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Die Regierung hat eine neue Verordnung betreffend ben der schwedische Unternehmerberband berfüge über 17 Millionen| Blutgerichtsfarcen zu Düzenden erschoffeft. Alle die feigen Automobilbetrieb erlassen, wonach die Automobile nicht Mart Mittel, davon 2 Millionen Mark bar und 15 Millionen Mart Riebermegelungen wehrlofer Gefangener, die fich im Jahre 1871 mehr einer Bezeichnung resp. Kontrollnummer in Gestalt von Zuschußverpflichtungen der Verbandsmitglieder. nach der Niederwerfung der Pariser Kommune abspielten, finden bedürfen. Zweck der Berordnung ist es, den Streitbruch zu Dazu kämen nach Dr. Breitscheid noch 8 Millionen Kronen Bant- jekt auf tatalonischen Boden ihre Wiederholung. Und die ehr erleichtern. aber sie wird sicherlich wirkungslos bleiben. Die trebite. Stockholmer Polizeibehörde geht in ähnlicher Weise gegen den samen bürgerlichen Blätter, die sich sonst über die Schandtaten Streit der Berkehrsarbeiter vor; sie verpflichtet die Droschtenbesitzer, Die Rechnung stimmt nicht. Am 1. Januar d. I. des französischen Schredensregiments der Jahre 1793/94, über die in möglichst großer Ausdehnung ihre Wagen fahren zu lassen und spätere Bahlen liegen nicht vor hatte der betreffende Unter- Gerichtsverhandlungen des französischen Revolutionstribunals zu droht ihnen die Entziehung der Konzeffion an, falls fie der Auf- nehmerverband zirka 13 Millionen Kronen Zuschußverpflichtungen. entfeßen wissen und die Würdigung des Menschenlebens predigen, forderung nicht Folge leisten. Um die 8 Mill. Kr. Bankkredit zu bekommen, hat sie finden kein Wort des Protestes gegen das Wüten der spani Die von der Landeszentrale der Gewerkschaften während der er nach der schwedischen Presse diese zuschußber- schen Striegsgerichte und ihrer Massenabschlachtungen. Und ob Dauer des Buchdruckerstreits herauszugebende Zeitung Svaret" pflichtungen verpfänden müssen! Und von dem Bar- gleich sich längst die meisten Melbungen von der gewaltsamen ift heute zum ersten Male in einer Auflage von 150 000 Exemplaren bestand heute zu reden, nachdem der Unternehmerverband seit Schändung junger Nonnen, von der graufamen Marterung ber erschienen. Der Umfang des Streits ist unverändert. Anders lautende Nach- Wochen und Monaten Streifunterstützung an seine Mitglieder Mönche als perfide Werleumdungen herausgestellt haben, haben richten von bürgerlicher Seite entsprechen nicht der Wahrheit. Im zahlen und den Banffredit bereits in Anspruch nehmen mußte, daß doch nur wenige dieser anständigen Blätter den Mut offen zu beLager der Ausständigen herrscht volle Einmütigkeit. ist doch zum mindesten etwas gewagt. Herr Dr. Breitscheid sollte tennen, daß sie getäuscht worden sind, als sie solche Meldungen in Mit ihrer Suspendierung der bisherigen Automobilverordnung hat sich in Stockholm boch etwas zuverlässigere Informationsquellen ihre Spalten aufnahmen. Merkwürdigerweise gehört so halb und Sie erste Kammerregierung des Herrn Lindman nun endlich ihr fuchen. Seine Abficht wird es doch kaum sein, dem aussperrungs- halb zu diesen wenigen auch die„ Köln . 8tg." Nachdem sie wieder. wahres Geficht gezeigt. Ihre Sonntagsproklamation stand noch tollen Unternehmertum in Schweden zu Hilfe zu fommen.. holt schauderhafte Mären über die Taten der Aufständischen ver rein formell gesehen über den Parteien", wie der Wahl-" aber breitet hat, bringt sie jetzt folgenden verklausulierten Widerruf aus nicht wahr spruch des Regierungschefs lautet. Sie schien Lob und der Feder ihres Madrider Korrespondenten: Tadel nach beiden Seiten aussprechen zu wollen. Mit der den Streifbruch erleichternden Automobilverordnung zeigt die Lindmansche Regierung indes, daß sie jedes Mittel anwenden würde, könnte fie den Ausstand der Arbeiter wirkungslos machen. Für die Unternehmer hat sie keine ähnlichen Berordnungen. Die Polizeiverordnung gegen die Fuhrwerksbefizer ist anscheinend auf die Provokation der Arbeiter gestimmt.
