Gewerkschaftliches.
Christliche" Wahrheitsliebe.
Achtung, Schlosser! Die heutige Vertrauensmännerkonferenz| hördliche Organe versuchen, Streifbrecher zu werben, während die fällt aus! Die Einladung zur nächsten Konferenz erfolgt schriftlich. Bolizei der Saarstadt die Streitposten scharf bewacht und ihre Ortsverwaltung Berlin des Deutschen Metallarbeiter- Verbandes. Funktionen möglichst zu beschränken sucht. Ein Streifposten, der auf dem Markte in Saarbrücken - St. Johann einige Arbeitswillige nur anreden wollte, wurde sofort verhaftet. Der Streik erstreckt
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Am 27. Februar dieses Jahres brachte der Deutsche Hämische Kritik. Maler"( Organ des Zentralverbandes christlicher Maler) in Der Berliner Börsen- Zeitung" hat es unsere Kritit der neuen sich auf die Großstadt an der Saar und St. Ingbert in der Pfalz , einem Artikel gegen den Vereinsanzeiger" folgende Be- Ferienbestimmungen für die Siemens- Schuckert - Werte angetan. welche beide einen einheitlichen Tarif hatten, der am 1. April d. J. Nachdem sie vom Standpunkt des„ Arbeiterfreundes" aus die abgelaufen war, aber trotz aller Bemühungen der Arbeiter vom hauptung: Die Arbeiter Beim Abschlusse des Tarifvertrages im Vorjahre erklärte Schlechtigkeit unserer hämischen" Stritit genügend beflagt hat, leistet Arbeitgeberverband nicht wieder erneuert wurde. fie fich zum Schluß die natürlich nicht„ hämische" forderten eine Lohnaufbesserung von 52 auf 58 Pf. pro Stunde, der Landesverbandsvorsitzende der Arbeitgeber, Herr Eymer, Frage, об die Leute des Vorwärts" an ihre Arbeiter während die Unternehmer mit einer Lohnreduktion drohten, worauf daß es schwerhalten würde, bei Beendigung der Aussperrung dieselben Zugeständnisse machen wie bürgerliche Arbeits am Pfingstdienstag der Streik proklamiert wurde, den die Unteralle Gehilfen wieder unterzubringen. Da bat und bettelte der Sie versandten Gauleiter des roten Verbandes bei Herrn Cymer:" Sorgen Sie geber. Nun, in der Druckerei des" Borwärts" haben alle Angestellten, nehmer mit einer Aussperrung beantworteten. die dort dreiviertel Jahre tätig sind, Anspruch auf Ferien. Unseren eine lange Liste der„ Ausgesperrten", auf der nicht weniger als doch bitte dafür, daß die Leute wieder eingestellt werden, wenn Beitungssegern werden jährlich zwei Wochen Ferien unter Fortbezug 1600 Namen prangen. Nach Durchsicht der Liste hat sich jedoch sie dann auch wieder entlassen werden." Daraufhin sandte der Gauleiter des Malerverbandes des Lohnes gewährt; dieselben erhalten während dieser Ferien eine herausgestellt, daß zunächst die 930 organisierten Bauarbeiter, Bimmermann- Frankfurt eine Berichtigung an die Re- Wochen Ferien. Die Zeitungsseter der„ Börsenzeitung " bekommen waren, außerdem waren 7-8 Proz. der Namen doppelt eingetragen. Re- Entschädigung von 100 M. Unsere Storrektoren bekommen brei welche den Streit erklärten, ebenfalls auf der Liste verzeichnet daktion des Deutschen Maler" und erklärte, daß die an- natürlich auch Ferien aber ohne Bezahlung; sie fönnen ja Es bleibt nach Abzug dieser zum Aussperren nicht mehr viel übrig, geführte Behauptung in allen Teilen unwahr sei. Als Be- dafür im Winter fast doppelt so lange arbeiten, als tariflich vors aber die Unternehmer wollen der Oeffentlichkeit vortäuschen, daß weis hierfür beziehe er sich auf eine Berichtigung des Herrn geschrieben ist. Da wird dann der Lohnausfall wieder nachgeholt. durch den Streik der organisierten Bauarbeiter noch viele hunderte Eymer, die der Redaktion des D. M." bereits