Oefterreich. Nationalistische Krawalle.
Bersammlungen abzuhalten, die einen stürmischenp Das Ober- Berwaltungsgericht bestätigte aber dieser Tage die Verlauf nahmen. Ferner erneuerten sie in der Stadt ihre Vorentscheidung mit folgender Begründung: Tatsachen, welche im Agitation für Schließung der Bazare. Seitdem in- Sinne des angezogenen Gesezes die„ Unzuverlässigkeit des GewerbeTriest, 17. Juni. Gestern abend gegen 9 Uhr kam es vor folge Eintreffens der russischen Truppen in Tabris die Unruhen treibenden mit Bezug auf seinen Gewerbebetrieb dartun", fönnten Sem Narodni- Dom zu Zusammenstoßen zwischen Italienern, eingestellt wurden, haben die einheimischen Truppen ihre früheren nach den Motiven des Gesetzes sowohl auf dem Gebiete der berufSlovenen und der Sicherheitswache. Die Gendarmerie Einnahmen, die in den von der einheimischen Bevölkerung ertrennte die Barteien und räumte den Plaz. Von einem Fenster preßten Geldern bestanden, verloren und bemühen sich nun, den lichen Sachkunde als auch auf moralischem und wirtschaftlichem des Vereinslokales der Mazzinianer wurde ein Revolverschuß ab- Boden zur Wiedererneuerung der Unruhen vorzubereiten, nachdem Gebiete liegen. Hier stehe zur Entscheidung, ob eine wirtschaftliche gefeuert, durch den ein Passant verletzt wurde. Die Polizei drang die russischen Truppen abgezogen sein werden. Die von den oder moralische Unzuverlässigkeit vorliege. Das sei nicht anzufofort in das Gebäude ein und nahm eine Durchsuchung vor. türkischen Soldaten bei Salmas geschlagenen persischen Fidais nehmen. Es sei nur die Tatsache der Nichtzahlung der VerHierbei wurden verschiedene Waffen gefunden. 40 Mazzinianer, treffen nach und nach in Täbris ein und bringen heimlich nachts ficherungsbeiträge bezw. der dreijährige Rückstand dargetan. Wenn darunter deren Führer, wurden verhaftet. Insgesamt wurden ihre Waffen in die Stadt. Denn ungeachtet der Verleihung der Beklagter dies durch leichtsinniges Leben oder grobe Nachlässigkeit im Laufe des Abends 120 Verhaftungen vorgenommen. Gegen Stonstitution und einer allgemeinen Amnestie haben die Fidais die verschuldet hätte, könnte man es vielleicht berücksichtigen. Das sei Mitternacht trat Ruhe ein. Waffen nicht gestreďt und nach dem Verlust ihrer Einnahmen in aber nicht dargetan. Von einer leichtsinnigen oder argliftigen Täbris wieder angefangen, die außerhalb des Wirkungskreifes der intergehung seiner Kunden und seiner Leute könne hier nicht russischen Truppen gelegenen Dörfer zu plündern. die Rede sein. Das aber habe der Gesetzgeber nach den Motiven des Gesetzes im allgemeinen treffen wollen. Somit könne das Gesetz gegen den Beklagten nicht angewendet werden.
Paris , 17. Juni. Der sozialistische Verband des Seinedepartements erhob in einer gestern angenommenen Resolution schärfsten Protest gegen den Besuch des Zaren in Cherbourg .
Die gefälschte Abstimmung.
Paris , 17. Juni. Der Antrag Berthe aur betreffend die Altersversorgung der Eisenbahnbeamten ist nach einer neuerlichen Berichtigung mit einer Mehrheit von nur einer Stimme abgelehnt worden.-
Entfernte amtliche Dokumente.
Aus der Partei.
Hermann Goldsteins Beisehung.
