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Nr. 171. 26. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Wirtschaftlicher Wochenbericht.

Der Arbeitsmarkt. lands im Juni.

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Berlin , 24. Juli 1909.

Ein gleiches Urteil kann man auch aus der Gestaltung unseres kommenden Industrieprodukte ergeben sich für den Monat Juni Außenhandels gewinnen. Für die hauptsächlich in Betracht diese Zahlen: Einfuhr

Chemische und pharmazeutische Er­zeugnisse.

Spinnstoffe und Waren daraus.

Leder, Lederwaren usw. Schnitz- und Formerstoffe. Papier , Pappe und waren daraus waren aus Steinen. Glas und Glaswaren Eisen und Eisenlegierungen. Blei, Bint, Kupfer und Legierungen Blei, Zink, Kupfer und Legierungen Maschinen usw.

daraus

Ausfuhr 1908 1909 1908 1909 in 1000 Doppelzentner

7 932 1 140 70

1 237

1366

70

190

189

163 383

384

401

1803

3176

2571

94

88 2117

637 791

1 392 421

2 384

2845

1 424 499

Sonntag, 25. Juli 1909.

deutschen Eisenbahnen erbrachten nämlich im Juni d. J. aus dem zunächst nach dem Resultat der Steuermacherei des Anti- Erbschafts­Güterverkehr eine Einnahme von 128 Millionen Mart. Gegen die steuerblocks angenommen wurde. Daß die breite Masse durch weitere Vergleichszeit des Vorjahres ist die Einnahme um über 9 Millionen Belastung mit zirka 400 Millionen Mark Abgabenerhöhung in der Mart, das ist über 7 Proz., gestiegen. Es wäre natürlich verkehrt, Konsumfraft geschwächt wird, ist schon schlimm genug, nun sollen die Eisenbahneiunahmen. Außenhandel Deutsch - von den monatlichen Einnahmen der Eisenbahn auf eine parallele Konsumenten sich die neue Steuerlast also um das Doppelte und mehr Getreidepreise. Weizenproduktion und Bolts- Bewegung der Gütererzeugung schließen zu wollen. Auch hier erschwert, aufbürden lassen. Anstatt der 400 werden es vielleicht 1000 Mil­vermehrung. Die neue Milliardenlaft. Aussichten. fönnen Bufallsfaktoren die Resultate sehr stark beeinflussen. Aber lionen, die sie aufbringen müssen. Das auf Grund der Arbeitsnachweisstatistit gewonnene Bild der Schluß, daß bei den stark gestiegenen Einnahmen der Eisen- Wie sich für einzelne Artikel die höhere Steuer in Belastung von der Lage am Arbeitsmarkt zeigt für den Monat Juni wieder bahnen aus dem Güterverkehr die Warenproduktion im Juni nicht für die Konsumenten umsetzt, sei in folgendem skizziert: Die nachgelassen hat, dürfte doch wohl zulässig sein. etwas mehr Schatten, nachdem es im Mai im Vergleich mit früheren Spirituszentrale hat den Preis bereits um 10 Broz. gesteigert. Die Destillateure erklären, ebenso wie die Wirte, für sie seien die Ver­Berioden in freundlicherem Lichte erschien. Im Mai 1908 tamen auf je 100 offene Stellen 156,3 Arbeitsuchende, im Mai dieses Jahres eine energische Abwälzung notwendig sei. Man sieht wohl nicht zu hältnisse so unleidliche geworden, daß, wollten sie nicht verarmen, jedoch nur 151,1. Demnach war in diesem Jahre ziffernmäßig eine Besserung zu verzeichnen. Für den Monat Juni zeigt sich jedoch schwarz in der Annahme, daß für die Konsumenten die Verteuerung wieder eine andere Entwickelung. Der Andrang ist auf 154,4 pro ungefähr das Doppelte der neuen Steuer, also 160 Millionen Mark 100 offene Stellen angewachsen, von 147,2 im Juni des vorigen ausmachen werde. Vorausgesetzt, die Wirte und Brauer hätten Jahres und 94,4 im Juni 1907. Aus der Verschiebung von 1908 in der ersten Hitze des Gefechts etwas zu scharf geschossen, auf 1909 schließt die Arbeitsmarkt- Korrespondenz" auf eine tat­und sie würden, anstatt eine Verteuerung des Bieres um sächliche Verschlechterung der Wirtschaftslage. Wir fönnen das 8 902 11 707 13 238 7 bis 10 Pf. pro Liter vorzunehmen, sich mit einem durchschnittlichen Bahlenmaterial aber nicht als zu solchem unbedingten Urteil be­1456 Aufschlag von 6 Pf. für die Gesamterzeugung begnügen, so stellt rechtigenden Maßstabe anerkennen. Gegenüber allzu optimistischen An­180 fich die Belastung der Konsumenten auf 438 Millionen Mart, bei fichten über die Konjunkturentwidelung, zu denen die besseren Zahlen der 382 100 Millionen veranlagter Steuerlast. Kaffee und Tee sollen zu­Arbeitsnachweise im Mai die Brücke bildeten, machten wir geltend, 1870 fammen 37 Millionen Mark aufbringen. Schon jetzt sind den Kon­daß der Beobachtungsfreis zu eng gezogen und das aus kurzfristigen 619 fumenten Aufschläge von 30 bis 40 Pf. pro Kilogramm angekündigt. Busammenstellungen gewonnene Resultat ferner zu stark von Zufällig 680 Rechnen wir mit einer durchschnittlichen Verteuerung von 25 Pf. pro feiten abhängig sei, um legteres als zuverlässiges Wertmaß an 18 257 18 767 Kilogramm Rohkaffee, dann erwüchse den Konsumenten eine Mehr­sprechen zu können. Es war verkehrt, zu glauben, nun müßten alle, belastung von rund 50 Millionen Mart. Der Tee dürfte im Durch 1.000 von der durch die Arbeitsnachweisstatistit festgestellten Tatsache 955 schnitt um 1 M. pro Kilogramm im Preise steigen, das ergäbe eine Mehr­eines energischen Umschwunges am Arbeitsmarkt bestimmt, in das 1190 belastung von rund 4 Millionen Mark. Auch die Zündhölzer werden Fahrwasser des trititlosen Optimismus hineingondeln. Wir müssen als ein schlechtes Zeichen für die Verhältnisse am Weltmarkt fann im Sleinhandel über die Steuerbelastung hinaus versteuert, so daß uns aber auch gegen die ebenso falsche Schlußfolgerung aus die Abnahme des Exports von Maschinen gelten. Dem Ausfall der Konsument anstatt der veranlagten 25 Millionen Mark vielleicht den Juniergebnissen wenden. Die vergleichenden Zahlen stellen ist auf dem heimischen Markt ein Ausgleich sicher nicht erwachsen. 30 Millionen Mart aufbringen muß. Danach stellt die Rechnung einen viel zu bescheidenen Bruchteil der Gesamtarbeiterschaft dar, Für verschiedene andere Artikel hat sich der Außenhandel günstiger sich so, daß bei einer Steuerbelastung von 242 Millionen Mark auf sie sind dabei zu sehr von sekundären Faktoren abhängig, als daß gestaltet. Branntwein, Bier, Kaffee, Tee und Zündhölzer die Konsumenten fie ein getreues Spiegelbild des ganzen Arbeitsmarktes geben Alles in allem genommen kann man sagen: In der Lage des mit 682 Millionen Mart belastet würden. Nimmt man weiter an, könnten. Bei der letzten Berufszählung- im Juni 1907- wurden Arbeitsmarktes ist eine weitere Verschlechterung nicht eingetreten, die neue Belastung des Tabats werde in ähnlicher Weise abgewälzt in Deutschland bereits 18 Millionen hauptberuflich Erwerbstätige aber der Wirtschaftskörper hat auch die Strife noch nicht überwunden. wie die Branntweinsteuer, dann wären, bei einer Steuer von gezählt; jetzt dürfte die Zahl infolge natürlichen Zuwachses um Das ist wenig trostreich! Was aber als noch schlimmer bezeichnet 285 Millionen Mart, die Konsumenten schon mit 768 Millionen noch eine Million größer sein. Die Statistik der Arbeitsnachweise werden muß, ist die Möglichkeit eines Rückschlages. Da spielt zu- Mark belastet. Bei den billigen Zigarren macht der in Aussicht für Juni 1908 umfaßt aber nur 106 720 Stellenangebote und nächst die Frage der diesjährigen Ernte für uns eine große Rolle. genommene Aufschlag zirka das vierfache, dei den mittleren das 164 794 Nachfragen. Das letztere macht nicht einmal 1 Broz. der Gute Erträge garantieren zwar feine niedrigen Preise, die verhindert dreifache und bei den feineren Sorten das zweifache der Steuer aus. Arbeitsfähigen aus. Ein sehr großer Teil diefer kommt naturgemäß das oft erwähnte System der Einfuhrscheine in Verbindung mit den Wir gewinnen dieses Bild: für die Arbeitsnachweisstatistit überhaupt nicht in Betracht, aber hochgetriebenen Zöllen, aber schlechte Welternten machen sich in auch der Kreis derer, die die öffentlichen Arbeitsnachweise in An- Deutschland dank der Schutzzollmauer ganz sicher in Gestalt von spruch nehmen, ist ein start wechselnder. Das gilt sowohl für außerordentlich hohen Preisen unangenehm fühlbar. Und nach den Arbeitsuchende als auch für Unternehmer und Dienstherrschaften. bisherigen Ernte- und Saatenstandsberichten muß mit einem wenigstens Nach der Statistik der dem Arbeitsmarkt" angeschlossenen Kranken- nicht guten Erträgnis gerechnet werden. Das B. T." untersucht das Verhältnis zwischen Weizen­tassen, die mit ihren zirka 3 Millionen Versicherten schon eine breitere Beobachtungsbasis darstellen als die Arbeitsnachweise, hat berbrauch und-Produktion und kommt zu dem Resultat, daß die auch tatsächlich, absolut genommen, der Beschäftigungsgrad im Menge der Ernten nicht in demselben Maße wie die Bevölkerung Juni 1909 gegenüber dem bergleichenden Monat des Vorjahres nicht gewachsen sei. Die Zunahme der Bevölkerung im letzten Jahrzehnt abgenommen. Nach den Berichten aus den verschiedenen Industrien macht für Europa , Amerifa und Australien über 14 Proz. aus. Die standen geringen Abschwächungen der Produktion in einigen Gewerben Weltweizenernte dagegen weist eine Produktionssteigerung auf, die noch mäßige Steigerungen in anderen gegenüber, so daß im allgemeinen nicht 10 Proz. ausmacht. In Millionen Quarters wurden nämlich rechneten Mehrbelastung nicht wirksam werden sollte, bedeutet die eine Verschiebung taum eingetreten sein dürfte. Bom Eisenmarkt geerntet: wurde teilweise flottere Beschäftigung gemeldet, die auch jetzt noch in verschiedenen Gewerben anhält, wahrscheinlich aber nicht von langer Dauer sein wird. In der Textilindustrie hat die Produktionstätigkeit wieder abgenommen, während im Baugewerbe das mäßige Tempo fich behauptete.

Legt man für die Beurteilung der Marktlage die Eisenbahn­einnahmen zu Grunde, dann könnte man für den Monat Juni sogar auf eine ziemlich erhebliche Produktionssteigerung schlußfolgern. Die

1898 1900 1902 1904 1906 1907 1908 365 314 400 400 423 390 395

Branntwein. Tabat Bier. Kaffee und Tee. Bündhölzer

.

Steuer

Belastung der Konsumenten

in Millionen Mart

80

160

43

86

100

438

37

54

25

30

Zusammen 285

768

Selbst wenn durch Konsumeinschränkung ein Teil dieser be­Finanzreform doch eine weitere Schwächung der Konsumtraft.

Es muß gespart werden an den mehr belasteten Genußmitteln und an anderen Artikeln. Das hält auch wieder die Belebung in Die Verhältnisse am Getreidemarkt lassen befürchten, daß der für der Warenerzeugung zurück und die Produktionseinschränkungen die Ernährung aufzuwendende Anteil vom Einkommen sich kaum wird fezen erneut Arbeitsträfte frei, die in dem Streben, ihre Hände zu ermäßigen lassen, so daß die Ausgaben für andere Lebensbedürfnisse nicht verkaufen, den Druck auf das Lohnniveau verschärfen. So erwächst gesteigert werden können. Die Nachfrage bleibt somit schwach. Nun gerade dem arbeitenden Volke aus der industriefeindlichen blau­kommen, die Lage verbösernd, die neuen und erhöhten Verbrauchs- schwarzen Steuerpolitit eine Summe schädigender Faktoren, die seine steuern hinzu, die in ihrer Wirkung noch unheilvollet sich zeigen, als Lebenshaltung empfindlich zu verschlechtern droht.

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