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Gewerkschaftliches.

Wohlfahrtsrummel.

Bot einigen Tagen wurde die Arbeiterschaft der Siemens- Werke mit folgendem Anschlag beglüdt": " Auf Anregung des Vorstandes des Unterstützungsvereins der Siemens- Werke zu Berlin   haben wir beschlossen, bis auf der Siemens- Werte zu Berlin   haben wir beschlossen, bis auf weiteres denjenigen unserer männlichen Arbeiter, welche min­destens 40 Jahre alt und seit mindestens zehn Jahren bei einem unserer Werke beschäftigt sind, sowie den jenigen unserer Arbeiterinnen, welche mindestens 25 Jahre alt und mindestens fünf Jahre bei einem unserer Werke beschäftigt sind, einen jährlichen Urlaub in der Dauer einer Woche zu gewähren und den Beurlaubten für die Zeit ihrer Beurlaubung eine Entschädigung in Höhe des 50facher Betrages ihres durchschnittlichen Stundenverdienstes.

Die Beit, zu welcher die Urlaubserteilung an die einzelnen

arbeiterberbandes" besser schüßen zu können. Das ist selbstber- Nr. 124 berichtet, der Deutsche   Metallarbeiterverband und ber ständlich eitel Flunkerei, da es bis heute der Direktion faum ge- Industriearbeiterverband( Solinger   Fachberein der Stahlwaren­lungen ist, fünfzig Arbeiter in den gelben Sumpf hineinzuziehen. industrie) gemeinsam den Streit verhängten, hat sich ein un. Aber der Anfang ist einmal gemacht. Den Arbeitern werden nun erhörter Vorfall abgespielt. Die christlichen allerlei Versprechungen gemacht: Wöchnerinnenunterſtüßung soll es metallarbeiter hatten ebenfalls ein Mitglied ihres Ver­geben, Kranken- und Sterbegeld für Frauen und Männer, sogar Konfirmationsgeschenke für die Einsegnungskinder sind in Aussicht bandes bei der in Frage kommenden Firma beschäftigt, was bei hörige der Mitglieder und Erhöhung der Dienstprämien für Ar- war. Als es jedoch bekannt wurde, machte die Streikleitung dem gestellt, ferner Unterstüßung für in Not geratene Familienange der Streiferklärung den beiden Organisationen aber nicht bekannt beiter. Mehr kann man wirklich nicht verlangen gegen einen Bei- Vertreter des christlichen Verbandes, einem Herrn Blume in trag von wöchentlich 20 Pf. für Männer und 10 Pf. für Frauen. Ohligs   bei Solingen  , Mitteilung hiervon. Die Christen ließen Wenn alles klappt, d. h. wenn es gelingen sollte, eine größere An- ihr Mitglied nicht mitstreifen, und zwar mit der Motivierung, zahl Arbeiter in den gelben Verein zu treiben, hat die Direktion als erste Liebesgabe" 6000 M. in Aussicht gestellt. Der Fabrik ihnen sei nicht rechtzeitig Mitteilung gemacht worden. Diese arbeiterverband wird aber nicht müde werden in der Agitation, Stellungnahme der Christen wäre nun belanglos gewesen, denn um das menschenfreundliche" Werk dieser Arbeiterfreunde zu ver- das eine Mitglied hätte auf den Ausgang des Streits weiter nichten. Dieser gelbe Verein ist der erste in Königsberg   und in keinen Einfluß ausgeübt. Im weiteren Verlauf des Streits haben aber die Christen einen Streich Ostpreußen.  begangen, der seinesgleichen suchen dürfte und um welchen

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Arbeitnehmer erfolgen kann, wird die Werkstattsleitung in jedem Bon der Generalaussperrung" in Hamburg   und den Nachbar die Gelben" ihre Brüder in Christo" beneiden können. Die

einzelnen Falle bestimmen.

Gesuche von Arbeitnehmern, denen nach dem Vorstehenden ein Urlaub bewilligt werden tann und die von demselben Gebrauch machen wollen, sind an die Meister zu

richten."

Die gelben Häuptlinge sind nun eifrig an der Arbeit, den Arbeitern und Arbeiterinnen die große Errungenschaft", die Früchte der Eintracht zwischen Arbeit und Kapital, zu ver­

tünden.

Wie steht's nun damit?

Stur der allerkleinste Teil der Arbeiter, höchstens 5 bis 7 Proz., hat einen Vorteil von der großen sozialen Tat". Müssen doch beispielsweise alle Burschen und Lehrlinge, welche mit dem 14. Lebensjahr bei der Firma eingetreten find, bis zum 40. Lebensjahr, d. h. mindestens 26 Jahre, ihre Sträfte zur Verfügung stellen, ebe sie Urlaub bekommen. Ein Teil der Arbeiter ist über 10 Jahre beschäftigt, bekommt aber feinen Urlaub, weil das 40. Lebensjahr ja noch nicht er­reicht ist.

Von den Arbeiterinnen kommen auch nur wenige in den Genuß des Urlaubs, da sie selten 5 Jahre und bis zum 25. Lebensjahre im Dorado Siemens" verbleiben. Nach alledem hat die sogenannte sozialpolitische Kommission der Siemens- Werte den Arbeitern ein raffiniert ausgeflügeltes Machwerk beschert, das nach außen die" Humanität" der Welt­firma in hohem Glanz erstrahlen läßt, dem Geldbeutel der Gesellschaft aber nicht schadet.

Von der Unterwürfigkeit der Gelben hat die Firma in den letzten Monaten genügend Proben erhalten; darum hat man dem auch Rechnung getragen, indem jeder Urlaubs­berechtigte, der von dem Urlaub Gebrauch machen will" ( siehe Anschlag), erst ein Gesuch einzureichen hat, und dann bestimmt der hochweise" Rat, wann er nach so langem Frondienst 6 Tage ausruhen darf. Die Firma Siemens ist weit, weit hinter dem zurüd­geblieben, was eine Reihe von Großbetrieben ihren Arbeitern schon seit Jahren gewähren.

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orten.

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Christen haben eine regelrechte Streifbrecheragentur eröffnet. Serr Ernst Feldmann, Solingen  , Wörthstr. 8, der auch Gewerbegerichtsbeifiber(!!!) ist, hat die schöne Christentat übernommen, für die bedrängte Firma Monden. wirth zu sorgen. Zu diesem Herrn Feldmann schickt die in Streit erklärte Firma die Arbeit hin( es kommt meistens Heim­arbeit in Frage) und die christlichen Streifbrecher holen sie sich von dort wieder ab. Die Erregung unter der Solinger Arbeiterschaft über diesen Streich ist eine unbeschreibliche. In den nächsten Tagen werden sich Massenversammlungen mit diesem neuesten christlichen Heldenstückchen beschäftigen.

Husland.

Mit allen zu Gebote stehenden Mitteln sollen die General übernehmer von Bauausführungen im Bierstädtebund" die radi tale Arbeitssperre durchführen." Also lautet das Machtgebot des Oberstrategen der Aussperrungswüteriche, des Herrn Lummert, der als Vorstandsmitglied des Deutschen Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe" für den Abschluß von Tarifverträgen eintreten muß, aber in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des neugegrün­deten Baugewerbeverbandes zu Hamburg  , dem 18 Innungen an gehören, über moralische Zwirnsfäden nicht stolpert. Im Inter­effe feiner guten" Sache sind die Steinfegmeister, Ofensetzer und andere Arbeitgeber im Baugewerbe direkt gezwungen worden, tarif- und vertragsbrüchig zu werden. Er hat allerdings den Schmera erleben müssen, daß mehrere bedeutende Arbeitgeberber­einigungen die Maler- und Bautischlermeister sowie der Arbeit­geberschutzverband in der Holzindustrie- es pure abgelehnt haben, das Obium des Vertragsbruches auf sich zu laden- der Stonse­quenzen wegen! Der Unternehmerterror, wie er sich in der Ma terialsperre gegen widerhaarige Kollegen kundgibt, wird noch ver­schiedene Nachspiele zeitigen, denn in den Reihen der boyfottierten und terrorisierten Arbeitgeber ist man über dieses Verhalten empört und viele haben erklärt, die Entrepreneure   schadenersatz­pflichtig machen zu wollen. Die Lieferanten von Baumaterialien find vom Baugewerbeverein direkt aufgefordert worden( ein solches Schreiben lag dem Schreiber dieser Zeilen vor), im Interesse der guten Sache" fein Baumaterial an Solidaritätsbrecher zu liefern. und diese heuchlerische Gesellschaft versteht sich so sittlich zu ent­rüsten über den angeblichen Arbeiterterror, ruft nach dem Staats­anwalt, wenn mal einem Streitbrecher auf die Hühneraugen ge Letzte Nachrichten und Depefchen. treten wird!

Ein Polizistenstreit drohte in Basel  , weil der Chef des Polizei­departements den wegen dienstlicher Inkorrektheiten entlassenen Bolizeihauptmann Mangold vorübergehend wieder in den Dienst nehmen wollte zur Einführung des neuen Polizeiinspektors in sein Amt. Die Polizisten mitsamt ihren Unteroffizieren er flärten nun, daß sie während der dienstlichen Anwesenheit Man. golds ihren Dienst einstellen würden. Der Polizeichef gab nach. Die auf streikende Arbeiter dressierten Jagdhunde des Kapitals drohen also selbst mit dem Streik.

Am Freitag abend nahm im Gewerkschaftshause zu Hamburg  Die Aussperrung in Hamburg  . eine von Tausenden besuchte Maurerversammlung zur Hamburg  , 12. Juni.  ( Privatdepesche des Vorwärts".) Bur­Aussperrung und den dadurch bedingten taktischen Maßnahmen Stellung. Nach einem eingehenden Referat des Genoffen Hartzeit sind insgesamt 8269 Bauarbeiter aller Branchen ausgesperrt, wig wurde einstimmig beschlossen, an der bisherigen Taktik des partiellen Vorgehens zweds Erreichung des Stundenlohnes von Klempner beschlossen, in den Betrieben, in denen Teilaussper­außerdem find 500 Arbeiter abgereist. Die Bauschlosser und 85 f. festzuhalten. Der Vorstand erhielt die diesbezügliche Voll-- Klempner macht. rungen stattfinden, die Arbeit einzustellen. Das Gesuch der Unter­Die 8immerer faßten den Beschluß, über alle Bauten die nehmer des Bundesschützenplates, Pioniere zur Fertigstellung der Sperre zu verhängen, wo irgendwelche Entlassungen oder Maßz- Arbeiten zur Verfügung zu stellen, wurde vom Kommandeur des Die beste Wohlfahrtseinrichtung aber ist die gewerk- regelungen erfolgen. Infolge dieses Beschlusses ist die Zahl der 9. Armeekorps und vom Kriegsminister abgelehnt. schaftliche Organisation; sie schüßt die Arbeiter vor Ver- ausgesperrten bezw. streifenden Zimmerer um einige Hundert ge­stiegen. schlechterungen und sorgt für durchgreifende Verbesserung der Im Gegensatz zu den in dem Affordmaurerberein organisierten Lohn- und Arbeitsbedingungen. Die gewerkschaftliche Orga- reinen" Wertretern des Klassenkampfes", wie sie sich so oft ge­nisation zu fördern muß die vornehmste Aufgabe aller auf- nannt haben, beschloß der Lokalverband der Zimmerer, in allen geklärten Arbeiter nicht nur der Siemens- Werke sein. Punkten mit den Zentralverbändlern Solidarität zu üben.

Berlin   und Umgegend.

Achtung Geschäftskutscher! Zu der Notiz in Nt. 132 Ses Bor farts" vom 10. Juni, betreffend den Streit der Kutscher der Firma Mar Häusler u. Co., Kaffeeberfandgeschäft in Mün­ chen  , bemerken wir auf mehrfache Anfragen, daß die Kutscher der hiesigen Zentrale der betreffenden Firma nicht an dem Streit beteiligt sind.

Der Streit der Kutscher in München   bei der Firma dauert noch fort.

Deutscher   Transportarbeiterverband, Verwaltung II. Deutfches Reich.

Achtung, Dachdecker! In Eberswalde   befinden sich die Dachdecker bei den Firmen E. Jakob und P. Faltenhahn im Ausstand, weil die Firma Jakob den durch Unterschrift aner­tannten Tarif nicht einhält, und die Firma Faltenhahn den Tarif

nicht anerkennt.

Zuzug nach Eberswalde   ist deshalb fernzuhalten.

Die ausständigen Rammgarnspinner in Mülhausen   i. E. baben den Fabrikanten jetzt für alle Betriebe, in denen gestreift wird, auch eigene Forderungen präsentiert: Die wöchentliche Lohn­zahlung an Stelle der jebt 14tägigen, die Erhöhung des Ansetzer­lohnes für alle Anseher ohne Rüdsicht auf die Zeit der Beschäfti­gung im Betriebe auf 75 Broz. des Spinnerlohnes, bessere Lohn­fontrolle beim Abwiegen der geleisteten Arbeit, Einführung von Arbeiterausschüssen.

Auf den Vorschlag des Streiffomitees, daß das Syndikat der Rammgarnindustriellen direkt mit den Vertretern des Deutschen  und des christlichen Textilarbeiterverbandes zur Beilegung des Konfliktes in Unterhandlung treten möge, haben die Fabrikanten Einer der Fabrikanten, dessen Fabrik noch nicht geantwortet. draußen in einem Vororte steht, läßt die Arbeiterinnen, die noch nicht in den Ausstand getreten sind, durch Ertrazüge der Straßen bahn von der Stadt abholen und nach Schluß der Arbeit wieder in die Stadt bringen; auch läßt er den Beuten, die in der Fabrik speisen wollen, ein sogenanntes Mittagessen für 25 Pf. in der Fabrit verabreichen. In der Unternehmerpresse wird angekündigt, daß die Fabrikanten am Montag, den 14. d. M., wenn bis dahin Der Ausstand der städtischen Arbeiter in Kiel  zicht weitere Areise. Die streitenden Arbeiter haben am Freitag von den Spinnern und Ansetzern die Arbeit nicht aufgenommen vormittag in einer Versammlung beschlossen, daß alle noch in den sei, die Betriebe auch für das übrige Personal schließen würden, Wasser-, Gas- und Elektrizitätswerten Beschäftigten, außerdem wodurch die Zahl der Ausständigen und Ausgesperrten auf girta die Außenarbeiter der Licht- und Wasserwerke und die in der Müll 5000 steigen würde, soviel ungefähr beschäftigen die 5 Mülhauser berbrennungsanstalt und der Boubrettefabrit beschäftigten Arbeiter Rammgarnspinnereien. Die Zahl der Streifenden schwankt jetzt ihre im Ausstand befindlichen Kollegen durch Arbeitsniederlegung feit 5 Tagen um 1000 herum. unterstüßen sollen.

Freitag morgen sind wieder 60 Arbeitswillige eingetroffen.

Ein neues Scharfmacherstückchen!

Die freisinnige"" Kieler Zeitung" weist schon darauf hin, Der Zentralverband der Arbeitgeberschutzverbände für das daß im Falle dringender Not die städtische Verwaltung weds Tapezier, Möbel- und Dekorateurgewerbe" hat folgendes Rund Aufrechterhaltung des Betriebes der Wasser- und Lichtwerke die schreiben erlassen: Marineverwaltung um ihre Unterstützung bitten wird.

Eine gelbe Organisation in Königsberg.

Berlin   NM. 6, den 3. Juni 1909. Marienstraße 29. Verehrter Herr Kollege! Die Mitglieder des uns angeschloffenen Verbandes in München   sahen sich genötigt, um den Tarifberhand. tungen mit den Gehilfen den nötigen Nachdruck au geben, alle organisierten Gehilfen au ent. lassen. Wir ersuchen Sie dringlichst:

Demonftrationen gegen ein Schimpforgan.

Würzburg  , 12. Juni.  ( Privatdepesche des Vorwärts".) Heute abend demonstrierten einige hundert ausgesperrte Bau- und Holz­arbeiter vor den Redaktionsräumen der Neuen Bayr. Landess zeitung", die die Ausgesperrten wiederholt als Säufer, Rowdys und Gesindel beschimpfte. Die Demonstration nahm einen würde. bollen Verlauf.

Im Rhein   ertrunken.

Wiesbaden  , 12. Juni.  ( B. H.  ) Die beiden Brüder Josef und Richard Breß aus Langenfchwalbach, die eine Kahnpartie auf dem Rhein   unternommen hatten, stiegen bei Ginsheim   ans Land und nahmen im Rhein   ein Bad. Dabei ging Josef Brez unter. Eein Bruder wollte ihn retten, ging aber gleichfalls unter und beide ertranken, da sie des Schwimmens untundig waren.

Die Erdbebenkatastrophe in Frankreich  . Marseille  , 12. Juni.  ( W. T. B.) Petit Marseillais" ver. öffentlicht in einer zweiten Ausgabe Einzelheiten aus dem Erd­bebengebiet. Jn St. Cannet find die Häuser nur ein Trümmer­haufen; die wenigen, die stehen geblieben sind, sind stark beschä digt. Das Viertel, in dem die Kirche steht, hat am meisten ge­litten; alle Häuser in der Rue Richard sind zerstört. Bei Tages. anbruch gab der Maire Befehl, daß die Häuser geräumt werden. Die Bevölkerung eilte in großer Bestürzung auf die Straßen. Gegen 3 Uhr morgens begann man die Aufräumungsarbeiten; man zog nach und nach etwa 10 Tote und mehrere Berlehte aus den Trümmern. Militär ist auf der Unglücksstätte, um sich an dem Rettungswerke zu beteiligen. In Rogens ist das Unglück noch größer als in St. Cannat. Vormittags 11 Uhr wurden 8 Leichen in das Hospital geschafft. Die Zahl der Opfer ist noch nicht fest­zustellen. Den Zugang zum Dorfe versperren große Felsmassen.

Marseille  , 12. Juni.  ( W. T. B.) Weitere Meldungen aus dem Erdbebengebiete besagen, daß im Arrondissement Aig   12 Pers fonen unter den Trümmern begraben sind. Zwei Bataillone der Garnison   Aig   sind an die Unglüdsstätte mit Lebensmitteln abge­gangen. Die Kirchen in Venelles und Lequille sind eingestürzt. Die Telephon- und Telegraphenverbindung ist an vielen Orten unterbrochen.

d. Reinen aus München   zureisenden Gehilfen einzustellen. Marseille  , 12. Juni.  ( W. T. B.) Bei den gestrigen Erd­2. Tüchtige Gehilfen, die Sie wegen Arbeitsmangels ent- beben sollen 60 Personen getötet und viele andere verwundet Lassen müssen, sowie nach Arbeit anfragende Gehilfen auf die worden sein. Einem amtlichen Bericht der Präfektur zufolge soll Arbeitsgelegenheit in München   hinzuweisen. 3. Falls Sie einen Sohn oder Verwandten oder sonst die Zahl der Toten in 2ambese 14, in St. Cannat 3, in 3. Falls Sie einen Sohn oder Verwandten oder sonst eine tüchtige Kraft haben, auf die Sie Einfluß besigen, diese ny- St. Reparade 2, in Pelisanne 1 und in Rognes 12 betragen. zu veranlassen, zur Hilfe unserer Kollegen nach München   zu reisen, beziehungsweise sich vorher schriftlich dorthin zu

wenden.

In der Königsberger Bellstoffabrit, ein Etablissement, das gegen 1000 Arbeiter beschäftigt, ist es zur Gründung eines gelben Vereins gekommen. Unser Parteiblatt am Orte, die Königsberger Bolts­zeitung", hat wiederholt diesen Betrieb kritisch beleuchten müssen, in dem die Arbeiter und Arbeiterinnen durch ein geschickt von der Direktion eingefädeltes Prämiensystem in ihrer Leistungsfähigkeit bis zur Erschöpfung gesteigert werden. Der Fabritarbeiterverband hat gleichfalls des öfteren in Versammlungen und Flugblättern das arbeiterfeindliche Gebaren dieses Betriebes zur Sprache ges bracht und sich dadurch den Zorn der Betriebsleitung zugezogen. Seitens der Direktion wurden der Volkszeitung" sowohl wie der Ortsverwaltung des Fabrikarbeiterverbandes oftmals mit lage ge­droht, weil natürlich alles nicht richtig sein sollte, was in der Parteipresse und in öffentlichen Versammlungen über den Betrieb berbreitet wurde. Aber die Herren im Hause" begnügten sich das mit, Erklärungen" und Berichtigungen an die bürgerlichen Zeitungen Königsbergs zu senden, unter die sie sogar, um deren Echtheit" zu beweisen, mehrere Dußend Namen von Arbeitern Wir hoffen, nicht umsonst an Ihr Solidaritätsgefühl zu des Betriebes segten. Die Antreibereien der Stochmeister und Hof­appellieren. Persönliche und schriftliche Meldungen haben zu er verwalter, die selbstverständlich nur im höheren Auftrage handelten, folgen an das Standbureau der Tapeziererarbeitgeber, München  , führten mehrmals recht schwere Unfälle herbei, bei denen die Schwantalerstr. 18 pt. armen Arbeiter und Arbeiterinnen, lettere zumeist junge Mädchen Hochachtungsvoll mit follegialem Gruß bon 16 bis 20 Jahren, Blut und Knochen lassen mußten. Aber was Der Zentralvorstand. fümmern den Kapitalismus solche Opfer! Durch die unausgesetzte J. A.: Joh. Goek. Kritik wurden dann die größten Schäden etwas gemildert. Alle Hebel wurden aber angefeßt, um das Vordringen des Fabrik­Der Schußberband gibt den Gehilfen eine gute Lehre, in arbeiterverbandes im Betriebe zu erschweren oder gar unmöglich Zukunft das Mittel des nötigen Nachbruds bei schwebenden Vers zu machen. Jetzt glaubt man endlich das Alheilmittel gefunden zu handlungen ebenfalls in Anwendung zu bringen.

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haben, um die rote Gefahr" aus dem Betriebe zu bannen, indem

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Die Arbeits- und Lohnverhältnisse sind solcher Großstadt entsprechend.

Wir ersuchen Sie, die gewünschte Hilfe fofort zu leisten, benn doppelt gibt, wer schnell gibi".

Ein christliches Berräterstädchen.

Bei dem Streit der Arbeiter der Firma Ernst Monden

Royalistische Schmierfinken.

Paris  , 12. Juni.  ( B. H.  ) In Vesoul   beschmierten Roha. listen in der vergangenen Nacht mehrere öffentliche Gebäude mit Teer, so das Präfetturgebäude, die Post, die Synagoge, das Justizgebäude und das Spital. Ueberall wurden Schimpfworte gegen die Regierung in Teerschrift angebracht.

Wiederauftreten der Cholera in Petersburg  . Petersburg, 12. Juni.  ( W. T. B.) Seit gestern find elf nere Choleraerkrankungen und drei Todesfälle zu verzeichnen. Die Zahl der Kranken beträgt zur Zeit 48.

Berheerende Stürme.

Dallas  ( Texas  ), 12. Juni.  ( W. Z. B.) Durch einen gestern abend aufgetretenen Tornado find 11 Personen getötet und viele verlegt worden. In Gärten und Feldern ist bedeutender Schaden

man mit Unterstützung von Strebern eine gelbe Organisation gründete. Es wird nun so hingestellt, als ob der größte Teil der im Betrieb beschäftigten Personen diese Gründung gewünscht hätte, um fich gegen die Hetzereien des sozialdemokratischen Fabrik- wirth in Solingen  , über die, wie der Vorwärts" in langerichtet worden. Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.:% h, Glode, Berlin  . Drud u. Verlag; Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstals Paul Singer& Co., Berlin   SW.

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