zugegangen, Db die Börsenzeitung" nun ihren durch ihre Frage neugierig anderer Arbeiter ungewollt arbeits- und brotlos gemacht wurden. Ebenso nehmen die Unternehmer in ihren Erklärungen 640 Arbeitsaber von dieser nicht veröffentlicht worden sei. Ami 27. Mai gemachten Lesern wohl auch unsere Antwort mitteilen wird? willige heraus, die„ belästigt" werden, während die Organisationen nahm die Redaktion des D. M." die Berichtigung des Gauder Arbeiter mit Polieren und Lehrjungen zusammen überhaupt leiters Zimmermann in ihrem Blatte auf, bemerkte aber dazu: nur 120 Arbeitswillige gezählt haben. „ Unsere Gewährsmänner halten trotz der Berichtigung des Herrn Gauleiter Zimmermann ihre Behauptung aufrecht, und haben wir Herrn Eymer folgendes Schreiben gesandt:" Auf Ihre werte Zuschrift vom 1. März in Sachen Vereinsanzeiger" kontra " Deutscher Maler" gestatten wir uns mitzuteilen, daß unsere Gewährsmänner die in Nr. 9 des Deutschen Maler" angegebenen Angaben hochhalten. Aus diesem Anlaß liegt daher fein Grund zur Berichtigung unsererseits vor." Daraufhin sandte der Vorsitzende des Arbeitgeberberbandes, Herr Eymer, folgendes Antwortschreiben an die Nedaktion des Deutschen Maler":
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Im Besize Ihrer heutigen Zuschrift bin ich sehr erstaunt, daß Ihre Gewährsmänner die in Nr. 9 gemachten Angaben aufrechterhalten wollen. Mit anderen Worten: Sie halten dem nach meine Angaben für falsch. Nicht meinethalben bedaure dies, als vielmehr, daß von einer Organisation, die sich christ= Tich nennt, der Wahrheit und der Tatsache nicht entsprochen wird."
Dazu bemerkte die Redaktion des D. M.": daß auch jekt noch 2 × 2 nicht 5, sondern 4 ist. Die Angaben unserer Gewährsmänner bleiben also nach wie vor bestehen und liegt gar kein Grund vor, die Wahrheit derselben in Zweifel zu ziehen. Die Unterstellung in dem Schreiben, daß wir der Wahrheit und der Tatsache nicht entsprechen", ist, gelinde gesagt, mehr als deplaciert!
Der Gauleiter Zimmermann strengte hierauf Klage gegen den Redakteur des„ D. M." an. In der am 12. Juni stattgefundenen Verhandlung vor dem Schöffengericht in Frank furt a. M. versuchte nun der Beklagte den Wahrheitsbeweis anzutreten, er ist aber damit glänzend reingefallen. Der einzige Zeuge, der christliche Bezirksleiter Abe I, der die behaupteten Worte gehört haben will, schied als Mitverfasser des Artikels als Beuge aus; der andere Zeuge, Tüncher Denfeld vom Homburg v. d. H., will es von anderen gehört haben, daß die behaupteten Worte gefallen seien.
Der Angeklagte bequemte sich dann auf Bureden seines Anwalts dazu, auf einen Vergleich einzugehen, demzufolge er erklärt, er habe dem Kläger keineswegs den Vorwurf machen wollen, daß er das von seiner Partei in ihn gesezte Vertrauen mißbraucht hätte, er( der Beklagte) habe sich vielmehr durch die heutige Verhandlung davon überzeugt, daß zu einem derartigen Vorwurf keinerlei Veranlassung vorliege. Der Beflagte übernahm sämtliche Kosten des Verfahrens, auch verpflichtete er sich, den Vergleich binnen zwei Wochen in der von ihm als verantwortlicher Redakteur gezeichneten Zeitschrift„ Der Deutsche Maler" zu veröffentlichen.
Die erste Zurechtweisung durch den Unternehmer war dem christlichen Lügenpeter noch nicht blamabel genug, er mußte sie sich erst noch gerichtlich bestätigen lassen,
Berlin und Umgegend. Achtung, Metallarbeiter und Kesselschmiede! Die Sperre über die Firma Borsig in Tegel bei Berlin ist hiermit aufgehoben. Deutscher Metallarbeiter- Berband, Ortsvertvaltung Berlin .
