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Br. 152. 26. Jahrgang 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 3. Juli 1909.

Partei- Angelegenheiten.

Auf! zum Sommerfest des 4. Kreises!

Das diesjährige Sommerfest des 4. Streises findet am Sonntag, den 4. Juli, in den Lokalen Seeterrasse- Lichtenberg, Ludwigs Vittoriagarten- Treptow, und in der Alten Taverne, Stralau, statt. Das Festkomitee hat es sich angelegen sein lassen, den Besuchern einige vergnügte Stunden zu bereiten und ist überall für reichhaltige und genußreiche Unterhaltung Sorge getragen.

Die im Lokal Seeterrasse vorhandenen Räumlichkeiten begünstigen besonders die in Aussicht genommenen Veranstaltungen und künstlerischen Aufführungen. Auch für die junge Garde ist Sorge getragen. Auf der an das Lokal grenzenden Wiese werden unter Leitung von Mitgliedern des Turnvereins Fichte" Kinderspiele ver­anstaltet, so daß groß und Klein, jung und alt auf ihre Rechnung tommen. Bei dem mäßigen Eintrittspreise wird natürlich auf Massenbesuch gerechnet.

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dem Botanischen Garten einige Stunden an den Gebilden der Natur zu erfreuen. Als wir unseren Wissensdurst befriedigt hatten, uns aber noch sehr rüstig fühlten, beschlossen wir, anstatt zu fahren, durch den Grunewald nach Berlin   zu laufen. Also einigermaßen geordnet und dann tüchtig ausgegriffen, wenn wir noch vor Toresschluß zu Hause sein wollen, war die Losung. Frische Arbeiter- und Wanderlieder singend ging es die Chaussee entlang. Links und rechts grünende Felder und Wiesen. Im Vordergrunde nicht mehr weit der Grunewald  , hinten die unter­gehende Sonne, mit ihren letzten Strahlen die grauen Dunst- und Gewitterwolfen über Berlin   vergoldend. So recht ein Gegensah zu dem engen und muffigen Häuserkasten unserer Großstadt, der uns bald wieder verschlingen wird. Doch, was ist das? Neben uns auf dem Zweirade ein Vertreter der heiligen Hermandad. Wir brauchen nicht lange nachzudenken, denn schon tönt uns ein lautes Halt!" entgegen und weiter: Wer ist der Leiter von diesem Buge?" Leiter?! Leiter?! Wir brauchen keinen Leiter."" Keinen Leiter? Na, wer trägt denn hier die Verantwortung?"" Bei uns fann und muß sich jeder selbst verantworten, wir brauchen keinen V. Wahlkreis. Der Familienausflug der siebenten haben wir berbrochen?" Ober!" Aber was soll das?" fragen einige verwundert." Was Abteilung findet morgen Sonntag nach Pichelswerder zum alten Freund statt. Treffpunkt früh 82 Uhr Bahn- es als Antwort entgegen. " Wo ist der Ausweis, daß dieser Zug genehmigt ist?" tönt Was wissen wir von Ausweis und hof Grunewald  , Pichelsberger Seite. Bahlreiche Be- Genehmigung. Wir sind hier junge Leute, die den freien Sonntag teiligung erbittet Der Abteilungsführer. dazu benutzen, den Zungen etwas frische Luft zuzuführen und dem Weißensee. Der sozialdemokratische Wahlverein veranstaltet Körper gesunde Bewegungen zu verschaffen, und dazu ist bis jetzt Sonntag, den 11. Juli cr., in Backhaus' Wolfsgarten, Uckermark  - noch keine Genehmigung notwendig gewesen."" Jit mir ganz egal. straße 6-9, ein großes Sommerfest, bestehend in Konzert, Gesang, Das ändert nichts an der Sache. Sie sind hier im geschlossenen Vorträgen usw., mit einem Festzug durch den Drt. Kaffeekochen Buge mit Gesang marschiert, und da Sie eine Genehmigung hierzu Liter 60 Pf. Jedes Kind erhält eine Stocklaterne gratis. Ein- nicht aufweisen können, so haben Sie das Vereinsgeseh über­tritt 20 Pf. Rege Beteiligung hieran erwartet Das Komitee. schritten. Denn in demselben heißt es, daß öffentliche Umzüge und Zehlendorf  . Heute abend 8 Uhr findet im Lokale von Mied, Versammlungen unter freiem Himmel 48 Stunden vorher bei der Karlstr. 12, eine Volksversammlung statt, in der Genosse Friz Ortsbehörde anzuzeigen find." Heiliger Bimbam! Da haben 8ubeil über Wolfsausbeutung und Voltsausplünderung referieren wir's! Echon ein Trupp mit Gesang auf freier Landstraße marschierender junger Leute genügt, um in dem Gehirn eines preußischen Polizeibeamten einen öffentlichen Umzug hervorzu­zaubern. Alle Einwendungen helfen nichts. Er wanft, aber er weicht nicht. Auf den Hinweis, daß er uns hier, wo sich die Hasen qute Nacht sagen, unmöglich eines öffentlichen Umzuges bezichtigen könne, antwortet er schon nicht mehr ganz sicher:" Ich muß das besser wissen." Nun folgt das Sistieren, und da wir nun mal feinen Ober haben, muß er sich schon dazu bequemen, alle aufzu schreiben, was er mit einigen Schweißtropfen und unter dem Witz, den wir Berliner   Jungen nun einmal befizen, nach einer halben Stunde bewältigt hat. Auf die Frage, wie wir hätten gehen sollen, um es ihm recht zu machen, macht einer von uns den Zwischenruf: Im Gänsemarsch, 10 Schritt Entfernung." Sehen Sie, Sie wissen es ganz genau", meint er in vollem Ernst." Gehen Sie in kleinen Rotten, und kein Beamter wird Ihnen was sagen." Also nun wissen wir's ganz genau. Das nächste Mal geht es in fleinen Rotten, zehn Schritt Ent­fernung, und zur Sicherheit 48 Stunden vorher angemeldet. kranz und dazu: Lieb Vaterland magst ruhig sein!" Vielleicht um die Sache abzurunden: Heil Dir im Sieger­