Billige Arbeitskräfte
Am Donnerstag ist unser verstorbener Genosse in Dresden zur sucht sich der Buchbindermeister E. Deterling, der in der JakobiTetzten Ruhestätte gebettet worden. Das Begräbnis gestaltete sich firchstraße 2 eine Kartonnagenfabrik betreibt, durch die Einführung organisationen Sachsens, viele Gewerkschaften und die Arbeiter Arbeiterinnen werden bei ihrem Eintritt in den Betrieb des Herrn zu einer imposanten Ehrung des toten Kämpfers. Fast alle Streis- einer sonst in der Kartonnagenbranche nicht üblichen 14tägigen ehrzeit zu verschaffen. Den allerdings meist sehr jugendlichen einzelner Betriebe in Dresden und anderen sächsischen Städten, fo- D. die Arbeitsbedingungen in wohl nicht immer klarer Weise mitwie die Redaktionen der sächsischen Parteiblätter hatten Kränze und geteilt. Gestern flagte die Arbeiterin G. vor dem Gewerbegericht Delegationen gefchickt. Vom Voltshause aus, wo die Kränze und auf Zahlung von 21,50 M. rückständigen Lohn. Bei ihrem Eintritt Blumenfpenden vorher ausgestellt waren, bewegte sich ein nach soll ihr von einer Lehrzeit nichts gesagt worden sein. Hingegen mehreren Tausenden zählender Zug nach dem zirka eine foll ihr von Anfang an ein Wochenlohn von 9 M. augesichert worden Baris, 17. Juni. Infolge des Beschlusses der Marine- Unter- Stunde entfernten Friedhofe von Sankt Pauli. sein. Der Beklagte will diesen Lohn erst von der dritten Woche ab suchungskommission hat Marineminister Picard den Kaffenberwalter des Marineinvalidenfonds Vittona vorgeladen, Arbeitergefangverein eröffnete die Trauerfeier mit einem Liede. dadurch ein, daß der Klägerin anstatt der in den 3 Wochen als Auf dem Friedhofe erwarteten Taufende den Sarg. Der augesichert haben, für die 14tägige Lehrzeit sollte Lohn nicht gezahlt werden. Diese Behauptung büßte aber an ihrer Wahrscheinlichkeit der beschuldigt ist, seinerzeit als Sekretär des früheren Marine Dann sprach Genosse Moltenbuhr für den Parteivorstand. Die verdient zugegebenen 9 W. nur 5,70 M. in vier Raten gezahlt ministers Belletan widerrechtlich amtliche Schrift= stüde an sich genommen zu haben. Falls der Marines Reichstagsfraktion hatte die Genossen Stolle, Geyer und worden sind. Das Gericht wollte deshalb auch der Klägerin den minister die Einleitung einer gerichtlichen Untersuchung anordnen Horn entfandt; Genosse Stolle nahm für sie das Wort. Im Eid anvertrauen, was aber, da diese das eidesfähige Alter noch So endete die Sache follte, wird das Touloner Seekriegsgericht mit der Angelegenheit Namen des Zentralfomitees für Sachsen sprach Genosse Sinder- nicht erreicht hatte, nicht angängig war. betraut werden. mann. Nach ihm sprachen Vertreter der sächsischen Agitations- fchließlich mit einem Vergleich auf 7 M. fomitees, des 19. Reichstagswahlkreises und 37. Landtagswahlkreises, urteilt werden können, zumal ein Lehrvertrag ohne Zustimmung Das ist bedauerlich. Der Beklagte hätte ohne weiteres berDer Streit der Seelente. deren Mandate Genosse Goldstein innegehabt hatte; den ernsten bes Vaters oder sonstigen gesetzlichen Vertreters ungültig ist. Marseille , 17. Juni. Die Heizer und Matrosen der Reigen schloß als Sprecher der Zwidauer Redaktionskollegen GoldSchleppdampfer im Hafen von Marseille haben sich mit den einsteins Genosse Friedrich. Namens der zweiten fächsischen Die Staubgefahr für den gewerblichen Arbeiter. geschriebenen Seeleuten solidarisch erklärt und sind in den Ausstand getreten.
Der Eisenbahnerstreik in Korsika.
Paris, 17. Juni. Wie„ Echo de Paris" aus Ajaccio gemelbet wird, sollen morgen in Bastia zweihundert Geniesoldaten eintreffen, um den infolge des bereits fünf 23 och en andauernden Eisenbahnerstreits unterbrochenen Eisenbahndien ſt wieberherzustellen. Da man Sabotage befürchtet, werden die Bahnstrecken und Bahnhöfe militärisch bewacht.-
England.
Gegen die Schande des Zarenbesuches. London , 15. Juni. ( Eig. Ber.) Die Zusammenkunft zwischen Bar und Stönig in Cowes wird nicht ohne scharfen Protest von seiten der Arbeiter und Linksliberalen vor sich gehen. Der Vorstand der Arbeiterpartei wird in seiner nächsten Sigung eine Resolution annehmen, die die Zusammenkunft verdammt. Es werden sodann öffentliche Arbeiterversammlungen einberufen werden, denen die Resolution vorgelegt werden wird.
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Bur Tagesordnung des Parteitags. Neben der Breslauer Bolkswacht" hat auch das Bochumer Boltsblatt" die Behandlung der Reichsfinanzreform auf dem Parteitag gefordert, einerlei, ob sie bis zum September erledigt ist oder nicht.
Stammer wurde durch den Abgeordneten Dr. Kühlmorgen Die Arbeiterkammern der Vereinigten Staaten von Amerika ein großer Lorbeerkranz mit grünweißer Schleife niedergelegt. haben soeben ihren Jahresbericht für 1908 veröffentlicht und sich Mit dem Gesang des Liedes:„ Ein Sohn des Boltes" schloß die darin in hervoragender Weise mit den ungeheuren Gefahren beFeier. Ueber dem Grabe jenkten sich die alte Revolutionsfahne schäftigt, die den Arbeitern in gewerblichen Betrieben aus dem von 1849 und eine Fahne des früheren Volksbildungsvereins in sie ständig umgebenden Staub erwachsen. Sie haben festgestellt, daß jährlich mehr als 22 000 Arbeiter lediglich durch bessere Dresden , dessen eifriger Förderer Genosse Goldstein gewesen ist. Lüftung vom Tode errettet werden können, und daß es möglich ist, die Fälle der Tuberkulose auf ein Drittel der bisherigen Zahl herunterzusehen. Am schlimmsten sind die Zustände in der Farbenindustrie und der Tod wütet unter den jugendlichen Arbeitern in geradezu erschreckender Weise. Die Statistik des vergangenen Jahres hat festgestellt, daß nicht weniger als 49,2 Proz. von allen in Farbwerken beschäftigten Arbeitern rettungslos der Tuberkulose verfallen sind, und daß von den jüngeren Arbeitern im Alter von 25-35 Jahren nicht weniger als 47,6 Proz. lediglich durch das Einatmen mineralischen Staubes starben. lebensstarker und lebensfroher Jünglinge und Männer liegt also Der Hauptgrund zu dem frühen Sterben einer großen Zahl lediglich in dem Ginatmen verdorbener, stauberfüllter Luft. ist eine geradezu tobbringende Atmosphäre, in der sich die Arbeiter der meisten Fabriken in Amerika befinden, deren Räume gesättigt sind von dem feinen mineralischen, metallischen und vegetabilischen Staub, der ungehindert durch den Mund in die Lungen und selbst bei geschlossenem Munde durch die Oeffnungen der Nase in den als und die Bronchien bringt.
Die Geldquellen der„ S. M."
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Wir werden um Aufnahme der folgenden Erklärung ersucht: Die unterzeichneten Mitarbeiter der Sozialistischen Monats. Hefte" haben sich durch Kenntnisnahme von den Geldquellen der Beitschrift davon überzeugt, daß die Lauterkeit dieser Quellen und des Herausgebers über jedem Zweifel steht.
Es
Dr. Leo Arons . Eduard Bernstein . Dr. Bruno Borchardt. Julius Bruhns . Richard Calwer . Gertrud David . Julius Der lintsliberale Abgeordnete Gooch stellte gestern an den Deutsch . Eugen Dietgen. Kurt Eisner . Dr. August Erdmann. Premierminister die Frage, ob er dem Parlament Gelegenheit geben Edmund Fischer . Dr. Georg Gradnauer . Dr. Wilhelm Hausen wird, seine Ansicht über den bevorstehenden Besuch des garen aus. ſtein. Ernst Heilmann . Wolfgang Heine . Adolf Hepner . Berthold Hehmann. Gerhard Hildebrand . Emma Jhrer. Paul Kampffzusprechen. Asquith antwortete:" Der Besuch wird zu Anfang meyer. Friedrich Kleeis. Wilhelm Kolb. Dr. Karl Kollwitz . Fragt man sich nun, was eigentlich als der gefährlichste Staub August stattfinden, während der Etat des Ministeriums des Aeußeru Franz Lauffötter. Karl Regien. Theodor Leipart . Dr. Hugo nicht mit wenigen Worten geben. In erster Linie kommen die für den Arbeiter zu betrachten ist, so läßt sich die Antwort darauf einige Tage vorher vor das Parlament tommt". Asquith wollte Lindemann. Paul Löbe . Dr. Heinrich Lug. Hermann Mattutat. Kleinen, kaum oder überhaupt nicht wahrnehmbaren Teilchen in Be also sagen, daß das Parlament Gelegenheit haben wird, noch vor Dr. Mar Maurenbrecher. Dr. Adolf Müller. Engelbert Berner- tracht, die sich von den eisernen Werkzeugen unausgefeßt loslösen, dem Besuche seine Ansicht darüber zu äußern. storfer. Heinrich Peus . Dr. Ludwig Quessel . Ludwig Radlof. vor allem von den Hämmern, Sägen und Feilen, weiterhin erregen Dr. Konrad Schmidt. Bernhard Schildbach. Robert Schmidt. aber auch die hergestellten Gegenstände felbst fortwährend Staub, Wilhelm Schröder. Dr. Artur Schulz. Friedrich Stampfer . Roman Strelkow. man braucht nur an Arbeiten in Holz oder Bein, dann an wollene, Heinrich Stühmer. Dr. Albert Südekum. leinene oder seidene Stoffe zu denken, ganz abgesehen von den Johannes Timm . Georg von Vollmar . August Winnig. Rudolf Nahrungsmitteln, wie etwa Mehl, die selbst Staub sind, oder von Wissell, Dr. Ignaz Badet. Wally Bepler. Torf und Kohlen, die den gefährlichsten und giftigsten Staub er zeugen, zu denken. Auch die Herstellung des Tabaks, vor allem des Pfeifen- und Schnupftabats, gehört hierhin.
Im Parlament ist die Ansicht verbreitet, daß es notwendig sei, im ganzen Lande Versammlungen zum Protest gegen den garenbesuch einzuberufen.
Der radikale Abgeordnete Artur Ponsonby wird am Donnerstag den Minister des Aeußern darüber befragen, ob er dem Parlamente darüber Auskunft geben kann, warum die Reise russischer Schullehrer nach London von der russischen Regierung verboten worden ist.
Wie man sieht, treffen die Arbeiter und die freiheitlichen bürgerlichen Kreise Vorkehrungen, dem Zaren ihre Verachtung Buszusprechen.
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Diefer große Beugenapparat war wirklich unnötig. Daß die S. M." eine Zuwendung von einem Linksliberalen erhielten, ist vom Verlag nicht bestritten worden.
Polizeiliches, Gerichtliches usw.
Straffonto der Presse.
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Halle , 17. Juni. ( Privatdepesche des Vorwärts".) Genosse Leopoldt vom Boltsblatt für alle" wurde London , 16. Juni. Abg. Thorne( Arbeiterpartei) von der Straffammer zu Halle a./S. wegen Beleidigung des tragte in der Situng des Unterhauses, ob dem Staats- Bürgermeisters Reichstagsabgeordneten Wilde- Elsterwerda zu 1000 m. sekretär die lebhafte und stetig anwachsende Abneigung eines und wegen Beleidigung eines Bastors und sechs Lehrern zu 200 M. Teiles der Bevölkerung gegen den Besuch des 3aren be- Geldstrafen verurteilt. fannt sei?„ Es wäre sehr gut, wenn das russische Volk-". Hier unterbrach der Sprecher den Interpellanten mit der Bemerkung, daß dieser augenscheinlich im Begriffe stehe, eine Rede zu halten, statt eine Frage zu stellen. Sir Edward Grey
Soziales.
Dem Schutz gegen unzuverlässige Bauunternehmer wiederholte, daß die Regierung fich für den Besuch nach jeder soll die Novelle zur Gewerbeordnung vom 7. Januar 1907 dienen. Richtung hin verantwortlich halte. Der Liberale Nach ihr ist zu untersagen der Betrieb des Gewerbes als BauHerbert sagte:„ Wird in Verbindung mit diesem Besuche unternehmer und Bauleiter, sowie der Betrieb einzelner Zweige eine Ausgabe öffentlicher Gelder stattfinden? Und wird in des Baugewerbes, wenn Tatsachen vorliegen, welche die Unzudiesem Falle dem Hause ein Kredit unterbreitet werden, bevor verlässigkeit des Gewerbetreibenden in bezug auf diesen Gewerbediese Ausgaben gemacht sind?" Der Staatssekretär beant betrieb" dartun. Von dem neuen Gefeß machte die Polizeidirektion wortete diese Fragen verneinend. Der Liberale M a carneß zu Fulda Gebrauch, indem sie gegen den Bauunternehmer Bischof fragte: it es zu spät, um dem Besuche einen privaten, aus Fulda die Klage im Verwaltungsstreitverfahren erhob und statt des amtlichen Charakters zu geben?" Grey sagte:„ Es beantragte, ihm den Betrieb des Gewerbes als Bauunternehmer ist gänzlich ausgeschlossen, daß der Besuch des Kaisers von zu untersagen, weil er unzuverlässig sei. Er sei drei Jahre lang Rußland beim König von England sich anders gestalte, als regelmäßig die Unfallversicherungsbeiträge der Heffen- Naffauischen die Besuche des Zaren bei den anderen Staatsoberhäuptern." Bauberufsgenossenschaft schuldig geblieben und Zwangsvoll. Der Abg. Thorne machte hier die Bemerkung, er hoffe, stredungen hätten feinen Erfolg gehabt. Damit fei klar erwiesen, dem Zaren werde widerfahren, was ihm gebühre. Der daß er seinen Verpflichtungen als Bauunternehmer nicht nachSprecher rügte diese Bemerkung, die einem befreundeten Mon- fommen fonnte. Das sei mindestens eine wirtschaftliche Unzuberarchen gegenüber nicht am Blake sei. Dies veranlaßte den lässigkeit, die die Untersagung des Gewerbebetriebs rechtfertigen Abgeordneten zu dem Ausrufe:" Der Zar ist ein unmensch- würde. liches Zier." Der Beklagte entschuldigte sich mit vielfachen Verlusten und Die konservativen Organe tun natürlich über diese erklärte, daß er am 1. August 1908 sämtliche Rückstände und auch treffende Charakteristik sehr entrüstet. Dagegen protestieren die laufenden Beiträge bezahlt habe. Die zeitweilige Zahlungsdie radikalen„ Daily News" gleichfalls in schärfster Weise unfähigkeit tönnte nicht als wirtschaftliche Unzuverlässigkeit angegen den Besuch des Despoten. gesehen werden.
Arbeitsbörsen. London , 16. Juni. Im Unterhause wurde heute die zweite Lesung des Gesetzentwurfs betreffend die Einrichtung eines Arbeitsbörsensystems einstimmig angenommen.
Perfien.
Der Bezirksausschuß wies die Klage ab und führte aus, eine wirtschaftliche Unzuverlässigkeit sei in einer nur eine gewisse Zeit andauernden Zahlungsschwierigkeit nicht zu erblicken, zumal, wenn es sich nur um den Rückstand von Versicherungsbeiträgen handele. Wenn Beklagter die Beiträge mit einemmal nachzahlen konnte, so beweise dies, daß er entweder noch, Kredit hatte oder infolge von Aufträgen seinen Verpflichtungen nachkommen konnte. Die Polizeidirektion legte Berufung ein und meinte, wenn Täbris , 17. Juni. ( Meldung der Petersburger Telegraphen- feine wirtschaftliche Unzuverlässigkeit vorläge, dann müßte doch den Sommer in die Ortschaft Lala in der Nähe von Labris cine moralische Unzuverlässigkeit angenommen werden. Denn wenn übergesiedelt und hat Sattar Khan und Bagir Khan mit iemand wirtschaftlich nicht unzuverlässig sei und doch nichts tue, ihren Anhängern im Konjulat zurüdgelassen. Die letteren be- um die Beiträge wenigstens ratenweise zu tilgen, so sei er eben nußten seine Abwesenheit und fingen an, im Konsulatsgebäude moralisch nicht zuverlässig.
