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2. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 89.

März.

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Unterm neuen Kurs.

1. Frankfurt   a. M. 13 Genossen von der Anklage der Veranstaltung eines öffentlichen Aufzugs freigesprochen. Dortmund  . Bergmann Kruse wegen Streitaufforderung (§ 110) 3 Monate. Bergmann Altendahl aus Wattenscheid   wegen des gleichen Vergehens 4 Mo­nate Gefängniß.

Elmshorn  . Genosse Evers und Hildebrandt, wegen Flugblattvertheilung vom Schöffengericht mit 20 Mark Geldstrafe belegt, vom Landgericht freigesprochen. 2. Effen. Wegen Streitaufforderung(§ 110) Bergarbeiter Ballmann ein Jahr, Kayser 4 Monate, Röckler 1 Monat Gefängniß.

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Wiesbaden  . Schneider Warfchto, in zwei Instanzen wegen Uebertretung des Vereinsgesetzes zu 15 M. Geld­strafe verurtheilt, jetzt freigesprochen.

Kaffel. Der Vorsitzende der Freien Voltsbühne" von der Antlage der Vereinsgesetz- Uebertretung freigesprochen. Gera  . Genosse Leven, Redakteur der Reuß  . Trib.", wegen Bürgermeister Beleidigung 20 M. Geldstrafe. In einer zweiten Klage Freisprechung.

3. Elberfeld  . Genosse Kun tel in Solingen   wegen Be­Ichimpfung der christlichen Kirche 14 Tage Gefängniß.

G. Stettin. Genosse Bethge aus Bredow wegen Gen­darmenbeleidigung 20 M. Geldstrafe.

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Erfurt  . Genosse Hülle, Redakteur der Thür. Trib.", wegen Pastorbeleidigung 150 M. Geldstrafe.

7. Hörde. Bergmann Steffen von der Anklage der Vereinsgefeh- Uebertretung freigesprochen.

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Trebbin  . 5 Vorstandsmitglieder des Arbeiter- Bildungs­vereins sowie der Lokalwirth wegen Abhaltung eines Ver­gnügens ohne Polizei- Erlaubniß je 10 M. Geldstrafe. Chemnitz  . Berginvalide Blies in Lugau   wegen Ueber­tretung des Vereinsgesetzes( er hatte in der Annonce den Beginn auf eine halbe Stunde früher angesetzt als in der polizeilichen Anmeldung) auch in zweiter Instanz 30 M. Geldstrafe.

8. Mannheim  . Genosse Fenz, Redakteur der

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stimme", wegen Fabrikdirektor Beleidigung 100 M. Geld­strafe. Schöffengerichts- Urtheil 20 M.

Erfurt  . Genosse Hülle, Redakteur der Thür. Trüb.", wegen Beleidigung eines zu den Frommen" bekehrten Schusters 1 Woche Gefängniß.

Guben  . Genosse Schulz von der Anklage unerlaubter Schriftenverbreitung freigesprochen.

Dortmund  . Bergmann Thiemann aus Barop   wegen Bedrohung arbeitswilliger Bergleute 3 Monate Gefängniß; Bergmann M. aus Hombruch   3 Wochen Gefängniß.

Essen. Wegen Belästigung nichtstreifender Bergleute wurden 4 Bergleute aus Rotthausen freigesprochen, ein fünfter erhielt 1 Monat Gefängniß; wegen Streitaufforde rung(§ 110) ein Bergmann   aus Lehmkuhl 1 Monat, ein Bergmann   aus Gelsenkirchen   6 Wochen Gefängniß.

9. Bremen  . Genosse Gottlieb, Redalteur der Bürger­Beitung", wegen Beleidigung der Armenbehörde 5 Wochen Gefängniß.

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Eisleben  . Im Eislebener Prozeß Genosse Franke 9 Monate, Genosse Wolf 14 Tage Gefängniß, Genosse Krüger und Ritter freigesprochen.

Offenburg  . Genosse Bielowski, Redakteur des ,, Volksfreunds", wegen Beleidigung von drei Heidelberger  Stadträthen( Aktienbrauerei- Aufsichtsräthen) 150 Mart Geldstrafe.

Neunkirchen  . Wegen Landfriedensbruchs"( durch Be­schimpfung und Steinwerfen auf nichtstreifende Bergleute) zwei Bergarbeiter Frauen je 9, eine dritte 4 Monate Gefängniß..

10. Saarbrücken  . Bergarbeiter Warten wegen Beleidigung der Bergbehörden 3 Monate Gefängniß. Bergmann Frohmann aus Buchenschachen wegen des gleichen Bergehens 3 Monate Gefängniß.

