Nr. 118. 26. Jahrgang.
Wirtschaftlicher Wochenbericht.
Fortsetzung der Hauffe am Getreidemarkt. Preistreiberei an der Baumwollbörse. Die Lage am Zudermarkt.
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1905 1907 22. Mai 1909
Weizen
285,5
266,0
Roggen
175,5 217,25
199,75
Sonntag, 23 Mai 1909.
1905 1906 1907 1908 1909 12,10 8,15 10,15 11,60 10,75
Nach dem bisherigen Berlauf der Preisgestaltung am Buder markt bleibt uns der Trost, daß wenigstens dieses süße Nahrungsmittel, das leider infolge unserer unsinnigen Steuerpolitik für die meisten Arbeiter ein reines Genußmittel ist, nicht wieder in derfelben Weise wie das Brot verteuert werden wird. Das ändert aber wenig an der für die Arbeiter im allgemeinen unerfreulichen Entwickelung unserer wirtschaftlichen Verhältnisse.
Eingegangene Druckfchriften.
Landesamt veröffentlichte Bericht über den Stand der Saaten in europäischen Zuders auftritt oder nicht. Da die diesjährige Ernt Preußen läßt für 1909 auf ein nicht unwesentlich schlechteres Ernte- Kubas als sehr günstig tagiert wird, ist den Haussiers am Zuckerergebnis als das vorjährige schließen. Günstige Witterung fann da markt die Suppe start versalzen. Umsomehr, als die europäische allerdings noch viel forrigieren, aber unter den obwaltenden Um Buderrübenernte ein gutes Erträgnis verspricht. Nach Berechnungen ständen mußte eine auch nur bedingte Minderbewertung der bes Statiftiters D. Licht würde, bei Zugrundelegung des Buder Ernte der Preishauffe neuen, scharfen Anstoß geben. Bewucherung ertrages des letzten Jahres, für den europäischen Buderrübenbau- pro der Konsumenten auf jeden Fall! Bei schlechten Ernten gehen 1909/10 mit einem Produktionsertrag von 6 515 000 bis 6 800 000 Die Lage am Arbeitsmarkt enttäuscht immer noch alle auf sorgt die indirette Exportprämie für Entblößung des Inlands pro 1908/09. Unter Berücksichtigung der Nohrzuckerernten würde die Preise ganz selbstverständlich hinauf, und bei guten Ernten Tonnen zu rechnen fein, gegen einen Ertrag von 6 502 000 Zonnen entschiedene Befferung gerichteten Wünsche und Erwartungen. Das marftes, und die Preise steigen dann eben auch. Seit Anfang Mai bie diesjährige Erzeugung die vorjährige nicht unbedeutend überist für die Arbeiter recht betrübsam. Um so mehr, als die Sausse sind die Notierungen für Noggen um 21 M., für Weizen um 16 M. ragen. Das muß bei der starken Konkurrenz die Preise beeinfluffen. am Getreidemarkt nicht zum Stillstand kommt und damit die hinaufgegangen. Es ist nicht ausgefchloffen, daß die Roggenpreise Die folgende Aufstellung bringt eine Bergleichung zwischen den Hoffnung, bald wieder zu normalen Breifen zu gelangen, mehr und wieder die erorbitante Söhe erflettern, die sie im Jahre 1907 erreicht jezigen Terminpreisen und denen im Mai in den letzten vier Jahren mehr schwinden muß. Der fortgefegte Preisaufstieg hat nicht hatten; und mit den Weizenpreifen find wir über den damaligen nach Magdeburger Rotis, fob Hamburg . Es notierten Geldkurse mur Erichwerung der Lebenshaltung jept zur Folge, fondern bedeutet Höchststand schon weit hinaus. Nach den höchsten Notierungen an pro 50 Kilogramm in Mart: auch Schädigung für später. Was die Arbeiter von der nächsten der Berliner Börse ergibt sich folgendes Bahlenbild: Hochtonjunktur an Mehreinnahmen erwarten dürfen, das wird ihnen schon vorweg durch weitere Verteuerung der Lebenshaltung genommen. Dant unserer unsinnigen Sollpolitik, beren Bucherwirkung noch verschärft wird durch unser famoses Einfuhrscheinsystem, haben sich Berhältnisse entwidelt, die fast als Notzustände angesprochen werden lönnen. Daß früher selbst bei ergiebiger Welternte, in Ländern und Distrikten Da muß den Junkern das Herz im Leibe lachen, was nicht aus mit schwachem Erträgnis, Getreidemangel zu Stalamitäten, schließt, daß sie immerfort noch das Lied von der Not der Landja zu Hungersnöten und Revolten führen tonnte, findet feine Gr- wirtschaft ableiern und mit raffgierigen Fäusten nach neuen Liebesflärung in den damaligen rädständigen, völlig unzureichenden gaben langen. Transportmitteln und der mangelhaften Organisierung des Marktes. Auch der Baumwollmarkt steht im Zeichen der Hauffe. Hier In Amerika konnte Getreide verfaulen, während in Europa Leute ist Spefulation treibendes Motiv. Selbst dann, wenn man mit Hungers starben. Dort hatte man teine Wissenschaft von dem Mangel einer gegen das Borjahr reduzierten Ernte rechnen müßte, fehlte hier, und hier ahnte man nichts von dem Ueberfluß dort; und der jetzigen Bewegung, die durch das Gefez von Angebot und Nach schließlich hätte auch die Kenntnis die Kenntnis von den verschiedenen frage bedingte Berechtigung. Gerade am Baumwollmartte tann die Verhältnissen nichts genugt, fehlten doch die Verkehrsmittel, um Spekulation ein wenig gehindertes Spiel treiben. Es fehlt hier an den Austausch in einem dem Zweck entsprechenden Zeitausmaß einer ausschlaggebenden Konkurrenz. Amerila stellt girla vier herbeiführen zu lönnen. Heute sind wir in dieser Beziehung glüd- Fünftel der gesamten Baumwollproduktion der Welt. Die Bes licher daran: Jebe Tonne Getreide kann unter die Kontrolle aller herrscher der Baumwollbörse in New York können daher die Preise Börsen der Welt gebracht werden; nur nach Stunden rechnet die ziemlich willkürlich diktieren. Nun hat das Jahr 1908 in Amerika Benachrichtigung über Angebot und Nachfrage an den einzelnen eine ganz außergewöhnlich gute Ernte erbracht. Es wurden Millionen Blägen über die ganze Erde; Niesendampfer und Eisenbahnen Ballen geerntet: fönnen in fürzester Frist den Ausgleich zwischen Mangel und 1901 1902 1908 1904 1905 1906 1907 1908 Ueberfluß herbeiführen. Das tönnte gefchehen, aber es geschieht 9,7 10,8 10,0, 18,7 10,7 18,3 11,3 13,4 doch nicht! Kapitalistische Intereffen lassen sehr oft den Fort fall äußerer Hindernisse nicht wirksam werden. Ebensowenig wie auch die beiden Vorjahre relativ gute Ernten erzielen ließen, fanten Seit 1904 brachte bas leste Jahr die höchsten Erträge. Da die Güterproduktion, dient die kapitalistisch organisierte Güter- die Preise. Die niedrigste Lotonotig in New Yort erfolgte im März verteilung ber Bedürfnisbefriedigung als Selbitawed, sondern 1909 mit 9,65 Cent. Seitdem geht es wieder bergauf; im April nur als Mittel der Profitmacherei. Daher die Börsenmanöver der 9,95 Gent , bis Mitte Mai 11,0 Cent. Die Höchstnotierungen stellen Spekulanten, die möglichst große Mengen Getreide auftaufen, dann mit dem Angebot zurüdhalten, um die Preise in die Höhe zu treiben. fich wie folgt: Und die Schüßer der nationalen Arbeit" errichten zu demselben 8wed territoriale Bollmauern. Es gilt, bem ausländischen Getreide den Eingang zu erschweren, es künstlich zu berteuern, damit das nationale" Brotforn Wucherpreise erzielt! Und zweischneidig muß bas Schwert der Brotwucherer sein. Um zu verhindern, daß bei guten Inlandsernten die Preise auf ein erträgliches Maß fallen, hat fich das Junkertum in dem Einfuhrscheinwesen ein Syftem der Ausfuhrprämie geschaffen. Eingeführtes Getreide wird durch Zölle verteuert, und auf ausgeführtes Korn läßt man fich aus der Neichstaffe Prämien zahlen. So wurde ber jegige Bu stand möglich! Trotz der guten Ernte im Vorjahr ist in Deutschland Mangel an Getreide, und die Konsumenten müssen Hungerpreise bezahlen. Zu den erwähnten Ursachen, die den im vorigen Bericht Die Zudermärtte ftanden in den legten Beiten im Zeichen geschilderten hohen Preisstand verschuldeten, ist mittlerweile großer Beweglichkeit, die sich jedoch in engen Grenzen hielt. Der noch ein weiterer preistreibender Umstand hinzugetreten: am stärksten wirkende Faltor waren die Schäzungen der Ernte ein ungünstiger Saatenstandbericht. Der legte, bom Statistischen in Kuba . Von dieser ist es abhängig, ob Amerita als Käufer
März April 21. Mai 1905 1906 1907 1908 1909 12,60 12,25 18,55 12,25 9,85 10,90 11,75 Cent
Für die jetzt eingesetzte Preishauffe will man zu eripartende Nüldgänge in der Ernte verantwortlich haben. Angeblich soll das bestellte Areal um rund 2000 Ader hinter dem vorjährigen zurüd bleiben und nur 8 005 500 Ader betragen. Ob bei diesen Angaben die Spekulanten die Hände im Spiele haben, kann man nicht wiffen; follten die Ziffern jedoch wirklich den Tatsachen entsprechen, wäre damit für das Ernteergebnis noch gar nichts bewiesen, denn die Netorbernte von 1904 ift auf einem areal erzielt worden, das noch etwas fleiner war als das für 1909 angegebene.
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Fünfter internationaler Bericht über die Gewerkschafts. bewegung 1907. 172 Seiten. Generalfommission der Gewerkschaften ( C. Legien) Berlin , Engel- Ufer 15.
Deutsche Alpen - Zeitung. Herausgeber E. Lankes. Monatlich awet gefte. Bierteljährlich 4 Wtarf. Expedition: München , Finkenstr. 2.
Wasserstands- Nachrichten
der Landesanstalt für Gewässerfumde, mitgeteilt vom Berliner Betterbureau.
Wasserstand Memel , Tilfit Bregel, Insterburg eifel, Thorn Dder, Ratibor Krofjen Barthe, Schrimm Frankfurt Rege, Borbamm Ibe, Zeitmerik
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