Die Lohnbewegung der Bauflempner.
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Deutfches Reich. Abgeblikt
sind die Stettiner Reeder mit ihrem Vorstoß gegen die Maifeier. Einer der Scharfmacher im Stettiner Hafen hatte nämlich einem Schiffsstauer 300 M. Ueberliegegeld für einen Dampfer, der am 1. Mai nicht gelöscht worden war, angerechnet. Dieser flagte des halb vor dem Gewerbegericht Stettin gegen 12 Hafenarbeiter auf Entschädigung von je 25 M. Das Gericht wies ihn aber ab, weil die Safenarbeiter nachweisen konnten, daß sie bei lebernahme der Arbeit erklärt hatten, den 1. Mai feiern zu wollen, wogegen der Stauer nichts einwendete. Als ihnen ein Schriftstück des Vereins Stettiner Reeder vorgelegt wurde, wonach jeder Feiernde für den entstandenen Schaden haftbar gemacht werden solle, hätten sie sich auf die erste Erklärung berufen.
Riel.
Der Streit steht für die Arbeiter äußerst günstig, um so mehr noch, als bereits neun Unternehmer den Tarif anerkannt haben. 3war ruht auf den Bauten auch dieser Unternehmer die Arbeit, weil der Unternehmerverband über alle Unternehmer, die bewilligt haben, die Materialsperre verhängt hat. Außerdem ist der Unternehmerverband bestrebt, die Unternehmer der angrenzenden Ortschaften zu veranlassen, auszusperren. Das geschah in For bach mit dem Erfolge, daß am" Kasernenbau 40 organisierte Maurer sofort entlassen wurden, während die unorganisierten weiter arbeiten durften. Die Behörden zeigten sich auch hier dem Unternehmertum sehr behilflich, denn ein Wirt, der den Bauarbeitern sein Lokal zur Verfügung stellte, erhielt sofort vom Garnisonsfommando den Boykott.
So kämpfen Behörden und Scharfmacher gemeinschaftlich gegen die Arbeiterschaft, um den den Tilleanern so verhaßten Tarif zu Fall zu bringen, und die Organisation der Arbeiter zu schwächen.
Husland.
Die Chauffeure der Postautomobile, welche den gesamten Verkehr zwischen den österreichischen Küstenstädten und Gettinje vermitteln, find in Streit getreten. Sie verlangen Lohnerhöhung und Regelung der Arbeitszeit.
Aus Induftrie und Handel. Die Einfuhr von Kartoffeln
Der Stand der Dinge ist heute folgender: In den Ausstand getreten sind Anfang voriger Woche: 99; der Magistrat hat hinausgeworfen: 265; auf Veranlassung der Streifleitung sind in den Ausstand getreten: 124; also insgesamt am Ausstand beteiligt sind: 488 Personen. Streitbrecher hat die gelbe Organisation von Essen und Lägerdorf ( Holstein) geliefert. Ge find etwa 240 solch nüßlicher Elemente für den Magistrat vorhanden. In Anbetracht der augenblicklichen Situation und im Interesse der Allgemeinheit, sowie unter Berücksichtigung der in den am Montag abgehaltenen Protestversammlungen gegebenen Anregungen hat die Organisationsleitung das Gewerbegericht als Einigungsamt angerufen. Hierdurch haben die Streikenden erneut die Hand zum ist im laufenden Jahre mehr als doppelt so groß wie 1908. Es Frieden geboten und dem Magistrat Gelegenheit gegeben, wieder burden in den ersten bier Monaten insgesamt 551 906 Doppelzentner geregelte Verhältnisse herbeizuführen. Die Gasbeleuchtung und Startoffeln eingeführt gegen 264 892 Doppelzentuer in der VergleichsWasserversorgung sind äußerst mangelhaft; das stark mit Waffer- geit 1908. Auch im Vergleich zu 1907 ergibt sich eine beträchtliche ftoffgas verfekte Beleuchtungsgas ist zu Koch- und gewerblichen Zunahme des Imports, wie denn überhaupt seit Jahren die KartoffelDie Fäkalienabfuhr erfolgt einfuhr nicht so hoch war wie im laufenden Jahre. Die Zunahme, 3weden absolut nicht verwendbar. nur teilweise trok der doppelten Anzahl Streitbrecher, die hierbei die die Einfuhr von Kartoffeln im laufenden Jahre erfahren hat, verwendet werden. Die Müllabfuhr geschieht überhaupt nicht. wird noch dadurch in ihrer Wirkung gesteigert, daß gleichzeitig die Ausfuhr stark eingeschränkt worden ist. Es wurden in den ersten Die Straßen starren vor Schmutz. bier Monaten insgesamt nur 231 507 Doppelzentner Kartoffeln ausgeführt gegen 475 951 Doppelzentner im Vorjahre. Während also im vorigen Jahre ein Ausfuhrüberschuß von 211 059 Doppelzentnern borhanden war, ergibt sich für dieses Jahr bisher ein Einfuhrüberschuß von 320 399 Doppelzentnern. Das deutsche Volt kann also beruhigt sein: zwar wird das Land von Getreide entblößt- dank ber Ausfuhrprämie- dafür werden wir mit Kartoffeln versorgt. Das Ausland bekommt deutschen Zucker und deutsches Getreide, wir werden dafür mit ausländischen Erdäpfeln trattiert. Jedem das Seine!
