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Gewerkschaftliches.

Politische Betätigung der Unternehmerverbände.

Der Zentralverband deutscher Industrieller empfiehlt in cinem Rundschreiben seinen Mitgliedern nicht nur den Bei tritt zum Hansabund, um, dem von den Landwirten ge­gebenen Beispiele folgend, mit vereinter Kraft und dann hoffentlich mit besserem Erfolge als bisher für ihre bedrohten Intereffen einzutreten," sondern er mahnt auch an die Aus­führung eines im Herbste v. J. gefaßten Beschlusses, einen Wahlfonds zu gründen. Ueber den Zweck des Wahlfonds heißt es u. a. in dem Rundschreiben:

Er soll dazu dienen, ohne Ansehen der politischen Partei, der sie( die Führer der Parteien) angehören, diejenigen Wahl­tandidaten zu unterstüben, von denen angenommen werden kann, daß sie in wirtschaftlichen und sozialpolitischen, besonders in allen die Arbeiter betreffenden Fragen, Ansichten vertreten, die mit den Bestrebungen und Beschlüssen im Zentralverbande über­einstimmen.

Derselbe Herr Krüger schreibt dagegen in der Neuen Deutschen | sperrt worden. Ein deutscher Wertmeister namens Alafbitter fucht Töpferzeitung", daß es eine unwahrheit sei, wenn be in Deutschland Streitbrecher. Die dänische Organisation ersucht hauptet werde, der Schlag in Hamburg werde deshalb dringend, Zuzug streng fernzuhalten. deshalb geführt, um die zentralorganisierten Bereinigungen zu sprengen.

Ein drittes, streng vertrauliches" Schreiben, das derselbe Herr Krüger an ein Mitglied der berüchtigten Sperre- und Tarifbruch garde in Berlin gerichtet hat, lautet: Hamburg , den 14. Juli 1909. Herrn Otto Walter Tempelhof- Berlin, Berlinerstraße 32. Auf Ihre Karte vom 13. Juli cr. teile ich Ihnen ergebenst mit, daß ich zunächst wissen möchte, mit wieviel Leuten Sie von Ihrer Vereinigung nach hier kommen tönnten und ob Sie Reisegeld beanspruchen. Wie Ihnen be= kannt sein dürfte, sind hier in unserem Berufe teine Lohnforderungen, sondern wir mußten uns der Aussperrung anschließen. Ihrer geschätzten Nachricht gewärtig

zeichnet Hochachtungsvoll

Streit beendet.

Der Streit der ausländischen Arbeiter der Standard Steel

Company" ist nach einer Meldung des W. T. B. beendet. 2000 Mann haben zu den von der Company gestellten Bedingungen die Arbeit wieder aufgenommen. Dem offiziellen Bericht zufolge wird amerikanischen Arbeitern in den Werken der Company in Zukunft der Vorzug gegeben werden.

Doppelte Moral.

In der gestrigen Schlußverhandlung im Prozeß gegen Peter Ganter vor dem Münchener Landgericht beantragte der Staats­anwalt Bestrafung des Angeklagten wegen Privaturkundenfälschung unter Bubilligung mildernder Umstände, ferner wegen Betruges und Beleidigung zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren sechs Albert Krüger. Monaten und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte Wird die Absicht der Unternehmer zur Tat, nämlich, ge­NB. Gine Gründung eines Hirsch Dunderschen auf vier Jahre. Die Untersuchungshaft ersucht der Staatsanwalt fellt sich zu dem wirtschaftlichen Uebergewicht, das die Unter- Vereins wäre augenblidlich hier sehr angebracht. in Höhe von sechs Monaten anzurechnen. Ferner beantragt er, den nehmer schon vielfach besigen, auch noch ein starker politischer So der Herr Albert Krüger, Obermeister in Hamburg und Vor- Angeklagten Ganter wegen Vergehens gegen das Postgesetz zu einer Einfluß, dann wird die Sozialpolitik im Lande noch mehr ſizender des Unterverbandes Hamburg- Altona, Wandsbeck- Harburg! Strafe von 156 000 M. zu verurteilen. Im Nichteinbringungsfalle ins Stocken geraten. Ein würdiges Pendant zur Steuer- Deffentlich behauptet dieser Mann, der Kampf richte sich nicht die höchste dafür zulässige Strafe von 6 Wochen. Der Staats­politik! gegen die Zentralverbände, im Geheimzirkular sagt er anwalt stellte jedoch dem Gericht anheim, diese Strafe auf die das Gegenteil und in dem Briefe an den Berliner Hirsch Untersuchungshaft anzurechnen. Dunderschen" erklärt er, daß es sehr angebracht wäre, wenn in Den Angeklagten Hamburg beantragt der Staatsanwalt wegen Hamburg ein Hirsch Dunderscher Verein gegründet Pribaturkundenfälschung unter Zubilligung mildernder Umstände und wegen Betruges zu fünf Monaten Gefängnis zu verurteilen. Ferner beantragte der Staatsanwalt, den Rechtsanwalt Mauer­meier wegen Nichterfüllung der Zeugenpflicht zu einer Strafe von 100 m., eventuell fünf Tage Haft, zu verurteilen. Das Urteil lag uns bei Schluß des Blattes noch nicht vor.

Berlin und Umgegend.

Der Streik der Geldschrankschlosser erklärt. Die Verhandlungen mit den Unternehmern im Schloffergetverbe find gescheitert, nachdem die Unternehmer die Entscheidung vier Monate lang hinausgezogen haben. Der deutsche Metallarbeiter­berband hatte für Montagabend eine Versammlung aller in den Geldschrankfabriken beschäftigten Arbeiter nach Frankes Festfälen in

werbe!

der Badſtraße einberufen. Otto Handle referierte. Die ge- ber aurer un inermeiſter recht liebevor empfangen Letzte Nachrichten und Depeschen.

und dann in bereit

Breaks

Für den Generalstreik.

In voriger Woche sind wieder einmal 59 Arbeitswillige ein­getroffen, die von zwei Agenten gesichert wurden. In Harburg und Hamburg waren die Bahnhöfe durch zahlreiche Schuhmannsposten bejezt. Namentlich in Hamburg waren außer den Schuyleuten zu Pferd und zu Fuß noch außerordentlich viele in givil zu sehen. Die Arbeitswilligen wurden von den Mitgliedern des Bundes nach gepackt und wählte Kommission hatte, wie in der Versammlung der Geldschrank der Glashüttenstraße befördert. Dort hat der Baugewerbe­schlosser am 6. Juli verlangt wurde, den Tarif der Arbeiter den verband ein größeres Lokal als Streifbrecherquartier ein Unternehmern vorgelegt. Die Kommission der Meister erklärte Viel Glück haben die Unternehmer mit diesem Schub London , 26. Juli. Das Referendum der Grubenarbeiter gerichtet. bei den Verhandlungen am 20. Juli, daß alle Geldschrankfabrikanten Arbeitswilliger nicht gehabt; viele haben Hamburg schon wieder den über den Generalausstand hat für den Streif eine stärkere Ma­einig feien, teine Erhöhung der Löhne zu betvilligen. Man Rücken gekehrt. Gleich am Tage ihrer Ankunft haben 26 von diesen jorität ergeben, als erwartet wurde. In Süd- Wales stimmten wolle den Tarifvertrag, wie er besteht, auf drei Leuten die Hilfe der Streikenden nachgesucht. Alle gaben an, durch 90 Proz. für den Generalstreik. Bis jetzt sind folgende Zahlen Jahre verlängern, weiter aber keine Zugeständnisse machen. Annoncen oder Agenten unter falschen Vorspiegelungen nach Hamburg bekannt: In der Grafschaft Nord- Cumberland stimmten Dem Vorschlage, den Tarif eventl. auf ein Jahr zu verlängern, gelockt worden zu sein. Fast alle angeworbenen Arbeitswilligen sind 25 100 Arbeiter für den Ausstand, 2700 dagegen, in der Graf­Maurer und Zimmerer find fast nicht schaft Sunderland 14 960 dafür, 1290 dagegen, in Lancashire standen die Unternehmer ablehnend gegenüber. Die Kommission der ungelernte Arbeiter; Arbeiter kam nach einer Sonderberatung zu der Ueberzeugung, es darunter. In den letzten Tagen haben die Unternehmer täglich 56 500 dafür, 5250 dagegen, in Lanarkshire 26 000 dafür, sind sei zwedlos, Vermittelungsvorschläge zu machen. Die Berhand größere Transporte arbeitswilliger erwartet, aber eingetroffen in 12 000 dagegen, in Bristol 15 970 dafür, 1920 dagegen. Die feine. In Hamburg- Altona das Gerücht verbreitet, daß lungen mußten demnach als gescheitert angesehen werden. Eine ein Ertrazug mit mehreren Tausend Arbeitswilligen eintreffen soll. von Churbill präsidierte Konferenz zwischen Arbeitgebern und Vertrauensmännerversammlung beschäftigte sich dann wiederholt find auch die Unternehmer mit ihren großen Breaks am Arbeitnehmern am Freitag ist ergebnislos verlaufen. mit dem Resultat und beschloß, eine Verlängerung des alten Ver- Bahnhof gewesen, aber regelmäßig mußten sie leer bon dannen Die an einigen Betonbauten arbeitenden Streitbrecher trages auf drei Jahre nicht zu empfehlen. Die Kommission legte ziehen. die Entscheidung in die Hände der Versammlung vom Montag werden jetzt nicht mehr mit Fuhrwerk von und nach der Arbeits­abend. In der Diskussion, die Handkes Referat folgte, zeigte sich stelle transportiert, sondern kolonnenweise unter starker Polizei­eine große Erregung unter den Arbeitern darüber, daß die Meister deckung esfortiert. Die Unternehmer haben eine andere Taktik eingeschlagen. Die auch nicht die geringste Lohnerhöhung bewilligen und sogar kleine Bugeständnisse wieder zurückziehen wollen. Eine Resolution wurde Freie Bereinigung der Maurer Hamburgs", die schon lange bei den Unternehmern herumgewinselt hatte, ist in Gnaden aufgenommen worden. aus der Mitte der Versammlung eingebracht, in der es heißt: Der Bund der Maurer- und Zimmermeister hat es bei dem Baugewerbe­Da das Angebot der Arbeitgeber, den bisherigen Tarif- verband durchgesezt, daß die Mitglieder der Freien Vereinigung" vertrag auf drei Jahre zu verlängern, für die Arbeiterschaft un- überall zu den alten Lohnbedingungen eingestellt werden können. annehmbar ist, beschließt sie, am Dienstag, den 27. Juli, die Der Vorstand der Freien Vereinigung" ist hiermit einverstanden Arbeit niederzulegen. Diese Maßnahme ist notwendig geworden, und versucht, die Mitglieder der Freien Vereinigung" überall in da alle Versuche, die Tarifangelegenheit ohne Konflikt zu regeln, Arbeit zu bringen, ganz gleich, ob die Arbeit gesperrt ist oder nicht. an der Haltung der Unternehmer gescheitert sind." Die Unternehmer derjenigen Berufe, die ihre Leute aus Ge­fälligkeit für die Herren Bauunternehmer ausgesperrt haben, die Töpfer, Gipser, Klempner, Schlosser, Steinmetzen, Plattenseher usw. beabsichtigen, die Aussperrung aufzuheben.

Die Annahme dieser Resolution bedeutet den sofortigen Streit der in den Geldschrankfabriken beschäftigten Arbeiter. Die an­wesenden Vertreter der beteiligten Organisationen erklärten, daß ihre Mitglieder sich solidarisch verhalten und den Beschlüssen der Mehrheit bereitwillig Folge leisten würden.

In geheimer Abstimmung erfolgte Annahme der Resolution mit 521 gegen 24 Stimmen; sieben weiße Zettel wurden abgegeben.

Der Streit ist damit erklärt!

Die bei der Parkverwaltung beschäftigten Gärtner

beschäftigten sich in einer Versammlung, die im" Prälaten" statt. fand, mit ihren Lohn- und Arbeitsverhältnissen. Gegen die Zu­rücksetzung der Gärtner bei der vorgenommenen Lohnerhöhung tourde lebhafter Protest geführt. Beschlossen wurde, durch den Ausschuß folgende Anträge an den Magistrat zu stellen: 1. Zahlung von Wochenlöhnen. In die Woche fallende Feiertage sind mit zu bezahlen. 2. Für Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit bezw. Dienst soll ein Zuschlag von 100 Proz. gezahlt werden; ferner die Be­zahlung der durch Regen verloren gegangenen Arbeitszeit. 3. Der Anfangslohn soll 30 M. betragen, steigend jährlich um 1,50 M. bis zum Höchstsatz von 37,50 M. 4. Für den Schillerpart ist ein be­sonderes Ausschußmitglied zuzulassen. 5. Schaffung von genügen­den Unterkunftsräumen und Verbesserung der bestehenden. Die angenommene Resolution lautet:

Niederlage der Aufständischen.

