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Nr. 183. 26. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Gerichts- Zeitung.

Behauptung der Anklage den strafbaren Erwerb der Sachen ges fannt haben, während die Frau Handtke die Hauptabnehmerin der Warenhausdiebin gewesen war. Das Gericht sprach den Ehemann Luasdorff frei, während die Frau Q. wegen Diesstahls zu drei Wochen und die Frau Handtke wegen Hehlerei zu drei Tagen Ge­fängnis verurteilt wurden.

Heiratsschwindler.

"

Der Stadtbahnzusammenstoß am Bahnhof Alexanderplat wird nunmehr, nachdem die tgl. Eisenbahndirektion ihre Erhebun­gen abgeschloffen hat, zu einer Anklage wegen fahrlässiger Ges fährdung eines Eisenbahntransportes führen, die sich in erster Linie gegen den Lokomotivführer Karl Martin richten wird. Be­fanntlich ereignete sich am Spätnachmittage des 16. Juni d. I. den Uhrmacher Rudolf Falber unter der Anklage des Betruges vor Eine von recht niedriger Gesinnung zeugende Straftat führte dicht vor der Einfahrt zum Bahnhof Alexanderplatz ein Zusam­menstoß zweier Stadtbahnzüge, indem der von dem Angeklagten die 6. Straftammer des Landgerichts I . Der Angeklagte hatte geführte Südringzug auf einen vor dem Bahnhof auf freier bor einiger Zeit in Frankfurt a. M. geschäftlich zu tun. Er machte Strede haltenden anderen Stadtbahnzug von hinten auffuhr. Von hier die Bekanntschaft eines Dienstmädchens B., mit der er ein den Fahrgästen wurde glücklicherweise niemand erheblich verletzt. Liebesverhältnis einging. Er verschwieg hierbei wohlweislich, daß Die Ermittelungen der Eisenbahnbehörde haben ergeben, daß der er in Berlin Frau und zwei Kinder hatte. Da ihr F. versprochen Lokomotivführer Martin das vor dem Bahnhof befindliche Haupt- batte, fie in furzer Zeit zu heiraten, gab die B. willig ihrem Zu fignal, welches auf" halt" stand, überfahren hat. Martin gibt fünftigen" Kleinere Geldbeträge, die der Angeklagte anfänglich, dies zu, behauptet aber folgendes: Infolge des Zweiminutenver, um sie recht sicher zu machen, zurückerstattete, Dann aber verlangte kehrs bestehe bei dem Berliner Stadtbahnverkehr eine derartige und erhielt er auch größere Summen von ihr. Als der Angeklagte Haft, die eine Anspannung aller Kräfte bis zur völligen Erschöp- dann nach Berlin zurückkommen mußte, spiegelte er der B. vor, fung der betreffenden Beamten erfordere und auch zur Folge habe. er müsse hier die Technische Hochschule besuchen, da er ein Reife Bei den Südringzügen seien nicht weniger als 70 Signale zu bezeugnis brauche. Selbst von Berlin aus schrieb Falber noch an achten. Durch den Zweiminutenverkehr sei es allgemein üblich das Mädchen um Geld, welches er angeblich zu Bücheranschaffungen geworden, daß die Signale erst im lekten Augenblick auf" Fahrt" und sonstigen Studienzwecken verwenden wollte. Nachdem die V. in ihrer Vertrauensseligkeit ihre gesamten Ersparnisse in Höhe gezogen werden, wenn der Zug das Signal bereits erreicht hat und von zirka 5000 Mart geopfert hatte, beschloß sie endlich, ihren Ge­hiermit habe er, wie auch alle anderen Lokomotivführer, gerechnet: liebten in Berlin aufzusuchen. Der Angeklagte, der inzwischen Die Vorsignale würden auch heute noch überfahren, wenn sie auf " Halt" stünden, da sie stets, während der Zug daran vorüberfährt, von seiner Frau geschieden worden war, lebte hier schon wieder auf Fahrt" gestellt würden. Das Hauptsignal habe er infolge mit einem Fräulein Grünstock zusammen. Als er die B. zufällig des Rauches einer Lokomotive nicht sehen können. Seitens des auf der Straße traf, ließ er sie stehen und sprang schnell in eine Rechtsanwalts Dr. Puppe wird deshalb die Ladung verschiedener Straßenbahn. Das Schöffengericht verurteilte den Angeklagten Lokomotivführer beantragt werden, die bestätigen sollen, daß die wegen Heiratsschwindels zu 6 Monaten Gefängnis. Die hiergegen Borsignale stets passiert werden, da sie gewöhnlich nur setunden- von ihm eingelegte Berufung wurde von der Straftammer unter Lang auf" halt" stehen und ferner, daß das Hauptsignal am Bahn- Bestätigung des ersten Urteils auf seine Stosten verworfen. hof Alexanderplatz schon wiederholt durch den Rauch anderer Loko­motiven nicht erkennbar gewesen war. Martin felbft bestreitet jede Fahrlässigkeit. Wenn seine Behauptungen sich als zutreffend erweisen sollten, wird es voraussichtlich nicht erst zur Erhebung der Anklage kommen.

Umfangreiche Warenhausdiebstähle

Tagen einer Anklagesache zugrunde, mit der sich gestern das Schöffengericht Berlin- Mitte unter Vorsitz des Gerichtsassessors Schubert zu beschäftigen hatte. Wegen Diebstahls beziehungsweise wegen Hehlerei waren die Formerfrau Pauline Quasdorff aus Lichtenberg , deren Ehemann, der Formermeister Friedrich D. und die Frau Alwine Handtke angeklagt. Im Mai d. I. wurde der Polizeibehörde in Lichtenberg mitgeteilt, daß die jeßige Ange­flagte Quasdorff einen schwunghaften Handel mit Blusen, Wäsche und Kinderkleidern zu verdächtig billigen Preisen trieb. Es wurde festgestellt, daß die Q. Blusen, die etwa 20 M. Wert hatten, für 2 M. verkaufte. Da diese Sachen keinesfalls reell erworben sein fonnten, nahm der Kriminalvachtmeister Schönfeld eines Tages unvermutet eine Haussuchung in der Wohnung der Q.schen Ehe­Teute vor. Diese förderte ein ganzes Lager gestohlener Sachen zutage, die sämtlich als aus den Beständen des Warenhauses Tiek herrührend erkannt wurden. Es wurde weiter festgestellt, daß die 2. mehrere Male in der Woche das Warenhaus aufgesucht und hier in geschickter Weise Waren von den Verkaufstischen unter ihrem Mantel hatte verschwinden lassen. Der Ehemann soll nach

Wochen- Spielplan der Berliner Cheater. Königl. Opernhaus. Geschlossen bis Sonnabend. Sonntag, den 15. August: Carmen. Montag: Salome.

Königl. Schauspielhaus. Geschlossen bis Sonnabend. Sonntag, den 15. August: Die Welt, in der man sich langweilt. Montag: Die Lieder des

Euripides .

Neues königl. Opern- Theater. Sonntag: Die Meistersinger von Nürnberg.( Anfang 6 Uhr.) Montag: Orpheus in der Unterwelt . Dienstag: Lohengrin. ( Anfang 7 Uhr.) Mittwoch: Orpheus in der Unter­ welt . Donnerstag: Die Meistersinger von Nürnberg.( Anfang Uhr.) Freitag: Tannhäuser. ( Anfang 7 Uhr.)" Sonnabend: Lohengrin . Anfang 7 Uhr.) Sonntag: Orpheus in der Unterwelt . Montag: La Traviata . Deutsches Theater . Bis auf weiteres täglich: Ketten.

Deutsches Theater.( Kammerspiele). Sonntag: Gelbstern. montag: Ein Standal in Monte Carlo . Dienstag: Gelbstern. Mittwoch: Ein Standal in Monte Carlo . Donnerstag: Gelbstern. Freitag: Ein Standal in Monte Carlo . Sonnabend und Sonntag: Freund Jack. Montag: Unbestimmt.( Anfang 8 Uhr.)

Leffing Theater. Bis auf weiteres täglich: Die Dollarprinzessin. ( Anfang 8 Uhr.) Berliner Theater. Sonntag bis Sonntag: Ein Herbstmanöver. Montag, den 16. August: Giner von unsere Leut.( Anfang 8 Uhr.) Neues Theater. Bis auf weiteres täglich: Sein Sündenregister Anfang 8 Uhr)

Neues Schauspielhaus. Bis auf weiteres täglich: Miß Dudelsack. ( Anfang 8 Uhr.)

Sonntag, 8. Auguft 1909.

Komische Oper. Sonntag bis Sonntag: Demimonde. Montag, den 16. August: Tiefland.( Anfang 8 Uhr.)

Lustspielhaus. Bis auf weiteres täglich: Familie Schimet.( An­fang 8 Uhr.) Sprudelfee.( Anfang 8 Uhr.) Neues Operetten Theater. Bis auf weiteres täglich: Die

Theater des Westens . Bis auf weiteres täglich: Der fidele Bauer. ( Anfang 8 Uhr.) Nejidenz- Theater. Bis auf weiteres täglich: Kümmere Dich um Amelie.( Anfang 8 Uhr.)

Kleines Theater. Bis auf weiteres täglich: Moral.( Anfang 8 Uhr.) Schiller Theater 0. Sonntag bis Freitag: Madame Bonivard.

teit.( Anfang 8 Uhr.)

Sonnabend: Macbeth. Sonntag: Der Biberpelz. Montag: Jungfer Obrig Schiller Theater Charlottenburg. Sonntag bis Freitag: Der Biberpelz. Sonnabend: Ein Erfolg. Sonntag, nachmittags 3 Uhr: Die Zwillingsschwester. Abends 8 Uhr: Ein Erfolg. Montag: Der Biberpelz. ( Anfang 8 Uhr.)

Friedrich Wilhelmstädtisches Schauspielhaus. Sonntag: Nach­

=

mittags 3 Uhr: Die Zauberflöte. Abends 8 Uhr: Martha oder der Markt zu Richmond. Montag: Oberon , König ber Elfen. Dienstag: Das Nacht­Donnerstag: Der lager von Granada . Mittwoch: Die Afrikanerin. Troubadour. Freitag: Fra Diavolo. Sonnabend: Undine . Conntag nach­mittags 3 Uhr: Der Postillon von Lonjumeau . Abends 8 Uhr: Die Afrikanerin. Montag: Unbestimmt.( Anfang 8 Uhr.)

Luisen- Theater. Sonntag nachmittags 3 Uhr: Die Waise aus Lowood. Abends 8 Uhr sowie bis auf weiteres täglich: Der stille See. ( Anfang 8 Uhr.) Thalia Theater. Geschlossen bis. Donnerstag. Von Freitag ab bis

auf weiteres täglich: Prinz Bussi. Anfang 8 Uhr.) Maste. Montag bis Mittwoch: Die Grille. Bon Donnerstag bis auf Bernhard Rose Theater. Sonntag: Der Mann mit der eisernen weiteres täglich: Der Tanzhusar.( Anfang 8 Uhr.)

Trianon Theater. Geschlossen bis Freitag. Von Sonnabend bis auf weiteres täglich: Liebesgewitter.( Anfang 8 Uhr.) Gebr. Herrnfeld- Theater. Bis auf weiteres täglich: Frau Elfams Friseur.( Anfang 8 Uhr.) Folies Caprice. Allabendlich: Drei Frauenhüte. Der Deserteur. ( Anfang 8 Uhr.)

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Metropol Theater. Allabendlich: Die oberen Zehntausend.( An­fang 8 Uhr.) Reichshallen Theater. Allabendlich: Stettiner Sänger. ( Anfang 8 Uhr. Sonntag 7 Uhr.) Berliner Prater Theater. Bis auf weiteres täglich: Man lebt ja nur einmal.( Anfang 4 Uhr.)

Apollo Theater. Allabendlich: Spezialitäten.( Anfang 8 Uhr.) Wintergarten. Allabendlich: Spezialitäten.( Anfang 8 Uhr.) Passage Theater. Sonntag: Nachmittags 3 Uhr und allabendlich: Spezialitäten.( Anfang 8 Uhr.)

Walhalla Theater. Allabendlich: Spezialitäten.( Anfang 8 Uhr.) Palast- Theater. Allabendlich: Spezialitäten.( Anfang 8 Uhr.) Campagna. Montag: Die deutsche Ostseeküste. Dienstag: Die Insel Rügen. Urania- Theater. Taubenstraße 48/49. Sonntag: Rom und die Mittwoch: Rom und die Campagna. Donnerstag: Die Insel Rügen. Freitag: Von der Zugspike zum Bagmann. Sonnabend: Die deutsche Nordseetüste. Sonntag: Die Insel Rügen. Montag: Unbestimint.( Un­

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Amtlicher Marktbericht der städtischen Markthallen Direktion über den Großhandel in den Zentral- Markthallen. Marktlage: Fleisch: Zufuhr schwach, Geschäft ruhig, Preise unverändert. Wild : Zufuhr ge nügend, Geschäft rege, Breise befriedigend. Geflügel: Zufuhr genügend, Geschäft rege, Preise befriedigend. Fische: Bufuhr etwas reichlicher, Geschäft ruhig bei nachgebenden Preisen. Butter und Käse: Geschäft lebhaft, Preise unverändert. Gemüse, Dbst und Südfrüchte: Zufuhr schwach, Geschäft anfangs ruhig, später lebhafter, Preise wenig

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