wird.

Mariendorf  .

Heute Sonnabend abend 8 Uhr bei Lucas, Königstraße, außerordentliche Mitgliederversammlung. Lichtenberg  . Die Bibliothek des Wahlvereins ist wieder geöffnet. Die Ausgabe der Bücher erfolgt Mittwochs und Sonnabends in der Beit zwischen 6-8 Uhr.

Berliner   Nachrichten.

Zweierlei Jugendausflüge.

7 Uhr:

Ein Massenausflug der arbeitenden Jugend

Treffpunkte:

Die einzelnen

Besoldung jetzt so geregelt werden, daß der Berliner   Lehrer in feinem Gehalt gegen seinen gleichaltrigen Kollegen in Charlotten­ burg  , Schöneberg   und Wilmersdorf   dauernd durchschnittlich um 200 M. zurückbleibt. Bu demselben Zeitpunkt, wo die städtischen Körperschaften das Gehalt der Magistratssekretäre durchschnittlich um 576, das der Bureanassistenten um 487 Mart ausbessern, soll das Lehrergehalt im Durchschnitt nur um 320 Mark erhöht werden. In der Sache und ebenso in der Form wurden die Lehrer im Gegensatz zu den übrigen städtischen Beamten bei dieser Gelegens heit derart behandelt, daß sie sich schwer zurückgesezt und gekränkt fühlen müssen.

Der Berliner   Lehrerberein beschließt, in dieser Frage die Entscheidung der töniglichen Behörden anzurufen."

Not und Arbeitslosigkeit. Der Polizeibericht vom Donnerstag meldet: Die 23 Jahre alte Arbeiterin Helene T. sprang abends vor dem Hause Plan- Ufer 87 in den Landwehrkanal, wurde aber durch den Schiffseigner Hermann Forschack aus Költsch, der zufällig vorbeifuhr, wieder herausgezogen und vor einem Grundstück Kottbuser Ufer gelandet. Passanten schafften die Lebensmüde nach dem Kranken­hause Am Urban  , wo sie Aufnahme fand. Nahrungsforgen infolge von Arbeitslosigkeit hatten sie zu dem Schritt veranlaßt. An der Dampfer­station, Schillingsbrücke" sprang nachmittags die 57 Jahre alte wohnungs­lose Arbeiterin Amanda 8. in die Spree. Angestellte der Teßmerschen Reederei zogen sie wieder heraus, worauf sie noch lebend dem Strankenhause Bethanien zugeführt wurde. Beweggrund zum Selbst­mordversuch Arbeits- und Obdachlosigkeit. Mittels eines Taschen­messers öffnete sich abends der 45 Jahre alte Arbeiter Bernhard J. in seiner Wohnung in der Koppenstraße die Pulsader der linken Hand. Als man ihn auffand, hatte er bereits einen größeren Blut­verluft erlitten, so daß man ihn schleunigst in einem Wagen dem Krankenhause Am Friedrichshain   zuführen mußte. Die Veranlassung zu dem Selbstmord dürften Nahrungssorgen gewesen sein."

