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Nr. 109. 26. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwody, 12. Mai 1909.

Abgeordnetenbaus.

84. Sigung, Dienstag, den 11. Mai, bormittags 11 hr.

Die dritte Beratung des Etats wird fortgesezt. Eine Reihe Etats werden nach unwesentlicher Debatte ans genommen. Beim Etat der Domänenverwaltung tritt Abg. Hingmann( natl.) für die Erhaltung der Wälder in der Nähe großer Städte ein.

Abg. Borgmann( Soz.):

In der zweiten Lesung hatte ich die Notwendigkeit betont, die Jagden in den staatlichen Forsten zu verpachten und hatte mir zugegangene Wünsche der Förster vorgebracht. Die Försterzeitung" schrieb darauf hin, die Förster verzichteten darauf, durch mich vertreten zu werden. Ich habe ja Verständnis dafür, daß das Organ einer solchen Beamtenorganisation offiziell eine solche Haltung einnimmt, aber ich muß es mit aller Ent­schiedenheit zurückweisen, wenn die Zeitung davon spricht, daß ich bezüglich der Briefe getäuscht worden sei, und wenn sie von ,, angeblich" aus dem Hause mir zugegangenen Briefen spricht, so muß ich das als eine Anmaßung bezeichnen, zu welcher den Herren fein Recht zusteht. Im übrigen kann ich feststellen, daß ich seit meiner Rede und nach diesem Artikel eine ganze Reihe von Zuschriften aus Försterkreisen

erhalten habe. Einer der Herren schreibt mir:" Ew. Hochwohlgeboren möchte ich nicht verfehlen, als Forstbeamter meinen besten

zu wirken und dieser

in Zukunft mehr zur Ausübung der Jagd zu gelassen werden.

Abg. Borgmann( Soz.): Das Letzte geschieht schon jetzt. Aber die Förster müssen das geschossene Wild an den Oberförster abliefert.

Es folgt der Etat der Bergverwaltung.