Die Situation ist noch unverändert.
Gemeingefährliche Streitbrecher.
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Eine rüpelhafte Gesellschaft sind die Streifbrecher der Ber liner Büfettischlerei Saalfeld in Helmstedt . Wir berichteten bereits vor einiger Zeit, daß die Streikbrecher einem Streifenden durch einen Revolverſchuß an der Brust verletzt haben. In der Nacht zu Montag hat in den Straßen der Stadt wieder eine Revolverschießerei der Streitbrecher stattgefunden, die den Eindrud machte, als ob es sich um eine reguläre Schlacht handelte. Ueber die Bedrohung der deutschen Handschuhindustrie durch die Der reichsvaterländische" Arbeiterverein( gelbe Gewerkschaft) Bollreform in Amerika wird der" Nh.- Westf. 8tg." mitgeteilt: Es hatte, wohl zu Ehren der Saalfelder Streifbrecher, ein Sommer- besteht nach dem bis jetzt in Straft gewefenen Dingley- Tarif ein fest veranstaltet, zu dem diese nüßlichen Stüßen des Staates mit Revolvern bewaffneterschienen waren. Nachts zwischen 12 und 1 Uhr gab diese Gesellschaft in den Straßen der Stadt wohl an die 20 Revolverschüsse ab, so daß die Bewohner der Stadt erschreckt aus dem Schlafe aufführen. Bei einer sich entwickelnden Schlägerei verlegten die Streitbrecher einen Arbeiter namens Funke durch einen Revolverschuß an der Schulter. In ihrem blinden vaterländischen Alkoholmut stredten sie selbst einen ihrer arbeitswilligen Kollegen durch einen Schuß in die Knie nieder. Einem Bäckermeister wurde das Fenster eingeschossen.
Am Montagmittag suchten einige dieser nationalen Elemente abermals Personen und Streikposten zu überfallen.
Die Polizei weiß, daß die Streifbrecher mit Revolvern bewaffnet sind, sie muß doch auch den Unfug sehen und hören, den diese mit den Mordwerkzeugen treiben; es fällt ihr aber nicht ein, die Streifbrecher zu entwaffnen.
Auf den Nadikalismus besonnen!
Boll von 15 Fr. per Dutzend ziegenlederner Handschuhe; sind diefelben mit einer Bordüre versehen, so beträgt der Boll 17 Fr., und Nach dem wenn solche anstatt genäht gesteppt find, sogar 19 Fr. neuen Payneoschen Tarif soll nun der bestehende Bolltarif nochmals um 5 Fr. pro Dugend erhöht werden und dies auf Betreiben der amerikanischen Handschuhfabrikanten, von welchen das Bestreben aus geht, den Import von Damenhandschuhen immer mehr und mehr zu erschweren, so wie sie es vor Jahren schon fertig gebracht haben, auf Herrenhandschuhe einen Brohibitivzoll zu erheben, denn auf lettere beträgt der Boll 25 Fr. pro Dugend und eben dadurch haben sie es bis jetzt möglich gemacht, Herrenhandschuhe in immenſen Quantitäten in Amerika zu fabrizieren, indem nur mehr wenig in diesem Artikel nach drüben versandt wird.
