Nr. 155. 26. Jahrgang.
276. Gigung vom Dienstag, den 6. Juli, vormittags 11 Uhr.
Am Bundesratstische: Sy do w. Erster Gegenstand der Tagesordnung ist die zweite Beratung des Gesetzentwurfs betr. die zollwidrige Verwendung von Gerste.
Dana wird verboten, Malz aus Gerste, die nach einem niedrigeren als dem Zollsatz für Malzgerste verzollt ist, zu Brauzweden zu verwenden. Die Kommission hat hinzugefügt, daß die nus dem Ausland eingehende Gerste, auf welche der niedrigere Bollsaz Anwendung findet, kenntlich zu machen ist. Abg. Dr. Südekum( soz.) beantragt, diesen Gegenstand von der Tagesordnung abzusetzen. Der Antrag wird von der schwachbesetzten Rechten und dem eben so schwach besetzten Zentrum mit großem Lärm aufgenommen, und es werden schleunigst Boten ausgesandt, die noch fehlenden Konser vativen und Zentrumsherren herbeizurufen. Dadurch gelingt es, den
Antrag abzulehnen.
Abg. Speck( 8tr.) verzichtet aufs Wort.
Abg. Stolle( Soz.):
Mehrfach ist behauptet worden, daß in großem Umfange Gerfte, die zu einem niedrigeren Zollfaz als Malzgerste verzollt ist, dennoch als Malzgerste verwendet wird, und weiter wurde behauptet, daß diese Verwendung niedrig verzollter Gerste durch das Verfahren bei der Bollabfertigung befördert werde. Die Beschwerden haben sich nicht als begründet erweisen lassen.( Sört! hört! links.) Trotzdem haben die Verbündeten Regierungen diesen Gesezentwurf ausgearbeitet, der eine große Gefahr für eine ganze Anzahl fleiner Landwirte und anderer Gewerbetreibender bedeutet.( Sehr richtig! links.) Die Auffassung, daß Mißstände im ausgedehnten Maße nicht
vorliegen, findet eine wesentliche Stüße in der amtlichen Statistik
Mittwody, 7. Juli 1909.
geben vor, die Freunde der Bauern zu sein, dann müßten Sie dafür dem fortgesetten Drängen der Mehrheit dieses Hauses nachgegeben forgen, daß die Futtermittelpreise niedrig gestaltet werden.( Sehr hat. Ein solches Entgegenkommen der Regierung gegenüber den richtig! bei den Sozialdemokraten.) Sie( nach rechts) haben es dahin Wünschen des Reichstages sollte doch gerade Herr Stolle vom Standgebracht, daß wir geradezu punkte seiner Freunde aus begrüßen.
horrende Fleisch- und Brotpreise
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Abg. Gothein( frs. Bg.): Herr Speck hat wohl nur deshalb aufs Wort verzichtet, um nach mir zu sprechen; er glaubt unbedingt, daß haben, trotz einer sehr reichen Ernte. Da lönnen Sie also nicht er recht hat, wenn er nur das letzte Wort hat.( Heiterkeit und Sehr sagen, daß die Landwirtschaft Not leidet. Der kleine Landwirt gut! bei den Freisinnigen.) Daß die Mehrheit mit leichtem freilich, der nur wenig Getreide verkaufen kann, hat von den Zöllen Herzen Verstöße gegen die Handelsverträge erträgt, glaube ich gern; gar keinen Nugen, wohl aber Schaden durch die Verteuerung der das leichte Herz hilft der Mehrheit über alles hinweg, z. B. auch Futtermittel. Wie können die Herren vom Zentrum, die doch an über Abmachungen des Seniorenkonvents!( Sehr gut! links.) geblich ein Herz für den kleinen Mann haben und einen großen Teil Daß die Regierung wieder einmal einen Standpunkt"( Lautes ihrer Mandate Arbeiterstimmen verdanken, eine Gesetzgebung mit- Lachen links) aufgibt, wundert uns auch weiter nicht. Tritt ein machen, welche die Lebenshaltung für die Arbeiter und die Bundesratsmitglied auf, denkt man gleich an Goethes Verse: Futtermittel für den kleinen Landwirt verteuert! Wir werden mit " Ihr naht Euch wieder, schwankende Gestalten..." den Herren vom Zentrum dafür noch bei einer späteren Gelegenheit( Große Heiterfeit links.) Von rechts wird gefagt: Die Regierung abrechnen.( Lebhaftes Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) An die Verbündeten Regierungen richte ich die Frage, wer denn muß den Willen der Reichstagsmehrheit ausführen. Schade nur, die Kosten für die Kenntlichmachung der Gerste tragen soll, die daß dieser Grundsatz immer nur aufgestellt wird, wenn es sich um Regierung oder die notleidenden kleinen Landwirte? Auf diese agrarische Wünsche handelt.( Sehr wahr! links.) Wenn es sich um Wünsche einer anderen Reichstagsmehrheit handelt, zum Beispiel um Frage erwarte ich eine Antwort von den Verbündeten Regierungen. Das Koalitionsrecht der Landarbeiter, hat man konservativerseits Trägt die Regierung die Kosten, gleichgültig, ob die Gerste rot, blau oder schwarz gefärbt wird, so ist das eine neue Ausgabe, die uns bei gegen die Nichtberücksichtigung dieser Wünsche durch die Regierung der Finanzreform wieder in Rechnung gesetzt wird.( Sehr richtig! b. b. Soz.) nichts einzuwenden.( Abg. v. Heydebrand nickt bestätigend.) Die Agrarier verlangen von der Regierung unerfüllbares Trägt die Regierung die Kosten aber nicht, ist es dann gerecht und billig, diese neue Ausgabe von drei Millionen den kleinen Bauern vorausgesetzt, daß es überhaupt etwas gibt, was die Regierung nicht erfüllt, wenn die Agrarier es verlangen.( Sehr gut! links.) aufzuerlegen? stellen und die volle Verantwortung vor dem Lande übernehmen. Wir haben nichts gegen die Erfüllung der Mehrheitswünsche, aber dann möge die Mehrheit auch die Regierung aus ihren Reihen ( Lebhafter Beifall links.)
Antwort auf die Frage, wieviel von jedem Doppelzentner Gerste Ferner wünsche ich von den Verbündeten Regierungen eine gefärbt werden soll? Aus dem Gesetzentwurf geht das nicht klar
hervor.
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Sodann verliest der Vizepräsident Dr. Paasche einen konservativultramontanen Schlußantrag Normann- Hertling.( Stürmischer Widerspruch bei der Minderheit. Erregte heftige Zurufe bei Liberalen und Abg. Singer( Soz.) zur Geschäftsordnung:
Ministerialdirektor Kühn ( im einzelnen unverständlich) scheim Eine dritte Frage ist, ob durch das Färben oder Kennzeichnen die Qualität der betreffenden Gerste nicht leidet. In der Kommission den Versuch zu machen, einen„ Standpunkt" der Regierung nachAbg. Speck( 8.) bezeichnet die Kommissionsfassung als das hat ein Herr aus dem Landwirtschaftsministerium sich bemüht, darzu- zuweisen. legen, daß das färben eine Beeinträchtigung des Futterwertes der Minimum dessen, was im Interesse der Gerstenbauer gefordert erste nicht bedeutet, wenn der Farbstoff, Gosin angewendet werden müsse. Für den von der Regierung als„ unannehmbar" wird. Fachleute aber behaupten das Gegenteil. Auch in seiner weiteren Ausgestaltung zeigt das Gesetz sehr er- bezeichneten Absatz des§ 1 läßt sich vielleicht eine andere, für die über die Einfuhr von Gerste aus den Haupteinfuhrländern vor und hebliche Mängel. So heißt es im§ 8, daß eine Zolldefraudation Regierung annehmbare Fassung finden. nach dem 1. März 1906. Es ist ja auch geradezu eine Beleidigung angenommen wird, wenn Gerste, die nach dem niedrigeren Bollsazz Ein Antrag Hufnagel( f.) auf namentliche Abstimmung findet unserer Zollbeamten, wenn behauptet wird, daß durch das Verfahren verzollt worden ist, in die„ Räume einer Brauerei" eingebracht oder genügende Unterſtüßung. bei der Rollabfertigung die zollwidrige Verwendung der Gerste ge- dort vorgefunden wird. Als ich in der Kommission fragte, was denn fördert wird.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) unter den„ Räumen einer Brauerei" zu verstehen ist, fonnte mir eine In dem Entwurf wird verlangt, daß die Futtergerste tennt flare Antwort nicht gegeben werden, sondern schließlich wurde gesagt, lich gemacht werden soll. Ein Antrag Spec ging noch viel" das werden unsere Herren Beamten schon feststellen!"( hört! Sozialdemokraten.) weiter: er verlangte, sämtliche zu niedrigem Bollsatz eingeführte hört! bei den Sozialdemokraten.) Dabei sind Brauereibetriebe vielGerste der Färbung zu unterwerfen! Schließlich aber hat man fach mit landwirtschaftlichen Betrieben verbunden.( Sehr richtig! sich mit der Forderung der Kenntlich machung, begnügt. Es bei den Sozialdemokraten.) Durch diese Bestimmung ist deshalb Ich beantrage namentliche Abstimmung über den Schlußantrag. wird behauptet, daß ein Farbstoff gefunden sei, der diese Kenntlich der Schikane Tor und Tür geöffnet.( Sehr wahr! bei den Sozial-( Unruhe rechts.( Lebhaftes Sehr gut! bei den Sozialdemokraten und machung ermögliche. Die Regierung mußte aber selbst zugestehen, demokraten.) Alle derartigen Bestimmungen gehen darauf hinaus, Freisinnigen.) daß das Verfahren sehr tostspielig ist. Es macht eine Aus- die Lage der kleinen Landwirte noch schwieriger zu gestalten. Desgabe von etwa 3 Millionen Mart notwendig. Während wir hier halb kann ich nur sagen: geben Sie dem Gefeß Ihre Zustimmung Steuerobjekte suchen, um aus der Finanznot herauszukommen, sollen nicht! Das liegt im Interesse der Gerechtigkeit und im Interesse wieder ohne weiteres 3 Millionen ausgegeben werden! Die Rot der Menschlichkeit für die notleidenden kleinen Landwirte.( Lebhaftes färbung ist ohne weiteres ausgeschlossen. Rot wird ja im Bravo! bei den Sozialdemokraten.) Königreich Sachsen für ein republikanisches Abzeichen betrachtet, und nach einem Erkenntnis des Dresdener Oberlandesgerichts fommt es bei Benutzung der roten Farbe wesentlich auf die Tendenz an. Danach fann es jemandem, der rotgefärbte Gerste feilhält, sehr leicht passieren, daß er deswegen als Revolutionär angesehen wird. Heiterkeit und Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.)
Abg. Dr. Semler( natl.):
Jch fonstatiere vor aller Deffentlichkeit: Eben war der konservative Graf Carmer bei mir und erklärte, man werde, wenn ich mich verpflichten wollte, nur 5 Minuten zu reden, mit dem Schlußantrag bis nach meiner Rede warten!( Stürmische Bewegung links. Laute Abg. Hausmann( natl.): Wir sind mit der Vorlage einverstanden. Pfui- Rufe bei den Sozialdemokraten. Rufe: Unerhörte GeschäftsDer jezige Zustand ist jedenfalls nicht vom Reichstag gewollt; daher führung! bei den Liberalen.) Ich hoffe, daß mindestens das Zentrum diesen Versuch, eine ernste fachliche Debatte abzuwürgen, hat der Reichstag die Pflicht, ihn zu beseitigen. Aufrechterhaltung des jezigen Zustandes ein Interesse. Abg. Hufnagel( f.): Nur der umehrliche Handel hat an der nicht mitmachen wird.( Stürmischer Beifall links.) Daher Der Antrag Singer auf namentliche Abstimmung über den Es ist bestritten worden, daß das Gesetz in seiner gegenwärtigen tönnen wir die Vorlage nur mit Freuden begrüßen, wenn ich auch Schlußantrag wird von den Sozialdemokraten und den meisten Faffung der Landwirtschaft schaden wird. Aber die Einführung der mit Herrn Stolle darin einverstanden bin, daß die Fassung des Freifinnigen unterſtügt. Während der Abstimmung, die sich ungewöhnlich lange hinzieht, Futtergerste bat für die Landwirtschaft eine sehr große Bedeutung. Gesetzes noch flarer und weitgehender sein könnte.( Bravo ! rechts.) Abg. Carstens( frs. Vp.): Das Gesetz bedeutet eine ungeheuere werden die zuletzt ihre Stimmzettel abgebenden Abgeordneten mit Die Herren rechts und vom Zentrum werden nicht abstreiten fönnen, Die Regierung hat die stürmischem Halloh begrüßt, namentlich die Abgg. v. Kröcher( f.) daß es zur Erhaltung unseres Viehstandes notwendig ist, ein Verschleuderung von Reichsmitteln. in ihrer jetzigen Gestalt in allen Lesungen der bedeutendes Quantum von Futtermitteln einzuführen. Deshalb ist Vorlage ja auch die Rechte beim Zolltarif darauf ausgegangen, eine Anzahl Kommission für unannehmbar erklärt.( Hört! hört! links.) und 2 e debour( Soz.). bon Futtermitteln zollfrei hereinzulassen!( Sehr richtig! bei Herr Stolle hat mit Recht betont, daß die Färbung dem Reiche Wir halten das Gesetz den Sozialdemokraten.) Die deutsche Landwirtschaft tann die not- ungeheure Kosten verursachen wird. für einen ( Unruhe hyperagrarischen Wechselbalg. wendigen Futtermittel nicht selbst bauen. Das ergibt sich auch ganz deutlich aus der Erntestatistit. Troydem in den letzten Jahren die Roggenernte ausgezeichnet und auch die Gerstenernte sehr annehmbar war, war es nicht möglich, auch nur die Hälfte der für den Viehstand notwendigen Futtermittel in Deutschland zu erzeugen. Bon Bei der Regierungsvorlage handelte es sich nicht um agrarische dem Augenblick an, wo sich der Viehstand vermehrte, hat auch die Einfuhr von Futtermitteln von Jahr zu Jahr zugenommen. Interessen sondern lediglich um die Notwendigkeit, einer möglichen Gerade die kleinen Landwirte aber sind nicht imstande, die Umgehung des Zolltarifgefeges beizeiten zu begegnen. notwendigen Futtermittel selbst zu produzieren, und gerade von die Kommissionsbeschlüsse anlangt, so kann ich nur im Namen der den kleinen Bauern hören wir die Klagen, daß zwar die Getreide- Verbündeten Regierungen erklären, daß ihre Fassung mit den bepreise hoch seien, daß aber die Futtermittel noch bedeutend stehenden Handelsverträgen nicht zu vereinbaren und daß die Regierung höher im Preise gestiegen find! Die Preise sind so hoch gegangen, daher nicht in der Lage ist, den Kommissionsbeschlüssen zuzustimmen. jagen sie, daß sie taum noch Vieh halten können. Der Großgrund-( Hört! hört! und Bravo! links.) befizer baut die notwendigen Futtermittel auf seinem eigenen Grund und Boden, der fleine Bauer aber kann das nicht. Sie( nach rechts)
Kleines feuilleton.
Der Schluß der Debatte rechts.) wird mit 184 gegen 149 Stimmen bei 6 Stimmenthaltungen anDie Herren rechts aber glauben offenbar das arme, frante Re- genommen.( Stürmische erregte Pfui- Rufe links. Gegenrufe rechts gierungspferd schon so an der Kandare zu haben, daß sie die Gesetze und im Zentrum. Wilde Unruhe im ganzen Hause.) ganz allein machen wollen!( Sehr gut I links.) Direktor im Reichsschazamt Kühn:
Was aber
Abg. Bogt- Hall( Wirtsch. Vg.): Herr Stolle gab eine Ents widelungsgeschichte der Vorlage und kritisierte es, daß die Regierung andere aber, weil sie uns nicht verstanden, oder wir ihnen nicht augenblicklich zu helfen vermochten, schickten die gräßlichsten Verwünschungen hinter uns her, zerrauften sich das Haar und verfluchten sich, ihr Schicksal und alle, die sie hergeführt."
Abg. Semler( natl.)[ zur persönlichen Bemerkung] wiederholt unter Berufung auf den hinter ihm sigenden Abg. Prinz Carolath, daß Graf Carmer ihm gesagt hat, falls er nur fünf Minuten reden wolle, werde er mit dem Schlußantrage noch warten.
Abg. Graf Carmer( f.): Die fünf Minuten waren natürlich nicht wörtlich gemeint.( Lachen links.)
Abg. Semler( natt.): Ich lasse mir von niemand vorschreiben, wie lange ich reden will.( Lachen rechts; lebhaft Zustimmung links.) § 1 wird in namentlicher Abstimmung mit 255 gegen 85 Stimmen und einer Stimmenthaltung angenommen.
§ 2 bestimmt, daß der Zolldefraudation schuldig ist, wer Malz aus Gerste, die zum niedrigeren Bollsag eingeführt ist, zu Brau richten, mißhandelt wird, ist allbekannt. Bisher beschränkten sich aber derlei Untaten meist auf groteske Satzbildungen, Ineinanderschachteln von Säßen usw. Es scheint nun, daß die bekannte oberflächliche Bildung des Durchschnittsstudenten gerade bei Juristen Auf dem Leichenfeld von Wagram . Eine ergreifende Schildemehr und mehr zu einem empfindlichen Mangel an Sprachgefühl rung von dem entseßlichen Anblick, der sich nach der am 6. Juli Was Polarexpeditionen einbringen. Die kühnen Erforscher der und selbst zu groben Verstößen gegen die Wortlehre führt. In 1809 geschlagenen Schlacht bei Wagram , in der Napoleon über die Eisregionen, die nach ihrer Rückkehr in ihr Heimatland mit Ehren der soeben veröffentlichten Begründung des Urteils, das die Desterreicher siegte, auf dem ungeheuer weiten Schlachtfeld darbot, gibt der sächsische Offizier Rühle von Lilienstern in den überhäuft werden, finden bisweilen neben dem Bewußtsein, der lage der Radbod- Witwen abweist, findet sich am Schluß Wissenschaft gedient zu haben, auch eine klingende Belohnung für der Satz:" Ist hiernach ein selbständiges Klagerecht für die Briefen an seine Schwester, die durch einen dankenswerten Neu- die überstandenen Entbehrungen und Gefahren. Eine englische Klägerinnen nicht gegeben, so erübrigt sich nur die Abdruck in den im Hamburger Gutenberg- Berlag erschienenen Feld- Zeitschrift gibt eine interessante Aufstellung von größeren Prä- weisung der Klage". Der wahre Sinn davon ist der, daß zugserinnerungen aus dem Kriegsjahre 1809" wieder zugänglich gemacht werden.„ Dente Dir eine große, meilenweite Gbene mit mien, die erfolgreichen Polarforschern gewährt worden sind. Die die Abweisung der Klage nicht zu erfolgen habe! Das Gericht meint dürrem Stroh und vielleicht 20 000 unbeerdigten Beichen bedeckt, britische Regierung hatte z. B. für die Entdeckung der nordwest- aber das Gegenteil. Der Ausdruck sich erübrigen" bedeutet nicht lichen Durchfahrt eine Belohnung von 400 000 M. ausgefeßt, die nötig sein". Die Richter wollten natürlich sagen: es bleibt nichts die Dörfer in Stein- und Aschenhaufen verwandelt, alle Ein- dann später auf 100 000 M. ermäßigt wurde. Die Prämie tam anderes übrig als die Abweisung der Klage". Dann hätten sie wohner geflüchtet, keinen Baum und kein Wasser weit und breit, dann auch zur Auszahlung. Dasselbe Honorar empfing ein anderer allenfalls das wenig gebräuchliche„ erübrigen"( ohne das Reflexirum in der glühenden Sonnenhiße der Hundstagszeit. Und mitten in Bionier im hohen Norden, der Kapitän Mc Clure, der mit seinem sich") anwenden können:" so erübrigt nur die Abweisung der dieser lybischen pestatmenden Wüste vielleicht ein paar hundert Schiffe, dem" Investigator", zum ersten Male durch die Behring- Klage". Deutsche Urteile sind ohnehin oft schwer verständlich tödlich verwundete Menschen, seit drei Tagen in schmählicher Ein- ftraße bom Polarmeer zur Behringinsel vordrang; in Anerkennung( auch im sprachlichen Sinne). Kommen noch grobe Verstöße gegen ſamkeit und Hilflosigkeit verschmachtend, ohne Verband, ohne seiner kühnen Fahrt wurden ihm 100 000 m. ausgezahlt und die die Wortlehre im entscheidensten Teile eines Urteils hinzu, so Speise und Trant, ohne einen menschlichen Laut als die entfernten gleiche Summe tam unter der Mannschaft zur Verteilung. Als wird die deutsche Rechtsprechung keineswegs klarer. Ein LaienJammerrufe gleicher Verzweiflung hingeopferter Brüder, und statt Franklin und seine Kameraden in den arktischen Regionen spur- gericht würde derartige Fehler schon deswegen nicht begehen, weil der Hoffnung naher Rettung nichts als die gewisse Aussicht auf los verschwanden, wurden von der Regierung 400 000 M. ausge- feine Mitglieder reden würden. wie ihnen der Schnabel geeinen langsamen, elenden und qualenreichen Tod." Rühle unter- feßt für jeden, der den Forscher tatkräftige Hilfe bringen würde. wachsen ist. nimmt mit einigen Begleitern einen Samariterritt durch dies Es gingen auch eine Reihe von Hilfsexpeditionen ab. Gine von Gefild des Grauens. Einer von den Verwundeten saß aufrecht ihnen wurde von Dr. Rae geleitet, der zwar Franklin nicht finden in einer Furche, im Umkreise einer Armeslänge um sich herum fonnte, aber eine Reihe von Gegenständen mit heimbrachte, die er alle Wurzeln ausgerupft; Durst und Hize hatten ihn der Stimme von Eskimos gekauft hatte, und die vordem Franklin und- Ueber die Verbreitung des Boltsbabewesens und des Augenlichts beraubt. Wir redeten ihn in mehreren feinen Gefährten gehört hatten. Diese Reliquien wurden dann im im Deutschen Reich gibt eine Statistik intereſſante Aufſchlüſſe, die wir Sprachen an, er schien uns aber nicht zu verstehen, mit dem Greenwich- Hospital niedergelegt; Dr. Rae und seine Gefährten der„ Umschau" entnehmen. Danach gibt es in Deutschland 2847 Stopfe schüttelnd deutete er bloß unter leisem Gewimmer auf den erhielten 200 000 M. Belohnung. Ein ähnlicher Fall wiederholte öffentliche Badeanstalten, so daß auf je 21000 Einwohner eine vertrockneten Mund, und als wir ihm zu trinken gereicht, führte sich einige Jahre später. Die Vereinigten Staaten setzten Warmbadeanstalt fommt. Dabei sind die Kurbäder und die Bade
Notizen.
er das Gefäß mit großer Heftigkeit an die Lippen, aber fobiel. wir 100 000 W. aus für die Auffindung von Greely und seinen Ge- einrichtungen induſtrieller Anlagen nicht einberechnet. Die wenigsten wahrnehmen konnten, vermochte er nichts mehr hinabzuschlingen. offen, die im Sommer 1881 zum Polarmeer aufgebrochen und Badewannen, 20 auf 100 000, hat Schaumburg- Lippe , die meiſten Andere lagen wenige Schritte von dem sumpfigen Bache, die leeren verschollen waren. Unter dem Befehl des Kapitäns Schleh ging Bremen , 88,4. Dann folgen Württemberg mit 58,8, Sachſen mit Scherben, welche ein mitleidiger Unglücksgefährte ihnen mochte dann auch eine Hilfsexpedition nordwärts, die schließlich Greely 58,3 und Baden mit 51,9 Badewannen auf je 100 000 Einwohner. zugetragen haben, zur Seite, aber unvermögend, auch nur diese mit sechs Kameraden auffand. Sie waren die einzigen Ueberlebenden In Anhalt sind die Brausen besonders beliebt; man zählte 71 auf waren fast alle Wunden bereits brandig und mit Würmern, an- Nansen und seine Gefährten haben ihre kühne Fahrt nicht zu be- mohant, ist von der Enkelin der Dichterin der französischen geringe Strecke sich heranzuwälzen. Der großen Size wegen von 26; 20 waren bereits dem Hungertode anheimgefallen. Auch ie 100 000 Ginwohner, während Lübeck z. B. nur 6,6 zählt. Der Wohnfig der George Sand , das Schloß gefüllt, und nur zu wahrscheinlich war alle Hilfe zu spät. Der reuen gehabt. Denn neben den großen Ehrungen empfingen der Heine Vorrat an Lebensmitteln, den wir uns mitgenommen, war Forscher und seire Gefährten von der norwegischen Regierung Akademie vermacht worden, mit der Bestimmung, es dauernd in dem bald verteilt, wir vermochten den später Aufgefundenen nicht einen Geldpreis und sodann hat Nansen viele Tausende verdient zustand zu erhalten, worin es feit der Zeit der George Sano von mitzuteilen als den leidigen Trost, daß man Anstalten treffe, sie durch den Verkauf seines Werkes In Nacht und Gis", das in fast Erblafferin rund 100 000 Fr. gestiftet. Hoffentlich findet die Akademie deren Nachkommen bewohnt worden ist. Zu diesem Zweck hat die abzuholen. An manchen Orten war der Geruch so unerträglich, daß wir uns eiligst davon machen mußten, und vielen konnten wir alle Kultursprachen übersetzt und eifrig gelesen wurde. die Möglichkeit, den ländlichen Besitz auch zu einem anderen Zwede nur aus der Ferne durch Winke andeuten, daß ihre Erlösung nahe. Die Verschlampung der deutschen Sprache. Wie das geliebte zu benutzen, als zur Einrichtung eines Provinzmuseums, das wohl Von den meisten wurden wir mit lautem Jubel bewillkommnet, Deutsch von den deutschen Behörden, insbesondere von den Ge- wenig Leute besuchen werden.