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Waren i. Mecklenbg. Wegen Theilnahme an einer ge­schlossenen Versammlung 31 Genossen je 2, drei je 10 M. Geldstrafe.

11. Breslan. Genosse Friedrich, Redakteur der Bolts­wacht", wegen Offiziersbeleidigung( Neißer Vorgänge) 2 Monate Gefängniß.

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Sonntag, den 16. April 1893.

März.

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10. Jahrg.

lassen. Die Noth unter diesen Rämpfern für die gerechte 21. Wurzen  . Genosse Diehl, Redakteur der Wurzener Sache ist groß, denn wohin sie kommen, um Arbeit Zeitung", wegen Beleidigung städtischer Beamten 16 Tage zu suchen, werden sie abgewiesen. Staats- und Gefängniß. Privatarbeit ist ihnen verschlossen und so muß die Noth mit jedem Tage größer werden. Arbeiter! Sorget nun Jhr, ein jeder so viel in seinen Kräften steht, dafür, daß wenigstens die schwerste Noth von ihnen abgewendet wird, beweiset hier Eure Solidarität und lasset sie nicht untergehen. Zeigt ihnen, was die Arbeiter. schaft vermag.

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22. Oldenburg. Genosse Diermann wegen unerlaubter Schriftenverbreitung 10 M. Geldbuße. Bielefeld  . Genosse Siggeltow, Redakteur der Volts­wacht", wegen Gemeindevorsteher- Beleidigung 1 Monat Ge­fängniß. Staatsanwaltsantrag 50 M. Geldstrafe. Hamburg  . Genosse Stengele, Redakteur des Echo", wegen Post- Stephan- Beleidigung 1 Monat Gefängniß und 300 M. Geldstrafe.

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Bochum  . Wegen Streifaufreizung(§ 110) Bergmann A ster aus Bruch und Honnsfeld aus Recklinghausen  je 3 Monate Gefängniß. Wegen Bedrohung Bergmann Rostert aus Langendreer   2 Monate Gefängniß.

23. Kirchlinde  . Bergmann Könen 3 Wochen Gefängniß wegen Bedrohung Nichtstreitender.

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Dortmund  . Bergmann Michalski wegen Nöthigung 3 Monate Gefängniß.

Bruch. Wegen Streifaufreizung(§ 110) Bergmann Freyer 3 Monate Gefängniß.

Effen. Wegen Nöthigung Bergmann Mühlenbeck 3 Tage Gefängniß. Stendal  .

Arbeiter! Sehet nicht auf die Allgemeinheit, die den Bergs arbeiter allerdings in fein gutes Licht stellt. Denkt an das Elend der Abgelegten und beweist Eure Bruderliebe. Viel Wenig giebt auch viel.

Gleichzeitig sprechen wir allen denen, die bisher Gaben eingesandt, unseren herzlichsten Dant aus im Namen der Ab­gelegten. Das Komitee:

gez. Ludwig Anschütz. Bildstock bei Saarbrücken  . Die arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck dieses Aufrufs freundlichst gebeten.

Achtung Gewerkschaften!

Alle diejenigen, welche noch Sammellisten für die gemaßa regelten Pferdebahnbediensteten in Händen haben, Genosse Schulz wegen Polizeibeleidigung werden ersucht bis spätestens 1. Mai d. J. dieselben an H. Faber, 2 Monate Gefängniß. SO. Grünauerstr. 6, Hof parterre links, abzuliefern. Dortmund  . Genosse Heubel wegen indirekter Streit- Außerdem wird hierdurch nochmals aufgefordert, die Berg­Aufforderung 2 Monate Gefängniß. Genosse Nüchtern arbeiter und Gewerbegerichts- Sammellisten an freigesprochen und ebenso Genosse Boigt von der nachstehende Genossen umgehend abzuliefern, andernfalls haben Anklage Der Verächtlichmachung von Staatseinrich sich die Juhaber der Listen etwaige Unannehmlichkeiten selbst tungen. Genosse Diederich, Redakteur zuzuschreiben. Listen und darauf gesammelte Gelder werden an Der Arbeiter Beitung", wegen Polizei Juspektor genommen bei R. Millarg, Tischler, Lehrterstr  . 22, v. 2 Tr.; Beleidigung 2 Monate Gefängniß. Genosse Blod, A. Körst en, Former, Staligerstr. 63/64; A. Massini, Buch­Redakteur der Arbeiter- Zeitung  ", wegen Polizeibeleidigung drucker, Bellealliancestr. 66; B. Jost, Buchbinder, Greifswalder­100 M. Geldstrafe. straße 68, v. 1 Tr.; G. Busse, Lederzurichter, Sophienstr. 28; D. Bölfel, Hutmacher  , Pappel- Allee 3/4; H. Faber, Gold arbeiter, Grünauerstr. 6, Hof part. Der geschäftsführende Ausschuß der Berliner   Streit Kontrollkommission.