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Die Landarbeiter werden am kommenden Montag die Arbeit einstellen. Ueber die Wirkungen dieses Beschlusses, sowie über den Umfang, den der Landarbeiterausstand eventuell annehmen wird, läßt sich im voraus nichts sagen.-
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Der Euchariftifche Kongreß.
seinen Beinamen, der im Getriebe der modernen Entwickelung Die bergangene Woche verdiente sich das heilige Roln einigermaßen anfechtbar geworden war, wieder mit vollem Recht. Die Straßen der Stadt wimmelten von Stutten und Talaren, und die hohe Klerifei entfaltete die ganze grelle Buntheit ihrer unterschieblichen Amtstracht. Geistliche aller Länder und Völker, aller Grade und Würden sah man in diesen Tagen, nicht zu Hunderten, und in der Nähe der Hauptkirchen des deutschen Roms sich ge sondern zu Tausenden um den Dom, am erabischöflichen Palais schäftig umhertreiben; in allen größeren Lokalen der Stadt fanden Am Sonnabend hatte der König, der angeblich mit der Regie in allen Bungen und Sprachen der Welt geredet wurde; in allen während dreier Tage ununterbrochen Versammlungen statt, wo rung unzufrieden war, weil sie nicht entschieden genug zu vermitteln Kirchen Gottesdienst, von allen Türmen Glockengeläute, in allen gesucht haben soll, die beiden an der Spize des Kampfes stehenden Straßen Ehrenpforten, an allen Häusern Fahnen und Girlanden Männer zu sich gebeten: den Führer der Unternehmerzentrale, und Blumenschmuck, und am Sonntagnachmittag, als Krönung des b. Südow, und den Vorsitzenden der gewerkschaftlichen Landesorganisation, unseren Genoffen Herman Lindquist. Unser Ge- Ganzen, vom hohen Dome aus feierliche sakramentalische Pronosse hat selbstverständlich dem Könige die Auffassung der Arbeiter- ession bei der sich der Glanz und die Bracht des römisch- katho lischen Kultus, aber auch die Macht der päpstlichen Kirche, die schaft ungeschminkt mitgeteilt.- Die Saltung der deutschen Bresse verdient in diesen suggestive Massenwirkung ihres Systems in vollem Maße zeigten. So finnverwirrend der äußere Gindruck des prunts und lärmTagen einige Beachtung. Je nach ihrer politischen Brille betrachtet vollen Schauspiels, so sinnverwirrend auch sein Inhalt, sein Motiv sie diesen rein gewerkschaftlichen Kampf. Daß die Scharfmacherpresse und sein 8wed. Der Eucharistische Kongreß, so nennt fich in den gröblichsten Beschimpfungen der Arbeiterführer ergeht, fann schließlich bei den sonstigen diesbezüglichen Leistungen dieser sich die Veranstaltung, die in Köln ihre zwanzigste Wiederholung Presse auch in deutschen Angelegenheiten nicht verwundern. Bon erfuhr, ist dem heiligen Altarssakrament gewidmet, der Wunderder Deutschen Arbeiterzeitung" fann man ein sachliches Urteil nicht lehre nämlich von der absoluten Identität des eucharistischen und berlangen. des himmlischen Christus, was besagen will, daß in dem von der Typisch für die Haltung der reaktionären Blätter aller Stirche gespendeten Abendmahl Christus wirklich gegenwärtig ist. Schattierungen in Deutschland ist ein Leitartikel der Berliner ein gelehrter Theologieprofessor- ist Trägerin des göttlichen " Die Eucharistie-so verkündete in einer der Versammlungen Neuesten Nachrichten vom Montag, den 9. August. Der Artikelschreiber sucht den schwedischen Kampf für deutsche Verhältnisse Reichsgedankens, des göttlichen Staatszwedes: die Einberleibung zu fruftifizieren. Er will beweisen, daß Nachgiebigkeit gegenüber aller Seelen in das Haupt Chrifti. Jedes andere Sakrament erden Arbeiterforderungen, oder wie er sich auch ausbrüdt, strebt und realisiert einen Teil dieses göttlichen Reichsgedankens, gegenüber der„ Unersättlichkeit der modern" arbeitenden Ge- realisiert also auch einen Teil der eucharistischen Entwerkschaftsführer", nie zum Frieden führt.