Rom , 26, Juli. Depeschen des Gouverneurs von Benadir vom 14. und 17. d. M. melden, daß der Stamm Mohallim Ismail versuchte. Uarsceit in Brand zu stecken, weil der italienische Resident in Uarsceik den aufständischen Häuptling Scheit Uffein gefangen genommen hatte. Es tam zu einem Gefecht des Stammes mit einer Kompagnie Askaris, bei dem die Auf­ständischen 45 Tote, 20 Verwundete und 3 Gefangene verloren, unter den letzteren einen Sohn des Häuptlings der Auf ständischen, während auf italienischer Seite 5 Astaris fielen.

Brand einer Eisengießerei.

Budapest , 26. Juli. Die Schicksche Eisengießerei und Maschinen­fabrit, welche 1000 Personen beschäftigte, steht in Flammen. Das Hauptgebäude und mehrere Nebengebäude find bereits ein Raub der Flammen geworden. Die gesamte Feuerwehr ist an der Unter­drückung des Brandes beschäftigt. Drei Personen wurden lebens­gefährlich verletzt. Man sagt, daß der Brand durch die Sonnenglut entstanden ist.

Die verschwundenen Detektivs.

Die Töpfer sind sich mit den Unternehmern schon einig ge­worden und arbeiten bereits wieder. Die Aussperrung wird sich also noch auf die Maurer, Zimmerer und Bauhilfsarbeiter be schränken. Die Unternehmer sollen sich der Hoffnung hingeben, daß diese Berufe sehr bald kapitulieren werden. In dieser Hofnung wird sich der Baugewerbeverband sehr bald getäuscht sehen. Zumal figen Hotel zwei Herren, die sich als Detektivs vorstellten. Sie ber wenn der Zuzug von Bauarbeitern nach Hamburg fernbleibt. Darum müssen alle Arbeiter des Baugewerbes es für ihre hafteten etwa 20 Personen und nahmen ihnen das Bargeld sowie Shrensache halten, dafür zu sorgen, daß keine Arbeitswilligen nach sämtliche Wertsachen ab und verschwanden. Es fehlt jede Spur Hamburg kommen.

Sieg der Rheindampfer- Maschinisten.

Budapest , 26. Juli. Heute morgen erschienen in einem hie­

von ihnen.

Generalausstand.

Aussperrungswu. Der Streit der Maschinisten und Heizer auf dem Rheinstrom Stockholm, 26. Juli. Die Aussperrungen, von denen bisher ist beendet. Die Kommissionen des Verbandes der Hafenarbeiter, 13 000 Arbeiter betroffen waren, haben heute weitere Ausdehnung der Maschinisten und Heizer und des Arbeitgeberverbandes unter angenommen. Falls auch dieser Schritt erfolglos bleibt, werden dem Vorsitze des Gewerbegerichtsvorsitzenden Herrn Rechtsrat weitere Aussperrungen nach den Bestimmungen des Schwedischen Dr. Erdel verhandelten im Rathaussaal" zu Mannheim . Die Arbeitgebervereins erfolgen. Die Zahl der heute ausgesperrten Verhandlungen nahmen 4 Stunden in Anspruch. Die Arbeitgeber Arbeiter beträgt 40 bis 50 000. sträubten sich mit äußerster Bähigkeit gegen jede Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Schließlich kam aber doch eine Einigung zu­stande, wonach die Tarifverträge der Stüdgutarbeiter, Elevator- Stocholm, 26. Juli. Das Landessekretariat der Fachvereine und Kranführer von Jahre 1906 incl. der Nachträge sowie der hat heute abend dem Arbeitgeberverein mitgeteilt, daß beschlossen Die startbesuchte Versammlung der bei der Berliner Park- Tarifvertrag betr. die Heizer und Maschinisten auf den Schiffen worden ist an die Mitglieder sämtlicher Landesorganisationen eine verwaltung beschäftigten Gärtner gibt ihren Unwillen kund vom Jahre 1907 für die Zeit vom 1. Juli 1909 bis 1. April 1911 Proklamation zu senden, in der zur Arbeitsniederlegung im ganzen über die Behandlung ihrer durch ihren Ausschuß an den mit einigen Abänderungen verlängert wurden. Für die Stückgut- Lande am 4. August aufgefordert wird. Magistrat gerichteten Forderungen betreffs Lohnerhöhung. Die arbeiter tritt ab 1. Januar 1910 eine Lohnerhöhung von 20 Pf. pro Forderung und Anträge auf zeitgemäße Regelung der Lohn- und Tag in Kraft. Für das Maschinenpersonal auf den Schiffen tritt Arbeitsverhältnisse hat der Gärtnerausschuß den zuständigen eine sofortige, d. h. ab 1. Juli datierende Lohnerhöhung von 1 Mt. Verwaltungsstellen bereits seit Jahresfrist unterbreitet, und fönnen sich die Versammelten des Eindrucks nicht erwehren, daß der Magistrat ihre bescheidenen und berechtigten Forderungen nicht ernstlich behandelt.

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Schiffskarambolage.

Aktion gegen den Krieg.

pro Woche in Kraft und eine weitere Lohnerhöhung von 50 Pf. pro pedoboot Storpion" mit dem Kreuzer Erzherzog Karl " zu­Pola, 26. Juli. Während eines Nachtmanövers ist das Tor­Woche ab 1. Januar 1910.- Dem Maschinenpersonal auf ben Stredenbooten wird ununterbrochene Nachtruhe von mindestens sammengestoßen und hat schwere avarien erlitten. Personen 6 Stunden garantiert; es darf davon nur bei Havarien, Hochwasser, sind nicht zu Schaden gekommen. Sturmwind und plöblicher Eisgefahr abgewichen werden. Die Ueberschreitung gilt in diesen Fällen als ueberarbeit. Für die Zeit des Tarifvertrages übernehmen der Hafens Madrid , 26. Juli. ( W. T. B.) Nach amtlichen Depeschen aus arbeiterverband und der Zentralverband der Heizer und Ma- Sabadell( Provinz Barcelona ) protestieren die Arbeiter gegen den schinisten bei denjenigen Arbeitgebern, die Tariftontrahenten find, Feldzug bei Melilla , erklärten den Ausstand, drangen in den Bahn­die Verpflichtung, in feinen Streit aus Anlaß der Schaffung eines hof und verhinderten einen Zug an der Abfahrt nach Barcelona . neuen Tarifvertrages einzutreten. Ebenso übernehmen die Ar- Die Eisenbahnschwellen wurden aufgerissen und die Telegraphen= beitgeber die Verpflichtung, in der genannten Zeit aus den ge- und Telephondrähte durchschnitten. Bürgergarde machte später den nannten Anlässen teine Aussperrung vorzunehmen und keine Ver- Weg frei, so daß der Zug abgehen konnte, bald jedoch mußte er um­schlechterung der bestehenden Lohn- und Arbeitsverhältnisse ein fehren, da auch weiterhin die Schienen aufgerissen waren. Zu der= felben Zeit wurde in Barcelona der allgemeine Ausstand begonnen. Ueber die Provinz Barcelona ist, wie in der Hauptstadt, der Be­lagerungszustand verhängt worden.

treten zu lassen.

