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Nr. 176. 26. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sofinabrud, 31. Juli 1909.

Aus der Partei.

Sozialdemokratische Hofgänger".

Zu dem leider wieder einmal aktuellen Thema von der sozial­bemokratischen Hofgängerei finden wir in einigen Parteiblättern furze aber treffende Glossen. So sagt das Hamburger Echo":

Wir wollten anfänglich die Sache nicht glauben und dachten an einen Reichsverbandsscherz. Aber es hat alles seine Richtigkeit!"( Folgt die Beschreibung des Ausflugs in der Dars stellung der Schwäb. Tagwacht.")

Den Bericht hat die Schwäbische Tagwacht" von einem Korrespondenzbureau, das mit schneidender Persiflage den Hofnachrichtenstil anwendet auf die Ehrung der Herren Dr. Lindemann, Hildenbrand, Tauscher und Heymann, die der König ins Gespräch gezogen.

Unsere schwäbischen Genossen haben sich aber noch nicht so entwickelt", wie einige ihrer Vertreter. Beim weiteren Nach­schlagen in der Schwäbischen Tagwacht" fanden wir folgendes: ( folgt die Protestzuschrift der Göppinger   Organisationsleitung.)

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Ueber die Gründe" der Landtagsabgeordneten haben wir trog eifrigen Suchens in der Schwäbischen Tagwacht" noch kein Sterbenswörtchen finden können. Es war auch sehr boshaft von unserem Stuttgarter   Parteiorgan, die königsbegeisterten Sozial demokraten provozieren zu wollen, zur Nennung von Gründen, die es nicht gibt und nicht geben tann! Ebenso bos­haft ist die Bemerkung über den gesellschaftlichen Verkehr.

Doch wir wollen den sozialdemokratischen Landtagsabgeord neten noch Zeit lassen zum Vorbringen von Entschuldi gungen, denn nur um solche, nicht aber um Gründe fann es fich handeln. Bis dahin begnügen wir uns, den Göppinger Genossen durchaus zuzustimmen. Es zeigt sich wiederum, daß das, gewöhnliche Bolt" ein viel feineres Gefühl hat für das, was sich schickt, als manche von denen, die es sich als Vertreter bestellt hat."

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Die Bremer Bürger Zeitung" hatte zuerst nur die nackte Meldung vom Königshoch und vom Händedrud gebracht, damit ihre Leser sich an den Nachrichten erbauen". Der kurzen Notiz waren die Worte angefügt:

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Die Richtigkeit der Meldungen vorausgefeßt, vergessen die bier Genossen hoffentlich nicht, den schönen Tag mit fräftigen Federstrichen im Tagebuch zu vermerken, damit noch ihre Entel und Enkelfinder daran ihre Freude haben. Am Dienstag tam die Br.- B.- 8." auf die Angelegenheit zurüc fie veröffentlichte die Entschuldigung der Schwäbischen Tagivacht" und bemerkte dazu:

Ueberzeugungskraft besigen diese Worte nicht, und die Gründe, die man für das gerügte Verhalten auftischen wird, werden sie auch nicht enthalten. Erfreulich ist, daß, soweit bis jetzt die Parteipresse das Königshoch und den Königsbesuch er­wähnt, fie es, mit Ausnahme der Schwänischen Tagwacht", unter scharfer Kritik tut...."

Die Frankfurter Boltsstimme" schreibt kurz und bündig:

Unsere württembergischen Landtagsabgeordneten mußten nach den Erfahrungen mit ihrer Regierung einfach jede Einladung zum Chef diefer Regierung dankend ablehnen. Das wäre keine persön liche Unhöflichkeit, sondern einfach ein Alt politischer und sozialer Selbstachtung gewesen."

Die Elberfelder Freie Presse" glossiert die beschönigende Darstellung der Schwäbischen Tagwacht" folgendermaßen:

Das ist jedenfalls eine recht schwache Antwort. Vielleicht erfährt man aber bald etwas darüber von den fieben Abgeord neten, wie sie gedachten, den Interessen der Arbeiter zu dienen durch Zeppelin Bewunderung und Königshoch beim herrlichen Diner."

