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Oder

Schöneberg .

Sonnabend, den 5. Juni, bezwv. Sonnabend, den 12. Juni, an unserer Kasse, Dorfstr. 111, in der Zeit von 8-2 Uhr in Emp der 3 fang nehmen. Gas, Wasser und Elektrizitätswerke Tasch, Direktor.

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höhung. Doch um unseren Lesern die Nachprüfung zu ermöglichen, geben wir die Gehälter nachstehend an. Es bezogen nach der alten Die Bevölkerungszahl hat seit der Vereinigung von Alt- und Besoldungsskala am 1. April 1909: der Oberbürgermeister 22 500 Neu- Schöneberg eine wesentliche Veränderung erfahren; dagegen hat Mart, jest 24 000 Mt., mehr 1500 M.; der Bürgermeister 18 000 eine Gebietserweiterung nicht mehr stattgefunden. Die Bevölkerung Mart , jest 19 500 M., mehr 1500 M.; der Kämmerer 10 000 stieg vom 1. Dezember 1875 von 7467 Personen auf 15 872 im Jahre jett 12500 M., mehr 2500 M.; der Stadtsyndikus 9250 M., jest 1885; fie erreichte im folgenden Jahrzehnt das Vierfache dieser Zahl, An den Arbeiter Herrn Karl Remus, hier. 12 500 M., mehr 3250 M.; zwei Bauräte je 15 000 m., jetzt je nämlich 62 695. Von 1895 bis 1905 hat sie sich abermals reichlich Grund zu dieser mit fomischer Haft vollzogenen Entlassung, 16 500 m., mehr je 1500 M.; der Stadtschulrat 10 750 W., jest verdoppelt; sie betrug am 1. Dezember 1905: 141 010 Köpfe. der gleich ein Verbot gegen das Betreten der städtischen Werte 12 000 M., mehr 1250 M.; von den drei besoldeten Stadträten Die Zahl der Haushaltungen betrug 35 903, unter diesen angefügt ist, gab nichts weiter, als die Tatsache, daß Remus an die bezieht der älteste 10 000 m., jest 11 500 M., mehr 1150 M.; der waren 2441 einzellebende Personen, die eine besondere indifferenten Straßenreiniger einen Handzettel zu einer Ver aweitälteste 9500 m., jetzt 11 500 M., mehr 2000 M.; der jüngste Wohnung und eigene Hauswirtschaft hatten. Bis in die sammlung verteilt hat. Nichts weiter hat vorgelegen, wie auch Stadtrat 7500 M., jest 9250 W., mehr 1750 r. Unsere Leser Mitte der achtziger Jahre überwog in Schöneberg das männ - unumwunden dem Gemaßregelten vom zweiten Bürgermeister zu önnen sich nun die Prozentziffern selbst ausrechnen, um zu entliche Geschlecht. Nach den Volkszählungen der Jahre 1871, 1875 gegeben wurde. Im Gilzugtempo hat der Magistrat- nachdem scheiden, wesser Behauptungen die zutreffenden sind. Jedenfalls und 1880 machten die Frauen nur 49, 48 bezw. 47 Broz. der Ge- die Herren über den angeblich schlechten Ton des auf den Tisch werden weite Kreise der Bürgerschaft mit unseren Vertretern der famtbevölkerung aus. Nach dem Jahre 1885 stieg der Anteil der des Hauses niedergelegten Handzettels weidlich in Entrüstung ge­Meinung sein, daß bei diesen Gehältern eine derartige Erhöhung, Frauen auf 51 Proz. im Jahre 1895, 53 Proz. im Jahre 1900 und macht hatten sans façon die Maßregelung des bereits 10 Jahre die für das laufende Etatsjahr 17 900 M. Mehrausgabe beträgt, endlich auf 54 Broz. im Jahre 1905. Von den einzellebenden Ber - im städtischen Dienste stehenden Arbeiters beschlossen. Und kein nicht gerade dringend notwendig war. Aber am meisten geifert das Freisinnsblatt über unsere Fest- fonen mit besonderer Wohnung und eigener Hauswirtschaft waren anderer soll Antragsteller gewesen sein, als der inzwischen verreiste nagelung der Liberalen " in bezug auf ihren Umfall bei der Ab- nicht weniger als 71 Proz. Frauen. In Haushaltungen von zwei erste Bürgermeister Biethen selbst derselbe, der bei den Hotten­stimmung über die Bestimmungen für die Familienzulage. Fest Personen waren 59 Proz. weiblich, in Haushaltungen von drei Per- tottenwahlen als nationaler" Kandidat vor Arbeiterfreundlichkeit die Stimmen der Arbeiter einzufangen. Daß dem sonen 58 Proz. und in Haushaltungen von acht Personen nur triefte, um steht, daß die Liberalen" in dieser Frage verschiedentlich umge- 50 Broz. Infolge des starken Rückganges der Geburten ist der An- Arbeiter die Agitation zum Zwecke der Koalition gefeßlich gewähr fallen find. Erst waren sie in der Mehrheit gegen die Familien- teil der Kinder am Wachstum der Einwohnerzahl, das in erster leistet ist, hat dem konservativen Landtagsabgeordneten Ziethen zulagen überhaupt. Dann, als die Magistratsvorlage diese Neue­rung enthielt, gaben sie ihre Opposition dagegen auf. Nun aber inie auf dem Zuzug erwachsener Personen beruht, fehr gering. feine