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Br. 177. 26. Jahrgang 3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Sonntag, 1. August 1909.

müssen 4 resp. 3 ganze Touren( abwechselnd von einem Tag zum liegen. Da die Verbindungstür nach dem Laden von innen verriegelt anderen) hintereinander machen, ehe sie zur Erholungspause aus- war, mußte der Laden von der Straße aus gewaltsam gcöffnet gespannt werden. Die Touren werden unterbrochen durch den werden. Das andere Mädchen wurde an dem Türpfosten hängend mit Charlottenburg . Die Generalversammlung des Wahlvereins furzen Aufenthalt an der Haltestelle am Halleschen Tor. So durchschnittenen Pulsadern gefunden. Beide Leichen waren schon findet am Dienstag, den 3. August, abends 8, ühr, im Boltshaus" manches Pferd tommt start schwizend an, es steht mit statt. Tagesordnung: 1. Geschäftliches( Wahlen usw.) 2. Anträge weit vorgebeugtem Kopfe da, trampfhaft bewegen sich die Nüstern, erstarrt. Die Mädchen sind demnach während der Nacht in den Tod zum Parteitag. 3. Die bevorstehenden Stadtverordnetenwahlen". ihm is mal wieder die Buste ausjejangen", wie der gegangen. Kurz nachdem die Leichen aufgefunden worden waren, Referenten: Hirsch und Dr. Borchardt. Kutscher erklärt. Keine fünf Minuten dauert der Aufenthalt, schon tam der Vater der beiden Schwestern nach Hause. Er wurde sofort längst find alle Pläge besetzt, der Kutscher klettert auf den Bod und einem eingehenden Verhör auf der Polizeiwache unterzogen, dann Treptow - Banmschulenweg. Am Dienstag, den 3. August, abends geduldig strengt der arme Gaul von neuem alle Kräfte an und aber wieder freigelassen. Ob die Veranlassung zu dem Selbstmorde, 8 Uhr, findet in Baumschulenweg in Speers Festfälen die General- fegt sich in Trab. Das ist sein Los, und ist er verbraucht, wird er wie behauptet wird, in schlechtem Geschäftsgang und Nahrungssorgen versammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: 1. Vorstands­,, ausrangiert". und Kassenbericht. 2. Wahl der Delegierten zur Kreisgeneral­versammlung und Generalversammlung von Groß- Berlin. 3. Das neue Organisationsstatut. 4. Vereinsangelegenheiten. 5. Verschiedenes. Ohne Mitgliedsbuch kein Zutritt.

Schöneberg . Am Montag, den 2. August, abends 8 Uhr treffen sich die Genossen, die gewillt sind, dem Schöneberger Männerchor beizutreten, bei C. Groffer, Meininger Straße 8, im Tunnel. Die Genossen, die bereits Gesangvereinen angehört haben, wollen ebenfalls daran teilnehmen. Eine starke Beteiligung ist er­wünscht.

Berliner Nachrichten.

Rosen"!

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zu

Der soziale Hintergrund.

