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Mr. 150. 26. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Aus der Partei.

Mein letztes Wort in Sachen der S. M.". Der Genosse Arons macht mir den Vorwurf, daß ich die Frankfurter Vorgänge, obgleich sie mir schon seit 1907 bekannt gewesen seien, nicht früher zur Sprache brachte, wenn ich sie für bedenklich hielt.

Ich habe geschwiegen, weil ich keinen Parteistreit hervorrufen wollte. Ich habe auch noch geschwiegen, als im legten Sommer ein Teil der Parteipresse die Anklage gegen die S. M." erhob, sie hätten Geld aus bürgerlichen Händen empfangen und die S. M." die Richtigkeit dieser Angabe bestritten.

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Als dann aber kürzlich, ohne mein Zutun und ohne mein Vorwissen, die Leipziger Volkszeitung" und der Vorwärts" die Entlage gegen die S. M." von neuem erhoben und die letzteren wiederum die Richtigkeit dieser Angaben bestritten, hielt ich mich im Parteiinteresse für verpflichtet zu sagen, was ich wußte, unt festzustellen, was Wahres an diesen Anklagen ist. Dieses meine Stellung zu der Angelegenheit.

Der Genosse Arons erhebt dann gegen den Parteivorstand den Vorwurf, daß dieser es abgelehnt, die Bücher der S. M." zu prüfen, um dem sinnlosen Gerede von dem bürgerlichen Unter­nehmen" ein Ende zu bereiten".

Ich habe an jenem Beschluß des Parteivorstandes nicht teil­genommen, aber ich billige ihn.

wurden.

Die Genossin Mundt beruhige sich. Für mich hat die Hete" feinen anderen Zwed, als endlich einmal die Wahrheit fest­zustellen. Und die Wahrheit ist, daß die Genossin Mundt im Jahre 1905, im Einverständnis mit dem Verleger der S. M.", nach Frankfurt a. M. reiste und dort eine Reihe bürgerlicher Bersönlichkeiten besuchte, um Geld für die S. M." zu erlangen.

An dieser Tatsache ändern alle gegenteiligen Versicherungen nichts. Ob die Genossin Mundt bei diesem Bittgange viel oder wenig oder nichts erlangte, ist vollständig gleichgültig. Die Fest­stellung der Tatsache, daß ein sozialistisches Blatt die Hilfe bürgerlicher Politiker für seine weitere Existenz in Anspruch zu nehmen versuchte, genügt.

örterungen haben soll, sei die Genossin Mundt unbesorgt. Die Auch wegen des Schadens, den die Partei aus solchen Er­Feststellung unangenehmer Tatsachen kann der Partei nicht schaden; die Verantwortung aber tragen die, die sie verschuldeten.

Ein Vorschlag zur Güte.

A. Bebel.

Wenn ich zur Frage der Streichungen in der Engelsschen Vorrede nochmals das Wort nehme, geschieht es nicht, um mit Fischer darüber zu disputieren, ob sein Verfahren ein Streichen zu nennen ist. Das wäre jezt, wo die Tatsachen festgestellt sind, ein müßiger Wortstreit, der allerdings weniger an die Kirchen bäter als an den Talmud erinnert, was Fischer offenbar sympathischer ist.

Ich möchte aber auch dem Kirchenbäterstreit" ein Ende sehen. Dieser Streit um den Charakter des Vorwortes konnte ja nur daher entstehen, daß die gestrichenen Stellen wie ein firch­liches Mysterium behandelt wurden, das vor profanen Augen streng geheim zu halten war. Zur Zeit der Umsturzvorlage mochte das einen Sinn haben. Heute ist die Vorrede ein historisches Dokument geworden, das ein Anrecht darauf hat, in seiner ursprünglichen Fassung, ohne jede Streichung, zu erscheinen. Wir find es dem Andenken unseres Altmeisters schuldig, daß die Ab­handlung, die sein politisches Testament geworden ist, un­verstümmelt an die Oeffentlichkeit kommt. Das forderte ich schon vor mehr als zehn Jahren. Jetzt dürfte doch die Zeit dazu ge­tommen sein. A. Rautsth.

