Vorort- Nachrichten.ot
Die fozialen Einrichtungen der Stadt Charlottenburg geben bem hiesigen Magistrat und der„ liberalen" Mehrheit der Stadtberordnetenversammlung bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit billigen Anlaß, das tiefe soziale Verständnis der gegen wärtigen Stadtregierung über den grünen lee zu loben. Und wie man immer behauptet, daß in der sozialen Fürsorge Deutsch land in der Welt voran marschiere, so bilden sich die Charlottenburger Biberalen" und der ebenfalls von demselben liberalen" Geiste durchströmte Magistrat ein, Charlottenburg stehe mit seiner fozialen Fürsorgebetätigung an der Spike der deutschen Städte. Angesichts dieser Eigenbelobhudelei ist nun ein Bericht, den ber Dezernent der Armenverwaltung über seine Informationsreise nach Schweden gibt, besonders interessant. Der betreffende Stadtrat machte diese Reise, welche von der Zentralstelle für Bolkswohlfahrt" veranstaltet wurde, im Auftrage der Stadt CharTottenburg mit. Die Reise führte durch eine Reihe schwedischer Städte, in denen die Volkswohlfahrtseinrichtungen in besonderem Maße berücksichtigt wurden. Außer Malmö , Göteborg und Stock holm wurden noch vierzehn andere Orte besichtigt. Und der Berichterstatter ist voll des Robes über das Gesehene. Wir sehen dabei ab von dem, was in dem Bericht über die schwedische Küche, über die vielen und guten Frühstücke, die den Herren geboten wurden, gefagt wird. Auch dürfte es dem ernſten Leser solcher Berichte wenig interessieren, wie oft den Besuchern die" Wacht am Rhein" borgesungen wurde, oder wer die schwungvollsten Reden bei einem der opulenten", einfachen" oder„ furgen" Frühſtüde gehalten hat. Ob das die lange Erzellena" Moeller oder sonst jemand tat, bietet teinen Reiz.
wahlen zur hiesigen Allgemeinen Ortskrankenkasse und die Ge werbegerichtsivahlen.
Bezüglich der Frage der Erhöhung des Beitrages von 15 Pf. auf 20 Pf. wünschte der Vertreter der Schneider, Genosse Schittat, daß die Unterfommission in Verbindung mit dem Ausschuß der Berliner Gewerkschaftskommission dahin wirken möge, daß hier am Orte eine Rechtsauskunftsstelle errichtet werde. Dieses sei für einen so großen Ort wie Charlottenburg sehr notwendig. Andere Redner schlossen sich dem an, zugleich erinnerten sie an das Versprechen, welches von der Berliner Gewerkschaftskommission bei der Anschlußfrage gemacht worden ist. Ein Antrag zur Verwirklichung dieser Angelegenheit wurde angenommen.
der freien Gast- und Schankwirte, die der Genosse Thunad zur Es gelangte zuletzt noch eine Angelegenheit des Verbandes Sprache brachte, zur Aufklärung und beiderseitigen Verständigung. Der Sibung ferngeblieben waren die Delegierten der Brauereiarbeiter, Friseure und Buzzer.
mit Rat und Tat zu fördern. Zu einer sehr erregten Aussprache fam es über das Lokal von Neh, Gesellschaftshaus in Nordend. Wegen der Haltung des Wirtes, der fich in wiederholten Fällen zum Angeber hergegeben habe, herrschte eine große Erbitte rung, und es wurde die Sperrung des Lotales verlangt. Der Borstand wird sich noch weiter mit der Sache beschäftigen.
