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Nr. 163. 26. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Freitag, 16. Juli 1909.

Unser Kampf im Reichstage!

lautet das Thema in den zu heute abend in den acht Wahlkreisen Groß- Berlins einberufenen Volksversammlungen.

Partei- Angelegenheiten.

Beamte an. Also auch nach dieser Richtung wird den Wünschen der Hausfrauen Rechnung getragen. Diese sollten nun bald ihre Inter­essen richtig einschäzen und sowohl im Interesse ihres Portemonnaies als auch aus Rücksichten auf die allgemeine öffentliche Wohlfahrt die zu diesem Zwecke geschaffenen Einrichtungen benußen."

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Schöneberg . Die Genossinnen werden darauf aufmerksam ge­macht, daß der Voltsversammlung wegen der Diskutierabend mit So weit es sich in der vorliegenden Notiz darum handelt, die dem von Groß- Berlin zusammen stattfindet. Der Vorstand. Stellenvermittelung des Arbeitsnachweises für Dienstboten in der Bankow. Am kommenden Sonntag, den 18. Juli, von nach- Linkſtraße in Anspruch zu nehmen im Gegensatz zu den privaten mittags 2 Uhr ab findet im Kurfürsten", Berliner Straße 102, Vermittelungsbureaus- kann man ihr nur zustimmen. das Sommerfest des Wahlvereins statt. Eintrittskarten zum Preise von 25 Pf. sind bei den Funktionären sowie in den be­kannten mit Blakaten belegten Lokalen erhältlich.

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Briz- Buckow. Laut Beschluß der Vereinsversammlung vom 15. Juni beteiligt sich der Wahlverein in corpore am Kreisfest am 18. Juli. Dasselbe findet statt im Bittoriagarten" und" Regler fchlößchen", Treptow , Köpenider Landstraße 25-27. Die Teilnehmer treffen sich im Lokal von E. Weniger, Werderstr. 28. Abmarsch 1 Uhr mittags. Der Vorstand.

Groß- Lichterfelde . Am Sonntag bormittag findet eine Flugblattverbreitung im Drte statt. Die Genossen haben sich ihren Bezirksführern zu diesem Zwecke zur Verfügung zu stellen.

Berliner Nachrichten.

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Ein Berliner erfroren. Auf der Birnlücke am Groß- Venediger, so wird aus Bozen telegraphiert, ist der Rektor Karl Geister aus Berlin von einem Schneesturm überrascht worden und erfroren.

Unfug getrieben wird in Barteifreifen mit einem Mitgliedsbuch des Wahlvereins für den fünften Kreis mit der Nummer 728 auf den Namen Mar Kretschmer, Georgenkirchstraße 52. Dieses Buch ist fürzlich verloren gegangen und der Finder geht mit diesem Buch Parteigenossen um Unterſtüßung an. Es wird gebeten, falls der jezige Befizer dieses Buches dasselbe weiter zu Schnorrzwecken ver­wenden sollte, denselben anzuhalten, ihm das Buch abzunehmen und es an den Genossen Karl Kirste, Seibelstraße 9 abzuliefern.

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Die Säuglingsfürsorgestellen befinden sich an folgenden Stellen: Nr. 1, Blumenstr. 78, umfassend die Stadtbezirke 1-10, 145-166, 168-188, 189a, b, c, 190b, c, e, 195-101. Das Festkomitee. Nr. 2, Elsasser Radrennen im Sportpark Botanischer Garten, 14. Juli. Die Straße 27, umfassend die Stadtbezirke 202-245, 251-258, 255 bis Eröffnungsrennen konnten am Mittwoch abend bei günstigem Wetter straße 7, umfassend die Stadtbezirke 11-14 und 279-304. 259, 264-274.- Nr. 3, Markthalle am Arminiusplay, Bugenhagen abgehalten werden. Die Fliegerrennen hatten eine große Beteili gung gefunden, das Programm wies gegen neunzig Namen auf. Nr. 4, Naunynstr. 63, umfassend die Stadtbezirke 15-19, 22-28, Der große Einweihungspreis über 1000 Meter erforderte 72-74, 76-144, 167a, b, c.- Nr. 5, Bantitr. 15, umfassend die acht Borläufe, von denen die Ersten am Sonntag die Zwischenläufe Stadtbezirke 254, 260-263, 275-278, 305-326. Nr. 6, Groß- und den Endlauf bestreiten werden; die Borläufe gewannen beerenstr. 10, Ede Tempelhofer Ufer 18, umfassend die Stadtbezirke R. Müller, uhl, Schmittchen, Süßmilch, hizler, 33 20, 21, 29-71, 75a, b.-Nr. 7, Prenzlauer Allee 38 I, umfassend u dela, Carapezzi und Willi Arend, zu denen sich Saldon und Schwab, die beiden Ersten des Hoffnungs­die Stadtbezirke 189d, 190a und 190d, 191-194, 246-250. Mütter von Säuglingen im Alter bis zu einem Jahre erhalten laufes, gesellen. Der große Gröffnungspreis, ein an diesen Stellen Rat über Säuglingspflege, auch werden an selbst- Dauerrennen mit Motorführung über 50 Kilometer, 1000, 800, wurde bon dem Berliner Hermann stillende bedürftige Mütter Unterstüßungen in Form von billiger 600, 400 Mart, Milchlieferung oder auch an barem Gelde gewährt. Przyrembel in 38 Minuten 21% Sekunden von P. Günther ( Köln ), 60 Meter, E. Bouhours( Paris ) 1980 Meter und J. Stol Schützt den Baumbestand. Diese Mahnung kann man ange-( Amsterdam ) 2910 Meter zurück, gewonnen. Stol, der bis nach dem sichts der Waldverwüstungen in und um Berlin , ja im ganzen 20. Kilometer an erster Stelle lag, blieb durch das Versagen seiner Reiche nicht laut genug ertönen lassen. Alte, schöne und völlig Führungsmaschine zurück; dadurch wurde der Weg für Przyrembel Die Wirkungen der neuen Steuern. gesunde Bäume werden mit einer Leichtigkeit, um nicht zu sagen und Günther frei, die sich bis zum Schluß einen erbitterten Stampf Kaum hat eine reaktionäre Reichstagsmehrheit ein ganzes werder, Stolpe und Hermsdorf werden zurzeit ganze Waldungen Gunsten entschied. Der Franzose Bouhours litt gleichfalls unter Leichtfertigkeit, beseitigt, die unbeschreiblich ist. Zwischen Birken- lieferten, dem der Berliner nur mit 60 Meter Vorsprung zu seinen Bündel neuer Steuern beschlossen und schon werfen diese Be- abgeholzt. An das Wiederaufforsten wird nicht gedacht. Wo soll Motordefekten, doch konnte er noch den dritten Blag vor dem weit schlüsse ihre Schatten voraus. Die Zündholzsteuer, das noch hinführen? zurückendenden Stol retten. Den Schluß bildete ein von 30 Fahrern welche von der Hausfrau vielleicht am rücksichtslosesten Vom Groß- Schiffahrtsweg Berlin - Stettin . Die bei Nieder- in einem Lauf bestrittenes Prämienfahren über 5 Kilometer empfunden wird, macht sich, obwohl sie amtlich noch nicht in finom vorzunehmenden Erdarbeiten werden durch Erdrutschungen( 40, 30, 20, 10 M.), das Süßmilch vor Kurzmeier, Stechun und Straft getreten ist, praktisch schon jetzt bemerkbar. Die großen sehr erschwert, so daß dic rechtzeitige Fertigstellung der Anlagen in Saldon gewann. Prämien zu 10 Mt. für jede zweite Runde holten Bündholzfabriken geben ihre Ware, wie wir schon gestern Frage gestellt wird. Die Dienstgebäude sind so weit vollendet, daß sich Fr. Hoffmann, Uhl, Stechun, Saldon, Schallwig, Schmittchen mitteilten, bereits mit Aufschlag ab, so daß die Klein- die Verlegung des Streckenbureaus und des maschinentechni- und Süßmilch. Die Rennen verliefen ohne Unfälle, einige Stürze händler nicht mehr, wie bisher, das Paket zu 10 Schachteln schen Bureaus Großschiffahrtskanals von Oberberg nach| blieben ohne nachteilige Folgen für die Betreffenden. Die bei dem mit 10 Pfennig verkaufen können. Zwei Patete tosten jetzt Niederfinow erfolgen kann. Auf dem Großschiffahrtswege, der Dauerrennen erzielte Geschwindigkeit ist keine bedeutende, doch muß schon fast überall 25 Pfennige, das einzelne Paket 13 bis 15 beraussichtlich 1912 eröffnet werden wird, ist ein Tagesbetrieb man berücksichtigen, daß die Fahrer infolge ungenügender Borbe­Pfennige. In turzer Zeit wird natürlich der Preis bon 15 Stunden vorgesehen, die Speisung des Kanals wird jeden reitung sehr vorsichtig fuhren. falls von der Havel aus erfolgen fönnen. Die Triebwerke am Feuerwehrbericht. Lebensgefährliche Brandwunden am ganzen noch steigen bis auf das Vierfache des früheren Kosten- Finowfanal sollen auf keinen Fall durch Wasserentnahme geschädigt Körper erlitt in der letzten Nacht der Arbeiter Paul Witte in der punttes. Die erste Folge dieser Teuerung eines der werden. Vorläufig wird bei Niederfinom nur eine Schleusen Wilsnader Straße 57 bei der Explosion einer Petroleumlampe. notwendigsten Haushaltungsartikels wird sein, daß treppe angelegt werden. Ob außerdem, wie beabsichtigt war, auch Das herumsprißende Petroleum ergoß sich zum Teil über die man sich im Verbrauch von Streichhölzern, mit denen wegen noch ein Hebewert, welches die Durchschleusung ohne Wasserber- leider des Mannes, die sofort brannten. Obgleich schnell Hilfe der bisherigen Billigkeit allerdings sehr flott umgegangen brauch ausführt oder eine zweite Treppenschleuse zur Errichtung zur Stelle war, trug der Mann so schwere Brandwunden davon, wurde, so weit als möglich einschränkt. So wollen die Gast- gelangen soll, ist gegenwärtig noch nicht feststehend, da die Hebe- daß er nach dem Krankenhause Moabit gefahren werden mußte, wirte nicht mehr jeden Tisch mit Streichholzbüchsen befegen, wertsysteme sich bis jetzt noch als sehr wenig geeignet erwiesen we er lebensgefährlich frank daniederliegt. Gleichzeitig wurde die sondern Zündhölzer nur noch in mäßiger Menge oder auf haben. Ladestellen an dem neuen Kanal sollen nur auf Kosten Wehr nach der Aderstraße 28 alarmiert, wo Jalousien und anderes der betreffenden Gemeinden hergestellt werden. Die auf der brannten. In der Markusstraße 17 mußte ein Brand gelöscht speziellen Wunsch zur Verfügung stellen. Andere durch die ganzen Strecke des Großschiffahrtsweges zu erbauenden Brücken werden, der Möbel erfaßt hatte. Wegen eines Küchenbrandes er­Beutegier des Schnapsblocks zur Streichholzsparerei gezwungene follen so eingerichtet werden, daß sie den Interessen der Klein- folgte ein Alarm nach der Wiener Straße 30. Stohlen, Säften Menschen werden sich das Feuer zur Bigarre fünftig aus schiffahrt dienen. Die Schleusen werden so breit angelegt, daß fie und anderes brannten dort und in der Swinemünder Straße 29 borgen. Wenn jeder, der mit den Pfennigen rechnet, fich in bequem zwei Billen zugleich Durchlaß gewähren. Gardinen, Kleider, Möbel usw. diesem einen Artikel auf das äußerste beschränkt, fällt mehr als der halbe erwartete Erfolg der Zündholzsteuer durch den berringerten Gesamtverbrauch ins Wasser. So müßte es, mag es auch dem Einzelnen schwer fallen, mit anderen in der Besteuerung hochgeschraubten Verbrauchsartikeln ebenfalls gemacht werden.

Die Biersteuer veranlaßt schon jetzt Brauereien, sich mit fleineren Gefäßen einzurichten, vor allen Dingen macht sich das im Flaschenbierhandel deutlich bemerkbar. Auch die Glühtörper werden teurer werden infolge der Beleuchtungssteuer. Wenn wir erst noch einige Monate weiter sein werden, werden erst weite Streise am eigenen Leibe wahrnehmen, was ihnen der Reichstag beschert hat.

Dienstbotenvermittelung.

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Der Siegeszug des Achtuhrladenschlusses. Nachdem erst bor kurzem die Ortschaften Karlshorst und Friedrichsfelde die Ein­führung des früheren Geschäftsschlusses vom 1. August ab be­schloffen haben, wird nunmehr auch in dem benachbarten Birken verder der Achtuhrladenschluß vom 19. d. M. ab in Wirksamkeit

treten.

Vorort- Nachrichten.

Schmargendorf .

Eine männliche Leiche wurde vorgestern nachmittag in der königlichen Forst bei Groß- Besten aufgefunden. Es handelt sich Die Kirche braucht Geld. Auf Beschluß der kirchlichen Gemeinde­um einen etwa 25 Jahre alten, anscheinend den besseren Kreisen törperschaften ist die Kirchensteuer für das Steuerjahr 1909, von 10 angehörenden Mann, der zweifellos Selbstmord verübt hat. In auf 15 Broz. erhöht worden. Der Etat der Kirchengemeinde schließt der Hand hielt er einen Revolver, aus dem er sich zwei Schüsse für 1909 in Einnahme und Ausgabe mit rund 18 000 M. Bis zum in die linke Brustseite gejagt hatte. Die Leiche muß bereits Jahre 1907 gehörte Schmargendorf zu den Gemeinden, in welchen längere Zeit im Walde gelegen haben, da sie start in Werwefung nur eine geringe Kirchensteuer erhoben wurde, es gelangten nämlich übergegangen war. Ueber die Persönlichkeit des Lebensmüden 7,5 Proz. der Staatseinkommensteuer als Kirchensteuer zur Erhebung; fonnte nichts ermittelt werden. Die Leiche wurde nach dem Fried für 1908 trat eine Erhöhung auf 10 Proz. ein. hof in Groß- Besten gebracht. Wilhelmsruh- Rosenthal- Niederschönhausen- Weft. Unter diesem Titel lesen wir in der Täglichen Rundschau" Auf dem Heimweg vom Spielen überfahren und getötet wurde Ferienspiele. Die von Genoffinnen geleiteten Spiele, welche folgende beachtenswerte Ausführungen über die Stellenbermittelung: gestern nachmittag die vier Jahre alte Tochter Therese des Fabrik regelmäßig Dienstag und Freitag von 2-6 Uhr stattfanden, fangen Während sich die gewerbliche Stellenvermittelung während der arbeiters Weber aus der Fruchtstraße 41. Eine Nachbarin der Eltern für die Zukunft um 3 Uhr an. Treffpunkt: Waldschänke", Restaurant legten fünfzehn Jahre außerordentlich vervollkommnet hat, läßt die hatte die Kleine nach der Friedenstraße mitgenommen. Dort spielte Stollmann. Spielgeräte stehen den Kindern in genügender Menge Dienstbotenvermittelung noch immer recht viel zu wünschen übrig. fie eine Beit lang. Als sie dann auf dem Rüdweg an der Ede der zur Verfügung. Die geehrten Eltern werden gebeten, den Kindern Wenn wir zum Beispiel aus den nahe der Reichshauptstadt ge- Frieden- und Balisadenstraße andere Kinder sich noch tummeln sah, riß Getränke mitzugeben. Jedes Kind ist willkommen! legenen Dörfern hören, daß hier für die Beschaffung einer Dienst sie sich plöglich von der Hand ihrer Führerin los, um hinüber zu magd 55 M. an Vermittelungsgebühr an einen privaten Stellen- laufen und weiter zu spielen. Hierbei geriet fie, einem Radfahrer Rahnsdorf. vermittler gezahlt werden müssen, so ist das offenbar ein unbegreif- ausweichend, unter einen Bierwagen, der aus der entgegengesetzten Im Streit erschlagen wurde gestern in Rahnsdorf der 41 Jahre licher und unhaltbarer Zustand. Aber auch in der Großstadt Richtung vom Weidenweg hergefahren tam. Die Räder gingen der alte Kutscher Gustav Schade. Er war in einem Restaurant, in dem herrschen vielfach noch ungesunde Zustände, obwohl die städti- Aermsten über den Kopf. Der Kutscher, dem teine Schuld trifft, er sein Fuhrwert eingestellt hatte, mit einem Kollegen, dem Kutscher fchen Verwaltungen bemüht gewesen find gewesen find, durch Schaffung brachte sie schleunigst nach der Rettungswache in der Koppen- Wegener aus Friedrichshagen aus nichtiger Ursache in einen Streit städtischer Arbeitsnachweis stellen den mit der Stellen- straße. Hier fonnte aber der Arzt nur noch den Tod feststellen. geraten, der schließlich in Tätlichkeiten ausartete. Plöglich versetzte bermittelung verbundenen Belästigungen Einhalt zu gebieten. Frei­lich erreichen die Gebühren in den Städten bei weitem nicht die Gemeinsam in den Tod gegangen sind ein 19 Jahre alter Drogist. feinem Gegner einen derartigen Fußtritt in den Unterleib, daß gleiche Höhe wie auf dem Lande; immerhin find es auch hier er- Willi Loh, der ohne Stellung in der Wnllenweberstraße 12 wohnte, Schade besinnungslos zu Boden stürzte. Ein sofort herbeigerufener hebliche und ungerechtfertigte Beträge, welche die Dienstboten- und ein 16 Jahre altes Dienstmädchen Martha Bod aus der Lüne Arzt ordnete die Ueberführung des Berlegten nach dem Kranken­bermittlerinnen ziemlich mühelos in ihre Tasche gleiten lassen. Man burger Straße 3. Weil die Eltern des Mädchens gegen die Be- hause an, doch verstarb der Kutscher bereits auf dem Transport, fragt erstaunt: Weshalb bedienen sich unsere Damen nicht der städtis ziehungen der jungen Leute waren, so bergifteten fich beide im ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Der Täter wurde berhaftet und dem Amtsgefängnis in Röpenid zugeführt. Eine Ges fchen Arbeitsnachweise, die doch die Vermittelung für einen sehr geringen Spandauer Stadtforst. richtstommiffion ist bereits an Ort und Stelle eingetroffen. Ueber Breis übernehmen? Wir haben es hier mit Vorurteilen zu tun, die Beim Rollschuhlaufen schwer verunglückt. Unter den Rollschuh - die vorgenommene Obduktion der Leiche ist jedoch noch nichts be sowohl die Arbeitgeber wie die Arbeitnehmerinnen zurzeit noch läufern, die in immer größerer Bahl auftauchen, hat sich bereits eine tannt. in viel zu ausgedehntem Maße beherrschen. Viele Hausfrauen, ins- Unfitte breit gemacht, die oft recht verhängnisvoll werden kann. Es besondere solche, welche einen großen Jahresbedarf an Dienstmädchen handelt sich um das Anhängen an Fuhrwerke. Als gestern nach­verzeichnen, hält eine gewisse, aber nicht zu rechtfertigende Scheu ab, mittag ein etwa 18 jähriger Rollschuhläufer in der Bellevue- Allee im das öffentliche Vermittelungsbureau allzu oft in Anspruch zu nehmen; Tiergarten nicht recht vorwärts tommen konnte, hängte er sich an fie bilden sich wohl auch bisweilen ein, für höhere Vermittelungseine vorüberkommende Automobildroschte an. Beim Einbiegen in gebühr besseres Dienstbotenmaterial zu erhalten und wenden sich die Charlottenburger Chaussee wurde der Unvorsichtige mit solcher Deshalb lieber an die privaten Vermittlerinnen, mit denen sie ge- Gewalt von dem Kraftwagen abgeschleudert, daß er zu Boden stürzte Jungfernheide abgespielt hat und bei der der Sohn des Oberlehrers Die verhängnisvolle Schießaffäre, die sich seinerzeit in der Legentlich auch über interne Angelegenheiten schwagen können. 28as und mit dem Kopf auf den Fahrdamm schlug. In besinnungslosem und Hauseigentümers Schöfifch den Tod fand, beschäftigte gestern die zuwandernden Dienstmädchen betrifft, so sind diese häufig schon Bustand mußte der Unbekannte, der eine schwere Gehirnerschütterung das Kriegsgericht der 1. Gardedivision. Unter der Anklage der fahr­auf dem Lande für eine bestimmte Stellenbermittlerin fest und anscheinend auch innere Verlegungen erlitten hat, nach dem läffigen Tötung steht der Bizefeldwebel Schmidtchen von gemacht". Es werden ihnen alle möglichen Märchen aufgebunden, Krankenhause gebracht werden. der 8. Kompagnie des Garde- Füsilierregiments. Der Angeklagte ist Kurz, die Stellen, welche die Stellenbermittlerin X oder zu vers geben hat, in den glänzendsten Farben geschildert. Von den Einen frivolen Streich hat sich ein Unbekannter mit den Eltern Scheibenmeister auf den Schießständen in der Jungfernheide. Er hat dort ftädtischen Arbeitsnachweisstellen erfährt so ein unschuldiges Dienst des dieser Tage bei einem Bootsunfall auf dem Tegeler See Er- auch seine Wohnung. Am 27. Mai unternahm der Oberlehrer Schöfifch, mädchen vom Lande so gut wie nichts, und darum wäre es wohl trunkenen erlaubt. Kommt da in die Wohnung der um den Tod Türkenstr . 15 wohnhaft, mit seiner Ehefrau und seinen beiden Kindern, dem angebracht, wenn sich Behörden und die ländliche Bresse energisch ihres Sohnes trauernden Eltern in der Boltastraße 45 ein Mann 13jährigen Sohn Helmut und einer 10jährigen Tochter einen Spazier­diefer wichtigen Angelegenheit bemächtigen wollten. Ebenso müßten und erzählt, er sei Fischer. Der junge Mann sei nicht weit von der gang in der Jungfernheide. Ein Schullamerad des jungen Sch. in den Städten mit öffentlichen Arbeitsnachweisen die Hausfrauen Unglüdsstelle gefunden worden, die Eltern möchten doch kommen hatte sich angeschlossen. Die beiden Knaben tollten herum und im mit der alten Gepflogenheit brechen, die privaten Stellen- und ihren Sohn sehen, ehe er nach dem Schauhaus tommt. Wie Uebermut fletterte der kleine Sch. über den Zaun des angrenzenden bermittlerinnen über das notwendigste Maß hinaus zu beanspruchen. die Angehörigen nun hinkommen, stellte sich heraus, daß kein Wörtchen Infanterie- Schießplages. Wenige Sekunden später bernahmen die Eine private Stellenvermittlerin hat das größte Interesse an an der Mitteilung zutraf, es war überhaupt niemand gefunden Eltern des Knaben einen Schuß und unmittelbar darauf einen lanten einem häufigen Dienstbotenwechsel, und schon deshalb wurde von worden. Möglich, daß es dem Burschen, der den Eltern die Mits Schrei. Der Sohn des Ehepaares hatte ihn ausgestoßen, dieser Seite viel Unheil angerichtet. Die städtische Arbeits- teilung überbrachte, nur um den Botenlohn zu tun ivar, oder daß er hatte einen Schuß in die Brust erhalten. Es stellte sich heraus, von dem Vizefeldwebel Schmidtchen ab­bermittelung trägt jetzt auch der Tatsache Rechnung, daß eine Haus er die Wohnung leer haben wollte, um zu stehlen; jedenfalls sollte daß die Kugel frau lieber mit einem weiblichen Angestellten verhandelt, als mit der Vorfall Veranlassung geben, Ueberbringern von Nachrichten mit gefeuert worden war. Schmidtchen, der in der Nähe des Tatortes einen Hühnerstall befigt, hatte die Hühner durch einen Schreckschuß einem männlichen, und stellt deshalb in steigendem Maße weibliche Vorsicht zu begegnen.

Gerichts- Zeitung.

Auf den Scheibenständen erschossen.