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ein

betreffende vernommen ist, weiß ich nicht. Jedenfalls bedeutet ein solches Verfahren zugunsten eines Beamten, dem nicht nur die Bergarbeiter- Zeitung", sondern auch die Steiger zur Last legen, daß er, wenn nicht direkt, so doch indirekt einen Teil der Schuld an der Katastrophe hat, durchaus kein unparteiisches Der Etat wird bewilligt. und auf die Untersuchung der Gründe des Unglüds Die Etats der Ansiedlungstommission und der land- hinzielendes Verfahren.( Sehr wahr! bei den Sozial­wirtschaftlichen Verwaltung werden nach unwesentlicher demofraten.) Ebensowenig fann ich anerkennen, daß der Minister Debatte erledigt. mit der Verweigerung der Zulage an den Steigerverband richtig gehandelt hat.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Wenn die die Absicht besteht, des Abg. Bruft( 3.): Der Herr Minister hat seinerzeit den Arbeitern, wirklich Ursachen Unglüds fann der Grund, daß die Beamten die wegen ihrer Aussagen über das Radboder Unglück gemaßregelt aufzuklären, so wurden, Anstellung in den fiskalischen Gruben zugesichert. Dieselbe sich vielleicht nicht als brauchbar erweisen könnten, nicht maßgebend Vergünstigung sollte auch den Beamten zuteil werden. Das Er- sein. Daß die Beamten, wenn sie die Aussage mit ihrem Namen suchen des Steigerverbandes aber, zwei Steigern, die Aussagen machen machen, entlassen würden, ist klar. Wie berechtigt diese Be­wollten und Maßregelungen befürchten mußten, die Anstellung zu fürchtung ist, beweist wieder ein Fall auf einer Grube im Kreise zusichern, hat der Minister abgelehnt. Tarnowig in Oberschlesien . Dort wurde bei der Wahl des Knapp­Minister Dr. Delbrück: Ich habe in der Tat diese Gesuche abschaftsältesten gefezwidrig verfahren. Auf eine Beschwerde wurde nur eine Schicht dabei zu gelehnt und bin auch heute nicht in der Lage, diesem Wunsche zu ent- die Wahl angeordnet, aber fprechen. Es ist ein Unterschied, ob es sich um Arbeiter oder gelassen. Auf einen erneuten Protest fand wieder eine Wahl der Ich kann mich nicht verpflichten, ohne daß ich statt, bei Beamte handelt. Bergarbeiter die große Mehrzahl der überhaupt weiß, ob ich eine Stelle zu besezen habe, Beamte, deren Stimmen erhielt. Er wurde zur Prüfung geladen, die er sehr gut Persönlichkeit ich zudem nicht kenne, in einem Staatsbetriebe anzu bestanden hat. Kurz darauf wurde ihm der Lohn für 12 Schichten stellen. im voraus bezahlt, und er wurde entlassen. Es handelte sich um Oberberghauptmann v. Velsen erwidert auf eine andere Anfrage einen bewährten Arbeiter, der, was für oberschlesische Ver­Die Verwaltung hatte des Abg. Brust, daß die Entfernung des Wassers auf der Grube hältnisse wesentlich ist, abstinent ist. Radbod von dem Umbau der Fördermaschinen abhängig sei, hoffent also nicht den geringsten Anlaß, dem Willen der Arbeiter, die lich aber bis zum Herbst möglich sein werde. ihn gewählt hatten, entgegenzuhandeln. Dieser Fall beweist, wie brutal der private Bergbau in der Entlassung von Arbeitern und natürlich auch von Steigern vor sich geht. Dieser Fall sollte den Minister bestimmen, im Interesse der Aufklärung des Radboder Unglücks auch die Beamten, die Maßregelung zu befürchten haben, an fiskalischen Gruben einzustellen. Interessant war, daß der Herr Minister nun auch dem christlichen Berg­arbeiterverband aufhegende Tätigkeit vorgeworfen Abg. Bruft( 3.) bedauert die Erklärung des Ministers im hat. Er stellt sich damit auf denselben Standpunkt in bezug auf Interesse der Feststellung der Ursachen des Radboder Unglücks. die Anerkennung der Organisation wie der private Bergbau. Alles Die Beamten hätten dasselbe Recht auf Berücksichtigung wie die Vertrauen, was der Regierung von seiten der Organisationen noch entgegengebracht worden ist, ist also völlig unangebracht.( Sehr Minister Dr. Delbrück: Ich habe seinerzeit gegenüber den wahr bei den Sozialdemokraten.) Beamten ein Entgegenkommen gezeigt, wie es noch nie dagewesen ist. Wenn man mir daraus nun noch einen Vorwurf konstruieren unglück liegt bei den Gerichten. Ich kann darüber keine Auskunft Minister Dr. Delbrück: Die Untersuchung über das Radboder will, daß ich aus wohlerwogenen Gründen gegenüber diesen geben. Was die Klage gegen die Bergarbeiter- Zeitung" anlangt, Steigern nicht das gleiche Entgegenkommen habe üben können, jo habe ich bei Gelegenheit der Preßkampagne gegen meine Be­so muß ich das bedauern. Aber ich bin es ja gewohnt, daß von amten infolge des Radboder Unglücks angeordnet, daß kein Straf­jener Seite alles schlecht gemacht wird, was die Bergverwaltung tut. antrag gestellt wird, um auch den Schein zu vermeiden, daß irgend Abg. Röchling ( natl.) hält die Haltung des Ministers gegenüber ein Einfluß auf die zu erwartenden Aussagen vor Gericht aus­den Steigern für durchaus gerechtfertigt. geübt werden könnte. Weiter fann ein Chef im Verzicht auf die Wahrung berechtigter Ansprüche seiner Beamten im Jnteresse der Aufdeckung der Wahrheit nicht gehen.( Sehr richtig! rechts.) llebrigens find nach meinen Feststellungen nur zwei Arbeiter, die Aussagen gemacht haben, gekündigt worden. Die übrigen haben freiwillig Abkehr genommen, haben sich bei uns gemeldet und sind eingestellt.

werden lanır.

Arbeiter.