Gegen diese offen zutage liegenden Schäden der industriellen Arbeit lassen sich nur schwer Mittel finden, durch die fie gänzlich beseitigt werden können. Fleißiges Lüften der Arbeitsräume ist naturgemäß ein erstes Erfordernis, man darf sich aber damit nicht begnügen, ganz abgesehen davon, daß sich im Winter das Rüften in gewiffen Grenzen halten muß. In einzelnen amerikanischen elettri schen Fabriken sind in den Arbeitsräumen Röhren angebracht, die ben fich entwickelnden Staub auffaugen und ins Freie führen, wie der Kamin den Rauch in die Luft leitet, aber eine definitive Lösung der ungemein schwierigen Frage ist bis jetzt nicht gefunden. Jedenfalls erscheint es dringend wünschenswert, daß sich die Wissenschaft dem Gegenstande mit allem Ernst zuwendet, um den grauenhaften Verheerungen Einhalt zu tun, die durch den Staub alljährlich unter den Arbeitern angerichtet werden.
Verfammlungen.
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Auf der Tages
Sechster Wahlkreis. Die am Dienstag in den Germaniasälen abgehaltene außerordentliche Generalversammlung des Wahlvereins wurde vont zweiten Vorsitzenden mit einer Ehrung des verstorbenen Genossen Hermann Goldstein eröffnet. ordnung stand die Wahl des ersten Vorsitzenden, die in den beiden voraufgegangenen Generalversammlungen nach lebhaften Debatten zu keinem Resultat geführt hat. Der Vorstand und die reis. fonferenz schlugen jetzt den Genossen Richard Henschel für das Amt des ersten Vorsitzenden vor. Er wurde von der Versamm lung ohne Debatte mit allen gegen eine Stimme gewählt.- Ein bereits früher gestellter, der gegenwärtigen Versammlung überwiesener Antrag des Genossen Maus stellt an die in Frage kommenden Instanzen das Ersuchen, den Genossen Frehthaler feines Amtes als Redaktionssekretär zu entheben; gleichzeitig solle der Antrag auf Einleitung des Ausschlußverfahrens gegen Freythaler gestellt werden. Der Vorstand und die Streistonferenz empfehlen der Versammlung, über den Antrag Maus zur Tagesordnung überzugehen, weil Genosse Maus in der Vorstandsfißung zur Begründung seines Antrages nichts anführen fonnte, was nicht schon in dem abgeschlossenen Verfahren der Breßkommission gegen Frehthaler vorgebracht worden wäre. Da neue Momente vom Antragsteller nicht geltend gemacht werden konnten, so könne die bereits durch die Parteiinstanzen erledigte Angelegenheit nicht nochmals behandelt werden. Die Versammlung stimmte mit großer Mehrheit für Uebergang aur Tagesordnung.
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Hierauf hielt Genosse Moltenbuhr einen interessanten Vortrag, worin er die Zollpolitit, besonders die bei der gegen wärtigen sogenannten Reichsfinanzreform zutage getretenen Steuerpläne in sachkundiger Weise kritisierte und die unersättliche RaffDer gier des agrarischen Junkertums treffend kennzeichnete. müsse sich erweitern zu einem Kampf gegen die Junterherrschaft Kampf gegen die agrarische Steuerpolitik so schloß der Redner überhaupt. Nicht eher könne der Ausplünderung des Volkes cin Ende gemacht werden, nicht eher könnten wir zu gefunden Zuständen kommen, als bis die Herrschaft des Junkeriums gebrochen jei. Der Vortrag fand lebhaften Beifall