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Sammellisten für die Berliner   Landtagswahlen werden

Ueber einen seltsam verlaufenen Ausflug von Herren der Tech- einteilung der Wahlbezirke und die Zahl der von jedem Wahl- stellen. nischen Hochschule nach Fürstenwalde   berichtet ein Teilnehmer, ein bezirke zu wählenden Stadtverordneten sind folgende Festsetzungen ausgegeben. Regierungsbaumeister, merkwürdige Dinge. Nach der Besichtigung getroffen: von jeder Wählerabteilung sind 24 Stadtverordnete An die Gemeindevertretung soll eine Petition gerichtet werden um eines industriellen Werkes wurden die Herren von einem Bürger Erhöhung der Bahl der Gemeindevertreter; außerdem soll Bezirkss in der Stadt herumgeführt und kamen schließlich auch auf eine bezirt einen Stadtverordneten, in der zweiten Selaffe jeder Bertretern. Bei der letzten Gemeindewahl wählten in der ersten in der Stadt herumgeführt und famen schließlich auch auf eine zu wählen. In der dritten Wählerabteilung hat jeder Wahl- einteilung gefordert werden. Unser Dorfparlament beſteht aus neun Klasse Wiese, wo sich die etwa 30 Herren photographieren ließen. erschien plöglich mit einem Hunde ein Polizeibeamter und forderte Wahlbezirk sechs Stadtverordnete und in der ersten Abteilung Abteilung drei Wähler, in der zweiten Abteilung waren einige achtzig die Gesellschaft auf, sofort die Wiese zu verlassen. Da aber feine 24 Stadtverordnete zu wählen. Zur Durchführung der Er- und in der dritten Abteilung gegen 1100 Wähler. Auf die drei Warnungstafel vorhanden war und die Wiese auch nicht der Stadt gänzungs- und Ersatzwahlen werden die jetzigen Stadt- Wähler der ersten Abteilung und zirka achtzig der zweiten Abteilung gehörte, so wünschte man unter Hinweis auf die Studentenkarte eine verordneten neu verteilt. Aus der Vollzahl der Stadt- entfallen also je drei Gemeindevertreter, während die zirka Auskunft. Nun wiederholte der Beamte dreimal seine Forderung, verordneten scheiden am 31. Dezember 1910, 1911 und 1912 1100 Wähler der dritten Abteilung ebenfalls nur drei Vertreter erklärte bann, es liege Hausfriedensbruch vor, drohte schließlich mit dem aus der ersten, zweiten und dritten Wählerabteilung je acht wählen dürfen. Dazu besteht die Gemeindevertretung aus lauter Hunde und soll sogar einige Teilnehmer angefaßt haben. Eine Be­Stadtverordnete aus. Die neue Wahlbezirkseinteilung und Hausbesitzern inklusive einem Vertreter der Stadt Berlin   und einem gründung seines Borgehens verweigerte der Mann. Er soll aber einer Terraingesellschaft als wähler der ersten Klasse. Daß die geäußert haben: Technische Hochschule? Techniker haben ja auch die Verteilung der Stadtverordneten auf die einzelnen Bezirke Berkehrsmisere mit der Straßenbahn und andere Mißstände immer Das Denkmal taput gemacht!" Man verlangte nun feinen tritt am 1. August d. J. in Kraft. deutlicher fühlbar werden, verdanken wir eben einer solchen Vers Namen. Darauf foll der Polizist mehrfach den Hund Weißensee. tretung. Auch der hiesige Bürgerverein bereitet eine derartige auf die Gesellschaft Gesellschaft gehezt und den Säbel gezogen Petition vor. haben. Um Unheil zu verhüten, faßte einer der Teilnehmer den Säbel und zog fich dabei empfindliche Schnittwunden zu. Einem nderen wurde durch den Hund der Rock zerrissen. Die Leiter des Ausfluges begaben sich schließlich zum Bürgermeister von Fürsten­ walde  , der gegebenenfalls weitere Schritte versprach. Eine amtliche Aufklärung ist wohl in kürzester Zeit zu erwarten. Ein Glück, daß es sich im vorliegenden Falle um Leute aus besseren Kreisen handelt; mit Arbeitern hätte man noch weniger Federlesens gemacht.

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Ein schwerer Unfall ereignete sich vorgestern abend gegen 6 Uhr auf der König- Chaussee in Weißensee. Als die in der Falkenhagen- Seegefeld. Barnimstraße wohnende Frau N. mit ihrem neunjährigen Sohn Von der Agitation. Nach langer Zeit war es den Genoffen an dem bis zu dem vierten Stock gediehenen Neubau vorüberging, gelungen, eine Voltsversammlung unter freiem Himmel zu veran stürzte plößlich ein Brett in die Tiefe, flog über den Bauzaun ftalten. Am Sonntag, den 27. Juni, sprach Genosse Denger, Berlin  , hinweg und traf Mutter und Sohn, daß beide zu Boden stürzten. vor den zahlreich erschienenen Männern und Frauen über: Die Deutschland  ". Die Stimmung Die Verunglückten wurden zu einem in der Nähe wohnenden Arzt politische Lage in gebracht und von dort, weil sie außer Kopfwunden anscheinend der Versammlung drückte sich in der einstimmig und auch innere Verlegungen erlitten haben, nach dem Krankenhause Begeisterung angenommenen Resolution aus: Die versammelten Friedrichshain   übergeführt. Männer und Frauen schließen sich dem Protest der deutschen   Arbeiter­Klasse gegen die fortdauernde Bedrückung des Volkes durch Lebenss Nummelsburg. mittel- Steuern und gegen die ins Ungeheure anwachsende Vers wendung der Einnahmen für Soldaten, Kanonen und Kriegsschiffe energisch an. Sie fordern, daß eine direkte Reichs- Einkommensteuer zur Deckung des großen Defizits eingeführt wird; daß ferner mit ur Deckung des großen Defizits eingeführt wird; daß ferner mit den unerträglichen Rüstungen zu Wasser, zu Lande und in der Luft Schluß gemacht wird, und daß das dadurch ersparte Geld zum Arbeiterschutz verwendet wird." Mit einem weithin schallenden Soch auf die Sozialdemokratie schloß die Versammlung.

Feuerwehrnachrichten. Die Feuerwehr wurde vorgestern abend zweimal nach der Liebenwalder Straße 8 alarmiert. Um 8% Uhr brannten dort auf dem Boden Strohsäcke u. a., und eine In den Haaren liegen sich der Rabatt- Sparverein Lichtenberg  : Stunde später mußte ein Bienenschwarm eingefangen werden. Rummelsburg  " und der Gewerbe- Verein Rummelsburg  " um die Terpentin u. a. brannte in der Thomasstr. 54, Prezkohlen auf dem verehrten Hausfrauen, die nicht wissen, welchen Vereinen sie ihre Nordbahnhof u. a. Stellen. Der 12. Zug mußte einen Küchenbrand Rabattspargelder anvertrauen sollen. Daß solche Gebilde nur be­in der Steglißer Straße 14 löschen und der 16. Zug einen kleinen stehen können auf Kosten der nicht denkenden Hausfrauen, ist längst Wohnungsbrand in der Christianiastr. 31. Der 7. Bug wurde bekannt und wird aufs neue bestätigt durch ein Flugblatt, daß der nachts nach der Jungstr. 42 in Lichtenberg   gerufen, wo in der Lichtenberg  - Rummelsburger   Rabattverein gegen seinen Konkurrenten, Tischlerei von Beer ein großer Brand ausgekommen war. den Gewerbeverein Rummelsburg  , verbreiten ließ. Es wird darin Die freiwilligen Feuerwehren von Friedrichsberg und Lichtenberg   behauptet, daß der Gewerbeverein Rummelsburg   sich ersichtlich be- Potsdam  . waren schon zur Stelle und gaben mit vier Schlauchleitungen müht, die Hausfrauen von seinem Sparsystem durch Täuschung Für rund 2 Millionen Mark Ländereien sind von der Stadt­bereits tüchtig Wasser, so daß die Berliner   Wehr feine Hilfe zu abhängig zu machen, und wenn dies erreicht ist, nur der Vergemeinde seit 1. Januar v. J. erworben worden. Alle diese geben brauchte. Die Entstehung des großen Brandes fonnte nicht ein auf Kosten der Hausfrauen seinen Nutzen ziehen wird. Ländereien sollen der Bebauung erschlossen werden mit der aus mehr ermittelt werden. Der Schaden ist ganz bedeutend. Na, die Herren müssen es ja wissen! Ob schwarze oder gelbe drücklichen Bestimmung, daß nur Willen und Land. Die Schöneberger Feuerwehr hatte nachts einen um- Rabattmarken, das System ist das gleiche. Es ist bloß zu be- häuser erbaut werden dürfen. Macht sich schon gegen fangreichen Dachstuhlbrand in der Martin- Lutherstr. 21, Ecke dauern, daß zu den Getäuschten noch so viele Arbeiterfrauen ge- die Bodenpolitik, besonders über deren Umfang, eine große Miß­der Rosenheimer Straße, zu löschen. Als die Feuerwehr, die erst hören, die ihre sauer verdienten Groschen den angesehenen" Ge- ftimmung geltend, so noch mehr gegen die einschränkende Baus alarmiert wurde, als die Flammen um 10 Uhr aus dem Dache fchäftsleuten in den Laden tragen. Andererseits find die Herren bestimmung. Den Schaden dieser letteren haben hauptsächlich emporschlugen, an der Brandstelle ankam, stand der Dachstuhl des Stabattvereinler allemal dabei, wenn es gilt, die Bestrebungen der die Arbeiterbevölkerung und der Mittelstand zu tragen. Für die Edhauses schon in großer Ausdehnung in Flammen. Diese hatten Arbeiterschaft zu bekämpfen. Am hiesigen Ort befinden sich Türr Arbeiterschaft berteuern sich die Wohnungen immer mehr; fie an dem Inhalt der Bodenverschläge reiche Nahrung gefunden, und schmidtstraße 6 und Wismarplay 3 leistungsfähige Stonsumläden, wo wird gezwungen, nach den Vororten abzuwandern. Dadurch wird die Treppen waren total verqualmt. Ueber zwei große mechanische die Arbeiterschaft sicher ist, nicht übervorteilt zu werden, wie dies den kleineren Geschäftsleuten und Gewerbetreibenden die an und Leitern ließ Branddirektor Floeter vorgehen und mit fünf durch das Rabattsparsystem der Fall ist. für sich schon nicht große Kundschaft bedeutend verringert; dem Schlauchleitungen von Dampfsprißen Wasser geben. Erst in später größeren Teil der Stadtverordneten( Beamte, Pensionäre usw.) kommt diese Politik aber sehr zustatten. Wollen fie doch aus der zweiten Residenzstadt" eine recht fürnehme" Stadt machen. Solange wie sie selbst von den Kommunalsteuern befreit sind, fönnen sie ja ganz gut wirtschaften, wenn sie aber erst einmal selbst bezahlen müssen, werden sie wohl auch Rücksicht auf die Arbeiterschaft und Gewerbetreibenden nehmen. Wenn es dann nur nicht zu spät ist!

Vom Sommerfeste. Bei dem am Sonntag, den 27. Juni, statt­Nachtſtunde konnte die Feuerwehr wieder abrücken. Ueber die gehabten Sommerfest des Wahlvereins Rummelsburg   sind eine Reihe Entstehungsursache liegen mur Vermutungen vor. Gegenstände gefunden worden, die in der Vorwärts"-Spedition, Alt­Borhagen 56, abzuholen sind. Außerdem sind Verlofungsgewinne auf folgende Nummern in Empfang zu nehmen: 29, 108, 113, 122 133, 210, 216, 242, 252, 255, 272, 359, 361, 375, 413, 430, 437, 442 482, 561, 609, 627, 643, 659, 661. Groß- Lichterfelde  .

Vorort- Nachrichten.

Charlottenburg  .

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Um brei Nähmaschinen. Das Provinzialschulfollegium fordert für den Handarbeitsunterricht der höheren Mädchenschule die Anschaffung dreier Nähmaschinen. Die Stadtverordneten haben dies abgelehnt. Sie erachten die Beschäftigung höherer Töchter an solchen Maschinen nur als Spielerei; der Referent war seiner­anderes zu tun habe, als sich um solche Sachen zu kümmern. Jekt zeit sogar der Ansicht, daß das Provinzialschulkollegium etwas hat sich dasselbe erneut an den Magistrat gewendet mit dem inweis, falls die Anschaffung dieser Maschinen abermals ab gelehnt werde, der Minister darüber entscheiden müſſe, ob die Anstalt überhaupt als" höhere Mädchenschule" anerkannt werde oder aber Mädchen- Mittelschule" verbleibe.= Schreckt.ch! Gerichts- Zeitung.

Hochverratsriecherei.

In der Lehrstellenvermittelung des städtischen Arbeitsnachweises Charlottenburg  , der mit dem freiwilligen Erziehungsbeirat in ständiger Beziehung steht, ist im Interesse einer sachgemäßen Aus­wahl von Lehrstellen die Einrichtung getroffen, daß die zur Ent­Tassung kommenden Schulkinder zu frühzeitiger Angabe ihres beabsichtigten Berufes veranlaßt werden. So find schon jetzt Knaben Das am vorigen Sonntag verregnete Waldfeft des Gesangvereins angemeldet, die für Michaelis 1909 eine Lehrstelle suchen, und zwar nicht nur in den stets begehrten Metallgewerben( als Mechaniker, Liebesfreundschaft", Baumschulenweg  , findet morgen, Sonntag, nach Maschinenbauer, Maschinenschlosser, Werkzeugmacher, Dreher), mittags, in der Königsheide nahe des Teltowlanals statt. Genoffinnen sondern auch im Baugewerbe( als Klempner, Tischler, Bimmerer und Genossen werden gebeten, sich mit ihren Kindern recht zahlreich fowie als Buchdrucker, Gärtner, Schneider, Schuhmacher, Barbier, an dem Feste zu beteiligen. endlich als Bureaubeamter, Buchhalter, Kaufmann, Schreiber usw.). Steglitz  . Auch haben sich eine Anzahl Mädchen gemeldet, die eine Lehrstelle als Schneiderin, Buhmacherin, Buchhalterin und Verkäuferin fuchen, sowie auch solche, die bereit sind, Dienstbotenstellen anzu­nehmen, in denen sie für den häuslichen Beruf ausgebildet werden. Die Vermittelung im städtischen Arbeitsnachweis, Kirchstraße 5, in der Nähe der Luisenkirche, sowie in der Zweigstelle für weibliches Eauspersonal am Wittenbergplatz 4, Ede Bayreuther Straße 8, ist für beide Teile kostenlos. Schöneberg  .

Strafverfahren wegen Außerachtlassung der Unterhaltungs- In der letten Wahlvereinsversammlung referierte Genosse pflicht gegen Familienangehörige. Wegen Außerachtlassung der Wenzel über die jetzige innerpolitische und parlamentarische Unterhaltungspflicht gegen Familienangehörige auf Grund des Lage und bezeichnete die unverzügliche Auflösung des Reichstags $ Armen- age § 361 10 des Strafgesetzbuches ist die Charlottenburger   Armen- als absolute Notwendigkeit. Unter Vereinsangelegenheiten direktion im letzten Jahre in 667 Fällen eingeschritten, in denen wurde auf das am 18. Juli im Wahrendorfs Gesellschaftshaus sie die Pflichtigen zunächst zur Erfüllung ihrer Pflicht auf- stattfindende Stiftungsfest des Vereins hingewiefen; das Komitee gefordert hat. Die Aufforderungen betrafen 378 Fälle ehelicher hat teine Mühe gescheut, das Fest in einer der Partei würdigen Berwandtschaft und 289 uneheliche Kinder. Zu einem gerichtlichen Weise auszugestalten. In bezug auf das am gleichen Tage statt­Verfahren tam es in 184 Fällen. Der Strafantrag zurüdgezogen findende Streisfest bemerkte der Vorsitzende, daß es leider nicht wurde in 4 Fällen, das Strafverfahren eingestellt in 16, das Ver- möglich gewesen sei, die Vereinsfeiern zu verlegen, da alle Vor­fahren schwebt noch in 38, Freisprechung erfolgte 7 mal, während bereitungen und Abschlüsse bereits vor Bekanntwerden des Kreis­44 Strafen erkannt wurden. Die Strafen gingen im letzten Jahre festes perfekt waren.- Die Stegliger Genossen laden zu zahl­von 3 bis 40 M. Geldstrafe und von einem bis drei Wochen Haft. reichem Besuch ihres Sommerfestes am 4. Juli im Birken­Auf die Strafen trat nur in 3 Fällen Besserung ein, während wäldchen" ein. Es wird betont, daß gerade die westlichen Vororte ebenfalls 8 mal wiederholter Strafantrag gestellt wurde. Die fich gegenseitig möglichst unterstüßen und daß aus diesem Grunde Zahl der Strafen ist im legten Jahre etwas zurückgegangen. Sie ber Ginladung recht viele Genossen folgen follen. Zu einer sehr war feit 1898 bis zum Jahre 1905 stetig gestiegen, hat aber seit regen und lange währenden Debatte führte das Verhalten des dem langsam nachgelassen. Gefangvereins Einigkeit" zur Maifeier. Mit allen gegen eine Unter dem Verdacht des Hochverrats wurde gestern der Stimme wurde eine Resolution angenommen, bie dem genannten Schneider und verantwortliche Redakteur der anarchistischen Beit Gesangverein die Anerkennung der politisch organisierten Arschrift" Der freie Arbeiter" durch Beschluß der 3. Straffammer beiterschaft versagt. Eine Anzahl Genossen wurden als Mit des Landgerichts I   verhaftet. Vor dieser Rammer hatte sich der glieder aufgenommen. Redakteur Hermann Reet wegen Vergehens gegen den§ 110 St. G. B.( Aufforderung zum Ungehorsam gegen die Gefeße) zu Baumschulenweg.  berantworten. In der Verhandlung war bon Anfang an wegen Gefährdung der Staatssicherheit die Oeffentlichkeit ausgeschlossen. Der Anklage liegen verschiedene im April und Mai d. J. er­schienene Artikel in dem Organ der hiesigen anarchistischen Föderation Der freie Arbeiter" zugrunde. In dem einen Artikel wird für den Generalstreik Propaganda gemacht. Hierin soll eine Aufforderung zum Ungehorsam gegen das Bürgerliche Gesetzbuch liegen, die darin gefunden wird, daß zur Niederlegung der Arbeit Die Wahlvereinsversammlung am letzten Dienstag ehrte zu ohne Einhaltung der gesetzlichen Kündigungsfrist aufgefordert wird. nächst das Andenken des verstorbenen Genossen Ernst Sudrow. In einem zweiten Artikel vom 24. April mit der Ueberschrift dem der zweite Vorsitzende, Genosse Krause, einen Nachruf unsere Revolution" soll ferner nicht nur zum Ungehorsam gegen widmete, in dem er den Verstorbenen den jüngeren Parteigenossen die Gesetze, sondern auch zu einem Bruch der Verfassung auf als leuchtendes Vorbild in bezug auf treue Pflichterfüllung und gefordert worden sein.- Staatsanwalt Bernau   beantragte die Singabe an die Sache der Arbeiterschaft empfahl. Nach Gr- enorm hohe Gefängnisstrafe von einem Jahre. Das Gericht, ledigung einiger Neuaufnahmen referierte Genosse Wolderski- unter Vorsiz des Landgerichtsdirektors Lieber, hielt gar in den Berlin   über die Aenderungen des Organisationsstatuts. Er Artikeln einen Hochverrat im Sinne des§ 85 St. G. B. für bor­empfahl die vorgeschlagene Fassung zur Annahme, obgleich er selbst liegend. Die Straftammer erklärte fich deshalb für unzuständig manche Bestimmung für berbesserungsbedürftig halte. In der und verwies die Sache an das Neichsgericht. Zugleich wurde der Angeklagte sofort verhaftet. Diskussion wandte fich Genosse Heinrich Schulz dagegen, daß und verwies bie Sache an das Reichsgericht. Zugleich wurde der die gesamte Reichstagsfraktion berechtigt sein soll, an den Partei­tagen teilzunehmen; eine Vertretung genüge vollkommen. Auch

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Die Musterpolizei in Teget.

Die Monatsversammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins am legten Dienstag hörte einen Vortrag des Reichstagsabgeordneten Genossen Lehmann Wiesbaden über die jezige politische Situation". Der Vorfizende, Genosse Nethfeld, gab bekannt, daß die kürzlich bemängelte er die Bestimmung des§ 12, wonach zur Einberufung Gestern beschäftigte sich die 5. Straffammer des Land­von den meisten Bezirken vorgenommene Borwärts"-Agitation eines außerordentlichen Parteitages der einstimmige Begerichts III in der Berufungsinstanz abermals mit den Helden. Mit der schluß des Parteivorstandes oder der Kontrollkommission nötig taten des Polizeisergeanten Megow in Tegel  . Unsere Leser ent­einen Gewinn bon 232 neuen Abonnenten brachte. Provinzialkonferenz, die am 29. August tagen wird, und mit dem fei. Siernach könne ein einziges Mitglied jener Körperschaften finnen fich, daß nicht Wegow, sondern 2 Opfer des polizeilichen bom 12. bis 18. September abzuhaltenden Parteitag follen sich die die Abhaltung eines im Interesse der Gesamtpartei vielleicht Benehmens auf der Anklagebant gebracht waren. Bahlabende beschäftigen und eventuelle Anträge rechtzeitig stellen. dringend nötigen außerordentlichen Barteitages verhindern. Das Kreisfest findet am 18. Juli in Treptow   statt.- Genosse Schent Ferner wandte er sich gegen den Antrag der Zentralvorstände von wies dann auf die Kinder- Ferienausflüge hin, zu deren Kosten die Groß- Berlin, bei§ 5 den Absah:" Den weiblichen Mitgliedern ist Stadt Schöneberg   1200. beisteuert. Genoffin Widert er die Gleichheit" unentgeltlich zu liefern", zu streichen. Von einem innerte an die vom Jugendausschuß Groß- Berlins arrangierte Bu- anderen Genossen wurde der Antrag Groß- Berlins, der sich auf fammenkunft der Jugend in Adlershof   am 4. Juli und an den die Ausschließung und Wiederaufnahme bezieht, bekämpft und vom Schöneberger Ausschuß am 11. Juli geplanten Jugendausflug die Fassung des Entwurfes empfohlen. Die Versammlung beschloß im Sinne der beiden Redner. Ein Vorstandsantrag, für die Zwede der Jugendorganisation am Orte einen monatlichen Extrabeitrag von 5 Pf. obligatorisch zu erheben, wurde nach längerer und teil weise erregter Debatte angenommen, jedoch mit der Aenderung, daß die weiblichen Mitglieder von diesem Extrabeitrag befreit sind. Tegel  .

nach Eichkamp.

Riydorf.

Not und Berzweiflung haben den 41 Jahre alten Schuh­macher Friedrich Braune aus der Richardstraße 49 in den Tod ge­trieben.batte in den letzten Jahren viel durchzumachen ge­habt. Ein Schicksalsschlag folgte dem anderen. Jest stellte sich Die Wahl des Genossen Arendsee   ist in der letzten Gemeinde­auch noch bittere Not ein. Infolge Arbeitslosigkeit hatte B. schwer zu leiben. In der Verzweiflung wußte sich der Aermste bertretersizung für gültig erklärt worden, und zwar mit 8 gegen schließlich feinen anderen Rat mehr, als freiwillig in den Tod 5 Stimmen. Die Kommission, die mit der Prüfung der Wahl betraut zu gehen; er erhängte sich in der Wohnung und war bei Ent- war, hatte ungültigkeit erklärt, wurde aber von der Mehrheit der Bertretung desabouiert. Die Proteste fochten vor allem die Frage dedung der Zat bereits tot. der Ansässigkeit an, weil Arendsee   nur Teilbefizer war. Die Tegeler Die neue Wahlbezirkseinteilung der Stadt Rigdorf ist vom Gemeindevertretung hat mit vollem Recht die Gültigkeit aus Regierungspräsidenten genehmigt worden. Nachdem durch gesprochen; interessant wäre es mm, die Perfonen festzustellen, die Drtsstatut vom 29. September 1908 die Zahl der Stadt- direkt und vor allem indirekt an den Protesten beteiligt berordneten von 60 auf 72 erhöht worden ist, hat der Magistrat waren.

eine neue Wahlbezirkseinteilung festgesetzt. Hiernach hat die Schmargendorf  .

Wegen gemeinschaftlicher Körperverlegung waren der Schank­wirt Ernst Weile und dessen Ehefrau Anna W. geb. Schulz ange­flagt. Das Schöffengericht Berlin- Wedding hatte die beiden An­geflagten nicht nur auf Stosten der Staatstaffe freigesprochen, sondern dieser auch noch die Kosten der Verteidigung und die den An­geklagten erwachsenen Auslagen der Staatstaffe auferlegt. In diesem Urteil wird der Sachverhalt wörtlich in folgender Weise dargestellt:

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Am 20. August v. J. fiel der Polizeisergeant Megow in Tegel  , der wie es im ersten Urteil heißt bon seinen eigenen Names raden als ein völlig disziplinloser Beamter und gewalttätiger Mensah bezeichnet wird, schon auf der Straße durch ein ungebühr. liches Berhalten auf. Megom war ziemlich start angetrunken und schwankte hin und her. Er ging u. a. auf eine Frau B. mit offenen Armen zu und versuchte sie zu umarmen. Die Frau gab ihm einen leichten Stoß, durch welchen M. zu Boden stürzte. Megow wurde von einem Nachtwächter im Rinnstein liegend aufgefunden, der ihm den Helm aufstülpte und ihn nach seiner in der Spandauer Straße gelegenen Wohnung schleppte. Sier spielte fich folgender Vorfall ab. Die im ersten Stodwerk wohnhaften Eheleute Weile erwarteten noch einen Geschäftsfreund des Mannes, namens Lindenberg. Als sie auf der Treppe ein Geräusch hörten, glaubten sie, daß es der Erwartete sei und öffneten die Korridortür. Frau Weile sah auf der Treppe einen Mann liegen und holte sofort eine Lampe. Erst jetzt wurden sie gewahr, daß es der über ihnen

Dritte Wählerklasse 24 und die zweite Wählerabteilung 4 Wahl- Im Wahlverein wurde mitgeteilt: Bur Beaufsichtigung von wohnhafte Bolizeisergeant Megow war. Beide erkannten sofort, bezirke: den Nord-, Dst-, Süd- und Westbezirk. Die erste Schöneberger Arbeiterkindern, die während der Ferien nach dem daß M, betrunken war und sagten ihm, daß er ja eine Treppe höher Wählerabteilung umfaßt das ganze Stadtgebiet. Für die Neu- hiesigen Orte tämen, sollen sich hiesige Genofsinnen aur Verfügung wohne. Megow schlug ohne weiteres der Frau W. in das Gesicht.