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Siefes Jahres 4655 Mitglieder, darunter 238 weibliche, gegen 4192| lassen. Er flagte deshalb beim Gelverbegericht auf Erfah des ihm Gesamtproduktion eintreten, so daß diefelben erst nach 5 Förderfahren männliche Mitglieder am 30. Juni 1908, 3931 am 30. Juni 1907 erwachsenen Schadens von 30,50 M. Der Vertreter der Beklagten in den Genuß ihres steuerfreien Kontingents gelangen. und 2817 am 30. Juni 1906. Also troh der Krise, die auch hier hält die sofortige Entlassung für berechtigt, da der Kläger die im Vorjahre scharf einsetzte, ein guter Fortschritt. Der Verein Gesellschaft um ein Diner im Werte von 1,25 M. habe betrügen den Staat, von demselben Staat, der auf Arbeitslose schießen läßt, Die Industriellen verlangen also Sicherung des Gewinnes durch hatte an Einnahmen zu verzeichnen vom 1. Juli 1908 bis 30. Juni rollen. Die Gesellschaft hat, wie die Beweisaufnahme erkennen wenn sie Beschäftigung verlangen. Und bei der Liebesgabenpolitif, 1909: 11 867,60., im Jahre 1907/08: 12 584,24 M. und im Jahre ließ, nicht die rechte Ordnung in ihrem Betriebe. Der Kläger die im Junterland im Schwange ist, haben die Kalikapitalisten Aus­1906/07: 14 856,24 M. Die Ausgaben beliefen sich im Jahre bestritt, daß er die Gesellschaft habe betrügen wollen, es könne sicht, daß der Staat, der für Arbeitslose nur blaue Bohnen hat, 1908/09 auf 13 805,52 M., im Jahre 1907/08 auf 12 338,68 M. und fich lediglich um einen Irrtum handeln. Auf Anraten des Vor- ihren Wünschen große Geneigtheit entgegen bringt. 1906/07 auf 9170,24 M. Der Kassenbestand betrug am 30. Juni fißenden, Magistratsassessors Dr. Lehmann, ermäßigt der Kläger dieses Jahres 6001,17 M. An den Parteivorst and wurden seine Klageforderung um den Preis des strittigen Diners; der Avanciert. Kürzlich zählten mir eine Reihe Staatsbeamte a. D. an Pflichtbeiträgen abgeführt 1906/07: 1500,88., 1907/08: Beklagten empfahl das Gewerbegericht, da der von ihr behauptete auf, die es für besser gehalten hatten, ihre Tage in Privatstellungen 1368,16 M. und 1908/09: 1874,80 m. Betrug feineswegs erwiesen sei, die Klageforderung von 29,25 M. zu beschließen. Jezt wird bekannt, daß der Wirkliche Legationsrat anzuerkennen, da sie mit der Entlassung des Klägers überaus und Geheimrat Dr. Boye vom Auswärtigen Amt zum 1. September bereilig gehandelt habe. Die Beklagte befolgte diesen Rat. den Staatsdienst verläßt, um Syndikus der Berliner Handelsgesells schaft zu werden. Die fürstliche Trustgesellschaft hält sehr viel auf tüchtige Beamte mit guten Verbindungen.

Das Vereinsleben war ein reges. An schriftlicher Agitation gelangte im Januar in 41 000 Exemplaren im ganzen Kreise ein Flugblatt Bor der Entscheidung" zur Verbreitung, außerdem wurden über 3000 Exemplare der Volkswacht" im Interesse der Agitation an bestimmte Adressen versandt. Die" Gleichheit" zählt 310, die Arbeiterjugend" 250 Abonnenten. Für die Proletarier jugend wurden öfter Ausflüge und Spiele veranstaltet, die sich guter Beteiligung erfreuten. Ein Vortragszyklus des Ge­noffen Hoffmann in Bielefeld über Kulturentwickelung zählte im Durchschnitt 158 Teilnehmer, wovon allerdings nur 33( gleich 20 Prozent) sämtlichen 13 Vorträgen beiwohnten. Der Abonnenten­stand der Voltsmacht" hat sich trob der Krise auf der alten Höhe gehalten, nur die Inseraten- und Drucksacheneinnahmen sind etwas gefallen. An den Parteitag wurden verschiedene Anträge zum Organisationsstatut beschlossen. Zur Maiseier wurde der Antrag: Die Forderung der Arbeitsruhe am 1. Mai fallen au lassen", in namentlicher Abstimmung mit 113 gegen 70 Stimmen angenommen. Zum Barteitag werden zwei Dele­gierte entsandt. Die Wahl erfolgt durch Ur abstimmung.

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Schließlich wurde folgende Resolution angenommen: " Der Parteitag wolle beschließen, von den Angehörigen der modernen Arbeiterbewegung zu fordern, sich jedes Genusses von Schnaps zu enthalten, um durch diese Steuerverweigerung energi­schen Protest gegen die ausbeuterische Steuerpolitik der Regierung einzulegen."

Eine Kreiskonferenz des Reichstagswahlkreises Remscheid­Lennep- Mettmann fand letzten Sonntag in Ronsdorf statt. An­wesend waren 60 Delegierte, außerdem der Reichstagskandidat Ge­noffe Dittmann. Aus dem Geschäftsbericht des Kreiskomitees, den der Parteisekretär Faure gab, ist erwähnenswert, daß im Gegen­satz zu dem Abschluß des vorletzten Jahres trop der Krise ein erfreulicher Aufschwung in den Organisa­tionsverhältnissen zu verzeichnen ist. Während zum Beispiel am 1. Juli 1908 ein Mitgliederbestand von 2708 zu berzeichnen war, betrug die Zahl der organisierten Genossen am Schlusse dieses Jahres 3305. Davon entfallen auf die weiblichen Mitglieder 397. Dazu kommt, daß die Beiträge in bedeutend höherem Maße eingegangen sind, die Bahl der regelmäßig zahlen­den Mitglieder also zugenommen hat. In der Agitation wurde im letzten Jahre eine lebhafte Tätigkeit entfaltet. Es fanden 233 Vereins und 54 öffentliche Versammlungen ftatt. Flug blätter und Flugschriften wurden insgesamt 152 000 berbreitet, außerdem kam der Voltskalender in 21 000 Exemplaren zur Verteilung. Im Kreise sind gegenwärtig 28 Gemeindevertreter vorhanden. Zur Weiterbildung der Genossen fand ein Unter­richtskursus statt, für den Genosse Dunder als Lehrer gewonnen war; es nahmen 61 Genossen und Genossinnen teil. Die Jugendbewegung macht im Kreise ebenfalls gute Fort­schritte.

Religionsunterricht durch Gefängnisstrafe.

Der katholische Pfarrer in Sulzfeld ( Unterfranken )' wollte einem Sonntagsschüler das Wort Gottes mit dem Stock einbläuen. Weil der junge Mann aber sich als verstockter Sünder weigerte, die Hände zum Draufhauen hinzuhalten, zeigte ihn der Diener Gottes an und der Junge wurde nun wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt" zu drei Tagen Gefängnis verurteilt. Befriedigt berließ der Diener Christi mit einem frommen Augenaufschlag den Gerichtssaal.

Auch Notstandsarbeiten.

Arbeitslosigkeit 6000 m. für Notstandsarbeiten auszuwerfen. Da In Fürth hat der Magistrat beschlossen, wegen der großen fchrieb ein Biegeleibefizer aus der Umgebung, man folle ihm 20 bis 30 Notstandsarbeiter schicken, um seinem Notstand abzuhelfen, denn bei ihm streiten sämtliche Arbeiter. Der Magistrat hatte für einen solchen Notstand selbstverständlich kein Verständnis und lehnte das Gesuch ab.

Unfallversicherung und Haftpflicht.

Was ein kaiserlicher Gouverneur leistet.

interessanter. Vor einigen Tagen kam die Meldung vom Londoner Die Geschichte der deutschen Kolonialpapiere wird immer Bureau der South African Teritorries Co." an die großen Handelszeitungen, daß auf dem Gebiet dieser Gesellschaft reich­liche Diamantfunde gemacht worden seien. Die Wirkung stellte sich aber erst ein, als offiziös ein Telegramm des kaiserlichen Gouverneurs von Deutsch- Südwestafrika verbreitet wurde, welches besagte, daß im Bergwerksgebiete der South African Teritorries worden seien. Ueber 1200 Felder seien schon belegt. Durch diese Co." nach zuverlässigen Meldungen reichliche Diamanten gefunden offigiöse Mitteilung wurde naturgemäß den Kurstreibereien in Kolonialanteilen Vorschub geleistet. Allerdings beeilte er sich nach­her, seine hoffnungsselige Meldung abzuschwächen, wiederum offi ziös wurde erklärt, daß die Angaben über die neuesten Funde mit größter Vorsicht aufzunehmen seien; aber, da hatten die Speku­lanten ihr Geschäft schon gemacht. Der Kurs der Teritorries Die Unfallversicherten erhalten bekanntlich im besten Fall werden konnten, und die in den lezten Tagen zu 42 Schilling um­Shares, die vor einigen Jahren noch mit 7 Schilling erworben zwei Drittel des Schadens ersetzt, während das Eisenbahnhaft- gesetzt worden waren, ging wieder zurück und stellte sich am pflichtgeset vollen Schadenersah vorsieht. Wird im Eisenbahn - Dienstag auf etwa 33 Schilling. Die ganze Kursbewegung in den betriebe ein der Versicherung unterstellter Arbeiter und ein Teritorries Shares sowie anderen Kolonialanteilen wird etwas Reifender in gleicher Weise verlegt, so erhält der Arbeiter stets flarer, wenn man bedenkt, daß bei einigen Gesellschaften Ver­mindestens ein Drittel weniger als Unfallrente wie der Reisende waltungsmitglieder ihre besseren Informationen dazu benutzten, als Schadenersatz. Es beruht dies auf der Vorschrift des§ 135 Spekulationsgewinne an der Börse zu machen. Daneben geht das Absatz 1 des Gewerbeunfallversicherungsgesetzes. Danach können Bestreben der englischen Gruppen, die Kolonialanteile mit mög die nach Maßgabe des Gesetzes versicherten Personen Anspruch lichst großem Profit nach Deutschland abzustoßen. auf Erfaz des infolge eines Unfalles erlittenen Schadens gegen den Betriebsunternehmer nur dann erheben, wenn durch straf­rechtliches Urteil festgestellt worden ist, daß der in Anspruch Ge nemmene den Unfall vorsätzlich herbeigeführt hat. Durch Abjak 3 dieses Paragraphen wird vorgeschrieben, daß für das über einen folchen Anspruch erkennende ordentliche Gericht die Entscheidung bindend ist, die in dem durch dieses Gesetz geordneten Verfahren über die Frage ergeht, ob ein Unfall vorliegt, für den aus der Unfallversicherung Entschädigung zu leisten ist und in welchem Umfang Entschädigung zu gewähren ist. Hierüber entscheidet dem Gesez entsprechend zumeist die Berufsgenossenschaft. Für einen jekt vom Reichsgericht entschiedenen Rechtsstreit tommt in Betracht, daß nach§ 128 des Gewerbeunfallversicherungs­gesetes an Stelle der Berufsgenossenschaft der Staat resp. beschluß­fassend die Eisenbahndirektion zu Berlin trat, weil es sich um einen Eisenbahnbetriebsunfall handelte.

Aus der Frauenbewegung.

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Blatine ist fast ausschließlich, und zwar mit 95 Prozent, auf Ruß­Scheitern des russischen Platinmonopols. Die Förderung des Platins ist fast ausschließlich, und zwar mit 95 Prozent, auf Ruß­ land beschränkt. Den Preis diktiert aber das Ausland. Bestre bungen, die bereits im Jahre 1898 ihren Anfang genommen haben, liefen auf die Monopolisierung des Platins mit Hilfe des Staates hinaus. Die russische Staatsbank sollte zu einem vorher festge fetten Preise, der auch die Bearbeitung der ärmeren Lager ge= und dann zu einem höheren Preise an das Ausland zu verkaufen. statten würde, sämtliches Platin antaufen, es verarbeiten lassen Die Hälfte des Ertrages zwischen der Ankauf- und Verkaufsumme sollte den Platinproduzenten zufallen. Das Projekt ist jetzt als gescheitert zu betrachten. Die russische Regierung hat selbst an dem Mißlingen des Planes mitgewirkt. Durch ihre Vermittelung ist zwischen der Verwaltung der Nishni- Tagilsker Werke, den be­Der Kläger war als Bauaffiftent durch einen Privatdienst. deutendsten Platinproduzenten des Urals, und der Compagnie Der Kassenbericht ergab eine Einnahme von 10 941,20 bertrag von der Eisenbahnverwaltung angestellt worden. Am Industrielle du Platine, einer mit einem Kapital von 20 Millionen Mark, der eine Ausgabe von 9222,83 M. gegenübersteht. Die Kon 23. Februar 1906 ist er auf dem Bahnhof Stralau- Rummelsburg Franks arbeitenden französischen Gesellschaft, ein Vertrag abge­ferenz erklärte sich mit der Tätigkeit des Kreistomitees einver- bei der im aufgetragenen Ueberwachung des Baues einer Bahn- schlossen worden, demzufolge die letztere das Förderungsrecht der standen. Zum Schluß hielt der Reichstagskandidat des Kreises, steighalle dadurch verunglückt, daß eine hölzerne Steife, die zur Tagilsker Werke auf 20 Jahre pachtet. Dieser Vertrag schließt das Genosse Dittmann, einen Vortrag über Die Aufgaben Stüße des Tragarmes einer Hallensäule diente, umfiel und ihn Zustandekommen eines russischen Staatsmonopols für Platin aus. des deutschen Parteitages unter besonderer Bes am Kopfe traf. Infolge der hierbei erlittenen Gehirnerschütterung Sein Zustandekommen hätte die Staatsbank zu einem Spekulanten rüdsichtigung des Organisations statuts". mit nachfolgendem Nervenleiden wurde bem Kläger durch Fest- par excellence gemacht, und Kotowzew hat stets das Bestreben ge­Es wurde noch ein Antrag angenommen, wonach der Sitz des stellungsbescheid der Eisenbahndirektion Berlin die Bollrente im zeigt, der russischen Staatsbant ihren Emissionscharatter rein au Kreistomitees nach Remscheid verlegt werden soll. Betrage von 1319,11 m. nach Maßgabe des Gewerbeunfallver- erhalten resp. sie von allen Sünden zu reinigen. Die Mannheimer Wahlkreiskonferenz( 11. badischer Reichstags- sicherungsgesetzes gewährt. Der Kläger behauptet nun, daß er im wahlkreis) nahm Stellung zur Tagesordnung des Leipziger Partei- Betriebe der Eisenbahn verlegt worden sei, da die Steife infolge tages. Der Referent sieht einen ruhigen Verlauf der Berhand der Erschütterung durch einen vorbeifahrenden Zug umgefallen lungen voraus; er empfahl, zur Frage der Maifeier eine ab- sei. Er beruft sich darauf, daß er als Bureaubeamter mit einem wartende Haltung einzunehmen und dem Organisations. 3000 M. übersteigenden Jahresverdienst angestellt gewesen sei und Eine Kämpferin tot. statut im allgemeinen zuzustimmen. Es wurde beschlossen, für deshalb nicht unter die nach§ 1 Absatz 1 des Gewerbeunfallver­Die deutsche Arbeiterbewegung hat eine der wenigen und ben Wahlkreis zwei Delegierte zu entsenden. Deren Wahl findet sicherungsgesetzes versicherungspflichtigen Personen falle. Infolge­am 23. August statt. Die Konferenz beschäftigte sich auf Anregung dessen hatte er gegen den Eisenbahnfiskus Klage auf Grund des rührigsten Agitatorinnen verloren. Auguste Radeit ist einer der der Ladenburger Genoffen mit dem Problem, durch einen beson des Haftpflichtgesetzes erhoben, durch die er Bahlung einer tüdischsten Berufskrankheiten, einer chronischen Bleivergiftung und deren Wahlmodus einen Delegierten aus der Stadt Mannheim Jahresrente von 1616,89 m. als Ersaß seines Mindereinkommens Nierenentzündung, zum Opfer gefallen. In Königsberg i. Preußen geboren, verlor fie früh den Vater, und einen aus der Parteigenossenschaft der Landorte zu entsenden. begehrt. Das Landgericht Berlin erkannte nach dem Klageantrage, in die Not zwang nun die Kinder, der Mutter beim Broterwerb zu Der Vorschlag, eine gesonderte Wahl nach den beiden abzugrenzen­Sie wandte sich nach der Schulzeit der Zigarren­den Gebieten vorzunehmen, fand keine Zustimmung; dagegen fand dem es den beklagten Fiskus zu Zahlung der geforderten Rente bis helfen. folgender Antrag die Billigung der Konferenz: Als Gewählt gelten zum bollendeten 65. Lebensjahre des Klägers verurteilte. Auf die fabrikation zu. Später arbeitete fie in Stortfabriken und ging von den vorgeschlagenen Kandidaten nach der Wahl ein Delegierter Berufung des beklagten Eisenbahnfiskus kam das Kammergericht dann in Berlin zur Metallindustrie über. Bei dieser Arbeit holte der Stadt und einer vom Lande, und zwar jeweils derjenige, der in Berlin zur Abweisung der Klage auf Grund des§ 135 des Ge- sie sich den Todeskeim, sie tränkelte seit Jahren. Aber die Wochen die höchste Stimmenzahl in der für ihn maßgebenden Delegierten- barauf, daß der Kläger nach§ 135 des Gewerbeunfallversicherungs- bon fundigen Genoffinnen sich herauszubilden zur Agitatorin die höchste Stimmenzahl in der für ihn maßgebenden Delegierten werbeunfallversicherungsgesehes. Das Kammergericht nimmt Bezug des Krantseins hat sie benutzt, um zu lesen und unter Führung gruppe erreicht hat." gesetzes nur dann von dem Betriebsunternehmer zu entschädigen zunächst für die Arbeiterinnen ihres Berufes. Ihr Lerneifer sei, wenn der in Anspruch Genommene gemäß strafrichterlichem brachte sie bald weiter, daß fie fähig wurde, für Partei und Ge­Urteil den Unfall vorfäßlich herbeigeführt habe. Im übrigen er- wertschaft hinauszugehen. Immer fanden wir sie bereit zur flärt das Kammergericht, daß es nach Absah 3 an die Entscheidung Uebernahme jeder Arbeit. der Eisenbahndirektion im Feststellungsverfahren gebunden sei. Eine Beschwerde gegen diese Entscheidung hatte der Kläger damals nicht eingelegt. Das Urteil des Kammergerichts focht der Kläger durch Revisionseinlegung beim Reichsgericht an. Die Revision des Klägers wurde vom 6. Zivilsenat zurückgewiesen. Der erkennende Senat führt aus, daß sich das Berufungsgericht mit Recht durch die in dem Feststellungsverfahren ergangene Entscheidung für gebunden erachtet und danach die Klage abgewiesen habe, weil es an der Voraussetzung des§ 135 Absah 1 des Gewerbeunfallversicherungs­gesetzes fehle, daß der Betriebsunternehmer den infall vorfählich herbeigeführt habe.

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Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Wegen Beleidigung des Reichsverbandsgenerals Liebert wurde Genosse Duard als verantwortlicher Redakteur der Frankfurter " Boltsstimme" au 100 M. Strafe verurteilt.

Soziales.

Lehrverträge mit Minderjährigen.

Aus Induftrie und Handel.

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Ueber die Hinzuziehung der Eltern des Lehrlings beim Ab­schluß des Lehrbertrages sprach sich die 1. Kammer des Berliner Kaufmannsgerichts in ihrer lebten Sizung aus. Der beklagte Spediteur Hugo F. hatte mit der minderjährigen Klägerin Frieda B. vereinbart, daß sie bei ihm gegen eine Monatsvergütung bon 20 M. im Anfang und 25 M. im zweiten Halbjahr ein Jahr lernen sollte. Nach einiger Zeit blieb die Klägerin wegen eines Streites dem Geschäft fern und erhob Anspruch auf 6 M. ber­Den Staat als Hausknecht dientes Gehalt. Der Prinzipal dagegen erhob Widerklage auf 90 M. Schadenersatz. Er will den Schaden durch das Fortbleiben der ihrer Profitmacherinteressen in Anspruch nehmen wollen die Kali Klägerin erlitten haben, indem er deren Arbeit von besser be- industriellen. Zwecks Sicherung der Preispolitit des Kalisyndilats zahlten Angestellten habe ausführen laffen müssen. Der Vater soll eine sogenannte Produktionssteuer eingeführt werden. Die des Lehrmädchens wendet ein, daß gar kein rechtsgültiger Lehr- Gefahr für die ungerechtfertigt hohen Preise- liege darin, daß bertrag geschlossen worden sei und er auch nie die Erlaubnis zum jedes Werk technisch in der Lage sei, das mehrfache seines bisherigen Abschluß eines solchen Vertrages mit dem Beklagten gegeben hätte. Anteils im Syndikat zu fördern. Bei eintretendem freien Wett­Demgegenüber will der Prinzipal den Lehrvertrag als perfekt ab- bewerb würden die Preise derart geworfen, daß für die Anteils­geschlossen wissen, denn die Klägerin sei damit einverstanden ge- eigner, die zu hohen Kursen gekauft haben, kein Nuzen verbliebe. wefen. Es sei im übrigen nicht seine Schuld, wenn die Ein- Das Syndikat fordere 14,50 M. pro Tonne, die freien Verkäufe willigung der Eltern fehlte; er habe dem Lehrmädchen mehrmals feien jedoch auf der Grundlage von 7,50 M. abgeschlossen worden. gefagt, der Vater möchte ihn besuchen, aber dieser sei nicht ge- Dadurch würden dem Auslande jährlich 40 Millionen oder die Ver­temmen. Das Kaufmannsgericht verurteilte den Beklagten, die zinsung von einer Milliarde geschenkt. geforderten 6 M. der Klägerin zu zahlen und wies ihn mit der Widerklage ab. Der Lehrvertrag hätte in rechtsgültiger Form ab­geschlossen werden müssen, nur dann konnte sich Beklagter auf ihn berufen. Der Beklagte hätte sich schriftlich mit den Eltern der Klägerin in Verbindung sehen müssen, wenn eine Verständigung anders nicht zu erreichen war.

Bereits im Anfang dieses Jahres erkrankte sie unterwegs sehr schwer nach einer Versammlung in Flöhoe. Eine Gehirn erschütterung fesselte sie sechs Wochen lang an das dortige Krankenhaus.

Im Juni war sie als Delegierte in Hamburg auf der General­versammlung der Metallarbeiter; von dort kam sie krant zurück, und nach sechs Wochen erlöste der Tod die 33jährige von ihrem Leiden. Wir und alle, denen sie mit ihrer Agitationsarbeit diente, werden unserer Mitarbeiterin ein ehrendes Erinnern bewahren.

Kampf um das Frauenstimmrecht in Amerika . Die Agitation für das Frauenstimmrecht gewinnt auch in den Vereinigten Staaten Boden. Zu den proletarischen Stimmrechts­tämpferinnen und so überzeugten Borkämpferinnen der Frauen­rechte, wie Emma Goldmann , gesellen sich jeßt Damen der guten Gesellschaft", von denen man, wenn sie die Methoden des Londoner Suffragettentums in Newhort vorführen, nicht weiß, ob sie wirk­lich aus politischer Begeisterung oder nicht bloß zum Sport mit­machen. Mit Tambourins und Leierkasten bewaffnet, fassen da z. B. am Park Row, unmittelbar vor City Hall( dem Newyorker dort ihren Stathaus) Millionärstöchter der Stadt Posto, um Schlachtruf" Gebt uns Frauen das Stimmrecht" erschallen zu lassen und mit dem Leiertastenkonzert Bennies, Nidels und auch Dollars auf ihr Tambourin zu sammeln. Die Suffragetten ver­sammeln auf diese Weise eine riesige Menschenmenge um sich, was fie bei dem ritterlichen Sinn des amerikanischen Voltes, sogar des amerikanischen Mobs ohne persönliche Gefahr tun dürfen. Der Straßenmob hält sich dafür an dem Polizisten schadlos, den er Auch in nötigt, die streitbaren Damen unbehelligt zu lassen. Cony Island, der Jahrmarktsinsel der Newyorker, tauchen die Suffragetten mit ihrem Leierkasten auf. Sie tragen platatgroße Abzeichen mit der Aufschrift: Botes for Women"( Stimmrecht Die Förderung in höhe der legtjährigen mit für die Frauen)! Offenbar machen fie Stimmung für ihre Sache einem 10 oder 20 prozentigen 8uschlag bleibt und noch mehr Geld für die Kaffe. Märtyrerlorbeer sammeln sie Die Entscheidung des Kaufmannsgericht ist zweifellos au- steuerfrei und wird auf die einzelnen Werte im Verhältnis der aber in diesem Lande nicht. Die Frau des Millionärs Madah hat treffend: Minderjährige können mit rechtlicher Wirksamkeit einen bon ihnen bereits afzeptierten Quote verteilt. Das steuerfreie Ron- fich in Chitogo einen Ertrazug zusammengestellt, von dem aus sie Lehrvertrag auch dann nicht schließen, wenn sie zum Abschluß tingent steigt jährlich um 10 bis 20 Prozent und wird auf die neuen dem ganzen Lande die politische Emanzipation der Frauen­eines Arbeitsvertrages von ihrem Vater oder Vormund ermächtigt fertigen Werte in Höhe der ihnen durch das neue Syndikat ihrer Klasse predigen will. Denn meist beschränken sich waren. Der Vater oder der Vormund selbst muß den Lehrvertrag zugestandenen Minimal quote verteilt; der etwa ver- die bürgerlichen Suffragetten auf die Forderung des Stimm­schließen oder nachträglich ausdrüdlich genehmigen. bleibende Rest kommt wieder sämtlichen Produzenten gleichmäßig au- rechts für die Grund- und Kapitalbesiberinnen. Ersterer ist gute. Alles, was mehr produziert wird, unterliegt einer Produktions- schon die Bewegung, die sich im Juli in der internationalen Aus dem Gastwirtsgewerbe. Steuer, die so hoch gehalten sein muß, daß die Förderung Frauenstimmrechtskonvention in Seattle ein glänzendes Stelldich­Der Kellner A. war bei den Egelsior- Betrieben, G. m. b.., über das Kontingent hinaus unlohnend ist. Für Werke, ein gab. Die Federation amerikanischer Frauenvereine umfaßt als- Oberkellner beschäftigt. Am 29. Mai wurde er unter Außer- welche nach dem 1. Juli 1909 mit dem Bau begonnen jest 800 000 Frauen und steht seit einigen Jahren unter der achtlassung der vereinbarten dreitägigen Mündigungsfrist ent haben, muß für die ersten 5 Förderjahre eine gestaffelte Steuer der Leitung einer radikalen Frauenrechtlerin, Frau Sarah Platt. Berantwortlicher Redakteur: Hans Weber, Berlin . Für den Inseratenteil verantw ,; Th. Glede, Berlin , Drudu. Verlag: VorwärtsBuchdruderei u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.

Um den Preisrüdgang zu unterbinden und Schranken auf zurichten, an denen sich das Ausland und die rücksichtslosen Leute" die Köpfe einstoßen, soll eine gestaffelte Produktionssteuer für Kali auf folgender Basis eingeführt werden:

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