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In der Essener Arbeiterzeitung" heißt es:

" Für den Verkehr mit den übrigen Parteien bietet sich unseres Erachtens für die Parlamentarier im Parlamente ausreichende Gelegenheit, auch wenn es sich um notwendige Brivatbesprechungen über gemeinsame Parlamentsattionen handelt. Im übrigen finden wir es unbegreiflich, was Sozialdemokraten bei Königsbesuchen zu tun haben. Mit Königsbesuchen und Techtelmechteleien mit den bürgerlichen Parteien ist den proletarischen Interessen feinesfalls gedient. Die Kritit der Drganisationsleitung finden wir ganz in der Drdnung und dringend notwendig."

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Die Dresdener Volkszeitung" sagt, nachdem sie den Tat bestand aus der bürgerlichen Preffe übernommen hat:

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" Aus einer kurzen Bemerkung der Schwäbischen Tagwacht" läßt fich der Schluß ziehen, daß die Mitteilung im wesent lichen auf Tatsache beruht. Wäre dem so, könnte das Ver­halten der sozialdemokratischen Landtagsfraktion in Württem­

Kleines feuilleton.

Die

berg nicht gebilligt werden. Vor allem aber ist die Frage in die Luft entweichen ließ, daß man sich nicht um die Nebenprodukte zu klären, zu welchem Zwecke der Ausflug unternommen bei der Verkoung der Kohle kümmerte. Jetzt bildet die Neben wurde. Handelte es sich nur um eine Vergnügungsreise an erzeugung das finanzielle Rückgrat der Kohlengruben. Das aller­den Bodensee  , was wir nicht für wahrscheinlich halten, hatten neueste und interessanteste Beispiel der Verwertung von Abfall dabei sozialdemokratische Vertreter überhaupt nichts zu suchen. Brikettierung von Eisen- und Metall­Etwas anderes wäre es, wenn die Neise zu Informationszwecken produkten ist die spänen. Die Patente für diese Industrie befinden sich unternommen wurde oder einer Besichtigung staatlicher Anlagen, Be­Neubauten usw. galt. Aber auch in diesem Falle hätten die in den Händen der Hochdruck- Brikettierungsgesellschaft. sozialdemokratischen Vertreter wohl den Imbiß im Schloßgarten teiligt find an ihr Borsig in Tegel  , Adler jun. in Frankfurt  bermeiden können, ohne gegen die Regeln des gesellschaftlichen am Main   und der Konzern Fritz von Friedländer- Fuld  . Ohne viel Verkehrs mit den Mitgliedern anderer Parteien", auf den sich die Lärm ist in Chemnitz   eine solche Metallbrikettierungs- Gesellschaft Schwäbische Tagwacht" beruft, zu verstoßen."

Und die Erfurter Tribüne" schreibt:

entstanden. In Anlehnung an die geologischen Vorgänge bei der Erdschichtbildung, durch das Zusammenpressen und das Austreiben der Was gibt es denn für stichhaltige Gründe, daß die Luft, werden ohne jedes Bindemittel aus den Metall- und Eisen­sozialdemokratischen Abgeordneten sich dem gesellschaftlichen Ver- spänen Briketts geformt, die dann als hochwertiges Material an die fehr mit Vertretern gegnerischer Parteien nicht entziehen tönnen? Lieferanten der Späne zurückgehen. Da die Produktion durch die Und wenn wir unsere bornierten norddeutschen Schädel noch so Batentierung durchaus monopolisiert ist, so geht man jetzt daran, fehr zermartern, so tönnen wir tein plausibles Argument finden, für die einzelnen Industriegebiete, an den für den Transportverkehr das Sozialdemokraten verpflichtet, zu Hofe zu gehen, an offiziellen Abfütterungen teilzunehmen oder gar das hul- günstigst gelegenen Stellen solche Werke zu errichten. Für das digende Hurra! Hurra! Hurra! auf irgend einen Mon- Königreich Sachsen   und einige Nachbargebiete, für Westdeutschland, archen mitzuschreien. Was derartige Dinge mit der Ver- auch für England und Desterreich sind Unternehmen teils schon in fechtung und Hochhaltung des sozialdemokratischen Pro- Angriff genommen, teils geplant. gramms zu tun baben, ist einfach unerfindlich. Die einfachen Göppinger Genossen schießen in ihrer Zuschrift nicht über das Ziel hinaus, fie haben nur das gefunde proletarische Gefühl, was vielen fozialdemokratischen Staatsmännern in Süddeutschland   vor lauter " pofitiver Arbeit" abhanden gekommen zu sein scheint. Auch wir von Getreide entblößende Wirkung aus. Es wurden nach der amt­find nicht dafür, daß man dem bürgerlichen Gegner wie ein Rauh- lichen Statistik in der Zeit vom 1. März bis 20. Juli folgende bein entgegentritt, und halten es für selbstverständlich, daß man Mengen ein- resp. ausgeführt:

Getreideausfuhr.

Das Einfuhrscheinunwesen übt ununterbrochen seine das Inland

Gesamtausfuhr in Doppelzentnern 1908/9

8 389 675 3 960 947

1906/7

2 897 550

3 253 680

Warengattung

Gesamteinfuhr in Doppelzentnern 1908/9

1906/7

2 190 872 20 770 417 2 371 667 19 492 005

6 700 153 23 200 303 4 416 465 16 240 856

169 103

143 554

17 066

5 319 522

6 489 290

14 833 179 025

3 703 177 12 318 839 25 604

3 628 571

8 565 078

396 747

836 265

931 694

885 443

847 438

mit dem einzelnen Nichtsozialdemokraten in bestimmten gesell­schaftlichen Situationen als gebildeter Mensch verkehrt. Ein ganz gewaltiger Unterschied ist es aber, wenn die parlamentarischen Vertreter der Partei sich offiziell au Beranstaltungen, die einen rein bürgerlichen oder gar monarchischen Charakter tragen, beteis ligen. Sie geraten da in Situationen, die ihrer und der Partei nicht würdig sind, und die in den Kreisen der Arbeiterschaft Bes fremden und Verwirrung hervorrufen müssen, wie schon die Zu- Roggen schrift der Göppinger   Genossen beweist; ganz zu schweigen von Weizen dem hämischen Spotte unserer Gegner. Die schwäbischen positiven" Malzgerste. Parteipolitiker haben sich aber auch einen recht schlechten Zeitpunkt Andere Gerste für ihre gesellschaftliche Verpflichtung" gewählt. Im ganzen Gerste ohne nähere! deutschen   Volke zittert die Erregung über den Raubzug, der mit Angabe. Hilfe der neuen Steuern auf die Taschen der arbeitenden Hafer Schichten unternommen wird. Alle Bundesregierungen ohne Aus- Mais nahme, auch Württemberg  , tragen durch ihr Verhalten die Ver- Roggenmehl antwortung für die Finanzreform. Und da gehen sozialdemo- Weizenmehl 180 227 1 605 825 fratische Abgeordnete hin und bringen dem Repräsentanten eines Danach ist die Einfuhr bei Roggen um 4509 281 Doppel folchen Bundesstaates ihre Huldigung dar! Hat sie denn nicht der gentner gesunken, die Ausfuhr um 5 492 125 Doppelzentner gestiegen. Lambrechter Fall in Bayern   über das Verhalten der füddeutschen Mithin ergibt sich aus dem Außenhandel eine Minderversorgung von Staaten zur Sozialdemokratie stugig gemacht? Wie soll man da

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von den einfachen Arbeitern sozialdemokratische Selbstachtung rund 10 Millionen Doppelzentner Roggen. Die Weizeneinfuhr ist und proletarisches Klassenbewußtsein verlangen, wenn um 2 429 886 Doppelzentner zurückgegangen, die Ausfuhr zeigt eine leuchtete sozialdemokratische Politiker mit den Todfeinden Zunahme von 707 267 Doppelzentner, insgesamt Mindererzeugung des flassenbewußten Proletariats( schmausen und pofulieren! Die 3 137 158 Doppelzentner. So forgen Junker und Exporteure für fieben Schwaben", von denen die bürgerliche Presse mit leider das liebe Baterland und schimpfen dabei über die Begehrlichkeit der nur zu berechtigtem Hohne spricht, haben der Partei in dieser er Arbeiter, wenn diese etwas mehr Lohn verlangen, weil ihnen durch regten Zeit einen sehr schlechten Dienst erwiesen, der durch das die Junkerpolitik Hungerpreise für Lebensmittel aufgezwungen entschuldigende Geschwafel von gesellschaftlichen Verpflichtungen" werden. nur noch schlimmer wird.

Einen pifanten aber dabei recht bitteren Beigeschmack be­tommt die schwäbische Hofgängerei Geschichte noch dadurch, Allgemeine Kranken und Sterbekasse der Metallarbeiter daß bei der offiziellen Efferei in Friedrichshafen   auch Ge 31. Juli, abends 8%, Uhr, im Lokal von Städing, Baumschulenstraße 67: (. H. 29 Hamburg.) Filiale Baumschulenweg. Sonnabend, den noffe Heymann, der Redakteur des Wahren Jacob" Mitgliederversammlung.

beteiligt war und sogar vom König einer Unterhaltung gewürdigt wurde. Der Wahre Jacob" geißelt fast

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in jeder Nummer den Byzantinismus und die Auswüchse des monarchischen Systems in fünstlerischer Hinsicht allerdings oft recht wenig geschmackvoll; wie soll man aber an die innere Wahrheit der antimonarchischen Satire dieses offiziellen Wigblattes glauben, wenn der Leiter dieses Blattes in der Praxis sich vor lauter positiver Arbeits" luft zu monarchischen Huldigungen ver­leiten läßt!"

gibt,

Wozu das Hallenser, Boltsblatt", das diesen legten Absatz wieder­bemerkt:

Hoffentlich bringt der Wahre Jacob" in nächster Nummer ein Bild, wie Jakob an der Hoftafel speist und seinem Könige den bei Allerhöchsten Audienzen vorgeschriebenen Büdling macht.

Hus Induftrie und Handel.

Abfallverwertung in der Industrie.

Die moderne Industrie läßt bald feinen Abfallstoff mehr unber­braucht. Es ist schon lange her, daß man die Hochofengase einfach mutiges Beginnen überall Nachahmung fand und die fünstliche Kasten­scheidung zwischen akademischen Gebildeten und gewöhnlichen Sterb­lichert war damit freilich noch lange nicht beseitigt. Aus der Vorzeit.

Leipzig   und die erste dentsche Universitätsvorlesung. Universität Leipzig  , die nach dem Wunsche ihres höchsten Beschützers, des Königs von Sachsen  , immer bleiben soll, was sie stets gewesen, Spuren des Giszeitmenschen in der Umge­ift jahrhundertelang eine Hochburg verknöcherter Scholaftit, unfruchtbung Berlins  . Wenn bei uns gebuddelt" wird, haben die baren Dogmatismus und engherzigen Rorporationswesens gewesen. Beute von der Wissenschaft einiges Interesse, sobald sich vermuten Ja ihre Gründung ist schon ein Aft der Reaktion gegen den fortschrittlichen läßt, daß an derselben Stelle vor etlichen Jahrhunderten auch schon und freieren Geist, dem die Universität Brag unter dem Einfluß mal gebuddelt worden ist. Da findet sich in der Regel eine kleine der tezzerischen Suffiten Raum bot. Die deutschen Magister und Auswahl von Objekten fürs märkische Museum, so 3. B. am Spittel Studenten, die 1409 Prag   verließen und zu einem Teil in Leipzig   markt beim Bau der Untergrundbahn. Wenns hoch kommt, findet eine neue Universität begründen halfen, wollten ihre nationalen Vor- man eine Fibel( Sicherheitsnadel) aus dem bronzenen Zeitalter, rechte und die scholastische Unterordnung unter die katholische Kirche und wenns ganz hoch kommt, irgendwelche Knochenteile bom bewahren. Und so blieb Leipzig   bis in die Reformationszeit hinein Mammut- Elefanten, der früher hier durch die Wälder stampfte. im Banne der Rechtgläubigkeit. Es wäre töricht, aus diesem ur- 3. B. verdantte Rirdorf solchen Funden eine Art von Weltberümt­sprünglichen Charakter der Universität Kapital zu schlagen gegen ihre heit zu einer Zeit, als der Rollkrug noch die hervorragendste Sehens spätere Entwidelung. Aber es zeigt doch zur Genüge, wohin fönig- würdigkeit dort bildete. Wann die Mammuts hier graften, wird liche Wünsche führen, wenn man sie beim Wort nimmt. so leicht tein Sachverständiger unter seinem Eide aussagen wollen.

Wie

Die Leipziger   Universität ist auch einmal Trägerin des Fort- Aber es ist klar, daß daneben der Anfang unserer Zeitrechnung fchritts gewesen. Das war, als Christian Thomafius, der Auf- erst von gestern datiert. Mit solchen Objetten nun war die ge­tärer, der Bekämpfer der Folter- und Herenprozesse, der erste lehrte Aufmerksamkeit bisher erschöpft. Denn was gabs sonst noch deutsche   Journalist, die deutsche Sprache am 24. Oftober 1687 im ewigen Sand- Einerlei zu sehen? Feuersteinscherben. Gut. univerfitätsfähig machte. Denn bis dahin war das Lateinische die Doch man mußte erſt ſehen lernen. Als man es in gewiſſen Höhlen ausschließliche Sprache der Universitäten, wie es denn ja das ganze Frankreichs   gelernt hatte, erkannte man, daß auch bei uns biele Mittelalter hindurch die Sprache der Kirche, der Wissenschaft und der gleichgültigen Feuersteinscherben unmöglich im natürlichen Lauf Tange auch des Verkehrs und der internationalen Be- der Dinge ihre Form erhalten haben konnten. Die immer wieder. ziehungen war.( Wurde doch erst neulich an einer anderen fehrende einseitige Bearbeitung und Anschärfung des Randes, also deutschen Hochschule δας erste Doktordiplom in deutscher   die Formgebung in Gestalt von Faustteilen, primitiven Messern Sprache ausgestellt.) in Professor Birkmeher der und Schabern( Gerad, Rund-, Hohl-, Spizenschabern) mußte un­Festnummer der" Deutschen Juristen- Zeitung" zum Leipziger bedingt mit Absicht geschehen sein. Mit einem Male also haben die Jubiläum mitteilt, beging Thomasius das erschreckliche und so lange Buddeleien jetzt wieder ein erhöhtes wissenschaftliches Interesse ge­die Universität gestanden hatte, noch nie erhörte Crimen  , ein deutsch   wonnen, und zwar gerade solche auf bisher unberührtem, sozusagen Programm an das schwarze Brett zu schlagen", nämlich einen jungfräulichem Boden, wo man sicher sein kann, daß nichts in ge­Discurs, welchergestalt man denen Franzosen im gemeinen schichtlicher Zeit verschleppt wurde, sondern alles seit ganz unvor Leben und Wandel nachahmen soll." Und anknüpfend an diesen dentlichen Zeiten an seinem Plak lagert. Ein zuverlässiger Beweis Diskurs fündigte er ein Stollegium an über des Spaniers für das Alter der Fundstücke ist nämlich die geologische Schicht, in Gracian   Grundregeln, bernünftig, liug und artig zu leben." der sie sich befinden. Und da läßt sich feststellen, daß die Scherben Diese Vorlesung wurde von ihm am 24. Oftober 1687 in schon vor der letzten Eiszeit an Ort und Stelle lagen. Damals deutscher Sprache begonnen und während des Wintersemesters gabs also hier schon Menschen, die kein Metall tannten und 1687 auf 1688 deutsch gehalten. Und damit war die deutsche Sprache fich Waffen und Werkzeuge durch Aneinanderschlagen von hartem auf den Lehrstuhl gesetzt, der ihr längst gehört hätte." Gestein schufen. An derartigen Fundstellen wurden bisher auf Es hat freitich lange genug gebauert, daß des Thomaftus geschlossen: An der Untergrundbahn bei Westend  , am Teltowkanal

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Briefkaften der Redaktion.

Die furistische Sprechstunde findet Lindenstraße 3, zweiter Hof, britter Eingang, vier Treppen,& ahrstuhl wochentäglich abends von 7 bis 9% Uhr statt. Geöffnet 7 Uhr. Sonnabends beginnt die Sprechstunde um 6 Uhr. Jeder Anfrage ist ein Buchstabe und eine Bahl als Merkzeichen beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht erteilt. Bis zur Beantwortung im Brieffaften können 14 Tage vergehen. Eilige Fragen trage

man in der Sprechstunde vor.

23. S. 25. 1. Nein. Für die Ausstellung einer Heiratsurkunde find 50 Pf. zu zahlen. 2. Eine junge Frau, die die Hälfte der Klebemarlen ( Am Kölnischen Part). Das Gesuch fann schriftlich oder zu Protokoll ere beiträge zurüderstattet haben will, wendet sich an die Versicherungsanstalt lärt werden. Erforderlich ist die Beibringung der Duittungskarten und der Heiratsurkunde. Das Gesuch um Rückzahlung der Beiträge muß innerhalb eines Jahres nach der Heirat geftelt sein. Dem Gesuch wird stattgegeben, wenn mindestens 200 Marten vor der Heirat geklebt find. Durch die er folgte Rückzahlung verliert die Frau weitere Anrechte aus der Invaliden­bersicherung. Es ist daher in der Regel zmedmäßiger, nicht die Rückzahlung zu verlangen, sondern weiter zu fleben. Zur Aufrechterhaltung des Rechtes aus der Versicherung genügt es, daß die früher versicherungspflichtige Frau innerhalb je zwei Jahren mindestens 20 Marken gleichviel welcher Klasse flebt. Durch das Weiterkleben hat die Frau eventuell einen Anspruch auf Invaliden- oder Altersrente. Wichtiger ist die freilich nicht erzwingbare aber mögliche Aufnahme in eine Heilstätte. bei Briz, in den Kiesgruben bei Südende, in den Tonziegeleigruben bei Werder  , Bhöben und Glindow  , an der Bahndammaufschüttung bei Wildpark. Humor und Satire.

Es lebe der gar. Wenn's ihm zu Hause nicht mehr paßt, besucht er hin und wieder

als gern geseh'ner Ehrengast die Gottesgnadenbrüder. Dann feiern und festieren fie mit fürstlicher Ergözung, bersichern sich der Sympathie und gegenseit'gen Schätzung. Da wird nach altem, gutem Brauch einander zugeproftet,

und mehr als einmal wird wohl auch auf diesen Gast getoaſtet:

" Ich rufe heut' und immerdar­

o hätt' ich tausend Zungen!- hoch Seine Majestät der Bar!" Und Niklaus grinft gezwungen. Das tommt, weil er im Stillen denkt: So war's von je im Leben, der kleine Mörder wird gehenkt, den großen läßt man leben."

Notizen.

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Franz

- Das Parsifal  - Monopol soll nach einer Refolution des Deutschen Bühnenvereins  , der Organisation der Theaterdirektoren, auch nach 1913, wo alle Werke Wagners frei werden, Bayreuth   er halten werden. Als Bedingung gilt, daß das Bayreuther Festspiel­haus unter der Leitung der nächsten Erben Wagners und des Ver waltungsrats bleibt. Sollte dieser Beschluß nicht durchbrochen werden, so wird auch in Zukunft der Barfifal ein Privileg des internationalen Kunstsnobs und der Geldsadaristokratie bleiben.

Das Friedrich Wilhelmstädtische Schau. spielhaus beginnt die neue Saison am 21. August mit einer Aufführung von Der Widerspenstigen 8ähmang" von Shakespeare   in der am Stadttheater in Leipzig   ohne Szenentechfel gegebenen Bearbeitung von Dr. Weber.