Das gestern bereits von uns gemeldete Riefenfeuer brach, wie Unternehmen, das von dem bayerischen Festarrangeur Lang, der auch jetzt festzustehen scheint, im„ Nürnberger Bratwurstglödle" aus, einem in Berlin durch seine Bockbierfeste bekannt ist, geleitet wird. Gegen 61, Uhr abends entzündete ein achtlos emporgeschleuderter Feuerwerksförper die bunten Papiergirlanden, die man in dem Zelte zur Dekoration verwendet hatte. Im Augenblick stand das Belt in Ueber Konfumgenossenschaftswesen referierte in der letzten Mit- Flammen, und mit unglaublicher Schnelligkeit griffen die Flamment gliederversammlung des Wahlvereins Genoffe Regel. Er erläuterte auf die benachbarten Belte über. Teile des Segeltuches, mit eingehend das gesamte Genossenschaftswesen und zeigte an der fäch dem die Zelte überdacht waren, flogen in die Luft und fielen fischen, der Hamburger und vor allem der englischen Genoffen- brennend auf die umliegenden Belte, die fofort in hellen Flammen schaftsbewegung die Entwidelungsfähigkeit und den besonderen, standen. Es dauerte faum eine halbe Stunde, und die Hälfte vielseitigen Wert der Genossenschaften für die Arbeiter. Auf die der umfangreichen Festwiese war ein wildes, wogendes örtlichen Verhältnisse eingehend, wies er auf das verfrühte Frohlocken der Friedenauer Krämer hin, daß der Friedenauer Konsum- Flammenmeer geworden, deſſen heiße Gluten alles, was fich berein in Liquidation sei. Diese Leute hätten übersehen, daß der in ihrem Bereich befand, vernichtete. Entsetzlich war der Augenblick, Verein in Liquidation getreten ist, um sich der Berliner Genossen- als ein Dampftessel und ein Karbidgasbehälter fast zu gleicher Zeit schaft anzuschließen und hierdurch leistungsfähiger und größer zu explodierten. Der Menschen bemächtigte sich eine furchtbare Panik. werden. Die Freude der fleinen Profitmacher tommt daher zu Die Menschenmauern brüdten bei ihrer Flucht die Umzäumung früh. Genosse Regel forderte die Genoffen auf, überall die Ge- des Festplates ein, und Hunderte von nossenschaftsbewegung zu unterstüben.. und Hunderte von Menschen wurden ohnmächtig. Die Menschen riefen verzweifelt nach Hilfe, die Flammen Iniſterten an allen Eden, die wildgewordenen Bestien in der Menagerie von Hagenbed brüllten vor Angst, und die fengende Glut und der dice Qualm verhinderten die Menschen am Atmen. Die Befizer vieler Schaubuden haben ihr gesamtes Vermögen verloren und suchten gestern in den Trümmern, ob sich nicht doch vielleicht hier und da ein vom Feuer berschontes Ueberbleibsel vorfindet. Aber das Feuer hat guadenlos alles in Asche verwandelt. Weit über die Hälfte wüstes Durcheinander von umfangreichen Plages ist ein wüstes qualmenden Holapfählen, ganze Reihen von verräucherten und ausgebrannten Buden, Karussels mit verbrannten Holzpferden stehen traurig umher, mächtige verbogene Eisenstäbe starren in bizarren Formen in die Luft, fie find die ehemaligen Gerüste einer Riesenchaukel; die Trümmer und Ueberreste von verbrannten Ballen. Fässern, Biergläsern, zerfetzten Fahnen, Tausende von zerbrochenen Tischen und Stühlen, alles liegt durcheinander.
Hierauf erstattete Genosse Richter einen kurzen Bericht über die Tätigkeit des Vorstandes und die Entwidelung des Vereins. Stillstand ist Rückschritt, daher heißt es überall arbeiten und agitieren für die Partei.
Genoffe Dietrich gab hierauf den Kaffenbericht. Die Einnahmen betrugen 167,85 m., an den Bentralvorstand wurden abgeliefert 111,90 m., die örtlichen Ausgaben betrugen 55 M. Für Broschüren wurden abgeliefert 56,20 m.
Zur Lotalfrage berichtet Genosse Pöhlmann, daß der Wirt des Kaiser- Wilhelm- Gartens sein Lokal der Arbeiterschaft noch immer verschließt. Er möchte wohl gern sein Lokal für die Bergnügungen der Arbeiterschaft hergeben, aber für Versammlungen fei er nicht zu haben. Wahrscheinlich werde der Herr seine Ansicht ändern, wenn er durch die Eröffnung des Rheinschlosses" Ronturrenz bekommt.
Als Delegierter für die Streisgeneralversammlung am 8. und die Verbandsgeneralversammlung am 22. August wurde der Genoffe Otto Meher gewählt. Das in Aussicht genommene Kaffee. tochen in Gr. Lichterfelde wurde auf den 15. August verschoben. Behlendorf .
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Für die Opfer der Brandkatastrophe auf der Bogelwiese ist, wie eine Meldung aus Dresden besagt, eine allgemeine Geld.
Von Wichtigkeit in dem Bericht dagegen ist, was über Schweden , über das Volt, seine Gewohnheiten und sein Leben gefagt wird. So wird vor allen Dingen auf die vorzüglichen Einrichtungen auf der schwedischen Eisenbahn hingewiesen. Dann wird geschildert, in welchem umfassenden Maße in Schweden der Tuberkulose entgegen gewirkt wird. Auch der Bodenpolitik der größeren Städte wird gedacht. So zeichnen sich besonders Malmö , Stockholm und Göteborg durch eine, namentlich in den lettvergangenen Jahren sehr geförderte Wohnungspolitik aus, die auch den ärmeren Einwohnern billige und gesunde Wohnungen verschaffen soll. Wie es damit in Deutschland und insbesondere in Charlottenburg aussieht, dürfte bekannt sein. Aber dafür besteht auch in den schwedischen Gemeinden nicht das Vorrecht der Hausbefizer, und in der Stadtverwaltung stehen nicht wie bei uns bezahlte Magistratsbeamte an der Spike, sondern die Kraft und das Rüdgrat der Verwaltung liegt bei den Stadtverordneten. Dazu wird noch kommen, daß man in Schweden auch nicht die spezifisch preußisch- deutsche Spielart des Gemeindeliberalismus fennt, wie fich dieselbe auch in Charlottenburg recht unangenehm breit macht. Vor allen Dingen wird in dem Bericht jedoch auf die allgemeine Bildung des schwedischen Volkes hingewiesen. Und was in dem Bericht in bezug auf die Volksschulen, den ländlichen Hochschulen, den Fach- und Gewerbeschulen und auch über die Universi In der Mitgliederversammlung des Wahlvereins wurde zusammlung eingeleitet worden. täten in Schweden gejagt wird, läßt die Volksbildung in Deutsch nächst an Stelle des Genoffen Scheeler, der von seinem Bosten land noch recht zurüdgeblieben erscheinen. So hat auf alle Teil zurüdgetreten ist, Genosse May Heding zum ersten Vorsitzenden nehmer dieser Studienreise und es gehörten dazu nur sehr gewählt. Der sodann erstattete Kaffenbericht des Genoffen Stein lobalgesinnte" Herren, die zumeist Staatsbeamte find- die hohe All- born zeigte, daß die Krise auch in unserem Orte nicht ohne Eingemeinbildung des schwedischen Boltes einen derart tiefen Gindrud fluß auf die hiesige Bewegung ist. Es ist dies um so bedauerlicher, gemacht, daß einer der Studienreisenden, der Professor Dr. von als dadurch unsere Aktionskraft am Orte schwer leidet. Alle Ar Erdberg , mit dem Geständnis herausplatte:" Schweden habe nicht beiter und Proletarier sollten sich auch in Zehlendorf flar werden, die großen Aufgaben zu lösen gehabt wie andere Wölfer, aber daß fie gegen fich fündigen, wenn sie die politische Organisation barum die größere auf sich nehmen können, sich selbst zu finden vernachlässigen. Ein sodann entgegen genommenes Referat über und den Geist des Boltes lebendig zu erhalten und weiter zu ent- das neue Organisationsstatut zeitigte eine lebhafte Diskussion. wideln". Deutschland hingegen jo hätte der Redner hinzusehen Beschlossen wurde, den Frauen die Gleichheit" nicht gratis su tönnen will die ganze Welt erobern, berpufft ungezählte Milli- liefern. Jm§ 23 sollen die drei Worte in bewußter Weise", sowie onen in Heer- und Marinerüstungen und mit seinen Volksschulen das Wort„ Orts" gestrichen werden. Das Recht, ein Ausschlußberund mit seinen sozialen Fürsorgeeinrichtungen ist es um so fahren einzuleiten, soll nur den Zentralvorständen vorbehalten trauriger bestellt. bleiben. Der Borsigende macht dann noch darauf aufmerksam, daß am Sonntag, den 8. August, das Erziehungsheim am Urban befichtigt werden soll. Treffpunkt bei Miet, Karlstr. 12, um 3 Uhr, und hofft auf starke Beteiligung der Mitglieder. Friedrichshagen .
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So bietet der Bericht manche intereffante Stelle, durch die erkennbar wird, daß nicht nur Deutschland , sondern auch Char lottenburg gar feinen Anlaß zur Selbstbeweihräucherung haben. Die Liberalen" Charlottenburgs haben in letter Beit viel gegen unnötige" Repräsentationen und Reijen der Magistratsmitglieder und städtischen Beamten gesprochen. Angeblich aus Sparsamkeitsgründen. Denn auch die" Liberalen " wollen sparen. Einmal glauben sie wahrscheinlich, damit einen guten Eindruc bei den Wählern zu erzielen, denn die Wahlen stehen wieder bebor. Zum anderen aber tritt die Unzulänglichkeit der eigenen Für forgebetätigung nicht so fichtbar in die Erscheinung, wenn man nicht zu hören bekommt, daß man too anders schon viel weiter ist. Und die Liberalen" sind doch so stolz auf ihr sozialpolitisch so fortgeschrittenes Charlottenburg !
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In unserer letzten Mitgliederversammlung des Wahlvereins
Propellerbruch am 3. II."
Die Absicht des Grafen Zeppelin, am Montagabend mit seinem Ballon Köln zu erreichen, ist infolge des herrschenden Univetters bereitelt worden. Die Stürme zwangen das Luftschiff zur Umkehr nach Frankfurt a. M., wo die Landung um 9 Uhr glatt erfolgte. Die für gestern früh geplante Fahrt nach Köln , zu der das Luftschiff um 10 Uhr aufgestiegen war, mußte wiederum aufgegeben werden, da der rechte hintere Propeller gebrochen ist.
Nachstehende Meldungen orientieren über den mißglüdten Verlauf der Fahrt:
Frankfurt a. M., 2. Auguft. Das Luftschiff 8. II" kam hinter Remagen in ein südwestwärts gehendes schweres Hagelwetter und vermochte gegen die Windböen nicht mehr aufzukommen. Der Graf beschloß daher umzukehren und den Landungsplatz in Frankfurt wieder aufzusuchen. Die Nückfahrt erfolgte ohne Zwischenfall. Beide Motore arbeiteten bis zum Schluß tadellos. Um 8 Uhr 59 Min. landete das Luftfciff glatt auf dem Landungsplatz der„ Jla". hatte, ist der Zeppelinballon heute vormittag fura nach 10 Uhr vom Frankfurt a. M., 3. Auguft. Nachdem das Wetter sich gebessert Flugplay der Fla" aus aufgestiegen. Er nahm seine Richtung in plöglich fiel ein Gegenstand vom Ballon herab. Das Luftschiff einer Höhe von etwa 100 Meter nach dem Rebstöcker Wald zu. Da machte fofort halt und kehrte bann, indem nur der eine Motor folgte. Wie die vorläufige Untersuchung ergeben hat, ist der rechte arbeitete, nach der Aufstiegstelle zurück, wo die Landung glatt er. hintere Propeller gebrochen.
hielt Genoffe Unger über Kirche und Christentum" einen Vortrag. As Delegierter zum Parteitag wurde Genosse Köhler vorgeschlagen. Ferner wurde ein Jugendausschuß gewählt. Der Vorfißende machte haben. Dann brachten die Genossen Kurt und Bartel die Andarauf aufmerksam, daß 23 Jugendliche sich zur Aufnahme gemeldet gelegenheit mit dem Dürerbund zur Sprache. Genoffe furt stellte Dürerbund herangetreten sei, um gemeinschaftlich zu arbeiten, fonfest, daß nicht, wie behauptet werde, der Bildungsausschuß an den dern der Dürerbund sei es gewesen, der dies gemeinschaftliche Arbeiten haben wollte. Was den Dürerbund sonst anbetreffe, fo sei zu sagen, daß der Arbeiter mit dem Dürerbund nichts gemein haben tönne, denn der Vorsitzende ist ein Herr Dr. Peters, der müssen, kann die Weiterfahrt nicht vor morgen erfolgen. heute die schärfsten Reden gegen die Arbeiter halte. Bei einer Feier des Striegervereins hat er eine Rede vom Stapel gelaffen, Sie sich auch gegen das arbeitende Bolt richtete. Er meinte, der Kriegerverein sei ein Symbol gegen den äußeren und inneren Feind, und behauptete ferner, daß es heute feinen Arbeiter mehr gebe, der weniger als 18 M verdiene. Genosse Bartel betonte, für uns sei der Dürerbund abgetan.
Dreitaufend Gemeindewähler ohne Wahlrecht! In der Wählerliste für die bevorstehende Stadtverordnetenwahl im Herbst dürften infolge der bielfachen Steuerrefte gegen 8000 Wähler, die sonst zum Wählen berechtigt wären, nicht enthalten fein. Von biefen Steuerreftanten entfallen gegen 2700 auf die dritte Wählerabteilung. Damit ist ein erheblicher Teil der Arbeiterschaft, der infolge langer Arbeitslosigkeit die Steuern schuldig bleiben mußte, um das Wahlrecht gebracht. Da aber, wie die Erfahrung Ichrte, auch sonst noch eine große Bahl von Gemeindewählern nicht in die Liste eingetragen ist, sei das aus Versehen oder sonstigen Bürgermeister Alut ist gestern früh nach längeren Leiden im Ursachen geschehen, so ist jeder Wähler verpflichtet, Einsicht 61. Lebensjahre gestorben. Er stand feit 1898 im Dienste der Ge in die Wählerliste, die vom 15. August bis zum 30. August von 9 Uhr bis 3 Uhr im Statistischen Amt, Nieder- Schönhausen. Berliner Straße 71, ausliegt, zu nehmen.
Alle diejenigen, deren Namen nicht in der Liste steht, sollten sofort Einspruch dagegen erheben. Zu diesem Zwede schreibt
man:
An den Magistrat au Charlottenburg. Gegen die Richtigkeit der Liste der stimmberechtigten Bürger erhebe ich hiermit Einspruch. Ich bin in der Liste nicht verzeichnet, obwohl ich die zur Erwerbung des Bürgerrechts im§ 5 der Städte ordnung aufgezählten Vorbedingungen erfülle. Ich beantrage deshalb meine Aufnahme in die Gemeindewählerliste. Name, Stand und Wohnung."
meinde.
Zum Mord der Witwe Marie Kersten. Wie bereits gemeldet, ist in der vorigen Woche in dem märkischen Dörfchen Marrdorf ( Streis Lebus) die 75 Jahre alte Witwe Marie Kersten ermordet aufgefunden worden. Der Mord wurde in der Küche verübt und die Frau von dem Täter nach dem Keller geschleppt. Berdächtig erschienen zwei Männer, die von Drtsbewohnern in der Nähe des Hauses gesehen wurden. Kriminalwachtmeister Frant aus Schöneberg wurde mit dem Polizeihund Prinz nach Margdorf entsandt. wurden ihm mehrere Gegen stände übergeben, die von dem Mörder berührt worden waren. Der Hund erhielt von diesen Gegenständen Witte Die Halbjahrsgeneralversammlung des Wahlvereins erfreute der Richtung nach Frankfurt a. D. führte. Diese Spur wurde weiter rung und nahm eine vor dem Haufe befindliche Fußfpur auf, die in sich eines zahlreichen Besuches. Den Geschäftsbericht für das ber- verfolgt. Sie führte nach einem Haufe in Frankfurt a. D., in flossene Halbjahr erstattete Genoffe Hellrich. Es wurden abgehalten welchem der Reisende L. wohnt. Dieser ist seit Ende voriger Woche 12 Vorstandssitungen, 5 Mitglieder- und 2 öffentliche Versamm unbekannt verreist. Dem Polizeihunde wurde nunmehr das Beil, lungen. Außerdem fanden statt 4 Flugblattverbreitungen und zwei welches als Mordinftrument gedient hat, zur Witterung vorgehalten. gitationstouren aufs Land. Im Bezirk stehen uns 14 Lokale zu Das Tier leitete die Beamten in die Wohnung des 2. 310, während sich die 251 männlichen und 21 weiblichen Mitglieder stehen. Das Tier berbellte hier das Bett des Mannes, während Versammlungen zur Verfügung. Die Zahl der Vorwärtsleser ist und führte fie nach dem Schlafzimmer, in dem zwei Betten auf die einzelnen Orte wie folgt verteilen: Nieder- Schönhausen stehen. Das Tier berbellie" hier das Bett des Mannes, während 201 männliche und 21 weibliche Mitglieder, Mühlenbed 28 männes bas Bett der Frau unbeachtet ließ. Unter dem Bett stand ein liche, Bühlsdorf 11, Schildow 8 und Blankenfelde 8 Mitglieder. größerer Karton, in dem sich Stiefel der Frau wie des Mannes be Der Kaffenbericht ergab eine Einnahme von 518,38 M. und eine fanden. Prinz apportierte einen Stiefel des Reifenden. Hieraus zeigte, daß unser Verein so ziemlich alle Berufe der arbeitenden muß. Diese Annahme hat auch dadurch eine Bestätigung gefunden, Ausgabe von 383,94 M., Bestand 134,44 M. Die Berufsstatistik wurde mit Sicherheit geschlossen, daß 2. der Mörder der Greifin sein Bevölkerung umfaßt. Zu einer lebhaften Aussprache kam es bei daß sich bei der Polizei in Frankfurt a. D. ein Mann meldete, mil dem§ 5 des Organisationsstatuts der Partei, der sich auf die un- der Angabe, daß der Flüchtige ihn Anfang voriger Woche zur Er entgeltliche Lieferung der" Gleichheit" bezieht. Beim§ 23 frug mordung der Witwe Kersten auftiften wollte. Genoffe Brand an, ob ein Mitglied ausgeschlossen werden fönne, hog tvenn es den Bohfott breche. Er wurde vom Genossen Sellrich darauf verwiesen, daß jeder Boykott für die Mitglieder bindend sei. Allerdings bestehe zurzeit teiner, der von Partei und GewerkDie Charlottenburger Gewerkschaftskommiffion nahm in ihrer, schaftstartell gemeinsam verhängt sei und es bleibe jedem Mits am 30. Juli stattgehabten Sigung, zunächst den Kassenbericht bom gliebe überlaffen, ob er die Bekanntmachungen des Bäderverbandes 2. Quartal 1909 entgegen. Inklusive eines am Schlusse des 1. Quar- beachte, denn der offizielle Bohkott sei schon seit 1½ Jahren auftals vorhandenen Sassenbestandes von 307,04 m. bezifferten sich gehoben. Die von der Genoffin Weiß unter den Frauen der Mitdie Einnahmen auf 418,40 M., die Ausgaben auf 64,80 m., so daß glieder betriebene Agitation hatte den Erfolg, daß sich 9 Frauen am Schluffe des 2. Quartals ein Bestand von 353,60 m. verblieb. zum Beitritt angemeldet haben und aufgenommen wurden. Ein spätestens am 17. Juli dem Chef bekannt geworden ist, nein.- 11.23, 100. Benn die 14tägige Kündigungsfrist eingehalten ist, alfo An Stelle des ausgeschiedenen Ausschußmitgliedes Genossen Genoffe ist zugezogen, einer ist ausgetreten, und einer wurde aus Sm Kaiser Friedrich Museum, oder in einer guten Kunsthandlung. Bernhardt wurde einstimmig der Genosse Tobias, Porzellanarbeiter, geschlossen. Um eine gewiffe Stetigkeit des Versammlungsbefuches.. 15. 1. Ein Biertel des Nachlasses. 2. Ein Enterbungsgrund gewählt. zu erzielen, wurde beschlossen, von nun an den Lindengarten in der liegt nicht vor. Durch Testament fann aber der Mann auf das Pflichtteil, Genosse Flemming gab hierauf einen Bericht über die Non- Lindenstraße als Bersammlungslokal zu wählen. Die Einladung also auf ein Achtel des Nachlaffes gefekt werden.- E. G. 62. Benden ferenz der Vertretungen von Gewerkschaftshäusern, auf welcher er durch Handzettel fällt fort. Dafür ist aber für immer festgelegt, Sie fich an den Rektor. W. 5. Leider steht der Schule dies Recht zu. reiche Erfahrungen gesammelt habe. daß am letzten Dienstag im Monat in dem genannten Lokale die J. H. Die Kündigung ist gültig, wenn Sie die Aeußerung des Birtes R. Sch. 53. 1. Der Birt ist im Recht. Der Vertrag Versammlung abgehalten wird. Bei Errichtung eines Jugend- ift maßgebend. 2. Wenn Sie in der Bählerlifte eingetragen flehen, haben ausschusses wies Genosse Bratbogel darauf hin, daß jest gerade in Sie auch das Bahlrecht. 3. Etwa 40 000. 6. 412 957. 2. 2., Rigdorf. den nördlichen Vororten die Jugendwehr darauf ausgehe, die Be- Die Schule ist nach der herrschenden Ansicht berechtigt, Erteilung des einflussung der jungen Leute im hurrapatriotischen Sinne zu Religionsunterrichts zu verlangen. 2. 2. 100. Ein Antrag der forcieren. Der Vorstand wurde beauftragt, fich nach geeigneten Frau an das Gericht, ihr zu gestatten, getrennt von dem Ehemann zu Personen umzusehen, welche imftande find, eine Jugendbewegung leben und eine Klage auf Bahlung von etwa 150 M. Monatsalimente hätte
Da der Einspruch aber nur in der Zeit der Auslegung der Lifte geltend gemacht werden kann, so darf tein in der Liste über sehener Wähler fäumen, rechtzeitig diese Reklamation ein zureichen. Fertige Formulare stehen jedem Wähler bei dem Genossen Alfred Will, Kirchstr. 30, unent. geltlich zur Verfügung.
Briefkaften der Redaktion.
Die furistische Sprechstunde findet 2tubenstraße 3, awetter of, britter Eingang, vier Treppen, Fahrstuhl wochentäglich abends von 7% bis 9% Uhr statt. Geöffnet 7 Uhr. Sonnabends beginnt die Sprechstunde um 6 Uhr. Jeder Anfrage ist ein Buchstabe und eine Sahl als Beantwortung im Briefkasten können 14 Tage vergehen. Eilige Fragen trage Merkzeichen beianfügen. Briefliche Antwort wird nicht erteilt. Bis zur
man in der Sprechstunde vor.
2. 180.
An beweisen fönnen. Un den Bericht schloß sich eine Diskussion an, in welcher die Genossen Bagel, Lehmann, Graudenz , Ahrens und Tobias sich zustimmend über das Ergebnis der Konferenz äußerten. Man beschäftigte fich nunmehr mit den kommenden Wahlen zu den sozialpolitischen Körperschaften, als da find: die Wahlen zur unteren Verwaltungsbehörde, die Delegierten und Vorstands.
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