Wir Bitten die Teilnehmer, ihre Jugendliederbilcher mitzu«Bringen.Alle Jugendlichen sind zu diesen Ausflügen freundlichst ein-geladen. Auch bitten wir die proletarischen Eltern, unseren Wer-anstaltungen ihr Interesse zuzuwenden.Der Jugendausschuß für Groß-Verlin.Warnung vor einem Schwindler. Der Vorstand des Männer»chors„Fichte-Georginia" schreibt uns: In letzter Zeit ist es einemSchwindler gelungen, ein Mitglied unseres Vereins sowie auchden Dirigenten um Beträge von l— S M. zu prellen. Derselbebenutzt die Abwesenheit der Betreffenden, um bei deren Nachbarnoder Hauswirt säuberlich eingepackte wertlose Gegenstände, unterdem Vorgeben, es seien Partituren oder Stiminpseifen, abzugeben,wobei er sich den Betrag, natürlich auf gefälschten Rechnungen,gleich einhändigen läßt. In dem Falle des Dirigenten handeltees sich um eine gefälschte Nota der Firma Bote u. Bock; in demanderen Falle um eine gewöhnliche Nota, unterzeichnet: I. Loewen-thal,„Kreuzberger Harmonie", ohne natürlich Mitglied diesesVereins zu sein. Da der Schwindler diesen Trick wahrscheinlichbesonders bei Sangesbrüdern wiederholen wird, so sei hiermit vordemselben gewarnt.Bekanntmachung betreffend Prüfung von Kraftfahrzeugen undderen Führer. Der Polizeipräsident teilt mit: Ich bringe hiermitzur öffentlichen Kenntnis, daß ich als amtlichen Sachverständigen,welcher befugt sein soll, gemäß Z 4, Abs. 2, und§ 14, Abs. 1, derPolizeiverordnung, betreffend den Verkehr mit Kraftfahrzeugen,vom 2g. September IVOS, Kraftfahrzeuge und Führer von solchenzu prüfen und darüber Gutachten und Zeugnisse auszustellen, außerden in meiner Bekanntmachung vom 15. Juni ISOg genanntenHerren noch den Diplomingenieur Mar Preuß, In-genieur des Da m p f k e s fe l- R e vi s ionS v e r e i n s„Berlin", in Berlin dl W. 23, Lessing st r. 34, anerkannthabe.Zweiter Wahlkreis. Am Sonntag ist auf dem Waldfest eineHalskette gefunden und eine Krawattennadel verloren worden. Aus-kunft gibt Genosse Karl Renneri, Jahnstr. 18.Gefunden wurden am Montag beim Familienfest des viertenKreise« in Ludwig» Biktoriagarten, Treptow, einige Gegenstände,die im Bureau de« Wahlvereins Stralauerplatz 1/2 in Empfanggenommen werden können.Arbeiter-Samariterkolonne. Heute abend ö Uhr DresdenerStraße 45: Monatssitzung der diensttuenden Abteilung. Die Arm-binden müssen umgetauscht werden. Da viel Bestellungen ein-gelaufen sind, müssen alle Mitglieder erscheinen.Feuerwehrbericht. In der letzten Nacht kam in der Gräfe-siraße 31 Feuer aus, das bei Ankunft deS 11. Zuges schon einegrößere Ausdehnung erlangt hatte. Die Flammen schlugen anmehreren Stellen aus dem Dache empor, so daß von mehrerenSeiten vorgegangen werden mußte. Brandmeister v. Borch ließvier Schlauchleitungen von Dampfspritzen vornehmen und es gelangdurch kräftige» Wassergeben den Brand auf den Dachstuhl, dernicht mehr gerettet werden konnte, zu beschränken. Die Entstehungdes Brandes, der großen Schaden verursacht hatte, konnte bei derAusdehnung der Brandstelle nicht mehr festgestellt werden. Gleich-zeitig wurde aus der Köpenicker Straße 157 ein Küchenbrand ge-meldet. Etwas später brannten in der Koppenstr. 84 Betten undMöbel in einer Wohnung. In der Borsigstr. 11 mußte nachts um1 Uhr ein Feuer gelöscht werden, das durch Unvorsichtigkeit ineinem Zimmer ausgekommen war. Gestern früh um 5 Uhr branntenin der Gottschedstr. 18 Kohlen und Möbel in einer Küche. Der15. Zug hatte in der Stromstr. 32 zu tun. wo«in Keller in Flammenstand. Erst nach längerem Wassergeben gelang es. die Gefahr zubeseitigen. Ferner wurde der 11. Zug nach der Bockbrauerei aufdem Tempelhofer Berge, der 3. Zug nach der Schönholzer Straße Vund der 6. Zug nach der Admiralstr 5 alarmiert, um Hilfe zu leisten.Vorort- IVadmdrten»Charlotkenburg.Die mißlichen BerkehrSverhältnisse am CharlottenburgerBahnhof scheinen vorläufig noch keine Aenderungen zum Besserenzu erfahren. Seit der baulichen EntWickelung des StuttgarterPlatzes, dem faßt vollständigen Ausbau der Kaiser Friedrichstraßeund des südlichen Teile» der Windscheidstraße ist der Charlotten.burger Bahnhof in seiner jetzigen Anlage immer mehr zum Ver-kehrhinderni» geworden. Dazu kommt, daß auch der südlich vomStadtbahnkörper gelegene Bezirk, die Gervinus-, Mommsenstraßeusw., eine ungeahnte schnelle EntWickelung durchgemacht hat, sodaß bessere Verbindungen zwischen den nördlich und südlich desBahnkörper» gelegenen Straßen dringend nötig erscheinen. Dennjetzt sieht e» damit recht traurig au». Die nächste Unterführungvom Stuttgarter Platz ist im Zuge der Kantstraße gelegen. Daserschwert den Verkehr ungemein. Seitens der ilnwohner werdendaher die Wünsche nach dem Bau von Unterführungen im Zugeder Kaiser Friedrich« und der Windscheidstraße wiederholt ge-äußert.Nach dem was verlautet, ist vorderhand an eine Unterführungim Zuge der Kaiser Frieorichstraße nicht zu denken. Diese?Projekt könnte am praktischsten nur in Verbindung mit dem Baueiner geplanten Untergrundbahn gelöst und zum anderen abhängiggemacht werden von den Plänen der Eisenbahnverwaltung inbezug auf den Neubau deS Bahnhofs. Den Wunsch, den schonjetzt bestehenden Durchgang von der Nord- nach der Südseite, derdie einzelnen Perronaufgänge des Charlottenburger Bahnhofsverbindet, unter Aurfhebung des BillettzwangeS für den öffent-lichen Verkehr frei zu geben, soll die Bahnverwaltung aus be-triebstechnischen Gründen abgelehnt haben. Ebenso aussichtslosdürfte wohl die Anlage eines BilletischalterL an der Südseite sein,wenn, wie behauptet wird, zutrifft, daß nämlich die Eisenbahn.Verwaltung die Errichtung dieses Billettverkaufsstandes von derUebernahme einer beträchtlichen Garantiesumme durch die Stadtoder durch die Interessenten abhängig macht. Aber das äußerstgeringe Entgegenkommen de? Bahnfiskus gegen noch so berechtigteWünsche im Publikum kann nicht mehr überraschen.Tagegen sollen für den Bau einer Unterführung im Zugeder Windscheidstraße bessere Aussichten bestehen. Wann sie jedocherfüllt werden, läßt sich nicht voraussagen, so daß man sich diejetzigen Zustände schon noch eine geraume Zeit wird gefallenlassen müssen.Eine Zentral-Bakuum-Anlage? Wie Märchen lesen sich diephantastischen Schilderungen BellamhS in seinem„Rückblick ausdem Jahre 2800". wenn er in denselben die kompliziert ange-legten zentralisierten Einrichtungen aller Art schildert. Und dochhat Bellamy damals, als er seinen Rückblick tat, noch lange nichtan alles das gedacht, was man schon vor dem Jahre 2800 bei unszentral einrichten will. Ist eS wohl selbst Bellamy eingefallen,daß man die Zimmer in einer Wohnung, in einem Hause, ja inder ganzen Stadt von einer gemeinsamen Stelle aus reinigenkönnte?Eine Gesellschaft bei Düsseldorf will diese» Problem durchdie Einrichtung einer zentralen Entstaubungsanlage für ganzCharlottenburg lösen. An der Zentralstelle würde ein großer Be.hälter luftleer gepumpt werden, von diesem Behälter ging einRohrnetz durch die ganze Stadt. Wie die Ga». und Wasserröhrenliefen die Leitungen unter der Erde hin. Jedes Haus und jedeWohnung und darin jedes Zimmer könnte an die Rohr- oderSchlauchleitung angeschlossen werden. An den LeitungSmündungenin den Wohnungen befindet sich der Aufsauger. Mittels einesHahne» würde die Leitung geöffnet. Anstatt, daß wie beim Gas-rohr da» Gas hinauSströmt, sauge hier die luftleere Leitung dieLuft und damit den Staub auf. In einem kleinen Sammelkesselwürde für jedes Haus der Staub und Schmutz besonders aufge-fangen und dann beseitigt werden können. Die Sache ist also ganzeinfach.Zu der Ausführung dieses Projektes bedarf die Gesellschaftjedoch die Zustimmung der Gemeinde zur Benutzung der Straßen.Davon also wird es abhängen, ob wir schon jetzt Bellamys Phan-tasten überholen können oder ob wir damit noch warten müssen.lieber einen Raubanfall wird berichtet: Montag abend zwischen'/z bis 12 Uhr sind zwei Herren, vom Zoologischen Garten kommendnach der Berliner Straße gehend, unmittelbar in der Nähe des KnieSin der dunkeln Querstraße an der Akademie für Musik von dreiStrolchen überfallen worden. Dieselben hielten den beiden Herreneinen Revolver vor und ein offenes Messer mit den Worten: Geldoder Leben I Daraufhin wurden den beiden Herren die Taschenrevidiert und eine Barschaft von 388 M. abgenommen. Nachdemdie Räuber das Geld hatten, sagten sie: Nun können sie gehen.aber keinen Laut von sich gebe», sonst schießen wir. Die dreiStrolche waren im ungefähre» Alter von 25 bis 38 Jahren. Siehatten Schnurrbärtc, zwei trüge» schwarze steife Hüte, der dritteeinen schwarzen Schlapphut. Ihre Größe betrug ungefähr1,78 Meter. Sie verschwanden nach dem Ueberfall in der dunklenQuerstraße in ein Hau» durch einen Ausgang nach der Hardenberg-straße. Die Ueberfallenen sind zwei Ausländer, einer von ihnen einMechaniker.Rixdorf.TodeSsturz eines KindcS. Ein beklagenswerter Unglücksfall hatsich gestern aus dem Grundstück Weserstr. 38 zugetragen. Die Ehe-frau des im dritten Stockwerk wohnhaften Arbeiters Kühling hatteauf dem Boden Wäsche getrocknet und währenddes ihr drc» Jahrealtes Kind allein in der Wohnung zurückgelassen. Die Kleinekletterte nun aus dem Bettchen heraus, stieg auf das Fensterbretthinauf und sah auf dem Hofe den, Spiele der Kinder zu. Siebeugte sich dabei zu weit aus dem Fenster heraus, verlor das Gleich-gewicht und stürzte in die Tiefe. Der Körper deS unglücklichen Ge-ichöpfeS wurde förmlich zerschmettert, so daß der Tod auf der Stelleeintrat.RummelSburg.Aus der Gemeindevertretung. Die letzte, nur schwach besetzteGemeindevcrtretersitzuug bot in ihren Verhandlungen über die beidenHauptpunkte der Tagesordnung: Errichtung eines Sonnabend-Abendmarktes auf dem Boxhagener Platz, wie bei der Er-örterung der Erhaltung des an der Prinz- Albert- Straßeund Schlichtallee belegenen„Spielplatzes" so recht das Bild einesrückständigen Dorfparlaments. Der jetzige MarktftandSpächter hatder Gemeinde ein Angebot von jährlich 18888 M. für diesen neueinzurichtenden Markt gemacht. Der Gemeindevorstand hat diese«Angebot auch einstimmig gutgeheißen und der Gemeindevertretungzur Annahme empfohlen. Die interessierten Gemeinde-Vertreter als Hausbesitzer und Geschäftsleute geiferten ineiner Art und Weife gegen die Errichtung diesesMarktes, als weim tatsächlich der Untergang aller seßhaftenGeschäftsleute und Hausbesitzer die unvermeidliche Folge hiervonwäre. Auch wurde von diesen Herren mit den bekannten Phrasen vonUnreellilät und der schlechten Ware auf den Wochenmärkten gehörigherumgeworfen. Nachdem unsere Vertreter die gegnerischen Einwürfe ingebührender Weise beleuchtet und auf ihr richtiges Maß zurückgeführthatten— vertraten dieselben den Standpunkt, daß die Einrichtungdieses Marktes auf dem Boxhagener Platz sehr im Interesse derAllgemeinheit liege, und daß von einer angeblichen Schädigungeiniger etwa in Betracht kommender Ladeninhaber kaumdie Rede sein kann— da bereit» zwei Sonnabendabendmärtteganz in der Nähe des Boxhagener OrtSteils auf LichtenbergerGebiet stattfinden. Auch kämen doch die 18888 M. der Gemeindebei der derzeitigen schlechten Finanzlage zu gemeinnützigen Zweckensehr zu statten. Der kollegialische Gemeindevorstand ließ da» Fürund Wider gegen seine Vorlage passieren, ohne selbst einenfesten Standpunkt hierzu zu vertreten— und so trat dennauch bei der Abstimmung das ergötzliche Schauspiel ein—daß zwei Gemeindevorstandsmitglieder gegen ihre eigeneeinstimmig eingebrachte Borlage stimmten und dieselbe dadurchselbst zu Falle brachten. Genosse John ließ denn auch diesen Augenblick. der dem es einige recht verdutzte Gesichter abgab, nichtvorübergehen, ohne diese» Gebaren noch besonders zu kennzeichnen.Ein fast noch beschämenderes Resultat ergab die von der öffentlichender geheimen Sitzung überwiesene.Spielplatz"-Angelegenhe>t. Der—--— j--------—£-----—>---— t r rt--- ki/zwischen der Prinz-Albert-Str. und der Schlichtallee gelegene große Spiel-platz, welcher bereits seit 1885 besteht und seit dieser Zeit mit Bäumenbepflanzt ist, und der auch sonst lvegen seiner ruhigen und gutenLage und schönen Umgebung(doppelreihige Baumallee) sehr beliebtund von Jung und Alt besucht wurde— geht nun durch Beschluß derGemeindevertretung am 1. Oktober d.J. ein. DieStadtBerlin, der diesesTerrain gehört, verlangt in Zukunft als Pachtzins statt der bis-herigen 580 M. den für diese» Terrain jeweilig zu zahlenden derGrundwextsteuer gleichkommenden Betrag(zurzeit 1885 M.) alsPachtzins. Wenn dieser Pachtzins für ein Spielplatzgelände auchhoch erscheint, so darf aber nicht verkannt werden, daß bei einerVerpachtung zu gewerblichen Zwecken ein noch höherer Pachtzinserzielt werden kann. Die Vorlage des kolleg. Gemeindevorstandes, umder tausend Mark halber auf die Weiterpachtung dieses schönen undeinzigen Spielplatze» im Orte zu verzichten— sucht in ihrer Rück-ständigkeit wohl seinesgleichen� und ist noch um so unbegreiflicher,als ständig von allen Schichten der hiesigen Bevölkerung über denMangel an öffentlichen Tummelplätzen sehr geklagt wird. Um dieVorlage nun wohl nicht gar zu rückständig und unvernünftig erscheinen zu lassen— soll das RathauSgrundstück an der Marklstraßewie das Gemeindegrundstück in der Wilhelmstraße als Ersatz für diegleichen Zwecke hergerichtet werden.Die Herstellungskosten betragen aber hierfür allein auchmehrere tausend Mark. Im übrigen war schon früher von unserenGenossen die Errichtung eines Spielplatzes auf dem Rathaus-grundstück für die Boxhagener Jugend angeregt worden—ohne bei den bürgerlichen Vertretern em Verständnishierfür zu finden. Unsere Vertreter traten trotz der Erhöhung desPachtzinses warm für die Beibehaltung des jetzigen Spielplatzes,welcher für Alt und Jung der einzige ungeniette Erholung», undTummelplatz ist. ein. Auch wiesen unsere Vertreter eindrllcklichstdarauf hin, daß daS Eingehen diese« Spielplätze« bei allen Ein-wohnern allgemeines Befremden erregen wird. Auch die bürger-lichen Diskussionsredner vertraten den Standpunkt, daß es nicht gutmöglich sei, den alten Spielplatz wegen der erhöhten Pachtsummeaufzugeben. Nach dieser Diskussion war cS recht auffällig, daß dieVorlage des Gemeindevorstandes mit 11 gegen 7 Stimmen zurAnnahme gelangte. Beide Abstimmungen zeigten die betreffendenbürgerlichen Vertreter wie auch die betreffenden Vorstandsmitgliederso recht in vollem Glänze ihres UnverständnisseSisür daS Wohl unddie Interessen der Allgemeinheit. Auf der einen Seite wird imInteresse von ein paar Geschäftsleuten und Hausbesitzern, dieMasse der Bevölkerung geschädigt und die Gemeinde noch obendreinjährlich um 10 888 M. gebracht, und auf der anderen Seite wirdum tausend Mark halber ein äußerst notwendiger Erholungsplatz derBevölkerung entzogen.Köpenick.Eine verfehlte Spekulation. Ein Unternehmer hatte demMagistrat von Berlin und der Stadtverwaltung Köpenick den Planunterbreitet, die Wühle, welche von den Falkenberger Rieselfeldernnoch der Spree fließt, in einen Stichkanal umzuwandeln. Der Unter«nehmer hatte, um den Plan auSznftihren, bedeutende Terrains ander Wühle erworben und sich bei anderen Besitzern das Borkaufs-recht gesichert. Nachdem die Stadt Berlin eine Unterstützung de»Projektes abgelehnt, hat sich nun auch der Magistrat von Köpenickgegen das Unternehmen ausgesprochen und damit ist der ganze Planhinfällig geworden,Zossen.Eine Straßendemonstration fand am Sonntag am hiesigen Ortestatt. Allerdings handelte«s sich nicht etwa um Sozialdemokraten,sondern um Patrioten. Anläßlich des Schützenfestes fand ein Umzugdurch die Straßen deS OrlS statt unter polizeilicher Begleitung;natürißch fehlte auch die Musik nicht. Die Leute marschierten durchdie Stadt mit Teschiug und Seitengelvehr, als wären sie ganz alleinda. Unter den Schützeubrüdern befinden sich viele Geschäftsleute,die dafür gesorgt halten, daß an diesem Tage offenbar zur be-sonderen Weihe die Geschäfte bis abends 7 Uhr geöffnet sein durften;für die Angestellten kein besonderes Vergnügen. Wir wollen sehen,ob auch den Sozialdemokraten bei der nächsten Gelegenheit ähnlichesgestattet wird. Wir zweifeln.Falkcnhagen- Seegefeld und Staaken.In der am Sonntag stattgcfundcnen Generalversammlung beZWahlvereins referierte Genosse L e i d n e r über d a s neueOrganisationsstatut der Partei. Hierauf folgten dieBerichte der Funktionäre über das verflossene Halbjahr. Desfehlenden Lokales wegen konnte nur eine öffentliche Versammlungabgehalten werden. Die Mitgliederzahl ist etwas gestiegen. DieBibliothek umfaßt 418 Schriften nnd wurde in 183 Fälle» benutzt.Zum BezirkSfnhrer in Nen-Tecgefeld wurde Genosse Schulz gewählt.Ein Antrag zwecks Agitation in der Umgegend wurde dem Vorstandüberwiesen, auch fand ein Antrag zur KreiS-GencralvcrsammluugAnnahme. Als Vertteter zur KreiSversammlung wurden die GenossenLeidner und MeweS gewählt. Der Vorsitzende schloß die Verfamm-lung mit dem Wunsche, daß der Wahlverein bald ein festes Obdachfinden möge.Spandau.In der am Dienstag abgehaltenen Sitzung des GcwerbegerichtSstanden vier Sachen zur Verhandlung an, davon endete eine durchVergleich, die anderen durch Urteil. Bemerkenswert sind folgendeSachen: Der Kutscher E. klagt gegen den Kaufmann Mühlen-beck auf Zahlung von 8,15 M. Lohn für eine Woche, 14 M. fürKost und 2 M. für Logis. Kläger war beim Beklagten gegen einenMonatslohn von 88 M. nebst freier Station beschäftigt.Er wurde am 4. Juni diese» Jahres ohne Grund plötzlichentlassen. Der Beklagte behauptet, er fei zur Entlassungberechtigt gewesen, da der Kläger an dem Tage stark betrunken war.DaS Gerichi verurteilt den Beklagten zur Zahlung von 24.15 M.In der Urteilsbegründung wurde ausgeführt, die Trunkenheit be»rechtige wohl zur Kündigung, aber nicht zur sofortigen Emlassnng.Es klagt ferner der Zimmermann Preukfchat gegendie Firma Friedrich wegen 7,17 M. Lohn für einenTag. Er behauptet, er fei am 13. Mai erst abends7Vz Uhr entlassen worden, al» er sich bereits auf demBahnhofe befunden, um nach Hause zu fahren. Dort habe ihmder Lehrling Karte und Lohn übergeben. Er habe anderen TagcSwieder nach Spandau fahren müssen, um fein Geschirr zusammenzu-holen, und sei ihm dadurch der ganze Tag verlorengegangen. DerBeklagte stützt sich auf den Tarif, nach welchem er seineArbeiter zu jeder Stunde. auch am Tage entlassenkönne. Der Tag als Entlassungseinheit fei im Tarifenicht vorgesehen. DaS Gericht kommt zu dem Urteil,daß. wenn auch im Tarif der Tag als EntlaffungSeinheitnicht angegeben fei, man doch nach Treu und Glauben annehmenmüsse, die Mitteilung der Entlassung habe so rechtzeitig zu erfolgen,daß der Arbeiter noch sein Werkzeug am selben Tage zusammen-holen könne, um am anderen Tage eventuell gleich wieder in andereArbeit eintreten zu können. Der Beklagte wurde zur Zahlung der7.17 M. verurteilt._Vermischtes.Fortschreitende Industrialisierung Lothringen».In Malancourt(KreiS Metz) wurden 46ö 888 M. Gemeindewastzan die Gesellschaft JakobuS verkauft, die in den benachbarten OrtenSt. Marie-aux-Chönne», St. Privat und Boncourt ebenfalls Lande-reien erwarb, um diese zu industriellen Unternehmungen und zumBau von Lrbetterwohnungen zu verwenden.Gründung einer Luftschifferschul». Wie der„Schwäbische Merkur"berichtet, hat der deutsche Luftflottenverein vom preußischen Kriegs-Ministerium einen Beitrag von 8888 M. zur Gründung einer Luft-schifferschule in Friedrichshafen erhalten. Die Schule soll am1. Oktober zunächst mit 8 jungen Leuten im Alter do» etwa13 Jahren gegründet werden._Lutomobilunglück.Elberfeld, 28. Jult. Heute morgen gegen 4 Uhr fuhr da» Auto-mobil des Fabrikanten Brunsehler-Welbert auf der Chaussee Elber-feld— Neviges, nahe Walmichraih gegen einen Telegraphenmast. DaSAutomobil wurde vollständig zertrümmert, von den vier Insassenwurden der Sohn de» Besitzers und der Chauffeur getötet, einerschwer, einer leicht verletzt.«Mtltcher Marttbertcht der ftädtilchen MarNhallen-Dtrektton überden Großhandel in den gentral-MarNhallen. Marktlage: Fleisch,Zusuhr schwach. Geschält ruhig, Preis« unverändert. Wild: Zusnhr nichtgenügend, Selchäst lebhast, Preise besriediaend. Geflügel! Zusnbr ge.nügend, Gelchäst ziemlich rege, Preise befriedigend. Fische: Zusuhrmäßig, Geschäft lebhast, Preise wenig verändert, stl r« b s e wenig gefragt.Bulter und Käse: Geschäft ruhig, Preise unverändert. Gemüse,Ods» und Südfrüchte! Zusuhr reichlich, Gejchüst sehr still, Preisewenig verändert.«ttternngSüberstch» vom SS. Jult ISNS, morgen« S Uhr.CtaUffncnTwtnemd« 750®®Hamburg 7 SS SOBerlin 750 SOFranfl.a K 758 SWMünchen 1 760 StillSien 176160IiBSVetterL wollig3 RegenL wolkig1 bedecktwolkig1 halb bd.»Kri»»IIts»«2>StationenIiIiIi"0Havaranda 750 NOPetersburg 75LWEetllh-----Ad erdeBart»763 NNW760 NNW750 SSWVetter«sjtts*t-ak2 halb bd. 16llhedeät 1 143 wolkig1 wolkig3 wolkig!I!121217evetterprognofe für Donnerstag, den LS. Juli IVOS.StwaS kühler, zunächst meist trübe mit leichten Rcgensällen und ziemlichfrischen westlichen Winden: später langsam aufklarend.Lerltner W«tterdureau.»er Lande» anstatt«SasserftandS.NachrtchtenBerliner Wettcrbureau.WasserstandM« m« i. nintBrezel, Jnsterbmgweichsei, ThomOder, Rattbor« Krassen» FrankfurtWarthe. Schrtmm, LandsbergNetz», VordammElb«, Letwieritz, Dresden, Bardo, Magdeburgür Gewässerkunde, mttgetetkt vom8-f. bedeutet Buch».— Fall.—•) Unterpegel.Lerantwortl. Redalteur� Wilhelm Tüwkll. Lichtenberg. Für den Inseratenteil perantw� TH.Glvckc, Berlm, Z!v;iifu.Verlag: VoripgrtS Buchdrucker;» u, VerfagSimstgst Paul Singer& Co« Verlig S,Wt