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Nr. 179. 26. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt., 4. Juguf 1909.

Partei- Angelegenheiten.

Nummer". Dumpf poltern die Schollen... Der Humanität und erhält. Hatte doch ein Schankwirt des Reviers in furzer Zeit ein Pietät des Jrrenhauses ist Genüge geschehen.

Achtung! Am Freitag, den 6. August, abends die Dächer der Stadt Berlin  , nein, er gibt auch unseren städtischen feine polizeilichen Vorschriften streng beachtet werden. Scherl- Illufionen! Scherl baut nicht nur Eisenbahnen über 8 Uhr, findet in den Germania   Sälen, Chaussee- Kommissionen den Anstrich moderner Anschauungen. Vorige straße 110 eine Volksversammlung statt, in welcher Genosse Woche befand sich folgende Notiz im Lokalanzeiger": Stadtverordneter Dr. Alfred Bernstein über das Thema " Die Hölle von Mielczyn und der Berliner   Kommunal- Freifinn" referieren wird.

Wir ersuchen, diese Versammlung zahlreich zu besuchen. Der Aktionsausschuß.

Zweiter Wahlkreis. Die dritte und vierte Abteilung( Friedrich­ stadt   usw.) veranstaltet am Sonntag, den 8. August, einen Familienausflug nach Friedrichshagen  . Treffpunkt morgens zwischen 8-10 Uhr im Kurpart" in Friedrichshagen  , direkt am Bahnhof. Nachzügler treffen uns im Freibad", hinter den Wasserwerfen. Recht zahlreiche Beteiligung wünschen Die Abteilungsführer.

Mariendorf  . Morgen Donnerstag, abends 8 Uhr, infolge wichtiger Angelegenheit Extra- 8ablabend in allen Bezirken. Der Vorstand.

Botsdam. Heute Mittwoch, abends 81%, Uhr, 2 a hlbereins bersammlung bei Glaser. Tagesordnung: 1. Neuaufnahmen. 2. Wahl von Delegierten zur Kreisgeneralversammlung in Nauen  . 3. Jugendorganisation. 4. Verschiedenes.

Berliner   Nachrichten.

Der Tod im Jrrenhause.

Im Krankenhause ist Majestät Tod ein rücksichtsloser Gebieter. Von den Eugenden, die den Herrscher zieren sollen, verleugnet er hier recht viel. Und die Menschen, die er noch verschont, sehen es ihm getreulich ab. Wie der Tod schreiten sie rücksichtslos über Leichen.. Das Krankenhaus ist freilich nimmer der Ort, um übermäßigen Gefühlsregungen freien Lauf zu lassen. Die Ueber­lebenden haben recht. Mit Vorzugsrecht dürfen fie verlangen, daß ein haarscharfer Strich gesetzt werde zwischen das Lebende und das Berwesende. Das ist praktisch, ist hygienisch. In solchem Lichte er­scheinen die nicht verstummenden Klagen über die Behandlung Toter im Krankenhause um etliche Nuancen milder. Nur unmenschlich darf das Verfahren nicht werden, nicht roh. Man soll nie vergessen, daß auch der Tote, der im Leben der Aermsten einer war, ein Mensch gewesen ist wie alle anderen Menschen.

