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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Berschlechteruitg der Lohn und Arbeitsbedingungen zu diesem Konflikt mit der Firma geführt hat, lehnt die Arbeiterschaft jede Verantwortung für die bestehenden Differenzen als auch für deren Folgen ab. Die Versaminlung beauftragt den Arbeiterausschuß, mit der Firma zivecks Beilegung der Differenzen zu verhandeln.

Neber die Zustände im Zoologischen Garten berhandelte in der Freitagnacht eine vom Verband der Gastwirts- Damit hat aber auch die Arbeiterschaft bewiesen, daß sie alles getan gehilfen einberufene öffentliche Versammlung in der Vittoria- hat, um noch in letter Stunde eine friedliche Beilegung der strittigen brauerei, Lüßowstraße. Der Referent Boesch schilderte die Angelegenheit zu ermöglichen." von uns bereits wiedergegebenen Vorgänge, die am 3. Pfingst­feiertage zu dem Ausstand der Kellner führten.

Nachstehende Resolution fand die einstimmige Annahme der gutbesuchten Versammlung:

Achtung, Schuhmacher! Die Sperre bei der Firma Schubert, Elisabethstr. 28-29, erklären wir für aufgehoben. Zentralverband der Schuhmacher, Ortsverwaltung Berlin  . Achtung, Müßenmacher! Die Differenzen bei der Firma Gärtner u. Co., Markusstr. 50, sind durch Anerkennung der Verband am 26. Mai aufgestellten Forderung beigelegt worden. Deutscher   Kürschnerverband, Ortsverwaltung Berlin  . Deutfches Reich.

Die Versammlung verurteilt auf das entschiedenste die im Restaurant 3oologischer Garten" bestehenden unwürdi- S. gen Lohne   und Arbeitsverhältnisse. Sie erkennt die Forderungen vom der Kollegen von der Weinabteilung als durchaus berechtigt Die Sperre ist hiermit aufgehoben. und äußerst bescheiden an.

In Anbetracht der Tatsache, daß die Zentralisation der gast­wirtschaftlichen Betriebe immer mehr fortschreitet,

in Erwägung dessen, daß durch diese Vertruftung der Hotel­und Restaurationsbetriebe der Druck des Unternehmertums auf die Angestellten immer stärker und unerträglicher wird,

erklärt die Versammlung es als eine unbedingte Notwendig­feit, eine große leistungsfähige Organisation anzustreben, die imstande ist, den berechtigten Wünschen der Angestellten mehr Nachdruck zu verleihen und die energisch und rücksichtslos Front machen kann gegen die im Gastwirtsgewerbe übliche Ausbeutung und die durch die Stellenvermittler betriebene Bewucherung der menschlichen Arbeitskraft.

Die Versammelten anerkennen im Verbande deut­scher Gastwirtsgehilfen diejenige Organisation, welche unausgesetzt bestrebt ist, die Lage der Angestellten im Gastwirts­gewerbe zu verbessern und sie erklären sich deshalb allesamt bereit, dem Verbande beizutreten."

Achtung, Zigarettenarbeiter!

Ueber die Firma Kyriazi frères in Berlin  , Friedrich­ftraße 131d( nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Firma Kyriazi frères in Cairo), deren wechselnde Inhaber es sich an­scheinend zum Prinzip gemacht haben, noch unter den schon so niedrigen ortsüblichen Minimallöhnen zu zahlen, wird hiermit die Sperre verhängt.

Hus Induftrie und Handel.

Einfuhrscheine.

Die Handelskammer Mannheim   hat an Reichstag   und Buns desrat eine Eingabe gemacht, in welcher die Aufrechterhaltung der durch die Einrichtung der Einfuhrscheine beim Getreide­handel geschaffene indirekte Erportprämie, und die nach den See­häfen und der trockenen Grenze bestehenden günstigen Export­tarife auf den Eisenbahnen, gefordert wird. Veranlassung zu dieser Eingabe gab der genannten Handelskammer der Umstand, daß der Reichstag   einen Antrag der Freijinnigen auf Abschwächung des Prämienwesens der Budgetkommission zur Vorberatung und Berichterstattung überwiesen hat. Hier fallen nämlich die Inter­essen der Getreideerporteure mit denen der Agrarier zusammen. Aber ein selten starkes Stück bleibt es darum doch, daß die Mann­ heimer   Handelskammer durch unrichtige Angaben Reichstag   und Bundesrat für die Aufrechterhaltung des bestehenden Zustandes einzunehmen versucht. Die ungeheuer hohen Weizenpreise fann Die Aussperrung der Schuhmacher bei der Firma Bühring man nicht fortrechnen, aber, fagt die Handelskammer, das rührt u. Co. in Magdeburg   ist durch Vergleichsverhandlungen be- nicht daher, daß in Deutschland   das System der Einfuhrscheine endet worden. Die Aussperrung erfolgte bekanntlich am 1. Mai, besteht, sondern daher, daß in den beiden legten Jahren Rußland  obwohl die Arbeiter in früheren Jahren anstandslos die Maifeier und Rumänien   einerseits, verschiedene überseeische Länder anderer­hatten begehen können. In diesem Jahre bestanden jedoch Diffe- feits eine Weizenernten hatten, wodurch die Versorgung des renzen zwischen der Betriebsleitung und den Arbeitern, die in- Weltmarktes eine auffallend unvollständige war. Die Preise auf folgedessen vor dem 1. Mai ihre Kündigung eingereicht hatten. Die dem Weltmarkt wurden infolgedessen in die Höhe getrieben, was Arbeit wird jetzt am kommenden Montag wieder aufgenommen. selbstverständlich auch eine Steigerung der deutschen   Getreidepreise Aus den Vereinbarungen ist hervorzuheben, daß vom 1. Oktober und eine etwas erschwerte Versorgung des deutschen Marktes zur d. J. ab die 9½stündige Arbeitszeit eingeführt wird. Wiaßregelungen Folge hatte, ohne daß indessen bis jetzt ein ausgesprochener Mangel finden nicht statt. zutage getreten wäre."

bundes.

Die

Diese Angaben sind direkt unwahr, denn es stieg von 1907 Zur Bewegung im Holzgewerbe in Rheinland- Westfalen  . auf 1908 die eigenernte Rußlands   von 141,8 Millionen Doppel­Dem Arbeitgeberbund für das Baugewerbe wird jetzt endlich gentner auf 142,9 Millionen Doppelzentner und die Rumäniens  flar, daß alle seine Anstrengungen, die Arbeiterorganisationen des jogar von 11,03 Millionen Doppelzentner auf 16,3 Millionen Holzgewerbes unterzukriegen, vergeblich sind. Der Oeffentlichkeit Doppelzentner. Aber auch die namentlich für unseren Import in gegenüber hat man auf der Generalversammlung des Bundes" Betracht kommenden außereuropäischen Staaten erzielten höhere in Bielefeld   noch träftige Töne angeschlagen, während man hinter Ernten: die Vereinigten Staaten   von 172,3 auf 181,0, Argentinien  den Kulissen austnobelte, wie man sich aus der Batsche ziehen tann. von 42,2 auf 52,2, Kanada   von 24,0 auf 37,7 und Indien   von Hierzu will man den Gewerbegerichtsvorsitzenden in Essen, Herrn 58,3 auf 87,0 Millionen Doppelzentner. Die Gesamtwelternte in Beigeordneten Rath, benutzen. Dieser Herr nahm auch Weizen stieg von 805,3 auf 867,3 Millionen Doppelzentner. Auch an der Generalversammlung des Bundes" teil! Deutschland   ist an dieser Steigerung beteiligt. Der Ertrag der Merkwürdig, der Mann ist doch nicht Sekretär des Arbeitgeber- Gente erhöhte sich hier bon 34,8 auf 38,0 Millionen Doppelzentner. Am Sonnabend vor Pfingsten wurden die Arbeiter schon strebt sein sollte, jeden Schein zu meiden, als ob er, der Vorsitzende rapid hinauf, und zwar dank des Einfuhrscheinsystems. Was mag er dort verloren haben? Der ängstlich be- Infolgedessen hätten die Preise sinken müssen, aber sie schnellten mittags entlassen, weil angeblich nicht genügend geschnittener des" Ginigungsamts für das Baugewerbe", den Arbeitgebern näher Weizenanfuhr im Mannheimer Hafen   war von 6 231 460 Doppel­Tabak vorhanden war. Aus demselben Grunde sollten sie auch erst steht als den Arbeitern. Hat er dort den Arbeitgebern mit Rat zeniner auf 5198 979 Doppelzentner im letzten Jahr zurück­am Mittwoch, den 2. d. M. wieder anfangen. und Tat" zur Seite gestanden und ihnen den Weg gezeigt, wie sie gegangen, wohingegen die Ausfuhr nach der Schweiz   bon 470 960 Zu ihrem nicht geringen Erstaunen bemerkten die Arbeiter, sich ohne weitere Blamagen aus der Affäre ziehen können? Fast auf 515 000 Doppelgentner hinaufging. Die Zurüdhaltung der als sie am Mittwoch die Arbeit wieder aufnahmen, daß auf scheint es so, denn kurz nach der Generalversammlung erhielten Importeure beim Einkauf und die Steigerung der Ausfuhr nach ihren Pläßen die Pfingstfeiertage über gebie beteiligten Arbeiterorganisationen nachfolgendes Schreiben: der Schweiz   hatte zur Folge, daß die Getreidevorräte in den Mannheimer   Transitlägern jich auf 14 589 Tonnen Ende 1908 gegen 29 479 Tonnen im Vorjahre verminderten. Nicht die geringe Auslandsernte hat die Preise für Weizen in die Höhe getrieben, sondern die Ausfuhrprämien und die von den Importeuren im Interesse hoher Preise für die Lagerware geübte Zurückhaltung in der Einfuhr. Daher die Liebe für das Einfuhrscheinsystem und für niedrige Exporttarife. Die beiden Faktoren garantieren eine Riebesgabe auf Kosten der Brotkonsumenten, an der sich Agraries und Exporteure delektieren.

arbeitet worden war.

Einem Arbeiter, der sich erlaubte, einen Vertreter der Firma über die Ursache dieses rätselhaften Vorkommnisses zu fragen, wurde sofort die Tür gewiesen und ihm seine Entlassung mit­geteilt. Daraufhin erklärten sich 18. Arbeiter und Arbeiterinnen mit dem Entlassenen solidarisch und legten die Arbeit nieder. Die Unterhandlungen, die von der Verbandsleitung noch ant Donners­tag mit der Firma aufgenommen wurden, sind nach zweimaligem Borstelligwerden ergebnislos verlaufen. Man erklärte den Ver­bandsvertretern gegenüber ganz einfach: Dann lasse ich mit der Maschine arbeiten".

Leider scheint bei einem Teil der griechischen Zigarettenarbeiter, die auf anderen Fabriken arbeiten, die Unfitte eingerissen zu sein, nach Feierabend und an Sonn- und Feiertagen bei griechischen Zigarettenfirmen die Plätze der sonst dort arbeitenden Zigaretten­macher einzunehmen, wodurch sie, wie dieser Fall beweist, diese Kollegen und Kolleginnen ganz empfindlich schädigen.

Deutscher   Tabatarbeiterverband, Zahlstelle Berlin  .

Essen, 24. Mai 1909.

Um der Bewegung im Schreinergewerbe im rheinisch- west­fälischen Industriegebiet im allseitigen Interesse ein tunlichst schleuniges Ende zu bereiten, gestatte ich mir in meiner Eigen­schaft als Vorsitzender des Einigungsamts für das Baugewerbe in Rheinland   und Westfalen   den beteiligten Organisationen folgenden Einigungsvorschlag zu machen:

1. Die Arbeit wird unter Rückziehung aller Kündigungen unter den vor Beginn der Bewegung vorhandenen Bedingungen allerorts wieder aufgenommen.

2. Die infolge Beschlusses des Arbeitgeberbundes vom 6. März d. J. eingetretenen Lohnfürzungen werden nachträglich den an die Arbeitsstelle zurückkehrenden Arbeitnehmern aus

gezahlt.

3. Alle beteiligten Organisationen erklären sich mit der alsbaldigen Aufnahme von Tarifvertrags- Verhandlungen vor dem Unterzeichneten einverstanden.

Protest gegen die agrarisch- klerikale Sfeuermache. einer in Magdeburg   abgehaltenen Sizung mit der Reichsfinanz Der Ausschuß des Deutschen Handelstages beschäftigte sich in reform und nahm eine Resolution an, in der es heißt: Dann mußte man mit steigender Verwunderung und steigendem Unwillen fehen, vie in fürzester Frist von der Reichs. tagsfommission eine Reihe neuer Steuern beschlossen wurde, ohne daß den von ihnen berührten Verhältnissen eine auch nur annähernd angemessene Grörterung zuteil wurde."

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Ich bitte um tunlichst schleunige, wenn möglich dratliche bors behaltlose Zustimmung, damit die Wiederaufnahme der Arbeit Sonntagsruhe im Süden, Südost und Nixdorf. teine unnötige Verzögerung erleidet. Die Einladung zu der von dem Zentralverband des deutschen  Seit einigen Jahren ist von den Inhabern der Warenhäuser Der Vorsißende des Einigungsamtes. und Detailgeschäfte im Süden, Südost und Rirdorf die Vereinbarung Gez.: Rath, Beigeordneter der Stadt Essen  . Bant- und Banfiergewerbes und dem Zentralverband deutscher  getroffen worden, an den Sonntagen während der Sommermonate Die in Frage kommenden Verbände haben darauf geantwortet, Industriellen für den 12. Juni nach Berlin   berufenen Versamm­die Geschäfte von 12-2 Uhr mittags geschlossen zu halten. daß man Verhandlungen niemals ablehne. Ob aber die Arbeit lung wurde angenommen, und es wurde beschlossen, auch den Han­Auch in diesem Jahre haben sich alle in Frage kommenden Ge- vorher aufgenommen werden solle, darüber hätten die Ausge- delskammern die Zeilnahme an der Versammlung zu empfehlen, schäftsinhaber verpflichtet, an den Sonntagen bis September die sperrten zu entscheiden. Diese haben nun zu den Einigungsvor- um auf diese Weise ein Zusammengehen der gefeßlichen Körper­Geschäfte nur bis 10 Uhr vormittags zu öffnen, mit Ausnahme schlägen" Stellung genommen und, wie nicht anders zu erwarten schaften für Industrie und Handel und der freien Vereine herbeis der Firma Otto Nad, Oranienstraße 33. war, die Wiederaufnahme der Arbeit vor den Verhandlungen ab zuführen.

Vertreter des Zentralverbandes der Handlungsgehilfen und des gelehnt. Die Ausgesperrten wollen erst wissen, unter welchen Be­Deutschen Transportarbeiterverbandes wurden deshalb vorstellig, dingungen sie in Zukunft arbeiten. Ohne nennenswerte Zugeständ­

um Herrn Otto Nad zu veranlassen, der Vereinbarung ebenfalls niffe werden sie nicht in die Arbeitsstellen zurückkehren. Dazu Letzte Nachrichten und Depeschen.

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Erfolgreiche Revision.

Leipzig  , 5. Juni.  ( W. T. B.) Das Reichsgericht verhandelte heute über die Revision des Kaufmanns Otto eller, der am 29. März vom Schwurgericht beim Landgericht I, Berlin  , wegen eines an dem Rentier Heidmann begangenen Giftmord­versuchs zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt worden war. Die Sache wurde an das Schwurgericht zurückverwiesen, weil der als Zeuge vernommene Heidmann nicht auf das Recht der Zeugnis­verweigerung hingewiesen worden ist. Ueber die Revision des Staatsanwalts in Sachen der wegen Beihilfe zum Mordversuch mitangeflagten und im Hauptverfahren freigesprochenen geschie­denen Ehefrau des Verletzten, Johanna Schroeder, wird später verhandelt werden.

Vom Auto des Großherzogs überfahren.

beizutreten und sein Geschäftslotal von 10 Uhr vormittags an ge- liegt auch gar kein Anlaß vor, denn die Unternehmer sind am Ende schlossen zu halten. In scharfer Weise lehnte jedoch Herr Otto Na d ihres Lateins. In Duisburg   ist die Aussperrung nun auf der Aus der göttlichen Weltordnung. jede Verhandlung mit den Vertretern ab, mit der Erklärung, daß ganzen Linie zurückgenommen und haben alle in Frage kommenden Frankfurt  , 5. Juni.  ( B. H.  ) In der Kleinen Eschenheimer er mit Sozialdemokraten nichts zu tun haben will". Unternehmer eine möchentliche dreistündige Arbeitszeitverkürzung Straße versuchte cine arme Frau mit ihren beiden kleinen Kindern, Durch die Weigerung droht nunmehr die ganze Vereinbarung mit entsprechender Lohnerhöhung bewilligt. In Dortmund   hat eine durch Einatmen von Kohlengas   sich zu vergiften, indem sie den zu scheitern. Hunderten von Angestellten würde die so dringend weitere große Firma ab 1. Juni die Ostündige Arbeitszeit ein- Ofen anzündete und alle Rohre verstopfte. Die durch den Rauch notwendige erweiterte Sonntagsruhe vorenthalten werden, nur geführt und mit anderen Unternehmern sind gegenwärtig Ver- aufmerksam gewordenen Hausbewohner öffneten die Zimmertür deshalb, weil es Herrn Otto N ad beliebt, aus der Reihe zu tanzen. handlungen im Gange. Die Unternehmer in Bochum   und Hagen   und ließen die bewußtlose Frau ins Spital bringen. Die Kinder Vielleicht überlegt sich das Herr Otto Nad noch einmal, der haben die Aussperrung zurückgenommen und in einem solchen hatten weniger gelitten. Die Frau soll in großer Not gewesen sein. mit sozialdemokratischen Konsumenten immer gern zu tun gehabt Augenblick sollten die Arbeiter unter den von Herrn Rath vorge­hat und im Südosten ohne diese schwerlich auf seine Rechnung fäme. schlagenen Bedingungen, die nur die Interessen der Unternehmer berücksichtigen, in die Arbeit zurückkehren? Eine starte 3umutung! Wenn Herr R a th teine anderen Vorschläge hat, hätte er sollen Streit und Anssperrung bei der Firma Borsig und das Verhalten der Direktion lautete die Tagesordnung einer Betriebsversammlung diese dem Arbeitgeberbund zurückgeben. aller bei Borsig in Tegel   beschäftigten Arbeiter, die gestern nach mittag bei Trapp in der Bahnhofstraße stattfand. Der Saal tar Die Holzarbeiter in Eilenburg  ( Prob. Sachsen  ) haben am überfüllt und reichte nicht die Masse der Er- 1. Juni den mit den Unternehmern abgeschlossenen Tarifvertrag schienenen i so daß viele Garten stehen gekündigt. Der Vertrag läuft noch bis 1. September 1909. mußten. Die Versammlung hatte den Zweck, die noch im Der Kampf im Hamburger Baugewerbe. Betriebe tätigen Arbeiter über die Vorgänge aufzuklären und ihnen Gelegenheit zu geben, Stellung dazu zu nehmen. Sandte, nimmt an Ausdehnung zu. Die Maurer haben 9 Betriebe ge­Vertreter des Metallarbeiterverbandes, schilderte die Entwickelung sperrt. Für den Sonnabend ist zu erwarten, daß 5000 Arbeiter des Streits und der Aussperrung und hob hervor, wie das ja ausgesperrt werden. auch die im Vorwärts" bereits mitgeteilten Tatsachen beweisen, daß die Arbeiterschaft durchaus nicht, sondern lediglich die Direktion Die Gießereibesitzer in Velbert   haben einen neuen Rohn= und Betriebsleitung an den Streitigkeiten die Schuld trägt. tarifnatürlich ohne Mithilfe der Arbeiter ausgearbeitet Sodann berichtete ein Vertreter der Subkommission des Arbeiter und in den Betrieben ausgehängt, der bedeutende Ver- Weimar, 5. Juni.  ( W. T. B.) Das Automobil des Groß­ausschusses über die Verhandlungen mit der Betriebsleitung. Sie schlechterungen enthält. Die Former versuchten zu unterherzogs überfuhr heute nachmittag auf der Ettersburger Chauffee hatten nur das Ergebnis, daß den Subtommissions- handeln, bisher aber vergeblich, so daß es bereits in vier Gieße einen Knaben, der so schwer verletzt wurde, daß er kurze Zeit darauf mitgliedern erklärt wurde, wenn die Former, Stemmer und reien zu ernsthaften Differenzen gekommen ist und starb. Der Großherzog tehrte sofort um und holte einen weima­Schmiede die Arbeit bis Sonnabend nachmittag, also gestern, heute schon über 100 Former sich im Ausstande befinden. rischen Chirurgen herbei. Den Chauffeur des Großherzogs trifft nicht bedingungslos wieder aufnähmen, werde vom Montag ab das Andere sollen folgen. Mit Spannung sieht man der Zukunft ent- dem Vernehmen nach keine Schuld. ganze Wert geschlossen. Die Subkommissionsvertreter sind dann gegen. Um die Situation durch öffentliche Polemiten nicht noch jedoch gestern nochmals ins Kontor gerufen worden. Es wurden mehr zu verschärfen, hat die Ortsverwaltung des Metallarbeiter­ihnen neue Vorschläge gemacht, die aber im allgemeinen wieder dar- verbandes bisher geschwiegen, will sich momentan auch jeder auf hinausliefen, daß die Lohnabzüge bestehen bleiben sollten. Man weiteren Aeußerung enthalten, um einer hoffentlich baldigst ein­Paris, 5. Juni.  ( W. T. B.) Nach Erklärungen bes wollte den Streifenden nur bis zum Montag Zeit zur Ueberlegung lassen. tretenden Einigung nichts in den Weg zu legen. Nur an den Im Anschluß hieran berichtete Siering als Vertreter des Unternehmern liegt es, ob es zum Frieden kommen oder Krieg Dr. Quinton sollen durch die von der französischen   Luftschiff­fahrtsliga geplanten Linien regelmäßige Verbindungen zwischen Schmiedeberbandes über die Differenzen in der Hammerschmiede. geben wird. Paris  , Nancy  , Rouen  , Lyon   und Bau sowie verschiedenen Zwischen­Es handelt sich hier um Schmiedearbeit, die die Firma Borsig   für Wie es Unorganisierten ergeht. die" Union  " in Königsberg   und für Schwarzkopff in Berlin   aus­stationen hergestellt werden. Bei Paris  , Meaug, Reims  , Nanch, führen wollte. Man sagte, die Arbeit sei zu einem sehr niedrigen Die Firma Franzen Söhne, Bügelfabrik in Wald bei Fontainebleau  , Orleans und Pau sind Ballonhallen teils vollendet, Preis übernommen worden und die Schmiede sollten jie Solingen  , hat den Bügelschleifern eine 30 prozentige 2ohn- teils soll deren Bau demnächst in Angriff genommen werden. deshalb auch zu geringeren Affordsägen ausführen. Die Schmiede reduktion angeboten und auch bereits durchge= weigerten sich dessen und diejenigen, die die Schwarzkopfffche Arbeit führt. Auch bei anderen Arbeiterkategorien in derselben Fabrit, Fünf lenkbare Ballons von 3500 bis 7000 Stubikmeter sollen außer ausführen sollten, wurden deshalb zur Disposition" gestellt, also wie beispielsweise den Maschinenarbeitern, sollen Zohnreduktionen der Mannschaft 8 bis 20 Reisende befördern können. Man hofft, auch ausgesperrt. Die Betriebsleitung behauptet, daß diese bis zu 30 Proz. vorgenommen werden. Von den zahlreichen Ar- daß die ersten regelmäßigen Fahrten bereits Anfang September Arbeit bereits an die Firma Schwarzkopff zurüdgefchidt ist. beitern ist so gut wie feiner organisiert. Alle Ermahnungen des werden stattfinden können. In der Diskussion tam die Entrüstung über das Verhalten der Welt- Metallarbeiterverbandes, sich zu organisieren, wurden bisher in den firma Borsig lebhaft zum Ausdruck. Stimmen wurden laut, die Wind geschlagen. Die Maßnahmen der Firma, die auch in Wohl­verlangten, daß man der geplanten Generalaussperrung durch all tätigkeit" macht, dürften den Arbeitern wohl endlich die Augen gemeine Arbeitsniederlegung zuvorkommen sollte. Schließlich wurde öffnen. jedoch folgende Resolution einstimmig angenommen:

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Husland.

Regelmäßiger Luftschiffverkehr in Frankreich  .

Ueberfall auf einen Schiffskapitän.

Kopenhagen  , 5. Juni.  ( W. T. V.) Auf dem auf der hiesigen Neede liegenden deutschen   Petroleumdampfer Mannheim  " über­fiel ein holländischer Matrose den Kapitän Schaeffer und vera sehte ihm einen Messerstich in den Hals, weil er ihm einen Land­urlaub verweigert hatte. Der Kapitän ist lebensgefährlich ver­letzt und ins Frederikshospital übergeführt worden. Der Matrose murde verhaftet. Hierzu 4 Beilagen,

Die Versammlung der Arbeiter der Firma Borsig   nimmt Kennt nis von der Entstehung und den Ursachen des Streits und der Aus- Philadelphia. Der Streif der Straßenbahnbeamten, der das ge­Sperrung und spricht den streifenden und ausgesperrten Kollegen ihre schäftliche Leben Wochen hindurch beeinträchtigte, ist beigelegt. Der Sympathie aus. Mit Rücksicht darauf, daß die fortwährende Betrieb wurde wieder aufgenommen. Beranti, Redakteur: Hans Weber, Berlin  , Inseratenteil verantw.: 2h. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchbr. u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.