Abg. Bruft( 3.): Wenn die Beamten sich nach der Einstellung auf fiskalischen Gruben nicht als brauchbar erweisen sollten, würde niemand etwas dagegen haben, wenn die Verwaltung von ihrem Sündigungsrecht Gebrauch machte. Der von dem Minister angeführte Grund gegen die Einstellung ist also nicht stichhaltig. Abg. Leinert( Soz.):

sachen, die zum Einsturz der Marienkirche in Hohensalza führten. Abg. Lusensky( natl.) interpelliert die Regierung über die Ur­Handelsminister Dr. Delbrück: Eine Reihe meiner Näte haben Dank auszusprechen für die im Landtage bezüglich der Verpachtung sich mit dieser Frage befaßt. Bu einem endgültigen Ergebnis find der Jagden in Staatsforsten vorgebrachten Argumente. Insgeheim wir noch nicht gekommen. Aber soviel fönnen wir schon sagen, daß freut sich ein jeder von uns, daß dieser Anmaßung der höheren Beamten bis zum Minister hinauf endlich öffentlich entgegengetreten der fiskalische Bergbau für den Einsturz nicht verantwortlich gemacht worden ist.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Ich kann Sie versichern, daß sämtliche Förster, mit denen ich seit Ihrer Rede zu was Sie gesagt haben, sich genau so verhält, wie es in Wirklichkeit zugeht. Der Verein preußischer Forstbeamten muß aller­dings offiziell Stellung dagegen nehmen. Dadurch werden Sie sich allerdings nicht abhalten lassen, auch für die Zukunft in dieser Sache Hinterziehung von Staatseinnahnten entgegenzutreten.( Zuruf rechts: Name!) Ihre Neugier werde ich natürlich nicht befriedigen.( Lachen rechts.) Ich habe keine Er­mächtigung dazu von dem betreffenden Herri erhalten. Im Gegens teil, er schreibt ausdrücklich, ich solle seinen Namen nicht nennen. ( Lachen rechts.) Sie wissen ja, welche Folgen das haben würde. Geben Sie den Beamten die Koalitionsfreiheit, dann werden sie sich gewiß nicht scheuen, mit ihrem Namen hervorzutreten.( Sehr wahr: b. d. Soz.) Ein anderer Förster schreibt mir ebenfalls, daß meine Darstellung der Verhältnisse durchaus richtig sei und daß die Mehrzahl der preußischen Förster mir von Herzen dantbar sei und mit Hochachtung von mir spreche. Die meisten Förster denken ganz Abg. Dr. Beumer( natl.): Kurz nach dem Radboder Unglück anders als der Artikelschreiber in der Försterzeitung". Sie dürfen Der Minister meinte, es sei fraglich, ob die Aussage der Steiger das aber leider nicht öffentlich aussprechen. Durch diese Maßnahmen noch notwendig wäre. Die Untersuchung scheint also jezt zu einem passierte in England eine gleich verhängnisvolle Grubenkatastrophe. der Regierung, den Oberförstern das alleinige Jagdrecht zu sichern, Abschluß gefommen zu sein und es wäre an der Zeit, auch das Aber welch ein Unterschied zwischen der Haltung der englischen und entstehen auch Uebelſtände, die für die übrige Bevölkerung schweren Abgeordnetenhaus davon zu unterrichten. Ich komme zu meiner der deutschen Preſſe. Diese wartete mit der Schuldfrage bis zum Schaden mit sich bringen. So ist in einem Forstbezirk ein Annahme auch deshalb, weil man schon jetzt mit Beleidigungs- Abschluß der gerichtlichen Untersuchung, während ein großer Teil der Gebiet bon 28 000 Morgen Wald mit einem lagen gegen diejenigen vorgeht, die zur Aufklärung des Unglüde deutschen Presse die Grubenverwaltung mit den häßlichsten Angriffen bedeckte. Ich bedauere, daß der Minister seinen braven Beamten Am 20. Februar brachte die Meter hohen Drahtzaun eingefriedigt wesentlich beitragen wollten. niemand darf das Gebiet betreten. Bergarbeiter- Zeitung" eine Notiz, wonach ein Bergarbeiter verboten hat, gegen diese Angriffe den Schnz der Gerichte in An spruch zu nehmen.( Beifall rechts.) Gerade diese Haltung der Wegen Uebertretung dieser Vorschriften tommt es zu zahl- beschwören wollte, folgenden Dialog zwischen dem Inspektor deutschen Presse ist daran schuld, daß in der Bevölkerung eine ge­reichen Prozessen und es wird behauptet, daß der betreffende Hollaender und einem Direktor angehört zu haben: Hol­( Erneuter Beifall noch Lebende; Oberförster aus den Zeugengebühren fast ebensoviel Einnahmen hat, laender:" Hier sind tun?" wisse hegerische Tätigkeit Erfolg haben könnte. zu wie sein Gehalt beträgt. Wir haben doch alle Interesse daran, daß Direktor: as lebt, lebt. Wir müssen hinaus." Die rechts.) Ich bezweifle aber, daß auch nur 5 Proz. der Herren den Städten die Erholungsstätten in der Umgebung Bergarbeiterzeitung" fchrieb, daß nicht dieser Arbeiter allein, Journalisten, die dies geschrieben haben, den Mut haben, in eine nicht genommen werden. Eine solche Maßnahme bedeutet fondern auch andere diese Aeußerung gehört hätten. Sie selbst Grube zu fahren.( Lebhafter Beifall rechts und bei den National­daher eine nicht zu rechtfertigende Schädigung öffentlicher Interessen. stehe auf dem Standpunkte, daß Umstände auch bei einer liberalen.) ( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.) Katastrophe eintreten könnten, wo an eine Rettung selbst Lebender Abg. Bruft( 3.): Der Abg. Beumer hat ein Loblied auf die nicht mehr gedacht werden könne. Db eine Rettung in Radbod noch tadellose Bergverwaltung gesungen. Weshalb wartet nicht möglich gewesen sei, das zu untersuchen sei nicht ihre auch er bis zum Abschluß der gerichtlichen Unter Sache; sie stelle nur fest, was ihr zu Ohren gekommen sei und glaube fuchung? Der Etat wird bewilligt. damit zur Selärung der Sache beizutragen. Auf Grund diefer Notiz ist der Redakteur der Bergarbeiter Beitung" bor den Nach kurzer unwesentlicher Debatte beim Etat des Ministeriums Richter geladen worden, und es scheint, daß hier eine Strafanzeige des Innern vertagt sich das Haus. seitens der Bergverwaltung zugunsten des Bergrevierbeamten Nächste Sizung: Mittwoch 11 Uhr: Beamtenbesoldungsgeseze Hollaender vorliegt. Welchen Zweck die Strafanzeige haben soll, und Fortsetzung der dritten Etatberatung. weiß ich nicht. Die Zeitung hat den Namen genannt; ob der Schluß 4 Uhr.

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Abg. v. Arnim- Züfedom( f.): Zu den Angriffen des Vorredners sollte sich die Forstverwaltung äußern. Einzelne Förster mögen sich an Herrn Borgmann gewandt haben. Dagegen will die offizielle Vertretung des Försterstandes von Herrn Borgmann nichts wissen und darüber freuen wir uns.( Beifall rechts.)

Oberlandesforstmeister Wesener: Die Oberförsterei Prerow ist mur eingezäunt worden, um die umliegenden Felder vor Wildschäden zu schützen. Im übrigen haben Sturgäste der benachbarten See­bäder nach wie vor freien Eintritt. Ferner sollen die Förster

Kleines feuilleton.

Tassen.

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was ist

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Morwiz" im Schiller- Theater und der Gura" bei Kroll, die Möglichkeit ganz anständiger Borstellungen bewiesen. Dem jüngsten Unternehmen scheinen günstige Umstände entgegenzukommen: Sympathien aus führenden Streisen der Deutschen Bühnengenossen­fchaft" und die Wahl eines bescheidenen, aber wohl geräumigen Baues: des Sanssoucitheaters"( Rottbuserstraße).

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Vom Halleyschen Kometen , diesem berühmten Himmelskörper, dessen Wiederkehr in den Bereich des Fernrohrs oder der photo­Es muß nun aber nicht bloß gut gespielt, sondern auch gut graphischen Platte dieses Jahr erwartet wird, hat der Astronom Crommelin einige beachtenswerte geschichtliche und andere Angaben gehört und vor allem einmal gut bineingegangen" werden. Das zusammengestellt. Die Geschichte des Halleyschen Kometen ist im Bublifum ahnt oft gar nicht, wie viel von ihm selbst und von Je größer seine Scharen, desto Laufe der letzten Jahrzehnte so gründlich erforscht worden wie die feinem Verhalten abhängt. feines anderen Haarsternes, und es ist jetzt gelungen, feine Er größer können auch seine Anforderungen und desto wirksamer Nicht auf laute Sundgebungen des Beifalls scheinung bis zum Jahre 240 vor Christi Geburt rückwärts zu ver- werden sie sein. folgen; allerdings hat sich für einige Lücken in diesem langen oder Mißfallens kommt es an, wohl aber auf eine Hingabe an das Zeitraum bisher feine Ausfüllung finden Die eigentliche Stünstlerische. Solche Hingabe breitet über das Ganze der alteste Beobachtung( in dem genannten Jahr) findet sich Darbietungen einen Schimmer, der wieder weiter und weiter wirkt, in chinesischen Schriften beschrieben. Es ist fast selbstverständlich, so daß Geber und Empfänger einander gleichiam steigern. daß ein Stomet während einer so langen Zeit fein gleichmäßiges 10. März 1901) unter dem Titel Wie man eine Oper hört" einige Wir haben vor Jahren bei einer ähnlichen Gelegenheit( am Berhalten gezeigt hat, zumal da diese Sorte von Himmelskörpern ja wegen ihrer Unbeständigkeit an fich in dem Rufe des Vagabunden- Andeutungen über das gemacht, was wir unter Hingabe" verstehen. tums steht. Auch der Hallensche Komet hat Schwankungen erlitten, Dabei war auch von dem Vorteil einer Vorbereitung gesprochen, die wenn er einem der größeren Planeten in seinem Laufe zu nahe tam, hier ebenso zweckmäßig ist, wie bei einer Reiſe, z. B. die vorläufige und Crommelin schäßt die dadurch bedingte Unsicherheit auf fünf Orientierung über Land und Leute. Der Berliner Boltschor" ver­Jahre, fodaß seine Umlaufszeit zwischen 74 und 79 Jahren anzufegen anstaltet mit Recht sogenannte Einführungsabende. Wie gut würde ist. Für das Jahr 1909 fann auf feine Entdedung gerechnet werden, es sein, wenn auch das neue Unternehmen derartige Einführungen fobald sich das schöne Sternenbild des Drion, in dem sich der Komet veranstaltete, die ja nicht kostspielig sein und ihm selbst nur nügen gegenwärtig befindet, der astronomischen Beobachtung zugänglich können!

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Humor und Satire. Bürgerkrieg.

Und der Krieg der Bürger nimmt seinen Lauf,

Die Agrarier decken die Karten auf.

Sie stützen den Altar und den Thron Durch Opposition.

Es wurmt und ärgert sie schlechterdings Der hochgefährliche Zug nach links. Der demokratische Löwe wird wach. Mich trifft der Schlach.

Vereins- und Börsen- und Arbeitsgesetz? Und erst das Wahlreformgeschwät? Wir steuern dem linken Abgrund zu. Was fagste nu?

Und die Regierung befchaffe die Pinte Durch Konzessionen an die Linke, Die triumphiere und spotte noch... ( Jotte doch!)

Bald führt uns Bernhard, der Mann an der Sprite, Mit der Ballon- Jakobinermüze Unter der roten Rotte Joch... Jotte doch. Jotte doch.

Notizen.

Gottlieb im Tag".