( Ringbahnhof), Nr. 25, die ebenfalls sehr stark besezt ist, weil man Es geht eine zweite Linie vom Halleschen Tor nach Nirdorf 3 suchen ist, wird erst die Untersuchung ergeben. Einstweilen wurden die Leichen polizeilich beschlagnahmt. auch für einen Sechser" nach dem Hermannplatz fahren kann. Nach einer anderen Meldung soll es sich sogar um drei Mäd­Dieser Wagen hat 19 Bläge, aber er wird von zwei Pferden ge­chen handeln. zogen, die nach zwei Touren ausgespannt werden. Die zwei Stunden Arbeit, welche diese Pferde leisten müssen, bringen jeden­falls nicht die große Anstrengung, wie sie dem armen Einspänner nr. 175 des Vorwärts" verbirgt sich ein soziales Drama. Es Hinter der Meldung von dem Selbstmord im Vorortzug in zugemutet wird. Das Publikum kann verlangen, befördert zu werden, und macht handelt sich da wieder um eine Verzweiflungstat, durch die ein sich über die armen Tiere teine Gedanken. Töricht ist deshalb die Ebenbild Gottes aus der göttlichen Weltordnung floh. Uns wird " Herzliche Bitte", die jeder Fahrgast im Innern des Omnibus auf über den Unglücklichen folgendes mitgeteilt: Der aus dem Leben einem Plakat finden kann und die dahin gerichtet ist, lieber im Geschiedene war ein Töpfer, der seit zwölf Jahren dem Töpferver­Fahren auf- und abzuspringen, um den Pferden die schwere Mühe band angehörte. Lange Jahre war er in Velten beschäftigt, wurde des Anziehens zu ersparen. aber im Jahre 1906 arbeitslos. Da er nicht beschäftigungslos Verantwortlich für die Anstrengung der Pferde ist allein die Dmnibusgesellschaft zu machen, bleiben wollte, in seinem Fach Unterkommen nicht zu finden war, nicht übermäßig auszunuzen. die verpflichtet ist, geeignetes Pferdematerial einzustellen und dasselbe nahm er bei Borsig in Tegel eine Stelle als Hilfsarbeiter an. " Wegen Mangel an Arbeit" wurde der bald 60jährige im Herbst borigen Jahres plößlich entlassen. Er selbst und seine Kollegen Ueberfüllung der Eisenbahn im Vorortverkehr. halten die Empfindung, daß sein Alter und seine abnehmende Die Tatsache, daß die Eisenbahnverwaltung auch an Sonntagen Leistungsfähigkeit die wirklichen Ursachen der Entlassung waren. die Wagen der 2. Klasse daraufhin revidieren läßt, ob nicht etwa wohl aus Berzweiflung darüber, daß er eine ordentliche Existenz ein Fahrgast mit einem Billett 3. Selaffe diese Wagen infolge lleber nicht mehr finden konnte, ist der Ausgebeutete, der allein in der füllung der übrigen Wagen benutt, hat uns zahlreiche Buschriften aus dem Leben, der schon unter dem Sozialistengeset für die Sache Welt stand, freiwillig in den Tod gegangen. So schied ein Kämpfec eingetragen, in denen darauf verwiesen wird, daß die Behauptung, des Proletariats fecht und immer ein treues, eifriges Mitglied in der 3. Klaffe set am Sonntag in den Vorortstreden in sowohl der politischen wie gewerkschaftlichen Organisation war. Hinauf mußte sie. Seit dem Morgen schon wartete sie bestimmten Wagen noch Platz gewesen, eine vollkommen aus der Ehre seinem Andenken! auf die Stunde; der Tag selbst war ihr nichts. Sie liebte Luft gegriffene ist. Wir haben kürzlich schon dargelegt, daß nach die Arbeit nicht, diese Arbeit, die sie gezwungen hat, sie unserer Kenntnis der Dinge auf der Nordbahn ganz und gar keine haßte sie: den Tabakdunst, den Staub, das eintönige Stopfen Rede davon sein kann, daß am Sonntag in den Abendstunden nicht und Drehen. Den ganzen Tag, während die Zigaretten sich vollbesetzte Wagen der dritten Klasse fahren. So etwas gibt es um sie häuften, Hundert an Hundert, dachte sie an den gar nicht. Eng in den Coupés dritter Klasse aneinandergepfercht, Garten. Nun brachen gewiß die Knospen auf. Sie schaufelten bald aufeinander, ist man froh, bloß mitzukommen. Und daß es im Winde und mit dem Wind kamen Bienen drei, bierauf der Strecke der Schlesischen Bahn nicht besser ist, haben wir brr! da saßen sie und nippten... gleichfalls schon berichtet.

Sie hatte sie selbst gepflanzt, selbst beschnitten und täglich nach ihnen geschaut. Jeden Abend, oft auch frühmorgens, tam sie den Steg hinauf, der zwischen den Häusermauern zum Garten hinanstieg. Die Mauern waren geteert und warfen Schatten auf den Steg, der sich ängstlich duckte und noch dürftiger, schmaler, ja wenn es spät war, fast unheimlich erschien; sie aber die Gießkanne am Arm- ging tapfer weiter. Am Tage war es schöner. Aber da half nun nichts

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Den Garten hatte sie dem Boden abgerungen: einer Handvoll Schutt blühende Rosen. Hatte gesehen, wie sie Stnospen trieben, wie die Stnospen sich auftaten, alles ge­sehen, den ganzen langen Weg bis zur Blüte. Nun rantten fte sich an Stüßen und Stäben, letterten an der Laube empor und spannen sie ein. Ganz in Glut stand sie da... Eines Abends tam der Vater herauf. Sie war stolz. ,, Sind sie nicht schön?"

" Sehr schön," sagte er. Aber er schien bedrückt.

"

Man muß sie verkaufen."

Die Rosen?"

Er nickte. Wir haben kein Geld."

,, Und die Zigaretten-?"

Der Händler will nichts mehr."

,, Will nichts mehr..." sagte sie tonlos.

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Sie staunte nicht, fragte nicht. Es war, als hätte sie es erwartet. Sie nahm die Gießkanne, sah sich noch einmal um und ging hinab. Nun steht sie in der Straße, vor sich zwei Körbe mit Rosen. Nicht Rosen wie andere, rote oder gelbe, Rosen, die sich ähnlich sehen. Es sind nicht Blumen, die sie feilhält: es sind Flammen. Sie züngeln aus allen Spalten, tauchen ihr Gesicht, ihr Haar alles in Feuerschein. Rosen! Rosen!"

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Die Menschen hasten vorbet... stugen. Sind das Blumen? Körbe in Feuer getaucht? Sie kaufen, sie haften weiter. Reiner von ihnen weiß, daß jede Rose, die er davon­trägt, der Kleinen ein Stich ins Herz ist. Sie hat sie ja alle gepflanzt, täglich nach ihnen geschaut... Hat sie der Erde abgerungen. Der Erde selbst. Und nun

Irgend ein Mensch tritt heran.

Was kosten die Rosen?"

"

3wanzig, mein Herr."

" Das ist teuer."

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Ein unverschämter Bursche treibt seit einiger Zeit im Straßen­bahnwagen der Siemens- Linie nach Treptow einen unglaublichen unfug. Ganz unbemerkt find Passagieren mit einem scharfen Instrument die Kleider zerschnitten worden. In den letzten Tagen wurde einem Arbeiter die Hose, ziemlich am Beinende, zerschnitten, einem anderen Arbeiter wurde der Ueberzicher auf dem Rücken zerfeßt. Der elende Bursche, der sich diese Frechheiten erlaubte und Arbeiter schwer schädigte, verdiente eine exemplarische Strafe. Hoffent­lich gelingt es, ihn zu zu fassen.

Wie es hier zugeht, schildert uns ein Leser folgendermaßen: " Ich hatte am Sonntag mit Frau und Kindern eine Partie nach Jm Straßenbahnwagen vom Tode ereilt. Ein trauriger Bor­dem Walde Friedrichshagen Schöneiche Rahnsdorf unternommen. gang hat sich gestern nachmittag in der Badstraße zugetragen. Als Entgegen meiner steten Gepflogenheit, die Heimreise wegen meiner ein Straßenbahnwagen der Linie 88 die Ede der Bankstraße beiden noch nicht schulpflichtigen Kinder recht frühzeitig anzutreten, passierte, brach der Schaffner Paul Kalti, Ererzierstraße 17 wohn hatten wir uns diesmal doch etwas verspätet. Als wir haft, plößlich zusammen und war auf der Stelle tot. St. war gerade dann abends 9 Uhr von Nahnsdorf aus die Rückfahrt antreten im Begriff gewesen, einem Fahrgast den Fahrschein zu überreichen, wollten, war es ganz undenkbar, mitzukommen. Gleich einer Mauer als er zusammenknickte. Ein Arzt konnte feststellen, dak der Tod staute sich die Menge an. Erst glaubte ich durch einiges Warten mir durch einen Herzschlag herbeigeführt worden war. doch noch für die Meinen ein Stehplätzchen zu erobern, ich mußte Das Apollo- Theater hat für den kommenden Monat zwet be= mich aber bald davon überzeugen, daß das einfach unmöglich sei, wollte ich mir nicht die Kinder erdrücken lassen. Wir zogen uns des fondere Novitäten seinem Programm einverleibt. Die erste be­titelt sich. Eine Haremsnacht" von Mag Farahnd und halb nach der weniger lebensgefährlichen Stelle zurück, da, wo so will in Form eines Traumes ein Bild aus dem Leben im Harem ungefähr die zweite Klaffe hält. Ohne daß es im geringsten in entrollen. Gerade da, wo man glaubt, die Handlung beginnt, unserer Absicht lag, waren wir wohl oder übel gezwungen, um nur ist die Szene schon aus." Der Triumph der Schönheit" mitzukommen, in die zweite Klaffe einzuſteigen, wo wir wenigstens ist einzig in seiner Art. Adolf Salge arrangiert lebende Bild­noch Stehplätze bis Friedrichshagen vorfanden. Da ereilte das Schicksal der Fahrkartenkontrolle. Man ist sprachlos, wenn anläßlich werte in einer besonders gearteten Darstellung in Farbe und eines solchen Riesenandranges, wo die Bahnverwaltung die Geduld Plastik. Die Gemälde berkörpern die vier Jahreszeiten, während die plastischen Bilder Szenen aus den olympischen Spielen zeigen. des Publikums bis zum äußersten in Anspruch nimmt, noch solche Praxis geübt wird. Der Arbeiter- Sängerbund veranstaltet heute, am 1. August, Mir ist es dann in Friedrichshagen doch noch nach wiederum restaurant" in Plößensee. Sanges- sowie Parteifreunde werden längerem Barten mit Ach und Krach geglückt, Platz in einem Wagen hierauf besonders hingewiesen. fürchterlichen Fülle im Coupé meine Kinder hoch oben im Gepäck- im Zuge der Reichenberger und Rottbuser Straße zwischen den dritter Klasse an finden. Dabei nußte ich allerdings wegen der Gesperrt werden: der nördliche Teil des Kottbuser Torplages nege placieren." Vielleicht bietet sich im Landtage Gelegenheit, diese Braftilen weiteres für Fuhrwerke und Reiter; die Stromstraße von der Straße Inselperrons behufs Asphaltierung vom 2. August ab bis auf der Eisenbahnverwaltung des näheren zu beleuchten und sie beim Alt- Moabit bis zur Leffingbrüde behufs Umpflasterung vom rechten Namen zu nennen. 1. August ab.

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Die Berurteilung des Polizeipräsidenten aufgehoben. Feuerwehrnachrichten. Gestern vormittag wurde die Feuer­Am 6. Juni teilten wir mit, daß der Berliner Polizei- wache in der Schöneberger Straße um Silfe ersucht. In der präsident als Vertreter/ des preußischen Fistus zur Rüdzahlung Trebbiner Straße 13 hatte sich ein Dienstmädchen angeblich aus von 30 Pf. vom Amtsgericht verurteilt ist, auf deren Zahlung der Liebesgram mit Leuchtgas bergiftet. Das bedauernswerte Mäd­Genosse Richard Palm getlagt hatte. Das Amtsgericht hatte chen hatte die Gasleitung geöffnet und wurde erst vorgefunden, als angenommen, daß der Polizeipräsident für die Ausstellung der Rad- der Gasgeruch sich im Hause bemerkbar machte. Die Feuerwehr fahrkarte höchstens 20 Bf. als Selbstkosten in Anrechnung bringen entsandte sofort Samariter mit Sauerstoff. Die Wiederbelebungs­bersuche waren aber erfolglos. Die Leiche wurde von der Polizei Aber er streckt doch die Hand aus. Er wirft sie durch- tönne, daher 30 Bf. als zuviel erhoben zurüdzuerstatten habe. Diese verständige Entscheidung ist im Berufungsverfahren vor beschlagnahmt. Wegen einer zweiten Gasvergiftung wurde der einander, lieblos, eilig, nimmt sie und geht weiter. Er der 27. Bibiltammer des Landgerichts I aufgehoben. Das Band. 12. Bug nach der Kirchbachstraße 16 alarmiert. Ein Mann wurde ahnt gar nicht, daß es ihr weh tut, daß sie jede Nose tennt, gericht nimmt an, der Rechtsweg sei unzulässig, denn die Polizei. dort leblos vorgefunden. Den Samaritern der Feucrivehr gelang von jeder weiß, wo sie gewachsen- die volle an der Mauer, vehörde erhob bei der Ausgabe der Fahrkarten eine Gebühr auf es, den Mann wieder ins Leben zu rufen. Er wurde dann nach die kleine auf der Laube, die dunkle im Schatten. Daß ahnt Grund der Polizeit erordnung, die jedem Radfahrer die Beschaffung dem Augustahospital übergeführt. Derselbe Zug hatte am Magde er nicht. Wie sollte er auch? Steht sie nicht da mit gleich der Radfahrkarte gegen 50 Pf. vorschreibt. Das tue die Polizei im burger Plaz 4 zu tun, wo in der Kaffeerösterei von A. Zunk fel. gültigem Gesicht, in dem so gar nichts ist von Bitterfeit? töffentlichen Interesse. Es handele sich deshalb um einen öffent- we. Feuer ausgekommen war. Dort hatten sich Bautzen ( Kaffee­der Zug von der Nase zum Mund nicht einfach Ermattung? Lichen Anspruch des Klägers, nicht um einen privatrechtlichen. So- hülsen) im Abzugskanal der Röstmaschine entzündet. Mit einer mit sei der Rechtsweg unzulässig. Schlauchleitung konnten die Flammen gelöscht werden. Lebens­Nuft sie nicht ganz wie die anderen ihre Ware aus? Diese Entscheidung ist unseres Erachtens unzutreffend, aber gefährliche Brandwunden erlitt gestern ein Kind bei einem Brande rechtsträftig. Der Bolizeipräsident hat kein Recht, Gebühren fest in einer Wohnung in der Chausseestr. 101. Die Flammen fonnten zusetzen. Das zu tun ist allein Sache der gesetzgebenden Körper- schnell gelöscht werden. Das Kind, dessen Kleider Feuer gefangen schaften. Bekanntlich hat das Abgeordnetenhaus auch eine Fünfzig hatten, mußte sofort nach dem Augustahofpital gebracht werden, wo Fünfzig- hatten, pfenniggebühr für Ausstellung der Radfahrkarte erheben wollen. es sehr bedenklich daniederliegt. Der 15. Löschzug wurde nach be Das Herrenhaus hat aber den Gebührenanjak als gar zu unsozial Straße Alt- Moabit 121 alarmiert, wo vor dem Hause 120 ein Auto­gestrichen. Die Polizeiverordnung ist also, soweit sie 50 f. dennoch mobil brannte. Ferner hatte die Feuerwehr in der Palisaden den Radfahrern auferlegt, ungültig. Der Rechtsweg hierfür ist straße 102 und einigen anderen Stellen zu tun. durchaus zulässig. Indessen, Recht haben und Recht bekommen ist auch vor dem Landgericht so manchmal zweierlei. Den Radfahrern wird nun nichts anderes übrigbleiben, als nicht den preußischen Fistus, vertreten durch den Polizeipräsidenten, sondern den Po­lizeipräsidenten selbst wegen der schuldhaft erlassenen ungültigen Bolizeiverordnung auf Zahlung der vollen 50 Pf. zu verklagen. Zu­ständig ist hierfür in erster Instanz das Landgericht, in letter das Reichsgericht. Es wäre zu raten, daß der Radfahrerverein solche Selage bis an das Reichsgericht Teitet.

Rosen! Rosen!..."

Die Stimme ist überanstrengt. Das Gesicht bleibt das felbe. Stets dasselbe: müde und staubig. Einmal nur wird es anders. Ein Herr kommt mit einer Dame im Federhut vorbei.

Sieh, He Blumen", sagt er.

Sie nicht.

Ich kaufe Dir welche.-Was kosten die Rosen?" Bwanzig, mein Herr."

,, Ach, laß nur!" sagt sie. Die sind schlecht..." Sie zieht ihn fort.

Da wird ihr Gesicht anders. Es wird scharf und kantig. Es loht. Vielleicht ist es auch der Schein aus den Körben.... Im nächsten Augenblick sind beide verschwunden. Der Menschen­

stromt schwillt an, flutet.

Und wieder reckt sie sich auf. Das Gesicht

Die Stimme- staubig: Rosen! Rosen!..."

Der Sechser- Omnibus,

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staubig.

Schöneberg .

Vorort- Nachrichten.

Das Preisgericht für den Rathausneubau in Schöneberg ist nunmehr gebildet. Es besteht aus folgenden Herren: Geheimer Oberbaurat Eggert- Berlin, Wirklicher Geheimer Ministerial- und Oberbaudirektor Dr. ing. Hindelden- Charlottenburg, Geheimer

=

Als

Baurat Dr. ing. Hoffmann- Berlin , Geheimer Baurat Professor Doppelfelbstmord zweier Schwestern. In der Gräfeftr. 32, im Rayser- Berlin , Geheimer Baurat Professor Dr. Wallot- Dresden, Oberbürgermeister Wilde- Schöneberg, Bürgermeister Blanken . Südosten Berlins , hat sich gestern ein blutiges Drama abgespielt. stein- Schöneberg, Stadtbaurat Ebeling- Schöneberg, Stadtberord Die beiden unverheirateten Schwestern Anna und Frieda Wester- netenvorsteher- Stellvertreter Rechtsanwalt v. Glasenapp- Schöne= hausen begingen Selbstmord, indem sie sich die Pulsadern öffneten berg, Stadtverordneter Baumeister Kuznikkh ebendaselbst und Die beiden im Landtagsabgeordneter Justizrat Reinbacher- Schöneberg. und den Hahn der Gasleitung aufdrehten. Der vom Halleschen Tor nach dem Hermannplatz fährt, Linie 26, wird Alter von 23 und 30 Jahren stehenden Mädchen betrieben in Stellvertreter fungieren: Geheimer Baurat, Professor Borr­an den Wochentagen von 5 Uhr nachmittags ab außerordentlich stark bom Publikum in Anspruch genommen. Der Wagen enthält 16 Plätze, dem Hause ein Konfitürengeschäft, hinter dem Laden befinden mann, Königlicher Baurat Bürde, Geheimer Regierungsrat und der Küche eine Wohn- und Stadtrat Harder, Baumeister und Stadtverordneter Neimer, eine Schlafstube, die regelmäßig sofort besetzt werden; ja, schon beim letzten Um fich neben der Küche von dem Vater der Mädchen, einem Arbeiter, sämtlich zu Schöneberg . Das Preisgericht entscheidet durch ein­Vater der Mädchen, einem Arbeiter, fachen Mehrheitsbeschluß. Es sind 5 Preise im Gesamtbetonge schwenken nach der Haltestelle springen viele Leute auf, um sich die auch einen Platz zu sichern, und mancher muß zurückbleiben, der nicht bewohnt werden. Westerhausen war gestern nachmittag weggegangen von 33 000 M. ausgesetzt. Der erste Preis beträgt 12 000, der flint genug iſt. Man sollte meinen, daß eine Omnibus- und die Nacht über fortgeblieben. Als gestern mittag gegen 11 Uhr zweite 9000, der dritte 6000 M.; außerdem werden noch zwei gesellschaft sich dem Verkehrsbedürfnis anpassen müßte, die Jalousie des Ladens noch nicht hochgezogen war, auch die Preise von je 3000 m. verliehen. Der Magistrat der Stadt Schöne aber diese Ansicht ist nicht maßgebend; es tommt gana Beitungen vor der Tür lagen, schöpfte der Portier Verdacht, zumal berg hat sich vorbehalten, auf Vorschlag des Preisgerichts weitere darauf welches Sparsystem" bei der Gesellschaft besteht. Wer aber am meisten unter diesem Sparsystem leidet, da sich ein starker Gasgeruch bemerkbar machte. Er teilte seine Be- Entwürfe zum Preise von je 1000. anzukaufen. Die Wahl ohne darüber einen Laut der Klage äußern zu fönnen, das find die obachtungen dem zuständigen Polizeirebier mit, das sofort Beamte der Architekturformen ist freigestellt. armen Pferde. Linie 26 ist ein Einspänner, und für ein entsandte. Das Hoffenster wurde zertrümmert und bald sah man Pferd ist die Arbeit von 5 Uhr ab offenbar au schwer. Die Tiere das eine Mädchen blutüberströmt und halb angekleidet im Bette

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alt,

Die Haltestelle Stadtpark" der Schöneberger Untergrundbayn bereitet, wie wir schon meldeten, den Ingenieuren insofern