Kattowiger Bergbaugesellschaft. Wie der Geschäftsbericht der Gesellschaft ausweist, gelangt für das Jahr 1908/09 wieder eine Dividende von 14 Proz. zur Verteilung. Der Bruttogewinn und entsprechend der Reingewinn sind nur um etwa 100 000 m. geringer. Dieser gute Abschluß hat seinen Grund darin, daß die Kohlengruben, die die Hauptbasis des Unternehmens bilden, ihre Förderung wieder haben erhöhen können.
16 Broz. Dividende verteilt für das lezte Jahre die Nitritfabrik tiengesellschaft in Köpenid.
Das Einigungsamt hatte die Verhandlungen, die ursprüng lich bis zum 23. d. m. vertagt waren, schon am Dienstag wieder aufgenommen. Es kam aber nach mehrstündigen Verhandlungen kein Resultat zustande. Am Mittwoch verhandelte das Einigungsamt wieder ununterbrochen von 1 Uhr nachmittags bis 9 Uhr abends. Die Forderungen der Parteien bezüglich des neuen Tarifs gingen so weit auseinander, daß alle Einigungsversuche scheiterten. Es wurde deshalb ein Schiedsspruch gefällt, der jedoch weit hinter den FordeAuch das lokale Gewerkschaftskartell Hamburgs hat in einer rungen der Arbeiter zurückbleibt. Der Hauptpunkt des Streites ist bekanntlich die Affordarbeit. Der alte Vertrag schließt sie ganz gemeinsamen Mitgliederversammlung der Freien Vereinigung aller aus. Dabei sollte es nach den Forderungen der Arbeiter auch Berufe" sich mit der Aussperrung beschäftigt. Es wurde ausges bleiben, während die Arbeitgeber nach ihrer Wahl sowohl in Lohn führt, daß sich die Lokalisten bei diesem Kampfe mit den Zentralwie in Afford arbeiten lassen wollten. Der Schiedsspruch verbänden solidarisch erklärt haben. Diese Feststellung sei erflärt fowohl Beit wie Affordlohn für zulässig, bestimmt notwendig, um Mißberständnisse vorzubeugen. Auch die Lokalisten Einstellung des Mühlenbetriebes in Budapest . aber, daß bei Akkordlohn der Stundenlohn zu garantieren seien der Ansicht, daß die Aussperrung in feiner Weise Der Budapester hauptstädtische Mühlenverband hat am 25. Mai ift. Eine sofortige Erhöhung des Stundenlohnes, die von den berechtigt war. Die Lohnbewegung der Betonarbeiter und die Arbeitern gefordert wird, sieht der Schiedsspruch nicht vor. Der von diesen verhängten Sperren gaben den Unternehmern einen Beschloffen, ab 31. Mai den Betrieb sämtlicher Mühlenetablissements Lohnsatz des alten Tarifs Vorwand, die Aussperrung vorzunehmen. Dieser Grund könne bis auf weiteres gänzlich einzustellen. Der Betriebsstillstand soll 722 Pf. pro Stunde foll bis zum 1. Oftober 1910 bestehen bleiben und von da ab auf 74 Pf. erhöht aber nicht als stichhaltig anerkannt werden, da die Betonarbeiter den ganzen Monat Juni, mindestens aber drei Wochen dauern. Als Iverden. Nach dem alten Vertrage soll der Lohn für Aus- nur ihren alten Lohn, der ihnen im letzten Winter entgegen Grund der Betriebseinstellung wird angeführt, daß es vollständig unter tariflicher Vereinbarungen gefürat war, wieder erringen unmöglich ist, die hohen Getreidepreise mit den Mehlverkaufspreises gelernte nicht unter 55 Pf. im ersten und Nach dem wollten. Eine Lohnerhöhung sei erst gefordert worden, nachdem in Einklang zu bringen. Die Mahlbilanzen sind daher zurzeit 60 Pf. im zweiten Gesellenjahre betragen. Schiedsspruch erhalten die Ausgelernten im 18. Lebensjahre 50 Pf., die Unternehmer mit der Drohung einer allgemeinen Aussperrung passiv. Andererseits stießen die Mühlen bei der Beschaffung des Rohproduktes auf unüberwindliche Schwierigkeiten, so daß als im 19. Jahre 55 Pf., im 20. Jahre 60 Pf., im 21. Jahre 65 Pf. hervorgetreten seien. In der weit ausgedehnten Debatte wurde gefordert, daß, wenn letter Ausweg nur eine vollständige Stillegung sämtlicher Betriebe und erst vom 22. Lebensjahre ab den vollen Lohn. Ueberstunden sollen bis 9 Uhr abends( nach dem alten Vertrage bis 10 Uhr) mit nicht bald die Aussperrung aufgehoben werde, übrig blieb. 25 Prozent, Nacht und Sonntagsarbeit mit 50 Prozent aufschlag allgemein die Arbeit im Baugewerbe einzu. bezahlt werden. Hinsichtlich der Arbeitszeit sind feine Forderungen stellen sei.