wird, also im Herbst. Januar oder Februar 1910 dürfte er Auch die Wahl der zunächst auf dem Programm des neuen dann schon für kleinere Fernrohre oder für das bloße Auge erkennbar Unternehmens stehenden Stüde macht eine solche Vorbereitung leicht verden. Ungeheuer ist die Verschiedenheit der Geschwindigkeiten, und erweckt überhaupt günstige Aussichten. Hätten wir genügend mit denen sich dieser Komet in der Nähe und in der Ferne der Sonne Raum, so würden wir gerne hier auseinandersehen, wie der deutsche bewegt. Der fleine Teil seiner Bahn, der jenseits der Bahn des Klassiler" 2. v. Beethoven in seinem Fidelio" das Motiv Der Staat ist in Gefahr! Diesmal nicht der Planeten Neptun liegt, beansprucht fast die Hälfte der Umlaufszeit, der in Todesgefahr treuen und opfervollen Gattin bis zu ge und tvaltiger musikdramatischer Höhe hinauf vertont, also cund 38 Jahre, während die gleiche Strede in der Sonnen­wie preußische, sondern der österreichische. Die Stadt Czernowig nämlich Freischüt hat beschlossen, dem Andenken des sozialdemokratischen Komponisten näbe in zwei Jahren zurückgelegt wird. Am hellsten wird der der deutsche Romantifer" C. M. b. Weber im Somet wahrscheinlich einige Tage nach dem 17. Mai 1910 fein, da die Stimmung des heimischen Waldes und ein Ineinandergreifen und Freiheitsfängers Josef Scheu zu huldigen und eine Straße fein Abstand von der Erde dann nur etwa 190 Millionen Kilometer bon Sage und Wirklichkeit fozusagen natürlich- musikalisch gestaltet, nach ihm zu benennen! Eine zweite Straße foll den Namen Georg wie aus einer anderen Welt herüber der italienische Opern- Herweghs tragen. So' was ist bei uns zu Lande nicht zu befürchten. betragen wird. komponist G. Verdi im Troubadour " die künstlichere, aber hat doch um nur ein Beispiel yerauszugreifen die Stadt Mufit. eigenartige Sprache feines Melodiensanges spricht. Die Hörer Berlin es den ihr allmählich über den Kopf wachsenden Nachbar­Neue Boltsoper. Am 15. Mai soll in Berlin ein Unter- werden wieder gut tun, sich vorher die eingehenden und verläßlichen gemeinden überlassen, selbst das Andenken der Klassiker" in nehmen ins Leben treten, das bei hinreichendem Ernst und Glück Tertausgaben der genannten Oper aus Reclams Universalbibliothet" Straßennamen zu ehren! Berlin hat keine Goethestraße, von besonderer Bedeutung werden tann. Eine Neue Volks-( je 20 f.) zuzulegen und sich durch eine solche Vorkenntnis auch schon für feine Schillerstraße, feine Herder, keine Wielandstraße. Wie sollte es oper will einer weiteren Hörerschaft ältere und neuere Opern in das Aufnehmen feinerer Schönheiten zu rüsten. Noch eine Oper da eine Heine-, Herwegh- oder dergl. Straße geben, zumal da doch abgerundeten und wohlvorbereiteten Darstellungen darbieten. steht auf dem neuen Programm: Das heitere, reichlich melodiöse der König von Preußen erst Ja und Amen fagen muß, wenn cine

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Es ist jetzt die Zeit der Sommertheater. Tüchtige Theater- Wert des erst 1883 verstorbenen, französisch beeinflußten Deutschen Straße in Berlin so oder so benamst werden soll. Uebrigens, was fräfte, die sonst während der toten Saison" brach liegen würden, F. v. Flotow : Martha oder Der Markt zu Rich brauchen wir Straßen mit Dichternamen? Wir haben doch eine nehmen da gern ein schlichteres Engagement an und tragen dazu mond ", aus dessen Nummern" das Lied des als Magd ver- Friedrich, eine Wilhelm, eine Königs, eine Kaiserin- Augusta- und bei, daß derartige Sommerspiele beffer gelingen, als es sonst infolge leideten Hoffräuleins( Letzte Rose") allbefannt geworden ist. noch ein paar Dugend nach Potentaten und tatinnen benannte der Zusammenwürfelung des Personals, der flüchtigeren Broben und( Martha" fehlt bisher bei Reclam , ist also leider nur in einer der Straßen mehr, von den Plägen, Brücken, Alleen ganz zu schweigen, des Mangels an reichlicheren Mitteln der Ausstattung der Fall ist. gewöhnlichen Zegtausgaben zu kaufen, die sonst besser vermieden denen irgend ein Monarch oder eine Monarchin zu ihren Namen Haben doch unsere atvei bereits eingewöhnten Sommeropern, der i werden. SZ verholfen hat,