„ Wenn unsere widelung, die substantiell und in ihrer Totalität nur im Satra Sozialpolitiker, auch die Herrschaften im Reichsamte des Innern, ment der Eucharistie niedergelegt und vollzogen wird." das doch begreifen wollten", ruft er aus, um zugleich in peffimistischer Morte au fommen; er wird sich auch vergebens bemühen, den Der Leser wird vergebens versuchen, hinter den Sinn solcher Stimmung die Auffassung kund zu geben, daß man angesichts der zu in Deutschland graffierenden und von den Behörden blindlings ge- Sinn der Lehre zu fassen, daß Jesus , selbst wenn er, was die förderten sozialpolitischen Seuche und des allgemeinen Versicherungs. Wissenschaft bekanntlich immer stärker in Zweifel zieht, gelebt taumels" nicht auf die richtigen Schlußfolgerungen aus dem sehr haben sollte, leiblich in einer heute vollzogenen Handlung gegen wärtig ist. Aber es handelt sich bei dem Altarssatrament um ein Klaren sozialpolitischen Krankheitsbilde" hoffen könne. under, das man entweder glaubt, oder berwirft, das aber keine Diskussion zuläßt. Für den Gläubigen verbietet sich das Denken über derartige Dinge von vornherein. Wenn er sie dem Denken unterwürfe, um sie zu rechtfertigen, dann hörte der Glaube auf, ein Verdienst zu sein. Deshalb fordert die Kirche von den Gläubigen in religiösen Dingen den völligen Verzicht auf das Denten; fie sollen auf die kirchliche Autorität hin und um des Lohnes im Jenseits willen auch das Unbegreiflichste vertrauensvoll hinnehmen; sie sollen des eigenen Verdienstes wegen umso williger und freudiger vertrauen, je unbegreiflicher, je vernunftwidriger eine Sache ist.
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Nun hat der schwedische Kampf mit Sozialpolitik rein gar nichts zu tun. Die Unternehmer sperrten 83 000 Arbeiter der verschiedensten Industriegruppen aus, weil sie besonders in zwei Erwerbszweigen die Löhne reduzieren wollten. Und sie beabsichtigten, im Laufe des Monats August noch August noch weitere 80 000 hinaus zuwerfen. Auf diese Absicht haben die Gewerkschaften mit dem Generalausstand geantwortet, nichts weiter. Schweden als ein Land der sozialpolitischen Seuche" hinzustellen, zengt nur von der völligen Unkenntnis des Verfassers in den Dingen, über die er fchreibt. Schweden ist im Gegenteil eines der sozialpolitisch rüdständigsten Länder in Europa . Arbeiterschutz ein wenig mehr als nichts, Krankenversicherung lediglich auf freiwilliger Grundlage mit einem fleinen Staatszuschuß zu den Verwaltungskosten der eingetragenen Krankenkassen; Unfallversicherung nichts als das Haft pflichtprinzip; die Unternehmer können sich der Haftpflicht durch Verficherung entziehen, find aber nicht dazu gezwungen. Invalidenund Altersversicherung 0. Die Gewerbeinspektion hat nach zwanzigjährigem Bestehen noch nicht alle revisionspflichtigen Betriebe in Augenschein nehmen können, weil die Beamtenzahl absolut ungenügend ist. Ein wahres Eldorado der Krupp- und Stumm linge also 1
Ebenso mit der Wahrheit kollidierend sind die Behauptungen der B. N. N." von der großen Nachgiebigkeit der schwedischen Unternehmer, die weit über ihre Leistungsfähigkeit der Unersätt. lichkeit der modern arbeitenden Gewerkschaftsführer" entgegen getommen sein sollen. In Wirklichkeit liegt es so, daß die schwedischen Unternehmer so gut wie alle Arbeiterforderungen erst durch schwere und meistens geradezu unsinnige Rämpfe entscheiden lassen. Kein Land hat in den letzten Jahren relativ so biele Streits und Aussperrungen aufzuweisen, wie gerade Schweden . Von einer Nachgiebigkeit der Unternehmer, die nach den B. N. N." in ihrer großen Dummheit"" blindlings drauflosbewilligen", fann ebensowenig die Rede sein, wie etwa von den hohen Löhnen" in der schwedischen Industrie. Schon die starke Auswanderung der Arbeiter zeigt, daß die Einkommensverhältnisse im Auslande ihnen Lodender erscheinen. Aber auch bei der jebigen Aussperrung in der Belluloseindustrie handelt es sich um Stundenlöhne bis zu 25 Dere ( 30 Pf.) herab, denen der Kampf gilt!
Der Versuch des Stumm- und Krupporgans, die sozialpolitische Seuche in Deutschland mit dem Hinweis auf Schweden zu heilen", ist daher in jeder Beziehung verfehlt.
Es versteht sich, daß mit der Erziehung zu diesem Verzicht auf das eigene Denten recht früh angefangen werden muß. Deshalb die Sorge der Kirche, sich die Herrschaft über die Schule zu sichern und ihre mystischen Begriffe und bernunftwidrigen Lehren den jungen Hirnen möglichst früh einzupauten, wenn das Material für derartige Zumutungen noch empfänglich ist. Deshalb ber kündete in einer der Versammlungen ein Redner:
" Bur Förderung der eucharistischen Bewegung und zur Berwirklichung der päpstlichen Dekrete ist es von großer Wichtigkeit und Bedeutung, die Verehrung der heiligen Eucharistie bei der Schuljugend mit Eifer und Sorgfalt zu pflegen. Ziel dieser Bestrebungen ist: Ehrerbietigkeit der Schuljugend gegen das Gotteshaus, rechte und öftere Beiwohnung der heiligen Messe, würdiger und häufiger Empfang der heiligen Rommunion, freudige und eifrige Teilnahme an allen feierlichen eucharistischen Veranstaltungen, als da find: Weißer Sonntag, Fron leichnamsfest, Herz Jesu- Fest, vierzigstündiges, dreizehnstündiges, ewiges Gebet, Versehgang, Nachmittagsandachten usw. mehr die häufige heilige Kommunion überall Gewohnheit bei der Schuljugend wird, um so Teichter ist die Fortsetzung dieser Gewohnheit nach der Schulentlassung."
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Man sieht also, worauf es die Kirche bei ihrem Bestreben, sich die Volksschule untertan zu machen, ankommt: Erziehung der Jugend des Voltes zum Wunderglauben, Entwöhnung der Kinder und damit der kommenden Geschlechter vom logischen Denken unter Mißbrauch der Bildsamkeit und Empfänglichkeit der jugendlichen Gehirne, die, einmal in eine verkehrte Geistesrichtung gedrängt, später nur schwer oder gar nicht wieder in vernünftige Bahnen gelenkt werden können.
" Der Leser wird bemerkt haben, daß ich bisher der Unparlichkeit wegen sowohl konservative wie liberale Berichte habe zu Worte kommen lassen. Nun muß ich aber doch feststellen, daß in den letzten Tagen in der reaktionären Bresse immer deuts licher die Tendenz zum Vorschein kommt, die Dinge noch schlimmer darzustellen, als sie ge wesen sind, in der offenbaren Absicht, daraus für ihre 3wede Rapital au schlagen. Beim nech maligen Durchlesen aller Meldungen findet man die Legende von den vergewaltigten und bei lebendigem Leibe verbrannten Nonnen nirgends bestätigt. Im Gegenteil, es wird übereinstimmend berichtet, daß zwei franke Nonnen erst ins Krankenhaus geschafft wurden, bevor das Gebäude angesteckt wurde. Sonst ist nur die Tötung einiger Geistlichen in Granollers , dann einiger Mönche und eines Polizeiinspektors im Viertel Pueblo Mueno verbürgt. Das Hervorziehen einiger Leichen aus ihren Gräbern ist, wie Herr Sol y Ortega dargelegt hat, nicht der Luft an Profanierung zuzuschreiben; die Leute wollten nur sehen, was es mit den umlaufenden Erzählungen bon gewaltsamen Todesursachen in den Nonnenklöstern auf sich habe. Dabei sollen die Nebellen Leichen mit zusammengebundenen Beinen( angeblich eine spanische Klosterfitte) gefunden, darin einen Beweis für ihren Ber dacht erblickt und diese Leichen nun durch die Straßen getragen haben, um sie dem Volt als Zeichen der angeblich in den Klostermauern vorgekommenen Verbrechen zu zeigen. Selbstverständlich ist ein solches Verfahren unter allen Umständen zu verurteilen; aber die radikale Presse ist der Ansicht, daß es gerade den eng lischen und französischen Blättern am wenigsten zufomme, fich besonders darüber aufzuregen, wenn sie sich an die weit furcht barerern Auftritte in den Revolutionsperioden ihrer eigenen Länder erinnern wollten. Und was bedeuteten diese Ereignisse erst, berglichen mit den Greueln der Reattion in Spanien und der Karlistenkriege. Es sei also pure Heuchelei, der Welt die Sache so darzustellen, als ob es sich hier um nie dagewesene Scheußlichkeiten handle." Am meisten beteiligen sich an der Verbreitung erdichteter VerTeumbungen der Revolutionäre die katholischen Blätter aller Länder. Das ist begreiflich. In erster Linie richtete sich, wie die Niederbrennung einer Anzahl Klöster beweist, der Ausbruch der fchen Klerus. Aus Nache für diesen Angriff bemüht sich die Wolfswut gegen die Mißwirtschaft des korrupten, faulen spani fromme Presse die Teilnehmer am Aufstand als verkommenes Mordgefinder hinzustellen. Zu welchen halb kindischen Fabeln sie dabei greift, zeigt folgender von der ehrlichen Köln . Wolfsztg." mit Behagen nachgedruckter Bericht der Serra":
„ Corriere bella
" Der Gedanke, die Klöster niederzubrennen, ist von der radikalen Presse systematisch genährt und gefördert worden; so bedurfte es in den Tagen der Anarchie nur eines Rufes, um mit einem Schlage die Wut der Empörer gegen die Geistlichkeit zu lenken. Der Angriff auf die Klöster ging in feltsamen Formen vor sich. In einer leeren Straße erscheint ein Radfahrer: der Kundschafter. Er verschwindet wieder. Kurz darauf finden sich fünf oder sechs Knaben mit Petroleumtannen ein, die sie gegen die Klostertüren gießen. Im Nu ist dann Feuer gelegt; die Brandstifter verschwinden. Später tommt dann eine kleine Gruppe von acht oder zehn Männern, um das Werk zu vollenden. Bleiben die Schußleute aus, so wächst die Zahl, aber das Heer der Brandstifter geht fast nirgends über 100 hinaus. So wurden manche Klöster un mittelbar unter den Augen der Truppen eingeäschert; Gewehr bei Fuß sahen die Soldaten zu. Bei manchen Klöstern erschienen auch Herolde. Sie klopften an die Tür und fündigten an:" In einer halben Stunde wird hier Feuer angelegt, räumt also das Haus." Die Mönche flohen dann in die Nachbarhäuser. So wurde das Feuerlegen systematisiert. Wenn der Anschlag mißglüdte, zogen diese Aufrührer ohne weiteres ab; fie tamen später wieder. Dienstags nacht brannten 18 Klöster Manche Klöster und Kirchen wurden während des Brandes geplündert. Jm niedergebrannten Magdalenentloster fam man dabei an die vermauerten Grabkammern. Die Schatzkammer!" so schrie die Horde erwartungsvoll, hier liegt ihr Gold und Silber begraben." Die Mauer wurde gesprengt. Plötzlich stand man vor den Särgen. Einen Augenblick herrscht betretenes Schweigen. Aber die erregten Gemüter versagen selbst dem Tode die Achtung. Unter wildem Geschrei und rohem Gelächter werden dic Särge hervorgezerrt. Mit Steinen und Gewehrkolben schlägt man fie auf. So entweihte man 14 Särge, in denen die Körper verschiedener Nonnen wie schlafend lagen, in den gefalteten Händen ihr kleines Kreuz. Aber sie sollen nicht schlafen. Der vertierte Mob zerrt die Leichen aus den Särgen. Einige der Leichname stellt man aufrecht neben die Klostertüre und schiebt ihnen Gewehre unter die gekreuzten Arme. Andere Leichen schleppte man auf die Rambla und warf fie in die Hausgänge. Obszöne Lieder wurden dabei gesungen.
geworfen.
