wesentlichen nach den gemachten Vorschlägen von der Mehrheit gutgeheißen. Ein gleicher Zuschlag von 30 Prozent soll wie bei den Tabakblättern auch von den Bigarren erhoben werden mit dem Unterschied, daß die im Reiseverkehr eingebrachten Bigarren eine andere Behandlung erfahren. Hier soll der Zoll nicht nach dem Wert erhoben werden, weil sich der schwer und nur mit großen Umständen feststellen lasse, sondern der Zuschlag soll nach dem Gewicht, und zwar pro Doppelzentner 800 M. erhoben werden. Ein Antrag der Konservativen, den Zollzuschlag sowohl für Tabakblätter wie für Bigarren anstatt auf 30 auf 70 Broz. festzusetzen, wurde abgelehnt.
Eine lange Debatte entspann sich über die Erhöhung der Inlandssteuer. Bisher beträgt der Satz pro Doppelzentner 45 M. Die Subfommission beantragt, die Steuer auf 50 M. zu erhöhen, während Müller- Fulda und Herold eine Erhöhung auf 60 M. be antragen. Zur Begründung führen die Antragsteller an, daß die Steuererhöhung in einem richtigen Verhältnis zur Zollerhöhung gebracht werden müsse. Der badische Vertreter des Bundesrats und Der Zentrumsabgeordnete Zehnter treten entschieden für den niedrigen Satz der Subkommission ein und behaupten eine sehr erhebliche Schädigung des süddeutschen Tabaksbaues durch Hinauffezen der Steuer, weil man nachher den fremdländischen Tabat noch mehr bevorzugen würde als das heute schon der Fall sei. Um die Ges fchloffenheit des Zentrums nicht zu sprengen, zieht. Herold den Antrag auf 60 m. zurück und erklärte, daß seine Partei für den mittlerweile von den Konservativen eingebrachten Antrag von 54 M. stimmen werde. Der vom Abg. Wiemer wieder aufgenommene Zentrumsantrag wird gegen die Stimmen der Freifinnigen und Nationalliberalen abgelehnt und der konservative Antrag, die Inlandssteuer von 45 auf 54 M. zu erhöhen angenommen.
Bum Schluß beantragt der Abg. v. Richthofen- Damsdorf die Beschlußfassung über den Zeitpunkt, wann das Gesetz in Straft treten solle, auszusehen und in die Beratung über die Banderolesteuer einzutreten, weil die Beschlüsse der Kommission feine Fraktion nicht befriedigten. Abg. Wiemer gibt die gleiche Erklärung ab. Der Antrag b. Richthofen wird gegen die Stimmen des Zentrums und der Sozialdemokraten angenommen. Die Kommission wird also später in eine Beratung der Banderolesteuer eintreten.
Nächste Sigung morgen Donnerstag: Finanzgefeg.
Heimarbeit.
Die Kommission zur Beratung der Gewerbenobelle verhandelte am Mittwoch in sehr eingehender Weise nochmals über die Einführung von Lohntommissionen in der Hausarbeit. In einer voraufgegangenen Sigung war von dem Vertreter der sächsischen Regierung der Vorivurf gegen die Heimarbeiterausstellung in Berlin erhoben, daß die Angaben über die Löhne der Heimarbeiter unrichtig seien. Nach Ermittelung der fächsischen Regierung sollen die Löhne zum Teil 50 biš 100 Proz. höher feien, als von den Heimarbeitern angegeben. Von dem Abg. Stresemann war diesen Darlegungen hinzugefügt, daß z. B. auf der Heimarbeiterausstellung eine 80jährige Frau genannt wurde, die zu einem Stundenlohn von 3 Pf. arbeite.