Der Parteivorstand hat sich vermutlich gesagt, und ich teile diese Ansicht: haben die S. M." wirklich Geld aus bürgerlichen Händen empfangen, dann hat auch die Verwaltung der Monats­Hefte" in ihrem Interesse und im Interesse der Geldgeber dafür gesorgt, daß die Beiträge unter einer Form gebucht wurden, die es dem Außenstehenden unmöglich macht, die Geber zu erkennen. Zu einer solchen Buchung wäre die Verwaltung der S. M." sogar verpflichtet, da sie es nicht auf einen unglücklichen Zufall an­kommen lassen durfte, durch den die Namen der Geber bekannt Der Genoffe Arons beklagt, daß der Name des verstorbenen Hallgarten öffentlich als Geber für die S. M." genannt wurde. Es war, irre ich nicht, die Frankfurter Boltsstimme", die den Ueber 500 neue Abonnenten hat unserem Kölner Bruderblatt, auf aller Lippen liegenden Namen nannte. Damit hat die Bolts- der Rheinischen Zeitung", die Agitation gebracht, die letzten Sonn­ftimme" tein Unrecht getan. Wer in politische Dinge sich ein- tag in Köln - Stadt und in Köln - Land veranstaltet wurde. Außer läßt, muß auch die Konsequenzen tragen. Außerdem ist das Be- dem hat eine große Anzahl der Befragten das Abonnement für kanntwerden der Handlung Hallgartens für dessen Andenken spätere Monate zugefagt, weil die verschiedensten Verhältnisse weber ehrenrührig noch beleidigend. Im Gegenteil. Der Ber -( Arbeitslosigkeit, Strankheit und dergleichen) ein sofortiges Abonnement nicht ermöglichten. storbene handelte von seinem Parteistandpunkt aus sehr flug, als Die Aufnahme der Parteigenossen bei der Bevölkerung war im er die Schenkung an die S. M." machte. Was sollte er übrigens allgemeinen sehr gut. Kam es doch vor, daß selbst Hausfrauen noch besondere Bedingungen an die Verwendung seines Geldes der Einführung des sozialdemokratischen Blattes das Wort redeten! knüpfen? Er gab eben, weil ihm die Haltung der Monatshefte" Bewundernswert ist der Mut der Kölner Genossen, die trotz der aufagte. Krise an die schwere Werbearbeit gingen. Allerdings tommt Die Genossin Mundt erklärte, daß meine Verdienste um die andererseits die gegenwärtige politische Situation unseren Partei­wie der Erfolg in Köln , Partei sie hinderten, mir mit der gebührenden Schärfe zu ant- genossen bei der Abonnentensuche zu gute in Halle und an anderen Orten beweist. worten. Ich bedaure diese Rücksichtnahme, auf die ich keinen Anspruch erhebe. Wie ich mein Leben lang gegen teine Person Rücksicht genommen habe, sei sie, wer sie wolle, wenn ich das im Interesse der Partei für nötig erachtete die Partei über allem Persönlichen so wünsche ich auch, daß man mir gegenüber handle. Es handelt sich auch nicht um böswilligen Klatsch, dem ich keine Autorität leihen solle, sondern um feststehende Tat­sachen, die Männer verbürgen, deren Glaubwürdigkeit ich über die der Genoffin Mundt stelle. Die Liste bestand auch nicht bloß aus den Namen Hallgarten , Merton und Dr. Rößler, sondern es standen auf derselben auch die anderen Namen, die ich schon nannte, und noch eine Anzahl Namen, die mir nicht genannt wurden, die sich aber feststellen lassen.

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Die Genossin Mundt beklagt sich über meine Unhöflichkeit, Sie hat daß ich ihr grobe Unwahrheit und Lüge vorgeworfen. recht, ich hätte etwas höflicher mich ausdrücken sollen, aber sachlich tann ich nichts zurücknehmen von dem, was ich ihr geantwortet. In sittlicher Entrüstung schließt sie ihre Erklärung: Der Zweck der Hehe ist klar. Sie gereicht ihren Urhebern und Förderern nicht zur Ehre und ist nur geeignet, die Partei zu schädigen."

Themata bon

Kleines feuilleton.

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Donnerstag, 1. Juli 1909.