Verschüttet.

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Bu der gestern unter Rezte Nachrichten" mitgeteilten Nach­richt von der Verschüttung zweier Arbeiter beim Auswurf eines Brunnens auf dem Pionierübungsplatz an der Siboldstraße wird noch berichtet: Der borgestern nachmittag hinter den Scheiben­ständen in der Hasenheide beim Brunnenbau verschüttete Schacht­meister Robert Schübe, Rigdorf, wurde nach zehnstündiger rast= loser Arbeit tot aus dem 11 Meter tiefen Schacht herausgeholt. Die Ehefrau hatte bis dahin an der Unfallstätte, von der sie nicht fortzubringen war, ausgehalten. Die Leiche wurde nach dem Schau­hause geschafft. Der gerettete Arbeiter Schwarzer, der vorgestern über allgemeines Unwohlsein klagte und deshalb sich an den Schüße und Schwarzer sollen die strengen Vorschriften nicht be­Rettungsarbeiten nicht beteiligte, ist ohne Schaden davongekommen. achtet haben, wonach stets nur eine Bohlenschicht beim Abbau des Brunnenschachtes zu entfernen und dann sofort mit Erdreich auszufüllen ist. Statt dessen sollen sie gleich zwei und drei Lagen

der Bohlen entfernt haben. Die Sandmassen kamen ins Rutschen

und stürzten auf die in dem Schacht arbeitenden Leute. Die Rettung gestaltete sich wegen der Gefahr für die Rettungsmann­schaft recht zeitraubend; es mußte ein neuer Schacht von 3 Meter Durchmesser bis zu einer Tiefe von etwa Meter getrieben werden, bevor die Feuerwehr den Mann erreichte, der in gebückter Stellung aufgefunden und dann sofort herausgeholt wurde. Wiederbelebungsversuche waren erfolglos.

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Die Zukunft des Aquariums. Die Liquidation der Aquarium: Gesellschaft ist beendet, und das Institut soll bis auf weiteres wie bisher fortgeführt werden. Allerdings kann dieser Zustand nur ein Provisorium sein, und über kurz oder lang muß die Entscheidung darüber fallen, was mit dem Aquarium geschehen soll. Es ist zu­nächst erreicht worden, daß das Institut, das Direktor Hermes nunmehr auf eigene Rechnung ohne die staatlichen Zuschüsse, nur die der Stadt blieben ihm vorläufig erhalten weiterführt, bis über den 1. Oftober dieses Jahres in seinem alten Heim in der Schadowstraße, Ecke der Linden, verbleibt. Ursprünglich sollte es zwar an diesem Termin geräumt werden, aber Direktor Hermes hat die Erlaubnis zu einem Aufenthalt über diese Zeit hinaus er­wirkt. Die Verhandlungen mit dem Zoologischen Garten wegen lebernahme des Aquariums scheinen ins Gloden geraten zu ſein. Auf der einen Seite will der 300 sich gewisse Nechte nicht ver­fürzen lassen, die er an die Uebernahme knüpfen zu fönnen glaubt, auf der anderen Seite will Direktor Hermes fich seines Lebens­wertes nicht ohne weiteres entäußern. Das Kultusministerium interessiert sich zwar, wie der 2.-A." erfährt, lebhaft für das Fortbestehen des Instituts, fann aber auch nicht die Entscheidung herbeiführen. Der 300 hat noch immer die Absicht, ein eigenes Aquarium zu errichten, sofern eine Fusion nicht zu erreichen sein sollte.

An der lebenden erwachsenen Generation versucht die moderne Muckerei ihre seelenretterischen und staatserhaltenden Künsteleien vergebens. Die mit Macht erwachte Ueber­zeugung, daß die Kirche als eine Stütze der heutigen reaf­tionären Regierung angesehen werden muß, ist schon zu tief in die Massen gedrungen. Bibel und Rosenkranz   können den klaffenden Riß in veralteten Ueberlieferungen nicht mehr verkleistern. Mit dem letzten Reſt einer von Selbst­erhaltungstrieb eingegebenen Energie wirst sich daher alles, was geschäftsmäßig zu Thron und Altar schwört, auf die findet am Sonntag, den 4. Juli, nach dem Lokal von Wöllstein   in Jugend. Die Mucker auf dem Kriegspfade", wie diese durch- Adlershof  , Bismarckstr. 24, statt. Der Ausflug wird in Gruppen veranstaltet. sichtigen Bestrebungen spöttisch genannt werden, sind eine Gruppen marschieren morgens um 7 Uhr von ihren Treffpunkten stehende, hoffentlich recht bald das Lebenslicht verlierende ab und treffen um 12 Uhr in Adlershof   ein. Von 12-1 Uhr: Einrichtung unserer an politischen und kirchlichen Merk- Mittagsrast, von 1-4 Uhr: Spiele im Walde, von 4-5 Uhr: würdigkeiten so überreichen Zeit geworden. Die schwarz- Kaffeepause. Die schwarz- Staffeepause. Um 5 Uhr hält Herr Dr. Sarl Liebknecht eine berodten Herrschaften und ihre geschmeidigen Helfershelfer, Ansprache. Rückmarsch der einzelnen Gruppen um 6 Uhr. die mit geisttötenden Salbadereien im hochgewölbten Stein­bau des Glaubenszwangs bei unserer pfiffigen Jugend nicht Die einzelnen Gruppen treffen sich an folgenden Punkten um mehr viel ausrichten können, kamen auf die erleuchtete Idee, die aufwachsende Generation in etwas weltlicherer Art ein- Görliger Bahnhof  . Um 7 1hr Abmarsch über Treptow  zufangen. Sie erinnerten sich der verbrauchten Vorliebe eines durch den Blänterwald. Dann weiter durch die Cöllnische Heide Zeiles der allerkleinsten, allerdümmsten Berliner   Jugend für nach Adlershof.  patriotischen Klimbim mit Trommeln, Pfeifen und Gewehr" Schlesischer Bahnhof  . Vor der Billettausgabe an der und riefen auf zu christlichen Kampfspielen", die unter dem Madaistraße. Die Fahrt geht bis Karlshorst  . Wanderung durch den Deckmantel der Vaterlandsliebe das Geschäft der Kirche be- Bald bis eventuell Stopenid. Durch Wald nach Ablershof. forgen sollen. Mit wehenden Fahnen und hölzernen Säbeln, Spiele und Frühstück diesmal im Walde. Landsbergertor Friedrichshain( Kriegerdenkmal). in blaue und rote Armeen eingeteilt, ziehen sie, wie Bastarde Fahrt vom Schlesischen Bahnhof   nach Karlshorst   10 Pf. Wuhlheide, bon Kreuzrittern, aus zum Kampfe gegen den Geist des Un- Sadowa, Köpenick  , Adlershof. glaubens. Raum aus dem Stadtbilde heraus, das so viele Binetaplatz. Abfahrt vom Bahnhof Schönhauser Allee  neugierige Gesichter hat, wird mit Jerichotrompeten zum Halt um 7 1hr bis Frankfurter Allee  ( 10 Pf.). Marsch über Friedrichs­geblasen. Der Führer zieht irgendeine fromme Litanei aus felde, Karlshorst  , Sadowa, Köpenick   nach Adlershof  . Fahrgeld der Tasche und fommandiert mit schleimiger Stimme: Helm 30 f. inkl. Rüdfahrt. Nettelbedplay. Näheres wird dort mitgeteilt. ab zum Gebet! So geht's den ganzen Tag abwechselnd mit Bahnhof Beuffelstraße. Fahrt bis Treptowv. Marsch Choral- und Kampfgebrüll. Und wenn arme Jungens, die der über Baumschulenweg. Daselbst Frühstück. Weiter nach Adlershof  Belotismus oder die geistige Beschränkheit ihrer Erzeuger Bahnhof Alexanderplak( an der Berolina). Fahrt und Ernährer in den neuesten faulen Zauber der Kirche zwingt, uach Karlshorst  , Wanderung über Sadowa und Köpenick   nach Adlers­noch nicht ganz verdummt sind, so müssen sie notgedrungen hof. Nüdfahrt von Stralau Rummelsburg. Gesamte Fahrkosten unfruchtbare Triebe werden am weitverzweigten Geäst moder- 30 3f. nen sozialen Lebens. Potsdamer Bahnhof. Fahrt vom Potsdamer Ringbahn­Entlassungen von Arbeitern aus der städtischen Barkverwaltung Ist es nicht eine wahre Lust und Freude, gegenüber diesen hof nach Treptow  . Marsch durch den Treptower Bart, Blänterwald, werden wieder gemeldet. Am letzten Sonnabend sind im in die Zwangsjacke christlich- sozialen Fanatismus gesperrten Königsheide nach Adlershof  . Die Gruppen der Vororte treffen sich gleichfalls um Revier III fünf Mann( 2 Gärtner und 3 Arbeiter) entlassen Jünglinge die fernige, freiheitatmende Armee unserer 7 Uhr an folgenden Punkten: Charlottenburg  , Wilhelmsplatz.- worden, denen am kommenden Sonnabend noch eine größere Bahl arbeitenden Jugend zu betrachten? Das ist pochendes, Rigdorf, Striegerdenkmal.- Rummelsburg- Lichtenberg, Warschauer folgen soll. Man teilt uns mit, daß von Arbeitsmangel feine lebenswarmes Blut vom Blute sozialgefinnter Mütter, Straße, Ede Stopernikusstraße. Lichtenberg  - Friedrichsfelde  . Bahn- Rede sein kann. Sollen die Schmuckplätze in der erforderlichen strebender Geist vom Geiste zielbewußter Väter, die für hof Lichtenberg  - Friedrichsfelde  . Reinickendorf   und Pantow, Bahnhof   Weise gehegt und gepflegt werden, so haben die zurzeit vorhandenen Ideale und Freiheit kämpfen. Und was die Eltern und Reinickendorf  - Schönholz. Schöneberg  , Potsdamer Straße  , Ede Arbeitskräfte den ganzen Sommer vollauf zu tun. Hierfür liefern alle wahren Freunde des jugendlichen Arbeiters mit jedem Ballasstraße. Tegel  , Bahnhofsplay. Tempelhof  , Bahnhof die Nachbargemeinden den besten Beweis, indem sie um diese Zeit Arbeiterentlassungen nicht vornehmen. Berlin   muß anscheinend Blutstropfen säen, sollen dermaleinst die Kinder der unter- Tempelhof. Weißensee  , Antonplatz. drückten Arbeiterscharen auf lichten Geisteshöhen ernten. Sie Die Teilnehmer aus der näheren Umgebung Ablers unter allen Umständen immer an der Spike marschieren, wenn fühlen es, wissen es, daß sie berufen find zu großen Dingen. pünktlich 1 Uhr im Stadttheater; Grünau  , nachmittags pünktlich hofs treffen fich an folgenden Stellen: Köpenid, nachmittags es gilt, unfozial zu handeln. Der Tatendrang, gestärkt durch den engsten Zusammenschluß i uhr im Restaurant Joh. Franz, Köpenider Straße 88; Nieder­aller zusammengehörigen Elemente, liegt ihnen schon in den Schöneweide, nachmittags pünktlich 1, Uhr im Restaurant Karl Knochen. Nicht verknöchernde, freiheitraubende Gottes Bottle, Berliner Straße 54; Johannisthal  , nachmittags pünktlich männer wollen sie hören nein, sich Lebensmut 12 Uhr im Restaurant Senftleben, Friedrichstr. 48; Bohnsdorf  , trinken an den flammenden Worten begeisternder Volks- nachmittags pünktlich 12 Uhr im Restaurant Faltenruh; Alt­führer. Mit festem, dröhnendem Tritt, die junge Brust ge- Glienicke   bei Genosse Butte, Stöpenicker Str. 6, um 2 Uhr. Ober Schöneweide  . Die Teilnehmer an dem Ausflug schwellt von Frühlingssehnen, den hellen Blick geradeaus aufs Biel   gerichtet- so wird am Sonntag die Jugend der Berliner   treffen sich um Uhr bei Nabe, Wilhelminenhofstr. 43. Die Jugendlichen wenden sich am besten dem ihrer Wohnung Arbeiterschaft einen Massenausflug nach Adlershof   unter- nächstgelegenen Treffpunkte zu. Dort find Leiter zur Stelle. Die nehmen. Ihre Kirche ist der freie Wald, ihr Gebetbuch des Drdner tragen weiße Binden. Arbeiters Liederschat, ihre Predigt die Stimme der allum­fassenden Natur und der Vernunft. Und von Herz zum Herzen soll es bezwingend aus dem Munde des cchten, wahren Bolksfreundes klingen: Zeigt Euch des hohen Erbes würdig denn die kraftvolle, in Freiheitsidealen erzogene Jugend ist unsere Hoffnung!