Die Tatsache, daß der Magistrat ab 1. April d. J. den voll­arbeitsfähigen ungelernten Partarbeitern eine Lohnerhöhung von 25 Pf. pro Tag gewährt, und ferner den höheren Beamten bei der Parkverwaltung ab 1. Juli d. J. Gehaltserhöhungen von 200 bis 600 m. pro Jahr bewilligt hat, gibt Ursache zu einer starten und berechtigten Entrüstung über solche Zurüdsezung, zumal die Lohnfäße, wie schon so oft wiederholt, der übrigen beim Magistrat beschäftigten Handwerker durchschnittlich um 50 Pf. bis 1 M. pro Tag, im einzelnen sogar um 1,50 M. höher find. Auch wird festgestellt, daß solche niedrigen Lohnfäße wie 4 M. beziv. 5 M. pio Tag nach zwölfjähriger Dienstzeit in feiner Der Abschluß dieser Tarifbewegung im Hafen Mannheim - Bud­Vorortgemeinde Berlins den Gärtnern gezahlt werden, im wigshafen bedeutet für die Hafenarbeiter und für die Maschinisten Gegenteil um 50 Bf. bis 1,50 M. pro Tag höher sind, ungerechnet und Heizer auf dem Oberrhein einen glatten Sieg. Die Arbeit­der gewährten Teuernugszulagen und sonstigen Vergünstigungen. geber hatten die Tarife gekündigt, Lohnherabsehungen bis zu 5 M. Der Ausschuß wird beauftragt, abermals die Forderungen, pro Woche nicht nur angedroht, sondern auch ausgeführt. Auf ihre mit besonderer Betonung der Notwendigkeit sofortiger Lohn- prinzipiellen Forderungen: die Umwandlung der Tage- und Wochen­erhöhung, unter Hinweis auf die durch das neue Steuergeset löhne in Stundenlöhne mußten sie verzichten, ebenso auf den Ab­hervorgerufenen und noch zu erwartenden Steigerungen vieler Lebens bezw. Gebrauchsartikel, dem Magistrat bezw. der Part- laufstermin am 1. Februar 1911. Alle Verschlechterungen durch die Arbeitgeber wurden abgewehrt, die gemachten Lohnabzüge müssen deputation zu unterbreiten." Es wurde beschlossen, diese Forderungen dem Magistrat und nachbezahlt werden und Lohnerhöhungen treten in Kraft. Ganz bem Stadtverordnetenkollegium in Gemeinschaft mit den übrigen besonders wertvoll ist, daß es gelang, eine Arbeitseinstellung im dem Gemeindearbeiterverbande angeschlossenen Arbeiterkategorien Hafen Mannheim- Ludwigshafen ganz zu vermeiden und den Kampf auf den Rheinstrom und die Boote im Oberrhein zu beschränken. zu unterbreiten. Dank der von den organisierten Arbeitern geübten Disziplin mar die Durchführung dieser Taktik möglich.

Deutsches Reich .

Husland.

Heiliger Krieg.

Madrid , 26. Juli. Aus Alhucemas wird berichtet: Die Ein­geborenen haben, entmutigt durch das Gerücht, daß die Spanier Verluste erlitten haben, drei Kanonen im Stich gelassen und die Gewehre und die Munition fortgeworfen. 12 000 Gingeborene ber­stärkten die Harta in Melilla ; andere Eingeborene errichteten Ver­schanzungen auf den umliegenden Höhen. Die Marubuts predigen den heiligen Krieg.

Einsturz eines Bersammlungsraumes.

Alessandria , 26. Juli. In dem Vorort Vale San Bartolomeo stürzte während einer Besprechung, die der Franziskanerpater Der Kampf im Hamburger Baugewerbe. Albafini über eine italienische Expedition in die Weingegenden Der Obermeister der Töpferinnung in Hamburg Albert Krüger Chinas abhielt, der Verhandlungsraum zusammen und riß alle macht in einem Flugblatt seinen Kollegen die Mitteilung, daß sich Anwesenden, etwa 200, hinab. Von Alessandria eilten Militär und der Kampf in Hamburg hauptsächlich gegen die zentral­Schokolade und Zuderwarenarbeiter und Arbeiterinnen! Aerzte zur Hilfeleistung herbei. Bisher wurden etwa 30 Verwundete organisierten Gesellen richte, weil diese über Wegen Tarifforderungen bei der Firma A. G. Globus in unter den Trümmern hervorgezogen, darunter sechs Schwerver. verschiedene Geschäfte Sperren berhängt hatten. Ashus( Dänemark ) sind 20 Arbeiter und 40 Arbeiterinnen ausgewundete. Sehr viele der Verunglückten erlitten Quetschungen. Berantwo. Redakt.; Wilhelm Düwell, Lichtenberg . Inserate verantw.; Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlageanstalk Baul Singer& Co, Berlin SW. Sierau 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl