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Mr. 103. 26. Jahrgang.
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3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Partei- Angelegenheiten.
Mittwoch, 5. Mai 1909.
Die
fahren. H. erlitt eine klaffende Wunde am linken Oberschenkel,[ 14 Tage im Wasser gelegen; er hatte dunkelbraunes Haar, etwas Ahrens eine Quetschung des Brustkastens und Hautabschürfungen Glaze, rötlichen Schnurrbart, braune Augen, und war bekleidet mit int Geficht. Die Verlegten wurden nach der Rettungswache ge- schwarzem Winterüberzieher, schwarzer Kammgarnhofe und Weste, Zweiter Wahlkreis. Sonntag, den 9. Mai, findet für die bracht und nach Anlegung eines Verbandes nach den elterlichen ebensolchem Jackett mit hellen Streifen, weißem Hemd, weißem UmInhaber mit grünen Karten die' raniavorstellung statt. Wohnungen überführt. Beim Aufspringen auf einen fahrenden legetragen, blauem Schlips und schwarzen Schnürschuhen. Die Phyfitfäle werden um 1 Uhr geöffnet; die Verlosung der Pläge Straßenbahnwagen tam borgestern abend der Arbeiter Julius Gloske Leiche, an welcher sich Spuren äußerer Verlegungen nicht befanden, aus der Gartenstraße 48 schwer zu Schaden. Er wollte in der ist im Leichenschauhaufe, Hannoversche Straße 6. Personen, welche beginnt ebenfalls um 1 Uhr, der Vortrag pünktlich um 2 Uhr. Berlinerstraße in Rirdorf auf einen in voller Fahrt befindlichen über den Toten nähere Angaben machen können, woollen sich dorthin Es muß noch einmal ganz besonders darauf aufmerksam gemacht Straßenbahnwagen der Linie 22 springen, glitt jedoch von dem wenden oder zu 1566 IV. 59. 09 dem Polizeipräsidium Mitteilung werden, daß die Mitglieder pünktlich zur Stelle find. Nicht berlaufte Karten sind sofort an den Abteilungs- oder Bezirks- Trittbrett ab, stürzte und kam unter den Borderperron des An- machen. führer oder an den Kassierer Gustav Schmidt, Kirchbachstr. 14, zurück- hängewagens zu liegen. G. wurde eine Strecke mitgeschleift und Der Vorstand. mußte mit Hilfe von Straßenpassanten aus seiner gefährlichen zugeben. Lage befreit werden. Der Verunglückte hatte einen mehrfachen Potsdam . Die Wahlvereinsversammlung findet heute Mitts Bruch des linken Armes erlitten und wurde nach dem Krankenhause woch bei Witwe Glaser, Kaiser- Wilhelm- Straße, statt. Wichtige gebracht. Tagesordnung.
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Eine neue Engrosmarkthalle für Obst- und Gemüsehandel. Die Verhandlungen wegen des Antaufs des großen Geländes an der Paulstraße zwischen Magistrat und Eisenbahnfiskus sind jetzt zum Abschluß gekommen. Der Magistrat beabsichtigt, dort eine Engrosmarkthalle für den Obst- und Gemüsehandel zu errichten. Für diesen Zweck war ursprünglich ein großes Gelände an der Landsberger Allee erworben worden, das auch dem Fleischengrosmarkte dienen soll. Diese Absicht scheiterte aber an dem Widerstande der beteiligten Standinhaber, die sich weigerten, eine so weit hinausverlegte Halle zu beziehen. Der Magistrat nahm deshalb von diesem Plane Abstand. Das Gelände an der Landsberger Allee soll nur dem Fleischhandel und ähnlichen Zwecken nugbar gemacht werden. Das nunmehr für den Gemüse- und Obsthandel erworbene fiskalische Gelände an der Paulstraße in Moabit wird in einer Länge von etwa 400 Metern von der Spree begrenzt, es ist 65 200 Quadratmeter groß und hat Eisenbahnanschluß. Voraussetzung für das Zustandekommen des Kaufes ist, daß der Magistrat dem Eisenbahnfiskus Ersatz für die Abtretung des Geländes schafft. Der Fistus verlangt die Einziehung der Heide. und der Döberißer Straße an der Lehrter Eisenbahn und die Uebereignung diefer Straßen samt den an diesen liegenden Häusern an den Eisenbahnfistus. Der Preis für das Gelände an der Paulstraße ist auf 84,15 M. für das Quadratmeter festgesetzt, also auf rund 6 Millionen Mark für etiva 26 Morgen. Dazu kommen dann die Kosten für die beiden Straßen und der Erwerb der an grenzenden Grundstücke, wodurch sich die Gesamtkosten auf etwa 84 Millionen Mark erhöhen werden. Die neue Markthalle wird nur einen Zugang von der PaulStraße erhalten. Der Fiskus hat einen etwa 25 Meter breiten Geländestreifen längs der Stadtbahn an der Lüneburger Straße nicht mitverkauft, weil er diesen Streifen für eine Erweiterung der Stadtbahn zurückbehalten will. Dadurch ist die neue Halle in der Lüneburger Straße abgeschnitten. Um aber eine Verbindung zu ermöglichen, hat der Magistrat die Stadtbahnbögen in der Lüneburger Straße vom Fistus gemietet. Da die Pantstraße keinen Platz bietet für die Aufstellung von Wagen, sollen diese auf dem Gelände felbft auffahren und dort aufgestellt werden. Die Bentralmarkthalle la an der Rochstraße, die mit einem Koftenaufwande von rund 5 Millionen Mark erbaut worden ist, wird eingehen, die Zentralmarkthalle 1 bleibt dagegen bestehen. Die Schließung der Zentralmarkthalle 1a würde mit der Eröffnung der neuen Großmarkthalle in Moabit erfolgen.
Die Mittel für den Ankauf des Geländes sollen aus einer Anleihe gededt werden.
Vorort- Nachrichten.
Stadtverordnetenversammlung.
Ein schwerer Unglücksfall hat sich vorgestern abend in der Leipzigerstraße zugetragen. Der Produktenhändler Thomas Zu Beginn der Sigung erfolgte die Einführung des StadtStarczinski, Ackerstraße 22, war mit seinem Fuhrwerk durch die verordneten Dr. Graf v. Matuschka( lib. Frakt.); sodann machte Leipzigerstraße gefahren. Als er in die Wilhelmstraße einbiegen der Vorsteher davon Mitteilung, daß der Stadtverordnete Dr. Voßwollte, stürzte er bei der scharfen Wendung vom Bock und fiel un- berg( lib. Fratt.) sein, Mandat aus Gesundheitsrücksichten niederglücklicherweise unter den Wagen, dessen Räder ihm über die Brust gelegt hat. Auf Antrag der sozialdemokratischen Fraktion hatte die Stadte hinweggingen. In besinnungslosem Zustande wurde St. nach der Unfallstation in der Kronenstraße geschafft und nach Anlegung von