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nächst die Gartnerirüffpe, Ks auf dem Gebiete dir Parterre- akrobatik Vorzügliches leistet. Als Handstandkünstler entwickeln die vier jungen Leute eine große Gewandhcit und Exaktheit. Das gleiche Lob kann auch denThe Diomes" als routinierte Reckturner gespendet werden. Als flotter JmprovtsiationSzeichner erweist sich Richard d. Asir, der nach zugerufenen Thematas originelle Zeich- nungcn, Karikaturen, Satiren mit Kohle auf Papier zaubert. Nn Miß Capells Pensionat stellen sich uns sechs lebhafte Pen- sionärinnen vor, die tolle Streiche beruben und fich dabei als bor - zügliche Tänzerinnen und Meisterinnen verschiedener musikalischer Instrumente vorstellen. Käthe Hyan mit ihren Liedern aus alter Zeit will so gar nicht in diesen Nahmen hineinpassen, da sie mit ihrem gutmütigen Gesichtchen so traumverloren uns anschaut. Den Humor vertritt Willy P r a a e r, an dem wir nur bewundern, daß er es mit seinemEispalast- Und dem»ruhige runde Sachen", Couplet noch nicht dicke bekommen hat. Verloren gegangene Proteste gegen die Nichtigkeit der Wählerliste. In der vierten Auslegestelle: Turnhall« der 200./214. Gemeindeschule, Öderberger Straße 57, erschienen am 21. d. Mts. in der Zeit von nachmittags 3 bis abends 3 Uhr unter anderem auch 13 Wähler zur Einsicht der dort ausliegenden Gemeindewählerliste der Wahlbezirke 29-33 der M. Abteilung sStadtbezirke 210-21«, 218-267. 277 u.321) 18-14 II.(Stadtbezirke 202-269) 14, I.,(Stadtbezirke 202254®), deren Namen aber in den Listen nicht verzeichnet waren. Sie gaben deshalb einzeln ihren Einspruch zu Protokoll. Diese 13 Ein- sprüche nebst einem Rapport über die Anzahl der zur Einsichtnahme Erschienenen sind am Morgen des 22. Juli er. auf der Fahrt zum Wahlbureau in einem Wagen der Linie 47 E der Großen Berliner Straßenbahn liegen geblieben und trotz aller Nachfragen nicht ge- funden worden. ES ist anzunehmen, daß diese Vapiere von dem betreffenden Finder vernichtet oder weggeworfen sind. Aus diesem Grunde fordern wir die vorerwähnten 13 Wähler auf, ihre Ein« spräche nochmals zu erheben und zwar durch Schreiben an unser Wahlbureau. Poststr. 16, bis spätestens 30. Juli d. I. Nach einer Mitteilung de» deutschen Generalkonsulats für Nor - wegen in Kristiania gilt da? norwegische Schiff.Jarlen ", HeimatS- Hafen Sandefjard, feit der am 16. Juni 1908 von LoboS de Tierra nach Antwerpen angetretenen Reis« als verschollen. Der auf diesem Schisie bedienstet gewesene, am. November 1864 geborene See- mann(Steward) R. von Stein(B. von Stein) zuletzt in Berlin wohnhaft ist mit dem Schisi als umgekommen anzusehen. An- gehörige oder Personen, welche über den Verschollenen oder seine Verwandten Auskunft geben können oder als Erben Ansprüche auf den Nachlaß erheben, werden aufgefordert, sich bei dem kgl. Polizei« Präsidium in Berlin , Abteilung IIa zum Aktenzeichen L. 875 IIa B. 09 zu melden. Die Sprcestraße von der Brüderstraße bis zur Friedrichsgracht wird behuf« Asphaltierung vom 26. d. M. ab bis auf weiteres für Fuhrwerk« und Netter gesperrt. Feuerwehrbtricht. In der letzten Nacht kam in der Prinzen- straße 36 in einer Wohnung Feuer au », dem Betten und Möbel zum Opfer fielen. Durch Unifallen und Explodieren einer Petroleum« lampe entstand in der Großen Frankfurter Straße 99 ein Brand, der auf seinen Herd beschränkt werden konnte. In der Admiral« straße 37 brannten in einem Geschäftskeller Eierlisten, Holzwolle und andere», gerner hatte die Feuerwehr in der Ormuenstr. 2a und an anderen Stellen zu tun. Vorort- JNtadmchtett» Chnrlottenburg. Zu einem Kampf zwischen einem Bauwächter und Einbrechern kam e» in der gestrigen Nacht auf dem Neubau Sharlottenburger Ufer 15. Der Bauwächter Meißner überraschte auf dem bereits im Rohbau fertiggestellten Grundstück zwei Einbrecher, welche im Begriff waren, Bleiröhren und andere Metallteile zu stehlen. Die Verbrecher griffen den Wächter tätlich an, der sich mit einem alten Säbel verteidigte und auch einen ferner Gegner nicht unerheblich verletzte. M. wurde aber von den beiden Männern schließlich niedergerissen, mit Instrumenten geschlagen und mit Füßen ge- treten, so daß er besinnungslos liegen blieb. Die Verbrecher er- griffen dann unter Zurücklassung der Beute die Flucht und ent- kamen. Meißner, der erst am Morgen von Bauarbeitern aufge- fundcn worden war, wurde nach der Charlottenburger Unfallstation in der Berliner Straße gebracht und von dort, nachdem ihm Not- verbände angelegt worden waren, nach dem Krankenhause Westend übergeführt, wo er in nicht unbedenklichem Zustande danieder- liegt. Ein Kabinettstück vom preußischen RegierungsburcaukratismnS lieferte die schon sehr weit zurückreichende Vorgeschichte der Er- richtung eines Gemeindefriedhofs für Charlottenburg� So nach- teilig der schleppende Gang der Regierungsmaschinerie für die hie- sige Bevölkerung auch ist, er brachte doch ein gut Teil Humor in diese überaus ernste Frage. Magistrat und Stadtverordnetenversammlung waren sich über die Notwendigkeit der baldigen Anlage eines Gemeindefriedhofs schon im Jahre 1904 einig. Und am 8. Oktober 1904 frug deswegen der Magistrat bei dem Regierungspräsidenten an, ob von der Re- gierung prinzipielle Bedenken gegen die Schaffung eines Gemeinde» friedhofs erhoben würden; im verneinenden Falle wurde dann zu. gleich um die Einleitung kommissarischer Verhandlungen ersucht. Da bis zum 26. November 1904 auf dieses Schreiben noch keine Antwort eingegangen war, wurde von dem Magistrat auf die Dringlichkeit dieser Angelegenheit hingewiesen. Aber auch das hatte keinen Erfolg, so daß am 1. Dezember 1904 sich der Magistrat, zur Sicherheit, mit der Bitte um Beschleunigung dieser Sache an den Oberpräsidenten wendete. Darauf entgegnete derselbe am 14. Dezember 1904, daß er fich eine endgültige Stellung zu dieser Frage vorbehalten mühte, bis die Stadt Charlottenburg mit be- stimmt formulierten Vorschlägen an die Regierung herantrete. Und der Regierungspräsident antwortete am 3. Januar 1905 das­selbe, wobei er zugleich die Einleitung von kommissarischen Ver- Handlungen ablehnte. Die Stadtverwaltung machte sich nun über die Aufarbeitung der erforderlichen Pläne; man pflog Beratungen und suchte ein geeignetes Terrain. Aber das dauerte bis zum Herbst 1906. Aber inzwischen hatte sich das Konsistorium in die Sache ge- mischt und mit prophetischem Blick in die Zukunft fragten die Kirchenmänner bei der Regierung an. ob es richtig sei, daß auf dem Charlottenburger Gemeindefriedhof der noch gar nicht existierte die Unsitte Heubt werde, laufgrabcnähnliche Massen- gräber herzustellen! DaS gab dem Polizeipräsidenten Veranlassung, am 23. Marz 1905 bei dem Charlottenburger Magistrat anzufragen, was denn aus dem Gemeindefriedhof geworden sei. Am 12. September 1906 reichte dann der Magistrat sein fertiges Projekt über die Anlage eines Gemeindefriedhofs bei der Regierung ein und schlug als Terrain dafür die Rädwitzwiesen bor. Nun überlegte sich die Regierung die Sache. So gründlich, daß man bis zum 31. März 1907 nichts mehr darüber erfuhr. Dann hörte der Oberbürgermeister bei einer gelegentlichen Besprechung mit dem Oberpräsidenten,daß die Sache schwebe". Und sie schwebte" beharrlich weiter. Am 30. September 1907 erkundigte sich der Magistrat darum nochmals nach dem Stand der Dinge. Doch die Sacheschwebte" noch immer, so daß der Magistrat am 7. November 1907 wiederum anfragte, wie es denn nun mit dem Entscheid der Regierung aussehe. Begründend für die Dringlich- keit der Sache wurde angeführt, daß die Armendirektion die aller- größten Schwierigkeiten habe, die Leichen Andersgläubiger bestatten lassen zu können. Aber für eine Sache, dieschwebt", scheint die Regierung prinzipiell keine Dringlichkeit anzuerkennen. Und so fragte der Regierungspräsident erst am 1. Februar 1908 an, wie« Berantkoocll. Medaktxttr; Wilhelm Diiwrll, Lichtenberg . Für den viele AnderSgläulzige denn durch die Armendirektion zu bestatten wären!!? Worauf am 15. Februar 1908 der Magistrat ent- gegnete, daß sich diese Zahlen nicht genau feststellen ließen, da auch durch private Vermittdung Armenleichen Andersgläubiger zur letzten Ruhe gebracht worden seien. Doch die Regierung wollte der Sache aus den Grund gehen, und am 22. Februar 1903 frug sie danach, wo denn die Leichen der Andersgläubigen, für welche die Armendirektion nicht zu sorgen habe, beerdigt würden? Da das dem Magistrat nichts anging, muhte er der äußerst wißbegierigen Regierung mitteilen, daß er darüber nichts sagen könnte. Nun verfiel die Regierung wieder ins Ucbcrlegcn und die Sacheschwebte" von neuem. Bis zum 11. Oktober 1908, Da besann sich die Regierung auf die Anfrage und den Antrag dcS Magistrats vom 12. September 19061 Und sie antwortete, daß sie sich erst dann werde entscheiden können, wenn die genauen Grenzen des zukünftigen Gemeinde- friedhofs angegeben werden, um dann die erforderliche Prüfung in ortspolizeilicher und kreisärztlicher Hinsicht vornehmen zu können. Doch inzwischen waren zwei volle Jähre vergangen und das Pro- jekt mit den Rädwitzwiesen mußte als erledigt angesehen werden. weil das Terrain nicht mehr zu bekommen war. Auch dem An- kauf anderer geeigneter Terrains stellten sich Schwierigkeiten ent- gegen, die bisher nicht überwunden wurden. So kommt eS denn, daß Charlottenburg noch immer keinen Ge- meindefriedhof hat, obgleich Bürgerschaft und Stadtverwaltung in dem Verlangen nach der Anlegung eines Gemeindefriedhofs sich einig sind. Aber die Kirche will nicht und die Regierungerwägt". Und darumschwebt die Sache". Sie schwebt noch immer. Ein- mal beim Magistrat, dann wieder bei der Regierung. Aber die Sachesifiwebt" unausgesetzt. Seit fünf Jahren! Und da behaupten die Gelehrten, das Problem des Perpetuum mobile sei noch Ungelöst!? Zum Besten de? BolkShauscS findet am Sonntag, den 25. Juli, vom Arbeiter-TheatervereinFreiheit" im großen Saale des Volkshauses," Rosinenstr. 3, eine Theatervorstellung statt. Zur Aufführung gelangt:Der rote Leutnant". Da der Ueberschuß dieser Vorstellung demVolkshause" zufallen soll, wird um zahl- reiche Beteiligung gebeten. DieFreie Turnerschast" veranstaltet morgen Sonntag eine Familienpartie. Treffpunkt um 1 Uhr mittags am Luifeuplatz; von 2 3 Uhr Kaffeckochen imWaldkater", Tegeler Weg; 144 Uhr Abmarsch nach der Jungfernheide; Spielen daselbst für Alt und Jung. Freunde und Gönner sind herzlich willkommen. Weißensee. Die Generalversammlung de» hiesigen Wablvereins am DtenStag nahm zuerst den Halbjahresbericht der Bezirksleitung entgegen, der sich hauptsächlich auf die Agitation bezog. Der Kassenbericht lag gedruckt vor. Er wies eine Einnahme von 2061,52 M. auf, welcher eine Ausgabe von 1712,41 M�gegenüber. stand. Beim Bibliothekbericht wies Genosse Schulz darauf hin, daß die Bibliothek jetzt vervollständigt sei und wünscht, daß sie auch bedeutend mehr in Anspruch genommen werden Mge. Sein Antrag, die Bibliothek Sonnabends von 8 bis 9 Uhr zu öffnen, wird debattelos angenommen. Den Bericht von der Zettungs- spedition gab Fuhrmann. Der Redner wies nach, daß derVor- wärt?" in unserem Orte verhältnismäßig kehr schwach oerbreitet ist. Sein Antrag, einen Ausschuß, bestehend aus Mitgliedern der Partei und Gewerkschaften zu schaffen, welcher dieVorwärts"- Agitation betreiben soll, wurde angenommen. Längere Diskussion rief der Antrag de» Genossen Schramm, da» Wochenabonnement deSVorwärts" einzuführen, hervor. Die Versammlung stimmte dem Antrage zu. Die Ersatzwahlen gaben folgendes Resultat: 2. Bezirksleitung Genosse Paul Haak, welcher zu gleicher Zeit die Landagitation leitet; Bibliothekare die Genossen Brettschneider und Trischi Klnderschutzkommission: Genossen Levy, Weise und die Genossinnen Hersing, Dröger und Meinicke. Ein Antrag zum Organisationsstatut, den Absatz 2 des§ 7 dahin zu ändern, daß die ReichStagSfraktion nur beratende Stimme auf dem Parteitag habe, wird mit geringer Majorität angenommen. Im§ 23 soll da» Wortwiederholt" gestrichen werden. AI » Kandidat zur Delegiertenwahl zum Parteitag wird Genosse Kohl, zur Provinzial- konferenz Genosse Teuber vorgeschlagen. Rixdorf. Maifeiervcitrag undBorwärtS"buchdr«ckrr. Genosse Fülle schreibt unS:Das Berliner Verbandsbureau bestätigt die Richtigkeit der von mir in der Wahlvereinsversammlung gegebenen Ziffern über Ablieferung der Maifeierbeiträge im VorwärlSbetriebe. Das ist auch ganz selbstverständlich, da ich mich lediglich an die Ziffern im Mitteilnngsblatte hielt. Die sonstigen Bemerkungen deS Verbandsbureaus treffen Meine Stellungnahme in der strittigen Frage nicht. Im Vorwärtsbetriebe waren in der Maiwoche d. I. nach den Bei- tragSlisten des Berliner GauvorstandeS 146 VerbandSmitglieder beschäftigt. Zu behaupten, daß Lavonder größte Teil nicht be- zahlt" habe, ist einfach unrichtig und dagegen habe ich mich gewandt. Für die den Maifeierbeitrag verweigernden Vorwärtsangestellten habe ich in der Versammlung kein Wort der Eirtschuldigung übrig gehabt, im Gegenteil ihr Verhalten verurteilt." Bemerken möchten wir zu dieser Zuschrift, daß in unserem Blatt die Behauptung,der yrößte Teil der VerhandSmitglieder habe seine Pflicht nicht erfüllt", nicht aufgestellt worden ist. auch nicht aufgestellt werden konnte. Tödlicher Unfall auf dem Bahnhof Nixdorf. Der Musketier Herzog von der 12. Kompagnie des Infanterieregiments Nr. 45 in Jnsterburg ist gestern nachmittag auf dem Ringbahnhof Rixdorf tödlich verunglückt. Er wollte den Bahnhof verlassen und fiel durch Verfehlen einer Stufe von der Treppe deS Bahnhofs. Er blieb besinnungslos liegen. Er hatte eine schwere Gehirnerschütterung davongetragen und starb im Rixdorfer städtischen Krankenhau». liehet daS täglich lebensgefährliche Gedränge auf dem Ringbahnhof Rixdorf,� so schreibt man demBerl. Tageblatt" hierzu, wird schon lange lebhaft Klage geführt, da sich der Bahnhof für den stark angewachsenen Verkehr auf dieser Station als viel zu kleim erweist. Insbesondere wird ein zweiter BahnhofSaüsgang auf der Südseite gefordert. Jedenfalls wäre es wünschenswert. wenn untersucht würde, ob der gestrige Unglücksfall mit den mangelhaften Bahnhofseinrichtungen im Zusammenhang steht. Der MännergesangvcrrinRixdorf" veranstaltet am morgigen Sonntag im.Karlsgarten" sein diesjähriges Sommerfest. Da sich der genannte Verein zu jeder Zeit der Partei zur Verfügung stellt. ist den Parteigenossen zu empfehlen, daS Fest recht rege zu besuchen. Für den geringen Preis von 20 Pfennig, an der Kasse 25 Pfennig werden den Genossen einige genußreiche Stunden geboten. Jedes Kind erhält am Eingang eine Stocklaterne. Eine Verkaufsstelle der Konsumgenossenschaft Berlin und Um- gegend, die 5. in Rixdorf, wird Anfang August in der Böhmische Straße eröffnet werden. Lichtenberg . Heute Sonnabend findet das Sommerfest des sozialdemokratischen Wahlvereins Bezirk Lichtenberg im Lokal von P. Schwarz, Dorf- straße 26. unter Mitwirkung des gesamten dort engagierten Künstler- Personals statt. Besonders erwähnenswert ist die Borführung der dressterten Seelöwen und das Auftreten eines renommierten Ver- Wandlungskünstlers. Parteigenossen und Genossinnen, sowie Jnter- essenten sind freundlichst eingeladen. Eintrittskarten kosten nur 29 Pf. Beginn4Uhr. Der Jugeudauöschuß für Lichtenberg veranstaltet für Sonntag, den 25. Juli, eine Partie»ach Pferdebucht(Sadowa). Treffpunkc: 1 Uhr nachmittags am Bahnhof Lichteuberg-Friedrichsfelde, von da aus zu Fuß nach Pferdebucht. Treffpunkt für Nachzügler 4 Uhr im Lokal daselbst._ SnseiatiiUcilCilflflßPd si&Jsäf, SitUü. Svutk u. Berlsg i SälBäüi Die Jugend sowie Parteigenossen und Genossinnen ersuchen vtsi dafür zu wirken, daß die Beteiligung eine lebhaste wird. Marieudorf-Südcnde. In der außerordentlich gut besuchte» Generalversammlung deS Wahlvereins gedachte man vor Eintritt in die Tagesordnung der verstorbenen Genossen Goldstein und Augustin �und ehrten die Ver- sammelte« das Andenken derselben in der üblichen Weise. Nach dem Bericht des Vorsitzenden fanden im verflossenen Halbjahr zwei Mitglieder- und drei öffentlich« Versammlungen statt. Zur Erledigung der Vereinsgeschäfte waren neun erweiterte und drei engere Vorstands- fitzungen nöiig. Flugblattverbreitungen fanden sechs starr. Die Mitgl'iederzahl beträgt 282 gegen 253 am 1. Januar 19VS. Hiervon sind 284 männliche und 48 weibliche Mitglieder. Der Besuch der Versammlungen hat viel zu wünschen übrig gelasi.n. Die ahl derVorwärts"-Leser beträgt 378 gegen 364 am «fang des Jahres. Recht ungünstig gestaltete sich der Bericht deS Kassierers, zu dem wohl der örtliche Lokalkampf und andere örtlich« Verhältnisse beigetragen haben. Im ersten Quartal betrug die Einnahme 247,07 M., die Ausgabe 307,79 M., mithin ein Defizit von 56.72 M. Im zweiten Quartal betrug die Einnahme 267,45 M., die Ausgabe 285,45 M.. bleibt ein Defizit von 13 M. Der Lokalkampf hat bereits 80 M. Kosten verursacht. Es folgten nach diesem die Berichte der übrigen Funktionäre- es muß hierbei lobend anerkannt werden, daß der Besuch der Lese- abende der weiblichen Mitglieder mit 7b bis 80 Proz. ein sehr guter war, wohingegen über den Besuch der Zahlabende der Ge- uossen zum Teil recht ungünstig berichtet wurde. Auf Antrag des Vorstandes uud des sechsten Bezirks wird der Zahlabend deS letztgenannten Bezirks ausgelöst und die Genossen dem fünften Bezirk überWielen. Nach dem Berichte wurde in ein­gehender, zum großen Teil recht leidenschaftlicher Diskussion zum örtlichen Lokalkainpfe Stellung genommen und darauf- hin ein von, Vorstand gestellter Antrag, beim Zeutralwablverein zu versuchen, den dem örtlichen Wahlverem aufgedrungenen Lokalkampf imVorwärts" mehr zur Geltung kommen zu lassen, einstimmig angenommen. Alsdann werden die Genofien Jeserich und Händel zur Kreisgeneralversammlung und die Genossen Deinert und Singer zur Verbandsgeneralversammlung von Grotz-Berlin delegiert. Es wird dann aus die am Sonntag, den 25. Juli, nachmittags 2'/z Uhr bei Martin Müller. Tempelhof. stattfindende Jugendversammlung hingewiesen und aufgesordert, für dieselbe recht eifrig Propaganda zu machen. Genosse Deinert berichtet am Schluß über das sich i» nächster Zeit gründende Unterkartell der Gewerkschaften für die Orte Tempelhos und Mariendorf . Nach diesem wurde die recht imposant verlaufene Versammlung geschlossen. Wittenau . Der Achtnhr-Ladenschluss für die offenen Verkaufsstellen in Wittenau uud Borsigwalde mit Ausnahme der Sonnabende ist vom 19. Juli ab in Kraft getreten. Rosenthal » Wilhelmsruh , Nordend. Der Gcsaagverei»Waldesrauschen"<M. d. A.-S.-B.) hält heute, Scmnabend, de« 24. Juli imSee-Bad Wilhelmsruh", Juh. R. Koll- mann, fein Sommerjest ab. Da der Verein zu allen Parteifestlichkeiten Kräfte zur Ver- fügung gesteift hat, werden die Genossen gebeten, dieses Fest zu unterstützen. Köpenick . Zum OrganisatiouSstatut nahm nach einem Referate des Genossen WolderSki die letzte WahlvereinSversammlung Stellung. Folgende Aenderungen gelangten zur Annahme:§ 2. Die Grundlage der Organisalion bildet für jeden ReichstagSwahlkreiS der Sozialdemo­kratische Verein, dem jeder im Wahlkresse bezw. Orte wohnende Parteigenosse als Mitglied anzugehören hat. ß 4. Organisationen. denen weibliche Mitglieder angehören, müssen diesen eine Vertretung im Vorstand« gewähren,wo die Möglichkeit besteht". Die.Gleichheil" ist nicht zu liefern.§ 23 Abs. 3. Das Wort Orts beizubelassen. Aufgenommen wurden 7 neue Mitglieder. AuS dem Kassen- bericht geht hervor, daß ein Bestand von 189,55 M. vorhanden ist. Dem BildungSauSschuß gehören die Genossen E/siilt und Lesövre an. Ein Volksfest findet am Sonntag, den 25. Juki, in S p r e e n- Hägen statt, an welchem der Gesangverein.Männerchor" und der NadfahrervereinVorwärts" offiziell teilnehmen. DaS betreffende Lokal. Gasthof zum Deutschen Kaiser, Juh. W. Bauer, ist daS einzige, welches unS seit kurzer Zeit in jener Gegend zur Verfügung steht. ES ist darum erwünscht, daß außer den Vereinen auch Gäste teilnehmen, auch die radfahrenden Genossen mögen hierauf bczng nehmen. Abfahrt ab Bahnhof Köpenick 1 Uhr 16 Mut. bis Fang- schleuse, in Erlner umsteigen, Bahnsteig A. Lankwitz. Der Lankwitzer Arbeitergesangvercin, der sich auch bei Parteifestlichkeiten zur Verfügung stellt, veranstaltet am Sonntag, den 2b. Juli, im Lokal von Schulz, Marienfelder Straße 17, sein Sommerfest. ES ist ihm die Unterstützung durch Parteigenossen zu wünschen. Bernau . Der 13jährige epileptisch veranlagte Sohn deS Seidenwebers Max Dehl, Weinbergstraße wohnhast, bestieg am DonnerZtagnach- mittag das ihm vollständig fremde, mit drei Pferden bespannte Fuhrwerk de» Landwirts Scurell, welches vor dessen Scheune stand, oand die Leine los und fuhr im Galopp davon. Die Pferde gingen dem Jungen durch und rasten im vollen Galopp die helebte Berliner Straße hinab. Am Berliner Tor stürzte der Junge vom Wagen und wurde überfahren. Ein in der Nähe wohnender Arzt stellte außer beträchtlichen Hautabschürftmgen an den Armen und Füßen schwere Kopsverletzungen fest. Die Pferde wurden später von Passanten aufgehalten. Nowawes . Für den Bau des RealgpmnasiumS, welcher bis zum 1. April 1911 fertiggestellt sein muß, ist auf Veranlassung des Gemeinde- Vorstandes vom Geheimen Baurat Techow. welcher den Schul« Hausbau in der Scharnhorststraße errichtet hat, ebenfalls ein Projekt ausgearbeitet worden, nachdem bereits der Gemeindebau- meister 5hihnert ein solches der Gemeindevertretung vorgelegt hatte. Der Techowsche Bauplan weicht von dem Kuhncrtschen insofern ab, als er verschiedene technische Verbesserungen enthält, unter anderem einen Raum für Lichtbildervorträge, ein Lchrerkonferenzzimmer, was eine wesentliche Vergrößerung deS Gebäudes bedingt. Da­durch werden allerdings auch die Baukosten gegenüber dem Kuhncrtschen Plan um zirka 40 000 M. höher und stellen sich nach einer überschläglichen Ermittelung auf zirka 330 000 M. Die am Mittwoch stattgefundene Sitzung der Gemeindevertretung, welcher der Techowsche Plan zur Kenntnisnahme unterbreitet und vom Bürgermeister und dem zu diesem Zwecke anwesenden Baurat Techow erläutert wurde, hat gegen denselben wesentliche Ein- Wendungen nicht erhoben, und wurden die beiden Herren beauf- tragt, einen genauen Kostenanschlag auszuarbeiten und denselben einer der nächsten Sitzungen vorzulegen. Zwecks Ausbildung einer Anzahl Gemeindearbeiter im Feuerlöschdienst und Gründung einer Berufsfeuerwehr aus denselben beantragte die Feuerlösch, und Finanzkommission, einen Oberfeuerwehrmann zu engagieren, da der für die Leitung der Berufsfeuerwehr zuerst in Aussicht ge- nommene Straßenmeister Rank aus Gesundheitsrücksichten nicht im Feuerlöschdienst verwendet werden kann. Da die Gekneinde beabsichtigt, die Straßenreinigung und Müllabfuhr in eigene Regie zu übernehmen, soll der zu engagierende Berufsfeuerwehrmann während seiner freien Zeit in diesen Ressorts beschäftigt werden. Dieser Antrag sowie ein weiterer auf Beschaffung eine? zweiten Angriffswagens für die Feuerwehr wurden debatteloS angenommen. Buchdruckerei u. LerlagSanttalt Laul Singer& Co.. Berlm SW.."