" Das Komitee der Mailänder Parteisettion nimmt die neue politische Ueberzeugung des Prof. Enrico Ferri , der mit seinen Erklärungen in der Kammer zum monarchischen Radikalismus, von dem er ausgegangen ist, zurückkehrt, zur Kenntnis, bedauert das Beispiel der Haltlosigkeit und Infonsequenz, das dem italienischen Volte geboten wird und fordert die Mantuaner So­zialisten, die sich bei anderer Gelegenheit als eifrige Hüter des antimilitaristischen und internationalen Gedankens des Sozia­lismus erwiesen haben, auf, für den Schuh der Würde und Folgerichtigkeit der Partei Sorge zu tragen."

Die Mailänder Sozialisten, in deren Komitee übrigens die Reformisten nicht die Mehrheit haben, wollen sich offenbar für den Protest revanchieren, den seinerzeit die Mantuaner gegen Chiesas Erklärungen eingelegt hatten.

und meint, daß es unbillig sei, die Kritik bis zur Erkommuni Der Avanti" kommentiert die Mailänder Tagesordnung gierung zu treiben. Wohl hätte eine Partei Recht über die ihr angehörenden Personen, aber diese Personen hätten auch innerhalb gewiffer Grenzen Recht auf freie intellektuelle Entwickelung. Wenn die äußerste Linke Ferris Rede kühl aufgenommen hätte, so sei dies nicht wegen der nationalistischen Anflänge gewesen, die den Grundsäßen der Partei nicht zuwiderliefen, sondern weil die Schwentung Ferris fie befremdet hätte. Ferri selbst hat in einem Interview dem Redakteur des" Giornale D'Italia" er­flärt, daß er prinzipiell Internationalist sei, womit seine Worte über die Eigenart und Vorzüge der italienischen Kultur keines­wegs im Widerspruch ständen.

Es liegt auf der Hand, daß tein Mensch in der Partei den Ausschlußantrag gegen Ferri ernst nehmen fann. Ferri hat sich seit Jahren vom Revolutionarismus zum Reformismus entwickelt: iese Entwickelung als solche und die Art, wie sie sich vollzog, mag vielen unsympathisch sein, aber sie ist gewiß kein Grund zum Ausschluß aus der Partei. In der beanstandeten Rede Ferris war wirklich nichts, was im Munde Bissolatis oder Turatis Anstoß erregt haben würde.

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Achtung!

Vor einem Schwindler, der als russischer Flüchtling" unsere Parteigenoffen zu prellen sucht, warnt die Leipziger Volks zeitung". Der Patron zeigt einen russischen Paß vor und sucht Geld zu ergaunern, das er angeblich braucht, um vor der An­meldung bei der Polizei seinen Paß übersehen zu lassen! Der russische Flüchtling" ist der Friseur Oskar Hermann Jakob Anson, geb. 23. August 1878 zu Doblen in Kurland . Er ist von untersetter Statur und spricht ziemlich geläufig deutsch . Mit der russischen Revolution hat er nichts zu tun gehabt. Schon 1908 hat Anson mehrere Genoffen unter falscher Vorspiegelung um Geld. beträge geprellt. Da Anson sich auch anderer Namen bedient, ist um so größere Vorsicht am Blake!

Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Ein drolliger Prozeß.

Jm Dezember 1908 beschloß der Gemeinderat bon Roßlau, gegen den Genossen Linneweber vom Boltsblatt für Anhalt" Strafs antrag zu stellen, weil er in einem Artikel die bürgerliche Mehrheit des Gemeinderats beleidigt haben sollte. Anfangs April fand in diefer Sache vor dem Schöffengericht zu Dessau ein Termin statt, in dem auf Vorschlag des Vorsitzenden eine Erklärung formuliert wurde, die im Voltsblatt" veröffentlicht werden sollte, wenn der Gemeinderat den Strafantrag zurücknähme. Es fand sich eine Mehrheit im Gemeinderate dafür, daß der Strafantrag zurüdgenommen werden sollte, wenn das Voltsblatt" eine schärfere Erklärung auf­nähme und 100 Mart als Sühne in die Armentasse zahlte. Linne­weber schrieb, daß er sich darauf nicht einlassen könne, und so nahm denn das Verfahren seinen Fortgang.

Ein Ausschlußantrag gegen Enrico Ferri . Rom , 28. Juni. ( Eig. Ber.) Bei der Diskussion des Budgets des Ministers des Aeußeren hat Genosse Enrico Ferri eine Rede gehalten, die sich mit der Notwendigkeit beschäftigte, die Aus­wanderung in die südamerikanischen Staaten zu regeln und den italienischen Auswanderern den Schuh ihres Vaterlandes auch im Auslande, zuteil werden zu lassen. In diese Rede, über die wir Am 15. Juni fand vor dem Schöffengericht in Dessau ein zweiter nicht berichtet haben, weil wir ihr keine politische Bedeutung bei­messen, hat Genosse Ferri begeisterte Erklärungen über italienische Termin statt. Nach furzer Verhandlung entschied das Gericht: die Kulturarbeit und die intellektuelle Bedeutung Italiens einge- Klage des Roßlauer Gemeinderates wird abgewiesen, weil der flochten. Schließlich hat er den Wunsch ausgesprochen, der Magistrat, der den Strafantrag formell gestellt hat, dazu nicht be­italienische König möchte sich durch Augenschein von der rechtigt war, da er nicht die vorgesezte Behörde des Gemeinderates Lage der Auswanderer überzeugen und hat einem solchen Besuch ist. Das Urteil ist inzwischen rechtsträftig geworden.- eine wohltätige Wirkung beigemessen. Wer Ferris Ansichten kannte, fonnte sich über die ausgesprochenen Gedanken nicht wundern. Trotz- Der christlich- soziale Agitator. Vor der Straftammer in Essen dem scheint die Rede die übrigen Genossen der Fraktion etwas vor sollte am Sonnabend die Berufungsverhandlung in der vom den Kopf gestoßen zu haben, denn sie haben sie ganz talt auf- christlich- sozialen Agitator Rafflenbeul gegen den Genossen Notte. genommen, während die übrige Sammer ihr lebhaften Beifall bohm von der Arbeiterzeitung" zu Dortmund angestrengten spendete. Aber mit dieser fühlen Aufnahme durch die Frattion Pribattlage stattfinden. Rafflenbeul wurde bekanntlich bei der war die Sache nicht erledigt. Das Komitee der sozia. Siegener Reichstagswahl von einem Landrat geohrfeigt und listischen Settion in Mailand hat die folgende Tages- Nottebohm wegen des Berichtes über diesen Vorgang mit 30 M. Geldstrafe bestraft. Gleichzeitig wurde Rafflenbeul wegen Beleidigung

ordnung angenommen:

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Direktor Cordes

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pferde verwenden wollen?" Der Trainer: Gott bewahre; die Peitsche brauche ich bloß für die Pferdejungen."

Guter Rat. Der gemästete Rennstallbesitzer zu der Witwe eines verunglückten Jockeys: Also Ihr Mann ist vom Pferd gestürzt und hat Ihnen kein Geld hinterlassen? Ja, was tann ich dabei tun? Wenn man einen so gefährlichen Beruf ausübt, muß

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Was streng berboten ist. Der eben entlassene Jockey: getan."-Der Eigentümer: Weil Du zu nichts mehr zu gebrauchen Warum schmeißen Sie mich rauß? Ich habe immer meine Pflicht bist... Du wirst fett, Kanaille."

Notizen.

Der bemerkenswerteste Beitrag zum Fort. ritt": der große Osiris- Preis, der alle drei Jahre vom Justitut de France in Paris vergeben wird, ist diesmal an die beiden Luft­fchiffer Louis Blériot und Gabriel Voisin in Anerkennung ihrer worden. Der Preis, ber 80 000 M. beträgt, wurde bon Taten und Experimente auf dem Gebiete der Luftschiffahrt verliehen dem Bariser Finanzgauner im Großen, Osiris , gestiftet und soll den Personen zugesprochen werden, die in den letzten drei Jahren den bemerkenswertesten Beitrag zum Fortschritt des Menschengeschlechts getan haben.

Opfern sich Waldterrain zu sichern. Einen Beweis, wie sehr der Großstädter am Walde hängt, biete die Zähigkeit, mit der Berlin fich gegen die Pläne zur Abholzung des Grunewaldes wehrt. Recht günstig in der Waldfrage steht die Stadt Frankfurt da, die Die Tagung der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunft, die bei einem Stadtgebiet von 13 500 Hektar einen Stadtwald von am 28. und 29. Juni in Hamburg stattfand, behandelte zwei 470 Settar besitzt. Es ist leicht zu erklären, daß zunächst Städte in landschaftlich armer Gegend an die Schaffung von Stadtwäldern man nicht heiraten." allgemeiner Bedeutung. Ueber Reform= bestrebungen auf dem Gebiete der Friedhofstunst herangetreten sind. So z. B. die großen Städte der Industries referierte Gartendirettor Seide( Frankfurt a. M.). Er ging Mannheim . Im Osten können sich Bosen und Görlitz ihrer schönen rebiere, Essen, Elberfeld , Krefeld , Hagen , M.- Gladbach, Barmen, von den großen Hamburger Friedhofsanlagen in Ohlsdorf aus, Wälder rühmen. In der Diskussion verlangte b. Engel. die er als mustergültig bezeichnete. Besonders wirksam sei bei ihm die landschaftliche Ausgestaltung und die Anlage von ge- brecht( Düsseldorf ), daß man den Wald, auch den Stadtwald, in schwungenen Wegen. Auf vielen Friedhöfen seien Unschönheiten seiner ursprünglichen Gestalt erhalten möge. Würde man den und Geschmacklosigkeiten vorhanden. Eine Besserung müsse ein- Wald 10 Jahre ohne Pflege lassen, würde er ein schöneres Bild setzen bei der Ausstattung des einzelnen Grabes, dann werde auch geben als alle Stadtgärten. Das Problem liege in der Frage, das Ganze sich schöner präsentieren. Die oft allzu bunte Aus- wie man die Menschenmassen in die Natur einfügen sollte. schmückung des Grabes müsse durch Einfachheit ersetzt werden. Bei( Köln ) hob hervor, daß die Städte immer wieder darauf Vielfach sei auch der Glaube verbreitet, daß auf einen Grabhügel hingewiesen werden müßten, sich rechtzeitig Terrains für Stadt­Der Fiskus zeige hier leider nicht das ge­ein Denkstein aus möglichst festem Material gehöre, etwa Granit. wälder zu sichern. Dabei werden aber diese Kreuze später meistenteils, wenn die wünschte Verständnis und Entgegenkommen. Schuhfrist für das Grab abgelaufen sei, einfach zerschlagen und( Hamburg ) hält es für selbstverständlich, daß da, wo Kultur in die zu Wegebauten benugt. Recht wirksam machten sich die einheit- Natur hineinkomme, die Kultur sich der Natur unterzuordnen habe. lichen Grabsteine auf den jüdischen Friedhöfen. Auch manche Bei Anlage von Stadtgärten und Stadtwäldern müsse man den christliche Friedhöfe, so der Erfurter , zeigten große Einheitlichkeit. Zweck der Anlage vor Augen haben und die Interessen aller Be Vorbildlich in dieser Richtung sei der Münchener Waldfriedhof, völkerungskreise mitsprechen lassen. In letter Linie komme dann für den ganz bestimmte Vorschriften für die Ausgestaltung und der Gartentechniker, der sich bemühen müffe, Harmonie in die ver­die Form der Grabmonumente beständen. Der Kernpunkt der schiedenen Wünsche hineinzubringen. Friedhofsgestaltung müsse bleiben das Verdeden der Reihengräber durch Baum- und Buschwerk und die Bildung von bestimmten Abteilungen. Im Zukunftsfriedhof dürften auch die Aschen- und L'assiette au beurre", das führende französische fa­Urnenanlagen nicht fehlen. Allgemein müßten bei Friedhoffragen Gartenfünstler und Architekten Hand in Hand gehen. v. Engel- tirische Blatt, hat seine letzte Nummer( Nr. 430) dem durch den Aus­brecht( Düsseldorf ) verlangte, daß die Repräsentationssucht und stand der Pferdejungen aktuell gewordenen Thema des Roffesports das Prozentum, die sich auf vielen Friedhöfen breitmachten, gewidmet und beleuchtet den grellen Kontrast, wie Pferd und Mensch Szenen aus einer Komödie vom Jahre 1896, wurde bei der Ein­energisch bekämpft werden. eingeschätzt und behandelt werden. Das Titelbild stellt das lorbeer- weihung der Theater- und Konzerthalle der Stadt Hagen erprobt. Die Bedeutung von Stadtwaldanlagen für die gekrönte, edle Siegesroß vor, dessen Kräpfel ein zerlumpter Pferde- Das Bühnenbild war dabei nach den Angaben des Professors Groß- und Industriestädte" behandelte Gartenarchitekt anisch junge auffängt. Darunter liest man: Das Pferd gewinnt 300 000 Fr. Behrens gestaltet, der die Bühne zur Neliefbühne reformieren, das ( Breslau ). Er wies darauf hin, daß in der letzten Zeit ein Rüd- in drei Minuten, der Mann erhält 2 Fr. den Tag. heißt aus der naturalistischen Dreiräumlichkeit in die der Bild­Zwei weitere Bilder führen den reichen Mann vor, der die wirkung sich nähernde giveiräumlichkeit umwandeln will. gang in der Waldfläche zu verzeichnen gewesen sei. Da sei es doppelt erfreulich, daß die großen Städte auch die Erhaltung und zwei Methoden, auf vornehme Weise sein Geld Carnegie rühmt sich, wie die Frantf. 8tg." aus New Schaffung von Wäldern in den Kreis ihrer Aufgaben gezogen auszugeben, befolgt. Auf dem ersten sieht man, wie er die gort berichtet, in einer von ihm selbst aufgestellten Uebersicht bisher hätten. Die Verwaltungen der Großstädte begnügen sich nicht mehr Kunst fördert: 3 Millionen Frank hat er für irgend ein Bild aus- 51 596 903 Dollar für Bibliotheken und sonstige Stiftungen auf­bamit, innerhalb der Steinwüsten grüne Oasen zu schaffen, sie gegeben, und er wird es auch noch dem Louvre( der staatlichen gewendet und insgesamt etwa 1800 Büchereien gestiftet zu haben. Auf dem anderen ist die zweite 2ie viele Menschen er wirtschaftlich und physisch zugrunde ge= bemühen sich vor allem, den Bewohnern an der Stadtgrenze aus Stunstsammlung) vermachen. gedehnte vorhandene Waldgebiete für die Zukunft zu sichern, sie Methode dargestellt: wie er die Pferdezucht fördert. Er spricht mit richtet hat, um diesen Sport betreiben zu können, vergißt der Stahl­burch Begebauten zu erschließen und so Gelegenheit zur Erholung seinem Pferdeangestellten:" Was, Ihren Lohn soll ich erhöhen? Ja, tönig anzugeben. Wie die großen Vermögen in Amerika zustande in der freien Natur zu verschaffen. Eine ganze Reihe großer bedenken Sie denn nicht, daß mir mein Rennstall jährlich 400 000 Fr. tommen, schildert Upton Sinclair in feinem neuesten Roman aus Etädte haben dieses Kapitel als eine der wichtigsten Tagesfragen fostet?" der amerikanischen Finanz- und Trustwelt, der demnächst auch in von hoher volkswirtschaftlicher und sozialpolitischer Bedeutung für Die Peitsche. Der Eigentümer zu dem Trainer, der eine deutscher Sprache erscheint. Wenn wir nicht irren, ist auch Herr unser modernes Volfsleben erkannt und sind bereit, auch mit großen Peitsche führt: Sie werden die Peitsche doch nicht gegen die Nenn- I Carnegie hierin abkonterfeit, freilich nicht als Philanthrop".

Humor und Satire. Der Pferdesport.

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Gerhart Hauptmann will diesen Herbst in Dentsch­land, Desterreich und der Schweiz eigene ungedruckte Werke vor­lejen. Die Konzertdirektion, die diese Veranstaltungen managert, gibt zu verstehen, daß Hauptmann, wie Eingeweihte wiffen, ein Rezitator von eigenartigstem Bauber im Vortrag" ist. Merkwürdig. daß man erst nach dem wiederholten, betrüblichen Dramendurchfall etwas davon erfährt. Hartlebens, Diogenes ", zwei Fragment gebliebene

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