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Dugend Anzeigen erhalten, sodaß er im Bewußtsein seines Rechtes gerichtliche Entscheidung anrufen mußte, um von diesen Schikanen befreit zu werden. Der Herr Polizeileutnant sorgt aber dafür, daß Herrn Polizeileutnant wegen seiner erheblichen Uebertretung der Es wäre wirklich von großem Interesse zu wissen, ob auch den Eine Dame als stellvertretende Armenvorsteherin diese Ordnung der strafende Arm der Gerechtigkeit ereilen wird. Tatsache verdient in der Berlinder Lokalgeschichte besonders her­borgehoben zu werden. Die Armenkommission 81c( Blumen- Der Museum- Einbrecher gefaßt. Der Einbrecher, der in der straße) hat diese Wahl vollzogen und hiermit den Beweis er- Nacht zum Sonntag das Kaiser- Friedrich- Museum heimsuchte, ist bracht, daß wir noch sozialdenkende Männer in den Armen- gestern ermittelt worden, auch konnten die gestohlenen Kunstschätze tommissionen haben, die nicht aus kleinlichen Rücksichten die mit Beschlag belegt werden. Der Täter ist der am 14. Dezember Frauen von einem Amt ausschließen wollen, für das diese nach 1889 in Zerniß geborene Musiker Waldemar Döring, wohnhaft dem Urteile aller Sachverständigen auf dem Gebiete der Armen- Alt- Moabit 133. Am Sonntagnachmittag um 1 Uhr pflege vorzüglich befähigt sind. Ueber die Kämpfe, die wegen junger Mensch in der Gold- und Silberschmelze von Broh, der Zuziehung der Frauen zur Armenpflege jahrelang statt- Stöpenicker Straße 29, um einen Teil der gestohlenen Schätze zum gefunden haben, ist oft an dieser Stelle berichtet worden. Es Stauf anzubieten. Die allein anwesende Frau taufte die Sachen, ist der Armendirektion auch bis zum heutigen Tage nicht ge- fannte aber den Wert nicht und gab nur eine Anzahlung von 8 M. Lungen, die große Mehrheit der Armenkommissionen zu befehren, Döring äußerte zu der Frau Broh, daß einer seiner Freunde den die von den Frauen als Mitglieder absolut nichts wissen wollen. Chinafeldzug mitgemacht habe. Von diesem habe er die Sachen Unter nichtigen Vorwänden wurde die Mitgliedschaft abgelehnt; erivorben, er würde wiederkommen. Gestern Dienstag nach einer der stichhaltigsten Gründe war noch der, daß man in Gesell- mittag gegen 6 Uhr begab sich Döring wieder nach der Schmelze. schaft der Damen nicht rauchen könne. Der oben gemeldete Bei dieser Gelegenheit wurde er durch Kriminalbeamte verhaftet. Beschluß der Armentommission 81c bedeutet daher nicht etwa das Eine Durchsuchung seiner Wohnung brachte die noch fehlenden Ende eines langen Zwistes, sondern lediglich eine erfreuliche Kunstsachen zum Vorschein. Ausnahmeerscheinung, die im öffentlichen Interesse bald zur Regel werden möge!

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Daß bei Entnahme von Flaschenmilch die größte Vorsicht am Blaze ist, geht aus der Zuschrift eines Buchdruckereibefizers Da wir unsere Pappenheimer kennen, gingen wir der Sache Herrn St. hervor, dessen Personal von der Meierei C. Bolle Milch auf den Grund, und was stellte sich heraus? Es handelt sich nicht bezieht. Im vorigen Jahre passierte es dem Meister des Betriebs, um die 81c- sondern 81a- Armenkommission, derselben Kommission, daß er plötzlich beim Trinken der Milch Schmerzen im Schlund von der vor einiger Zeit Genosse Hoffmann im Rathaus so wenig verspürte, was ihn veranlaßte, den soeben genommenen Schluck erbauliche Dinge zu berichten wußte. Sämtliche bürgerliche Mit- zurückzuhalten. Er fand in der Milch eine Anzahl Glassplitter, glieder der Kommission mit Ausnahme des Armenvorstehers und und eine noch größere Anzahl derselben befand sich am Boden der eines anderen Herrn hatten, weil Genosse Hoffmann als Flasche. Auf Anraten begab sich der Meister zur Unfallstation, wo recherchierender Stadtverordneter zwei Damen als Mitglieder der der Arzt eine blutige Entzündung der Schlundhaut feststellte. Ein das erstemal das Hineinkommen einer Dame von der bürgerlichen glücklicherweise nicht ein. Nunmehr wandte sich der Meister be­Kommission vorgeschlagen und bestätigt erhalten hatte, nachdem nachwirkender gesundheitlicher Schaden trat bei dem Verletzten Mehrheit hintertrieben war ihre Aemter niedergelegt; schwerdeführend an die Meierei, welche ihm ein Sühnegeld von an ihrer Stelle wurden nun vom Genossen Hoffmann andere vor- 16 M. zusandte mit der Versicherung, daß so etwas niemals mehr geschlagen und gewählt. Dadurch erhielten die Sozialdemokraten vorkommen würde. Dieser Vorfall hat sich indessen wiederholt. die Mehrheit in der Kommission und wählten an Stelle des aus- Diesmal war es Herr St. selbst, der eines Tages beim Trinken geschiedenen Stellvertreters die Genoſſin Gerndt als stellvertretende von Kephhr einen schmerzhaften Riß im Mund erhielt. Bei der Armenvorsteherin, welche auch durch die Armendirektion bestätigt untersuchung des zurückgehaltenen Schludes wurden einige Glas­splitter gefunden. Entrüstet teilte Herr St. der Firma Bolle dieses was das Scherl- Blatt berichtet. Nach dem Ende eines langen fchickte, der den Sachverhalt möglichst abzuschwächen suchte. Herr St. Also wie gewöhnlich ist genau das Gegenteil von dem wahr, abermalige Vorkommnis mit, worauf dieselbe einen Vertreter Zwistes haben wieder einmal die Sozialdemokraten bahnbrechend übergab indessen dem Vertreter die in dem Glase vorgefundenen gewirkt. Das sollte für alle Einsichtigen bei den bevorstehenden Stadtverordnetenwahlen ein doppelter Ansporn sein, für eine assplitter mit dem Ersuchen, ihm dieselben wieder zurück­zuerstatten. Bisher ist dies noch nicht geschehen. größere Anzahl Sozialdemokraten Gorge zu tragen, denn in uerstatten. Bisher ist dies noch nicht geschehen. Während im ersten Falle die Firma Bolle ein Sühnegeld gleichem Maße wächst auch der Einfluß der Einsichtigen", um mit zahlte, lehnte sie im letteren die Forderung des Verletzten, 75 M. Scherl zu reden, in den Kommissionen, wo es so bitter not tut. an einen von ihm bezeichneten Unterstübungsverein zu zahlen, ab und unterbreitete die Angelegenheit der Staatsanwaltschaft. Wir haben von der Zuschrift Notiz genommen, um beim Trinken von Flaschenmilch zur Vorsicht zu mahnen.

wurde.

Unter allen Strantenanstalten macht man mit den Toten die wenigsten Umstände ficher im Irrenhause. Das Spital hat zu viele scharf beobachtende Augen. Es find Zeugen, die bei jedem Verstoß gegen die Humanität oder Pietät noch etwas gelten. Für das Irrenhaus fällt diese Befürchtung gemeinhin fort. Die Zeugen, die hier zum Verräter und Ankläger werden könnten, find im Ernstfalle nicht einwandfrei". In jedem nur einigermaßen modern ein­gerichteten allgemeinen Krankenhauſe tennt man Bettschirme, die das fchauerliche Bild des Todestampfes den übrigen Batienten möglichst schauerliche Bild des Todestampfes den übrigen Patienten möglichst berbergen sollen. Die vielgerühmte Humanität des Irren hauses hat sich zu solcher zu solcher Einrichtung noch nicht auf geschwungen. Dort sehen ein halbes Dußend und mehr Patienten grinsend zu, wie ein schon Glüdlicherer sich mit dem Auf­Das Unwetter, welches in der gestrigen Nacht über Berlin   durch die umberfliegenden Glassplitter leichte Berlegungen. Der auf bäumen der letzten Kraft nach dem Jenseits hinüberarbeitet. Wenn hinwegzog, hat großen Schaden verursacht. Im Dsten und Süd- dem Hinterperron des Straßenbahnwagens stehende Kaufmann Klees über den oft fürchterlichen Anblick einer der geisteskranken Zuschauer often wurden zahlreiche Keller, Grundstüde, Straßen und Bläge feld aus der Urbanstr. 32 stürzte herab und erlitt Abschürfungen im in Krämpfe oder Tobsucht verfällt, so ist man ja hier an derartiges überschwemmt. In vielen Fällen wurde die Feuerwehr alarmiert. Gesicht und an den Armen. gewöhnt und dagegen abgeſtumpft. Auch auf dem Seziertisch haben Sie war bis um 1 Uhr nachts ununterbrochen beschäftigt. Unter Im Gewittersturm gekentert sind vorgestern nachmittag auf Geistestranke etwas voraus. Sie dürfen noch im Tode beweisen, anderen wurde sie gegen Mitternacht   nach dem Schiller Theater O. dem Müggelsee awei Boote, deren Insassen jedoch glüdlicherweise wie biel oder richtiger wie wenig Geist fie besessen haben. Das in der Wallner- Theater- Straße 45 gerufen. Sofort rückten zahl- gerettet werden konnten. In der Nähe des Rahnsdorfer Gemünde Sektionsrecht des Arztes ist im wissenschaftlichen Interesse ein sehr reiche Löschzüge dorthin aus in der Annahme, daß es sich um einen wurde ein Ruderboot, in dem sich drei Herren und eine Dame be­Brand im Theater handelt. Es war aber nur ein Wasserrohr ge- fanden, von dem Gewittersturm überrascht. Die hochgehenden Hunderttausende wissen nicht, daß fie der plagt, weshalb die Feuerwehr sofort nach Absperrung der Wasser- Wellen schlugen in das Fahrzeug und brachten es zum Kentern. weitgehendes. Leichenöffnung eines Angehörigen nur durch einen boll- leitung wieder abrüdte. Fast gleichzeitig liefen drei Alarme aus Glüdlicherweise befand sich der Privatdampfer Baul" dicht an gültigen Einspruch, der vor dem Tode oder innerhalb Tages der Frankfurter Allee 19, 121 und 143 ein, wo Keller unter Wasser der Unfallstelle. Die Mannschaft warf Rettungsringe aus, und frist nach dem Tode erhoben sein muß, vorbeugen können. Welche standen. Auch nach der Warschauer Straße 80 und 58, der Romintener es gelang ihr auch, nach längerem Bemühen die vier Berunglückten Schiebungen dabei möglich sind, wenn der Arzt den dringenden Straße, Ede Cadiner Straße, Bofener Str. 5, Naunynstr. 3 und 196, an Bord zu nehmen. Ferner fenterte gegenüber von Friedrichs wissenschaftlichen Wunsch zur Sezierung hat, das leuchtet ohne Stoppenstr. 5, Thaerstr. 56, Palisadenstr. 69, Pücklerstr. 9, Grüner Weg 111 hagen ein Segelboot, in welchem sich zwei Herren befanden. Auch weiteres ein. Ungezählt sind die Fälle, in denen die Benachrichtigung und 121, Revaler Straße mußte die Feuerwehr ausrücken und dort, in diesem Falle konnten die beiden Gefährdeten durch die Mann­bom Tode so spät eintraf, daß besagter Einspruch gar nicht mehr fernen. Der 8. Zug wurde ferner nach Rigdorf alarmiert, wo eben­wo Gefahr vorhanden war, das eingedrungene Waffer wieder entschaft eines Tourendampfers gerettet werden. möglich war oder in der ersten Aufregung verabsäumt wurde. Be falls Waffersnot herrschte. In der Schinkestraße war u. a. ein Posten nach Deutsch- Südwestafrika   gehen im Laufe des Monats fanntlich ist es ja auch nichts allzu Seltenes, daß Angehörige die Wasserrohr am Bürgersteig geplagt. Die Straße stand teilweise August im ganzen 12. Die erste verläßt die Heimat am 4. mit dem Todesnachricht erst erhalten, wenn der Verstorbene längst unter unter Wasser. Außerdem wurde die Feuerwehr noch nach der Wils- Dampfer der Deutschen   Ostafrika  - Linie bei seiner weftlichen Rund­der Erde liegt. Für Abgeschiedene, die auf Armenkosten ver- nader Str. 57 alarmiert, dort war aber keine Gefahr zu entdecken. fahrt. Briefe werden nach Bestimmung des Absenders auch am pflegt waren, fällt jedes Einspruchsrecht gegen die Sezierung Der Feuermeldende, ein Arbeiter Mag Gerschel aus der Wilhelms- 5. August in Rotterdam   dem fälligen Wörmann- Dampfer zugeführt. überhaupt fort. Aus dem Irrenhause find nur sehr wenige havener Str. 26, gab an, daß sein Komplize, der Kellner Bruno Am 6. August geht dann von Köln   abends eine Post über Fälle bekannt, in denen die Schädelöffnung unterblieb. Viel öfter Dees aus der Kleiststr. 40, den Melder gezogen habe, während dieser Southampton   und Kapstadt  , von wo sie ein Küstendampfer der Wörmann- Linie nach Swakopmund   befördert. Die am 8. und 9. wird auf die allgemeine Sezierung verzichtet, weil diese dem Psychiater wieder die Schuld auf den Arbeiter abzuwälzen fuchte. Auch sind erhebliche Störungen des Straßenbahn- gehen nach Antwerpen   und nach Southampton  . Nachversandte zu wenig des Interessanten bietet. An Leichen jüdischer Religions- betriebes in verschiedenen Stadtteilen herbeigeführt worden. dem genannten Dampfer der Ostafrika  - Linie. Am 13. folgt wieder angehöriger findet die Leichenöffnung nur in seltenen Ausnahmefällen Infolge Ueberschwemmung der Straßenzüge mußte in der Bergstraße eine Bost über England und Kapstadt  . Die nächste Post geht dann statt. Dieses ärztliche Entgegenkommen stützt sich auf den jüdischen am Ringbahnhof Rigdorf der Verkehr von 10.05 bis 12.15 Uhr erst wieder am 18. von Hamburg   mit dem fälligen Dampfer der Ritus, ist aber gleichwohl ein gegenüber Andersgläubigen nicht zu nachts gesperrt werden. Die dort verkehrenden Linien 7, 47 und 48 Wörmann- Linie. Am 20. geht dann wieder eine Post über billigender Vorzug. Daß der Leichenhausdiener, also ein medis legten am Bahnhof um. Ferner entstanden Störungen von 10.36 Southampton   und Kapstadt  . Von dort zurüd mit der Houston  - Linie. zinischer Handlanger, zum Behufe der Sezierung Verrichtungen vor- bis 11,21 Uhr in der Cannerstraße in Rigdorf, von 11 Uhr abends Ein ziveiter Dampfer der Deutschen   Ostafrika  - Linie wird am 25. von nimmt, die, genau genommen, nur dem Arzte zukommen, also bis zum Schluß des Betriebes in der Greifswalder Straße, von Hamburg   benutzt. Am 27. geht wieder eine Bost über Southampton  die Deffnung der Bauchhöhle und die Bloßlegung des Gehirns, 11 Uhr bis 1.52 Uhr nachts an dem Rathaus in Rummelsburg   und und Kapstadt   nach Lüderitzbucht. Am 29. und 80. endlich gehen die ist wohl allgemein üblich. Man kann, da es sich hier in bon 11.07 bis 11.40 Uhr in der Vorkstraße. Ueberall mußten die beiden letzten Posten des Monats als Nachversandte nach Antwerpen  Straßenbahnlinien umgeleitet werden. und Southampton  , wo sie dem deutschen   Dampfer übergeben werden, der Regel um sehr geschickte Leute handelt, auch taum etwas der am 25. Hamburg   verlassen haben wird. dagegen einwenden. Durchaus au verurteilen ist jedoch die Hinzu­Der Herr Polizeileutnant im Freibad. Eine Störung der Schiffahrt zwischen Berlin   und Hamburg   ist ziehung geiftestranter Ralfaktoren zu diesen sozusagen technischen Eine sonderbare Episode spielte fich vor einigen Tagen im Frei- durch die Versandung der Havel   infolge des Frühjahrhochwassers Vorarbeiten. Die Sektionsprotokolle werden während der Sezierung bad Grünau ab. Die hier weilenden Badegäste, denen eine Bade- herbeigeführt worden. Der Wasserstand des Flusses ist in den letzten nach Diktat von geistestranten Bureaugehilfen geschrieben. Das ist reise nach irgend einem Badeort unserer Honetten Gesellschaft in Tagen erbeblich gefallen und infolgedessen ist die Fahrstraße in den bequem für den Arzt, aber zu verteidigen ebensowenig. Geistes- Ermangelung der nötigen Moneten nicht möglich ist, waren plöglich Krümmungen der Unterhavel derartig eingeengt, daß die größeren franke haben in dem verfänglichen Aftenmaterial des Irrenhauses Augenzeugen eines Rencontres zwischen einem Bolizeileutnant in Schleppzüge mur mit Schwierigkeiten verkehren können. Die Re­absolut nichts zu suchen. Wenig bekannt dürfte es sein, Bibil und einem Gendarm. Was war die Ursache dieses Rencontres? gierung hat schleunigst Dampfbagger nach den Krümmungen geschickt, daß früher manchen Leichen, die dem Arzte ein hohes wissenschaftliches Inmitten einer lustigen Gesellschaft hatte der Herr Polizeileutnant um die durch die Versandung eingeengte Fahrstraße zu verbreitern per Motorboot eine Vergnügungsfahrt unternommen. Bei dieser und jedenfalls dürfte in einigen Tagen das Verkehrshindernis beseitigt Interesse boten, der ganze Schädel entnommen wurde. Es gibt nämlich Gelegenheit nun wollten die Herren im Freibad Grünau   eine photo- fein. In der Zwischenzeit ist der Tiefgang der die Stelle passierenden ein Berfahren, um diese Präparierung, die fast die Bezeichnung einer graphische Aufnahme machen. Die kühnen Fahrer überfuhren mit Schiffe auf 1,30 Meter festgesezt; die Fahrzeuge, welche die Leichenschändung verdient, so kunstvoll vorzunehmen, daß der Laie ihrem Boot plötzlich die abgesteckten Schranken des Bades und be- Krümmungen passieren, müssen daher dementsprechend entlastet an dem mit Holz und Gips ausgestopften Kopfe selbst in den Ge- gaben sich in dichte Nähe der Badenden. Der die Aufsicht habende werden.

Zu der Bluttat in der Gerichtstraße ist mitzuteilen, daß der Kutscher Ernst Wulff gestern der Staatsanwaltschaft vorgeführt wurde und zwar wegen Mordes. Da festgestellt werden konnte, daß das zu der Tat benutzte Werkzeug am Tage vor der Ausführung auf Ein Zusammenstoß zwischen Autobus und Straßenbahn ereignete er das Mädchen mit Vorsatz und leberlegung getötet habe. Wulff straße. Durch die anhaltende Nässe war der Omnibus 1891 der einem Spind in seiner Stube gelegen hat, wird angenommen, daß sich gestern vormittag in der Dranien-, Ede der Kommandanten­hielt auch gestern seine früheren Angaben aufrecht. Die gerichts- Linie 11 Moabit  - Rirdorf ins Schleudern geraten und mit voller Ge ärztliche Leichenöffnung fand gestern nachmittag im Schauhaus statt. walt gegen den Hinterperron eines Straßenbahnwagens der Linie 95 Dazu wurde der Täter an sein Opfer geführt. Hafenheide- Behrenstraße geschleudert worden. Zwei Damen erhielten

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fichtszügen teine allzu auffällige Veränderung wahrnimmt. Angeblich Bademeister forderte die ungebetenen Gäste auf, ihr Vorhaben zu Die öffentliche Lesehalle der Deutschen Gesellschaft für ethische geschieht das nicht mehr. Trotzdem werden die wissenschaftlich ja unterlassen und sich sofort aus dem für Fahrzeuge verbotenen Bereiche zu Kultur, Rungestr. 25/27, ist im Monat Juli von 8176 Personen be­hochinteressanten Schädelsammlungen, über welche jebes große Frren- entfernen. Doch die Gesellschaft leistete dieser Aufforderung feine fucht worden. In der Besehalle wurden außer Zeitungen und Beit­haus und zuweilen auch privatim irgendein hervorragender Psychiater Folge, man sah sich daher genötigt, den Gendarmen zu holen. Als fucht worden. In der Lesehalle wurden außer Zeitungen und Zeit­dieser nun erschien und gleichfalls zum sofortigen Verlassen des schriften 766 Bücher gelesen; nach Hause entliehen 3205 Bände, berfügt, nicht gerade kleiner. Wo kein Hahn nach dem einsam und verlassen gestorbenen Geistes- bin der Polizeileutnant B. aus Berlin  , worauf ihm der Gendarm 3 Uhr mittags, 6-10 Uhr abends, Sonntags von 210-1 und Badebereiches aufforderte, erklärte plöglich einer der Herren: ich zusammen 8971, von denen 1058 wissenschaftlichen oder belehrenden Inhalts waren. Die Lesehalle ist werktäglich geöffnet von 12 bis franken träht, fann man eben mit ihm so ziemlich machen, was man erwiderte, daß er der Gendarm so und so aus Grünau   sei. Im 5-10 Uhr. will. Das ist nun mal das Schidsal der sogenannten Anatomie- nächsten Augenblick nahm der letztere fein Buch heraus und notierte leichen". Hier im Irrenhause werden sie wenigstens noch einiger- fich den unbotmäßigen Ausflügler. Wie man uns aus Lesertreisen Eine Gartenstadt vor den Toren Berlins   bilden die Häuser der maßen ordnungsmäßig bestattet. Ohne Umstände auf einem Haufen mitteilt, führt der Herr Polizeileutnant in seinem Polizeirevier im Baugenossenschaft Freie Scholle" in Tegel   an der Hermsdorfer  Sägespäne ober Holzwolle zwar nur, aber doch immer zwischen Südosten Berlins   ein strenges Regiment. Die in seinem Macht Straße. Es find jezt 55 Wohnhäuser mit insgesamt 134 Wohnungen fleinen hergestellt. Auf dem bisher unbebauten Gelände beabsichtigt die fechs gelbgestrichenen Brettern. Ist das nicht alle Ehre für den bereich wohnenden fozialdemokratischen Gastwirte und Geschäftsleute fönnen Zeugnis ablegen, бав der in Genossenschaft bis zum 1. Oftober nächsten Jahres zwölf weitere Armen? Andere, die total zerfetzt in der Eierkiste nach dem Ver- dem Freibad Grünau   so rigoros die Schranken der Häuser mit insgesamt 35 Wohnungen zu erbanen, die dann an brennungsofen lommen, haben es nicht so gut. Jm geftredten Galopp Ordnung übertretende Herr P. in seinem Revier auf Mitglieder vermietet werden. Zur Förderung der Bautätigkeit gibt geht's nach dem Anstaltskirchhofe. Himunter in die schmale Gruft, strenge Ordnung hält. Wer sich auch nur die geringfügigste Ueber die Genossenschaft( Geschäftsstelle Tegel, Freie Scholle" Nr. 20) ohne Sang und Klang, selbst ohne die drei Hände Erde  ... eine tretung zu schulden kommen läßt, ist sicher, daß er eine Anzeige 4prozentige Schuldverschreibungen auch an Nichtmitglieder aus.