Personalien. Zum Parteisetretär für Frankfurt a. M. wurde in der Generalversammlung des sozialdemokratischen Vereins an Stelle des ausscheidenden, zum leitenden Redakteur der Bergischen Arbeiterstimme" zu Solingen berufenen Genossen Dittmann mit 170 Stimmen der Genosse Wittich gewählt. Internationale sozialistische Konferenz gegen die Militäransgaben. Rom , 13. Mai. Der italienische Parteivorstand ist von der Mailänder Parteisektion aufgefordert worden, eine internationale Zusammenkunft unter den Sozialisten der verschiedenen Länder zu organisieren, um ein Einverständnis über die Opposition gegen die stets wachsenden Militärausgaben zu provozieren. Die Konferenz foll auf erweiterter Grundlage eine Wiederholung der Triestiner Zufammenfunft vom Jahre 1904 darstellen.
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Bartei gewirkt und später stand er an der Spike der Lokalorganis| verträgen, denn so nüßlich und notwendig auch die Schaffung ausgesperrt, obwohl die Leute in früheren Jahren sich anstandslos fation und eine Zeitlang übernahm er mutig trog mangelhaften solcher Einrichtungen erscheinen mag, so muß doch immer an der Maifeier beteiligen konnten. Die veränderte Stellungnahme Gesundheitsstandes die Zeichnung des damals in Halberstadt er wieder davor gewarnt werden, an fostspieligen Unternehmungen der Betriebsinhaber war darauf zurückzuführen, daß die Arbeiter scheinenden Parteiorgans. Viele Prozesse und lange Gefängnishaft dieser Art heranzutreten, ohne daß eine genügende solide finanzielle wenige Tage vor dem 1. Mai ihre Kündigung eingereicht hatten, mußte er in dieser Stellung über sich ergehen lassen. Vor einigen Grundlage dafür vorhanden ist. Die auf diesem Gebiete bereits ge- Firma kein Entgegenkommen fanden. So wurde also von den weil ihre Wünsche auf bessere Behandlung und Entlohnung bei der Monaten hatte der Tapfere mit seiner Frau das Hospital aufsuchen machten unliebsamen Erfahrungen sollten zur größten Vorsicht mahnen. Unternehmern dem drohenden Streit mit einer Aussperrung„ vormüssen, aus dem ihn jezt der Tod entführt hat. Zentralherbergen bestanden in 48 Orten, Herbergen bei Gast- gebeugt", die immer noch nicht beendet ist. Die Arbeiter fordern wirten 255. Die Einnahmen betrugen 896 291 M., darunter neben einer besseren Behandlung in der Hauptsache: neunstündige 9987 M. für Streiffammlungen. Unter den 883 158 M. Gesamtausgaben Arbeitszeit, Wiederherstellung des alten Lohnes( es wurden in befinden sich u. a. 13 600 M. für Streite, 239 403 M. für Bibliotheken, lezter Beit allerlei Abzüge gemacht), zehnprozentige Lohnerhöhung 29 322 M. für Vertreterwahlen, 84427 m. für Agitation, 14739 M. für für alle Lohnarbeiter und Zwider, sowie 20 Pf. Buschlag für Ueberstunden. Die Unternehmer zeigen absolut kein EntgegenHerbergen und Arbeitsnachweise. Die Einnahmen und Ausgaben kommen. Verhandlungen werden von ihnen mit barschen Worten für Streits und Aussperrungen sind start zurückgegangen, um rund abgelehnt. Statt dessen werden die Arbeiter durch Anschlag am 100 000, wobei beachtet werden muß, daß allein für auswärtige Fabrittor zur Wiederaufnahme der Arbeit aufgefordert unter- Streit noch mehr verschlechterten Arbeitsbedingungen. Außer Streits im Jahre 1907 rund 82 000 m. abgeführt wurden. unterstügungen brauchen heute schon nicht mehr von den Kartellen dem versucht die Firma, in die Reihen der Arbeiter Zersplitterung aufgebracht werden, vielmehr werden solche von den Zentral- hineinzutragen, indem sie durch Vermittelung von Meistern an verbänden beziehungsweise Zweigvereinen gezahlt, was im Bericht einzelne persönlich herantritt und sie zur Wiederaufnahme der als ein erfreulicher Entwickelungsgang der deutschen Gewerkschaften Arbeit zu bewegen sucht. Die Bemühungen blieben jedoch ohne Erfolg. Die Ausgesperrten sind voller Einmütigkeit. Die Situation bezeichnet wird. ist für sie sehr günstig. Die Firma gibt sich große Mühe, durch verlockende Arbeitsangebote in auswärtigen Blättern Ersatz für die Ausgesperrten zu finden. Bisher hatte fie damit so gut wie gar teinen Erfolg. Bor Zuzug sei gewarnt! In den Breitenburger und Holsteinischen Zementfabriken zu ägerdorf sind die Arbeiter seit einigen Wochen ausgesperrt, weil eine Abteilung, von der fortgesetzt 24stündige Schichten ges fordert wurden, eine Erhöhung ihrer Lohnfäße verlangte. Die Fabriken suchen nun in allen Orten Deutschlands Streikbrecher, denen ein Vertrag zur Unterschrift vorgelegt wird, in dem es u. a. heißt:
Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
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Der Vorwärts" vorm Reichsgericht. Die Stuffateure nahmen am Freitag in einer außerordentEine ungefeßliche Strafe hat am 16. Februar das lichen Mitgliederversammlung Stellung zu dem Vorschlage des Einigungsamtes über die Bedingungen, unter denen ein neuer Landgericht I in Berlin gegen den Genossen Georg Davidsohn Tarif abgeschlossen werden soll. Wengels berichtete eingehend bom" Vorwärts" ausgesprochen. Es hat ihn auf Grund des über die Verhandlungen mit den Unternehmern und trat für die bekannten Schinderknechtsartitels wegen angeblicher Be- Annahme des Einigungsvorschlages ein, der am Freitag im leidigung der dem preußischen Heerestontingente angehörenden Vorwärts" mitgeteilt worden ist. Der Redner legte dar, daß man Offiziere und Unteroffiere, soweit sie feine Mißhand- nach Lage der Verhältnisse nicht mehr erreichen könne, als den Lungen Untergebener begangen haben, auf Grund des§ 185 Str. Stuffateuren durch den Vorschlag des Einigungsamtes geboten G.-B. zu 900 M. Geldstrafe verurteilt. Die höchste nach diesem werde. Nach reger Diskussion beschloß die Versammlung, der Baragraphen zulässige Geldstrafe ist indes 600 M.! Gegen das Kommission freie Hand zu lassen über Annahme oder Ablehnung des Einigungsvorschlages. Im allgemeinen war die Stimmung Urteil mit seiner ungefeßlichen Strafe hatte Genosse Davidsohn und für Annahme des Vorschlages, aber für den Fall, daß die Unterzu seinen gunsten auch der Staatsanwalt Revision eingelegt. nehmer eine den Arbeitern ungünstige Taktik einschlagen, soll der - Das Reichsgericht hob am Freitag das Urteil unter Auf- Kommission die Freiheit der Entschließung gewahrt bleiben. rechterhaltung der tatsächlichen Feststellungen auf und verwies die Sache an tas Landgericht zurüď.
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Ein Jahr Gefängnishaft hatte am 13. Mai Genosse Mardwald bon der Königsberger Volkszeitung", der Verurteilte im Memeler Schandsäulenprozeß, das Opfer freisinniger Denunziation und preußischer, speziell Schubertscher Justiz, zu Allenstein hinter fich. Auf 15 Monate lautete das Bluturteil.
Soziales.
Die Feiertagsruhe der Bäcker.
Submissionsblüte. Ein wunderbares Resultat ergab, wie fürzlich in der Stadtberordnetenfizung zu Küstrin zur Verlesung fam, die Ausschreibung auf Herstellung der verschiedenen in der Neustadt vorgesehenen Kanalisationsarbeiten. Bei dem einen Lose war das Windestgebot 787,50 M., das Höchstgebat aber 7848 M.!! Bei den übrigen Losen beträgt der Unterschied zwar nicht gerade 1000 Broz., bewegt sich aber immerhin zwischen 225 und 300 Broz, nämlich 3650 und 8321 W., 778 und 1980 M., 792,20 M. und 2503 M., 1205,60 und 2762 M.
Gewerkschaftliches.
Hinsichtlich der Maiaussperrung beschloß die Versammlung, daß den Ausgesperrten vom ersten Tage der Aussperrung an Unterstützung gewährt wird.
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Ich bin beim Engagement davon in Kenntnis gesetzt worden, daß auf den Fabriken gestreift wird, bezw. ausgesperrt ist. Ich verpflichte mich, bei obigen Firmen für die Dauer des Streiks beziv. der Aussperrung zu arbeiten. Ich erkläre, daß ich während meiner Tätigkeit bei obigen Fabriken weder einem Verbande noch einer sozialdemokratischen Organisation angehören werde." Bemerkt ist in dem Vertrage, der anscheinend von einem Streits brecheragenten Walter Müller aus Hamburg den Arbeitern borgelegt wird, daß die durch das Engagement entstehenden Unkosten in Höhe von 10 M. pro Mann von dem verdienten Lohn bei der ersten Lohnzahlung gekürzt werden.
Bei einem Lohn von 3,60 m. pro Tag wird selbst für Arbeitswillige dieses Angebot nicht besonders verlockend sein.
Durch das Eingreifen der Polizei hat sich der Kampf wesentlich verschärft. Morgens und abends sieht es aus, als sei über den Schlachthof der Belagerungszustand verhängt. Die Polizei nimmt Die Klempner sind in Magdeburg in eine Tarifbewegung sich der Arbeitswilligen in der liebenswürdigsten Weise an. Bis eingetreten. Sie verlangen den Abschluß eines Tarifvertrages, der Lichtenberg und Friedrichsfelde begleitet sie die einzelnen. Gegen ihnen im Jahre 1907 bei Beendigung des damaligen Klempnerdie Streikposten geht sie jedoch sehr schneidig vor. Im Laufe des streits von der Klempnerzwangsinnung zugesichert worden war. Der Streit der Maurer und Bauarbeiter in Halberstadt geftrigen Tages wurden verschiedene verhaftet, ja jogar geIn Nürnberg bestand bisher die Anordnung, daß in den schlossen zur Bache geführt. Dort wurde ihnen nach pein- ist noch nicht beendet. Während mehrere Unternehmer die Forderungen der Streitenden bewilligten, lehnten die übrigen sie mit Bäckereien an den drei hohen Festen vom ersten Feiertag früh licher Untersuchung und Abnahme der Flugblätter dem Bemerken ab, daß die angefangenen Bauten bereits früher 10 1hr bis zweiten Feiertag abends 8 Uhr das Backen gänzlich mitgeteilt, daß berboten war, um den Gehilfen einen freien Feiertag zu verschaffen. oder in der Stähe blicken ließen sie sich wieder im Schlachthof bergeben worden seien und dabei mit einer Lohnerhöhung nicht Das Backverbot wurde aber teilweise dadurch umgangen, daß sie nach dem Alexander- gerechnet worden wäre. Ein Teil der Streikenden ist abgereist. Hoteliers, Restaurateure, zuweilen auch Bäcker selber sich frisches platz in Haft genommen würden. Den Organisationsvertreter Etwa 100 Mann arbeiten bereits zu den neuen Bedingungen. Die Brot von den benachbarten Orten Eringen ließen, wo das Bad Bergmann verhaftete man, als er einigemal die Eldenaer Straße bürgerliche Presse schreibt in bezug auf diese Leute von„ arbeitsberbot nicht bestand. Aus diesem Grunde hat die Handelskammer entlang ging. Auf der Wache nahm man ihm alles ab und sperrte willigen Arbeitern", deren Zahl sich noch vergrößern würde, wenn bei der Kreisregierung Schritte getan, damit das Berbot auf ganz ihn eine Zeitlang ein. Vom Leutnant der Polizeiwache Bellestraße ihnen ein besserer Schub gewährleistet würde, der den jetzt vielfach vorkommenden Belästigungen ein Ende mache. Von Mittelfranken ausgedehnt werde. Dafür hat sich auch der Stadt- wurde ihm dann mitgeteilt, daß er sofort verhaftet würde, wenn er solchen Belästigungen fann schon um deswillen keine Rede sein, magistrat Nürnberg nebst den anderen in Betracht kommenden Stadt fich auf dem Schlachthofe oder in der Nähe des Schlachthofes sehen weil wirkliche Streitbrecher so gut wie gar nicht vorhanden sind. verwaltungen entschieden, so daß die Regierung nunmehr eine dahin- lasse und auf 24 Stunden nach dem Alexanderplat gehende Verfügung erlassen wird. Ein ungetreuer Gewerkschaftsbeamter. Der Geschäftsführer müsse! Nach der Ansicht des Leutnants ist Streifpoftenstehen der Mannheimer Bahlstelle des Hafenarbeiterverbandes, Starl verboten(!!), und er will jeden Streitposten verhaften lassen Grassinger, ist nach einer Unterschlagung, die längere Zeit zurückfür und Das Stunden in Arrest bringen. fei die liegt, flüchtig geworden. Grafsinger will beim legijährigen Stampf Taktik der Polizei; erklärte er Bergmann gegenüber. Auch die im Hafengebiet größere Mantos in seiner Verbandskasse gehabt Schlachthofdirektion bemüht sich, den Streikenden Senüppel zwischen und diese mit von Geschäftsleuten entliehenen Darlehen gededt die Beine zu werfen. Zunächst versucht man, allen Streifenden die haben. 1. April dieses Jahres war er zur Rückzahlung der DarLegitimationsfarten zu entziehen und ihnen den Zutritt zum Kaffengelder des Verbandes. Bei der ordentlichen Revision stellte lehen an die Privatpersonen verpflichtet; dazu benutte er die Schlachthof zu verwehren. Die Portiers haben eine Liste der sich ein Defizit von 1100 m. heraus. Die Aufregung über den Streifenden, damit sie diefelben besser am Zutritt hindern können. Vorfall ist bei der Mannheimer Arbeiterschaft groß. Gelbe ArFerner darf nicht unerwähnt bleiben, daß die Schlachthofdirektion beitervereinler und Lokalisten beuten den Vorfall weidlich aus. der Darmverwertung weitgehendste Vorrechte gegenüber den Die Aussperrung in der Lackwarenfabrik zu Bischofsgrün leinen Schleimereibefizern einräumt. Nach einer Verordnung in Oberfranken , die erfolgte, weil die Arbeiter eine bis zu des Herrn Direktor Gol dürfen Därme nur eine Nacht 30 Proz. betragende herabsehung der Löhne nicht Die deutschen Gewerkschaftstartelle im Jahre 1908. gewässert und müssen am anderen Tage geputzt und gesalzen werden. In der soeben im„ Korrespondenzblatt der Generalfommission" Bei der Gesellschaft für Darmverwertung liegen dieselben schon über beröffentlichten Statistik über die Gewerkschaftskartelle im Jahre 1908 10 Tage ungereinigt, aber die Direktion sieht und weiß nichts davon. spiegelt sich die Wirkung der Strise ebenfalls wieder und zwar in- Den fleinen Schleimereibefizern hat man bei Uebertretungen schon sofern, als auch die Kartelle eine verringerte Zahl der dort ver- mit Entziehung der Halle gedroht; hier geschehen die gröbsten Vereinigten Gewerkschaftsmitglieder aufweisen. Sonst aber bietet die stöße unter Aufsicht der Polizei und Verwaltung. Eine Beschwerde zu zerstören. Statistik ein Bild regen gewerkschaftlichen Lebens in den Kartellen. der Organisation zu beantworten, findet Herr Direktor Gols als Die Bewegung der Schoßschuhmacher in Würzburg ist soweit Zum ersten Male sind die den Startellen angeschlossenen Lokalorgani- Mann anscheinend unter seiner Würde. sationen aus der Statistik verschwunden, weil solche Organisationen Ein Beispiel, wie man Leute zum Streifbrechen zwingen will, nach dem Beschluß des Gewerkschaftskongresses dem Kartell nicht liefert die Berliner Häuteverwertung. Diese Firma schidte eine mehr angehören fönnen. Die Zahl der Kartelle betrug im Berichts- Anzahl Arbeiter als Streifbrecher ab. As fich drei derselben dessen jahre 628, das find 36 Kartelle mehr als im Jahre 1907. Auch die weigerten, wurden fie entlassen, obgleich einer davon fünf Jahre im Zahl der den Kartellen angeschlossenen Zweigvereine hat sich ver- Betrieb tätig war. Die Maurer, Steinhauer und Bauhilfsarbeiter von Ansbach mehrt und zwar um 680. Von den 623 Kartellen beteiligten sich Bemerkt sei noch, daß der in Nr. 110 des Vorwärts" be sind in den Streit getreten. Sie fordern Stundenlöhne von 50 Pf. an der Statistik 606= 97,27 Proz. Diesen waren 8437 Gewert zeichnete Arbeitswilligenzutreiber, Gastwirt Blode, Proskauer für Steinhauer, 45 Bf. für Maurer und 35 Pf. für Hilfsarbeiter, schaften mit 1560 896 Mitgliedern angeschlossen. Der Mitgliederstand Straße 19, am Tage der Veröffentlichung sofort die Firma in für Ueberstunden 10 Pf. und für Nacht- und Sonntagsarbeit 20 Pf. fant um beinahe 35 000 gegenüber dem Vorjahre. Maria Plode umändern ließ. Der Inhaber des Milch und pro Stunde Zuschlag. Zwei Unternehmer haben bewilligt mit dem Bedauerlich ist es, daß der Beschlüsse der Gewerkschafts- Backwarengeschäftes( M. Rasche) Voigtstraße 14, A. Lorenz Borbehalt, daß nach Beendigung des Streits für sie dieselben Befongreffe ungeachtet einzelne Zweigvereine der der Zentral hat sich ebenfalls gemäßigt gesehen, streifenden Arbeitern dingungen gelten, wie sie mit den übrigen Unternehmern vereinverbände ihren Anschluß an die Kartelle nicht vollziehen. in den Rücken zu fallen. Auch der Arbeitsnachweis der bart werden. Mit wenigen Ausnahmen find an dieser Nichtbeachtung von Berliner Fleischerinnung sucht in der Allg. Fleischer- 8tg." 100 Kongreßbeschlüssen Zweigvereine aller Verbände beteiligt. 86 Kartelle vereinigten bis zu fünf Gewerkschaften in sich, 222 Startelle 6-10, Arbeitswillige handelt. Die Streifenden find fest entschlossen, den 111 Startelle 11-15, 70 Kartelle 16-20, 71 Kartelle 21-30, Stampf weiterzuführen trotz Polizei und Schlachthofverwaltung. An 26 Startelle 31-40, 13 Sartelle 41-50 und 7 Kartelle über 50... der Einmütigkeit und der Solidarität wird der Plan der ScharfDie Hauptaufgabe der Kartelle, die Betreibung der gewerkschaftlichen macher, die junge Organisation auf dem Schlachthof zu vernichten, Drganisation am Drte, wurde äußerst rege ausgeführt; 2668 all- zuschanden werden. gemeine und 1474 berufliche Versammlungen wurden abgehalten, 290 mehr als im Vorjahre. Unangenehm berührt es dagegen, daß die Zahl der weiblichen Vertrauenspersonen und Arbeiterinnenfommissionen zurüd
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willig hinnehmen wollten, ist dank der Tätigkeit von Streit. brechern, die sich trotz der elenden Löhne den Unternehmern in genügender Bahl zur Verfügung stellten, auungunsten der Arbeiter beendet. Mit einem Kesseltreiben auf die in der Arbeiterbewegung des Ortes tätigen Personen versuchen jetzt die Sieger", die Organisation der Arbeiter von Grund auf
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gediehen, daß es zum Streif kommt. In drei Sigungen mit den internehmern konnte feine Einigung erzielt werden, weil die Herren zu hartköpfig find. Eine Versammlung der Schuhmacher beschloß daher, die Sündigung einzureichen, was am Donnerstag allgemein geschah. Nach Ablauf der Kündigungsfrist beginnt der
Streit.
ältere Schlächtergesellen, verschweigt aber dabei, daß es sich um Letzte Nachrichten und Depefchen.
Deutfches Reich.
Ein mißlicher Streit aus der Welt geschafft. Der Beleidigungsprozeß des Metallarbeiterverbandes gegen gegangen ist. In 30 Orten bestanden nur noch weibliche Vertrauens- den Solinger Industriearbeiterverband aus Anlaß der Zwiftig personen und in 18 Drten Arbeiterinnenkommiffionen, gegenüber in feiten mit den Solinger Lokalorganisationen sollte am Sonnabend 48 bezw. 25 Orten im Vorjahre. Besondere Aufmerksamkeit wendeten die Kartelle einer zahlenmäßigen Feststellung der Arbeitslosigkeit zu. Es muß anerkennend bemerkt werden, daß 144 Arbeitslosen zählungen vorgenommen wurden. Dem Gebiete des Arbeiterschutzes widmeten sich 126 Beschwerdekommissionen für Gewerbeinspektionsfachen und 238 für den Bauarbeiterschuß. Zum Zwecke der Bes seitigung des Kost- und Logiswesens beim Arbeitgeber bestanden 63 Kommissionen.
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abermals vor der Straffammer in Elberfeld verhandelt werden, nachdem das Oberlandesgericht das den Beklagten freisprechende Urteil aufgehoben hatte. Es tam aber nicht zur fachlichen Verhandlung, da die Parteien sich zu einem Vergleich auf folgender Grundlage entschlossen:
1. Es wird von beiden Seiten zugegeben, daß hinsichtlich der Vorgänge während des Streiks Mißverständnisse vorliegen. 2. Der beklagte Vertreter des Industriearbeiterverbandes hält seine gegen den früheren Angestellten des Metallarbeiterverbandes Sendler gemachten Angaben aufrecht und der Vorstand des Metallarbeiterverbandes erkannte an, daß Sendler damals nicht forrett gehandelt habe.
3. Der Angeklagte nimmt die dem Vorstande des Metall arbeiterverbandes gegenüber gemachten Vorwürfe zurüd. 4. Letzterer zieht die Klage gegen die bürgerlichen Zeitungen, die den Artikel des Industriearbeiterverbandes nachgedruckt haben, zurüd, soweit diese die Kosten übernehmen.
Der Handel für die Reichsfinanzreform. Hannover , 15. Mai. ( W. T. B.) Wie dem„ Hannoverschen Berhandlungen zwischen Vertretern der Freisinnigen, der NationalCourier" aus Berlin gemeldet wird, haben heute im Reichstag
liberalen und der Reichspartei begonnen, welche eine Einigung dieser drei Parteien über ein Steuerprogramm zum Ziele haben. Es sollen die Konzessionen festgestellt werden, welche die Liberalen bei den indirekten Steuern für den Fall zu machen bereit sind, daß gleichzeitig ein Erbanfallsteuergesetz in Kraft tritt. Man hofft dura den Nachweis, daß die Linke zu einer ausreichenden Belastung des Konsums entschloffen ist, die Konservativen zum Nachgeben in ber Erbschaftssteuerfrage zu bewegen.
Eisenbahnunfall.
Chemnik, den 15. Mai. ( W. T. B.) Bei Flöha fuhr heute abend 7% Uhr eine Lokomotive auf einen Bersonenzug, wobei ein Wagen entgleiste und einige andere Wagen beschädigt wurden. Mehrere Paffagiere haben leichte Verlegungen davongetragen. Der reguläre Betrieb konnte nach einer Unterbrechung von 1½ Stunden wieder aufgenommen werden.
Ein Raub der Flammen. Nürnberg , 15. Mai. ( V. H.) In Luttershausen ist das große Sägemühlenanwesen des Bürgermeisters Faatz mit 1000 Zentnern Mehl und Getreidevorräten total niedergebrannt.
Ebenso entfalteten die Kartelle auf dem Gebiete der Bildungsbestrebungen eine erfreuliche Tätigkeit. Jn 235 Kartellen bestanden Bildungsausschüsse, in 234 Jugendkommissionen, 59 Startelle unterhielten Referentennachweise. Neben dem Halten guter Vorträge und dem Abhalten von Vortragszyklen wurde durch 430 gemeinfame ( 1907: 374) für die Fortbildung der Bibliotheken 70 Kartelle Mitglieder geforgt; unterhielten Lesezimmer gegenüber 56 im Jahre 1907. Eigene Versammlungsrünme unterhielten 130 Kartelle. Die Zahl der Gewerkschaftshäuser ist seit dem Jahre 1907 von 33 auf 51 gestiegen. Unter Würdigung des oft am Drte bestandenen Lokalmangels wird doch sehr zur Vorsicht Zur Schuhmacheraussperrung in Magdeburg . In Magdeburg beim Ankauf von Grundstücken oder beim Bau Bau folcher wurden am 1. Mai, wie mitgeteilt, sämtliche Arbeiter und Arbeite besonders auch vor langjährigen Bacht rinnen der Schuhfabrik von Bühring u. Co. wegen der Maifeier Häufer gewarnt, besonders auch Berantw. Rebatt.: Carl Wermuth, Berlin - Rigdorf. Inserate verantw.; Th. Gløde, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanftals Baul Singer& Co., Berlin SW,
5. Die Kosten des jetzigen Prozesses werden von beiden Seiten gemeinschaftlich getragen.
Ein Liebesbrama.