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Rotterdam Kopenhagen »md stellen die Preise von 1005 mit denen von 1909 in Vergleich, ergeben sich folgende Resultate: Der Preis stieg für: Ochsenfleisch um 8,2 Prozent Kalbfleisch 14,7 Schweinefleisch 22,1 Die Tributpflicht des deutschen Voltes für die Agrarier kommt aber auch in dem Verhältnis der Preise in Deutschland mit denen im Auslande handgreiflich zum Ausdruck. Unsere Junker haben das nationale Schwein derart geschützt gegen die Konkurrenz der aus- ländischen Sau, daß es die Preise ani Auslandsmarkt weit hinter sich läßt._ Stolz kann der Deutsche von seinem teueren Schwein reden. Hier eine vergleichende Tabelle über verschiedene Preise, wobei zu berücksichtigen bleibt, daß Berlin im Verhältnis zu anderen deutschen Märkten noch niedrige Preise hat. Es kostete im ersten Quartal 1900 ein Doppelzentner Mark: Berlin Wien Budapest Paris (Schlacht-(Lebend-(Rein-(Fleisch- gewicht) gewicht) gewich:) 100,1 109,9 116,0 94,0 104,6 101,9 94,1 102.6 110,1 100,3 116,0 120,2 100,7 110,7 160,4 91,0 103,1 162,0 103,6 114,1 118,4 in dieser Zusammenstellung nähme, als es in den Jahren 1907 und 1903 ganz exzeptionell hohe Preise hatte. In Deutschland sind die Preise auch bei Würdigung der nicht konformen Berechnungsweise jetzt nicht nur am höchsten, hier ist auch die Veränderung gegen das Vorjahr, und gegenüber 1902, am ungünstigsten für die Konsumenten. Folgende Tabelle illustriert daS. Der Preis im laufenden Jahre ist höher H-) oder niedriger{) in Proz. gegenüber: 1903 . 23,00 1903 1904 1906 1900 1907 1903 1909 Paris gewicht) 109,7 94,3 117,4 149,9 114,4 110,0 134,0 macht (Lebend- gewicht) 74,3 06,1 77,3 97,6 81,6 82,7 81,6 insofern (Schlacht- gewicht) 89,3 81,6 83.2 106.3 90,2 82,3 68,7 eine Aus- 3,39 3,82 2,61 9,09 0,08 die Preise 1908 21,16 12,99 10,08 28,38 1,47' + 7,51 gegen daS Vorjahr Berlin i, Wien .... Budapest ... Paris .... Rotterdam ... Kopenhagen .. In Paris und Rotterdam sind gefallen; Berlin ist mit der Preiserhöhung allen Plätzen weit vor- ausgeeilt. Sowohl im Vergleich mit den Preisen des Jahres 1902 als auch mit denen von 1903 ist hier die Steigerung am aller- stärksten. Auch England hat niedrigere Preise als Deutschland . Da von dort Angaben für das laufende Jahr noch nicht vorliegen, soll die folgende vergleichende Zusammenstellung von Jahresdurchschnitts- preisen pro 1903 aus englischen und deutschen Städten das illustrieren. 'Ss kostete 1 Doppelzentner Mark: Berlin Frankfurt a.M. London Manchester Rindfleisch. i 164,0 169,3 117,7 116,9 Schweinefleisch. 123,9 136,6 119,7 119.3 Bemerkt sei ausdrücklich, daß auch hier die Preise für die besten Ueischqualitäten in Parallele gestellt sind. Berücksichtigt man die billigen Sorten, gestaltet sich für Deutschland das Bild noch viel ungunstiger. Aus den nachstehenden Angaben ist daS ersichtlich. Für einen Doppelz�Mer wurden im Dezember 1903 bezahlt je nach Qualität: Rindfleisch Schweinefleisch Hammelfleisch Da merkt man den Erfolg der agrarischen Wirtschaftspolitik in Deutschland . Deutschland in der Welt voran I Hier, in bezug auf Lebensmittelpreise, zeigt sich die Berechtigung des meist nur Phrasen- hast gebrauchten Schlagwortes. Aber das deutsche Volk hat keine Ursache, auf diese Priorität stolz zu sein, ist sie doch nur der Ausfluß seiner Rückständigkeit, seiner bejammernswerten Botmäßigkeit unter agrarischer Herrschaft. Der deutsche Arbeiter darf versichert sein, daß die Preisschraube noch lange nicht zum Stillstand kommt, wenn er wie bisher ergeben alle Lasten auf sich nimmt und immer wieder den bürgerlichen Parteien und der Regierung bei den Wahlen Ge- folgschaft leistet. Je mehr der deutsche Michel sich in der Tugend schafsmäßiger Geduld und Unterwürfigkeit übt, um so frecher und anmaßender wird das Junkertum. v. Eue Induftrie und fjandel Baumwoll-Dividenden. Trotz des allgemeinen wirtschaftlichen Rückschlages haben die Unternehmungen in der Baumwollindustrie für das letzte Jahr noch sehr gut abgeschnitten. Während die Arbeiter unter den Folgen der Krise und Lebensmittelteuerung furchtbar leiden, erfreuen sich die Aktionäre reichen Dividendensegens. Einer eingehenden Dar- stellung in der«Voss. Ztg." entnehmen wir folgende Gesamt- zifferu: 4 Webereien, die über ll2/a Millionen Mark Aktienkapital verfügen, brachten eine Dnrchfchnittsdividende von 0,03 Prozent heraus gegen 11,83 Proz. im Borjahre; 24 Spinnwcbereien. deren Aktienkapital Ol'/z Millionen Marl beträgt, verteilten für 1903 10,80 Proz., für 1907 13,79 Proz., und die Dividende, die 22 mit 100Vz Millionen Mark Aktienkapital arbeitende Spinnereien heraus- brachten, macht für das letzte Jahr 12,09 Proz. aus, für 1907 etwas mehr, nämlich 13,13 Proz. DaS sind Ausschüttungen, die daS Gerede von der schlechten Rentabilität in der Textilindustrie ins rechte Licht rücken. Wie können die Textilindustriellen angesichts solcher Ergebnisse es noch wagen, gegen jede Sozialreform, gegen jedes Quentchen Arbeiterschutz mit der alten Phrase von der be- drohten Konkurrenzfähigkeit zu operieren? Der Gewinnteufel treibt I Schutz der nationalen Arbeit. Nach Mitteilungen der«Köln . Volksztg." bieten rheinisch-west» (älische Werke Stabeisen in Flußeisenqualität mit 94 M. pro Tonne an, und lothringisch-luxemburgische Hütten mit 92 M. und bei baldiger Abnahme bereits mit 90 M. Dabei beträgt der Inlands- halbzeugpreis zurzeit 87,60 M., während der Preis für die Stab- «isenausfuhr von 88 bis 90 Schilling fob Antwerpen den Werken nur einen Erlös von 34 bis 80 M. pro Tonne netto Kaffa läßt. Demnach wird Fertigmaterial im Auslande billiger abgegeben als Halbzeug auf dem Inlandsmarkt. Auch hier handelt es sich um einen Auswuchs unserer glorreichen Zollpolitik zum«Schutze der nationalen Arbeit"._ ProduktionSeinschränkung als Folge derSchutzzollpolitik. Der schlechte Geschäftsgang in der Porzellanindustrie, der namentlich infolge der Zollerhöhungen in Amerika den Export dorthin ins Stocken gebracht hat, veranlaßt?, wie die«Breslauer Zeitung" mitteilt, niehrere Fabriken des Waldenburger KreiseS, Betriebseinschräukungen anzuordnen. Auch in der bergischen Klein- eisenindustrie zeigen sich bereits die gleichen Wirkungen der Er- drosselungspolitik, die wir zu einem gute» Teile unseren Agrariern verdanken.____ Internationale Händlerorgauisation. Nach Mitteilungen in einer kürzlich in London abgehaltenen Versammlung derIntomatioiml Pederation of Ironmongers", der auch ein Vertreter derDeutschen Eisenhändler-Vereinigung" bei- wohnte, steht die Gründung eines«Internationalen VerbanoeS von Eisenhändlervereinen" unmittelbar bevor. Da die Vereinigungen von Stahl- und Eisenwarenhändlern in den verschiedenen Ländern doch die gleichen kommerziellen und wirtschaftlichen Fragen zu lösen hätten, solle behufs Austausches der Erfahrungen und Ansichten und zur Anbahnung geschäftsfreundlicher Beziehungen die Gründung erfolgen. Die Geschäfte des Verbandes werden durch einen Aufsichtsrat geführt, dem nicht mehr als drei