vor der Frühreife be­alten Gebäuden noch vielfach mangelhafte Zustände in bezug auf Umfang in unserer Jugend an. kein städtisches Krankenhaus besitzt. Zuzugeben ist, daß in den wahren, denn die Nervenzerrüttung nimmt einen erschreckenden ( Sehr wahr! rechts.) Viel Stlosett und Badeeinrichtungen bestehen. Deshalb erfolgen eben wünschenswerter ist die Teilnahme der deutschen Jugend an den die Neubauten. Soweit irgend möglich, soll aber auch jetzt schon Musteraufführungen, die im Juli in Weimar für Besserung gesorgt werden. Das Schicksal des Pflegers, der Schillerbund geplant sind. Wir müssen alles unterstüßen, was die vom deutschen bedauert. Sie hat es immer als ihre Aufgabe angesehen, für 28 Jahre bei der Charité gewesen ist, hat die Verwaltung lebhaft ideale Gesinnung unserer Jugend stärkt.( Bravo ! rechts.) Abg. Heß( 3.) bestreitet die Reformbedürftigkeit diesen Mann zu sorgen. Wiederholte Untersuchungen ergaben, humanistischen Gymnasiums. Der moderne Geist schlägt ohnehin daß er 60 bis 70 Pro3. erwerbsunfähig ist. Es wurde seine Wogen auch in das humanistische Gymnasium. Das Frans mehrmals der Versuch gemacht, ihm leichte Arbeit zu verschaffen, zösische sollte auf keinen Fall zugunsten des Englischen zurüdge­er machte aber sehr weitgehende Ansprüche. Nach längerem Hin- drängt werden. Dem, was der Vorredner über die Schülerausflüge und Herverhandeln Krankenpfleger hatte er im ganzen 936 M. Es soll der Versuch sei, daß in dem Gymnasium in Essen in die A.- Klasse nur Schüler sind ihm 80 M. monatlich bewilligt. Als gesagt hat, stimme ich durchaus zu. Redner fragt an, ob es richtig gemacht werden, ihm Invalidenrente zu verschaffen, um die dann bemittelter Eltern, in die B.- Klasse nur Schüler minderbemittelter nicht etwa die Entschädigung von 960 W. getürzt werden soll. Ob aufgenommen werden. In die A.- Klasse sollen nur Schüler auf­die Entschädigung dauernd so hoch belassen wird, hängt natür- genommen werden, deren Eltern ein steuerpflichtiges Einkommen lich davon ab, was die jährlichen Untersuchungen über über 500 000 M. nachweisen.( Lebh. Hört, hört! und Heiterkeit.) seine Erwerbsfähigkeit ergeben. Unterstaatssekretär Weyer: Uns ist von diesen Vorgängen nichts bekannt. Es ist zwar in letter Zeit davon gesprochen worden, daß im Gymnasium in Essen nicht alles in Ordnung sein soll. Aber näheres wissen wir nicht. Ein Fachreferent ist mit der Unter­suchung beauftragt. Die Verhältnisse scheinen uns so ver wunderlich, daß wir nicht annehmen können, daß alles auf Wahr­heit beruht. Sollte die Sache sich freilich so verhalten, so würden wir das für eine Ungeschicklichkeit und Tattlosigkeit allerschlimmster Art erklären müssen.( Bravo !)

Abg. v. Arnim- Züsedom( k.): Die Klagen des Abg. Borgmann hat der Regierungsvertreter als durchaus unbegründet widerlegen können. Er ist auch insofern ungerecht gewesen, als er von dem inzwischen zum größten Teil fertiggestellten Neubau mit keinem Wort Erwähnung getan hat. Nur in den noch bestehenden beiden alten Stationen sind die mißlichen Verhältnisse vorhanden. Die Erhöhung der Verpflegungskosten war notwendig.

Abg. Hinkmann( natl.) wünscht Beschleunigung in der Schaffung eines stenographischen Einheitssystems, damit die Stenographie in den Schulen eingeführt werden könne. Die Rom­reise tönne er nur billigen. Eine allgemeine Gleichmacherei sei vom Uebel. Von dem betreffenden Gymnasium wären Vorkehrungen getroffen, daß nicht nur Söhne von Kommerzienräten die Reise mitmachen konnten. Redner fragt des weiteren an, in welchem Umfange Versuche mit Kurzstunden gemacht worden sind. Not­wendig ist die Verbreitung fegueller Aufklärung. Die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten hat auf diesem Gebiete zweifellos Verdienste. Innerhalb des Unterrichts kann natürlich nur mit äußerster Vorsicht an diese Frage heran­gegangen werden. Am besten ist die Aufklärung durch eine ge eignete ärztliche Persönlichkeit.( Bravo !) Hierauf bertagt das Haus die Weiterberatung auf Dienstag 12 Uhr. Schluß 4% Uhr.

Die Maifeier im Reich.

Es bedeutet auch eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit, da viele Kranke sich dadurch abhalten lassen, im Strankheitsfalle sich in eine geordnete Krantenbehandlung zu begeben. Bei der Charité kommt hinzu, daß sie nebenbei noch als Lehrinstitut Abg. Borgmann( Soz.): Es ist mir durchaus bekannt, daß das für die Universität dient und daß die Patienten, die sie Charité- Krankenhaus sich im Umbau befindet und daß man die aufsuchen, vielfach als Lehrobjekte dienen, freilich nur mit Mittel dafür durch Vernichtung des Botanischen Gar­ihrer Zustimmung. Wenn aber eine solche Lehranstalt im Inter- tens bereitgestellt hat.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) esse der Allgemeinheit für die Medizin eine unerläßliche Jch habe aber die Frage gestellt, ob es nicht trotz des Umbaus mög­Notwendigkeit ist, so sollten die dadurch gerechtfertigten 3 u- lich ist, in den alten Stationen wenigstens insofern Besserung zu schüsse des Staates so groß sein, daß die Charité eine schaffen, daß für 40 Personen nicht mehr eine einzige Badewanne Erhöhung ihrer Kur- und Verpflegungsfäße nicht notwendig hat. und ein einziges Klosett vorhanden ist. Ich weiß nicht, ob der Ab­In erster Linie werden davon Krankenkassen betroffen, die sich geordnete v. Arnim, wenn er einmal auf eine solche ohnehin in schwieriger Lage befinden. Zum mindesten müßte man Station täme, darauf Rücksicht nehmen würde, daß annehmen, daß dann in der Charité alle Einrichtungen den weit- anderwärts ein Umbau stattfindet. Was ich über gehendsten Anforderungen entsprechen. Leider kann dies Zeugnis die Fürsorge für den erkrankten Wärter gesagt habe, ist von der der Charité nicht ausgestellt werden. Es werden vielfach lagen Regierung vollinhaltlich bestätigt worden. Es ist ja erfreulich, daß über die ärztliche und allgemeine Verpflegung die Regierung ihm die Invalidenrente nicht abziehen will; aber Iaut. So ist mir aus neuerer Zeit eine Klage zugegangen, daß das muß erst eine Auffassung der letzten Tage gewesen sein, denn für einen Saal von 40 Personen nur ein einziges Klosett und nur in einem Schreiben vom 21. Mai 1907 wird der Abzug angekün­eine einzige Badewanne vorhanden ist.( Hört! hört!) Außerdem digt. Ich meine, man sollte die monatliche Unterstützung von sind die Fenster des Klosetts zerbrochen, so daß der Dunst in den 80 M. dem Mann als dauernde Pension zukommen lassen.( Sehr Krantensaal hineinströmt. In einem Krankenhause dürfte so etwas richtig! bei den Sozialdemokraten.) unter teinen Umständen vorkommen.( Sehr wahr! bei den Sozial- Abg. Caffel( frs. Vp.): Ueber die neuen Einrichtungen der demokraten.) Sich zum Studienobjekt hinzugeben oder nicht, steht, Charitee hört man nur gutes. Inwiefern es möglich ist, in den wie gesagt, eigentlich jedem Patienten frei, aber es wird doch in alten Bauten nur Veränderungen zu treffen, fann ich nicht be­dieser Beziehung ein gewiffer fanfter Drud ausgeübt. Ich habe urteilen. Für den Wärter möchte ich warm eintreten.( Sehr auch in dieser Beziehung eine Beschwerde eines Kranken, der glüd- richtig! links). Wenn jemand unter so egzeptionellen Umständen lich ist, aus der Charité hinaus in das städtische Krankenhaus an einer so schredlichen Krankheit ertranft, dann sollte man voll anzufügen:, Moabit gekommen zu sein, erhalten. Er schreibt mir: Welcher für ihn sorgen.( Sehr richtig! links.) Ich kann das nur ber= gewaltige Unterschied gegen die Charité in bezug auf Sauberteit gleichen mit dem Opfer, das ein Soldat auf dem Felde für das und Pflege herrscht in Moabit !" Die Verwaltung der Charité Vaterland bringt. Ich hätte es auch gern gesehen, wenn ihm sollte dahin wirken, daß sie mindestens auf dasselbe auch eine größere Entschädigung für die dauernde Schädigung Niveau fommt, wie die städtischen Krankenhäufer. Weiter seiner Gesundheit gewährt worden wäre, denn es ist doch möglich, wird geflagt über Mangel an sozialem Empfinden bei daß das Leben dieses Mannes durch die Erkrankung berkürzt wird. der Verwaltung der Charité. Im Jahre 1903 wurde ein( Abg. Borgmann: Sicher!) Pfleger gezwungen, die Pflege eines bei Laboratorienversuchen an der est erkrankten Arztes zu übernehmen. Der Arzt starb, der Pfleger erkrankte bann felbft an der Best, bekam eine große Reihe von Serumeinsprißungen, blieb zwar am Leben, ist aber so vollständig hinfällig geworden, daß er seinen Dienst nicht mehr ausüben konnte. Die Charitéverwaltung hat sich alle Mühe gegeben, sich den Mann vom Halfe zu fchaffen.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Das ist eine sehr unschöne Handlung. Nach langen Verhandlungen hat man ihm Entschädigungen von 30, dann von 47 M. angeboten, dann einen Portierposten, den er aber auch nicht mehr ausfüllen konnte, und schließlich hat man ihm, allerdings nur auf Widerruf, monat lich 80 M. gegeben. Dieser Fall beweist, wie wenig einsichtsvoll

Kleines feuilleton.

Mufit.

Geheimrat Naumann: Der Mann bekommt, so lange er er­werbsunfähig ist, monatlich 80 M., außerdem die Rente. Vielleicht fönnen wir auch eine Aufseherstelle für ihn ausfindig machen. Damit schließt die Debatte. Das Kapitel wird bewilligt. Es folgt das Kapitel Höhere Lehranstalten".

Abg. Siebert( f.) tritt für die Erhaltung des humanistischen Ghmnajiums ein. Die Geistesgymnastik, die man ihm verdankt, möchte ich für das Volksleben nicht vermissen.( Bravo ! rechts.) Mit der Errichtung der sogenannten Reformgymnasien sollte man nicht zu rasch vorgehen, sondern erst mehr Erfahrungen sammeln. Redner kritisiert es des weiteren, daß Schüler eines Berliner Gymnasiums in den letzten Osterferien eine Romfahrt unter­nommen haben. Eine Anzahl von Schülern habe zweifellos aus Mangel an Mitteln diese Reise nicht mitmachen können und bei

Unseren gestrigen Meldungen sind noch die folgenden Pommern .

hagen fanden morgens zwei Versammlungen statt, in denen die In den Wahlkreisen Stettin und Randow Greifen. Redakteure Sommer und Mehlich sprachen. Der Besuch war ein reger, was angesichts der schlechten Konjunktur immerhin be­achtenswert ist. Stritte Arbeitsruhe hatten nur die Hafenarbeiter und die Schuhmacher beschlossen. Unter den Feiernden waren im übrigen die Schneider und die Holzarbeiter start vertreten. Die über hundert Angestellten des Konsumbereins hatten in diesem Jahre auf die Arbeitsruhe verzichtet. Auch von den 8000 Arbeitern der Vulfan"- Werft waren wenige unter den Feiernden, was wohl darauf zurückzuführen ist, daß der 1. Mai Lohntag war. Die Polizei fchien eine neuerliche Straßendemonstration befürchtet zu haben, denn sie hatte überall zahlreiche Schuyleute auf­gestellt. Nach den erwähnten Versammlungen, in denen das polizei­liche Verbot des Maiumzuges mit aller Schärfe fritisiert wurde, fanden Ausflüge in die Umgebung statt, während für abends die üblichen Unterhaltungen arrangiert waren.

In Stralsund fand morgens eine Versammlung statt, in der zahlreiche Teilnehmer einen Vortrag des Genoffen an is ent­gegennahmen.

J. S.

hältnis zu den Leistungen des Chors bekanntlich überraschend niedrige namentlich der große Skulpturensaal macht einen sehr üblen Ein­find. Ein kleines Defizit in der Jahrestasse des Chors ist druck. In der Architektur Abteilung interessieren zahl­die Folge. Hoffentlich läßt sich trotzdem der Chor nicht verleiten, reiche photographische Reproduktionen von Bauten Ludwig off­die Preise zu erhöhen. Auch die Krise wird vorüber gehen. Auf- manns. geführt hat der Chor im letzten Winter die Jahreszeiten Wir werden auf die Ausstellung, soweit sie Bemerkenswertes Reues Operetten Theater:" Der Zigeuner-( zweimal) von Haydn , Acis und Galatee von Händel, der bietet, noch in ausführlicher Besprechung zurückommen. Baron". Von Johann Strauß ist" Der Zigeuner- zufriedengestellte Aeolus von Bach, ferner hat er einen baron" die nächst der Fledermaus" wohl bedeutendste Operette. Brahms und einen sehr heiteren Sven holander­Humor und Satire. Ihre feinen szenischen Stimmungen und ihre kunstvollen Abend veranstaltet. Der Chor will zur Verstärkung seiner Sereniffimus beim Hofmaler: Ihr Vorgänger Ensemblegefänge lassen vergessen, daß es ihr an dramatischem langtvirkung in der nächsten Zeit eine Konzertorgel er- huldigte einer schönen Sitte: er brachte bei Aktbildern immer' n Bau fehlt, und sie würden eine wirkliche Musteraufführung sehr werben, wozu freilich das Geld erst geschafft werden muß. Die Schürzchen mit den Landesfarben an!" wohl lohnen. An eine solche reichten selbst die hervorragenden fingenden Mitglieder haben sich um fast ein Viertel des Bestandes Darstellungen nicht heran, die wir vor Jahren in der seligen gegen das Vorjahr an Zahl erhöht: es sind jetzt 244 ſtatt 200. Opernzeit des Theater des Westens " hörten. Aber auch an diese Immerhin haben die Dresdener Genossen in ihrer Boltssingakademie reichte nur teilweise die Neueinstudierung heran, die Sonnabend vor dem Berliner Chor einen starken Vorsprung, der hoffentlich bald im Neuen Operetten- Theater" am Schiffbauerdamm ausgeglichen wird. Sangeskundige und fangeslustige Berliner Arbeiter unter Direttor Palfi dargeboten wurde. Allerdings fonnte man und Arbeiterinnen sind zum Eintritt stets willkommen; ihnen bietet an einem guten Wollen seine Freude haben; und namentlich der der Chor außer der musikalischen Mitarbeit noch eine Musikbibliothe Chor bot tatsächlich Anerkennenswertes. Etwas Besonderes sollten zu unentgeltlicher Benugung, musilgeschichtliche Vorträge, Freibilletts auch die Szenerien sein; doch ihr Bestreben, den Eindruck der zum Besuche von namhaften Solisten- und Chorkonzerten. Die Be­ungarischen Ebene hervorzurufen, wirkte wieder durch den allzu dingungen des Eintritts find bekannt: Es wird ein Monatsbeitrag tief gehenden Horizont störend= vom mißglückten Sternen- von nur 50 Pf. erhoben. Die Aufnahme findet in den Uebungs­stunden des Chors statt. Diese werden wie bisher im Sophien­himmel nicht erst zu sprechen. Wir Altkatholiken erkennen die Unfehlbarkeit des Papstes nicht Realgymnasium, Steinſtr. 31-34, unter Leitung des Dirigenter an, Herr Feldwebel." Dr. G. Zander und mit pianistischer Unterstützung des Herrn Richard Die Evangelischen ooch nicht; scher Dich Iints' ran, Du Kursch abgehalten, und zwar ist Freitags von 8 bis 10% lhr Simmelhund!" ( Jugend".) allgemeine Chorprobe, zu der auch Gäste stets willkommen sind.

Kunst.

ſtehen.

Wahres Geschichtchen. Die Stompagnie tritt zum Kirch gang an der Feldwebel befiehlt: Die Katholiken rechts, die Evangelischen lints antreten!" Alles eilt an seinen Plaz, nur ein Mann bleibt in der Mitte Dich vielleicht' ranscheren?" Der Feldwebel stürzt wutschnaubend auf ihn los: Willst Du Der Mann bleibt stehen und wagt einzuwenden: Herr Feld. webel, ich bin altkatholisch." Altkatholisch ? Was heißt das?"

Notizen.

Die aus früherer Operettenzeit bekannten Sänger Ostar Braun und Poldi Augustin waren wohl die tüchtigsten. Für die dankbare Rolle des Zigeunermädchens Saffi bot Phila Wolff fobiel Sorgfalt des Ausdruckes auf, daß man gegen das zum Teil Miztönende ihrer Stimme nachsichtig werden konnte. Cecilia Bad würde mit einer noch tiefer gelegenen Gesangs­Wie Abdul Hamid früher genannt wurde und partie vielleicht günstiger daran sein als mit ihrer Zigeunerin Ezipra; ihre Mittellage ist doch zu flangarm, ihre Söhenlage zu Sonnabendmittag eröffnet worden. Die Große Berliner Kunstausstellung ist am wie er jegt genannt wird. Abdul Hamid erfährt das Soweit man nach einem Schicksal aller gestürzten Despoten. Er wurde früher in den Himmel schrill. War ihre mimische Darstellung etwas übertrieben. so orientierenden Rundgang durch das Labyrinth von 98 Sälen und gehoben und wird jezt verflucht. Nachfolgend eine kleine Blütenlese mochte man von der Wiedergabe des sozusagen unsterblich komischen Stojen urteilen kann, ist das künstlerische Durchschnittsniveau diesmal der Titel, die ihm sein Volt bis zu feinem Sturze beilegte: Fürst Schweinezüchters 3supán durch Julius Sachs doch mindestens mehr Beweglichkeit und natürlichere Lustigkeit erwarten. Sängern tommission scheint etwas zielbewußter ihres Amtes gewaltet zu Kalif des Propheten, Herr beider Welten, König der Weltmeere und mehr Beweglichkeit und natürlichere Luftigkeit erwarten. Sängern nicht so erbärmlich wie in den früheren Jahren. Die Aufnahme der Rechtgläubigen, Kaiser der Kaiser, Gottes Schatten auf Erden, wie Karl M. Stefani und Ife Lorenz würde nur noch haben, und bei der Anordnung ist man von dem alten Grundsatz der Weltenländer, Beherrscher aller Menschen. Und jetzt zirkulieren eine langvollere Stimme zu wünschen fein. Auch das Orchester gab sich redliche Mühe. Aber noch scheint abgewichen, den Schund in den Hauptfälen unterzubringen und die folgende liebenswürdige Bezeichnungen: Verächter des Propheten, allenthalben der Grundsatz zu gelten: ein Ton wie der andere!" befferen Sachen in die abgelegenen Totenkammern zu verweisen. Eid brüchiger Hund, den Gottes Strafe ereilen wird, un­allenthalben der Grundsatz zu gelten: ein Ton wie der andere!" Wie leicht würde z. B. die stimmungsvolle Melodie des Schiffer- Der früher so genannte Ehrensaal, in dem sich die repräsentativen gläubiger Usurpator des Heiligen Thrones Mohammeds, Grausamer Schinken breit zu machen pflegten, ist in eine zum Teil recht inter Bluttrinker von Stambul. effante Sünstler Bildnisgalerie verwandelt worden. Die Eine enorme Verbilligung der Telegramme Münchener Luitpold- Gruppe, der Künstlerbund fündet die kürzlich begründete franzöfifche Gesellschaft für drahtlose Bahern und namentlich der Künstlerbund Karlsruhe Telegraphie an. Es kostet ein Wort von den Canarischen Inseln nach haben sehr achtbare, die Düsseldorfer und die Münchener Sünstlergenossenschaft weniger erfreuliche Gruppen­ausstellungen veranstaltet. Mit größeren Kollektionen sind vertreten: die Maler Oskar 3 wintscher, Ludwig Dettmann , Gustav Schönleber , Karl Vinnen, René Reinide, Hans Unger , Klein- Chevalier, Konrad Böse, Franz Hoff mann- allersleben und Otto H. Engel , von Bild­Hauern Mar Klein und der verstorbene Ferdinand Repce. Die Zeichnenden Künste darunter Blätter von Gulbransson, Thoeny, Rezniced, Jüttner, Staffen und Fidus füllen mehrere Säle. Um die Bla ftit ist es, wie gewöhnlich, schwach bestellt:

chores reichhaltiger, betonter zu spielen sein!

Fragt man uns endlich, ob unsere Kritik vom Besuche der Aufführungen abraten will, so können wir nur entschieden wider: sprechen. Derlei Darbietungen benötigen und verdienen beides: Kritik und Besuch; sind beide eifrig genug, so ist unsererseits alles getan, um dem Theater weitere Fortschritte zu ermöglichen.

SZ.

Der Berliner Volts chor hat mit dem eben abgelaufenen April sein fünftes Lebensjahr vollendet. Wie aus dem uns gedruckt vorliegenden Jahresbericht hervorgeht, war dieses legte Jahr nicht ganz von dem gleichen Erfolg begünstigt, wie die zwei vorher gehenden. Ursache ist sicherlich auch in diesem Falle die Krise ge wesen, die manchen früheren Besucher der Boltschorkonzerte gezwungen hat, diesmal fern au bleiben, obwohl die Eintrittspreise im Ver­

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