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gestellt. Der Schiedsspruch beläßt es daher bei der neunstündigen Der Deutsche Xylographenverband, der feit Montag in Letzte Nachrichten und Depeschen.
Arbeitszeit. Im alten Vertrage heißt es, Sonnabends wird eine halbe Stunde, am Tage vor den hohen Festen zwei Stunden früher Kassel seine Generalversammlung abhält, beschloß am Mittwoch Feierabend gemacht, ohne daß ein Lohmabzug eintritt. Nach dem einstimmig den Uebertritt zum Senefelder- Bund. Der æhloSchiedsspruch kann in dieser Weise die Arbeitszeit an den genannten graphenverband ist einer der kleinsten Bentralverbände; er zählt Tagen verkürzt werden, doch soll nur die wirklich geleistete Arbeits- nur 500 Mitglieder und hat einen Vermögensstand von 37 000. zeit bezahlt werden. Hinsichtlich der Entschädigung von Fahrgeld und Fahrzeit weicht der Schiedsspruch nicht wesentlich von dem alten Tarif ab, jedoch setzt er die Entschädigung bei auswärtigen Arbeiten von
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3 M.( dem Satz des alten Tarifes) auf 2,50 m. herab. Im stehen die öffentlichen Gewalten nicht nur auf seiten der Unter Gegensatz zu dem bisher von den Arbeitgebern vertretenen Stand nehmer, was ja im Rechtsstaate Deutschland ganz selbstverständlich punkt sagt der Schiedsspruch, daß der Schlichtungskommiffion auch ist, sondern die Behörden scheinen zu Streitbrecheragenturen zu Gewerkschaftsangestellte angehören dürfen. Die Dauer des Tarifs werden. In Alstingen, unweit Saarbrücken , wurde am Sonnsetzt der Schiedsspruch bis 1912 fest. Das ist der wesentlichste tag durch den Gemeindediener öffentlich ausgeschellt, daß arbeitsInhalt des Schiedsspruchs. willige Maurer sich am anderen Morgen auf dem BürgermeisterDen Parteien ist zur Erklärung über Annahme oder Ablehnung amte melden sollten, von wo sie dann unter sicherem Schuße nach des Schiedsspruchs eine Frist von acht Tagen gegeben. Saarbrücken auf die von den Sozialdemokraten gesperrten Baue geführt würden. Auch aus anderen Orten erfährt man, daß beBerantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstals
Feierlicher Empfang von Streikbrechern. Würzburg , 16. Juni. ( Privatdepesche des Vorwärts".) In Ser Nacht vom Dienstag auf Mittwoch kamen aus Berlin hier 40 Streifbrecher an, die der Streifbrecheragent Otto Genske hierher transportiert hatte. Sie sind aber im Laufe des Tages wieder abgereift, weil der ihnen gebotene Lohn zu niedrig war. Interessant ist die Haltung des Würzburger Magistrats. Er lieferte den Unternehmern wollene Decken für die Arbeitswilligen, damit diese im Neubau übernachten können. Weiter wurden 40 Schuhleute zum Empfange der Streifbrecher an die Bahn beordert. Der Bug hielt vor der Stadt, von wo die Arbeitswilligen durch Automobile in die Stadt gebracht wurden. Auch zwei Rechtsräte des Magistrats waren zum Empfange erschienen. Baul Singer& Co., Berlin SW, Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl.