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Berufszählung und Steueritatiſtik.

mal dem Verbande zu leihen und durch Reklame und Agitation für unseren Verband dazu beizutragen, daß das gestedte Ziel 400 Mitglieder bis zum Jahresschluß erreicht ist. In der Erwartung, daß du dein Möglichstest tun wirst, grüßt kollegial Der Vorstand J. Auftr Jakob Minter Vorsiz.

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Hat zirka 30 000 Mitglieder

und ist in etwa 350 deutschen Städten vertreten. Sat 750 000 Mark Kassenvermögen

Die Bauleitung benahm sich zuerst prokig und tat, als wollte fte sämtliche Arbeiter entlassen. Als aber ihre Drohung unter den obwaltenden Umständen vollständig wirkungslos blieb, lenkte sie ein und bewilligte die geforderte vierstündige Schicht.

Die Gewerkschaft der deutschen Schriftseter in New York Hal fürzlich beschlossen, der New Yorker Volkszeitung" 1000 Dollar zu überweisen aur Ueberwindung der Schwierigkeiten, unter welchen die Beitung durch die wirtschaftliche Krise zu leiden hatte. Die Gewerk fchaft zählt etwa 300 Mitglieder.

Soziales.

Die Resultate der lebten Berufszählung ergaben für die Ge famtbevölkerung eine starke Zunahme an hauptberuflich Erwerbs­ tätigen "; nach der Zählung von 1895 betrug der Anteil 42,05 bon Das Flugblatt prahlt in reklamehafter Weise mit Zahlen, Hundert, nach der letzten Zählung 47,48 von Sundert. Danach die den Christen groß erscheinen mögen, anderen aber lächer darf man ohne weiteres auf eine wenigstens nominelle Ein- lich gering vorkommen müssen und deswegen wohl nirgends tommenssteigerung der Steuerpflichtigen schließen. In sehr vielen imponieren werden. So heißt es in Beziehung auf den christ­Fällen hat eben die Zahl der in einer Familie Erwerbstätigen lichen Metallarbeiterverband: bei nur einem Steuerzahler zugenommen, indem die Frau oder auch Kinder sich der Erwerbsarbeit hingaben. Das ist ein Um­stand, der bei Würdigung der steuerstatistischen Ergebnisse meist übersehen wird, aber für die gewonnenen Resultate gewichtiger Gehälter für Beamte der Berufsgenossenschaft. Bedeutung nicht entbehrt. Die Steuerstatistik, für sich allein be Im Vergleich wollen wir nur erwähnen, daß allein die Wiederholt ist von sozialdemokratischer Seite im Reichstag dars trachtet, verführt leicht zu einer irrigen Ansicht über die Hebung Berliner Filiale des Deutschen Metallarbeiterver- gelegt, daß die Direktoren- Gehälter und ihre amtlichen" Be der sozialen Lage der Arbeiterschaft. Weil die Zahl der Steuer- bandes weit über 60 000 Mitglieder, mehr als doppelt so viele soldungen bei einzelnen Berufsgenossenschaften enorm hohe, die der pflichtigen mit Einkommen von über 900 m. stärker angewachsen ist, als der christliche Verband in ganz Deutschland hat. Wenn die Arbeit verrichtenden Beamten recht niedrige find. Die niedrigen als die Bevölkerungsvermehrung ausmacht, glaubt man nach also der christliche Wunsch nach 400 Mitgliedern in Berlin Gehälter und die Rechtlosigkeit der angestellten Beamten ist auch diesem Verhältnis auf günstigere Gestaltung der Lohnberhältnisse auch in Erfüllung gehen sollte, wäre mit diesen 400 den über jüngst auf der Tagung der Beamten der Berufsgenossenschaften beklagt schlußfolgern zu dürfen. Daß bei einer Bevölkerungszunahme in 60 000 gegenüber kein Staat zu machen. Wie es aber bei den worden. Uns liegt eine Vertragsofferte vor, die die Klagen über Preußen von 20,64 Proz. während der Zeit von 1895-1907, die Christen ja nicht anders sein kann, ist dieser ihr Wunsch enorm niedrige Gehälter bestätigt. Es ertvidert der Genossenschafts­Zahl der physischen Zenfiten in dem Zeitraume von 1892-1907 natürlich ein frommer Wunsch und wird es noch lange bleiben. vorstand der Norddeutschen Holz- und Berufsge. um 121 Proz. fich vermehrte, und die mit Einkommen von 900 bis m übrigen werden die Berliner Metallarbeiter bedauern, nossenschaft Berlin auf ein Anstellungsgesuch eines Mannes, 3000 M. Veranlagten gar um 128 Proz., wird leicht als unwider- daß die Gewerkschaftschriften ihre Reklamen so sorgfältig an- der 10 Jahre lang in Berufsgenossenschaften tätig war, also: leglicher Beweis enormen sozialen Aufstiegs angesehen. Ein an- kleben und dadurch selbst verhindern, daß dieselben an ge­deres Ergebnis resultiert schon die Vergleichung der hauptberuf- eignete Stellen Verwendung finden". lich Erwerbstätigen mit den Steuerpflichtigen. Seht man die entsprechenden Resultate der Berufszählung von 1895 und 1907 mit denen der Einkommensteuereinschätzung von 1892 und 1907 in vergleichende Beziehung, dann kommt man zu folgendem Er­gebnis: Nach den vorletzten Ermittelungen war von je 5,43 Er­Norddeutsche Holz- Berufsgenossenschaft. Für den Genossenschaftsvorstand werbstätigen einer steuerpflichtig; die lehte Zählung und Ein­gez. Backhaus, Verwaltungs- Direktor. schätzung ergab, daß auf je einen Steuerpflichtigen 3,33 Erwerbende Ein Monatsgehalt von 60, 70, 80 m. nicht einmal nur entfallen. Die nach dem Verhältnis der Bevölkerungszunahme für einen Schreiberlehrling, sondern für einen Beamten, von dem gewaltige Vermehrung der Steuerpflichtigen gleich 128: 20,64 Kenntnis und selbständiges Arbeiten erwartet wird. Das Gehalt des schrumpft erheblich zusammen in der Relation zu den Erwerbs­Direktors beträgt neben fast freier Wohnung 15 840 M. Daß tätigen 5,433,33. Bringen wir immer nach den Angaben solche Verhältnisse noch möglich find, beruht einmal darauf, daß die des Statistischen Jahrbuchs für den Preußischen Staat 1908 Der Streit der Schneidemühlenarbeiter in Tilfit hat natur- organisatorischen, von der Sozialdemokratie feit Jahrzehnten ver­die statistisch gewonnenen Bahlen in eine Tabelle vergleichend gemäß eine Menge unsauberer Elemente nach dem Ausstands. langten Aenderungen der Berufsgenossenschaften abgelehnt wurden zusammen, so ergibt sich folgendes Bild: gebiet gelockt, die sich als sogenannte Arbeitswillige" dem be- und ferner darauf, daß leider noch ein gut Teil der Berufsgenossen. Aufstieg drohten Kapital zur Verfügung stellen wollen. Die Unternehmer schaftsbeamten wir müssen leider zugeben, die große Mehrheit- in% fönnen aber mit diesem Material nichts ausrichten, und sie selbst in Harmonieduselei schwimmt und statt mit der Arbeiterklasse_zu mußten einen Teil der Streitbrecher wieder abschieben. Andere, marschieren, gegen dieselbe Front macht. Der soziale Geist, dessen die durch die königlichen Versprechungen" der Mühlenbesizer nach Mangel die Berufsgenossenschaften empfinden, fehlt auch der Mehr­Tilsit geloďt worden waren, traten sofort die Rückreise an, als

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Bevölkerung.

Erwerbstätige im Hauptberuf. 13 242 253 Zahl der physischen genfiten. 2435 858 deren veranlagtes Einkommen in

Millionen Mark.

S

5704

20,64 36,22 121

1895-92

1907

31 490 315

37 989 893 18 038 383 5 384 556 11 748 4825 065

106

128

2912

6592

316 889

559 491

Einkommen von 900-3000 Mart Zahl der physischen Benfiten.. 2118 969 deren veranlagtes Einkommen in

Millionen Markt. Einkommen über 3000 mart Bahl der physischen Zensiten. deren veranlagtes Einkommen in Millionen Mart.

2792

5156

126

76,5 84,6

Diese Zusammenstellung rüdt die Einschätzungsergebnisse in ein noch ungünstigeres Licht. Die Summe des Einkommens bei allen Bensiten ist weniger start gestiegen als die Zahl der Pflich tigen. Die Herausgreifung der Bensiten mit Einkommen von 900

bis 3000 Mt. läßt dasselbe konstatieren, während bei den Einkommen von über 3000 m. die Steigerung des Einkommens kräftiger ist als die Zahl der über Dreitausendmark- Männer. Deutlicher bringen das diese Zahlen zur Darstellung:

Es betrug im Durchschnitt das Einkommen pro Benfit mit Einkommen:

bon 900-3000 m..

bon über 3000 m..

1892

1907

M.

M.

1874 8810

1366 9215

Durch das Einrüden vieler Benfiten in die Klasse von 900 bis 3000 m., mit niedrigem Einkommen, ist der Durchschnittssak ge­sunken, dagegen zeigt sich bei den höheren Einkommen eine träf­tige Zunahme des Durchschnittssakes. Unter Berücksichtigung dieser Umstände sieht das steuerstatistische Ergebnis für die arbei­tende Bevölkerung weniger günstig aus. Dazu treten noch Fehler­quellen bei der Einkommenschäßung und veränderte Kaufkraft des Geldes als Faktoren, die den ziffernmäßigen Ergebnissen ein ganz anderes Gesicht geben.

Bei den Resultaten der Einkommen von 900-3000 m. handelt es sich zu einem guten Teil um die schärfere Erfassung, wird boch jest, infolge des Berdienstnachweises durch die Unternehmer, der letzte Pfennig veranlagt. Auch kommt in den nominellen Ein­tommen die beränderte Kaufkraft nicht in Erscheinung, und zweifellos sind von der Verteuerung der Lebenshaltung gerade solche Einkommen, die in der Hauptsache zur Befriedigung des nadten Lebens dienen, viel schärfer betroffen als die den höheren Steuerstufen angehörenden Benfiten, bei denen die Ver. schleierung des Einkommens zum Nachteil der Einschäßung sicher zugenommen hat.

Achtung, Kürschner und Schneider!

Bei der Firma Jakob u. Bräutigam, Markgrafenftr. 58, haben wegen des Wertführers sämtliche Kollegen und Kolleginnen die Arbeit niedergelegt. Die Werkstatt ist streng zu meiden. Da fich die Firma unter Dedadressen um Leute bemüht, so ist bei An­nahme von Arbeit höchste Vorsicht geboten.

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Verband der Kürschner . Verband der Schneider, Die Ortsverwaltungen.

Deutfches Reich.

Wir sind nicht abgeneigt, Ihrem Gesuch näher zu treten und sehen Ihrer persönlichen Vorstellung in den nächsten Tagen zwischen 10 und 12 Uhr entgegen, wenn Ihnen ein Anfangsgehalt von 60 M. p. Mouat genügt, das bei guter Führung und genügenden Leistungen am 1. Januar 1910 auf 70 m. und alljährlich um weitere 10 M. p. Monat steigen würde.

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Agrarische Scharfmacherorganisation.

In Neumünster tagte am Sonnabend der Arbeitgeberberband für die Landwirtschaft im Fürstentum Lübed und Schleswig- Holstein . Der erst im Februar 1908 gegründete Verband zählt bereits mehr als 4000 Mitglieder, hat außer in Hamburg noch Arbeitsnachweise in neum anderen Städten. Zweck des Verbandes ist bekanntlich u. a. die Mitglieder mit billigen Arbeitskräften zu versehen. Aus dem Bericht ist hervorzuheben, daß zurzeit ein Ueberangebot an männ lichen Arbeitskräften besteht, während es an weiblichen Arbeitskräften mangeln soll.

fie erfuhren, daß ein Streit am Orte ausgebrochen sei. Die heit der Beamten, sobald es sich nicht um Angestellte der Genossen­Ordnungsblätter fühlen sich selbstverständlich berufen, wie überall, schaft, sondern um verunglückte Arbeiter handelt. so auch hier, dem heiligen Geldsad schüßend beizuspringen. Sie tun das bekanntlich in der Weise, daß sie tapfer Lügen über den Streit berbreiten und durch geeignete Notizen die Streifenden selbst in der öffentlichen Meinung herabzusehen suchen. So wissen fie bom Terrorismus der Ausständigen gegen Arbeitswillige gruselige Geschichten zu erzählen; sogar Militär hätte einschreiten müssen, um einen Transport Streitbrecher vor dem drohenden An­griff der Ausständigen zu bewahren; die Schuhmannschaft hätte gar nicht ausgereicht. So wird geschwindelt, daß sich die Balken biegen. Das neueste ist, daß die Provinzblätter die Lüge ver breiten, daß der Streit schon nächste Woche Montag sein Ende er reichen werde, da besonders die älteren Arbeiter" erklärt hätten, länger nicht mehr mitmachen zu wollen. In einer Notiz schreiben fie, daß der Betrieb im Heinen Maße ſchon wieder hat auf- Letzte Nachrichten genommen werden können, in der anderen, daß in Tilfit, Splitter und Stollbeck alle Mühlen stillstehen. Beitung", die größte Zeitung im Streifgebiet selbst, wagt doch nicht Die" Tilsiter Allgemeine so dreist zu schwindeln, weil sie befürchtet, am Orte durch Tat­fachen gleich berichtigt zu werden, dagegen leisten aber die anderen Blätter, so z. B. das nationalliberale Memeler Dampfboot", das Leiborgan des Herrn Schwabach, desto mehr. Die Streifenden selbst sind voller Kampfesmut, obgleich sie zum erstenmal im Feuer stehen. Sie hoffen, durch innigste Solidarität den Sieg davon­zutragen.

im Hafen Mannheim- Ludwigshafen zu führen, weshalb Buzug von Der Ausstand in der Rheinschiffahrt droht zu einer Aussperrung Hafenarbeitern und Maschinisten nach dorthin strengstens fern­zuhalten ist.

Eine chriftliche Gewerkschaft auf dem Bettel. Unter den chriftlichen Gewerkschaften befindet sich eine, die den ganz besonderen Stolz der Christlichsozialen bildet, weil er eine spezielle Gründung der Stöderleute ist: der Gewert. berein der Heimarbeiterinnen Deutschlands . Er ist im Oktober 1900 durch die Frauengruppe der kirchlich­sozialen Konferenz gegründet worden und zählt heute, nach neun jährigem Bestehen, rund 6000 Mitglieder. Nach außen ist der Ber­Schuß ein recht fümmerliches Dasein. Jüngst ist nun die Haupt­band noch nicht hervorgetreten, er führt unter christlichsozialem schriftführerin des Verbandes, Frl. de la Croig, gestorben, beren materielle Lage günstig genug war, daß sich die Dame un­entgeltlich der Verbandssache widmen konnte. Nun, da sie ge­storben ist, sieht sich die Organisation genötigt, den Klingelbeutel in Bewegung zu jezen, um eine jährliche Einnahme von 2000 m. zu erzielen, von der die Nachfolgerin von Frl. de la Croix be­foldet werden kann. In einem Aufruf in der christlichsozialen und ultramontanen Presse wird um die Aufbringung eines Kapitals Ein weiteres Manto bei Benuzung der Steuerstatistit als bon 50 000 m. gebeten. Wenn 50 Menschenfreunde so heißt Wertung der sozialen Entwickelung ist die Außerachtlassung der es da Freunde der Heimarbeiterinnensache, je 1000 M. zeichnen, immens gestiegenen Produktivität der Arbeit. Aber diesen Fehler- so ist die quälende Sorge von uns genommen. 10 X 100 M. oder quellen soll hier nicht nachgegangen werden. Diese Arbeit soll nur 100 x 10 m. ergeben auch 1000 M. Ja, jede kleinste Hilfe wird zeigen, daß die Steuerpolitit, so bedenklich ihre Anwendung als freudigen Herzens angenommen. Helft, Ihr lieben Menschen, die soziales Barometer im allgemeinen erscheinen muß, in Beziehung Ihr uns noch nie im Stich gelassen habt, und helft bald!" Niemand zur Erwerbstätigkeit der Bevölkerung gefekt, eine wesentlich andere wünscht sehnlicher als wir, daß das Elend der Heimarbeiterinnen Entwidelung zeigt als in Bergleichung mit der Bevölkerungstätigkeit anderer angewiesen sind, können nicht als das richtige gemildert wird; aber Organisationen, die derart auf die Mild­bewegung. Mittel dazu betrachtet werden.

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend. Verfehlte Reklame.

Mit dem Deutschen Metallarbeiter". bom 10. 5. Mts., dem Organ der Christlichen , versandte der Leiter der Berliner Filiale dieser Organisation eine Anzahl Reklamezettel mit folgender Gebrauchsanweisung:

Berlin den 9. 7. 1909.

Werter College! Der diesmaligen Nr. des Verbandsorgans liegen einige Flugblatteremplaren, die laut Vorstandsbeschluß zum ankleben an geeignete Stellen Verwendung finden sollen, bei. Du wirst freundlichst ersucht diese Flugblätter mit gutem Aleister an solche von Metallarbeitern start begangenen Stellen, an welchen fie auffällig ins Auge fallen anzufleben. Das An­tleben muß zur späten Abend- oder zur frühen Morgenstunde geschehen. Auf diese Weise die Antlebung durchgeführt, ist es unferen Gegnern, den Kindern und eventuell Schuhleuten nicht so leicht möglich, die Blatate abzureißen. Die Antlebung ist nach Bedarf von Zeit zu Zeit zu wieder holen. Gebe uns bitte an an welche Straße du noch weitere gebrauchst, Jch ersuche dir dringend deine ganze freie Kraft ein­Verantw. Redakt: Wilhelm Düwell, Lichtenberg . Inserate verantw.:

und Depeschen.

Harting überall.

Geheimpolizei in Paris , Harting, ist hier unter dem Namen Genf , 15. Juli. ( B. H. ) Der frühere Chef der russischen Betrowski wohlbekannt. Er weilte oft hier und organisierte in Genf einen umfangreichen Geheimdienst, dem die Aufgabe aufiel, die an das revolutionäre Komitee gerichteten Postsendungen abzufangen und photographische Kopien davon zu machen.

Reine Lumpenpolizei mehr?!

die Beratung der Interpellationen über die allgemeine Politik Baris, 15. Juli. ( W. T. B.) Die Deputiertenkammer fette fort. Jaurès wies auf die Angelegenheit Landesen- Harting hin und führte aus, er sehe in der Flucht Hartings einen Beweis, daß die gegen Harting erhobenen Anschuldigungen begründet seien. Die Sozialisten würden von der Regierung verlangen, daß sie ent­schiedene Maßregeln treffe, um einem solchen Zustande in Frank­ reich ein Ende zu machen. Ministerpräsident Clemenceau erwiderte, Das sei geschehen.( Bewegung auf vielen Bänken.) Jaurès fagt dann weiter, es gebe also in Frankreich keine ausländische Geheim­polizei mehr? Clemenceau machte ein bejahendes Beichen mit dem Kopfe, worauf Jaurès fagte, die Sozialisten würden beantragen, daß das Haus sein Einverständnis mit dieser Erklärung des Ministerpräsidenten durch eine Abstimmung bestätige.

Die Frage des Generalstreiks.

London , 15. Juli. ( W. T. B.) Die englische Minenarbeiter vereinigung trat heute hier zusammen, um die Frage eines Generalstreits zur Unterstüßung der schottischen Minenarbeiter zu erörtern. Die Versammlung konnte zu keinem Entschluß kommen und vertagte sich auf morgen.

Sturm im türkischen Barlament.

beriet heute den Gefeßentwurf betreffend die Regelung der Ronftantinopel, 15. Juli. ( W. T. B.) Die Deputiertentammer Schulden Abdul Hamids. Nachdem mehrere Abgeordnete sich gegen das Prinzip der Regelung durch den Staatsschah gewandt hatten, wurde der Gesezentwurf an die Kommission zurückverwiesen. Hierauf trat das Haus in die zweite Lesung des Gesehentwurfes ber die Shnditate prinzipiell zuläßt und von der Regierung die betreffend das Ausstandsrecht ein. Beim Artikel 8, der die Bildung von Arbeitersyndikaten untersagt, wurde ein Antrag angenommen, Vorlage eines besonderen Gesezes verlangt. Als der Präsident den Artikel durchaus zur Annahme bringen wollte, entstand ein der­artiger Lärm, daß die Sikung geschlossen werden mußte. Gegen den Ruffenanmarsch.

Die Organisationen der Privatbeamten im Jahre 1908 find zwar durch die ungünstige Konjunktur in ihrem Fortschreiten behindert worden, haben aber sonst nur vereinzelt einen erheblichen Verlust an Mitgliedern zu verzeichnen. Die fünf verschiedenen Gruppen zählten ausammen rund 750 000 Mitglieder, darunter die Kaufmännischen fammer wurde eine Interpellation über das Vorrüden der russi­Ronstantinopel, 15. Juli. ( W Z. B.) In der Deputierten­Vereine 494 000, die Technikerverbände 111 000, die Verbände der Bureauangestellten 12 000 und die der landwirtschaftlichen Ange- schen Truppen gegen die türkischen Grenzen eingebracht, stellten 10 000 Mitglieder. In verschiedenen Vereinen( Versicherungs­Ein beschlagnahmter Dreimaster. beamte, Bühnenangehörige, Lehrer usw.) wurden noch 117 000 Mit­glieder aufgeführt. Der Bund der technisch- industriellen Beamten New York, 15. Juli. ( B. H. ) Ein amerikanisches Schiff be= hatte trop der ungünstigen Konjunktur und der Kämpfe mit den schlagnahmte den japanischen Dreimaster Dati", der bei der Metallindustriellen eine Mitgliederzunahme von 2244 zu verzeichnen. Insel Pribileff dem Walfischfang oblag. Das Schiff nebst der Wie ersichtlich, fehlt es dieser neuen Bewegung an Buftrom aus 18 Mann heftehenden Besatzung wurden nach einem Küsten nicht. Hoffentlich werden die Mitglieder nicht durch schwächliches hafen gebracht. Verhalten der Leitungen der Drganisation enttäuscht.

Husland.

Ausstand in Amerika .

Bittsburg, 15. Juli. ( W. T. B.) Heute sind noch 3000 Weiß Ein Streit am Bruggwaldtunnel in der Schweiz . Die zirka blecharbeiter in den Ausstand getreten und haben sich den 10 000, 120 Arbeiter, welche im Bruggwaldtunnel die Räumungsarbeiten die am 30. Juni in den Ausstand traten, angeschlossen. Außerdem ausführen, haben vor einigen Tagen die Arbeit eingestellt, weil find 14 000 Minenarbeiter der Pittsburger Kohlengesellschaften die Bauleitung von ihnen verlangte, daß sie in sechsstündigen in den Ausstand getreten, auf Veranlassung ihrer örtlichen Ver Schichten an der Einbruchsstelle arbeiten sollten. Die Arbeiter einigung, aber ohne Genehmigung der Beamten der Minenarbeiter. erklärten, wegen des zunehmenden Verwesungsgeruches es nur vereinigung der Vereinigten Staaten . Man glaubt, daß der Aus­vier Stunden lang im Innern des Tunnels aushalten zu können. I stand nur von turzer Dauer sein wird.

Ch. Glode, Berlin , Drud u. Verlag; Vorwärts Buchdr. u. Verløgŝanſtals Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl