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iL 163. 26.IKWWS. 1. DeilM iitä Armrls" Kerlim Freitag, 16. WIM. Nie HmlsbLiiÄIei' gemacht«ercle». Sir erhalten folgende interessante Zuschrift: »Vor einigen Tagen zirkulierte bei den technischen und kauf «Nchmischen Angestellten der Firma Mix u. Genest eine Beitritts liste für denHansabund". Die ersten Namen auf dieser Liste waren die der Herren Direktoren Dr. Franke, Dr. Rell st a b und Stern. Während es sich nun leider die so manael hast organisierten Kaufleute beinahe zur Ehre rechneten, ihre Namen mit denen der Direktion auf dasselbe Stück Papier  schreiben zu dürfen(es gab, Gott sei Dank, aber auch Ausnahmen), hatte die Liste bei dem technischen Personal weniger Erfolg. Nur hier und da fiel ein Unaufgeklärter oder ein räudiges Schaf darauf rein. Dieser Mißerfolg veranlaßte den übrigen? frisch importierten Herrn Direktor Stern, die Obermeister und einige Abteilungschefs zu sich zu rufen und auf dieBedeutung des Beitritts" sehr deutlich hinzuweisen. Einige Angstmeier erklärten daraus, sie hätten von dem Zirkular nichts gewußt l Der Erfolg war, daß neue Listen angeferttgt wurden, und zwar für jede Abteilung eine besondere. Jeder Chef usw erhielt eine solche mit der besonderen Ermahnung, seine Leute zum Beitritt zu bewegen. Es wurde sogar verlangt, daß man eventuell den Grund angebe» weshalb man nicht beitrete l Und dies verlangt dieselbe Direktion, die Angestellte entläßt, weil sie fich nach dem Zuschuß der Firma zum Beamtenkasino erkundigt!" Derartige Zuschriften aus Angestelltenkreisen sind uns wiederholt zugegangen. Sie geben den Beweis dafür, mit welchen Mitteln unsere Großindustriellen ihreGründungen" zu fundieren versuchen. Da die Angestellten fteiwillig, cmS Ueberzeugung und Idealismus in diese Verbände nicht hineingehen, wird von oben mehr oder weniger sanft ein Druck ausgeübt. DaS ist die Koalitionsfreiheit, wie sie der Unternehmer versteht. Die Arbeiter haben in ihren Organisationen einen Rückhalt gegen solche Attentate; sie können jeden Versuch, zum Stimmvieh für reaktionäre Kapitalsinteressen degradiert zu werden»nit Eni- schiedenheit bekämpfen. Dje Angestellten dagegen sind eine disziplin- lose und unorganisierte Masse. Solange sie sich nicht nach dem Beispiel der Arbeiter in zielbewußten Organisationen dem Unternehmer machtvoll gegenüberstellen können, wird.er mit diesem groß- industriellen Geistesproletariat nach seinem Belieben umspringen köunen. Hud der Partei. Zum neuen OrgauisativnSstatuteutwurf der Partei hat der KreiSwahl� bereinsporstand für den Wahlkreis Hanau Bockenheim- Gelnhausen Orb verschiedene Lbänderungsanträge an den Parteitag in Leipzig   beschlossen: Zu§ 2 des Entwurfes(Gliederung) soll hinter die Worte:Um- faßt ein Ort mehrere Reichstagswahlkreise, so kann die Zugehörigkeit zu den einzelnen Wahlkreisorganisattonen örtlich geregelt werden", hinzugesetzt werden:jedoch nur mit �Zustimmung der inFrage kommenden W a h lkr e i s o r g a ni sa ti o n e n". Zu K 4. der besagt, daß da, wo weibliche Mitglieder vorhanden sind, dielen eine Vertretung rnt Vorstand gewährt werden muß, wird beantragt anzufügen:wo die Möglichkeit besteht". Zu ß S(Beiträge und Abführung jjet Gelder an den Parteivor- stand) wird beantragt:. Mindestens 20 Pro z. derMindest- beitrüge für männliche und 10 Pro z. für weibliche Mitglieder sind an die Zentralkasse abzuführen." Ferner wird beantxagt den Mitgliedern der Reichstagsfraktion soweit sie nicht Delegierte sind nur beratende Stimme auf dem Parteitage einzuräumen. Soweit sich die einzelnen Filialen des Kreiswahlvereins mit den Anträgen beschäftigt haben, stimmten sie in ihren Mitgliederversammlungen, so in Bockenheim  , Hanau   usw., den Anträgen einmütig zu. Unter anderem wurde in den Versammlungen nachdrücklichst darauf hingewiesen, daß es unmöglich sei, hei obligatorischer Lieferung derGleichheit" die im Wahlkreise bereits durchgeführt ist vom erhobenen Beitrag der Frauen den gleichen Prozentsatz- an den Parteivorstand abzuführen wie bei den Beiträgen der mannlichen Mitglieder._ Zur Maifeierfrage. Bei der Berichterstatwng über die Generalversammlung des Metallarbeiterverbandes in Hamburg   nahmen in Mülhausen  m Elsaß   alle Diskussionsredner gegen den Beschluß der General- kleines feuilleton. Sin bißchen altertümlich. Anfang vorigem Woche wurde die neue Fähreverbindung zwischen Deutschland   und Schweden   eingeweiht. Sowohl in Saßnitz   wie in dem schwedischen Hafen Trelleborg wurde das Ereignis mit dem in beiden Ländern üblichen monarchischen Prunk gefeiert. In Schweden   hatte man es als selbstverständlich erachtet, die Presse einzuladen, weil ja dadurch die beste Reklame für das Unternehmen gemacht werden konnte, das mit der deutsch  - dänischen Verbindung über Warnemünde- Gedser komkurrieren soll. Die preußische Regierung begnügte sich aber da- nut, Wolfis Depeschenbureau einzuladen. Diese Zurücksetzung der Presse führte dazu, daß, veranlaßt durch den Berliner.Lokalanzeiger", die Einweihungsfeierlichkeiten von den deutschen   Zeitungen boykottiert wurden, und daß sie mit wenigen Ausnahmen nicht einmal die Wölfischen Depeschen abdruckten. Das mußte natürlich in Schweden  große Auftegung und Erbitterung hervorrufen. Ein Mit- arbeiter von Stockholms  Aftonblad" wandte sich deshalb um Aufklärung an den schwedischen Zivilminister Hamilton. und der antwortete, er habe schon dem preußischen Arbeitsminister Breitenbach ordentlich seine Meinung über die An- g-legenheit gesagt.Das ist ja geradezu töricht", habe er zu ihm gesagt.Was denken Sie. so etwas darf man doch in unserer Zeit nicht machen l" Darauf habe der Arbeitsminister erklärt, daß er die Sache auch für bedauerlich halte, und hinzugefügt:Wir Deutschen sind in dieser Hinsicht ein bißchen altertümlich." Uebrigens hat dieseAttertümlichkeit" nicht deS deutschen  Volkes, sondern vielmehr der preußischen Regierung auch inner- halb der schwedischen Kolonie in Berlin   lebhaftes AergerniS erregt, und man macht hier den Vorschlag, ein halbes Hundert deutscher  Pressevertreter zu einer Gastfahrt auf der neuen Fähre und nach Stockholm   einzuladen. Die Bachttjare». Uever die perfischen HirtenAämme, die sieg- reich in Teheran   eingezogen find, lesen wir in der Wiener  Neuen Fr. Presse": Die Bachtijari wohnen in den östlichen Tälern der Provinzen Luristan   und Chusistan und find teUS persischer, teils kur- bischer Abstammung. Sie sind em überaus kräftiger, abgehärteter, dunkelgefärbter schwarzhaariger Menschenschlag und bestehen aus drei großen Horden von etwa 80000 Familien. Den Sommer verbringen sie in Zelten, den Winter aber in Dörfern oder in Höblen. Sie sind kaum mehr als dem Namen nach Untertauen des Schätz und werden nur zum Teil zum Militärdienst herangezogen. Den Bachtijari sind die Laster, die der persischen Raffe viel ge- schadet haben, vollständig unbekannt' sie verabscheuen vor allem das Opium. Sie sind ein Hirtenvolk; feit etwa dreißig Jahren machen sie aber Versuche sehhast zu werden und sich der Landwirtschaft zu widmen; sie befitzen zahlreiche Vieh- und Schafherden. Ihr Gebiet erstreckt fich von der Gegend um Jspahan bis zur türkischen Grenze. Versammlung zur Maifeierftage Stellung. Von einer Beschlußfaffung sah die Versammlung ab, doch konstatterte der Delegierte, Geschäfts- führer Schulenbur g-Straßburg  , in seinem Schlußwort, daß die Kollegen in demradikalen Mülhausen  ", wie er erwartet habe, diesem Beschlüsse der Generalversammlung nicht zustimmten. BuS Leipzig und Umgegend. In den letzten Tagen fanden in zahlreichen Ortsbereinen die Jahres-Generalversammlungen statt, in denen die verschiedenen Be- richte erstattet und Neuwahlen vorgenommen wurden. Sehr gering sind die Parteivereine, in denen keine Mitgliederzunahme und sonstige Fortschritte zu verzeichnen sind. In Kleinzschocher   sind im verflossenen Geschäftsjahre 173 Aufnahmen und 187 Partei- genossen, die das Bürgerrecht erwarben, festgestellt. Die Ein- nähme betrug 5750,88 M., die Ausgabe 6468,81 M. Am 1. Juli dieses Jahres waren 1851 männliche und 207 weibliche Mitglieder vorhanden. Die Zeitungskommission gewann 62 Abonnenten. Der Verein hat eine Bibliothek von 1523 Bänden, die einen Wert von 5346,29 M. haben. Benutzt wurde die Bibliothek von 6592 Personen mit 14 186 Bänden. Der Verein Großzschocher hat 360 männ- liche und 89 weibliche Mitglieder. Zu wachs. �77. Von den Mit- gliedern sind 367 gewerkschaftlich organisiert. Eine Bibliothek mit 565 Bänden ist vorhanden, sie ist im letzten Jahre von 1512 Personen benutzt worden. Prob st heida weist 63 männliche und 22 weib- liche Parteimitglieder auf. Es fanden 12 Versammlungen statt. Die Einnahme ist 328,95 M., die Ausgabe 317,24 M. In Böhlitz« Ehrenberg hat der Verein 18 Mitgliederversammlungen abgehalten. Es wurden vereinnahmt 675,35 M., verausgabt 652,48 M. Die Zahl der Mitglieder beträgt 297, darunter 65 weibliche. Die Bibliothek zählt 358 Bücher. Im Ortsverein Dölzig sind 134 Mitglieder organisiert. Eine Sängerabteilung mtt 22 Sangeslustigen und auch eine stattliche Bibliothek besitzt der Verem. ES wurden vier öffentliche. zwanzig Mitglieder- Versammlungen und sechs Vorstandssitzungen abgehalten. Einnahme im letzten Halbjahr: 421,26 M. Ausgabe: 331,21 M. Lößnig  weist 250 Mitglieder auf(193 im Vorjahr) und es sind 222 voji ihnen gewerkschaftlich organisiert. In den nächsten Tagen werdqr weitere Generalversammlungen der Vereine des 12. und 13. Reichs- tagSwahlkreiseS abgehatten. Sonntag den 18. Juli hält der 13. und darauf auch her 12. Kreis, in deflen Bereich der Parteita Anstatt« finde» wird, Kreis-Generalveviammlung ab. Zum Geschäftsführer des Sozialdemokratischen Vereins für Reuß j. L. wurde Genoffe Knauf, bisher Parteisekretär für Elsaß<Loth> ringen, gewählt. Huö Industrie und Kandel  . Der Kampf um ein-Weltmonopol. In jahrzehntelanger äußerst geschickter Arbeit hat der Standard- öltrust ein Monopol für Petroleum in seine Hände bekommen. Wo auch neue Erdölquellen entdeckt wurden, es dauerte nicht lange und die Standard Oil Company hatte sie in ihrem Besitz. Die ein- zige Petroleumindustrie, die sich bis jetzt von dem amerikanischen  Trust unabhängig halten konnte, ist die in OestWreich-Ungarn  . Die Mehrheit der österreichischen Raffineure sind in der Aktien- gesellschaft für österreichisch-ungarische Mneralölproduüte orga- nisiert. Ihre Rohöle beziehen die Raffineure aus der galizischen Rohölindustrie, die in den letzten Jahren ganz gewaltig gewachsen ist und ihr billiges Rohmaterial lieferte. Der Plan der Ameri- kaner war, die österreichisch-ungarische Petroleumproduktion in ihre Hände zu bringen. Sie gründete 1898 in Budapest   eine Petro- leumgesellschaft, die Vakuum Oi! Co. Diese hatte zunächst nur 200 000 Kronen Aktienkapital. Allmählich wurde das Aktienkapital erhöht, 1905 in Oesterreich   und in Ungarn   je eine eigene Rafft- nerie errichtet und im besonderen scharf gegen die österreichischen Raffineure gekämpft. Jetzt hat das Unternehmen 20 Millionen Kronen Aktienkapital. Die Deutsch  -amerikanische Petroleumgesellschaft, eine andere Tochtergesellschaft deS Oeltrusts, organisierte in Deutschland   den Kleinverkauf an die Konsumenten. Die Oesterreicher hatten bis dahin nur an die Großhändler verkauft. ES begann ein erbitterter Preiskamps, der die Petroleumpreise fortgesetzt herabdrückte. Die Amerikaner kauften die Berliner   Großhanoclsfirmen, wie Stob- Wasser, JoSke, Norddeutsche Eiswerke usw., auf. Die Oesterreicher gründeten eine Verkaufsgesellschqft für Deutschland  ; man schloß Verträge ab, in denen sie sich verpflichteten, das Petroleum immer Es ist gebirgig und bietet den Herden während deS Sommers fette Weideplätze. Die Bachtijari stehen in ganz Mittelpersten im Rufe, Handels- karawanen radikal auszuplündern. Reisende, die einsam durchs Leben ziehen, bekommen keinen kleinen Schreck, wenn sie plötzlich den zylindrischen Kopfputz der Leute vom Bachtijaristamm austauchen sehen. Vor etwa zwei Jahren war der von Teheran   nach Jspahan führende Weg recht unsicher, und die königliche Post wurde jeden Monat mindestens einmal ausgeraubt. Um solche Räubereien zu verhüten, betraute der jetzige Schah die Bachtijari mit der Be« wachung des Weges. Seit damals kann mau die Straße sorglos und ungehindert benützen; die Briganten sind also Gendarmen ge- worden und legen sich energisch für die Sicherheit der Reisenden ins Zeug. Bis 1850 waren die Bachtijarfitämme bollständig un- abhängig und erkannten keinerlei Autorität an. Obwohl die Bachtijarihäuptlinge vom Schah ernannt werden, lasten sich die Stämme von ihm nichts befehlen; um sie wenigstens einigermaßen in Zucht zu halten, zwang man sie, Soldaten für seine Leibgarde zu stellen: das waren seine Geiseln, die er für alle Ruhestörungen im Bachtijariland verantwortlich machen konnte. Die Reisen der Störche. Die Wege und die Ziele der wandernden Vögel zu erforschen, ist schon seit langem als eine wichtige Aufgabe der Vogelkunde erkannt worden. Eine besonders praktische Methode hat zu diesem Zweck die von der deutschen Ornithologischen   Gesellschaft bei Rositten auf der kurischen Nehrung errichtete Vogelwarte angewendet. Man fängt dort während der Zugzeit manche der dort in großen Scharen eintreffenden Wander- vögel und kennzeichnet sie durch- einen um den Fuß gelegten leichten Metallring, auf dem die Jahreszahl und eine Nummer vermerkt sind. Dann läßt man dte Vögel wieder frei und sucht nun Kunde zu erlangen, wo und wann diese Vögel gesehen oder erbeutet werden. Auf diese Weise sind schon schöne Resultate erzielt worden. Neuerdings haben die Versuche in Rositten nach der Königsberger  Hartungschen Zeitung" Aufklärung über den Reiseweg gebracht, den die�norddeutschen und ostpreußischen Störche nach ihren aftikanischen Winterquartieren nahmen. Bis Ungarn  war die Sttaße bereits ermittelt, dann begann aber eine gewaltige Lücke bi» zum blauen Nil. Am 24. April 1909 wurde nun ein durch Ring gekennzeichneter Storch 110 Kilo- meter nordöstlich von Damaskus  . am Karawanenwege nach Palmhra. angetroffen. Die Zugstraße führt also durch Kleinasien  . Syrien  , das Niltal aufwärts. Der betreffende Storch war im Juli 1907 in Kullmen-Jennen bei Piktupönen. Kreis Tilsit, gezeichnet worden. Weiter ist festgestellt worden, daß die ostpreußischen Störche auf ihren Wanderungen bis zur äußersten Südspitze Afrikas   vor­dringen. denn im Februar 1S00 wurden zwei ostpreußische Ringstörche im Basutolande. etwa 30 Grad f. Br., �von Eingeborenen erbeutet. Die Strecke, die von diesen beiden, etwa neun Monate alten Störchen »rückgelegt worden ist. beträgt 9600 Kilometer. Ferner wurden Frühjahr 1909 Ringstörche an folgenden Orten Ostpreußens   ge« £ um einen halben Pfennig billiger zu verkaufen» als die Ameri- kaner. Die Standardgesellschaft, als sie merkte, daß ihre Zeit gegen die österreichifch-ungarischen Raffineure noch nicht gekommen war, änderte ihre Taktik. Zwischen dem Landesverband der galizischen Rohölproduzenten und den Vertretern des Oiltrustes wurden wochenlange Verhandlungen gepflogen, die bei den Amerikanern der Absicht entsprangen, den Galiziern die Macht über die Rohöl- Produktion abzuzwingen. Der Bau von Reservoieren mußte in Angriff genommen werden, aber Geld war nicht vorhanden. Schon jetzt sind die Produktionen an Heizöl für die Staatsbahnen, soweit sie in den Jahren 1910 und 1911 fällig sind, beliehen. Und für die nächste Zukunft wird die Situation eher noch schwieriger werden, denn jetzt sind schon wieder 80 Bohrlöcher in allernächster Zeit produktionsfertig, davon 80 in den besten Petroleumgebieten gelegen. Es ist also nichts Absonderliches, daß die Rohölproduzenten auf Verhandlungen ein- gingen. Der Oiltrust schlug vor, 100 Reservoire zu bauen, mit einem Fassungsraum von 100 060 Doppelzentner. Die Kosten würden die Amerikaner tragen. Innerhalb von fünf Jahren, für so lange war der Vertrag vorgesehen, sollten die Rohölleute Ein- lagerungsgebühren bezahlen, die bei völliger Füllung der Erst- reservoire gerade die Baukosten ausmachen. Dann sollen 50 Reser- voire in ihr Eigentum übergehen, nach einigen weiteren Jahren nochmals 25, die übrigen 25 wollte der Oeltrust für sich behalten resp. seiner österreichischen Tochtergesellschaft überweisen. Die staatliche Entbenzinierungsanftalt sollte die Vakuum Co. ebenfalls übernehmen, den Galiziern aber bestimmte Preise garantieren. Darin war für die Amerikaner ein besonderer Vorteil enthalten, der ihnen bei besonderen Umständen 65 Proz. des österreichischen Inlandsbedarfes an Rohöl in die Hände gespielt hätte. Die Dinge lagen so, daß für jeden Tag die Annahme der Abmachungen zu erwarten war. Da kam im letzten Moment etwas hinzu, waS für die Arbeiter von besonderem Jntereffe ist. Im Volkswirtschaftlichen   Ausschuß des österreichischen Reichs- rates brachte die sozialdemokratische Fraktion eine Resolution ein, durch die an die Regierung die Aufforderung ge- richtet wurde, eine Verschiebung des Vertragsabschlusses der Roh- ölproduzenten mit der Standard Oil Co. zu bewirken. Die Regie- rung hat auf diesen Mahnruf gehört. Sie machte sofort verlaut- bar, daß die Genehmigung zum Bau der Erdrcservoire, der auf fiskalischem Boden erfolgen muß, damit noch nicht gegeben sei, daß die Rohölproduzenten den Bertrag mit den Amerikanern ab- schlössen. Darauf verzögerten sich dann die Verhandlungen. In den letzten Tagen deS Juni ist im Reichsrate die Vorlage Gesetz geworden, nach der die Regierung einen 5h:edit von 8 Millionen Kronen bekommt, der zum Bau von Erdreservoiren verwendet werden soll. Da in der Begründung betont wird, daß der Verkauf der Reservoire an Private ausgeschloffen sei und daß die Regie- rung auch sonst noch kontrolliere, erscheint eis zukünftiges Petroleummonopol für den Staat als möglich. Konzentration. Die Magdeburger Privatbank arbeitet zlöar mit nur 35 Mil­lionen Mark Aktienkapital, aber sie versteht das Fusionieren ganz gründlich. Jetzt kommt die Mitteilung, daß sie den Vorschuß- verein zu Hersfrlde(Regierungsbezirk Kastel) mit allen Aktiven und Passiven übernommen hat. Der Umsatz dieses Institutes be­trug im letzten Jahre rund 81 Mllionen Mark. Die Magdeburger Privatbank wurde 1856 mit wenigen Millionen Mark Kapital ge- gründet. 1894 übernahm sie ein Privatbankhaus in Magdeburg  , 1906 wurde die Nordhauser Bank übernommen, 1907 das Bank- Haus Unger in Erfurt  , oaS Bankhaus Tiele in Merseburg  , die Spar- und Leihbank in Wittenberge  , der Sangerhäuser   Bankverein. der EiSlebener Bankverein, die Kreditbank A.-G. in Eisenach  , die Vereinsbank in Mühlhausen  , die Torgauer Bank und die Wermge» roder Kam.-Gesellschaft. 1903 ging es in diesem Tempo Wetter. Erst kam die Wechslerbank in Hamburg   daran, dann die Firma Sonnenthal in Dessau  , ferner noch ein Erfurter   Bankhaus. So werden die Provinzbanken aufgesaugt, die Geldinstitute, die der kleine Mann" benutzt, in der Meinung, bei seinemBankfreund" guten Rat zu bekommen. In Wirklichkeit hat eine Großbank alle Fäden in der Hand und reguliert das Getriebe, wie eS ihrem eigenen Geldbeutel praktisch erscheint. Der Magdeburger   Bank- verein hat nun 43 Niederlassungen in den verschiedensten Städten; seine Direktoren und Aufsichtsräte sitzen in den verschiedensten Unternehmungen, in Banken, Brauereien, 5taliwerken, Zement- werken, Mehlfabriken, Jutefabriken, Versicherungsgesellschaften usw. Die Bank hatte 1902 einen Umsatz von 1042 Millionen Mark, 1907 waren es schon 4040 Millionen Mark und ein Jahr später» trotz der wirtschaftlichen Depression, 5375 Millionen Mark. sehen: bei Drugehnen und in Nadrau im Samlande, sowie in TolkS- dorf bei Hogendorf. An den betteffenden Oertlichkeiten waren in den Jahren vorher Etorchmarkierungen vorgenommen worden. Das Erscheinen von Ringstörchen an den Nestern ist für die Zugforschung von höchstem Interesse. Die Vogelwarte bittet, solche Fülle immer umgehend mitzuteilen. Die Vogelwarte Rositten vergibt auch jetzt wieder Storchringe auf Ersuchen unentgeltlich an die Storchnest- besitzer. Ein neue? Niesenteleskop. Das ungeheure Teleskop, das feit Jahren für Mount Wilson in Arbeit war, ist jetzt fertiggestellt und sowohl mit dem bloßen Auge wie durch photographrsche Nepro- duktion geprüft worden. Das Resultat ist ein glänzendes, denn das kolossale Instrument hat sich als vollkommen erwiesen. Es steht, wie die astronomische ZeitschriftSirius" berichtet, ohnegleichen da. Der Spiegel hat einen Durchmesser von 1520 Millimeter, die gußeiserne Basis eine Länge von 4,57 Meter, eine Breite von 2,13 Meter; ihre Tiefe beträgt 47 Zentimeter und ihr Gewicht 6350 Kilogramm. Die beiden Träger der Polarachse wiegen 4275 und 907 Kilogramm, die Achse selbst ist 4,6 Meter lang und zwischen 38,1 und 45,7 Zentimeter dick, aus Nickelstahl gefertigt und wiegt 4140 Kilogramm. Die Bewegungsrichtung für die tägliche Rata- ticn des Teleskops ist mit größter Genauigkeit hergestellt und schließt selbst die kleinste Unregelmäßigkeit aus. Der Reflektor ist in eine gewaltige Kuppel gestellt, die aus Stahl besteht und durch Motoren bewegt wird. Ihre Beobachtungsöffttung hat eine Breite von 4,9 Meter. Ein Windschirm schützt das Instrument bor Er- schütterung durch Wind und vor seitlichem Licht. Der Erbauer, G. W. Ritcheh, erwartet von den Leistungen dieses größten Teleskops das Höchste, aber weniger wegen der enormen Maße, die allein noch keine Bedingung für seine Güte wären, als vielmehr wegen der außerordentlichen Exaktheit, die durch alle Teile geht. Sie ist so groß, deiß ein Stern einige Minuten lang von den Fäden im Okular halbiert erscheint ittld ohne jedcA Zittern scharf sich dem Blick tadbietet._ Notizen. Da« Leipziger Stadttheater, das verpachtet ist. renttert sich nicht. Der Pächter erklärte, daß er den Verttag nicht erfüllen könne. Die Stadtverordnetenversammlung erließ ihm daraufhin die Pacht vom 1. Januar ab und gewährte außer der Uebernahme des Fundus einen jährlichen Zuschuß und eine Er« höhung der Eintrittspreise. Abgeordnete als Büchermarder. Der Präsident deS ungarischen Abgeordnetenhauses verfügte, daß den Abgeordneten. die aus der Parlamentsbibliothek Bücher entliehen, aber trotz aller Mahnungen nicht zurückgaben, entsprechende Abzüge von den Diäten gemacht würden. Diese Abzüge erreichten zum Teil eine namhafte Höhe. Leider gibt es auch außerhalb der Parlamente Leute . genug, gegen die gleiche Maßnahmen angebracht wären. w-::rrvif