Gewissensskrupel bereitet: er machte zur höheren Weihe des forderten die Herren Liberalen " in den hellsten Tönen: Aner- Im Jahre 1880 betrug der Anteil der Kinder bis zu fünf- Pfingstfestes den Genossen Remus mit seiner Familie brotlos. Es tennung des Rechtsanspruches! Aber hier stemmte sich der Wa- zehn Jahren noch 31,3 Proz., zwanzig Jahre später nur läßt sich denken, daß dieses Attentat gegen ihr vornehnistes Necht 26,4 Proz. und nach weiteren fünf Jahren nur 24 Proz. die städtischen Arbeiter Lichtenbergs in helle Empörung versetzt giftrat. Und nun trat das ergögliche Schauspiel ein: die Libe­ralen", die erst die Familienzulage gar nicht wollten, dann sich Die Zahl der Kinder im ersten Lebensjahr betrug 2885, davon wurde hat und es fehlte nicht viel, so hätte sie zu einer Arbeitseinstellung für 2741 die Ernährungsart ermittelt. Sie bestand ausschließlich aus geführt, nachdem am Freitag abend in der Versammlung der Ar­ganz radikal gebärdeten, darauf mutig vor dem Entweder des Magistrats zurüdwichen und nun fich brüsten, daß doch eigent. Muttermilch bei 760, teilweise aus Muttermilch bei 107, ganz oder beiterausschuß und der Bevollmächtigte des Gemeindearbeiterber des Magistrats zurückwichen und nun sich brüsten, daß doch eigent teilweise aus Ammenmilch bei 33, ausschließlich aus Tiermilch bandes von der Ergebnislosigkeit ihrer Bemühungen um Wieder­lich nur ihrer klugen Mäßigung" diese große" Errungenschaft bei 1666, aus Tiermilch und Surrogaten bei 126, aus Surrogaten einstellung des Gemaßregelten berichten mußten. Nach längerer zu danken sei! Seele des" Freijinns", wie gleichst Du dem Wasser! Da blieb es dann wieder der Sozialdemokratie über- allein bei 39, während 10 ohne Milch oder Surrogate ernährt Debatte, an der sich auch der anwesende Stadtverordnete Genosse lassen, die den zitternden Freisinnsfäusten entfallenden Feld- wurden. Von 2433 gezählten hier geborenen Kindern im ersten Grauer beteiligte und erklärte, daß er bereits für die Stadt­zeichen aufzuheben und hoch zu halten. Während von allen berordnetenfizung am Dienstag eine Interpellation über die uns Lebensjahr waren 2275 ehelich, 114 unehelich. Doch nun wird ja auch behauptet, die Familienzulage sei für Kindern 83 Broz. ausschließlich oder teilweise Brustinilch erhielten, erhörte Maßnahme des Magistrats eingereicht habe, fand nach. die Arbeiter günstiger als für die Beamten. Die Beamten mit betrug der Anteil bei den unehelichen nur 14 Proz. Der ganze stehende Resolution einstimmige Annahme, die die Stimmung der über 3000 M. Gehalt seien viel schlechter in der prozentualen Be- Bericht zeigt, daß Schöneberg durch seine Entwickelung, seine Bau- Arbeiter unzweideutig zum Ausdruck bringt: rechnung der Familienzulage gestellt als die Arbeiter. Das ist ja tätigkeit, die Zuſammenfeßung feiner Einwohnerschaft sich immer eben die Augenblenderei. Alle die Beamten, die bis zu 3000 m. mehr zu einer Bourgeoisiestadt entwickelt. Gehalt beziehen und das ist eine sehr beträchtliche Zahl, stehen fich mit den Familienzulagen bedeutend besser als die Arbeiter. Und darin gipfelte ja der Widerstand des Magistrats gegen die Aufhebung der Differenzierung der Familienzulagen für Beamte und Arbeiter, daß gesagt wurde, für die Beamten muß eine günstigere Stala bestehen. Wenn man sich nur von den Prinzipien der Gerechtigkeit und Billigkeit gegen Arbeiter und Beamte in gleicher Weise hätte leiten lassen, dann konnte doch auch für die Beamten dieselbe Prozentrechnung mit denselben Höchstsätzen gelten als wie dieselben jezt für die Arbeiter bestimmt find. Heute hält man die Beamten mit über 3000 M. Gehalt als hinter die Arbeiter beim Bezug der Familienzulage zurüdgesetzt. Nun, sie sind es dann auch gegenüber den Beamten, die unter 3000 M. Gehalt beziehen. Wie denn auch die Arbeiter mit über 8000 M. Einkommen sie werden an den Fingern herzuzählen fie werden an den Fingern herzuzählen sein eine prozentual geringere Familienzulage beziehen, wäh­rend die Arbeiter mit einem Verdienst von weniger als 3000 m. sich etvig nußlos den Hals und die Arme nach den Höchstgrenzen der Familienzulagen ausreden fönnen. Sie erlangen fie nie. Und da können sich die Herren von der liberalen" Observanz noch so drehen und wenden, den Mumpik, daß die Arbeiter bei der Aus­arbeitung dieser Bestimmung die Schoßkinder des Magistrats und der Liberalen" waren, machen sie feinem vernünftigen Menschen weiß.

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Ebensowenig wird ein dentfähiger Mensch den Schwindel glauben, daß wir, deren Vertreter die weitgehendsten Verbesse­rungsanträge, die alle die Gärung fördernden Momente aus der Vorlage beseitigen wollten, stellten, die Arbeiter nur berheßen" wollten. Das haben die Liberalen" selbst ausgezeichnet fertig gebracht. Wenn darum die Liberalen" jetzt auf eine spätere " Einsicht der mißleiteten Arbeiter" hoffen, dann sehen wir der Er­füllung dieser Zukunftshoffnung getrost entgegen. Inzwischen fönnen die gestäupten Liberalen" wader weiter schimpfen!

sein muß.

Schöneberg am Nordseestrande. Eine Klage Schönebergs gegen den Regierungspräsidenten von Schleswig beschäftigte vorgestern den Kreisausschuß in Tondern . Es handelt sich um die Uebertragung der Badegerechtsame und des Strandrechts am Südstrande der Insel Föhr an den Flecken Wyd. Die Klägerin wurde mit ihrer Beschwerde fostenpflichtig abgewiesen, beabsichtigt indessen, die höhere Instanz anzurufen. Bekanntlich hat die Stadt Schöneberg am strittigen Ufer ein Sanatorium für unbemittelte Kinder errichten lassen.

Die Frequenzziffern der hiesigen Volksschulklaffen sind, wie in der Sigung der Schöneberger Schuldeputation festgestellt wurde, folgende: In den vorhandenen 301 Klassen beträgt die Höchst­schülerzahl 58. Mehr als 50 Kinder haben 22 Klassen, während der der Hilfsklassen Durchschnitt für die Besetzung einschließlich 42 Kinder beträgt. Die Schuldeputation hat sich damit einverstanden erklärt, daß auf städtische Kosten durch das Pestalozzi- Fröbel- Haus ein Rurfus eingerichtet wird, in dem die städtischen Lehrerinnen in der neuen Methode des sogenannten Werkunterrichts für die unteren lassen ausgebildet werden. Auch wurde beschlossen, entsprechend der allgemeinen Erhöhung der Lehrerbesoldung die Entschädigung der Hilfslehrerinnen, die unbesetzte Stellen verwalten, zu erhöhen.

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Die am 11. Juni zahlreich versammelten städtischen Ar­beiter Lichtenbergs find empört über die Entlassung des Kollegen Remus, die sich als eine rücksichtslose Maßregelung wegen Aus­übung des geschlich garantierten Koalitionsrechts charakterisiert. Die Versammelten verurteilen auf das Entschiedenste diesen Gewaltatt gegen ihren Vertrauensmann und kennzeichnen die Maßnahme des Magistrats als einen einer Stadtverwaltung un würdigen Bruch der Reichsgewerbeordnung, was um so beschä mender ist, als es sich um einen 10 Jahre bei der Stadt beschäf= tigten Arbeiter handelt, dem dienstlich zugestandenermaßen nicht das Geringste nachgesagt werden kann.

Die Versammelten protestieren ganz energisch gegen jeden Versuch auf Unterbindung ihrer gewerkschaftlichen Organisa­tionsarbeit und erwarten, daß die Stadtverordnetenversamm lung dem Magistrat unzweideutig die Anerkennung des Koalis tionsrechtes der Arbeiter zur Pflicht macht und die Wiederein. stellung des Kollegen Remus beschließt."

Man darf gespannt sein, ob die Lichtenberger Stadtväter die scharfmacherischen Alüren des Magistrats decken werden oder ob sie die Würde der Stadt recht verstehen und der sozialen Gesetz­gebung, auf die sich unser Bürgertum sonst nicht wenig zugute tut, zur Anerkennung in der Stadtverwaltung verhelfen werden. Stralau.

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es wird vielmehr von der Gemeinde

Das Thema: Kommunalangelegenheiten des Ortes behandelte Das neue Rathausprojekt bereitet, wie es scheint, den maß- Genosse But in der lezten Mitgliederversammlung des Wahlvereins. gebenden Körperschaften viel Kopfzerbrechen, bevor mit dem Bau be- Nachdem der Redner die Entwickelungsgeschichte des Drtes behandelt, gonnen werden kann. Schon vor geraumer Zeit wurde der Bau hob er die im Etat vorgesehenen Ausgaben für Schule, Beleuchtung, beschlossen, jetzt wird erst die Ausschreibung vorgenommen. Erst war Armenunterstügung, Kreissteuern und Wohlfahrtseinrichtungen hervor. es schwer, für den Bau ein geeignetes, nicht zu teures Grundstück zu Das elektrische Licht wird jedenfalls im Herbst durch Gas ersetzt finden. Ein in der Elfenacher Straße liegender Baublock, der für werden. Den Bericht von der Kreisgeneralversammlung erstattete mehrere Millionen Mart angeboten wurde, mußte seiner schlechten Genosse Aschendorf. Genosse Wessel teilte noch mit, daß der Agitations­Bodenbeschaffenheit wegen abgelehnt werden. Start bekämpft wurde bezirk Herzfelde Stralau zugeteilt werden soll. die Anschauung, das Rathaus auf ein der Stadt gehörendes Terrain Rummelsburg . an der Mühlen - und Martin- Luther- Straße zu erbauten, weil es an­geblich dort zu nahe an die Wilmersdorfer Grenze zu stehen ge­Aus der Gemeindevertretung. Die Neuwahlen zu den eins 83 Bewerber um eine Stelle. Vor einiger Zeit wurde die Stelle finanzielle Effekt, weshalb es als Bauplatz ausersehen wurde. In auf Anregung unserer Vertreter, betreffs Aufstellung bestimmter 83 Bewerber um eine Stelle. Vor einiger Zeit wurde die Stelle fommen wäre. Ausschlaggebend für dieses Terrain war jedoch der zelnen Verwaltungskommissionen, welche in der letzten Sitzung eines Stadtingenieurs für Charlottenburg ausgeschrieben. Nach dem neuen Beamtenbesoldungsplan wird dieser Bosten mit einem fürzester Zeit fertigte der Baurat Egeling ein Projekt an, das, nachdem Grundsäge für die Zusammensetzung dieser Kommissionen vertagt die Ausschreibung abgelehnt war, einer mit Fachleuten besetzten Depu- worden waren, wurden nunmehr nach der vom Gemeindevorstand Anfangsgehalt von 5400 Mark dotiert. Nach 12 Jahren steigt tation überwiesen wurde. Der Grundriß erhielt verschiedene Umände- der Anregung der letzten Sizung entsprechend vorgelegten neuen dieser Betrag auf 6900 M. Um diese Stelle bewarben sich nicht rungen, es sollten dem Baurat zehn Wochen Frist gegeben werden, um die Vorschlagsliste vorgenommen. Unsere Vertreter gehören ent weniger als 88 Reflektanten. Unter den Bewerbern befanden sich Fassade und einige Alenderungen an dem Projekt vorzunehmen. Jetzt sprechend ihrer Zahl sämtlichen Kommissionen und Deputationen mit 49 Regierungsbaumeister, 24 Diplomingenieure, 6 Dr. ing., plöglich hat der Magistrat beschlossen, den gesamten Rathausbau Ausnahme der Schuldeputation an. Gleichzeitig wird beschlossen, 1 Oberingenieur, 3 Stadtbauräte und 1 Abteilungsingenieur. auszuschreiben; des weiteren find entsprechende Summen für Preise statt Kommission und Deputation in Zukunft Ausschuß" zu setzen. Diese Zahlen liefern den deutlichen Beweis dafür, daß es an ge- und Ankauf von Plänen ausgesetzt. Diese eigenartige Wendung über- Die Umbenennung der einen einheitlichen Straßenzug bildenden nügenden Kräften für solchen Posten nicht fehlt und daß das Fach rascht um so mehr, als vor furzem das Gegenteil beschlossen wurde. Markt- und Sadowastraße in eine gleichnamige Straßenbezeich der mittleren technischen Beamtenstellenanwärter stark überfüllt allerdings ist es zu verstehen, wenn man erwägt, daß für den Rat- nung und zwar Marktstraße", wird einstimmig gebilligt. Zur hausbau eine allerhöchste Person sich interessiert; wird doch von Ausarbeitung eines Projettes betr. Feststellung des Kostenpunktes Die Zahl der Gemeindeschulkinder betrug zum Beginn des diesem Kunstwerke gehofft, daß es den Schlüssel zum Herrenhaus in der Erweiterung der Eisenbahnbrücke( genannt Tonne) des Nord­Sommerhalbjahres 1909 in den 27 Charlottenburger Gemeinde fich birgt. Es war geradezu entfeglich, als fürzlich bei der Beratung rings im Zuge der Straße Alt- Boghagen wird die Zustimmung schulen 22 717. Die Kinder werden in 504 Klassenräumen unter des Waldschutzes im Herrenhause die beiden Oberbürgermeister von erteilt. Durch Anschwemmung des Rummelsburger Sees hat sich richtet. Die Besetzung der Klasse beträgt durchschnittlich 45 Kinder. Groß- Berlin fehlten und einige andere eingreifen mußten, weil längst des ganzen Sees auf Stralauer Seite Land gebildet, welches nach dem Katasterausweis zum Gemeindebezirk Borhagen- Rum­Auf die in Mietshäusern untergebrachten Klassen kommen auf die Schöneberg in jenem Hause noch unvertreten. melsburg gehört. Auf Ersuchen der Stralauer Gemeinde hat einzelne Klasse durchschnittlich 41 Schüler oder Schülerinnen. Köpenick . Rummelsburg sich mit einer Eingemeindung dieses Terrains nach Gegen den Beginn des Sommerhalbjahres 1908 find 317 Kinder mehr in den Schulen untergebracht. In den Charlottenburger Eine Revolveraffäre, die noch der Aufklärung bedarf, hat sich im Stralau einverstanden erklärt wenn andererseits sich auch die Schulen werden ferner 225 Kinder, deren Eltern in anderen Ge- hiesigen Forst abgespielt. Der Gärtnergehilfe Ebert von hier hatte Gemeinde Stralau mit der Eingemeindung der zu Stralau ge meinden wohnen, unterrichtet. Ferner besuchen 20 Berliner mit einem Freund in Sadowa ein Konzert besucht; spät abends hörigen Parzellen Neu- Seeland , Liebesinsel, Bullenbruch, Nohr­Waisenkinder die hiesigen Gemeindeschulen. Außer den oben traten die beiden den Heimweg an. Sie gingen durch den zwischen insel wie der Spreewiesen nach Nummelsburg bereit erklärt. Die angeführten 22 717 Kindern wurden 406 in den sogenannten B.- Köpenick und Sadowa belegenen Forst. Als fie ahnungslos dahin- Gemeinde Stralau wie auch der Kreisausschuß sind diesem Auss Klassen und 367 in den drei Hilfsschulen untergebracht. In der schritten, frachte plötzlich in nächster Nähe von ihnen ein Schuß, gleich nicht beigetreten wobei E. an der rechten Hand getroffen wurde. Klasse für Schwerhörige befanden sich 13 Kinder. sich mit Restaurant Neu- Seeland , Mit Hilfe feines Rummelsburg berlangt Begleiters suchte E. sofort die Umgegend ab, um den Urheber des welches zum Teil bereits zu Rummelsburg gehört und noch zwei Attentats zu ermitteln; doch leider erfolglos. Wie der Arzt, von kleineren Barzellen als Ausgleich zu begnügen. Nach der Neu­dem E, verbunden wurde, festgestellt hat, ist die Kugel aus einem einschätzung beträgt die Grundwertsteuer des Rummelsburger Revolver abgefeuert worden. Es wird vermutet, daß ein Rachealt Terrains auf Stralauer Seite jährlich 5000 M., gegen 500 M. Der vorliegt. Andererseits wird damit gerechnet, daß E. das Opfer einer zum Tausch angebotenen Stralauer Barzellen. Die Gemeinde Verwechselung geworden ist. bertretung lehnt einen solchen Tausch einmütig ab und beauftragt den Gemeindevorstand, bei nicht zustande kommender Eingemeins Groß- Lichterfelde. dung der fraglichen Barzellen nach Rummelsburg , dann ent sprechend dem Steuerobjekt, eine einmalige Abfindungssumme von 100 000 W. zu beanspruchen. Bei dieser Angelegenheit wird gleich zeitig eine Verschmelzung Stralaus mit Rummelsburg mit in die Erörterung gezogen, und dargelegt, daß eine Verschmelzung beider Orte gleichvie unter welchem Namen, die beste Lösung der ganzen tannt, daß der an der Schlichtallee und Prinz- Albert- Straße be­Streitfrage sein würde. Der Gemeindevorsteher gibt hierauf bea legene Spielplatz, für welchen bisher eine jährliche Miete bon 500 M. gezahlt wurde, zum 1. Oktober von der Stadt Berlin mit der Bemerkung gekündigt worden ist, daß ein neuer Vertrag mit der Gemeinde Rummelsburg nur abgeschlossen wird, wenn Rummelsburg bereit ist, einen der Gemeindegrundsteuer für dieses Grundstück gleichkommenden Betrag jährlich als Mietspreis zu zahlen. Die Gemeindegrundsteuer würde für 1909 1885 M. be tragen. Der Bürgermeister bezeichnet diese Forderung als außer gewöhnlich hoch und für eine besondere Unhöflichkeit seitens der Stadt Berlin unserer Gemeinde gegenüber; er ersucht auf Vers zichtleistung einer weiteren Bachtung. Da die Stadt Berlin für ihre anderen Terrains in Rummelsburg , welche als Laubenland verpachtet sind, nur etwa% des hier verlangten Betrages als Pacht­zins erhält, so beantragt Genosse John, die Beschlußfassung aus. zusehen und nochmals bei der städtischen Grundeigentumsdepus tation auf Herabseßung resp. Beibehaltung des bisherigen Sabes vorstellig zu werden. Dieser Antrag wird angenommen. Der Bürgermeister gibt dann ferner noch bekannt, daß der Rechnungs­abschluß für das Jahr 1908 einen Fehlbetrag von 30 212,80. aufweist. In der folgenden nicht öffentlichen Sihung wird einem Vertrag der Gemeinde Boghagen- Rummelsburg mit der Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin , betreffend die Anlage und den Betrieb einer Straßenbahn durch

Ertrunken ist gestern abend in der siebenten Stunde im Land­wehrkanal an der Dovebrücke ein siebenjähriger Knabe. Die vor genommenen Rettungsversuche waren vergeblich, da das Kind unter einem dort beranferten Kahn geraten war. Erst nach etwa treiviertelstündigem Suchen konnte die Leiche geborgen werden. Riydorf.

Der in Aussicht genommene Ausflug der Lehrlinge und Die Benutzung des neuen Schulhauses an der Rütlistraße kann, wie in der letzten Sitzung der städtischen Schulbeputation zur Kenntnis iugendlichen Arbeiter findet heute Sonntag statt. Abmarsch gebracht wurde, zum 1. November cr. erfolgen. Desgleichen wurde pünktlich mittags 1 Uhr vom Augustaplaz, Ecke Viktoriastraße, nach Der Jugendausschuß. beschlossen, die städtischen Körperschaften zu ersuchen, das Schul- dem Grunewald und Beelighof. geld für auswärtige Schulkinder wie bisher auf jährlich Lichtenberg .

30 M. festzusehen. Der Stadt- Ferienkolonie des freiwilligen Der Magistrat Lichtenbergs scheint den zweifelhaften Drang Erziehungsbeirats soll während der Sommerferien der Spielplatz zu haben, es dem Scharfmachertum schlimmster Sorte gleichzu an der Lessingstraße und bei schlechtem Wetter die Turnhalle bezw. tun. So wie den Herren im Hause" bei der Privatindustrie ist der Schulhof des Schulhauses Lessingstraße zur Benutzung überlassen offenbar auch den Lichtenberger Raismannen die gewerkschaftliche werden. Die Schuldeputation genehmigte, daß gelegentlich der im Herbst d. J. hierfelbft tagenden Provinzial- Lehrerversammlung eine Ausstellung sämtlicher in den hiesigen Gemeindeschulen gebräuch lichen Lehrmittel stattfindet. Zur Verwendung sollen die für das Schulhaus Rütliftraße zu beschaffenden Lehrmittel tommen.

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Der Jugendausschuß der Arbeiterschaft Rigdorfs veranstaltet während der Sommermonate für jugendliche Arbeiter und Arbeite­rinnen an den Sonntagnachmittagen Spiele. Heute ist der erste Spieltag. Die Spiele finden nachmittags von 3-6 Uhr auf dem Turnplaz der Freien Turnerschaft Rigdorf- Briz" an der Grenz­Allee( gegenüber dem Luft- und Sonnenbad) statt. Die Be­teiligung ist mit feinerlei Kosten verknüpft; es ist nur nötig, daß sich die Teilnehmer dem auf dem Spielplaze anwesenden Mit­gliede der Spielkommission( am heutigen Sonntag ist dies Frau Martha Jeeze) vorstellen. Es kann nicht dringend genug geraten werden, die jungen Arbeiter und Arbeiterinnen auf diese allsonntäg­lichen Veranstaltungen aufmerksam zu machen; denn nach der Fron im dumpfen, mit schlechter Luft geschwängerten Arbeitsraume wird die Erholung beim fröhlichen Spiel in der freien Natur gesundheitlich sehr nüglich sein.

Organisation der Arbeiter ein Dorn im Auge; denn mit einem Gewaltstreich empörendster Art hat man sich über die Bestimmungen der Reichsgewerbeordnung hinweggefeßt. Ausgerechnet am Pfingst. fonnabend ist dem Vertrauensmann der organisierten städtischen Arbeiter Lichtenbergs, dem Gasarbeiter Remus, nachstehendes Schreiben durch einen Boten ins Haus geschickt worden: Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerte

der Stadt Lichtenberg bei Berlin .

Lichtenberg , den 29. Mai 1909. Auf Veranlassung des Magistrats wird Ihnen hiermit Ihr Arbeitsverhältnis auf unserm Gaswert zum 12. Juni d. J. ge­fündigt.

Gleichzeitig werden Sie von heute ab vom Dienste dispensiert und wird Ihnen das Betreten der Betriebsstätten der städtischen Werke fernerhin untersagt, außer zum Zwecke der Abholung Ihres auf der Gasanstalt eventuell befindlichen Eigentums und haben Sie sich dieserhalb an den Gasmeister Herrn Kaufmann zu wenden.

Den Lohn für die vergangene Lohnwoche erhalten Sie bei­folgend, den Lohn für die nächsten beiden Wochen können Sie am