Ausflug und Reichsvereinsgefet.

Echilderung eines Ausflugs:

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Alle Lehrlinge, jugendlichen Arbeiter und Arbeiterinnen find hierzu eingeladen.

Freifinn und Lehrerbesoldung.

Am Donnerstag hatten sich in ihrem Vereinshause weit über tausend Berliner   Lehrer versammelt, um noch am letzten Tage vor den Ferien Stellung zu nehmen zu der Behandlung der Lehrerbesoldungsfrage in der Stadtverordnetenversammlung. Ein jugendlicher Arbeiter schickt uns folgende amüsanten der Debatte wurden die Verdienste" des Freisinns um " Was wir noch nicht gewußt haben, aber was wir jetzt desto die Lehrerbesoldung, sowie gewisse wenig freundliche Aeuße­besser wissen, besser vielleicht als diejenigen, welche das Reichs- rungen des Berliner   Oberbürgermeisters gebührend gewürdigt. bereinsgesetz geschaffen haben, ist, daß Ausflüge, an denen ein paar Einstimmig fand folgende Resolution Annahme: Dutzend junge Leute teilnehmen, von unserer preußischen Polizei als öffentliche Umzüge betrachtet werden, die 48 Stunden vorher angemeldet und genehmigt werden müssen.

Machten wir da( zirka 40 Jugendliche)' am Sonntag, den 27. Juni, einen fleinen Ausflug nach Dahlem  , um uns dort in

Der Berliner   Lehrerverein erhebt gegen die Behandlung der Besoldungsvorlage durch die Stadtverordnetenversammlung in ihrer außerordentlichen Sigung am 29. Juni Protest.

Ueberfahren. Beim Einlenken aus der Camphausenstraße in die Freiligrathstraße überfuhr vormittags ein Milchwagen der Meierei Schweizerhof" das 3jährige Söhnchen Gerhard des Werkmeisters Franz Sylwvedel, Freiligrathstr. 4 wohnhaft. Die Mutter, die Zengin war, wie der Knabe plötzlich über den Straßendamm gelaufen ist, trug das schwerverletzte Kind nach dem Krankenhause Am Urban  , wo es bereits im Laufe des gestrigen Nachmittags gestorben ist.

Einen Raubmordanfall hat gestern ein 17jähriger Gymnasiast fingiert. Er hatte einen größeren Geldbetrag von der Bank abgeholt, legte sich dann in einem Hause der Saarbrücker Straße hin und stellte sich, als sei er schwer verletzt worden. Der unbekannte Täter war aber nicht aufzufinden. Schließlich kam heraus, daß seine Angaben alle erfunden waren. Das Geld hatte der junge Mannainter Chiffre an sich selbst abgesandt, weil er viel Geld für sich verwendete

Ein Laufbursche, Sohn armer Eltern, hat am Donnerstag ein Paket Krokodilleder im Werte von 10 M. verloren und muß für den Schaden aufkommen. Er bittet deshalb den ehrlichen Finder, doch gefälligst den Fundgegenstand abzugeben an die Adresse Lederwarenfabrik P. Grohmann, Alexandrinenster. 95.96, 8. Hof, Aufgang VII, 4 Treppen.

Gesperrt. Die Neue Friedrichstraße von der Spandauer Straße bis zur Burgstraße wird Kanalisationsarbeiten halber sofort bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.

Sistiert wurde am Donnerstagabend gegen 8 Uhr ein Arbeiter in der Koppenstraße, der die Protestversammlung bei Freher bea suchen wollte. Wer diese Sistierung angesehen hat, wird um Abgabe seiner Adresse an Otto Boese, Friedrichsfelder Straße 28,

Nach der Vorlage des Magistrats mit ihren geringfügigen Verbesserungen durch die Stadtverordnetenversammlung soll die gebeten.