Man habe in den Zeitungen im Erzgebirge annonciert, die alte Frau möge sich melden, damit ihr bessere Arbeit zugewiesen werde. Die alte Frau habe sich indes nicht gemeldet. Die Ausführungen machten natürlich den Eindruck, als ob die Angaben der Heimarbeitausstellung sehr unsicher, wenn nicht unwahr gewesen feien. Genoffe Schmidt- Berlin gab heute in der Kommission dem Abg. Stresemann den Namen der nicht ermittelten" alten Frau
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nur parteipolemische Abhandlungen zu veröffentlichen, die besser in das Sekretariat ber Startelle, das seinen Sit in Magdeburg hat, die Korrespondenz des Reichsverbandes gegen die Sozialdemokratie erstattete der Sekretär Un deutsch den Bericht. Die Arbeiten gehören würden. Zur Klärung tragen diese ewigen Angriffe auf waren sehr umfangreich. Sie bestehen neben einer ständigen Unterdie Taktik der Partei nicht bei. Sonst müßten auch die Vertreter stützung der Arbeit der Gewerkschaftskartelle in der Agitation gegen der gegenteiligen Auffassung zur Mitarbeit an den Monatsheften" Verschlechterungen der Arbeiterversicherung, in der Mitarbeit bei eingeladen werden. Wir haben aber noch nie davon gehört, daß Wahlen zu Krankenkassen und Gewerbegerichten, dem Studium der irgendein Parteigenosse, der die den Ansichten Calwers und Verhältnisse der Heimindustrie, der Agitation unter den Landarbeitern Schippels diametral entgegenstehende Auffassung bertritt, vom und dem Gesinde sowie einem umfangreichen Rechtsschutz für die Leiter der Monatshefte" zur Entwickelung seiner gegenteiligen An- gewerkschaftlich organisierten Arbeiter. Der Berichterstatter beklagte schauungen aufgefordert worden wäre. Um die Klärung und Weiter- fich darüber, daß von der Generalkommission bezw. von den bildung des inneren Parteilebens kann es also dem Herausgeber Gewerkschaftsvorständen das Kartellsekretariat nicht als notwendiges der„ Monatshefte" nicht zu tun sein, sondern nur darum, seine Glied der Arbeiterbewegung betrachtet werde und infolge dessen von Zeitschrift in den Augen der Gegner der Sozialdemokratie jener Seite nicht genügend Unterstüßung fände. ,, interessant" zn machen auf Kosten der Partei! Das führt naturgemäß nur zur Erbitterung und Verschärfung der Gegensätze in der Partei.
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Eine Erörterung der Landarbeiterfrage führte zu dem Beschluß, in allen Orten des Bezirks mit Eifer an die Vorbereitungen zu einer Agitation für den neu gegründeten Landarbeiterverband zu gehen. Bur Frage der Jugendorganisation wurde beschlossen, in allen Orten die Gründung von Jugendausschüssen vorzunehmen. Nach einem ausführlichen Referat des Arbeitersekretärs Möffinger über die neue Reichsversicherungsordnung wurde eine Resolution an genommen, in der die Bedenken und die Wünsche der Arbeiterschaft zu dieser Gesegesvorlage zum Ausdruck gebracht wurden. Die nächste Kartelltonferenz soll in zwei Jahren in Dessau stattfinden. Amtliche Einschätzung der Christlichen .
Man hört da und dort sagen, in demselben Maße, in dem die Artikel der Monatshefte" gegen die Bartei ausgeschlachtet werden, würden auch Zitate aus Arbeiten Kautskys, Mehrings und anderen sogenannten„ radikalen" Parteigenossen fruttifiziert. Es ist wahrlich nicht nötig, sich mit dem Inhalt all dieser Bitate einverstanden zu erklären, um den großen Unterschied zu ertennen, der zwischen diesen beiden Methoden der Bekämpfung der Sozialdemokratie besteht. Daß grundsägliche Thesen, die einstweilen dem unaufgeklärten Spießbürger noch nicht in den Sinn wollen, in aus dem Zusammenhang gerissener Form zum Zwecke der Abschreckung vor der Sozialdemokratie verbreitet werden, das ist Aus Anlaß des Hafenarbeiterstreits in Passau ist auf den hervorragenden Vertretern der Sozialdemokratie zu allen bem schwarzen Brett des städtischen Arbeitsamtes in Zeiten passiert. Das wird auch so bleiben, so lange der erbitterte Regensburg folgendes zu lesen: Kampf zwischen zwei grundverschiedenen Weltanschauungen fortdauert. Immer werden unsere Gegner unglüdliche Formu lierungen an sich richtiger sozialdemokratischer Gedanken oder auch verunstaltete und gefälschte Bruchstücke aus sozialdemokratischen Rundgebungen benügen als Vogelscheuche im Kampfe wider die Sozialdemokratie. Das ist aber etwas wesentlich anderes, als wenn alle vierzehn Tage die gegnerische Presse mit Aeußerungen sozialdemokratischer Schriftsteller haufieren gehen fann, um nachzuweisen, daß die„ einsichtigen",„ vernünftigen" Sozialdemokraten sich zur Auffassung der agrarischen Schutzöllner das eine Mal, der alldeutschen Hurrapatrioten das andere Mal usw.
bekehrt haben."
Und das, Voltsblatt für Kassel " sagt: Wir haben uns über die Tendenz der S. M." niemals irgendwelchen Täuschungen hingegeben. Nunmehr freuen wir uns, daß aus Anlaß des Leuthnerschen Umlern Artikels ein Kenner wie Eisner veranlaßt worden ist, offen heraus zu fagen, wie die Dinge liegen. Möchten vor allen Dingen die zahlreichen Bartei und Gewerkschaftsbeamten, Gastwirtsangestellten usw., die von der betriebsamen Geschäftsstelle der„ S. M." mit Agitationsheften versorgt werden, sich darüber klar sein, welchen Zweden fie dienen, wenn sie die S. M." verbreiten. Wenn in einer Gewerkschaft irgend ein Mitglied neben dem Gewerkschaftsorgan ein Privatblatt begründen wollte, um darin zum Gaudium der Gegner nach zuweisen", daß so ziemlich alles unsinnig oder mindestens falich ist, was die Gewerkschaft lehrt und tut, dann würde man sehr schnell mit einem solchen Blatt fertig sein. Und in der Partei sollen dieselben Gewerkschaftsgenossen schließlich das Gegenteil von dem tun, was als Gewerkschaftler für sie selbstverständlich sein würde?"
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Unsere Toten. In Frankfurt a. M. starb im Alter von bekannt. Es bedurfte nur einer Nachfrage bei der Organisation der 48 Jahren Genosse Ernst Stung. Schon unter dem Sozialisten Zertilarbeiter, um bie Adresse der alten Spigentlöpplerin gesetz hat er eifrig für die Arbeiterbewegung gewirkt. Später fand festzustellen. Dem sächsischen Regierungsvertreter hielt Genoffe die Arbeiterturnbewegung in ihm einen eifrigen Förderer. Schmidt- Berlin nach neuerer Information des Gauvorstehers der Holzarbeiter entgegen, daß neue Ermittelungen über die Löhne der Heimarbeiter im Erzgebirge mur die Wahrheit der Angaben bestätigen, die vor drei Jahren auf der Heimarbeit ausstellung gemacht wurden. Es ist dabei festzustellen, daß die sächsische Regierung bei keinem Heimarbeiter war, der dem Holzarbeiterverband feine Angaben gemacht hat, wohl aber war man bei Fabrikanten und Zwischenmeistern der Hausarbeiter. Der Holzarbeiterverband stellt auch heute noch der fächsischen Regierung eine Führung zur Verfügung, die eine Nachprüfung unserer Angaben
möglich macht.
Der Vertreter der fächsischen Regierung erklärte, daß allerdings nicht bei den Personen Erkundigungen eingezogen wurden, die in der Heimarbeiterausstellung ihre Artikel ausstellten. Man habe fogar Differenzen in den Löhnen bis 300 und 400 Pro3. gefunden. Gegen diese Art der Nachprüfung der Angaben auf der Heimarbeiterausstellung wandten sich entschieben die Genossen Schmidt und Stadthagen .
Ms Berichterstatter über die Tätigkeit der Reichstagsfrattion ist für den Parteitag in Leipzig von der Fraktion Genosse 2e debour bestimmt worden.
Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Straffonto der Presse.
Vor der Straflammer zu Offenburg als Berufungsgericht wurde die Privatklage des Kaplans Saur in Oberkirch gegen den Genossen Winter vom Offenburger , Voltsblatt" berhandelt. Bom Schöffengericht Oberkirch war bekanntlich Genosse Winter zu 30 M. und Kaplan Saur zu 50 m. verurteilt worden. Die Verurteilung Saurs erfolgte, weil das Gericht annahm, er sei der Berfaifer der anonymen beleidigenden Buschrift, auf Grund deren Genosse Winter Widerklage erhoben hatte. Die Straflammer sprach Saur frei. Der Sachverständige, Reallehrer Dr. Aneis in Freiburg blieb auch in dieser Verhandlung bei seiner Die Debatte, die eine Anzahl Anträge zeitigte, führte noch zu Auffassung, daß nur Kaplan Saur der Schreiber des feinem Abschluß. Die Abstimmung wird erst in der nächsten anonymen Briefes fein tönne. Das Gericht hat sich inSigung erfolgen. Im wesentlichen drehte sich die Debatte dessen diesen eingehend begründeten Darlegungen nicht angeschlossen. um die Durchführbarkeit von Tarifen oder tariflichen FestWegen Beleidigung eines Kaufmanns wurde Gen. Brenner setzungen der Lohukommissionen. Besonders wurde der Vor- bom Boltsfreund zu Braunschweig zu 40 Mark schlag vom Abgeordneten Enders( frf. Vp.) bekämpft, der Geldstrafe verurteilt. Es handelte sich um eine Verwechselung. insbesondere bei wechselnden Mustern, z. B. in der Spielwaren- Der Beleidigte flagte, weil sich die zur Berichtigung bereite Redaktion industrie einen Tarif für unmöglich hält. Merkel( natl.) glaubt des Volksfreund" weigerte, ihren Gewährsmann zu nennen. fogar, daß der ganzen Industrie ein Ende bereitet wird, wenn Minimallöhne festgelegt werden. Die Abgg. Manz( frs. Vp.) und Bauli- Potsdam( t) find prinzipiell gegen jede behördliche Festsetzung der Löhne.
Die nächste Sigung findet am Donnerstag statt.
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Aus der Partei.
„ S. M."
In der Fränkischen Tagespost" antwortet Genoffe Sturt Eisner auf die Erklärung und den Artikel des
Genossen Leuthner im letzten Heft der Sozialistischen Monatshefte". Dabei fällt für diese eine hübsche Charakteristik ab. Eisner schreibt u. a.:
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Sadträger, Tagelöhner( 30-40 Mann) werden auf acht Tage nach Passau gesucht. Freie Hin und Rüdfahrt. Anmeldungen Sonntag und Montag. Nur solche wollen sich melden, welche teiner oder der christlichen Organisation angehören.
schweren Stampf mit dem Tabaktrust zu führen. Der Trust will die Die Tabakarbeiter in den Vereinigten Staaten haben einen Gewerkschaft nicht dulden. Die in den großen Tabatfabriken beschäftigten Arbeiter dürfen feiner Union angehören. Die natio nale Vereinigung der Tabatarbeiter hat nur 4200 Mitglieder, trotzdem nach den Angaben des Präsidenten der Gewerkschaft im Laufe der Jahre schon 92 000 Tabatarbeiter organisiert worden sind. In New York sind nur 200 Mitglieder der Union , obgleich etwa 10,000 Personen in der Tabakindustrie tätig sind. Die organisierten Tabak. arbeiter verdienen 16 Dollar( 66 M.) pro Woche bei achtstündiger Arbeitszeit, aber der Tabattrust verfügt über 90 Proz. des Tabak geschäfts. Er zahlt schlechte Löhne bei langer Arbeitszeit und beutet, besonders in den Südstaaten, Frauen und Kinder in den Fabrifen rücksichtslos aus. Kinder müssen für 1,50 Dollar( 6,25 Mark) pro Woche, täglich 12 Stunden, arbeiten. Im Süden, wo es an jeglichem Arbeiterschutz mangelt, befinden sich die meisten a briten des Trusts. Die Gewerkschaft sucht ihre Hauptstütze in der Kontrollmarte, um ihre Fabritate bei allen organisierten Arbeitern tenntlich zu machen.
Soziales.
Ein Schul- Jdyll.
Aus Halle a. G. berichtet man uns unterm 12. Mai: Dem Hausbefizer Hellwich in Niemegt bei Bitterfeld , der Schulvorstandsmitglied ist, war beschwerdeführend gemeldet worden, daß die Schulkinder des Lehrers Schmidt im Januar bei strenger Kälte. morgens immer vor dem Schulgebäude warten müßten, bis der Lehrer das Zeichen zum Eintreten gebe. Die Kinder müßten an der Türschwelle dann die Pantoffel ausziehen und in Strümpfen durch den gepflasterten Hausflur in das Klassenzimmer laufen. Am 29. Januar kurz vor 8 Uhr ging Hellwich nach der Schule, um Kontrolle zu üben. Er sah dann auch den Schwarm Kinder vor dem Schulgebäude, jagte die Frierenden in die Klasse und bemerkte, wie sie ehrfurchtsvoll an der Türschwelle ihre Holzpantoffel in die Hände nahmen und in Strümpfen in das Schulzimmer liefen. Es dauerte aber gar nicht lange, da tamen die Kinder mit den Worten wieder herausgejagt:„ Wir dürfen noch nicht hinein, unser Herr Lehrer ist noch nicht fertig!" Das Schulvorstandsmitglied rüdte dann dem Lehrer, der im Schulhause wohnt, auf die Bude und fagte, daß seine Maßnahmen unzulässig wären; die Kinder könnten fich ertälten, er folle sich in die Klasse scheren, es sei längst 8 Uhr. Hellwich tam deshalb wegen Beleidigung des Lehrerz vor die hiesige Straffammer und der Lehrer verteidigte seine Maßnahme mit dem Hinweise, er könne das Holzpantoffelgeflapper der Kinder nicht vertragen, da er mit zwei Kollegen 365 Kinder zu unterrichten habe. Eine Anordnung, die Kinder mit Filz pantoffeln nach der Schule zu schicken, habe man nicht befolgt. Hellwich wurde nach humorvoller Verhandlung freigesprochen. Mühlhausener Krankenkassenwahl.
Die vor einiger Zeit erfolgten Wahlen der Generalversamm lungsvertreter zur Ortstrantentasse Mühlhausen i. Th., bei denen die Liste des Gewerkschaftskartelles siegte, waren bekanntlich von der Regierung für ungültig erklärt worden, weil die Feststellung des Wahlresultates nicht sofort nach der Wahl geschah. Der Proteft gegen die Gültigkeit der Wahlen war von nationalen" Arbeitern erhoben, die bei der Wahl unterlegen waren. Bei der am Montag erfolgten neuen Vertreterwahl sind die Protestler schmählich unterlegen. Die Liste des Gewerkschaftskartelles siegte mit 140 Stimmen, während die Gegner nur 18 Stimmen auf sich vereinigten.
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Achtung, Metallarbeiter! In der Herdfabrik von Baum in Wilmersdorf , Babelsberger Straße, bestehen Differenzen. Wir ersuchen alle arbeitslosen Kollegen, auf die Inserate der Firma nicht einzugehen und, bevor sie bei der Firma Arbeit nehmen, sich im Bureau des Metallarbeiter- Verbandes, Charitéstraße 3, Zimmer Nr. 3, nach den Verhältnissen bei der Firma zu er fundigen. Besonders die Kollegen außerhalb ersuchen wit, bies Letzte Nachrichten und Depefchen. zu beachten. Arbeiterfreundliche Blätter werden um Nachdruck dieser Zeilen ersucht. Ortsverwaltung Berlin des Deutschen Metallarbeiter Verbandes .
Zum Streit der Darmarbeiter.
Ein Grubenbrand.
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Dortmund , 12. Mai. ( Privatdepesche des Vorwärts".) In der Grube Graf Schwerin ereignete sich heute infolge zweier Wetterexplosionen ein Brand. Zum Glüd ist von den Arbeitern niemand verunglückt. Es besteht jedoch für dieselben eine große Gefahr, da in kurzer Zeit bereits der dritte Grubenbrand auf der Beche ausgebrochen ist.
Die türkische Verfassungsrevision. Konstantinopel , 12. Mai. ( W. T. B.) Die Kammer beendete heute die erste Lesung der Verfassungsrevision und nahm einen Anfrag an, der dahin geht, die Zusammensetzung des Senats folle derart erfolgen, daß zwei Drittel der Mitglieder von der Nation erwählt werden und der Rest von dem Sultan ernannt werde. Der Antrag, alle Prinzen des kaiserlichen Hauses zu Senatoren zu ernennen, wurde abgelehnt. Das Haus nahm sodann einen von einer großen Anzahl Abgeordneter unterzeichneten Antrag an, an die asiatischen Provinzen einen Aufruf zu richten, in welchem die Mohammedaner und Christen zu einem brüderlichen Zusammenleben aufgefordert werden. Der Antrag war auch von armenischen Abgeordneten unterzeichnet. Morgen findet in einer Geheim sizung die Beratung des türkisch - bulgarischen Protokolls statt. Wie verlautet, empfiehlt der Kommissionsbericht die Annahme des Protokolls, da die Türkei die schwebenden auswärtigen Fragen regeln müsse, um die Lage im Innern zu befestigen. Ein unter den Deputierten zirkulierender Aufruf für ein Vertrauensvotum des Kabinetts weist bisher 120 Unterschriften auf. Die erforderliche Mehrheit beträgt 140.
Leuthner hatte feine Anregung, den Sozialismus Aehrenthalisch umzulernen, in die Form einer heftigen Polemik gegen ganze Scharen reichsdeutscher demokratischer Blätter gerichtet, die in Deutschland unbekannt sind. Das war auch ein In der Versammlung der Streifenden, die am Mittwoch redaktionelles Problem der„ S. M." Dieses Zentralorgan für nachmittag bei Roth, Straßmannstraße 29, stattfand, wurden die vierzehntägiges vielspältiges Umlernen des Sozialismus hat verschiedenartigsten Versuche der Gesellschaft, Arbeitswillige zu nämlich nur eine einzige redaktionelle einheitliche pofitive Belehrung bekommen, beleuchtet. So wurden die Arbeiter der Häutezur Verfügung: Die Cooperation der deutschen Sozialdemokratie verwertung gezwungen, in der Darmverwertung zu arbeiten. Ein mit dem Links- Liberalismus. Man schalt uns allemal, wenn wir Arbeiter, der sich weigerte, Streitbrecherdienste zu leisten, wurde die wirklichen Sünden dieses Liberalismus allzu temperamentvoll fofort entlassen. Die Polizei ist eifrigst bemüht, die nüßlichen feststellten, weil das geeignet wäre, den taktischen Lieblings- Elemente zu schüßen. Unter starker Bewachung wurden diese nach gedanken der„ S. M." zu ruinieren. Wie und nun wurde die dem Schlachthof gebracht. Vor dem Eingang zu den Arbeitsräumen deutsche Demokratie auf einmal in denselben„ S. M." höchst un- fehen seit früh morgens drei Schuhleute. Auch der Sprechmeister manierlich beschimpft wegen Handlungen und Anschauungen, die der Berliner Fleischerinnung, Herr Dräbert, bemüht sich ihr gar nicht zur Last zu legen waren! Da war irgendein redlich, Arbeitswillige zu bekommen. Auch vor dem ArbeitsMaskenscherz oder eine redaktionelle Betriebsstörung im Spiel. nachweis sowie in den Räumen desselben sieht man Polizeibeamte Diese mastierte Adressierung hat nun freilich das Gute gehabt, mit und ohne Uniform. Vom Alexanderplat ging gestern nach daß einer der wenigen Demokraten, mit denen die Sozial- mittag ein Transport von 15 Angeworbenen ab. Jedoch gelang es, demokratie tatsächlich bis zu einer gewiffen Grenze zusammen dieselben vom Streit zu unterrichten. Der Polier Plode von der arbeiten könnte, den chauvinistisch alldeutschen Umlernungs- Häuteverwertung, der nebenbei in der Proskauer Straße 19 eine Sozialismus recht empfindlich und höchst beschämend abgestraft hat." Gastwirtschaft betreibt, gibt sich besondere Mühe, die Intereffen Die Schwäbische Tagwacht" bringt zum selben der Gesellschaft wahrzunehmen. Er sagte den Arbeitern: Ihr Thema einen Beitrag, indem sie an die Abstrafung der müßt arbeiten, sonst werdet Ihr entlassen." Auch der Leuthner, Schippel und Calwer durch den Demokraten Breit- Bigarrenhändler May Donaisti, Borndorfer Straße 22, ist fcheid im Blaubuch"-wir haben die Stelle seinerzeit zitiert zu den nützlichen Elementen übergegangen. Es wird von den also anknüpft: Streitenden dringend ersucht, den Zuzug fernzuhalten. Es ist beschämend für Mitglieder der sozialdemokratischen Deutfches Reich. Bartei, sich von einem bürgerlichen Demokraten so aburteilen laffen zu müssen. Das Urteil ist nur zu berechtigt. Es trifft Eine Ronferenz des Gewerkschaftskartells der Probinz Albany, 12. Mai. ( W. T. B. auf deutsch - atlantischem Rabel .) aber nicht nur die Leuthner, Schippel, Calwer, sondern in Sachsen und des Herzogtums Anhalt fand am Sonntag erster Linie den Leiter der Monatshefte", der planmäßig und Montag in 28eißenfels statt. 35 Startelle hatten 48 Deles In einem hiesigen Steinbruch fand eine Dynamitexplosion statt, darauf ausgeht, neben harmlosen sozialpolitischen Aufsätzen gierte entsandt, die 76 389 Gewerkschaftsmitglieder vertraten. Für wobei 25 Personen umgekommen sind. Berantw. Rebatt.: Carl Wermuth, Berlin - Rigdorf. Inserate verantw.: Th, Glode, Berlin , Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW, Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl.
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25 Personen getötet.