verordnetenversammlung im Februar eine Anfrage an den Magiftrat gerichtet, wie es mit der Beschaffung von Notstands. Notverbänden in das Krankenhaus am Urban eingeliefert. Berkehrsstörung. Vor dem Kammergericht in der Lindenstraße arbeiten in Schöneberg steht und ob der Magistrat die Einentgleiste gestern vormittag ein Straßenbahnwagen der Siemensführung einer fommunalen Arbeitslosenversiche bahn an der Weiche, die jetzt ausgebessert wird. Der Wagen ver- ung plant. Die Antwort des Magistrats lag der Versammlung urfachte eine längere Werkehrsstörung auf allen die Linden- und Bur Kenntnisnahme in dieser Sizung vor. Was die Beschaffung von Notstandsarbeiten betrifft, so find Markgrafenstraße paffierenden Straßenbahnlinien. Erst nach vielem in der Kanalverwaltung durchschnittlich 95 Mann beschäftigt wor Mühen und mit Hilfe vieler Personen gelang es, den Wagen aus den. In der Hochbau- und Liefbauverwaltung konnte ebenfalls dem aufgerissenen Pflaster wieder in das Geleise zu bringen. nur eine geringe Anzahl von Arbeitslosen Beschäftigung finden,
damit einer
Tödlicher Automobilunfall. Auf der Döberizer Heerstraße, da die Arbeiten mit Rücksicht auf die andauernde Frostperiode des unweit der neuen Grunewaldrennbahn, hat sich gestern nachmittag verflossenen Winters nicht in dem Umfange aufgenommen werden Die Einführung ein fchiverer Automobilunfall zugetragen, bei dem der Bruder des fonnten, wie dies ursprünglich beabsichtigt war. Billardmeisters Hugo Kerkau tödlich verlegt wurde. Kertau fuhr einer Arbeitslosenversicherung hat der Magistrat abgelehnt. Bei auf feinem Motorzweirade durch den Grunewald und wollte nach dem Straßburger System( Gewährung von Zuschüssen an die ArBichelsberge, wo er mehrere Billardschüler zu unterrichten hat. beiterorganisationen) fommt der Nutzen der Einrichtung nur den Kurz vor der neuen Rennbahn nahte hinter ihm das Lurus- gewerkschaftlich organisierten Arbeitern zugute. Es erfüllt daher privatautomobil IA 4142 in rasender Fahrt. Che Kerkau ausbiegen nicht seinen Zweck und kann deshalb nicht eingeführt werden. Die fonnte, war er auch schon von dem Automobil erfaßt und zu Ben Schaffung eines neuen Versicherungsträgers und geschleudert worden. Er fiel so unglücklich, daß ihm die Räder über neuen Organisation( z. B. im Anschluß an unseren städtischen den Kopf hinweggingen. Wenige Minuten nach dem Unfall starb Arbeitsnachweis) wäre zwar ein an sich verdienstliches Wert, weil der Unglückliche. Die Leiche wurde nach der Leichenhalle des Selbst- es zu neuen Erfahrungen führen würde. Aber auch dieser Weg mörderfriedhofes in Schildhorn gebracht. Paul Kertau stand im wäre ebenso, wie die Einführung des Straßburger Systems, nur 27. Lebensjahre und ist schon mehrmals in Billardturnieren hervor- ein Experiment und würde nur einem kleinen Teile der Arbeitergetreten. Er legte sich besonders auf Kunstbälle und war allgemein beliebt und geschätzt. Der Chauffeur des Privatautomobils suchte anfangs zu entfliehen, tehrte aber später an die Unfallstelle zurück, da die Nummer feines Wagens doch von Zeugen festgestellt worden war.
Die Kindesleide im Frauenhemb. Einen schaurigen Fund machten gestern spielende Kinder auf einem unbebauten Gelände an der Beuffelstraße. Sie stießen beim Buddeln auf einen Gegenstand, in dem die Leiche eines neugeborenen Knaben erkannt wurde. Der tote Körper war in ein langes Frauenhemd eingehüllt. Die Leiche wurde zur Obduktion nach dem Schauhause gebracht. Ob hier ein Kindesmord vorliegt, wird die Untersuchung ergeben.
Bodenreformer."
Das Skelett des Selbstmörders. In einer Schonung im Zagen 58 des Forstes bei Ertner wurde gestern die Reiche eines Selbstmörders aufgefunden, die mindestens ein halbes Jahr bereits dort gelegen hat. Sie war fast vollständig in Verwesung übergegangen und teilweise schon stelettartig. Der Rumpf lag auf dem Erdboden, während der Kopf noch in einer Schlinge am Baum hing. Ueber den Toten konnte nichts ermittelt werden.
fchaft zugute kommen, denn für die Arbeitslosenversicherung muh Groß- Berlin als wirtschaftliche Einheit betrachtet werden und es fann fein praktischer Erfolg erzielt werden, wenn man in neuen wirtschaftlichen Grenzen eine solche Einrichtung nur für einen Teil einführt, während die von der Einrichtung Betroffenen sich über das ganze Gebiet verstreuen. Der Magistrat hält somit die Einführung einer fommunalen Arbeitslosenversicherung Schöneberg nicht möglich.
für
" Der Magistrat wird ersucht, mit der Stadtverordnetenver. fammlung in gemischter Deputation erneut Erwägungen anzustellen, ob und in welcher Weise eine kommunale Arbeitslosenbersicherung für Schöneberg zur Einführung fommen fann."
Stadtv. Küter( Soz.) erklärt, daß es Befremden erregen müsse, wenn gegenüber der herrschenden Arbeitslosigkeit so wenig Arbeit vergeben worden ist. Das, was in dieser Beziehung geschehen ist, sei so gut wie garnichts. Die meisten Arbeiten sind auch nicht einmal von der Stadt in eigener Regie, sondern von Pribatunternehmern ausgeführt worden. Die ganze Situation hat gezeigt, daß gegenüber der Arbeitslosigkeit in erster Linie mit der Unangenehm überrascht wurde eine Frau B. in der Lankwig- Einführung einer kommunalen Arbeitslosenversicherung vorge. Straße 14, als sie auf ihren Boden kam und diesen ausgeräumt fand. gangen werden muß. Aber hier versagt der Magistrat vollständig. Einbrecher hatten, da ihnen das schwere, sehr folid gearbeitete Vor- Die ablehnende Begründung der Arbeitslosenversicherung hätte gar. ,, Das Borkommen von Hungerrevolten in Waldfrieden", der hängeschloß erfolgreich Widerstand bot, die Stramme herausgerissen nicht erst gedrudt werden brauchen. Ein Schuhmacher oder ein bekannten Trinterheilstätte bei Fürstenwalde , wird aus Anlaß der und alles, was sie fanden, mitgenommen, darunter auch eine Anzahl Schneider hätte eine bessere Begründung geben können. Im Reiche bon uns mitgeteilten jüngsten Standalereignisse in dieser Anstalt neuer Stiften, die sich ein Herr, der bei Frau B. wohnt, eigens zum fagt man, die Kommunen müssen erst mit der Arbeitslosenvervon dem früheren Charlottenburger Stadtrat Dr. med. Waldschmidt, Transport hatte anfertigen lassen. Es tann den Mietern nur immer sicherung den Anfang machen, hier will man sich nun ganz auf das dem führenden Mann in dem Verwaltungsausschuß, in Abrede ge- wieder geraten werden, den Böden eine erhöhte Aufmerksamkeit zu Reich berlassen. Redner gibt einige Beispiele von anderen Städten, stellt. Hiernach scheint der Herr Verwaltungsdirektor über wich- schenken und Dinge, die ihnen lieb find, möglichst nicht in diese zu wo die Arbeitslosenversicherung eingeführt ist und wo man gute tigste Borfommniffe in seiner Anstalt sehr schlecht unterrichtet zu stellen, um sich so einigermaßen gegen das Treiben verwegener Erfahrungen damit gemacht hat. Es wäre richtiger gewesen, der Magistrat hätte sich erst mit der Stadtverordnetenversammlung fein. Wie uns von absolut zuverlässig informierter Seite mit aller Langfinger zu schüßen. in Verbindung gesezt, ehe er zu seinem ablehnenden Beschluß gcBestimmtheit versichert wird, haben schon vor der Tätigkeit des tommen ist. Redner stellt namens der sozialdemokratischen Fratjekt gemaßregelten Direktors Dr. Kapff, nämlich im Jahre 1905 unter der Leitung seines Vorgängers Dr. Dantert, sehr ernste tion folgenden Antrag: Revolten stattgefunden. Damals hatte die Stadt Berlin aus ihren Frrenanstalten Dalldorf und Herzberge etwa hundert alkoholtrante Patienten für längere Zeit zur Behandlung nach Waldfrieden überführen lassen. Der mit großen Kosten unternommene Versuch fiel völlig ins Wasser, weil fast sämtliche Kommunalpatienten und auch zahlreiche aus Provinzialanstalten entliefen. Die damalige Ein Leinewand- und Tuchreisender" treibt gegenwärtig in ärztliche Leitung stand allerdings nicht, wie später die ärztlich ge- Außenstadtteilen und in den Vororten sein Unwesen. Der Reisende, diegene des Herrn Dr. Kapff, auf der Höhe ihrer Aufgabe. Die ein etwa 25 bis 30jähriger Mann, bietet den Hausfrauen TaschenRevolten im Jahre 1905 nahmen solchen Umfang an, daß Dr. tücher nach vorgelegtem Muster zu auffällig niedrigem Preise Dantert tätlich angegriffen und wiederholt beträchtlicher Material- an und läßt sich auf die Lieferung eine Anzahlung leisten. Wenn schaden verursacht wurde. Die Veranlassung bot neben drakonischer er das Geschäft zum Abschluß gebracht hat, bietet er der Kundin Stadtv. 3obel( lib. Frakt.) wünscht, daß noch untersucht Behandlung hauptsächlich die teils schlechte, teils unzureichende Be- einen Rest Tuchstoff an, der eigentlich für einen anderen Kunden föftigung, gegen welche die Patienten, übrigens auch solche der bestimmt war. Er habe aber angeblich den Stoff wieder mit Krantentassen, mit um so größerer Berechtigung protestierten, als genommen, weil jener nicht zahlen könne. Geht die Kundin auf fie während der Erntezeit im landwirtschaftlichen Betriebe der den Kauf ein, so läßt sich der Meifende den Stoff gleich bezahlen Anstalt Waldfrieden stramm arbeiten mußten. Bei den fortgesetten und erst zu spät erkennt die Käuferin, daß der Stoff nicht nur Beschwerden über das Effen wurde auf die Vorschriften des minderwertig, sondern auch fürzer ist, wie angegeben. Natürlich so schließt sich Redner den Ausführungen des Stadtverordneten Brandenburgischen Provinzial- Reglements hingewiesen, das auch werden auch die Taschentücher nicht geliefert, auf welche die Anfür Waldfrieden maßgebend sei. In diesem Reglement kann aber zahlung geleistet ist. So plump auch der Schwindel ist, scheint der schwerlich gestanden haben, daß das vom vorigen Tage in den Gauner, die aus der großen Zahl der bei der Polizei eingeReffeln übrig gebliebene Essen mit dem Menu des nächsten Tages laufenen Anzeigen zu entnehmen ist, doch zahlreiche Opfer zu zusammengefocht werden dürfe. Auf diese Weise gab es beispiels- finden. weise Mohrrüben mit grünen Bohnen oder Graupen mit Weißkohl. In einer Badeanstalt erhängt hat sich der 25 Jahre alte Schloffer eine Koft, die selbst der ausgepichte Magen eines Mkoholikers zurüdweist. Allgemein hieß es schon damals, daß der bei den Karl Nitschke aus Groß- Kammin, der zuletzt am Grünen Weg 46 Batienten äußerst unbeliebte Dr. Waldschmidt hinter der Sache wohnte. Der junge Mann tam gestern nach der städtischen Badeftede und eine nicht im Interesse der Patientenbehandlung liegende anstalt an der Schillingsbrücke und bestellte ein Wannenbad. Als er Sparwirtschaft treibt. Sollte von alledem der Herr Verwaltungs- nicht mehr zum Vorschein tam, öffnete man seine Belle und fand direktor wirklich nichts gewußt haben? Es wird ihm doch wohl be- ihn am Kleiderhaken hängen. Wiederbelebungsversuche, die ein Arzt tannt sein, daß auch die Dekonomieverwalter, gegen die sich der von der nächsten Unfallstation anstellte, blieben erfolglos.
Stadtv. Meher( lib. Fraft.) hält die Angelegenheit ebenfalls für wichtig, die man nicht ohne weiteres fallen laffen soll. Die liberale Fraktion kann sich dem Standpunkt des Magistrats nicht anschließen. Schöneberg fann ganz gut allein eine Arbeitslosen versicherung einführen, es braucht nur eine gewiffe Karrenzzeit für das Wohnen in Schöneberg vorgesehen werden. Die Erfahrungen anderer Städte müsse man sich zu Nuße machen. werde, wie viel von den Arbeitslosen, die bei den Notstandsarbeiten Beschäftigung gefunden haben, gelernte und ungelernte Arbeiter sind und wieviele Familienbäter sind. Nicht der erste beste ist bei den Notstandsarbeiten zu beschäftigen, sondern vor allem der, wo die Not am größten ist. Was die Arbeitslosenversicherung betrifft, Stüter an, wenn seine Kritif auch etwas zu scharf ausgefallen ist. Stadtrat Walger erklärt, daß sich Schöneberg unmöglich das rauf einlaffen kann, ein Experiment zu machen, von dem man von vornherein weiß, daß es mißlingen wird. Es kann nur gemeinsam mit anderen Kommunen etivas geschaffen werden und vor allem gehören dazu gut organisierte Arbeitsnachweise. In Berlin ist aber nicht einmal ein städtischer Arbeitsnachtveis vorhanden. Der Magistrat ist jederzeit bereit, die Frage der Arbeitslosenversicherung mit der Stadtverordnetenversammlung weiter zu erörtern. Redner bezweifelt aber, daß die Deputation fruchtbringende Arbeit leisten wird.
Stadtv. Schne( Unabh. Vereinig.) meint, daß aus dem Schweigen seiner Fraktion nicht etwa geschlossen werden soll, daß fie der Frage kein Interesse entgegenbringen. Im Gegenteil werden Arbeitslosenversicherung beteiligen. auch fie fich mit Interesse an den weiteren Erörterungen über die
Aerger der Patienten namentlich dann richtete, wenn ihnen zu Der Brand eines Möbelspeichers alarmierte in derpracht zum DiensBellfartoffeln ein halber Hering gereicht wurde, häufiger wechselten. Der Herr Dr. Dankert behauptete damals, daß es ihm verboten sei, tag die Berliner Feuerwehr nach dem Kleinen Tiergarten. Dert, Alteinen ganzen Hering zu bewilligen. In charakteristischem Gegen- findet sich ein Mehlspeicher, der einer Gesellschaft mit beschränkter den sozialdemokratischen Antrag nicht möglich ist, so wird derselbe Moabit 91/92, auf einem Grundstück der Schüttschen Erben, beDa nach der Geschäftsordnung eine sofortige Abstimmung über fak bazu stand es, daß für das religiöse Wohlbefinden der Patienten Haftung gehört. Das Feuer wurde erst bemerkt, als es gegen und mit ihm auch ein ähnlicher Antrag der liberalen Fraktion auf durch Gottesdienst mit Harmoniumbegleitung und Singfang mehr 12 hr nachts aus der Nachbarschaft gesehen wurde. Der 15. Bug die Tagesordnung der nächsten Sizung gefeßt. als ausreichend gesorgt wurde. unter Leitung des Brandmeisters Hammer war schnell zur Stelle. Die Versammlung wandte sich darauf dem vorgelegten Ent. Opfer der Straße. Ein tödlicher Straßenbahnunfall ereignete Die Flammen hatten aber bereits eine so große Ausdehnung erlangt, wurf für den Neubau des Rathauses zu. Die Bau sich vorgestern abend in der Kaiserin Augusta- Allee. Dort spielte deß es mehrftündiger Löscharbeit bedurfte, um den Brand zu tosten belaufen sich auf 4 200 000 Mart. gegen 28 Uhr abends der 4 Jahre alte Sohn Walter des in der löschen. Nicht nur das Erdgeschoß, sondern auch das erste StockStadtv. Vaster( lib. Frakt.) tritt für Ablehnung der Magider Dachstuhl mit dem Reuchlinstraße 4 wohnhaften Arbeiters Koß mit anderen Kindern werk, Fußboden usw. standen stratsvorlage ein und verlangt eine öffentliche Ausschreibung. Das auf dem Fahrdamm. Als ein Straßenbahnwagen der Linie 18 in Flammen. Durch träftiges Waffergeben mit mehreren Schlauch- Hochbauamt ist zu überlastet, um die Arbeiten richtig fördern zu ( Richtung Jungfernhaide) herannahte, versuchte der Kleine S. un- leitungen von Dampfsprigen gelang es schließlich, den Brand zu können. mittelbar vor dem Motorwagen über das Gleis zu laufen. Der löschen. Gegen 4 Uhr konnte die Feuerwehr unter Burücklaffung Die Stadtverordneten Heyne( Unabh. Vereinig.) Der Schaden ist durch Ver- Fritsch( Soz.) können sich dem gemachten Vorschlage nicht anFührer des Straßenbahnivagens konnte das Unglück nicht mehr ver- einer Brandwache wieder abrücken. hüten. Der Knabe wurde von dem Vorderperron erfaßt, um- ficherung gedeckt. Ferner hatte die Feuerwehr in der Veteranenschließen. Die bisherigen Arbeiten und der einstimmige Beschluß gestoßen und geriet unter den Schuhrahmen. Mit Hilfe von straße 22, Staliger Str. 76, Brunnenſtr. 80 und Rüdersdorfer der Rathausdeputation können unmöglich über den Haufen ge= Straßenpassanten wurde der Wagen angehoben, doch fonnte der Straße 3 zu tun, wo Gardinen, Möbel, Schaldecken, Schorn- worfen werden. Berunglüdte, obwohl die Befreiungsarbeiten nur kurze Beit steine usw. brannten. dauerten, nur noch als Leiche hervorgezogen werden. Die Leiche wurde zunächst nach der Unfallstation in der Huttenstraße geIm Schlesischen Busch erschoffen hat sich gestern nachmittag der bracht, wo festgestellt wurde, daß der Tod des Kindes infolge Zer- Schuhmacher Ernst Stolzer. Auf dem Wege nach dem Urban, wohin trümmerung des Brustkorbes eingetreten war, und dann nach dem man den Schwerverletzten schaffte, starb er. Schauhause überführt. Gegen 6 ihr nachmittags wurden vorgestern Gelandete Leiche. Am 1. Mai wurde aus dem Quisenstädtischen in der Rummelsburgerstraße die 7 resp. 8 Jahre alten Schüler Hans Kanal an der Adalbertbrücke die Leiche eines zirta 50 Jahre alten Semte und Wilhelm Ahrens von einem Geschäftsfuhrwert über. I Mannes gelandet. Der Tote war etwa 1,60 Meter groß, hat zirka
wird
und
Ausschuß zu überaus beschlossen, die ganze Angelegenheit einem
überweisen.
Eine Petition wegen Errichtung einer Schwimm. halle wird dem Magistrat zur Berücksichtigung überwiesen. Sodann nimmt die Versammlung den Bericht des Ausschusses, dem der sozialdemokratische Antrag betr. Mißstände im Krantenhause überwiesen worden ist, entgegen. Die Versammlung beschließt, an den Magistrat das Ersuchen zu richten, sich damit