Der Eucharistische Kongreß, als firchliche Beranstaltung be Achttaufend Bergleute auf die Straße trachtet, mag die Oeffentlichkeit gleichgültig lassen. Aber die In der B. 3. am Mittag" greift der nach Stockholm ge- Kirche, die da weiß, daß sie nicht gedeihen kann, wenn sie sich nicht reiste Dr. Breitscheid den Vorwärts" an. Dieser habe den die kommenden Geschlechter sichert, sie hat in Köln keinen Zweifel Typus des schwedischen Unternehmers als einen leichtfertigen und darüber gelaffen, daß sie alle Mittel anzuwenden gebenkt, um ihren Kürzlich noch wurden von der Werkspresse Meldungen über geschäftsunkundigen Flaneur" gemalt, während die schwedischen Industriellen in ihrer Mehrzahl dank eigenem Fleiß und eigener Einfluß auf die Jugend zugunsten ihrer allem vernünftigen Massenentlassungen von Bergleuten im Ruhrbezirk als eßereien Intelligenz in den letzten Jahren große wirtschaftliche und poli- Denken, aller Wissenschaft und aller Wahrheit wiberstrebenden ber fozialdemokratischen Preise verschrien. Und nun dische Fortschritte gemacht haben". Herr Dr. Breitscheid hätte sich ehre zu erhalten und zu stärken. Als Willenskundgebung in bestätigt die amtliche Nachweisung über den Belegschafté. wirklich diese Ausführungen ersparen können. Kein deutsches diesem Sinne hat das fünftägige Schauspiel am Rhein doch eine wechsel im 1. Quartal 1909, baß in dem einen Monat März die BI att hat so eingehend wie gerade der„ Vorwärts" die wirt- kulturelle Bedeutung insofern, als es alle Freunde der Freiheit Bahl der Abgänge um etwa 8000 größer war als die Zahl der Zuschaftlichen Fortschritte der schwedischen Industrie geschildert. Wir und Wahrheit, namentlich aber das arbeitende Volt, um deffen gänge. Das bedeutet: achttausend Bergleute sind haben allerdings bor Dr. Breitscheid den Vorzug, daß wir die Jugend, um dessen Zukunft es sich in erster Linie handelt, auf. arbeitslos geworden. Hier die amtlichen Ziffern für das 1. Quartal 1909: schwedischen Verhältnisse fennen und zahlenmäßig nachweisen rufen sollte zur Sammlung und Stärkung ihrer Kräfte, die nötig Zugang Abgang fonnten, während Dr. Breitscheids Kenntnisse auf diesem Gebiete sind, um der internationalen Reaktion, wie sie die römische Kirche erst einige Tage alt sind. Wir wissen aber auch, daß es sich sehr berkörpert, Herr zu werden. start um deutsches Kapital handelt, wenn von der schwedischen Industrie die Rede ist. Das schwedische Unternehmertum ob seines Fleißes und feiner Intelligenz zu loben, fonnte wirklich nicht unfere Aufgabe sein!
Herrn Dr. Breitscheids Informationen find indes auch in einem anderen Punkte zweifelhaft. Er telegraphiert seinem Blatte,
Januar Februar März
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12705
11 686
11 111
11 610
10858
18 329
34 174
41 625
Schon das vierte Duartal des Vorjahres zeigte eine auffällige In den Gegenden Kataloniens , die an dem jüngsten Aufstand Einschränkung des Belegschaftswechsels, die zum Teil als Einwirkung teilgenommen haben, wütet der weiße Schrecken. Die von den der Krise aufgefaßt, in der Hauptfache aber als eine Folge ber Truppen aufgegriffenen Revolutionäre werden nach lächerlichen Sperre und der schwarzen Listen angesprochen werden