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23. Thurnau  . Genosse Panzer aus Sanspareil, wegen un erlaubter Schriftenverbreitung mit 2 Polizeimandaten zu je 6 M. belegt, vom Schöffengericht freigesprochen.

24. Dresden  . Genoffe Weiker, Redakteur der Arbeiter­Beitung", wegen groben Unfugs( respektwidrige Sonntags­plauderei über die Geburt eines sächsischen Prinzen) 1 Monat Gefängniß.

25. Breslau  . Genosse Friedrich, Redakteur der Wolfe wacht", wegen Beleidigung des Neisser Magistrats" 100 m. Geldstrafe. 27. Glogau  . Genosse Theiß, Redakteur des Bruder Schmied" in Hamburg  , wegen Offiziersbeleidigung" 100 m.

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Achtung, Genossinnen!

In Berücksichtigung der 4 großen Versammlungen, welche für diese Woche von der Frauen- Agitationskommission einberufen sind, tagt die Wanderversammlung des Frauen und Mädchen­Bildungsvereins des arbeitenden Volkes für Berlin   und Um gegend" statt am Mittwoch, den 19. d. M., erst am Mittwoch, den 26. d. M. Näheres wird durch Annonce bekannt gemacht. Der Vorstand.

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Geldstrafe. 28. Mülhansen i. E. Wegen Verächtlichmachung von Staatseinrichtungen( durch Besprechung der Annexion Elsaß­Achtung, Metallarbeiter! Lothringens  ) Genossen Bueb und Martin je 1 Monat Bezugnehmend auf die Bekanntmachung der Uebergangs­Gefängniß, wegen diverser anderer Preßvergehen Gentoffe bestimmungen für die Mitglieder des Verbandes aller in der Martin, Redakteur der Bolts- Zeitung", 8 Monate Ge Metallindustrie beschäftigten Arbeiter Berlins   und Umgegend zum fängniß. Deutschen   Metallarbeiter Verband in der Freitagsnummer des Benthen. Wegen Aufreizung erhielten die Genossen Vorwärts" und der Nr. 15 der Deutschen Metallarbeiter Andrzejewski 8 Monate( Staatsanwaltsantrag Beitung" fehen wir uns veranlaßt, bekannt zu geben, daß Ueber­24 Monate) Thiel 4 Wochen( 18 Monate), Goli trittserklärungen zum Deutschen   Metallarbeiter= Verband am brodi 14 Tage( 18 Monate), Neumann 14 Tage Sonntag, den 16., und Sonntag, den 28. April, bei Schöning, ( 18 Monate) Gefängniß, Pa w ute freigesprochen Stallschreiberstr. 29, sowie bei Siegemund, Eisenbahnstr. 20, ( 6 Monate). Die Verurtheilten saßen zum Theil seit Morgens von 10-12 Uhr, bei legterem auch in der Woche von August v. J. in Untersuchungshaft!! 8-9 Uhr Abends entgegengenommen werden. Erfurt  . Genosse Hülle, Redakteur der Thür. Trib.", wegen Majestätsbeleidigung 200 m. Geldstrafe. Genosse Güldenberg wegen Amtsvorsteher- Beleidigung 100 m. Geldstrafe.

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Dortmund  . Genosse Dückershoff von der groben Unfugsanklage freigesprochen.

Für die örtliche Verwaltung: William Glück, Bevollmächtigter. Verband deutscher   Schneider, Schneiderinnen und Berufsgenossen. Kollegen und Kolleginnen! Die gegenwärtige Lohnbewegung 29. Apolda  . Genosse Baudert, Redakteur der Freien hat uns allen bewiesen, daß dem Unternehmerthum gegenüber Presse", von der Anklage der Aufreizung freigesprochen. nur durch einmüthiges und geschlossenes Vorgehen etwas erreicht Erfurt  . Genosse Güldenberg, Redakteur der Th.   werden kann; noch mehr aber wird es nothwendig sein, auch in Trib.", wegen groben Unfugs( durch die Behauptung, die Zukunft fest zusammenzuhalten, um das Errungene nicht zu ver faiserlichen Prinzen und die Enkel Bismarc's feien nicht lieren. Um die Einmüthigkeit und das feste Busammenhalten zu geimpft) 30 M. Geldstrafe. ermöglichen, ist der Eintritt in die Organisation nothwendig; denn jederzeit hat es sich nicht blos hierorts, sondern überall er wiesen, daß der Einzelne machtlos ist, daß vielmehr das Unter­nehmerthum, sobald die große Anzahl der Arbeiter und Ar­beiterinnen zielbewußt auftritt, es nicht wagt, das Aeußerste an Lohndrückerei und rigoroser Behandlung uns zu bieten.

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Berlin  . Wegen Aufreizung Schuhmacher Seidenberg 60 M. Geldstrafe. Schuhmacher Menzel freigesprochen. Elberfeld  . Genosse Lingweiler, Redakteur der Fr. Pr.", wegen Bürgermeister Beleidigung 100 M. Geldstrafe,

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30. Elberfeld  . Genosse Huth, Redakteur der Solinger Arbeiterstimme", wegen Beleidigung des Breslauer Land­gerichtsdirektors 300 M. Geldstrafe. " Frankfurt   a. M. Neun Genossen wegen unerlaubter Schriftenvertheilung je 5 M. Geldstrafe. Dortmund  . Genosse Schönwald wegen indirekter" Streitaufreizung 4 Monate Gefängniß.

Effen. Wegen Streifaufreizung(§ 110) durch ein Flug­blatt Marggraf, Redafteur der Bergarbeiter- Zeitung", 6 Monate, Verbands- Vorsitzender Schröder 4 Monate und Redakteur Schlicke 2 Monate Gefängniß. Druckerei­besitzer Werdelmann, Kassier Meyer, Schriftsetzer Adams und Dammeier und Maschinenmeister Copalle frei­gesprochen. Staatsanwalts anträge: Gegen Marg­graf 18 Monate, Schröder 15 Monate, Meyer Insgesammt im Monat März: 16 Jahre 4 Monate 15 Monate, Schlice 9 Monate, Werdelmann 4 Monate, 10 Tage( darunter aus Anlaß des Bergarbeiterstreite 7 Jahre Adams 1 Monat, Dammeier 3 Monate, Copalle 11 Monate 23 Tage Gefängniß) und 2667 Mark 1 Monat Gefängniß. Geldstrafe.

13. Effen. Bergarbeiter Dieckmann nach zweimonatiger Untersuchungshaft von der Anklage der Majestäts­beleidigung freigesprochen.

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Elberfeld  . Genosse Gewehr, Redakteur der Fr. Pr." wegen Polizeibeleidigung 100 M. Geldstrafe.

15. Zwickau  . Genosse Tropnis, Redakteur des Sächsischen Bolts- 3tg." wegen Beleidigung 4 Monate Gefängniß.

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16. Wurzen. Genosse Diehl, Redakteur der Wurz. Ztg.", wegen Stadtrathsbeleidigung 200 M. Geldstrafe. Chemnik. Genosse Fröhlich, Redakteur der Bolts stimme" in Burgstädt   wegen Beleidigung 1 Jahr 4 Monate Gefängniß; Genosse Grünberg 100 M. Geldstrafe. 17. Dortmund  . Die Bergarbeiter Fliege und Marre wegen Nöthigung je 2 Monate Gefängniß, zwei weiter angeklagte Bergleute freigesprochen.

Der Parteivorstand.

Soziale Leberlicht.

An die Arbeiter Berlins  !

Wohlan, Kollegen und Kolleginnen, zeigt den Unternehmern, daß Ihr nicht länger gewillt seid, der Spielball ihrer Laune zu sein, sondern daß auch Ihr über Gure Arbeitsverhältnisse mit­bestimmen wollt. Dieses könnt Ihr am besten dadurch beweisen, daß Ihr Euch alle Gurer Organisation, dem Verbande der Schneider, Schneiderinnen und Berufsgenossen anschließt! Werdet Mitglieder, Gelegenheit ist Euch in allen Bersammlungen, sowie in folgenden Zahlstellen gegeben:

1. Zentral- Arbeitsnachweis und Auskunftsbureau Schüßen­Straße 18/19( Reft. Freygang), wochentäglich 8-1 Uhr, außerdem Sonnabend Abend von 81/ 2-10 Uhr. 2. Grenadierstr. 33 bei Seefeldt Montag Abend 8-10 Uhr. 3. Perlebergerstr. 28 bei Hermerschmidt Montag Abend 81/ 2-10 Uhr. 4. Blumenstr. 5 bei Behrendt Montag Abend 81/ 2-10 Uhr. 5. Annenstr. 9 bei Protz Mittwoch Abend 81/ 2-10 Uhr.

Nochmals, tretet ein in die Organisation, stellt der Koalition der Arbeitgeber die Koalition des Proletariats entgegen!

Gleichzeitig bemerken wir, daß einer Anzahl in den letzten Versammlungen neu aufgenommener Mitglieder infolge uns genauer Angaben die Mitgliedsbücher nicht zugestellt werden fonnten, wir ersuchen dieselben, die Bücher im Bureau, Schüßen­straße 18/19, in Empfang zu nehmen.

Die Bevollmächtigten. Achtung, Schuhmacher!

Genossen! Ihr wißt, daß die Schneider Berlins sich in einem Streit befinden, der durch die überaus schlechten Lohn­und Arbeitsverhältnisse in dieser Branche hervorgerufen wurde. Bekannt ist Euch auch, daß tros des Vorherrschens der Haus- Wir ersuchen die Kollegen Berlins  , den Zuzug nach Riga  industrie in der Schneiderei der größte Theil sämmtlicher dorf strengstens fernzuhalten, da die hiesigen Schuhmachers Firmen die Forderungen der Schneider bewilligt hat. Be- gehilfen in einer Lohnbewegung stehen. Die Lohnkommission be findet sich im Lokale Steinmetstr. 16, Rigdorf, wo jede Auskunft merkenswerth ist jedoch, daß gerade ein Theil derjenigen Firmen, ertheilt wird. 18. Dortmund  . Drei Bergleute aus Frohlinde von der An- welche sich in Inseraten und Reklamezetteln als Arbeiter­Die Lohnkommission. flage der Streitaufreizung und Bedrohung freigesprochen. J. A.: A. Hengst. Mannheim  . Genosse Fenz, Redakteur der Voltsstimme", Bazare u. s. 1. empfehlen, die Forderungen einfach ablehnen " wegen Werkmeister- Beleidigung 4 Wochen Gefängniß. oder Ausflüchte machen.

Güstrow  . Wegen Theilnahme an einer geschlossenen Ver- Um die Stellung der Berliner   Arbeiter diesen Geschäften fammlung wurden von 55 angeklagten Genossen 14 zu Geld- gegenüber nun in Zukunft zu bestimmen, findet heute, Sonntag, strafen von 8-25 M. verurtheilt. Dresden  . Genosse Wetter, Redakteur der Sächs. Vormittags 10% Uhr, im Feenpalast eine große öffentliche Arbeiter Zeitung  ", wegen unerlaubter Geldsammlung Boltsverfammlung statt, welche sich mit dieser Frage befassen ( Sreitunterstüßungs- Aufruf) 30 M. Geldstrafe. wird. Erscheint deshalb recht zahlreich und helft Euren Arbeits Bayreuth  . Genosse Straub, Redakteur der Bam- brüdern den Sieg zu einem vollständigen machen. berger Bolts- Zeitung", wegen Beamtenbeleidigung 5 Tage Gefängniß.

20. Mainz  . Wegen Aufreizung in einer Arbeitslosen= Ber­fammlung die Anarchisten" Friedrich Orterer 1 Jahr 1 Monat 3 Wochen, Joseph Orterer 1 Jahr 6 Monat, Zahn 7 Monate Gefängniß.

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Breslau  . Genosse Thiel, Redakteur der Volks­wacht", von der Anklage der Schuhmanns- Beleidiguna freigesprochen

Der geschäftsführende Ausschuß der Berliner   Streit Kontrolltommission. Im Auftrage:

Hermann Faber, SO., Grünauerstr. 6, H. part. Aufruf an alle Gewerkschaften Deutschlands  . Arbeiter aller Branchen! Der leider so unglücklich verlaufene Streit im Saarrevier hat uns noch immer ca. 2000 Opfer hinter

Zum Brauerstreik in der Brauerei von C. W. Naumann in Leipzig   ist zu berichten, daß die Firma sich bereit erklärt hat, mit den Streifenden zu unterhandeln.- Die Markran städter Brauerei hat ihren Arbeitern sämmtliche Forderungen bewilligt.

Die deutschen   Glasarbeiter werden vom Vorstand des dänischen Glasarbeiter Verbandes ersucht, bis auf Weiteres jeden Zuzug nach Dänemark   streng zu ver meiden. Einerseits haben die größten Aktiengesellschaften der Glasindustrie den Arbeitern eine zehnprozentige Lohnherabsehung angekündigt, andererseits beschloß der dänische Glasarbeiter- Ber band die Einführung eines einheitlichen Lohntarifs. Wird dieser nicht angenommen, so soll die Arbeit eingestellt werden. Der Ausstand der Glasarbeiter Helmstedts dauert fort.

Die Bildhauer werden ersucht, bis auf Weiteres jeden Zuzug nach Aue i. S. zu vermeiden.