Delegierte von jeder dem Verbände beigetretenen Vereinigung angehören sollen. Die ganze Geschichte läuft natürlich auch wieder darauf hinaus, die Konsumenten besser schröpfen zu können. Das gehört zu den «nationalen" Aufgaben des internationalen Kapitals! Wenn aber die Arbeiter auf internationalen Kongressen über Schutz gegen Aus- beutung und für Gesundheit und Leben beraten, dann gelten sie als vaterlandsloses Gesindel. Kapitalistische Moral l Ratlos. Eine eigenartige Begründung für die Ablehnung von Preis« ermäßigungen haben sich die Koksproduzenten geleistet. Es wird («meldet: Auf Anregung des Rheinisch-Westfälischen KohlenshndikatS and gestern in Essen eine Sitzung von Vertretern derjenigen Zechen tatt, welche Koks herstellen, in der beraten wurde, wie der auf dem Koksmarkte lastende Druck zu beseitigen bezw. zu mildern sei. Es konnte jedoch ein bestimmtes Ergebnis nicht erzielt werden. Man war der Meinung, daß auch bei weiterer Herabsetzung der Preise für Koks oder bei ähnlichen Maßnahmen, angesichts der schlechten Beschäftigung der Großindustrie, eine besondere Hebung deS Absatzes von Koks nicht zu erzielen sein würde. Ist die Lage am Eisen- markt gut, werden die Preise für Brennmaterialien gesteigert, ist die Lage schlecht, erklärt man Preisermäßigungen für zwecklos. Demnach find höhere Preise immer begründet. ?Zus der Frauenbewegung. �Gefahren und nochmal Gefahren" der Frauenbewegung. Konform mit den von uns in unserer Donnerstagsnummer gezeichneten Artikeln derPostleute" gehen die neuerdings wie Pilze aus der Erde schießenden Broschüren und Bücher gegen die radikale und vor allen Dingen gegen die sozialdemokratische Frauenbewegung. Man könnte diese znm Teil kaum noch ernst zu nehmenden Produkte einzeln, paarweise, viertel- und auch halb- dutzendweise abschlachten, es blieben immer noch genug un- besprochen zurück, um, wenigstens soweit es unsere Kreise betrifft, unbeachtet zu verkommen. Als ein Zeichen der Zeit verlohnt es sich doch, einmal einigen dieser Hirnauswüchse etwas näher zu treten. Das eine dieser Bücher, daS augenblicklich mit Geflissenheit in allen bürgerlich-öffentlichen Buchauslagen obenan zu schauen, stammt von einer sehr, sehr originellen Frau. Es betitelt sich:Krank am Weibe". Krank am Leibe wäre vielleicht richtiger, da nach den neuesten Forschungen der Wissenschast fast alle geistigen Defekte auf die psychischen, angeborenen oder er- wordenen zurückzuführen sind. Die Verfafferin nennt ihr Geisteskind eine Streitschrift, die sich an die Adresse der über- tölpeltenteutschen" Männer richtet, denen bald das Fell über die Ohren gezogen sein dürfte. Wir wollen uns darauf be. schränken, einige Glossen der Verfasserin herauszugreifen� die keiner weiteren Definition bedürfen! Die Eigentümlichkeiten der weiblichen Natur sind bor - wiegend animalische, triebhafte, sagt das kranke Weib, Genialität besitzt nur der Mann. Rein mensch- liche Fähigkeiten gibt es nicht! Frauenemanzipation ist eine immer wiederkehrende Bewegung in der Geschichte. D i e Herrschsucht der Frau(konform mit den ,,Post"leuten) ist die Veranlassung der Frauenbewegung. Ein weiterer Anlaß ist der verschärfte Gegensatz von Reichtum und Artnut. der die Folge einer langen Friedensperiode sein kann! Die Unzufriedenheit, die Mutter der Sozial» demokratie, ist auch der heutigen Frauen hervorstechendste Charaktereigenschast. An der Ungunst der Wirtschaft- lichen Verhältnisse tragen die Frauen die Schuld. Alle Kulturerrungenschaften stammen vom Manne. Die Frau ist hauptsächlich schuld au aller Unsittlichkcit.* I(Das geht noch über diePost"!) Ist das genug? Nein, noch einen Augenblick. Mit einem Ausfall auf dieMutterschaftsbcwegung" und die Mutter- scha ftsv erst ch erung begnügt sich alsdann die Frau noch nicht:Alle modernen Wohlfährtseinrichtungen," läßt sie eine resolute Gemeindeschwester sagen(sie geniert sich wohl, es selbst auszusprechen?),korrumpieren das Ver» antwortlichkeitSgefühl derArme n", leisten der Nachlässigkeit, der Unreinlichkeit und Faulheit Vorschub. Es ist mit den Händen zu greifen, was mit den Besuchen, den Hilfe- leistungen an den untersten Schichten des Volkes, besonders am städtischen Proletariat, gesündigt wird. Man blicke auf das sittlich-starke Landvolk und man halte dagegen die Unverschämtheit, die Verstellung, die Schamlosigkeit des verhätscheltenStadt- Proletariats. Die Ehe ist nicht reformbedürftig, noch hält der teutsche Mann sie heilig. Es ist in erster Linie das sozial- demokratisch verhetzte Proletariat, welches jedes Verantwortlichkeits- gefühl ablehnt, weil ihm der sentimentale, unberechtigte Wohl- fahrtsdnsel feministischer Kreise den letzten Rest von Scham und Stolz wegnimmt. Und um dieses Proletariats willen sollen Verbesserungen an Institutionen borgenommen werden?" ... Ein anderes Buch ist betitelt:«Die grüne Gefahr", von einer christlichen Frau verfaßt.Die grüne Gefahr" sind ihr die radikalen Frauen, die absolut unreif sind, und daher in Ein- tracht mit dergelben Gefahr" und derroten Gefahr" besser beseitigt würden. Wieder heißt es: Weg mitNietzsche ", vor allen Dingen mit Nietzsche ! Dann ein Kapitel gegen die Ein- k ü ch e n h ä u s e r, die die Hausfrau überflüssig machen könnten, eine Kardinalangst der Verfasserin. Maria Werner, die ihr Buch im Grunde genommen für dieverheiratete" christliche Frau ge- schrieben, die sich durch die Frauenrechtlerinnen in ihrer Existenz bedroht sieht, oder glaubt. Sogar Pfarrer Naumann bekommt sein Teil von ihr, weil er dieberufslose Mutter eine Wunde am Volkskörper" nennt, dann ein swlzes Kapitel: Wir wollen kein Wahlrecht der Frau!" Miau! Dann auch ein auf totaler Unkenntnis basierendes Kapitel über die Schule" und dieProstitution", an deren Beseitigung nur Männer arbeiten sollten, und dann das überraschende Schlußkapitel. Ach, hätten wir christlichen Frauen doch auch solche tüchtige Apostel durch das Land zu senden wie die Sozialdemo- kratie, wie dieGrüne Gefahr"! Ach, ach, wäre das gut!! In ÄÄi&eiL Tuwier mit Pen Sfgüatoiiunsa ßisllichet Frauew vetvegung dürften die zit erwartenden christlichen Agitatormnen kaum siegreich kämpfen, ihnen bleibt nur das.Dunkelland". Der Bund für Mutterschutz hat sich die Aufgabe gestellt, den ledigen Müttern nicht nur augenblickliche Hilfe angedeihen zu lassen, sondern ihnen auch in jeder Beziehung, durch_ Nachweis von Beschäftigung im Haushalt, Fabrik, Bureau, Anfertigung von Schreibmaschinenarbeiten, Erteilen von Unterricht in Sprachen, Malen, Musik, als Hausdame, Reifebegleiterin usw.. bei der Gründung einer neuen Existenz zur Seite zu stehen. Er bemüht sich ferner, den Müttern die in Werlin so schwierige Wohnungs- frage zu erleichtern, und bittet alle, die geneigt sind, eine Mutier mit Kind gegen Hausarbeit und geringen Entgelt aufzunehmen oder auch nur ein Kind als Pflegling, ihre Adressen und Be- dingungen dem Bureau des Bundes mitzuteilen. Sprechstunden täglich von 91 Uhr. außerdem Dienstags und Freitags von 79 Uhr abends.. Gleichzeitig spricht der Bund für Mutterschutz die Bitte um Unterstützung in Geld, Wäsche. Kleidung aus; bei dem großen Andrang der Hilfesuchenden ist jede Gabe sehr willkommen. Kellnerinnen und Frauenrechtlerin. Auf dem letzten deutschen Frauentag und in einer Broschüre hat die bekannte Frauenrechtlerin Jellinek die Förderung auf gänzliche Ausrottung des Kellnerinnenberufs aufgestellt mit der Behauptung, die Kellnerinnen seien samt und sonders der Prosti- tution verfallen, die Verführer der Studenten und vieler braver Ehemänner, wodurch sie dazu beitrügen, das Familienleben zu zerstören. In einer Kellnerinnenversammlung in Nürnberg wurde gegen die leichtfertige Behauptung Protest erhoben. Der Dame wurde entgegengehalten, daß, wenn die Prostitution unter den Kellnerinnen verbreitet sei, daran die Ausbeutung durch die Unter- nehmer die Schuld trage. In Nürnberg lassen sich viele Hoteliers und Cafetiers von den Kellnerinnen förmlich ernähren. Vielfach erhalten sie nicht nur keinen Lohn, sondern sie müssen auch Bruch- geld bezahlen für Geschirr, das andere zerbrochen haben; Zeitungen. Streichhölzer. Zahnstocher usw. müssen sie beschaffen, das Spül- mädchen auf ihre Kosten stellen usw. Auch von den Stellenver­mittlern werden sie unerhört ausgebeutet; die Gebühren betragen bis zu 16 M. Oft arbeiten Vermittler und Wirte Hand in Hand, indem die letzteren die Kellnerinnen nach kurzer Zeit wieder ent- lassen, damit sie den Vermittler aufs neue in Nahrung setzen müssen. Die Versammlung stellte folgende Forderungen auf: Ab- schaffung des Trinkgeldes, dafür Einführung eines Minimallohnes von 3 M. mit und 4 M. ohne Berköstigung, löstündige Arbeitszeit mit entsprechenden Pausen, ununterbrochene Lstündige Ruhezeit nach jedem 16stündigen Arbeitstage, Gewährung eines freien Tages in jeder Woche, Abschaffung der privaten Stellenvermittelung und Uebertragung der Vermittelung auf das städtische Arbeitsamt. Steuerbedrückung. Zu allen Zeiten war es eine derTugenden" der besitzenden Klassen, die Steuern und Lasten auf die Schultern des arbeiten- den Volkes abzuwälzen. Und mit Vorliebe haben jene ihr Getue mit Phrasen von Vaterlandsliebe, von Gemeinwohl und Familien- sinn begleitet, um ihrer Selbstsucht ein dürftiges Mäntelchen um- zuhängen. So auch jetzt wieder bei der 500 Millionenvorlage. Das ganze infame Steuersystem im Deutschen Reiche wird aufgerollt. Jede Arbeiterfrau sollte eS genau kennen. Aber gewöhnlich klagt diese in drückender Sorge nur wegen der hohen direkten Steuern, sie hat aber keine Ahnung von der aufreizenden Tatsache, daß der Staat sie mit der indirekten Steuer noch um das Vier- und Fünf- fache stärker als mit der direkten Abgabe belastet. Es genügt nicht, daß die Frau schimpft, wenn die neuen Steuerbenachrichti- gungen ins Haus kommen. Sie muß erkennen die Hinfälligkeit der alten Spießbürgerweisheit: Die Politik sei nichts für die Frau. Gerade ihre Sorgen und Kämpfe werden bestimmt durch die Politik der Herrschenden. Die Frauen sind ja zumeist die Finanz. minister der Familien, auf deren Schulterii die ganze Wlucht unserer Steuerpolitik fällt. Deshalb müssen gerade die Proletarierinnen mit eintreten in die Reihen der Sozialdemokratie, die für eine gerechtere Ver- teilung der Steuerlasten kämpft, indem sie alle indirekten Steuern abschaffen und an deren Stelle direkte Einkommen- und Ver- mögenssteuern setzen will, die vornehmlich von denen getragen werdsn. die im Genüsse der großen Reichtümer sich befinden. ßriefkaften der Redaktion, Dt» inrlftis»-«vreih stunde stndet Ltndenstrah« Nr. st,»welter Hof, dritter Singang. biet Treppen, MF- F a h r st u h l wochentäglich abends von 7>/> bi« O1/ , Uhr statt. Geöffnet 7 Ulir Sonnabend« beginnt die Sprechstunde UM st Uhr. Jeder Anfrage ist«in Buchstabe nnb eine Zahl als»terkzeicheu beizufügen. Briefliche Antwort wirb nicht erteilt. Bis zur Beantwortung im Briefkasten können 14 Tage vergehen. Eilige Kragen trage«au tu der Sprechstunde dar. B. Rixdorf 191. Nein, aber Pfändung kann erfolgen. Lotterie- vereinGlückauf-'. Ja, aber Ihre Rechte am Lose verlieren Sie nur, wenn das ausdrücklich im Statut festgelegt Lt. 06. P. 40. Die Ab- findung erfolgt wegen Verstümmelung oder Konventionalstrafe. Der" Konventionalstrafe entbehrt weil fie zu unbeschränkt die Verwertung Ihrer Arbeitskraft hindert. Es ist aber deshalb nicht der ganze Bertrag ungültig. Von den von Ihnen an« geführten Gründen dürsie nur der aus Ihren Gesundheitszustand bezüglich- zur Aushebung deS Vertrages führen können. Die Klage können Sie bei dem Kausmannsgericht selbst einreichen und sübst vertreten. I. Sch. 23. Nach dem Gesetz müßten Sie die Kosten wagen. E. P. 820. Nein, salls nicht die Erziehung dem Vater genommen wird. Di« Tochter kann unter Darlegung de» Sachverhalts beim Bor- mundschastSgericht beantragen, gegen die von Ihnen geschüderte Behandlung einzuschreiten. P. P. 1. Die Verurteilung gilt. 2. In einem solchen Falle würde eine Beleidigungsklage ihrerseits Aussicht aus Erfolg haben. A.®. 100. 1. 4. Zu der von Ihnen erwähnten Aussordcrung ist Ihre Frau nicht verpflichte! 5. Die Tier« können Sie selbst abschaffen, ö. Da- gegen gibt es kein Rechtsmittel, als daß Sie die Sachen zurückholen. 7. Ja. 8. Nein. O. Tch. 8. DaS durch das letzte Gesetz geregelte Verhältnis kommt zur Anwendung. 9t. 3. 731. Die Krankenkasse kann Ersatz von Ihnen verlangen. O. R. 100. 1. u. 2. Nein. D. 29. 1. und 2. Die Klage ist sehr schwierig durchzusühren, hätte aber Wusficht auf Erfolg- Sie müßten sich eines Anwalts zur Durchführung bedienen. 3. und 4. Leider ja. 6. und 6. Nein. Gegen die Pfändung würde Ihre Frau mit Erfolg JnterveniionSklage erheben können. 7. Ein --- W.. jährlich uvetsttigkH E. Liefe 58. Wer Hebamme werden will, muß sich bei der Polizei melden. Die Anwärterin wird dann vom Arzt untersucht und einem Examen(Lesen, Schreiben, Rechnen) unterworfen. Hieraus wird Sie in 5le Liste der An- wärterinnen eingetragen. Kommt die Reihe an fie. so wird sie znm Hebammenkursus berufen. Dieser ist ein scchsmonatlicher, findet in der Charitö statt und koster 390 M. Nach Beendigung des Kursus erfolgt die Prüfung, nach bestandener Prülung die Bestallung als Hebamme. Da 'onen, die über 39 Jahre alt find, nicht als Hebamme bestallt >en und der Andrang ein sehr starker ist, so hat Aussicht aus Be- stallung nur, wer bei der Meldung''"-- werden und der Andrang ein ftht starker ist,' so hat ''' nicht älter ÄS 27' Jahre ist. «itternngSüberstcht vom 12. Juni 1990, morgen» 8 Nhr. Stationen U Ewinembe. erltn Frankf.a.M. München Wien Vetter 761 WSW 759 WNW 765 NNW 759 NO 756 NO 758 NO etersburg 765OSO Sctllh Aberdeen Pari» 764 N 766 N 769 NNW 2 Dunst 4 bedeckt 5 bedeckt 2 halb bd. 4b«deckt 2 halb bd. Wetterprognose für Sonntag, den 13. Juni Etwas wärmer, vielfach heiter bei mäßige» westlichen erheblichen Niederschläge. Berliner SSctt w« ei» 4" t? h2> Stationen | I )avaranda 764® Vetter j 9 15 12 10 11 2 wölken! 1 wölken! 3 wolkig 1 wolkig 2heiter 1909. Winden; keine erburea«. B-* 4" wS»