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Nr. 141. 26. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Wirtschaftlicher Wochenbericht.

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Sonntag, 20. Juni 1909.

Das haben sie auch getan und sie behaupten, durch die Stabilität auch die größere Schwankung der Preise bei den Fabrikaten, beträgt der Preise erlange der ganze Markt eine gefestigte Haltung. doch die Differenz zwischen den höchsten und den niedrigsten Genau das Gegenteil solcher Argumentation ist richtig. Die feiner Preisen bei Stabeisen 45 Proz. und bei Blechen rund 40 Proz. Berlin  , 19. Juni 1909. Monopolvorteile sich erfreuenden Industrien, die auf den Welt- Hier kann von einer vernunftgemäßen Regelung natürlich auch Andauernde Depression in der Montanindustrie. Marktregelung markt angewiesen, dessen Konkurrenzgesetzen unterworfen sind, keine Rede sein. Bei den Fabrikaten ein wildes Hinauf- und Hin­burch die Rohstoffverbände.- Spannung zwischen Material- und der preisdrückenden Tendenz verstärkten Angebots folgen müssen, untergehen der Preise, bei den Rohmaterialien ein fortgesettes Fabrikatspreisen. und trotzdem selbst die gleich hohen Rohmaterialpreise zu bezahlen Anziehen der Preisschraube, das ist das Bild, wie es sich uns aus sich gezwungen sehen, fönnen ganz gewiß nicht anerkennen, daß der bedeutendsten Großindustrie darbietet. Und gerade in den für sie in solchen Verhältnissen eine Marktregulierung zu er- Perioden wirtschaftlicher Depression ist die Preisgestaltung so, daß bliden sei. Im Gegenteil, für sie sind die regulierenden Fattoren, die Unternehmungsluft zurückgehalten wird. Daß es die Weiterverarbeitung ist, die durch die Preispolitik Anpassung der Preise an die Konsumkraft, Verminderung der Spannung zwischen Preis und Löhne, Anregung der Unter- der Rohstoffverbände belastet wird, lassen die vorstehenden Auf­nehmungslust, mehr und mehr ausgeschaltet, in ihrer Wirksamkeit stellungen schon deutlich erkennen; noch sinnenfälliger wird das durch gehemmt. Und wenn in der für den eigentlichen Konsum arbeitenden die folgende Tabelle, die wir nach den Marktberichten der Zeit­Industrie die Absazbedingungen unterbunden sind, dann bleibt schrift Stahl und Eisen" aufmachen. Danach kostete 1 Zonne die Rüdwirkung auf die Rohstoffproduktion auch nicht aus. Wie Mart: sich die Preise zwischen Brennmaterialien und einigen Erzeugnissen der Gisenindustrie in den letzten Jahren verschoben haben, illu­striert diese Zusammenstellung:

Wenn wir auch gerade nicht zu den Optimisten gehörten, die aus irgend welchen sekundären Erscheinungen das Frühlingswehen einer neuen Hochkonjunktur bernahmen, so hatten wir für die erste Hälfte des laufenden Jahres doch eine etwas stärkere Belebung er­wartet, als tatsächlich eingetreten ist. Besonders die Verhältnisse in der Kohlen- und Eisenindustrie haben selbst bescheidene Erwar­tungen enttäuscht. Allerdings, hier wirken Faktoren, die in anderen Industrien weniger einschneidende Bedeutung haben, dem Um­schwung zum Besseren scharf entgegen. Wir meinen die hohen Roh- und Halbmaterialpreise, die den Konsumenten von den Pro­duzentenorganisationen aufgezwungen werden und in ihrer Rüd­wirkung natürlich auch wieder die Rohmaterial- und Halbzeug­produktion treffen.

Es kostete nach Düsseldorfer resp. Essener Notierung: Spiegel Buddel- Stab- Flamm- Hochofen­Bleche eisen eisen eisen fohlen tots per Tonne Mark

Spannung zwischen 1908 und 1909 +1,50 bis 2,50

1903

1909

Kotstohlen Hochofenkots Rohipat

9,50

15,00

"

11,00 bis 12,00 14,50

16,50

"

1,50

10,20

10,90

0,70

Geröst. Spateiſenſtein

14,00

15,50

1,50

67

1905.

81

45,85 108 120 9,38 52,40 117,50 125

15,00

Buddeleisen I.

56,00

56,00 bis 58,00

bis 2,00

9,50

15,00

Stahleisen

58,00

58,00

60,00

2,00

"

"

"

1906.. 1907..

92,50

61,20 148,75 150

10,75

16,50

Thomaseisen

57,00

57,00

58,00

1,00

"

"

86

11,12

17,50

Lug. Puddeleisen.

45,00

46,00

50,00

1,00

"

5,00

"

Stabeisen( Flußeisen) Reffelbleche.

120,00 122,50

125,00

2,00

5,00

"

"

"

"

"

Anfang 1909..

Man hat den Rohstoffverbänden die Aufgabe und das Ver­dienst zugesprochen, durch Regelung der Produktion, das heißt, An­passung dieser an den Konsum, die Marktverhältnisse zu regeln, Arisen vorzubeugen oder doch mindestens in ihren Wirkungen ab- Anfang 1905.. zuschwächen. Solche Aufgaben konnten die Produktionsorgani- Ende fationen nicht erfüllen; im Gegenteil, ihre Preispolitik hat die zu Arisen treibenden Verhältnisse sogar noch verschärft. Bessere 53,00 111,25 118 Kommunikationsmittel, die Ueberschauung des ganzen Weltmarktes, 65,50 45,60 102,50 107,50 12,75 18,50 die Erweiterung der Absazmöglichkeiten haben wohl verhütend und Je höher hinauf in der Weiterverarbeitung, desto ungünstiger mildernd gewirkt, die Möglichkeit geschaffen, die afuten und wird das Berhältnis der Rohmaterial zu den Fabrikatspreisen für Iotalen Krisenursachen abzuschwächen, die Krisenwirkungen auf diese. Die Brennmaterialpreise steigen fortgefeht; die Spannungen einen größeren Kreis zu verteilen, aber diese organischen Milde- zwischen diesen und den Fabrikatspreisen schwanken und verringern rungsfaktoren sind durch die markt, regelnde" Tätigkeit der Kartelle und Ringe zum Teil wieder unwirksam gemacht worden. fich, wie folgende Tabelle illustriert. Es betrug die Spannung Das Gesez von Angebot und Nachfrage konnten die Kartelle uim. Der Tonnen- Kokspreise zu den Preisen für nicht aufheben. Aber das Warenangebot zu beeinflussen, war man in der Lage, und zwar durch mechanische Einschränkung der Er­zeugung. Das konnte jedoch nur in den Produktionszweigen ge­schehen, wo durch natürliche Verhältnisse oder durch Schutzzollpolitik wenigstens ein teilweises Monopol vorhanden war. Dieses finden 93,75 100,50 wir in Deutschland   z. B. in der Kohlenindustrie, weniger schon 84,00 89 in der Stahl- und Halbzeugfabrikation. Die hier in Betracht kommenden Produzentenorganisationen konnten mehr oder minder Die Aufstellung zeigt, daß das Verhältnis zwischen den Brenn­diktatorisch, ganz ohne Rücksicht auf die übrige Marktlage, den material- und Eisenpreisen für diese feit 1905 noch nie so un­Preis der von ihnen zum Verkauf gebrachten Produkte bestimmen. I günstig war als im letzten Jahre. Unverkennbar ist allerdings

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M. 93

105 102,50 110 132,25

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1907

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"

Rohstoffe und Halbzeuge in Betracht kommen, im laufenden Jahre gegenüber 1903 eine nur minimale Preissenkung, oder gar no- h Aufschläge. Diese sind bei den Brennmaterialien sogar noch ziem lich erheblich, machen sie doch bis über 26 Proz. aus; bei den Erzen ist der Aufschlag nicht mehr bedeutend, bei Blechen, wobei reine Werke mit den Halbzeugproduzenten konkurrieren, geht es sprunghaft hinab. Die reinen Walzwerke mußten bedeutende Preis­fonzessionen machen, während sich die Brennmaterialien verteuert haben, und das Halbzeug kaum billiger geworden ist. Da kann man schon glauben, daß in der Weiterverarbeitung vielfach ohne Verdienst gearbeitet werden muß. Das wirkt natürlich nicht an­regend; die Depression wird verschärft und das verdanken wir zu einem wesentlichen Teile der vielgerühmten Syndikatspreispolitit.

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